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Münchner Bildungswerk Bildung für München Jahresbericht 2010 Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt und im Landkreis München Theologie und Ethik Familien- und Elternbildung Integrationsbildung Bürgerschaftliches Engagement Seniorenbildung Kulturelle Bildung Forschung und Entwicklung

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Jahresbericht

2010

Katholische Erwachsenenbildung

in der Stadt und im Landkreis München

Theologie und Ethik

Familien- und Elternbildung

Integrationsbildung

Bürgerschaftliches Engagement

Seniorenbildung

Kulturelle Bildung

Forschung und Entwicklung

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Peter Benthues, 1. Vorsitzender,Pfarrei St. Wilhelm, Oberschleißheim

Hildegard Blaha, Pfarrei St. Matthias

Ursula Mayer, 2. Vorsitzende,Pfarrei St. Peter, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Dr. Wilhelm Pecher, Katholische Anstaltsseelsorge JVA Stadelheim

Rosemarie Eisenkolb, Pfarrei St. Anna

Dr. Ernst-J. Feicht, Pfarrei St. Helena

Barbara Steinmeyer, Katholische Junge Gemeinde

Diakon Bertram Machtl,Vertreter des Weihbischofs der Region München

Prof. Dr. Piotr Maloszewski, Vertreter des Katholikenrats der Region München

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MBW Jahresbericht 2010 1

2010In

halt

Seniorenbildung ..................................................... 34Die Münchner Seniorenakademie ............................. 35Die Malakademie ....................................................... 36Biografische Interwievs mit Dr. Günther Beckstein ... 37Erzählcafe mit Jahrhundert-Zeitzeugen ..................... 38Neues Spiel für die Seniorenarbeit ........................... 39

Kulturelle Bildung .................................................. 40Führungen am Ökumenischen Kirchentag ................. 41Altstadtführungen ...................................................... 42 Der aktuelle Film mit Caroline Link ............................ 42Begegnungen mit dem Islam ..................................... 43

Forschung und Entwicklung ................................. 44Projektkurs mit Bildungsbeauftragten ....................... 45Fortbildungen für Referent/-innen ............................. 46Qualitätsentwicklung im MBW.................................. 47 Mitgliedseinrichtungen .............................................. 48Das Team .................................................................... 51Impressum .................................................................. 51

Inhalt ............................................................................ 1Vorwort ......................................................................... 2Netzwerk in Kirche und Stadt München ..................... 4Mitgliederversammlung „München dankt“ ................. 6Meilensteintagung Eltern-Aktiv ................................... 8Ein Bildungswerk für die Seelsorgsregion München... 9 Bildungsleistung des MBW ....................................... 10Das MBW in Zahlen ................................................... 11 Theologie und Ethik ............................................... 12Kirchenführungen ....................................................... 13Tagesfahrt Oberammergau ........................................ 13Sozialethische Offensive............................................ 14Das Geistliche Lied .................................................... 16Pilgern auf dem Jakobsweg....................................... 16Theologisches Forum zum Advent ............................. 17Dekanatsreihe in Forstenried ..................................... 18Ökumene im Würmtalforum....................................... 19

Familien- und Elternbildung ................................. 20Eltern-Aktiv Kita ......................................................... 21Kess erziehen ............................................................. 21Das Eltern-Kind-Programm (EKP)® ............................. 22 EKP® im Haus Dorothee ............................................. 23Eltern-Aktiv, Elternbildung an Schulen ...................... 24 Integrations- und Migrationsbildung ................. 26Kunsttherapie für Abschiebegefangene .................... 27Eltern-international .................................................... 28Deutschkurse für Frauen ............................................ 29

Bürgerschaftliches Engagement ......................... 30Fortbildungen für Bildungsbeauftragte ...................... 31 Münchner Freiwilligenmesse..................................... 32 Seniorenbegleitung .................................................... 32Freiwilliges Engagement im Altenheim ..................... 33

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2 MBW Jahresbericht 2010

Liebe Leserinnen und Leser!Der hier vorliegende Jahresbericht des Münchner Bildungswerks gibt Ihnen wieder einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Aktivitäten der katholischen Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München. Da im Münchner Bildungswerk über 30 haupt- und nebenberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit 274 ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und mehr als 1.600 Referentinnen und Referenten zusammen-arbeiten, ist es uns mit dem Medium eines Jahres- berichtes nicht möglich, sämtliche Bildungsangebote, Projekte und Dienstleistungen umfänglich darzustellen. Dennoch haben wir versucht, in all unseren inhaltlichen Kernbereichen sowohl ehrenamtlich wie hauptberuflich organisierte und umgesetzte Bildungsmaßnahmen vorzustellen, um die breite Fülle unseres Engagements am öffentlichen und kirchlichen Auftrag einer am Gemein-wohl und am christlichen Menschenbild orientierten Bildungsarbeit sichtbar zu machen.

Aus den einzelnen Kernbereichen des Münchner Bildungswerks: Theologie und Ethik, Familien- und Elternbildung, Integrations- und Migra- tionsbildung, Bürgerschaftliches Engagement, Seniorenbildung, sowie Kulturelle Bildung möchten wir auf zwei Schwerpunkte unserer Bildungsarbeit besonders hinweisen: Die Stadt München mit dem Referat Bildung und Sport hat das Münchner Bildungswerk seit 2008 beauftragt, die Elternbildung an den Münchner Grund-, Haupt- und Förderschulen aufzubauen und zu unterstützen. Das Projekt mit dem Namen „Eltern-Aktiv“ erreichte 2010 seinen ersten großen Höhepunkt. Wir freuen uns, dass das gemeinsame Engagement zwischen dem Münchner Bildungswerk und der Stadt München nachhaltigen Erfolg zeitigt und mit knapp 550 Veran-staltungen und Einzelberatungen über 2.500 Eltern an den Schulen erreicht werden konnten (S. 8 und 21).

Vorw

ort

2010 war für die Ökumene in München ein besonderes Jahr. Der 2. Ökumenische Kirchentag zog über 120.000 Menschen nach München. Das Münchner Bildungswerk beteiligte sich nicht nur an diversen inhaltlichen Foren und Ständen an den Veranstaltungs- und Ausstellungs-orten, sondern war mit seinem Programm der Stadt- und Kirchenführungen ein wichtiger Vermittler des kirchlichen und städtischen Lebens für die vielen Gäste in München (S. 13 und 41).

Das Jahr 2010 war aber auch im Engagement der katholischen Erwachsenenbildung in Bayern von einem besonders programmatischen Aspekt geprägt. Die katholischen Träger der Erwachsenenbildung in ganz Bayern haben sich – motiviert durch die Ver-öffentlichung der Sozialenzyklika „Caritas in veritate“ (2009) von Papst Benedikt XVI – mit der Bedeutung der kirchlichen Soziallehre und ihren Auswirkungen in Gesellschaft, Kirche und Politik einen besonderen Schwerpunkt gegeben: Als „Sozialethische Offensive“wurden sowohl wesentliche landesweite sozial-ethische Bildungsprojekte aufgelegt als auch eine Umsetzung in den einzelnen Regionen auf den Weg gebracht. Hier konnte das Münchner Bildungswerk nicht nur auf sein bisher jahrzehn-telanges sozialethisches Vermittlungsangebot des Sozialen Seminars zurückblicken, sondern mit neuen Themen und Veranstaltungsformen aktiv einbringen (S. 14f).

Erfolgreiche Elternbildung in der Schule

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MBW Jahresbericht 2010 3

In der Erzdiözese München und Freising kam auch das seit 2008 durchgeführte Reformprojekt „Dem Glauben Zukunft geben“ zu

einem ersten Abschluss. Dem Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx wurden viele inhaltliche Ergebnisse und Impulse präsentiert, wie die Kirche den Herausforde-rungen der 2009 vorgelegten „Zehn vordringlichen Zeichen der Zeit“ in den nächsten Jahren begegnen kann. Um die große Nähe der Bildungsarbeit des Münchner Bildungswerkes zu dieser aktuellen Situa-tionsanalyse des Zukunftsforums aufzuzeigen, haben wir unseren einzelnen Bildungsbereichen in diesem Jahresbericht diese Zeichen der Zeit vorangestellt. Die exemplarische Berichterstattung macht deutlich, wie stark sich die katholische Erwachsenenbildung den Herausforderungen der Zukunft jetzt schon stellt und sie in ihren Bildungsveranstaltungen und -projekten aktiv umsetzt. Damit leistet sie ihren wesentlichen Beitrag am pastoralen Handeln der Kirche.

All diese Anstrengungen in der Bildungsarbeit müssen, so wir auch das qualitative Niveau unserer Maßnahmen und Dienstleistungen halten möchten, auch finanziert und ausgestattet sein. So konnte das Münchner Bildungswerk seine Bildungsleistung und sein Haushaltsvolumen im Vergleich zum Vorjahr erneut steigern. Dies ist vor allem der Eigenleistung der Teilnehmendenbeiträge, dem aktiven Engagement der ehrenamtlichen Bildungsbeauftragten und der zuverlässigen Zusammenarbeit mit der Landeshaupt-stadt München zu verdanken.

Auch die Erzdiözese hat für die Folgejahre 2011/2012 nach fünfjähriger Stagnation der Zuschüsse erhebliche Projektmittel für die Weiterentwicklung der katholischen Erwach- senenbildung in Aussicht gestellt. Diese zusätz-liche Ausstattung unterstreicht die Bedeutung, die der katholischen Erwachsenenbildung als pastorales Handeln der Kirche zugedacht wird, und ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, die stetig gestiegene Quantität und Qualität der

hier dargestellten Bildungsleistungen aufrecht zu erhalten sowie auf die dramatischen gesell-schaftlichen Herausforderungen in der Bildungs-landschaft angemessen reagieren zu können.

Leider blieb auf der anderen Seite die in vielen münd-lich zugesprochenen Ermutigungen avisierte Unterstüt-zung vor allem bei der dringenden und notwendigen Suche und Finanzierung neuer und angemessener Räumlichkeiten für das Münchner Bildungswerk trotz erheblicher Anstrengungen bisher aus. Nach wie vor verfügt die katholische Erwachsenenbildung der Erz-diözese in der Landeshauptstadt München über keinen zentralen Ort, an dem katholische Bildungsarbeit konkret sichtbar wird und wahrgenommen werden kann; mit allen Nachteilen, die sich daraus für die Wirkkraft der Bildungsanstrengungen des Münchner Bildungswerkes für eine Identifikation mit der katholischen Erwachsenen-bildung ergeben. In dieser Frage besteht dringendster Entscheidungs- und Handlungsbedarf, um längerfristig und nachhaltig die hohe Qualität der katholischen Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München sicherstellen zu können und das Münchner Bildungs-werk und seine engagierten ehrenamtlichen Bildungs-beauftragten und hauptberuflichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in die Lage zu versetzen, auch weiter- hin die Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München intensiv mitzugestalten und zu prägen.

Mit freundlichen Grüßen

Peter Benthues, 1. Vorsitzender

Dr. Mark Achilles M. A., Leiter der Geschäftsstelle

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4 MBW Jahresbericht 2010

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erk Kirchliche und städtische

Netzwerkarbeit im Münchner Bildungswerk

„Das Münchner Bildungswerk ist ein zuverlässiger und bewährter Partner der LH München in allen Fragen der Erwachsenenbildung und der Bildungsförderung. Hierfür möchte ich dem MBW ganz herzlich danken. Besonders hervorzuheben ist das groß- artige Engagement des MBW im Bildungsnetzwerk München im Projekt ‚Lernen vor Ort‘. Auch in der Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements hat das MBW Leuchtturmcharakter: So konnten im Jahr 2010 über hundert ehrenamtlich Enga- gierte in der Bildungsarbeit des MBW für ihre langjährige Freiwilligenarbeit mit der Urkunde ‚München dankt‘ der Landeshauptstadt München ausgezeichnet werden.“ Christine Strobl, 2. Bürger-meisterin der LH München

Das Münchner Bildungswerkist Deutschlands größte Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung.

Referat für Bildung und Sport

Fachabteilung F4 und F5Zusammenarbeit in der

Elternbildungsarbeit an Schulenmit unserem Projekt

„Eltern-Aktiv“(S. 8 und 24)

Referat für Bildung und Sport

Konsultation bei der Entwicklung der Leitlinie Bildungund Zusammenarbeit

in der Bildungsoffensive „Lernen vor Ort“

SozialreferatAmt für Soziale Sicherung

Hilfen im Altervielfältige vertragliche Zusammen-

arbeit in der Seniorenbildung, gemeinsame Durchführung von Fachtagen und Kooperationen

mit den Alten- und Servicezentren

(S. 33)

Stelle für Interkulturelle Arbeit

Zusammenarbeit in der Integrationsbildung,

gegenseitiger Austausch und Mitarbeiterweiterbildung Bildungsnetzwerk

MünchenKooperation, Austausch und

Zusammenarbeit mit der MVHS, dem DGB Bildungswerk

und dem Evangelischen Bildungswerk

Gemeinde Höhenkirchen- Siegertsbrunn

Kooperation mit dem ASS der Gemeinde in der Senioren- und Erwachsenenbildung

Landkreis München

Unterstützung der Familienbildung

des Landkreises(S. 22)

KulturreferatAbteilung 1 und Abteilung 4

Zusammenarbeit in der Förderung der kulturellen Bildung;

Kooperation bei Bildungs- und Kulturprojekten, z. B. „Changing Views“

(S. 43)

FöBEFörderung Bürgerschaftlichen

EngagementsZusammenarbeit im städtischen Netzwerk; gemeinsame Projekte,

Ausstellungen und Fachtage (S. 32)

Landeshauptstadt München

Beteiligung im Direktorium bei der Entwicklung der

Anerkennung für Bürgerschaftliches

Engagement „München dankt“

(S. 6)

Kulturfonds BayernProjektförderung

des intergenerationellen und von der Bundesregierung ausgezeichneten Angebotes

„München alternativ erleben“

„Der ÖKT war für mich ein beeindruckendes Ereignis, bei dem Menschen unterschied-licher Herkunft und Aufgabe in unseren Kirchen und unserer Gesellschaft sehr ernsthaft miteinander über die Fragen unserer Zeit und unseres Glaubens ins Gespräch kamen. Die Zusammenarbeit mit dem Münchner Bildungswerk hat dazu beigetragen, dass wir uns als Erzbistum als gute und interessante Gastgeber zeigen konnten.“ Dr. Armin Wouters, Erzbischöfliches Ordinariat München, Ordinariatsrat

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MBW Jahresbericht 2010 5

Das Münchner Bildungswerk ist ein Zusammen-schluss von 207 katholische Pfarrgemeinden, Verbänden und Einrichtungen in der Stadt und im Landkreis München. 274 ehrenamtliche Bildungs-beauftragte und 30 hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisieren ein Bildungsprogramm mit jährlich 5.000 Veranstaltungen und etwa 100.000 Teilnehmenden.

Regionalbüro der Seelsorgsregion

München undArbeitskreis Citypastoral

Zusammenarbeit und Kooperation mit den kirchlichen Anbietern

in der Münchner Innenstadt und Kontakt zu den Dekanen

und Dekanatskonferenzen; Mitglied im Arbeitskreis

Citypastoral

Katholikenrat der Seelsorgsregion

MünchenMitglied im Vorstand

des Katholikenrates und Zusammenarbeit und Vernetzung in gemeinsamen Projekten und

in der Qualifizierung im kirchlichen Ehrenamt sowie Beteiligung

am Bennofest

KBE Bonn, KEB Bayern und KEB

der Erzdiözese München und Freising

Dachverbände der Katholischen Erwachsenenbildung auf Bundes-, Landes- und Diözesanebene mit

vielfältigem Netzwerk und Engagement des Münchner Bildungswerkes; u. a. Mitglied in der Tagung der Großstadtbildungswerke und

Mitglied im Vorstand der KEB Diözese

Seelsorgereferat Bildung und Beratung

Zusammenarbeit der 14 Kreis- bildungswerke und Bildungshäuser in der Erzdiözese München und Freising;

Beteiligung in diversen Arbeits- gruppen, u. a. in der Steuerungs-

gruppe zur Erarbeitung neuer Leitlinien für die Erwachsenenbildung

Referat Ökumene und interreligiöser Dialog

Unterstützung in der ökumenischen Bildungsarbeit:

2010 beim Ökumenischen Kirchentag in München

(S. 19 und 41)

Fachbereich Krankenhausseelsorge

Kooperation bei Bildungsprojekten und Ausstellungen,zur Zeit: „Ein Koffer für die letzte Reise“

Fachbereich Exerzitien

Zusammenarbeit und Kooperation u. a.

im Angebot der Pilgerwege (S. 16)

Fachbereich Ehevorbereitung

Kooperation im Angebot von Ehevorbereitungskursen

und Kommunikations- kursen

DiözesancaritasverbandVielfältige Zusammenarbeit

zu allen Fragen der sozialen Bildung • mit F-net zur Förderung des Bürgerschaft-

lichen Engagements • mit den Caritaszentren München in der sozialen Beratung,

Migrationsbildung und der Unterstützung von Bildungsmaßnahmen mit ca. 60.000 Euro

• mit dem Institut für Bildung und Entwicklung in der Familienbildung • mit der RAG Kinder-

und Jugendhilfe • mit der Akademie der Nationen in der

Migrationsarbeit

Fachbereich Seniorenpastoral

Zusammenarbeit in der Seniorenbildung im Projekt „Kultur plus“

und Entwicklung von dezentralen Konzepten zur Seniorenpastoral

(S. 13 und 39)

Erzbischöfliches Schulreferat

Zusammenarbeit in der Elternbildung an Schulenim Projekt „Eltern-Aktiv“

(S. 24)

Umweltbeauftragter, Sektenbeauftragter

und Diözesanstelle für Mission, Entwicklung und

Frieden und diözesane Medienstelle muk

Kooperation und Zusammenarbeit bei inhaltlichen Bildungsprojekten

der einzelnen Stellen(S. 46)

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6 MBW Jahresbericht 2010

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Am 17. Juni 2010 stand die Mit- gliederversammlung des Münchner Bildungswerks neben den Rechen- schaftsberichten ganz unter dem Zeichen des Dankes für die ehren- amtlichen Bildungsbeauftragten. 120 Bildungsbeauftragte aus den Pfarreien, Ansprechpartner der

Verbände und anderer Mitgliedseinrichtungen erlebten eine sehr lebendige Mitgliederversammlung.

München dankt, eine Auszeichnung der Stadt MünchenIm Mittelpunkt dieses Abends stand eine besondere Ehrung für langjährige, engagierte Ehrenamtliche im Bereich Erwachsenenbildung. Die Stadt München verleiht seit 2009 eine besondere Anerkennung für Bürgerschaftliches Engagement. Mit Ihren Unterschrif-ten bestätigten Oberbürgermeister Christian Ude und der 1. Vorsitzende des Münchner Bildungswerks Peter Benthues, die ehrenamtliche Arbeit von mindestens 80 Stunden im Jahr und gleichzeitig Kompetenzen, die für den jeweiligen Arbeitsbereich nötig sind.

Mitgliederversammlung mit Dank

Dr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle, begrüßt die Delegierten der Mitgliedseinrichtungen.

„Dem Münchner Bildungswerk ist es in all den Jahren seines Bestehens in eindrucksvoller Weise gelungen, Bildungs- arbeit und -anspruch mit den Anliegen der – insbesondere in der katholischen Kirche, aber auch darüber hinaus – engagierten und beheimateten Münchnerinnen und Münchner zu verbinden. Die Angebote sind orts- und lebensnah und setzen an den Bedürfnis-sen der Menschen an, bieten Anregung, Hilfestellung und Unterstützung. Ein besonderer Dank und eine besondere Anerkennung gilt dabei den vielen Ehrenamtlichen, die ihre Zeit der Bildungsarbeit widmen. Ihnen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Münchner Bildungswerks ein herzliches ,Vergelt’s Gott !‘“ Christian Müller, Stadtrat LH München

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MBW Jahresbericht 2010 7

Danke!Auf der Internetseite www.muenchner-bildungswerk.de finden Sie unter der Rubrik „Medienservice“ weitere Informationen über die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“ können Sie sich unter „Mitgliederversammlung und Urkundenverleihung ,München dankt‘ am 17. Juni 2010“ eine Reihe von Fotos mit den Bildungsbeauftragten in den zwölf Dekanaten ansehen und herunterladen.

Medienservice

Offizielle Verleihung von DankesurkundenNoch nie gab es für das Münchner Bildungswerk die Möglichkeit, ihren Ehrenamtlichen in diesem Ausmaß Dank zu sagen und so wurden im Vorfeld Urkunden über Urkunden beschrieben und an die Stadt zur Unterschrift geschickt. Für Engagierte aus dem Münchner Umland entwickelte die Katholische Arbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung (KEB) ebenfalls eine Dankesurkunde, die der KEB- Vorsitzende Pater Friedrich und der 1. Vorsitzende des MBW Peter Benthues unterschrieben. Am 17. Juni 2010 konnten fast 70 Urkunden an Engagierte in der Erwachsenenbildung verliehen werden.

Ein feuriger AusklangVor und nach dem Regularienteil sorgte Matthias Wesslowski mit seinem Programm „Wesslowskis Varietäten“ für einen besonders humorigen Ausklang. Mit vielen Kunststücken und Effekten, alles natürlich streng in Bezug zur Erwachsenenbildung, endete diese außergewöhnliche Mitgliederversamm-lung.Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin, (FH)

„Gemeinsam mit Einrichtun-gen, Verbänden, Wirtschafts-kammern, der Wissenschaft und Engagierten hat die Stadt München die Auszeichnung ,München dankt!’ entwickelt. Der Stadtrat beschloss die Einführung im Sommer 2008. Damit bedankt sich die Stadt München und die Einrichtung, für die man ehrenamtlich tätig ist, für geleistetes Engagement und erkennt die Anforderungen und Fähigkeiten des jeweiligen Engagements an. Seit der Einführung haben mehr als 570 Münchner Bürgerinnen und Bürger die Auszeichnung erhalten. Für mich ist dies ein Zeichen, dass immer noch der Slogan stimmt: ,München – Weltstadt mit Herz‘!‘“ Ute Bertel, Direktorium der Stadt München

„Ich möchte mich ganz herzlich für die Übersendung der Urkunde ,München dankt‘ bedanken, die ich leider nicht persönlich entgegen nehmen konnte. Ganz besonders gefreut hat mich die Aufzählung der Kompeten-zen. Es ist einfach schön, dies einmal schriftlich vor Augen geführt und klar gemacht zu bekommen. Das motiviert.“ Renate Meitner, Bildungsbeauftragte Pfarrei Maria Immaculata

Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Pasing.

Die Bildungsbeauftragten aus dem Dekanat Ottobrunn.

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8 MBW Jahresbericht 2010

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Am 30. September 2010 fand die Meilensteintagung zur Eltern-bildung in Kindertagesstätten und Grund-, Haupt- und Förderschulen in der Stadt München statt. Das Münchner Bildungswerk war dort mit dem Elternbildungsprojekt Eltern-Aktiv Kita als einer von

fünf Anbietern für die städtischen Kindertagesstätten vertreten.

Alleinstellungsmerkmal für Elternbildungs-arbeit an den SchulenMit dem Projekt Eltern-Aktiv für Eltern von Schulkindern ist das Münchner Bildungswerk alleiniger Anbieter für die Stadt München. Entsprechend präsentierte Ursula Ratzek-Eckardt, die Projektleiterin von Eltern-Aktiv, einem sehr interessierten Publikum die Ziele, Inhalte, erste Ergebnisse und Weiterentwicklungen der Arbeit an den Schulen. Als neue Modellschulen wurden begrüßt, die Grundschulen an der Thelottstraße und am Ravensburger Ring.

Meilensteintagung Eltern-Aktiv Referat für Bildung und Sport präsentiert die Elternbildung

Heterogenes PublikumInteressierte Zuhörer/-innen waren Politikerinnen und Politiker, Entscheidungsträger/-innen aus den Fach- abteilungen der Stadt, Fachkräfte aus den Kitas, Lehr-kräfte und Elternvertretungen aus Kitas und Schulen.Der neue Stadtschulrat Rainer Schweppe würdigte in seiner Ansprache die Elternbildungsarbeit in der Stadt und hob die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit von Eltern und Kindertagesstätten bzw. Schulen hervor, vor allem auch im Hinblick auf die Ganztagsschule, die er in München weiter ausbauen möchte.

Übergeordnete Elterngremien auf Stadtebene erhalten UnterstützungDie Elternbeiräte der Grund- und Hauptschulen in der Stadt wählten im Herbst 2010 aus ihrem Kreis den GEB (Gemeinsamer Elternbeirat der Volksschulen in München). Dieser vertritt die Interessen aller Eltern an den Grund- und Hauptschulen in München. Damit diese übergreifende Aufgabe gut gelingt, greift der GEB schon viele Jahre auf das Projekt „Eltern-Aktiv“ und damit auf städtische Mittel zurück. Das Münchner Bildungswerk vereinbarte mit dem neu gewählten GEB entsprechende Maßnahmen, wie z. B. die Erstellung einer digitalen Elternbeiratsmappe, stadtteilbezogene Elternbildungs-angebote oder eine Beratung des GEB in Bezug auf dessen Zusammenarbeit. Im Jahr 2011 wird eine enge Zusammenarbeit auch mit dem GEB der Förderschulen in München angestrebt. Die synergetische Vernetzung der Münchner GEBs wird eine weitere Aufgabe im Jahr 2011 sein.

Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Marion Seidl und Sabine Bachner, die alte und die neue Ansprechpartnerin für Elternbildung in Kitas bei der Meilensteintagung.

„Das Münchner Bildungswerk ist der Landeshauptstadt München seit Jahren ein kompetenter und zuverlässiger Kooperationspartner. Die äußerst positive Resonanz der Eltern bestärkt uns darin, das Projekt ,Eltern-Aktiv’ auch in Zukunft fortzuführen, um dieses umfassende Angebot in seiner Qualität flächendeckend auszubauen. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement.“ Rainer Schweppe, Stadtschulrat

„Das Münchner Bildungswerk bereichert unsere Arbeit mit den Eltern und unserem pädagogischen Personal. Wir wollen in München mit Eltern eng zusammenarbeiten, das MBW ist dabei ein zuverlässiger Partner.“ Dr. Eleonore Hartl-Grötsch, Leiterin der Fachabteilung 5, Referat für Bildung und Sport der LH München

„Dank der Unterstützung von Marion Fuchs, vom Münchner Bildungswerk, schaffen wir es jedes Jahr wieder, aus einer Gruppe Einzelkämpfer ein Team zu machen, Krisen zu meistern und Ideen und Anregungen für unsere Arbeit als Elternvertreter zu finden. Wir, der GEB, lernen unsere Stärken auszubauen und einzubrin-gen. Ein herzliches Dankeschön hierfür!“ Raphaela Steidle, stv. Vorsitzende des GEB seit Okt. 2011

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MBW Jahresbericht 2010 9

Die

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für die Seelsorgsregion

Die Dekanate der Region München als Gebiet des Münchner Bildungswerks

RegionsüberblickStand: 1.10.2010

Region Katholiken Seelsorge- Dekanate Bildungs- stellen werke

München 707.692 168 12 1 (MBW)

Nord 516.722 254 14 7

Süd 562.792 235 14 6

gesamt 1.787.206 657 40 14

Die Erzdiözese München und Freising gliedert sich räumlich in drei Regionen (Nord, Süd und München) mit insgesamt 1,77 Mio Katholiken. Von den 14 Kreisbildungswerken (KBW) in der Erzdiözese ist allein das Münchner Bildungswerk für die gesamte Seelsorgs- region München (Stadt und Landkreis München) zuständig. Auf diesem Gebiet leben knapp 1,7 Mio Menschen, davon

gehören 707.000 der katholischen Kirche an. Das Münchner Bildungswerk betreut hier 207 Mitglieds-einrichtungen, davon 168 Seelsorgestellen in zwölf

Dekanaten. 274 ehrenamtliche Bildungsbeauftragte engagieren sich in der katholischen Erwachsenen-bildung und bieten Kurse, Vorträge und Projekte vor Ort an. Das Bildungsangebot wird zwei Mal im Jahr in einem großen Programm veröffentlicht.

„Das Münchner Bildungs- werk stellt die Qualität der katholischen Erwachsenen-bildung in der ganzen Seelsorgsregion München sicher. Dafür danke ich den ehrenamtlich und hauptberuf-lich Engagierten und wünsche Gottes Segen für eine fruchtbare Bildungsarbeit.“ Engelbert Siebler, Weihbischof der Seel-sorgsregion München

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MBW Jahresbericht 2010

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Im Jahr 2010 konnte das Münchner Bildungswerk wieder an seine hervorragende Spitzenleistung der Jahre 2005 – 2008 anknüpfen und mit einer Steigerung der Statistik von fast zwanzig Prozent mit über 100.000 Teilnehmenden (2009: 91.900) den ersten Rang als größte und leistungsstärkste Einrichtung der Katholischen Erwachsenenbildung in Deutschland bestätigen. Mit 5.000 Veranstal-tungen wurde knapp eine halbe Million Lehreinheiten (statistisch relevante Zuschussgröße für Mittel aus dem Bayerischen Erwachsenenbildungsförderungs- gesetz) erwirtschaftet.

Mit dieser Bildungsleistung unterstützt das Münchner Bildungswerk nicht nur seine eigenen Mitgliedseinrichtungen in ihrer ehrenamtlichen Bildungsarbeit, sondern seit Jahrzehnten mit über 100.000 Euro auch die Katholische Akademie in Bayern sowie die regional schwachen Einrich-tungen der katholischen Erwachsenenbildung in ganz Bayern. Diese laut Satzung der KEB Bayern fixierte Solidaritätsumlage ist insofern problematisch, da es dem Münchner Bildungswerk vor dem Hinter-grund seines hohen Solidaritätsbeitrages kaum gelingt, im kostenintensiven Ballungsraum München seine eigenen Mietkosten aufzubringen. Mittelfristig ist hier eine Lösung angezeigt, die sowohl den Bedarfen der sozialen Sicherung schwacher katholischer Bildungs-einrichtungen in Bayern wie auch den berechtigten Interessen des Münchner Bildungswerks Rechnung trägt.

Teilnehmende: 2006 – 2010

0 2005

2007

2008

2009

25.000

50.000

100.000106.060

111.348

91.307

2006

107.294

75.000

0

Veranstaltungen: 2006 – 2010

1.000

2007

2008

2009

2.000

5.000

2006

Bildungsleistung des Münchner Bildungswerks

Veranstaltungen – Auswertung nach Stoffgebieten

2009 2010

Theologie und Ethik 1.082 1.318

Familienbildung, EKP 1005 1.043

Kulturelle Bildung 923 1.063

Sprachen und Integration 142 176

Politik, Wirtschaft, Gesellschaft 261 319

Pädagogik, Psychologie 190 235

Medienethik und -erziehung 48 24

Naturwissenschaft und Technik 58 68

Länder- und Völkerkunde 194 174

Gesundheitsbildung 366 461

Mitarbeiterfortbildung 118 80

Gesamt 4.387 4.961

2010

2010

2.000

4.000

109.474

5.0774.691

4.946

4.387

4.961

„Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Münchner Bildungswerk und der LH München zeigt sich aktuell auch im Rahmen des Bundes- programms ,Lernen vor Ort’, an dem München als eine von 40 Kommunen (Kreisfreie Städte und Landkreise) teilnimmt. Das MBW unter- stützte die Bewerbung von Anfang an und wirkt auch in den einzelnen Teilprojekten nach Kräften mit. Bei dem von Bund, Ländern, Stiftungen und Kommunen getragenen Programm geht es um die Weiterentwicklung eines kohärenten kommunalen Bildungsmanagements. Damit sollen die Bildungsbeteiligung erhöht und die Bildungsgerech-tigkeit verbessert werde.“ Wolfgang Brehmer, Projekt- leiter „Lernen vor Ort“, Referent Bildung und Sport der LH München

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MBW Jahresbericht 2010 11

Das Münchner Bildungswerk in Zahlen

Für das Haushaltsjahr des Münchner Bildungswerks konnten auch 2010 zuverlässige und konstante Einnahmen sowohl bei kirchlichen und öffentlichen Zuschüssen als auch bei den Einnahmen aus dem Lehrbetrieb erzielt werden. Insgesamt mussten leichte Ertragsrückgänge bei den Landesmitteln durch eine Steigerung der Eigenleistung aus dem Lehrbetrieb ausgeglichen werden, so dass das Haus-haltsvolumen 2010 – entsprechend den strategische-nen Zielen des Münchner Bildungswerks – gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent, auf insgesamt 1,668 Mio Euro, wachsen konnte.

Nach wie vor stellen die drei annähernd gleich starken Ertragssäulen aus städtischen und kirchlichen Zuschüssen sowie aus den Eigenleistungen, die mit 32 Prozent den größten Haushaltsanteil ausmachen, eine sichere ökonomische Handlungsgrundlage für eine stetige Weiterentwicklung des Münchner Bildungs-werks dar. Auch wenn die Landeshauptstadt München die größte Zuschussgeberin des Münchner Bildungs-werkes ist, ergeben sich durch die in Aussicht

gestellte Projektförderung aus Mitteln des erzbischöf-lichen Ordinariates für die nächsten beiden Jahre neue inhaltliche Perspektiven, die die Qualität der katholischen Erwachsenenbildung sichern helfen.

Allein die Zuschüsse, die das Münchner Bildungswerk aus den Landesmitteln (EbFöG) erhält, entsprechen nicht den Erwartungen des Münchner Bildungswerks, die aus unserer Bedeutung für die katholische Erwachsenenbil-dung und unserer Leistungsstärke resultieren. Leider konnte sich die Mitgliederversammlung der KEB Bayern nicht durchringen, dem Leistungs-aspekt einen noch größeren Stellenwert bei der Verteilung der staatlichen Mittel zu geben, so dass die Bedeutung des Münchner Bildungs-werks für die katholische Erwachsenenbildung in Bayern nicht gebührend Berücksichtigung in der Verteilung der Mittel findet. Dieser Zustand ist für das Münchner Bildungswerk nicht akzep- tabel und es ist nicht auszuschließen, dass sich dies im Engagement auswirken kann.

Einnahmen 2010

Erträge Lehrbetrieb527.000 EUR

Kirchliche Mittel425.000 EUR

Mittel der Landes-hauptstadt München

462.000 EUR

Bundesmittel38.500 EUR

Sonstiges51.000 EUR

andere staatliche Stellen 14.900 EUR

Haushalt gesamt1.668.000 EUR

Landesmittel EbFöG142.700 EUR

„Auch im Jahr 2010 war das Münchner Bildungswerk ein bewährter und zuverlässiger Anbieter der katholischen Erwachsenenbildung in Stadt und Landkreis München. Neben dem vielfältigen Programm des Theologischen Forums ist vor allem sein Engagement während des ökumenischen Kirchentages hervorzuheben: Das Münchner Bildungswerk war hier offiziell als erfahrener langjähriger Anbieter mit der Durchführung der Kirchenführungen in der Stadt betraut und stellte so die theologische, liturgische und historische Qualität der Führungen für die vielen Teilnehmenden aus ganz Deutschland sicher.“ Dr. Anneliese Mayer, Bischöfliche Beauftragte für Erwachsenenbildung, Ordinariatsrätin

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und Ethikzu vermitteln. Andererseits ist sie häufig angefragt, in gesellschaftspolitischen Fragen Position zu beziehen oder als „Wertvermittlungsinstanz“ den Rahmen für bürgerliche Feste und Familienfeiern abzugeben.

Kirche wird nicht mehr von vornherein als Ort der Glaubenserfahrung betrachtet. Vielmehr sehen in ihr immer mehr Menschen eine rückwärtsgewandte Institution, die Misstrauen weckt. Viele Eltern und Erzieher können oder wollen ihren Kindern keine religiösen Inhalte mehr vermitteln. Religiöse Erziehung wird an die Schule und die Pfarrei delegiert. Volkskirch-lich geprägte Glaubenspraxis verliert – auch auf dem Land – an Selbstverständlichkeit. Mancherorts drohen gepflegte Traditionen ihre Verwurzelung im Glauben einzubüßen. Die Kirche muss ihre missionarische Haltung zwischen Gottvergessenheit und Glaubens-zeugnis finden.“„10 vordringliche Zeichen der Zeit“

„Der Mensch kann sein Leben weitgehend selbst planen und seine Lebensführung nach seinen eigenen Vorstellungen ausrichten … Dies führt dazu, dass der Einzelne sich an ganz unterschiedlichen Wertvorstellungen orientiert und unabhängiger als früher individuelleEntscheidungen trifft … Aufgabe der Kirche ist es, die unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten wahrzunehmen und sorgfältig anzuschauen, wer in der Kirche seinen Platz hat und wer – gerade auch in schwierigen Lebenssituationen – nicht wahrgenommen wird.

Immer mehr Menschen in Deutschland kennen die christliche Religion nicht und haben keine kirchlichen Erfahrungen. In dieser missionarischen Situation tut sich Kirche einer-seits schwer, ihre zentralen Glaubensinhalte

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„Warum ich gerne durch Kirchen führe? Weil Münchens Kirchen Zeitzeugen ausge- wählter Glaubensaspekte sind. Hier finden Menschen künstlerische und geistig- geistliche Inspiration und können Stille und Kontempla-tion erfahren. Und weil mich die Begegnung mit Menschen, die nach diesen Schätzen fragen, bereichert.“ Thea Christians M. A., Kirchenführerin

Exakt 100 Glückliche erhielten einen Platz für die Tagesfahrt nach Oberammergau im Rahmen der Reihe „Kultur plus – Kultur und Spiritualität“, die das Münchner Bildungswerk zusammen mit dem Fachbereich Senioren-pastoral der Erzdiözese München und Freising veranstal-tete. Innerhalb von Stunden waren die begehrten Karten vergeben. Seit dem Gelübde der Oberammergauer während der Pest 1633 spielen die Einwohner des kleinen Ortes mittlerweile alle zehn Jahre die Passion Christi. 2010 standen etwa 2000 Einheimische auf der Bühne.

Kirchenmusikalische VorbereitungZur Vorbereitung auf das Thema „Sterben werd‘ ich, um zu leben“ führte der Kirchenmusiker und Dozent Stephan Heuberger die Teilnehmenden musikalisch und spirituell auf das Geschehen von Tod und Auferstehung hin, das zu allen Zeiten großartige Meister in ihrer Musik ausgedrückt haben. So eingestimmt, beeindruckte bei der Aufführung neben den eindringlichen, opulen-ten Bildern, verstärkt durch den Einsatz von Farben, vor allem die Charakterisierung der einzelnen Figuren: ein Jesus, der eine radikale Umkehr fordert; ein Judas, dessen große menschliche Enttäuschung zum Verrat führt; der Hohepriester als Getriebener etc. Genug Diskussionsstoff für alle Teilnehmenden, die sich über ihre Eindrücke und Erfahrungen miteinander austausch-ten und so die Fahrt nach Oberammergau zu einem nachhaltigen Erlebnis werden ließen.Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin

„Sterben werd‘ ich, um zu leben“ Tagesfahrt zu den Passions- spielen in Oberammergau

Die Dom- und Kirchenführungen sind ein Alleinstellungsmerkmal des Münchner Bildungswerks. Keine andere Institution hat die Angebote in dieser Form und inhaltlichen Tiefe im Programm. Kirchen prägen seit Jahrhunderten das Stadtbild und die Stadtgesell-

schaft Münchens. Sie sind Ausdruck des gelebten Glaubens in Geschichte und Gegenwart. Mithilfe des Konzepts, Kirchenräume vom 12. bis zum 21. Jahrhun-dert zu erschließen, können sich die Besucher ein Kompendium über die bedeutendsten Meilensteine der Kirchen-, Kunst- und Glaubensgeschichte selbst zusammenstellen. Neben den Hauptkirchen Münchens werden im jährlichen Wechsel weitere bedeutende Kirchen ausgewählt. 2010 waren dies St. Michael in Berg am Laim, Klosterkirche und Pfarrkirche St. Anna im Lehel, die Mariahilfkirche in der Au und die Klosterkirche Herz Jesu in der Buttermelcherstraße. So bleibt gewährleistet, dass sich über die Jahre die breite Vielfalt kirchlichen Lebens auch in den Führun-gen des Münchner Bildungswerks widerspiegelt. Der Besuch der Führungen durch das Münchner Bildungs-werk war auch 2010 sehr erfreulich: An die 1.500 Besucherinnen und Besucher wurden von den kompe-tenten Referentinnen und Referenten angeleitet, die Kostbarkeiten und die Spiritualität der Münchner Kirchen für sich neu zu entdecken.

Neben den offenen Führungen fanden auch individuelle Sonderführungen für Gruppen interessierter Einrichtungen statt, die für ihre Teilnehmenden das qualitätvolle Führungsniveau des Münchner

Bildungswerks nutzen möchten. Herausragende Auftraggeber waren 2010 unter anderem verschiedene Abteilungen der LH München (z. B. Schul- und Kultus- referat, Alten- und Servicezentren, Teilnehmende eines Psychologenkongresses, die Bayern LB und Infineon).Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin

Glaube in Geschichte und Gegenwart Kirchenführungen in München

„Das MBW leistet in der Erwachsenenbildung einen wichtigen Beitrag. Daher habe ich mich besonders über die tolle Zusammenarbeit bei der Vorbereitung zu Ihrem Besuch bei den Oberammergauer Passionsspielen gefreut.“ Frederik Mayet, Jesus-Darsteller und Pressesprecher der Oberammergauer Passionsspiele 2010

Die Kreuzigung Jesu bei den Oberammergauer Passionsspielen 2010.

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Kirchenführerin Andrea Textor M. A. (3. v. l.) erläutert den Teilnehmenden einer Domführung die liturgischen Orte.

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„Caritas ist empfangene und geschenkte Liebe. Sie ist ‚Gnade‘ (cháris). Ihre Quelle ist die ursprüngliche Liebe des Vaters zum Sohn im Heiligen Geist. […] Auf diese Dynamik der empfan-genen und geschenkten Liebe geht die Soziallehre der Kirche ein. Sie

ist ‚caritas in veritate in re sociali‘: Verkündigung der Wahrheit der Liebe Christi in der Gesellschaft.“ (CiV 5)Mit diesen Worten charakterisiert Papst Benedikt XVI. in der Sozialenzyklika „caritas in veritate“, wie das Handeln der Kirche in der Gesellschaft zu verstehen ist. Auch das Münchner Bildungswerk und seine Mitglieds-einrichtungen widmeten sich diesem wahrheitssuchen-den Liebesdienst an der Gesellschaft gemäß ihrem Auftrag der Erwachsenenbildung in vielfältiger Weise. Folgende Themen zeigen einen kleinen Ausschnitt aus dem sozialethischen Angebot und bilden eine Offensive gegen die sozialethischen Problemfelder unserer Gesellschaft.

Wandel im Klimawandel?„Gottes Schöpfung bewahren – damit alle leben können“ war das Motto der Misereor Fastenaktion 2010. Dies war nicht nur das Thema einer gleichnami-gen Multiplikatorenfortbildung im Februar, sondern bildete auch den Rahmen für den Vortragsabend „Die Armen – vom Klimawandel am meisten betroffen“ im März, bei dem neben Prof. Dr. Johannes Müller auch der peruanische Bischof Astigarraga Lizarralde vom Klimawandel aus der Sicht der Armen berichteten. Mit der Frage „Wie viele alternative Energien können wir wirklich nutzen?“ wandte sich die Pfarrei Hl. Kreuz im April dem Klimawandel von einer praktischen Seite zu. Extra aus Brüssel eingeflogen ist der Europa-abgeordnete Jo Leinen, der zusammen mit Joachim Lorenz von der Stadt München im November kurz vor der UN-Weltklimakonferenz bei der Veranstaltung „Klima in der Krise“ aus erster Hand über die Hoffnun-gen auf ein Weltklimaabkommen sprach.

Gegen den Zwang zur Gewinnmaximierung Sozialethische Offensive 2010

Freundschaft mit den Armen„Wie wird Entwicklungshilfe zu wirklicher Entwick-lungszusammenarbeit?“ fragte und beantwortete die dreiteilige Reihe im Münchner Bildungswerk im April. Es wurden konkrete Projektbeispiele aus Brasilien, Indien und Kenia vorgestellt, der Weg von Spenden-geldern nachverfolgt und schließlich über interreligiöse und partnerschaftliche Entwicklungszusammenarbeit nachgedacht. Um die „Freundschaft mit den Armen“ geht es dem Jesuiten Dr. Michael Hainz SJ in seinem gleichnamigen Buch, auf das er im September in der Dombuchhandlung Bezug nahm. Im November stellte Sebastian Schäfer im Münchner Bildungswerk die katholischen Hilfswerke und ihre je eigenen Ausprä-gungen vor. Auch die Pfarreien beschäftigte das Thema Armut. So widmete sich die Pfarrei St. Anna den Menschenrechten und der Arbeit von „amnesty inter-national“ und die Pfarrei St. Leonhard dem Schicksal der Kindersoldaten im Kongokrieg.

„Zum Thema der Schöpfungs-verantwortung wollte der Pfarrgemeinderat St. Benno auf dem jährlich stattfindenden Klausurwochenende arbeiten. Dem durch das Münchner Bildungswerk vermittelten Referenten Sebastian Kistler gelang es, die Teilnehmer sachkundig mit den Grundinfor-mationen zu versorgen und auf die Dramatik des Themas aufmerksam zu machen und in den religiös-christlichen Bezug zu bringen. Anreize zum Dranbleiben am Thema ergaben sich fast von selbst. So plant eine Arbeitsgruppe zur Zeit einen Themenabend Schöpfungsverantwortung in Zeiten des Klimawandels.“ Ludwig Sperrer, Pfarrer St. Benno

V. l. n. r.: EU-Abgeordneter Jo Leinen, Theologe Sebastian Kistler und Joachim Lorenz, Gesundheits- und Umwelt-referent der Stadt München.

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„Die Arbeit mit den interes- sierten, aufnahmebereiten und freundlichen Menschen macht sehr viel Freude.“ Wiltrud Margerethe Hilcken, Dozentin im Sozialen Seminar

„Meines Erachtens gibt es keine vergleichbare Alternative, sich mit der abendländischen Kultur und den sich daraus ergebenden Fragen auseinander zu setzen. Seit 1980 habe ich an verschiedenen Kursen teilgenommen. Viele Hörer kenne ich seit Jahren. So entstand eine feste Gemeinschaft.“ Irmgard Kerscher, ehren-amtliche Mitarbeiterin im Sozialen Seminar

Claus Hipp über Wirtschaft und EthikDie Veranstaltungsreihe „Wirtschaft und Ethik“ fand im Januar 2010 bereits zum zweiten Mal als Koopera-tion zwischen Münchner Bildungswerk und der Liga Bank München statt. Unter dem Rahmenthema „Risiko-mündigkeit und wirtschaftliche Verantwortung im 21. Jahrhundert“ befassten sich Prof. Dr. Markus Vogt, Prof. Dr. Claus Hipp und Peter Bereschka mit einer Reflexion der Finanzkrise und ethisch verantwortbaren Wirtschaftsstilen. Prof. Dr. Claus Hipp wirbt seit vielen Jahren mit seinem Slogan „Dafür stehe ich mit meinem Namen“ nicht nur für die hohe Qualität seiner Produkte, sondern auch für verantwortliche Geschäftsführung und Risikomündigkeit. Entschlossen geht er mit seinem Unternehmen einen Weg, der versucht, christlich-ethische Überzeugungen umzusetzen und sich weder dem Kontrollinflationismus politischer Kräfte, noch dem kapitalistischen Zwang zur Gewinnmaximierung um jeden Preis zu beugen. Der Erfolg gibt dem vielfach als vorbildlich ausgezeichneten Unternehmen Recht, da Hipp-Babynahrung seit vielen Jahren zu den Markt-führern in seiner Produktkategorie gehört. Es zahlt sich also aus, wenn Claus Hipp die Meinung vertritt, dass Muttermilch die beste Ernährung für Babys ist, obwohl er aus marktwirtschaftlichen Gründen eigentlich mehr seiner Produkte verkaufen könnte, je weniger Mütter stillen.

Der Unternehmer Claus Hipp sprach in der Liga Bank über das Thema „Wirtschaft und Ethik“.

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Neue Angebote beim Sozialen SeminarDas Soziale Seminar besteht bereits seit 1945 und dennoch ist seine Struktur zeitgemäßer denn je: Es gibt zu sehr unter- schiedlichen sozial-relevanten Fachgebieten längere und kürzere Vorlesungsreihen. Verschiedene Veranstaltungs-orte haben je ihren eigenen Charme. Vormittags- und Abendvorträge bieten für viele Interessierte die Möglichkeit,

sich ein passendes und individuelles Vorlesungspro-gramm zusammenzustellen.

Viele Dozenten können seit Jahrzehnten ihre Hörer immer wieder neu begeistern. Neben dem Begründer des Sozialen Seminars Pater Johannes Beck SJ bieten auch Wiltrud Margarethe Hilcken, Dr. Otto Zsok und Robert Bögle seit vielen Jahren ein abwechslungs-reiches Programm an. Für eine stärkere sozialethische Offensive sorgen die neuen Fächer Sozialethik und Sozialphilosophie. Diese Fächer gehen auf philosophische Ethikbegründungsversuche von Aristoteles über Thomas von Aquin und Kant bis hin zu aktuellen diskursethi-schen Modellen ein. Ebenso werden Sozialenzykliken und andere päpstliche Lehrschriften behandelt. Die intensive Auseinandersetzung mit den Sozialprinzipien (Personalität, Solidarität, Subsidiarität und Nachhaltig-keit) befähigen die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer zu eigenständigem und fachkundigem sozialethischen Denken. Das Münchner Bildungswerk ist mit vielfältigen Veranstaltungsformen gerüstet für eine zukunftsweisende sozialethische Offensive.Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe und Erwachsenenpädagoge

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Die Reihe „Das geistliche Lied – gesungen und gedeutet“ ist seit vielen Jahren ein etabliertes Angebot des Münchner Bildungswerks: Einmal im Monat findet in der Dreifaltigkeitskirche, die einen wunderbaren Rahmen dafür bietet, dieser geistliche Impuls statt. Ein geistliches Lied, aus dem Volksgut oder einem Oratorium, wird von Sängerinnen und Sängern vorgetragen und eine Persönlichkeit aus der Münchner Stadtgesellschaft oder Kirche deutet dieses Lied historisch, musikalisch sowie theologisch. 2010 waren dies u. a. die evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, Oberkirchenrat a. D. Dr. Martin Bogdahn, Weihbischof em. Dr. Franz Dietl und der Regens des Erzbischöflichen Priesterseminars, Dr. Franz Joseph Baur. Nach einer meditativen Pause singen die Anwesenden das Lied gemeinsam mit Orgelbegleitung bzw. eine Arie erklingt nochmals als Solo. Neben einem festen Kreis kommen je nach Interpreten und Themen gezielt Interessierte dazu, die den Impuls der Veranstaltungsreihe gerade am Ende eines Tages schätzen, um zur Ruhe zu kommen und um über ein geistliches Thema und seine Botschaft nachzudenken. Die Reihe wird mit viel Engagement von unterschied-lichen Beteiligten bei Organisation und Durchführung getragen: Neben dem Münchner Bildungswerk sind dies Kollegen vom Erzbischöflichen Ordinariat und der „Münchner Kirchenzeitung“ ebenso wie die Ordens-schwestern der Dreifaltigkeitskirche.Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin

Prominente geben persönliche Impulse Geistliche Lieder in der Dreifaltigkeitskirche

2.700 Kilometer sind es von Mün- chen nach Santiago de Compostela, und wer sich von hier zu Fuß auf den Weg macht, findet bis zum Bodensee eine 240 Kilometer lange und gut ausgeschilderte Pilger-strecke vor. Bereits im Jahr 2005 machte sich eine Gruppe des

Münchner Bildungswerks auf den Weg, um vom Kloster St. Jakob am Anger an der Isar entlang hinüber zum Starnberger See und Ammersee über Peißenberg, Rottenbuch und Kempten nach Lindau an den Boden-see zu pilgern. Seit dieser Zeit sind die zweimal jähr- lich stattfindenden Pilgertage ein etabliertes Angebot im Münchner Bildungswerk. Geleitet von ausgebildeten Pilgerwegbegleiterinnen werden die Eintagesetappen zur spirituellen und kulturellen Erfahrung.

Pilgern gibt der Seele AtemEinen Tag „Auszeit“ aus dem normalen Treiben des Alltags, um im Gehen in der alten Pilgertradition Belastendes loszulassen, den Körper zu spüren und der Seele Atem zu geben. Dies sind die wesentlichen Dinge, die die Pilgergruppe des Münchner Bildungs-werks geeint und geprägt hat. Wir gehen zwar gemein-sam, als Gruppe, aber lassen doch viel Raum für den eigenen inneren Weg. Meditative Texte, Geschichten, Bilder, Gleichnisse und Lieder bereichern die Etappen und geben geistliche Impulse. Durch die Begegnungen mit Menschen und mit der Natur, durch die Stille der Kirchen und der Kapellen am Weg und durch oft ganz unerwartete Hilfe unterwegs, führt das Pilgern zum eigentlichen Ziel: bei sich selbst und bei Gott ankom-men und die Seele laufen lassen.Beate Behr M. A., Geschäftsführerin und Bildungsmanagerin

Die Seele laufen lassen Pilgern auf dem Münchner Jakobsweg

Die Akteure vom „Geistlichen Lied“ am 22. September 2010 (v. l. n. r.): Frank Höndgen (Orgel), Monika Kramer M. A. (Organisation), Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (Deutung) und Dr. Johannes Modesto (Gesang).

„Das geistliche Lied öffnet Ohren und Sinne, damit Menschen Gott heraushören in Dur und Moll, in den Tonlagen unserer Tage, den Geräuschen dieser Welt.“ Susanne Breit-Keßler, Münchner Regionalbischöfin

„Wir sind nicht nur froh, sondern glücklich, dass es dieses Angebot im MBW gibt. Wir sind fast alle Wege bisher mitgepilgert und haben auch vor weiterhin dabei zu sein. Die organisatorische und spirituelle Begleitung bedarf nur eines Wortes: Danke.“ Elfriede Zahl und Annelie Ettingshausen Teilnehmerinnen der Pilgergruppe des MBW

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Frauen und Männer pilgern auf dem Jakobsweg von München zum Bodensee.

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Der Fischhändler in der Krippe und die „Schiache Luz“ Theologisches Forum zum Advent

„Ein Stern ist aufgegangen…“ – oder war‘s nicht doch eine Supernova, ein Asteroid oder eine Sternkonjunktion? Es ist verblüf-fend, dass die Bibel im Urtext zur Beschreibung des Sterns von Betlehem kosmologische Fach- begriffe verwendet. Der Theologe

und Kosmologe Dr. Michael Rappenglück ist bei der Kooperationsveranstaltung des Münchner Bildungs-werks und der Volkssternwarte München dieser Beobachtung nachgegangen und hat verschiedene kosmologische Erklärungsmodelle vorgestellt. Um ab-zuwägen, welches Erklärungsmodell das plausibelste ist, hilft ein Blick in die Bibel und in die kosmologischen Aufzeichnungen von Naturwissenschaftlern der Zeit um Christi Geburt: Es muss eine außergewöhnliche, mit dem bloßen Auge sichtbare, anhaltende und richtungs-weisende Himmelserscheinung gewesen sein, die die Weisen aus dem Morgenland veranlasst hat, dieser zu folgen. Und bis heute ist es spannend eine theolo-gische Frage mit Hilfe der Kosmologie zu beleuchten.

Der Stern von Betlehem schmückt heute noch viele Krippendarstellungen. Die Krippenexperten Dr. Mark Achilles und Dr. Christoph Kürzeder gaben einen Einblick in die Vielfalt und die Lebendigkeit von Krippen: So selbstverständlich es für die Bayern ist, dass das Jesuskind in einer alpenländischen Kulisse in der Krippe liegt, so selbstverständlich finden sich in

„Die Bilder in unseren Museen entstanden ursprünglich vielfach für Kirchen oder waren zur privaten Andacht bestimmt. Oft sind die ursprünglichen Absichten der Maler heute kaum mehr verstehbar. Dies sichtbar zu machen und den religiösen Gedanken dahinter erfahrbar werden zu lassen, ist für mich jedes mal wieder ein gemeinsames Erlebnis.“ Angelika Dreyer M. A., Dozentin des Münchner Bildungswerks

neapolitanischen Krippen Fischhändler, Metzger oder Pizzabäcker. Die berühmten Krippendarstellungen von Neapel möchten zum Ausdruck bringen, dass Jesus auch für uns und in unsere Zeit geboren wird. 2010 musste man nicht bis nach Italien fahren, um sich von kunstvoll gestalteten neapolitanischen Krippen auf den Advent einstimmen zu lassen. Es genügte auch schon der Weg zum Bayerischen Nationalmuseum, wo der Leiter der Geschäftsstelle des Münchner Bildungs-werks Dr. Mark Achilles durch die neapolitanische Krippenausstellung führte.

Nicht weniger kreativ scheint auch das münchnerische Brauchtum rund um die Weihnachtszeit gewesen zu sein: Da gab es die Schiache Luz, vor der unartige Buben Angst haben mussten, die Klöpfler, die bei Bauern für eine kleine Gabe sangen und tanzten und den kinderfressenden Krampus. Wie der evangelische Brauch eines Christbaums auch in Münchner katholische Stuben Einzug hielt und über viele weitere Bräuche berichtete Angelika Dreyer. Zur Freude der Kursteil-nehmer wurde auch genau gekostet, wie ein Punsch richtig gewürzt und Kletznbrot richtig geschnitten wird.Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe und Erwachsenenpädagoge

Dr. Mark Achilles führt eine Gruppe des MBW durch die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums.

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Die Mitarbeiter/-innen im Bereich Theologie und Ethik:Dr. Mark Achilles M. A. Dr. Markus RothSebastian Kistler M. A.Monika Kramer M. A.

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Ökumene ist mehr als zwei. Dies gilt nicht nur für die unzähligen christlichen Gruppierungen und Konfessionen. Alle beten sie zu dem einen Gott, der uns Jesus gesandt hat. Aber beten alle gleich? Sicher nicht! Schon im katholischen Raum gibt es die

verschiedenen spirituellen Traditionen der Orden.Aber wie beten nun die anderen? Dies war die Aus-gangsfrage der Dekanatsreihe 2010 in Forstenried. Diese gemeinsame Bildungsveranstaltung aller Bildungs-beauftragten des Dekanats besteht seit Jahrzehnten: drei Orte, ein aktuelles Thema, drei Referenten – diesmal im Vorlauf zum ÖKT: „Wie beten Christen?“

„Betet ohne Unterlass“Die orthodoxe Liturgie ist stark geprägt von der biblischen Regel „Betet ohne Unterlass“. Die Eucharistie ist der Höhepunkt und darf nur am Sonntag gefeiert werden. Kirche als Ausdruck der Schöpfung lässt mit allen Sinnen feiern: berühren, hören, riechen, schme-cken, sehen. Bekannt sind die Ikonostase (Bilderwand) und die Psalmengesänge mit dem vielen Weihrauch. Ein Priester allein darf nicht zelebrieren, alle sind Mit-zelebranten der göttlichen Liturgie, die nicht nur eine Erinnerung, sondern die Vergegenwärtigung Christi darstellt.

Wie beten Christen? Theologische Reihe im Dekanat Forstenried

„Im evangelischen Bereich gibt es das tägliche Losungswort“, so Pfarrer Tilman Haberer, Evangelischer Leiter der Münchner Insel, „den Konfirmationsspruch, das Familiengebet zuhause zum Essen und den Sonntags-gottesdienst, der aber nicht unbedingt eine Eucharistie-feier einschließen muss.“ Die Pietisten haben eine andere Frömmigkeitsausrichtung als evangelische Christen aus der lutherischen, der reformierten oder gar der calvinistischen Tradition. „Die Menschen sind verschieden und die Spiritualität entwickelt sich“, betonte der Referent mit dem Hinweis, dass sich sowohl in der Menschheitsgeschichte wie im persönlichen Leben verschiedene Bewusstseinsstufen erkennen lassen.

Begegnung mit Gott„Gott hat uns angesprochen durch die Hl. Schrift und besonders durch Jesus Christus“, betonte Altabt Dr. Odilo Lechner aus St. Bonifaz. „Uns ist zutiefst das Wort gegeben“, so Altabt Odilo weiter. „Lobend, dankend und bittend können wir uns an den Schöpfer wenden, das Du schlechthin, an den Vater, abba“. Ein wesentlicher Punkt ist hierbei der Gebetsschatz, der uns mit dem großen Gebetbuch, den Psalmen gegeben ist. „Ein weiterer Baustein ist“, so der Referent, „die gemeinsame Liturgie. Mit ihr feiern wir die innere Hingabe in der Eucharistie. Aber ich darf im Gebet auch sagen, was mich beschäftigt. So gilt als Drittes: Das Beten im Alltag, zeigt uns: nicht wir verändern den lieben Gott, sondern im Beten werden wir verändert.“Johannes Hagl M. A., Pastoralreferent

Altabt Dr. Odilo Lechner.

Betende Hände.

„Wie beten Christen? – mit Altabt Odilo Lechner OSB erlebte ein zahlreiches Publikum einen ausgezeichnet ausgewählten Referenten: einen großen Beter zum Anfassen, der zu einer lebendigen und lebensnahen Gebetspraxis einlud.“ Dr. Christian Dykhoff, Bildungsbeauftragter St. Matthias

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Kekse, Wein und Bachkantaten Kreative Ideen für die Ökumene im Würmtalforum

Seit 2005 gestalten die katholi-schen und evangelischen Bildungs-beauftragten im Ökumenischen Würmtalforum gemeinsame Veran-staltungen. Um den Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) und die ökumeni-sche Idee im Würmtal stärker zu verankern, luden sie im Vorfeld

und im Rückblick zwei wichtige Gestalter des ÖKT zum Vortrag ein. Am 15. Oktober 2009 gaben Dr. Florian Schuppe und Dr. Norbert Roth, beide an verantwort-lichen Stellen ihrer jeweiligen Kirche für die Vorberei-tung, eine Vorschau auf den ÖKT. Ihre persönlichen Erläuterungen, Erwartungen und Einschätzungen zu diesem Großereignis, das damals noch weit weg schien, fesselten das Publikum im Kupferhaus der Gemeinde Planegg.

Großereignis Ökumenischer KirchentagFast genau ein Jahr später, am 21. Oktober 2010, war das Team wieder geladen. Mittlerweile arbeiten beide an neuen Stellen: Dr. Florian Schuppe im Ökumenereferat des Erzbischöflichen Ordinariats, und Dr. Norbert Roth als Pfarrer an der evangelischen Bischofskirche St. Matthäus am Sendlinger Tor. Nun kommentierten sie anhand ausgewählter Bilder das Großereignis im Rückblick. Eines der Lieblingsbilder von Dr. Schuppe zeigt die beiden Bischöfe bei der Abschlussveranstal-tung.

Wohin soll sich die Ökumene entwickeln?Das Besondere an diesem Abend war nun, dass in einem zweiten Teil das Publikum eingeladen war, eigene Erlebnisse zu erzählen und Impulse für die Ökumene im Würmtal zu finden. Die Vorbereitungs-gruppe wählte dazu die Methode „Wandelplenum“. An Stellwänden waren verschiedene Fragen vorberei-tet, und jeweils ein/-e Moderator/-in notierte die Ideen und Anregungen der diskutierenden Kleingrup-pen auf ein Flipchartblatt. Fragen waren z. B. Was hat Ihnen persönlich auf dem ÖKT gefallen? Welche Ideen könnten als Aktion oder Veranstaltung für das Würmtal interessant sein? Wohin entwickelt sich Ihrer Meinung nach die Ökumene? Wohin sollte sie sich entwickeln? Wo oder wie sollte die Ökumene für die Gesellschaft eine stärkere Rolle bekommen? Was wäre für „ökume-nische Familien“ oder für gemischtkonfessionelle Paare wichtig? Welche liturgischen Formen oder Elemente könnten für die Gemeinden im Würmtal interessant sein, oder könnten einer größeren Gruppe bekannt gemacht werden? Haben Sie auf dem ÖKT für sich neue Formen kennengelernt?

Bibelarbeit mit „Promis“Die Teilnehmer/-innen erzählten gern von ihren Erlebnissen auf dem ÖKT und waren sehr kreativ in ihren Ideen, die im Anschluss wieder im Plenum vorgestellt und teilweise von den beiden Referenten kommentiert wurden. Einige Beispiele, die genannt wurden: ein Kantatennachmittag zum Mitsingen (statt der Matthäuspassion), eine Bibelarbeit mit „Promis“ und „Nichtpromis“ aus der Region oder die Intensivie-rung der Begegnung mit den Orthodoxen. Die beiden Referenten ergänzten durch ihr Wissen oder ihre Kontakte, z. B. gibt es, was viele nicht wissen, ein orthodoxes Kloster im Würmtal. Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung waren die Interessierten eingeladen, an Stehtischen bei Wein und „ökumeni-schen Keksen“ das Gespräch zu vertiefen.Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

„Mir ist es wichtig, die Ökumene in den Pfarreien zu stärken und weiter voran- zubringen. Bewusst trete ich dabei mit Pfarrer Dr. Norbert Roth als ökumenisches Referententeam auf. Die Veranstaltung in Planegg war ein schönes Beispiel dafür, wie die Impulse des 2. Ökume- nischen Kirchentags vor Ort in konkreten Projekten weiter- wirken können. Die Zusammen-arbeit mit dem Würmtalforum, selbst ja ein ökumenisches Projekt, war sehr angenehm und hat den Abend methodisch und inhaltlich bereichert.“ Dr. Florian Schuppe, Fach- referent für Ökumene im Erzbischöflichen Ordinariat München

Sie eint der gemeinsame Blick zum Himmel: Der evangelische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (l.) und der katholische Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx.

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„Ehe und Familie haben in der Gesellschaft einen hohen Stellenwert und stehen unter dem besonderen Schutz des Staates. Empirische Untersuchungen belegen, dass mit dieser Lebensform die Hoffnung auf dauerhafte Liebe, Treue, Vertrauen und Solidarität verbunden wird. Das Ideal der auf Dauer angelegten Ehe und Familie entspricht der kirchlichen Grundüber-zeugung. Gleichwohl ist festzustellen, dass Ideal und Realität nicht deckungsgleich sind. Familiäre Strukturen haben sich gewandelt: Die Scheidungszahlen nehmen zu und damit steigt auch die Anzahl der so genannten

„Patchwork-Familien“, der Alleinerziehenden und der Singles. Durch die unsichere wirtschaftliche Lage und einer individuellen Angst vor Bindung und Übernahme von Verantwortung zögern viele junge Leute, sich für Ehe und Familie zu entscheiden. Die demographische Entwicklung und der feststellbare Wandel in den Familienstrukturen fordern zum generationenübergreifenden Nachdenken heraus, wie Ehe und Familie nachhaltig gefördert, begleitet und unterstützt werden kann.“„10 vordringliche Zeichen der Zeit“

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Fragen nach Gott und der Welt „Kess erziehen“ unterstützt Eltern

Kinder wollen nicht nur wissen, wie alles funktioniert, sondern auch warum es so ist, wie es ist. Der Umgang

damit fordert Eltern oft heraus. Auf Anfrage vermittelt das Münchner Bildungswerk Fachreferentinnen für den Elternkurs „Kess erziehen: Staunen – fragen – Gott entdecken“ (für Eltern mit Kindern zwischen zwei und zehn Jahren). „Kess erziehen“ im EKP® – ein PilotprojektUm diesen Kurs auch für Eltern mit Kindern unter zwei Jahren zu öffnen, wurde 2010 ein Pilotprojekt gestartet: Zwei qualifizierte „Kess“-Referentinnen (Ursula List, Claudia Beier) leiteten jeweils eine Pilotgruppe, welche die fünf thematischen „Kess“- Elternabende mit dem Eltern-Kind-Programm (EKP)verbanden. Dieses Vorhaben fand in den Pfarreien Erscheinung des Herrn und St. Margaret statt. Die inhaltlichen Impulse aus den Elternabenden konnten so in dazwischen liegenden Eltern-Kind-Gruppenstun-den zeitnah praktisch umgesetzt werden. Es entstan-den sehr intensive Sozialkontakte und eine tiefere Auseinandersetzung mit den Themen.Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Neues Gesicht für bewährtes Produkt Ab jetzt heißt es: Eltern-Aktiv Kita

Die Elternbildungsangebote für Eltern in Kindertagesstätten (Kita) wurden im Jahr 2010 den erfolgreichen und gefragten Angeboten für Eltern in Schulen angeglichen. Um die Kontinuität der Angebote von der Kinderkrippe über den Kindergarten bis hin

zur Schule für die Eltern sichtbarer zu machen, wurde „Kinder sind anders – Eltern auch“ übergreifend für alle Elternbildungsangebote in Kita und Schule in „Eltern-Aktiv Kita“ umbenannt.

Hohe Zufriedenheit auf allen SeitenDie schriftlichen Evaluationen aller Veranstaltungen ergaben eine 90 bis 100prozentige Zufriedenheit der Eltern. Im Jahr 2010 fanden in katholischen Kitas 26 Elternbildungsabende statt sowie ein Erziehungsseminar über fünf Abende. Städtische Kitas riefen vierzehn Elternbildungsabende beim Münchner Bildungswerk ab und für freie Träger wurden zwei Vermittlungen getätigt.Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

„Viele Einheiten empfand ich sowohl für unser Kind als auch für mich sehr anregend. Das Thema ,Gott’ war natürlich in verschiedensten Inhalten ein- gegliedert, dies jedoch immer passend und nie aufdringlich. Alles in allem war der KESS-Kurs für uns als Familie ein voller Erfolg. Danke.“ Jochen Karlstetter, Teilnehmer am KESS-EKP-Pilotprojekt

Erfahrungsbericht von Stefan Mitterreiter:

„Der „Kess“-Kurs war eine tolle Erfahrung. Neben sehr wertvollen Denkanstößen für eine „kindgerechte“ Erziehung erhielt man auch viele hilfreiche Tipps, wie man christliche Traditionen und Feste in den Familienalltag

einbauen kann. Besonders spannend fand ich es, sich in die Lage der Kinder zu versetzen und zu versuchen, die Welt aus ihren Augen zu sehen. Auch der Familien-tag hat sehr viel Spaß gemacht, da hier neben dem Kursprogramm viel Zeit zum Erfahrungsaustausch mit den anderen jungen Eltern blieb. Ich kann den Kurs nur weiterempfehlen!“ Stefan Mitterreiter, Vater und Teilnehmer, Pfarrei Erscheinung des Herrn

Sabine Bachner, Erzieherin und Studentin der Sozialen Arbeit ist seit September 2010 die neue Ansprech- partnerin für die Kitas und deren Elternvertretungen.

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22 MBW Jahresbericht 2010

Weiterbildung für Gruppenleiterinnen im MBW: Weihnachtliche Gestaltungsmöglichkeiten mit Filz- und Märchenwolle.

Eltern im dichten Familienalltag einmal wöchentlich einen bewuss-ten Zeitraum zu ermöglichen, in dem sie sich voll auf ihr Kind kon-zentrieren und gleichzeitig Lebens-

oder Erziehungsfragen mit anderenEltern diskutieren können, ist Ziel des Eltern-Kind-Programms (EKP).

Kleinkinder fördern, Kontakte knüpfen und sich austauschenIn den Gruppentreffen von 90 bis 120 Minuten lernen die Kinder bis zu vier Jahren spielerisch, ganzheitlich und altersgemäß. Daneben ist Eltern der Austausch untereinander sehr wichtig. Zusätzliche Elternabende lassen Raum für Themen, die selbst gewählt wurden und intensive Besprechungen ohne Kinder und in Ruhe ermöglichen. Bei Familientreffen sind beide Elternteile und die Geschwister mit dabei. Zum Beispiel finden Wochenenden auf dem Bauernhof oder gemeinsame Weihnachtsfeiern statt. Nicht zuletzt geben gezielte Vater-Kind-Treffen den Papas die Chance ihre Rolle einmal ganz exklusiv wahrzunehmen.

Gruppenleiterinnen qualifizieren sich regelmäßigRund 80 Gruppenleiterinnen waren 2010 an ca. 40 Pfarreien aktiv und leiteten mit großem Engagement eine EKP-Gruppe oder sogar mehrere. Die Betreuung und Qualifizierung der Gruppenleiterinnen ist sehr wichtig. Viele der Frauen haben bereits jahrelange Erfahrung im Leiten von EKP-Gruppen und besitzen dadurch einen reichen Schatz an Erfahrungswissen.

Elternsein bewusst leben Das Eltern-Kind-Programm (EKP)® ist Zeit für Familie

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„Als Gruppenleiterin ist es mir ein besonderes Anliegen, die Familien im Stadtteil Neuhausen zu vernetzen und die Chance zu ermöglichen, Freunde fürs Leben zu finden. Darum engagiere ich mich seid rund 20 Jahren für die EKP-Gruppen in unserer Pfarrei.“ Heidi Landwehr, EKP-Gruppenleiterin, Pfarrei Christkönig

„Für mich war das Leiten meines ersten Seminars im MBW eine spannende Herausforderung, die ich mit viel Vorfreude und ein bisschen Nervosität ange- packt habe. Die Kursteilneh-merinnen sorgten letztend- lich bei mir mit der guten Stimmung und der Begeis-terung für ein richtiges Glücksgefühl und es war für alle ein voller Erfolg!“ Szilvia Dieszler-Schärtl, Diplom-Sozialpädagogin (FH), EKP-Referentin und -Gruppenleiterin, Pfarrei St. Konrad

Märchenstunde in St. Philippus mit EKP-Leiterin Sabine Eder.

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EKP-Gruppe mit Kind leitenViele Gruppenleiterinnen haben selbst ein Kind im entsprechenden Alter und nehmen es dann natürlich mit in die EKP-Gruppenstunde. Meistens klappt das ganz gut. So auch bei Silke Forster, Erzieherin: „Mein Sohn

Korbinian und ich leiten seit kurzem eine EKP-Gruppe in St. Martin/Moosach. Wir sind schon immer gespannt, wenn es endlich Dienstagvormittag ist und es wieder los geht. Korbinian freut sich auf seine neuen Freunde, aufs Singen, Basteln und Spielen und ich auf den Austausch mit den anderen Mamas und Papas. Für uns Eltern ist es ein großer Schatz, die Zeit so gezielt und innig mit unseren Kindern zu verbringen und zu genießen.“ Silke Forster, neue EKP-Gruppenleiterin

Mit vielen Angeboten werden diese Frauen im Sinne des erwachsenenbildnerischen Auftrags motiviert, sich selbst weiterzubilden und sich damit weiterzu-entwickeln. Als Referentinnen für praktische Weiter-bildungen können sie ihr Wissen und ihre Erfahrung an andere EKP-Gruppenleiterinnen weitergeben. Tina Voggenreiter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

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„Es ist für das Haus Dorothee eine Bereicherung, dass EKP auch für Alleinerziehende in besonderer Weise angeboten werden kann. Ich freue mich über die sehr gute Zusammen-arbeit mit dem MBW.“ Irmengard Römer, Leiterin Haus Dorothee

Netzwerk für Alleinerziehende EKP® im Haus Dorothee

In unserer Gesellschaft nehmen Ein-Eltern-Familien als Lebensform immer mehr zu. Eine Fachstelle des Erzbischöflichen Ordinariats bietet den Alleinerziehenden Begleitung und Unterstützung. Das „Haus Dorothee“ ist eine Begegnungsstätte die Müttern

und Vätern ein vielfältiges Angebot an Gruppen, Seminaren sowie Beratung und Begleitung in Lebens- und Rechtsfragen anbietet.

Den Alltag gemeinsam leichter meisternAuch zwei EKP Gruppen sind unter dem Dach dieser Einrichtung zu finden. Hier haben Eltern die Möglich-keit, sich mit den besonderen Herausforderungen des Alltags und der Erziehung auseinanderzusetzen. Viele Alleinerziehende fühlen sich überfordert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die alleinige Verantwortung für das Kind, finanzielle Sorgen, rund um die Uhr ohne Partner für den Nachwuchs da zu sein, sind Aufgaben, die über den Kopf zu wachsen drohen. In der EKP Gruppe können die Mütter sich vernetzen, gegenseitig emotional unterstützen und austauschen. Ein Stück weit werden Familie und Freundeskreis ergänzt. Es werden gemeinsam Feste gefeiert, gemein-sam Anteil genommen bei der Überwindung von Schwierigkeiten oder man freut sich miteinander bei Fortschritten in der Entwicklung.

Sicherheit in der Elternrolle gewinnenDie meisten Mütter, die ins Haus Dorothee kommen, sind gezwungen, aus finanziellen Gründen möglichst bald wieder in den Beruf zurück zu kehren. Umso wichtiger ist der Aufbau einer sicheren Bindung zum Kind in den ersten Lebensmonaten. Im geschützten Raum einer EKP-Stunde können Alltagsprobleme aus-geblendet werden und es findet sich die Zeit, sich ganz auf das Kind einzulassen. Feinfühligkeit, alters-gemäße Förderung und ausgedrückte Lebensfreude sind wichtige Säulen in diesen Gruppen. Sie helfen den Frauen in ihre neue Rolle als Mutter hineinzu-wachsen.

Familiärer Charakter durch Flexibilität und AltersmischungBei uns beginnt EKP manchmal schon mit Babies im Alter von drei bis sechs Wochen und die Teilnehmerin-nen haben jederzeit auch während des Trimesters die Möglichkeit einzusteigen. Der Druck sich auszutau-schen, dazu zu gehören, unter Menschen zu kommen ist so groß, dass der Beginn möglichst individuell gestaltet wird. Dadurch kann die Altersstruktur sehr gemischt sein. Das hebt jedoch auch den familiären Charakter hervor, den unsere Frauen hoch schätzen.

Unterstützung durch kompetente LebensbegleitungIch bin als Erzieherin im Haus Dorothee tätig und habe zusätzlich die Ausbildung zur Kinderkranken-schwester absolviert. Somit kann ich in Erziehungs-, Entwicklungs- und Pflegefragen besonders weiter- helfen und unterstützen. Die Frauen schätzen die langfristige, fachkundige Begleitung sehr und es wird oft ein außergewöhnliches Vertrauensverhältnis aufgebaut.Dagmar Grallath, EKP-Leiterin, Erzieherin

Phantasievolle Malerei von Müttern und Kindern im Haus Dorothee.

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Bei sommerlichen Temperaturen um die 30° feierten die Eltern und Lehrkräfte der vier Modellschulen am 15. Juli 2010 mit Ehrengästen, dem Münchner Bildungswerk und dem Referat für Bildung und Sport (ehem. Schulreferat) der Stadt München die gelungene Elternbil-

dungsarbeit von zwei Schuljahren.

Die Modellschulen der ersten Stunden:• Grundschule an der Wiesentfelser Straße, München-Aubing• Grundschule an der Lehrer-Wirth-Straße, München-Messestadt Ost• Grundschule an der Hugo-Wolf-Straße, München-Hasenbergl• Hauptschule an der Bernaysstraße, München-Hasenbergl

Nach einer Gesamtdarstellung des Projekts wurde die Arbeit von der Vertreterin des Referats Bildung und Sport, Sabine Haering gewürdigt. Die Eltern und Schul-leitungen der Schulen präsentierten ihre Erfolge und Stolpersteine auf der Bühne.

Projekt Eltern-Aktiv feiert Ergebnisse der Elternbildung an Schulen

Elternbildung auf Expedition Mit dem Bild eines Berges wurde die Parallele der Projektarbeit zu einer Expedition gezogen. Ein Symbol dafür, dass sich Eltern, Erzieher/-innen und Lehrkräfte mit expeditionserfahrenen Führern und Führerinnen auf das Abenteuer der Elternbildung eingelassen haben und dass dafür alle gut ausgerüstet sein sollen. Vom Verbandszeug über das Sicherungsseil und den Kompass bis hin zum Proviant muss die Expeditionsgruppe vieles dabei haben, damit die Expedition gelingt.

Urkunden für gelungene ZusammenarbeitDr. Mark Achilles, Leiter der Geschäftsstelle des Münchner Bildungswerks und Sabine Haering, Ver-treterin des Referats Bildung und Sport der Landes-hauptstadt München, überreichten den Schulleitungen als Stellvertreter/-innen für alle Eltern und Lehrkräfte der jeweiligen Schule eine Urkunde zur erfolgreichen Teilnahme am Projekt Eltern-Aktiv.

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Als Dank für ihr Engagement erhielten die vier Modell-schulen eine Urkunde. V. l. n. r.: Sabine Haering, Schulrefe-rat der Landeshauptstadt; Norbert Hartmann, Hauptschule an der Bernaysstraße; Gisela Schäfer, Grundschule an der Lehrer-Wirth-Straße; Christiane Steudemann, Grundschule an der Wiesentfelser Straße; Sabine Kiener, Grundschule Hugo-Wolf-Straße; Dr. Mark Achilles M. A., Münchner Bildungswerk.

Auf der Internetseite www.muenchner-bildungswerk.de finden Sie unter der Rubrik „Medienservice“ weitere Informationen über die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“ können Sie sich unter „Meilensteinfest von „Eltern-Aktiv“ am 15. Juli 2010“ eine Reihe von Bildern ansehen und herunterladen. Eine multimediale Präsentation von „Eltern-Aktiv“ in High-Definition-Qualität kann man auf dem Videoportal „YouTube“ betrachten. Den Link dahin finden Sie hier: http://muenchen.keb-muenchen.de/2268/

Medienservice

„Das Gelingen eines Projekts hängt von vielen Faktoren ab. Das MBW hat mit seinem authentischen, kompetenten Team, der effizienten Organisa- tion unter einer Leitung, die sowohl Detailfragen als auch das große Ganze des Konzepts immer im Auge hat, wesentlich zum Gelingen des Projekts Eltern-Aktiv beigetragen. Davon profitieren die vielen Kooperationspartner, die die Komplexität des Projekts mit sich bringt und nicht zuletzt natürlich die Zielgruppen: Kinder, Eltern, Pädagogen. Vielen Dank dafür und weiter so!“ Mirjana Simic, Staatsinstitut für Früh- pädagogik, München

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Die Mitarbeiterinnen in der Elternbildung im Projekt Eltern-Aktiv: Ursula Ratzek-EckardtMarion SeidlElena Wiedmann M. A.Petra HaidingerMonika ModersitzkiMarion Fuchs

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Die Mitarbeiterinnen in der Familienbildung, im EKP und Eltern-Aktiv Kita:Tina VoggenreiterUrsula ListSabine Bachner

Ein Fest der Sinne für alle von allenDie anwesenden Eltern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulen trugen mit ihren Beiträgen zum Gelingen des Festes bei. Alle brachten etwas aus ihrem Angebot mit: Einen Augen- und Ohrenschmaus boten die Eltern der Näh- und Bauchtanzkurse in der Grundschule Hugo-Wolf-Straße. Kulinarische Genüsse

„Wir vom Gemeinsamen Elternbeirat in München danken dem Münchner Bildungswerk für die gute Zusammenarbeit, denn dank dieser Unterstüzung können wir unsere Tätigkeit im GEB auf eine fundierte Grundlage stellen und ausüben.“ Angela Wanke-Schopf, Vorsitzende des GEB

Bei „Eltern-Aktiv“ geht es u. a. um den Austausch zwischen den Kulturen. Mütter der Grundschule Hugo-Wolf-Straße führten dazu einen orientalischen Tanz vor.

„Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus sollte geprägt sein durch gegenseitige Offenheit und gemeinsames Bemühen um den schulischen Erfolg der Kinder. Mit Unterstützung des Münchner Bildungswerks sind wir diesem Ziel im Rahmen des Projekts Eltern-Aktiv durch vielfältige Angebote und Aktionen einen guten Schritt näher gekommen.“ Sabine Kiener, Rektorin der Grundschule an der Hugo-Wolf-Straße

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präsentierten die Eltern und Mitarbeiter/-innen der Grundschule an der Wiesentfelser Straße als Beispiel für ihr neu entstandenes Elterncafe. Sich ein Blumen-gesteck selbst zusammenstellen, konnte man bei dem Angebot der Hauptschule an der Bernaysstraße. Ein Beispiel, wie bei der Berufsmesse Eltern den Schüler/-innen ihre Berufe vorstellen. In diesem Fall den Beruf der Blumenbinderin. Die Lehrkräfte der Grundschule an der Lehrer-Wirth-Straße bereicherten das Angebot durch eine vielfältige und differenzierte Ausstellung ihrer Maßnahmen, die im Projektzeitraum entstanden sind.

Als Dank ein kabarettistischer Ausklang Das Münchner Bildungswerk und das Referat für Bildung und Sport luden die Teilnehmer/-innen als Wertschätzung für ihren Arbeitseinsatz und Dank für die gute Zusammenarbeit zu einem schmackhaften Büfett ein. Ein pfiffiger Auftritt der „Rabenmütter“, die in kabarettistisch-musikalischer Weise die Freuden und Leiden des Familien- und Schullebens darboten, erfreute abschließend die Gäste.Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

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g Integrations- und Migrationsbildung„Die ungerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen sowie ungleiche Bildungschancen und mangelnde Möglichkeiten der Teilhabe am gesell-schaftlichen und kulturellen Leben nehmen zu. Mitten in einer reichen Gesellschaft sind immer mehr Menschen aller Generationen von Armut und Aus-grenzung betroffen. Zu den besonders benachteiligten Gruppen gehören Alleinerziehende und ihre Kinder und Arbeitslose. Auch die Zahl älterer Menschen mit

geringem Einkommen sowie Menschen mit Migrations-hintergrund wird wachsen. Die sozialen Probleme dieser Menschen gehen oft einher mit persönlich- existentieller Verunsicherung, die den Lebensmut und die Selbstachtung untergraben können. Es ist eine besondere Aufgabe der Kirche, diese zu ermutigen, zu unterstützen und zu einem selbstbestimmten Leben zu befähigen.“„10 vordringliche Zeichen der Zeit“

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Integrations- und Migrationsbildung

Vom Rand zur Mitte Bildungsveranstaltungen für sozial benachteiligte Menschen

Das Münchner Bildungswerk un-terstützt seit vielen Jahren Kurse im Rahmen des Bildungsangebots „Vom Rand zur Mitte“ für sozial benachteiligte Menschen. Diese Veranstaltungen ermöglichen Menschen in schwierigen Lagen, wie Arbeitslose, Alleinerziehende

oder Strafgefangene, am kulturellen und gesellschaft-lichen Leben teilzunehmen.

Neben Deutschkursen für Flüchtlinge, Gebärden-sprachseminaren und Sprachkompetenztrainings für Arbeitslose fördert das Münchner Bildungswerk zu-sammen mit dem Verein „Wendezeit“ auch Angebote für Gefangene. Claudia Krubasik arbeitet seit Jahren als Kunsttherapeutin. Ihr Kurs in der JVA Stadelheim ist ein gutes Beispiel für eine Möglichkeit, sich auf dem künstlerischen Weg mit der Welt, mit der eigenen Herkunft und Identität und dem eigenen Schicksal aus-einander zu setzen und dies durch persönlich gestaltete Bilder auszudrücken.Ivana Simon-Weidner M. A., Integrations- und Migrationsbildung

Kunsttherapie für Abschiebegefangene in der JVA StadelheimIch biete seit einem Jahr eine offene Gruppe an, die gerne und gut besucht wird. Die Tür ist offen und die Männer kommen teils neugierig interessiert, teils ver-halten, schüchtern in meinen Raum und begutachten das Angebot, das ich zur Verfügung stelle wie bei-spielsweise Collagen, Frottagen oder Wachstechniken. Sobald die ersten Beherzten zu Pinsel und Farbe greifen, ist das Eis gebrochen und das Interesse, sich mit einem Bild zu verewigen, steigt. Mittlerweile ist ein Großteil des Gruppenraumes mit Bildern geschmückt und stolze, lachende Gesichter drücken die Freude über die eigenen Werke aus. Oft wird die Landesflagge oder eine Umrisszeichnung des Heimatlandes mit exaktem Geburtsort dargestellt. Die Sehnsucht nach Heimat und Familie ist häufig spürbar, aber auch Krieg und Zer-störung sind Bildelemente. Dennoch wird viel in meiner Gruppe gelacht und mit Händen und Füßen übersetzt, denn die gemeinsame Sprache fehlt uns. Wir schaffen es aber immer uns zu verständigen und uns gegen- seitige Anerkennung und Bewunderung für die Kunst- werke zu zeigen. Ich spüre, dass das den Männern wichtig ist. Mittlerweile haben sie Vertrauen zu mir

gefasst und meine Gruppe ist eine feste Einrichtung in ihrem Wochenablauf.Wenn ich dann um 15 Uhr meine Materialien zusammenpacke, sind viele helfende Hände da, Stühle und Farben zurück- zubringen. Die meisten winken zum Abschied und vergewissern sich, dass ich auch am nächsten Montag wiederkomme.Claudia Krubasik, Diplom-Kunsttherapeutin

Abschiebegefangene bei der Kunsttherapie.

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„Eltern-international“ ist ein Baustein des Projekts „Eltern- Aktiv“. Die Kontakte aller Eltern untereinander werden gefördert, Eltern unterschiedlicher Herkunft werden verstärkt ins Schulleben einbezogen und über den Abbau von Missverständnissen und

Vorurteilen wird ein gutes soziales Klima und Chancen-gleichheit im Bildungssystem gefördert.

Gespräche schaffen VertrauenDas wesentliche Element bei „Eltern-international“ ist das Gespräch. In offener Atmosphäre lernen Eltern von-und miteinander und reflektieren ihre eigene Haltung. Begleitet werden sie in diesem Prozess von interkul-turell geschulten Referentinnen. Diese achten darauf, dass sich die Teilnehmenden nicht in nationale Unter-gruppen separieren und dass sich keine Vorurteile verfestigen.

Beispielprojekte • „Internationales Erzählcafé“ Einladung eines

Gastes, der zu einem ausgewählten Thema seine Erfahrungen mitteilt

• „Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner – Lieblingsessen von dir und mir“

Fünfteiliger Koch- und Sprachkurs für deutsche und nichtdeutsche Eltern mit den Themen „Gesunde Ernährung unserer Kinder“ und „Wie vermeide ich Übergewicht?“

• „Stadtteilführung“ Geführte Stadtteilrundgänge mit Gespräch

und Austausch

Kostenloser Service für ElternNeben diesen für die Eltern gebührenfreien Angeboten erhalten die Schulen auch kostenfreie Beratung. Damit wird das Konzept auf die jeweilige Situation der Schule angepasst. Elternbeirat und Klassenelternsprecher/-innen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. An 19 Schulen fanden im Schuljahr 2009/2010 Beratungen und Veranstaltungen im Rahmen des Projekts „Eltern-international“ statt.

Hilfreiche Kontakte vor Ort Das MBW führte mit der IG-Feuerwache an den Grundschulen Bergmann- und Guldeinstraße einen Elternkurs in türkischer und deutscher Sprache durch. Das Projekt „Eltern-international“ wird finanziert vom Referat für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München. Ursula Ratzek-Eckardt, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Eltern-international Eltern verschiedener Nationen lernen von- und miteinander

Wertschätzung als ErfolgsrezeptDie Äußerungen von Kursteilnehmerinnen zum Abschluss des Koch- und Sprachkurses zeigen, dass alle Eltern, egal welcher Herkunft, die unvoreingenommenen Begegnungen mit anderen Eltern schätzen und davon profitieren:

„Ich habe mit allen Frauen gesprochen. Ich konnte etwas

über mein Leben erzählen.“

„Ich habe eine türkische Mutter gebeten, den Elternbrief

ins Türkische zu übersetzen. Sie ist total nett. Ohne das

Projekt hätte ich sie nie kennengelernt.“

„Der Umgang in der Gruppe war von gegenseitiger Achtung und Respekt gekennzeichnet.“

„Ob Knödel oder Döner, gemeinsam ist es schöner“ Kochen und Backen an der Grundschule Königs- wieserstraße.

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Die Idee der Deutschkurse „Schule mal anders“ entstand vor mehr als zehn Jahren im Auftrag vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und wurde vom Staatsinstitut für Schulpäda-gogik und Bildungsforschung organisiert, erprobt und weiterentwickelt. So lernen Eltern, insbesondere Frauen, nicht nur Deutsch an der Schule ihrer Kinder.In der Projektarbeit gewinnen sie einen Einblick in das schulische und gesellschaftliche Geschehen und neh-men daran selber teil. So besuchen sie zum Beispieleine Chemie- oder Turnstunde oder gehen gemeinsam zum Gesundheitsamt. Eine Kooperation mit dem Schulpersonal ist dabei unverzichtbar und gilt als Voraussetzung für den Lernerfolg.

Frauenintegrationskurs in Sankt FlorianSeit Oktober 2009 veranstaltet das Münchner Bildungs-werk in Kooperation mit der Pfarrei Sankt Florian und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen Frauenintegrationskurs mit Kinderbetreuung in Riem. So bekommen auch Mütter mit Kleinkindern die Mög-lichkeit, wohnortsnah Deutsch zu lernen und sich mit anderen Frauen auszutauschen. Seitdem haben die Teilnehmerinnen schon 600 Unterrichtsstunden ab-solviert. Nach weiteren 300 Unterrichtseinheiten und nach dem Orientierungskurs werden sie zu der Prüfung „Deutschtest für Zuwanderer“ hingeführt.Ivana Simon-Weidner M. A. , Integrations- und Migrationsbildung

Auf dem Weg zur kulturellen Öffnung Deutschkurse für Frauen

Wer in einem Land leben und sich erfolgreich integrieren möchte, kommt nicht an dem Erlernen der Landessprache und des landes-kundlichen Wissens vorbei. Seit 2005 ist der Erwerb der deutschen Sprache sowie des Grundwissens über die geographischen, geschicht-

lichen, kulturellen und politischen Gegebenheiten in Deutschland gesetzlich geregelt. Das 2010 neu be-arbeitete bundesweite Integrationsprogramm fordert damit unter anderem, dass die Migrantenkinder stärker von ihren Eltern in dem Deutscherwerb unterstützt werden. Doch viele Menschen mit Migrationshinter-grund kommen aus Kulturkreisen, in denen Bildung keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade Zuwanderer aus bildungsfernen Ländern und Orten müssen erst die Wichtigkeit der Bildung und des Lernens erkennen, um ihre Kinder auf deren Bildungsweg unterstützen zu können. Ein sehr gutes Beispiel für solche Maßnahmen ist das Konzept der „Schule mal anders“-Kurse.

Mama lernt Deutsch an der Schule ihrer KinderIm Februar 2010 hat das Münchner Bildungswerk in Kooperation mit dem Schulreferat und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge einen Frauenintegrations-kurs „Schule mal anders“ an der Hugo-Wolf-Schule am Harthof gestartet.

Die Mitarbeiterinnen im Bereich Integrations- und Migrationsbildung:Ursula Ratzek-EckardtElena Wiedmann M. A.Monika ModersitzkiIvana Simon-Weidner

„Deutschkurs? Sehr gute Entscheidung für alle Mitbürger mit Migrationshintergrund. Es ist die einzige Möglichkeit, in einem fremden Land die Sprache dieses Landes zu lernen. Man wird somit sehr schnell integriert und hat alle Wege für die Zukunft frei.“ Ardiana Ramabaja, Teilnehmerin

„Ich gehe zum Deutschkurs, weil ich Deutsch lernen will. Den Kurs finde ich super, er gibt mir viel Mut für meine Zukunft. Er vereinfacht das Leben in diesem Land.“ Betül Mestan, Teilnehmerin

Mütter lernen Deutsch an der Schule ihrer Kinder.

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„Zeit ist Geld. Dieser Grundsatz der modernen Gesell-schaft ist selbstverständlich akzeptiert und vermittelt, dass alles, was kein Geld bringt, Zeitverschwendung ist. Erwachsene erleben im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf, dass vor dem Geld oft Zeit das noch knappere Gut ist. Auch Kinder und Jugendliche haben häufig neben der Schule schon einen engen Termin-plan. Es bleibt kaum freie Zeit, um zu sich selbst zu kommen, an Gott und die Welt zu denken, Partner-schaft, Familie und Freundschaften zu pflegen oder sich zu öffnen für fremde Not in Nah und Fern.

Die Ökonomisierung der Zeit zeigt sich in der Frage „Was bringt es mir?“ und rückt Aktivitäten, die vordergründig „nichts bringen“, auf der Prioritätenliste nach hinten. Dies wirkt sich vor allem auf ehrenamtli-ches Engagement aus. Viele Menschen können und wollen sich nicht mehr über Jahre hinweg in Gremien oder der Leitung von Gruppen engagieren. Ein zeitlich begrenztes Engagement ist dagegen in vielen Fällen durchaus möglich.“„10 vordringliche Zeichen der Zeit“

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MBW Jahresbericht 2010 31

Martina Sepp M. A. bei der Führung über das Oktoberfest im September 2010.

Führung über das OktoberfestFortbildungen für Bildungsbeauftragte

Oft werden die Begriffe „Ehren-amt“ und ihre modernen Pendants „freiwilliges Engagement“ oder „Freiwilligenarbeit“ synonym verwendet. Doch birgt die Wort-wahl „Freiwilligkeit“ auch einige veränderte Akzente. In diesem Sinne begleiten und unterstützen

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäfts-stelle Ihr Engagement:• Möglichkeiten der Qualifizierung und Fortbildung.• Durch das Engagement tun Sie etwas für sich und

andere. • Anerkennungskultur als Zeichen der Wertschätzung.• Hauptamtliche Ansprechpartner/-innen begleiten,

beraten und unterstützen Sie.Aus Anlass der Pfarrgemeinderatswahlen haben die Mitarbeiter/-innen der Geschäftsstelle in 2010 neue Angebotsformen und Ideen entwickelt:

Das Einführungsheft für BildungsbeauftragteWas sind eigentlich die Aufgaben einer/s Bildungs-beauftragten? Wer unterstützt sie dabei in der Geschäfts-stelle? Wie ist der Verein Münchner Bildungswerk eigentlich aufgebaut? Mit welchen Serviceleistungen kann ich rechnen? Antworten darauf und zu vielen weiteren Fragen finden frisch gewählte Bildungsbeauf-tragte im neuen Informationsheft. Aber auch erfahrene Bildungsbeauftragte werden darin fündig, z. B. bei den dargestellten Beispielen erfolgreicher Reihen aus der Praxis Münchner Pfarrgemeinden oder wie ein etwas anderer Bibelabend aussehen kann. Die Reihe wird fortgesetzt, im Herbst 2011 erscheint ein Heft zur Programmplanung.

Etwas bewegen – neue Fortbildungs- angebote in jedem SemesterIn jedem Semester gibt es nun besondere Angebote zur Qualifizierung und Fortbildung der Engagierten in den Pfarr-gemeinden und sonstigen Mitgliedseinrichtungen, zu finden im Faltblatt „Etwas bewegen“. Im Herbst 2010 nahmen z. B. ca. 25 Bildungs-beauftragte am Einführungs-

abend „Erwachsenenbildung von A bis Z“ teil. Themen von A wie Ansprechpartner/-innen über E wie EKP®, S wie Sammelstatistik oder Z wie Zuschusswesen. Darüber hinaus wurde intensiv diskutiert, warum es heute katholische Erwachsenenbildung braucht. Bei einem Imbiss konnten die Interessierten die Geschäfts-stelle und einige Mitarbeiter/-innen sowie deren Fachgebiete kennen lernen. Näheres zum Projektkurs „Erwachsenenbildung konkret – Veranstaltungen planen, durchführen, auswerten“ erfahren Sie auf S. 45.

Anerkennung gehört auch dazu: Führung über das OktoberfestRund 20 Interessierte fanden sich an einem Freitag im September an der Bavaria ein, um gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Martina Sepp über die Wiesn zu spazieren und interessante Geschichten rund ums Oktoberfest zu hören: Sensationen, Traditionen, Skandale und Histörchen über das größte Volksfest der Welt. Beim „Dankeschön-Angebot“ für aktive Bildungs-beauftragte des MBW im Herbst 2010 zeigte sich, wie die Wiesn schon immer ein Spiegel der Zeit, ihrer Moden und Eskapaden war und ist. Vielleicht erfreuen sich deshalb Fahrgeschäfte mit langer Tradition wie die Krinoline oder der berühmte „Schichtl“ so großer Beliebtheit. Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH) Mitarbeiter/-innen im Bereich

Bürgerschaftliches Engagement:Karin Wimmer-Billeter Roland Oehler Monika Czwienzek

„Eine ,Einführung als Bildungsbeauftragte/r‘ halte ich für unerlässlich: Man/frau bekommt Kontakt zu anderen Bildungsbeauftragten, vor allem aber zu Fachreferenten des MBW.Das bedeutet: Fachkenntnisse auf neuem Stand, in langen Fach- konferenzen vielfach reflektierte Konzepte der katholischen Erwachsenenbildung und die Ermutigung, jederzeit um Rat nachfragen und eine freundliche und kundige Antwort erwarten zu können.“ Hans Wolfgang Schillinger, Bildungsbeauftragter in St. Stephan, Putzbrunn

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MBW Jahresbericht 2010

„Wir verändern München“, das war das Motto der 4. Münchner Freiwilligen Messe am 24. Januar 2010. Dieser Aufforderung folgten an die 5.000 Münchner Bürgerin-nen und Bürger, die die Freiwilli-gen Messe am Gasteig besuchten. 80 Einrichtungen aus den Engage-

mentfeldern Soziales – Umwelt – Kultur – Migration – Kinder/Jugend – Gesundheit/Selbsthilfe waren ver-treten, dazu kamen alle Münchner Vermittlungsagen-turen sowie Erwachsenenbildungseinrichtungen, u. a. das Münchner Bildungswerk. Alle Einrichtungen und Institutionen präsentierten ihre Möglichkeiten für ein Freiwilliges Engagement in München.

Bürgerschaftliches Engagement, freiwillige Tätigkeit, Ehrenamt, egal wie es an diesem Tag genannt wurde, heißt: Menschen tun etwas gemeinsam für sich und für andere, freiwillig und unbezahlt – aber mit Gewinn. Damit verändern sie München. Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH), Diplom-Pädagoge

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Große Messe im Gasteig Freiwillige informieren sich

Der Stand des Münchner Bildungswerks auf der Freiwilligenmesse 2011.

„Im Herbst 2010 habe ich an verschiedenen Seminaren ,Freiwilliges Engagement im Altenheim‘ teilgenommen. Die Referentinnen haben durch ihre kompetenten und praxisnahen Vorträge mein Interesse für diese Aufgaben bestärkt und eine solide Grund- lage für deren Bewältigung geschaffen. Als Absolventin der Kurse bin ich in dem Pflegeheim, bei dem ich mich vorgestellt habe, mit offenen Armen empfangen worden. Ich habe inzwischen den Besuchsdienst bei zwei dementiell Erkrankten aufge- nommen und freue mich, damit einen sinnvollen Dienst an der Allgemeinheit leisten zu können.“ Sylvia Frings, Teilnehmerin

„Seniorenbegleiter/-innen und Demenzhelfer/-innen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zu mehr Lebensqualität für ältere Menschen und deren Angehörige. Die Schulung ist eine hervorragende Möglichkeit, die Helfer/-innen bei dieser anspruchsvollen Aufgabe zu unterstützen. Das gemeinsame Arbeiten macht mir sehr große Freude.“ Barbara Fröhlich-Rausch, Leiterin des ASZ Perlach

Rund 12 Millionen Menschen in Deutschland sind 65 Jahre und älter. Die Mehrheit der Älteren, auch der über 80-jäh-rigen, lebt in Privatwohnungen. Dies ist ohne geeignete Hilfe und Unterstützung nicht immer möglich. Die Seniorenbeglei-terin oder der Seniorenbeglei-ter schenken freiwillige Zeit, um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und um pflegende Angehörige zu entlasten. Unter dem Motto

„Perspektiven im Alter“ bietet das Münchner Bildungs-werk in Kooperation mit den Caritas Zentren München Stadt/Land eine Ausbildung zur Seniorenbegleitung mit dem Schwerpunkt Demenz an. Die dreiteilige Qualifi-zierung beinhaltet:• einen Grundkurs,• ein zwanzigstündiges Praktikum in der ambulanten oder stationären Altenhilfe und• einen Aufbaukurs mit dem Schwerpunkt Demenz.

Von der Theorie in die PraxisDie Teilnehmenden bereiten sich mit dieser Qualifizie-rung intensiv auf ihren Einsatz als Seniorenbegleiter/-in vor. Ihre Aufgaben sind umfangreich und doch klar begrenzt. Sie unterstützen, schenken Zeit, hören zu und nehmen Anteil am Leben eines Anderen. Schon kleine Schritte wie miteinander reden, spielen oder spazieren gehen sind wichtige Beiträge zur Begleitung. Überwie-gend Frauen fühlen sich von dem Kursangebot ange-sprochen. Davon engagieren sich bereits etwa ein Drittelbei der Caritas oder sind über Einrichtungen der Caritas für die Seniorenbegleitung sensibilisiert worden. Die übrigen Teilnehmenden sind noch nicht engagiert und sind über andere Institutionen (z. B. Weißer Rabe) oder Informationen auf diese Qualifizierung aufmerksam geworden.

Durch das Engagement und der engen Zusammenarbeit mit Hauptamtlichen kann der Wunsch vieler Senioren und Seniorinnen erfüllt werden, möglichst lange in gewohnter Umgebung zu leben. Damit wird ihnen eine wahre Perspektive im Alter geboten. Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH), Diplom-Pädagoge

Perspektiven im Alter Seniorenbegleitung mit dem Schwerpunkt Demenz

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Von Freiwilligen für Freiwillige Mit dem „Materialordner Freiwilliges Engagement im Altenheim“ stellt das Münchner Bildungswerk in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk e.V. allen Interessierten eine ausführliche und in der Praxis erprobte Materialsammlung zur Verfügung. Sie bietet eine Fülle von Anregungen für die praktische Freiwilligenarbeit in Alten- und Pflegeheimen. Viele langjährig Tätige und erfahrene Freiwillige haben hierfür gemeinsam mit den Projektleiterinnen Monika Czwienzek und Sybille Fuchs Material gesammelt, gesichtet und zusammengestellt.

Dank der finanziellen Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen konnte der Materialordner von 2002 bearbeitet und weiterentwickelt werden. Als Ergebnis liegt heute ein erweiterter Materialordner für die praktische Arbeit im Altenheim vor. Er ist beim Evangelischen Bildungswerk oder beim Münchner Bildungswerk gegen eine Schutzgebühr von 15,– Euro erhältlich. Roland Oehler, Diplom-Sozialarbeiter (FH), Diplom-Pädagoge

Bayernweit engagieren sich zahllose Freiwillige, damit sich Bewohnerinnen und Bewohner in Alten- und Pflegeheimen nicht allein gelassen fühlen. Freiwillig Engagierte geben menschliche Wärme und Zuneigung. Sie bauen Beziehungen zu einem anderen Menschen auf, hören zu und teilen Sorgen und Nöte. Viele sind bereit, sich für eine Aufgabe einzusetzen, die ihnen Spaß macht, in der sie gebraucht werden und bei der sie Gleichgesinnte kennen lernen. In München gibt es eine Vielzahl von Altenheimen und interessanten Projekten, in denen sich Freiwillige engagieren können. Es sind jedoch Möglichkeiten nötig, sich auf ein Engage- ment vorzubereiten und sich weiter zu qualifizieren.

Fundierte Qualifizierung erleichtert die Tätigkeit im Altenheim

In den Einführungsseminaren bereiten sich Freiwillige auf die Mitarbeit in einem Heim vor. Weitere Fortbildungen bieten zusätzliche Qualifika-tionen, Altenheime bekom-men Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Freiwilli-gen und Fachtage informieren zu aktuellen Themen. Ziel sind die Verankerung und die Ausweitung von freiwilligem Engagement in Münchner Altenheimen. Gefördert durch das Sozialreferat der

Landeshauptstadt München haben inzwischen mehr als 420 freiwillig Engagierte die Einführungsseminare besucht. Die Fortbildungen erreichen jährlich ca. fünf- hundert freiwillig, aber auch beruflich Engagierte, so dass dieses Erfolgsmodell, gemäß dem Motto „Entwickeln – Fördern – Stärken“ auch im Jahr 2011 fortgesetzt wird.

„Ich erlebe unsere Kooperation mit dem Münchner Bildungs-werk als sehr kollegial und bereichernd. ebw und MBW leisten durch ,Freiwilliges Engagement im Altenheim‘ einen Beitrag sowohl für das Wohlbefinden in den Altenheimen als auch zur Ökumene.“ Dr. Rosine Lambin, Evangelisches Bildungs-werk München

Gefördert vom

Sozialreferatder LandeshauptstadtMünchen

„Das Münchner Bildungswerk ist für die Qualifizierung von freiwillig Tätigen aus der Münchner Landschaft nicht mehr wegzudenken. Außerdem ist das Münchner Bildungs-werk ein wertvolles Mitglied im Forum Bürgerschaftliches Engagement (FöBE).“ Sandra Bauer, Mitarbeiterin bei FöBE

Erfolgsmodell Freiwilliges Engagement im Altenheim Entwickeln, Fördern und Stärken

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„In einem früher nicht gekannten Maß bietet sich den Menschen heute die Möglichkeit, ihr Leben in freier Entscheidung selbst zu gestalten … Die große Entscheidungsfreiheit führt aber auch zu einem permanenten Entscheidungsdruck. Der Zwang zur Entscheidung wird dann zur Last, wenn die Möglichkeit des Scheiterns immer weniger in der Gemeinschaft abgesichert wird und das persönliche Schicksal in der Verantwortung der oder des Einzelnen liegt …

SeniorenbildungDie Komplexität einer globalisierten Welt weckt das Bedürfnis nach Beheimatung. Überschaubare Gemein-schaften in Stadtteilen und Dörfern, in Familie und Nachbarschaft gewinnen neu an Bedeutung … Freiheit stellt für die Kirche ein hohes Gut dar, das es zu wahren und zu fördern gilt. Sie will vor allem deutlich machen, dass Gemeinschaft und verbindliche Normen diese Frei-heit nicht einschränken, sondern den Rahmen bilden, innerhalb dessen Freiheit sich erst entfalten kann.“„10 vordringliche Zeichen der Zeit“

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Die Mitarbeiter/-innen der Seniorenakademie:Monika BischlagerKathrin Galler B. A. Angelika Dreyer M. A. Martina Sepp M. A.

Die Münchner Seniorenakademie ist mittlerweile ein fester Bestand-teil im Programm des Münchner Bildungswerks. Die Vorlesungen, Seminare und Exkursionen richten sich an Menschen ab 55 Jahren mit Interesse am akademischen Lernen. Das Angebot wurde auf

die Studierenden in der zweiten Lebenshälfte zuge-schnitten. Es ist kein Abitur nötig, es werden keinePrüfungen geschrieben und ein ansprechendes Ambiente sorgt für eine gute Lernatmosphäre.

Das Programm in seiner VielfaltIn verschiedenen geistes- wissenschaftlichen Wissens- gebieten wie Theologie, Philosophie, Psychologie, Literatur, Kunstgeschichte und Politik, werden neben einer Einführung in das jeweilige Fach Kombinationen aus inhaltlichen Querschnitten und punktuellen Vertiefungen vermittelt.

Vorlesungen als Grundlage für weitere LernmöglichkeitenDie Bausteine München Aktiv und Intensiv mit Exkur- sionen und Seminarcharakter vertiefen das vorher Gelernte. Im Wintersemester konnte man zum Beispiel dem Münchner Wasser nachspüren, sich vom Thema Männerbünde faszinieren lassen, den Spuren der Jesuiten folgen, Münchner Literatur kennen lernen und in den interreligiösen Dialog treten.

Das Besondere zwischendurch – die SommerakademieVon manchen schon sehnsüchtig erwartet, fand wie be-reits im Jahr zuvor wieder die Sommerakademie statt. Bei nasskaltem Wetter trafen sich bis zu 25 Studieren-de an sechs Seminartagen zu Themen wie Geschichte

Studieren ab 55 Jahren Die Münchner Seniorenakademie bewährt sich

der Hexenprozesse, Europäische Union und Nathan der Weise. Da waren die trüben Sommertage schnell ver-gessen und viele begeisterte Rückmeldungen bestärken darin, die Sommerakademie auch im kommenden Jahr wieder als besonderes Angebot in der Ferienzeit zu organisieren.

Neues aus dem Wintersemester 2010 / 2011Im November starteten erstmals fünf Kurse mit 230 Studierenden, verteilt auf drei Orte:• Zentrum St. Michael der Jesuiten in der Innenstadt• St. Sylvester an der Münchner Freiheit• St. Elisabeth am Ostbahnhof Interessant ist die starke Anbindung der Teilnehmen-den an ihren Kurs. Engagierte Studienbegleiterinnen, spannende Exkursionen und Tischgemeinschaften, die sich im Laufe der Semesterzeit gebildet haben, stärken diese Identifikation. Zudem hat mittlerweile jeder Kurs einen eigenen Kursnamen, benannt nach einer berühm-ten Persönlichkeit mit einem Bezug zu München.

Weitreichende EntwicklungenBereits in einem Jahr wird in den beiden ersten Kursen das Diplom der Münchner Seniorenakademie über-reicht. Gemeinsam arbeiten Studierende, Lehrende und die Organisation darauf hin, dass auch nach den sechs Semestern Grundstudium für die Diplomanten Vorle-sungen, Seminare und Exkursionen angeboten werden können. Die Neugierde am akademischen Lernen kann so weiterhin gestillt werden und die Münchner Seniorenakademie ist damit nicht nur ein fester Bestandteil des Münchner Bildungswerks, sondern auch im Leben der Studierenden. Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

„Ich begrüße das Angebot Münchner Seniorenakademie in St. Elisabeth, das älteren Menschen eine wichtige Chance bietet, lebendig und geistig fit zu bleiben.“ Dr. Dieter Katte, Pfarrer in St. Elisabeth

„Senioren, die geistig aktiv bleiben wollen und noch studieren, haben in Deutschland keine Lobby. Da ist es eine soziale Verantwortung der Kirche, eine Veranstaltung wie die Münchner Senioren-akademie anzubieten.“ Geistlicher Rat David W. Theil, Dekan des Dekanats Innenstadt, Pfarrer von St. Sylvester und St. Ursula

Studierende in einer Vorlesungspause im Innenhof von St. Michael.

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Auf der Internetseite www.muenchner-seniorenakademie.de finden Sie immer das neueste Vorlesungsverzeichnis und alle Infor- mationen rund um die Seniorenakademie. Dort können Sie sich auch online anmelden.

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Das Zusammentreffen von Mensch und Kunst, Kunst und Mensch ist kein einmaliges Ereignis, sondern ein ständig wachsender Prozess. Der Kunst begegnen bedeutet auch sich selbst und andere Men-schen neu und anders zu sehen.Ein besonderer Akzent der Mal-

akademie ist daher die Gleichwertigkeit von Kunst und Begegnung. Daher werden viele Kurse gemeinsam von akademischen Künstlerinnen und Künstlern mit päda-gogischen Fachkräften im Team geleitet.

Kreativität kennt kein AlterAlljährlich in der Adventszeit findet die Ausstellung des Seniorenbeirats der Landeshauptstadt München in der Rathausgalerie statt. Neben vielen anderen Ausstellern konnte auch das Projekt der Malakademie „Portrait – Ich und der Andere“ zehn Werke der Öffent-lichkeit präsentieren.

Kreativität und Kunst Begegnung in der Malakademie

Die Mitarbeiterinnen der Malakademie: Petra Bösch-BriedenMarlies Fiedler

„Die Malakademie ermöglicht mir durch professionelle An- regungen der Kursleiter, meine Kreativität und malerisches Können zu entdecken und zu entfalten. Durch die anderen Kursteilnehmer erfahre ich die Vielfalt und Andersartigkeit von künstlerischem Ausdruck. Jeder Kurstag ist für mich wertvoll und wichtig, da ich Freude und Spaß am Malen mit Gleichgesinnten erleben darf.“ Ingrid Paustian, Teilnehmerin

„Erst kürzlich wurde ich gefragt, warum ich mir das antue und an jedem Kurstag rund 80 km fahre, wo es doch in der näheren Umgebung auch Malkurse gibt? Meine Antwort: Weil es sich lohnt! Denn wo sonst habe ich die Möglichkeit mit so renommierten Künstlern wie Mike Keilbach oder Anton Petz zusammenzuarbeiten? Und dass sich in fast zwanzig Jahren wunderbare Freund-schaften entwickelt haben, ist für mich eine persönliche Bereicherung.“ Hans Buttman, Teilnehmer

Gemeinsame Bildbetrachtung in der Atelieratmosphäre des Botanikums.

Die Dozentinnen Brigitte Ringel (links unten) und Gloria Gans (Mitte) freuen sich mit den Teilnehmerinnen des Portrait-Kurses über die gelungene Ausstellung im Rathaus.

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Selbstbestimmtes Lernen im BotanikumIn kursfreien Zeiten treffen sich mehrere, von Kurs-teilnehmenden selbst organisierte Gruppen, ohne Dozentinnen und Dozenten. Das Atelier im Botanikum steht dann gegen ein geringes Entgelt für „freies Malen“ zur Verfügung. Die Teilnehmenden schätzen das malerische Ambiente des Raumes und die kreative Atmosphäre der Künstlerkolonie im Botanikum sehr.Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

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MBW Jahresbericht 2010 37

Sie fragen, Dr. Günther Beckstein antwortet! Workshop zu biografischen Interviews

Die Lebensgeschichte von alten Menschen, Eltern oder Verwand-ten sind ein Schatz, der wert ist, festgehalten zu werden. Doch wie gelingt es, das Erzählen zu struk-turieren und die Fülle der Erinne-rungen ins Bewusstsein zu rücken? Das Münchner Bildungswerk

veranstaltete in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk München e.V. und muk, der Fachstelle Medien und Kommunikation der Erzdiözese München und Freising, einen Seminartag für Ehren- und Haupt-amtliche der Seniorenarbeit zur Interviewschulung.

Die Journalistin Brigitte März, vielen bekannt aus ihrer Zeit beim „Funk“ (Bayerischen Rundfunk), hat im Laufe ihrer Karriere eine Vielzahl von Interviews mit bekann-ten Persönlichkeiten geführt. Sie gab im ersten Teil eine Einführung, wie Interviews gelingen und was alles zu beachten sei, zur Vorbereitung, bei der Durchführung und vor allem bei der Fragestellung. Zur Übung formu-lierte sie ein Beispiel zu einem Verkehrsunfall. Dazu gab sie der Gruppe nur wenige Fakten an die Hand und die Teilnehmenden sollten durch gezieltes Nachfragen

herausfinden, was sich wirklich zugetragen hat. Dabei beantwortete sie nur das wirklich Gefragte, nicht mehr. Die Gruppe erfuhr dadurch, wie schwierig es ist, wirk-lich präzise Fragen zu stellen und zugleich die gerade erhaltenen Informationen mit einzubauen. Probieren geht über StudierenAm Nachmittag stellte sich der ehemalige Minister-präsident Dr. Günther Beckstein als Interviewpartner zur Verfügung. Jeweils zu zweit konnten die Teilneh-menden fünf Minuten lang nun ihre vorbereiteten Fragen stellen und Dr. Beckstein zeigte sich offen und gesprächig, sei es bei Themen zu seiner Kindheit und Jugend oder zu den Faschingskostümen, welche er und seine Frau beim Fasching in Veitshöchheim trugen. Die Sequenzen wurden aufgezeichnet und im Anschluss in der ganzen Gruppe mit Brigitte März ausgewertet. Die Reflexion der gelungenen und manchmal weniger gelungenen Fragen und ihrer Wirkungen beim Inter-viewpartner rundeten den Kurs ab und waren wichtige Lernerfahrungen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen mit großem Respekt für die Kunst des Journa-lismus nach Hause.Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Dr. Günther Beckstein beim Kurs „Interviewschulung“ im November 2010.

„Wie sollte das gehen? In Kürze ,Nicht-Journalisten’ für Aufnahmen mit Zeitzeugen das Interviewen beizubringen? Es ging prima. Dank neugieriger Teilnehmerinnen und Teilneh-mern und ihrem Interview- partner Dr. Günther Beckstein – und mir als Coach hat es obendrein Spaß gemacht.“ Brigitte März, Journalistin

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ung „Wir waren ja arm wie die Kirchenmäuse…“

Erzählcafé mit Jahrhundert-Zeitzeugen in der Pasinger Fabrik

Dezember in München, Schnee und Wind – dennoch finden am Samstagnachmittag, dem 11.12.2010 ungefähr 100 Men-schen den Weg in die Pasinger Fabrik zum adventlichen Erzählcafé „Zeitzeugen des Jahrhunderts“, das in Kooperation mit den Alten-

und Service-Zentren Obermenzing, Pasing und Freimann durchgeführt wurde. Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Jahrhundertmensch“ mit großforma-tigen Fotos von (Über-)Hundertjährigen in der Pasinger Fabrik erzählten drei Münchner Bürger/-innen aus ih-rem langen Leben. So unterschiedlich wie die Lebens-situationen, in die sie hineingeboren wurden, von der Giesinger Arbeiterfamilie bis zum Unternehmersohn im Böhmerwald, so vielfältig war auch ihr Erzählen:

Emmy Kohlheim, 96, die schwierige Kriegsjahre in Berlin erlebte und dann in Franken an der Grenze zwischen amerikanischer und russischer Besatzungszone nicht wenige gefährliche Situationen meistern musste, bevor sie in den 50er Jahren in München sesshaft wurde. Therese Lossow, ebenfalls 96, ein echtes „Münchner Gwachs“ musste mit 14 Jahren eine Stellung mit Schlaf-platz annehmen, da ihr Traumberuf Friseurin aufgrund der häuslichen Enge nicht verwirklicht werden konnte. Dafür hatte sie später die Gelegenheit, für einige Jahre nach Amerika zu gehen. Schon nach drei Tagen hatte sie eine Arbeit als Köchin für eine reiche Familie in der Fifth Avenue.

Sprachkenntnisse eröffnen neue WegeDen Abschluss machte Wilhelm Czech, 90, der früh zu seinen Deutsch- und Tschechischkenntnissen auch

noch Englisch lernte, was sich nach dem Krieg als großes Glück erwies. Damit war er für die Ame-rikaner im Böhmerwald fast unentbehrlich und konnte auch für seine eigene Zukunft wichtige Weichen stellen.

Musikalisch begleitet wurde der Nachmittag vom alpenländischen Chor des Alten- und Service-Zentrums Frei-mann. So dicht wie die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Pasinger Fabrik saßen, so dicht waren die Erzählungen

der Zeitzeugen. Die Portraits der Fotoausstellung von Karsten Thormaehlen konnten in der Pause und nach der Veranstaltung bestaunt werden. Manche der Zitate werden den Besuchern noch lange im Gedächtnis blei-ben, etwa: „Auch mit 103 sollte man auf sein Äußeres achten..“ oder „Täglich einen halben Liter Milch und 20 Gläser Bienenhonig im Jahr. Sport? – Mein Sport war die Arbeit im Laden.“Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Dicht gedrängt lauschten die Besucher/-innen den Erzählungen der Zeitzeugen in der Pasinger Fabrik.

„Das Erzählcafé, organisiert vom MBW, welches im Rahmen der Ausstellung ,Jahrhundertmenschen‘ in der Pasinger Fabrik statt- fand, stieß auf außerordentlich großes Interesse. Drei fast hundertjährige Zeitzeugen berührten das aufmerksame Publikum durch ihre indivi- duellen und bewegenden Lebensgeschichten. Das MBW trägt mit dem Erzählcafé dazu bei, dass unsere Zeitgeschichte auch für die jüngere Generati-on lebendig bleibt sowie zum Nachdenken und zur positiven Gestaltung der Zukunft anregt.“ Karin Oßwald, Diplom-Sozial-pädagogin (FH) im Alten- und Service-Zentrum Pasing

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Die Mitarbeiter/-innen im Bereich Seniorenbildung: Karin Wimmer-BilleterRoland Oehler

„Der ÖKT war für uns nicht nur ein Denkanstoß, sondern auch ein Anstoß, etwas miteinander zu tun und auf den Weg zu bringen. So möchten wir künftig einmal im Jahr ein gemeinsames Angebot für die Seniorenkreisleiter/-innen machen. Miteinander Ideen und Konzepte zu entwickeln und dabei unsere Spiritualität einzubringen, erleben wir als große Bereiche-rung auf dem Weg der Kirchen zueinander.“ Ursula Senninger, Pastoralreferentin, Fach- bereich Seniorenspastoral

Würfeln für die Ökumene Neues Spiel für die Seniorenarbeit

Seniorennachmittage sind eine beliebte Form der Seni-orenarbeit sowohl in den katholischen Pfarrgemeinden als auch in den evangelischen Kirchengemeinden, die zunehmend vor allem hochaltrige Menschen anspricht. Beide Kirchen unterstützen dies mit Fortbildungen für die Leiter/-innen dieser Gruppen. Was liegt näher, als dies im Vorfeld des Ökumenischen Kirchentags auch einmal gemeinsam zu tun? Im Januar 2010 fand ein solches Treffen unter dem Titel „Ökumenische Anre-gungen für die Seniorenarbeit“ im Alten- und Service-Zentrum Neuhausen statt. Das Münchner Bildungswerk kooperierte mit dem Fachbereich Seniorenpastoral des Erzbischöflichen Ordinariats, dem Diözesanverband des Caritasverbands und der offenen Altenarbeit in evange-lischen Kirchengemeinden der Inneren Mission. Rund 25 Leiterinnen und ein Leiter hatten großes Interesse am gemeinsamen Austausch und an den ökumenischen Impulsen.

Typisch katholisch, typisch evangelischBesonders anregend fanden viele das Würfelspiel zur religiösen Biografie. In Kleingruppen tauschte man sich zu Fragen aus wie „Was ist für Sie typisch katholisch?“, „Was ist für Sie typisch evangelisch?“, „Was ist Ihnen an Ihrer eigenen Konfession besonders wichtig?“ oder „Haben Sie schon einmal an einem großen Ereignis der Kirchen teilgenommen z. B. am Kirchentag, am Katho-likentag oder an einem Papstbesuch?“ Die spirituell-theologischen Impulse, die praktischen Anregungen für die eigene Gruppe und der Austausch mit anderen waren so anregend, dass alle Beteiligten sich wieder treffen möchten. Karin Wimmer-Billeter, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

„Das Verbindende leben und weiter entwickeln, sich kennen lernen und miteinander aus- tauschen, gemeinsam lernen, dies ist für mich der Weg der Ökumene. So ist es gut, das Jahr mit einer ökumenischen Fortbildung für Seniorenkreis-leiter/-innen in München und Umgebung zu beginnen. Das große Interesse und das positive Feedback zeigen den Wunsch, dies zur Tradition werden zu lassen. Ich freue mich über diese gute Zusammenarbeit und auf weitere gemeinsame Fortbildungsangebote.“ Sybille Fuchs, Diplom- Religionspädagogin (FH), Offene Altenarbeit für evangelische Kirchenge-meinden der Hilfe im Alter

Sybille Fuchs, Religionspädagogin der Offenen Altenarbeit, kommt beim biografischen Würfelspiel mit Teilnehmenden ins Gespräch.

Gern stellen wir Ihnen bei Interesse das Würfel-spiel zur religiösen Biografie zur Verfügung. Es bietet einen leichten Einstieg in das Gespräch zu ökumenischen Fragen und eignet sich für alle Altersgruppen.

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Durch geeignete methodisch-didaktische Ansätzewerden die Teilnehmenden angeleitet, selbstZusammenhänge zu erkennen und den Transfer zu ermöglichen. Kirchen, Kunstwerke, Exponate,literarische oder musikalische Werke werden in ihremhistorischen Kontext erklärt, als Ausdruck des Denkensund Glaubens der jeweiligen Zeit. Die religiöse Bild- und Symbolsprache – den meisten Menschen des 21. Jahrhunderts oft unverständlich – wird erschlossenund in ihre Zusammenhänge gestellt.

Diese Erkenntnisse können mit den Glaubenserfah-rungen der Menschen heute, ihrem Gottesbild und ihren existentiellen Fragen an Kirche und Glaube verglichen und dadurch ein Transfer ermöglicht werden. Die angeleitete Hinführung zu aktuellen Strömungen der Kunst, des Theaters und der Musik befähigt die Menschen darüber hinaus, sich auch am gesellschaftlichen Dialog zu beteiligen.

Kulturelle Erwachsenenbildung umfasst verschiedeneArbeitsfelder: Kunst, Geschichte, Musik, Theater,Brauchtum, Kreativität. Diese Felder bilden ein„Fenster, durch das Kirche in die Welt und Welt indie Kirche blickt“, so die Konferenz der BischöflichenBeauftragten für Erwachsenenbildung 2003.

Kulturelle Erwachsenenbildung thematisiert existentielle Fragen menschlichen Daseins und gibt Orientierung. Sie vermittelt kulturelle Zusammenhänge, die die Teilnehmendenbefähigen, selbstständig Kunst, Kultur und Geschichte als Elemente sinnvoller Lebensgestaltung zu erfahren und Antworten auf die Fragen nach der eigenen kulturellen Identität zu finden.

… denn Bildung muss Spaß

machen!

Um welche

Münchner

Sehenswürdigkeit

handelt es sich?

Lösung zu erfragen bei:

Monika Kramer M. A.

Kunst und Kultur

Telefon 089/54 58 05-15

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MBW Jahresbericht 2010 41

Ein Jahr lang liefen die Planungen, dann war es endlich so weit: In Kooperation mit der Erzdiözese München und Freising bot das Münchner Bildungswerk verschie-dene Führungen im Rahmen des Ökumenischen Kirchentags an.Es sollte ein Programm sein, das

sich sowohl an die Gäste, die zu diesem Ereignis nach München gekommen waren, richtete, als auch an die Münchnerinnen und Münchner, die ihre Stadt und ihre Kirchen wieder neu entdecken wollten.

Rundgänge in Münchens InnenstadtVier verschiedene Themen konnten Interessierte auswählen, um die Innenstadt unter unterschiedlichen Aspekten kennen zu lernen:• Münchner Highlights –

Wechselbeziehungen zwischen Kirche und Stadt• Von der Armenfürsorge bis zu zeitgemäßer Bildung –

Kirchliches Engagement in der Stadtgesellschaft gestern und heute

• Auf den Spuren der Ökumene – Vom Gegeneinander zum Miteinander

• Benno, Brezen und der Bär – Führung für Familien

In 63 Führungen wurden ca. 1000 Teilnehmer/-innen erreicht, die sich als wetterfest, gut gelaunt und äußerst interessiert erwiesen. Einige nahmen sogar an mehreren Führungen teil und berichteten im Anschluss an die Rundgänge am Stand der Erzdiözese begeistert von ihren Erlebnissen.

Führungsimpulse im Münchner DomEins war klar: Mit „normalen“ Führungen würde man die vielen Besucher/-innen, die im Dom erwartet wurden, nicht erreichen. Deswegen wurde ein eigenes Konzept entwickelt, das sich in jeder Hinsicht bewährte.An fünf Stationen im Dom stand eine gut erkennbare Ansprechperson, die den Besucher/-innen die Kathed-rale und ihre wichtigsten Ausstattungsstücke vorstellte. Die Erläuterungen begannen zu jeder Viertelstunde an diesen fünf Stationen gleichzeitig und dauerten 10 Minuten. Anschließend bestand die Möglichkeit für Fragen und für einen Wechsel zur nächsten Station. Auf diese Weise konnten sich die Besucher/-innen aus den fünf Modulen ihre individuelle Führung nach Interesse und Zeitbudget zusammenstellen. Die Rück-meldungen waren durchwegs positiv – ein hervorra-gend geeignetes Konzept, um auch viele Menschen kompetent und kurzweilig zu erreichen. An zwei Tagen erfuhren so über 1000 Gäste das Wichtigste über den Münchner Dom.

Den Dom „be-greifen“ – Eine taktile Führung für blinde und sehbehinderte MenschenEin besonderes Angebot wurde in Kooperation mit der Diözesanbeauftragten für Behindertenseelsorge, Anne Kunstmann, für blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher im Dom gemacht: Durch die Raum- und Klangerfahrung, durch Erfühlen und „Be-Greifen“ ausgewählter Kunstwerke wurde der Dom in außergewöhnlicher Weise erschlossen und zugänglich gemacht. Auch wenn es nur eine kleine Gruppe von blinden und sehbehinderten Menschen war, die sich an den beiden Spezialführungen anschlos-sen, so waren es doch äußerst intensive Erlebnisse, die gerade in den kleinen Gruppen ermöglicht wurden. Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin

Gemeinsam unterwegs Führungen am Ökumenischen Kirchentag

Dr. Christiane Greska (l.), Mitarbeiterin des Bereichs „Kulturelle Bildung“ des MBW, beantwortete im Pavillon der Erzdiözese die Fragen von kleinen und großen Besucher/-innen des ÖKT zu den Führungen des MBW.

„ ,Kommt und seht‘ dieser Aufruf Jesu an die, die ihm nachfolgen möchten, leitete während des ÖKT in München die Begegnungen im Dom. So haben die Mitarbeiter des Münchner Bildungswerks die Gäste mit dem Dom und seinem Programm vertraut gemacht und hingeführt zu den Inhalten des Glaubens. Ich danke allen, dass so der Dom zu einem lebendigen Glaubenszeugnis werden konnte. Dies gilt auch für die taktilen Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen. So haben sie einen wichtigen Beitrag geleistet, dass die gastgebende Erzdiözese mit der Kathedrale als Ort des Glaubens erlebt werden konnte.“ Monsignore Wolfgang Huber, Dompfarrer und Domkapitular

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Auf der Internetseite www.muenchner-bil-dungswerk.de finden Sie unter der Rubrik „Medienservice“ weitere Informationen über die Veranstaltung. Im Bereich „Fotostrecken“ können Sie sich unter „2. Ökumenischer Kirchen-tag München vom 12. bis 16. Mai 2010“ verschiedene Bilder ansehen.

Medienservice

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42 MBW Jahresbericht 2010

Die Mitarbeiterinnen im Bereich Kulturelle Bildung: Monika Kramer M. A.Angelika Dreyer M. A. Martina Sepp M. A.

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ung Lust auf München? –

Wir zeigen‘s Ihnen! Altstadtführungen

Unter diesem Motto fanden von April bis Ende September wieder die Stadtrundgänge des Münchner Bildungswerks statt. Neue Themen und ein neues Konzept steigerten die Attraktivität:

• Märkte, Märzenbier und Mangel – vom Leben in der Münchner Au

• Lust und Last – das Leben der Künstler in Schwabing

• Trübe Wasser, karge Herbergen – Typhus, Pest und Cholera in München

• Ideen für die Zukunft – Forscher, Entdecker und Erfinder

• Weibersleut – Frauenleben in München• Schönes und Schauriges –

der alte südliche Friedhof erzählt

Einheimische und Gäste, „Stammpublikum“ und spontan Interessierte fühlten sich von diesem abwechslungsreichen Angebot angesprochen und erkundeten die Stadt nach unterschiedlichsten Aspekten.Monika Kramer M. A., Kulturhistorikerin

Vom Praktikum bei den Bavaria Filmstudios bis zum Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film 2003: Die deutsche Regisseurin Caroline Link hat es bis ganz oben geschafft und wurde für ihren Film „Nirgendwo in Afrika“ mit dem welt- weit begehrtesten Filmpreis geehrt.

Am 17. Juli 2010 war die Erfolgsregisseurin zu Gast im Bildungswerk der Hanns-Seidl-Stiftung, das zusammen mit dem Münchner Bildungswerk seit mehreren Jahren erfolgreich die Kooperationsreihe „Der aktuelle Film“ veranstaltet. Ganz ungezwungen unterhielten sich bekannte deutsche Regisseurinnen und Regisseure mit filmbegeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nach dem gemeinsamen Filmgenuss von „Im Winter ein Jahr“ und „Nirgendwo in Afrika“ erzählte auch Caroline Link, warum sie bestimmte Rollen mit speziel-len Schauspielern besetzt hat, welche Gefühle sie mit Naturaufnahmen ausdrücken wollte und welche Schwierigkeiten es beim Dreh gegeben hat.Sebastian Kistler M. A., Diplom-Theologe und Erwachsenenpädagoge

Oscarpreisträgerin hautnah Caroline Link bei „Der aktuelle Film“

V. l. n. r.: Sebastian Kistler, Mitarbeiter des MBW; Arthur Kolbe, Referent für Kommunalpolitik, politische Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit, Film und Ethik der Hanns-Seidl-Stiftung; Oscarpreisträgerin Caroline Link, Regisseurin; Dr. h.c. mult. Hans Zehetmair, Vorsitzender der Hanns-Seidl-Stiftung; Christine Weissbarth, Filmjour-nalistin und Moderatorin der Reihe „Der aktuelle Film“.

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MBW Jahresbericht 2010 43

Ein Jahrhundert nach der Aus- stellung „Meisterwerke muham-medanischer Kunst“ in München veranstaltete das Kulturreferat der Stadt München mit vielen Kooperationspartnern, auch dem Münchner Bildungswerk, die Veranstaltungsreihe „Changing

Views“. 1910 markierte die Ausstellung einen Wende-punkt in der Annäherung an den noch fremden Orient und den Islam. Mit dem umfangreichen Angebot zwischen September 2010 und Februar 2011 möchte die Veranstaltungsreihe „Changing views“ auch heute noch dazu einladen, festgefahrene Sichtweisen zu verändern.

Architektur und Begegnung im Islamischen Forum PenzbergArchitektur und Begegnung – das waren die Schwer-punkte der Fahrt ins Islamische Forum Penzberg. Kompetent, anschaulich und im Gespräch mit den Teilnehmenden erklärte der 1. Vorsitzende der Islami-schen Gemeinde Penzberg, Bayram Yerli, zunächst die gelungene Verbindung von moderner, mitteleuropäi-scher Architektur und unaufdringlicher Religiosität in der beeindruckenden Moschee. Die Offenheit und das Selbstbewusstsein der jungen Gemeinde äußern sich in der Architektur des ganzen Gebäudes: Große Fensterflächen erlauben Einblicke in alle Räume, auch in die Moschee. In der für alle Penzberger zugänglichen Bibliothek diskutierten die 30 Teilnehmenden dann noch angeregt und ausführlich über Fragen der Integra-tion, über eine europäische zeitgemäße Ausprägung des Islam und stellten fest, dass sich tatsächlich viele Sichtweisen durch diese Begegnung geändert haben. Die Intention von „Changing Views“ konnte demzufolge realisiert werden.

Festgefahrene Sichtweisen verändern Begegnungen mit dem Islam

Begegnung über die Musik Am 13.10.2010 veranstaltete das MBW im Gasteig ein interkulturelles Benefizkonzert mit Podiumsdiskussion.Nach den guten Erfahrungen der Pfarrei St. Florian mit dem muslimischen Gospelsänger Moktar Nefzaoui beim Abend der Begegnung des Ökumenischen Kirchen-tags entstand die Idee zur Beteiligung bei „Changing Views“.

Grenzen zwischen Kulturen und Religionen werden durch Musik oft durchbrochen. Die Podiumsdiskussion im Gasteig zeigte, wie inspirierend der Gedanken- austausch unter den Musikern und mit dem Publikum ist. Mehr als 70 Gäste besuchten die Veranstaltung „Changing Views – durch musikalische Grenzüber-schreitungen“. Es traten auf: der muslimische Gospel-sänger Moktar Nefzaoui, die Klezmer-Band „Massel Tov“ und Peter Meisel ein christlicher Sänger und Komponist. Gekonnt moderiert wurde der Abend von Robert Kühn. Weitere gemeinsame Veranstaltungen sollen 2011 stattfinden.Thomas Schwab, Diplom-Theologe

Die Musikgruppe Massel Tov bei ihrem Auftritt im Gasteig.

„Die Islamische Gemeinde Penzberg ist seit Jahren im Dialog mit anderen Religionen.Es wird gerade in Gesprächen sehr deutlich, dass Menschen unterschiedlicher Religionen wenig bis nichts über die jeweils andere kennen und sich auch teilweise über die Eigene nicht im Klaren sind. Es tut gut zu wissen, dass Einrichtungen wie das Münchner Bildungswerk in der Erwachsenenbildung tätig sind.“ Bayram Yerli, 1. Vorsitzender der islamischen Gemeinde Penzberg

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g Forschung und Entwicklung

Darüber hinaus hat das Münchner Bildungswerk als größte Einrichtung der katholischen Erwachsenen-bildung in Deutschland und größter Anbieter der gemein-nützigen Weiterbildung nach der Volkshochschule in München, eine besondere Verantwortung für die impuls-setzende Weiterentwicklung der Erwachsenenbildung in der Kirche sowie in der Stadt und im Landkreis München. Dieser Verantwortung versucht das Münchner Bildungs-werk durch die Beteiligung an Forschungsprojekten und die Neuentwicklung von Bildungsmaßnahmen gerecht zu werden. Regelmäßig übernehmen Pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschungsarbeiten vornehmlich von aus Bundesmitteln geförderten Projek-ten der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung (KBE). Aber auch die Durchführung von praxisorientierten Fachtagen und die Produkt- entwicklung innovativer Angebote in der Erwachse-nenbildung gehören regelmäßig zu den Aufgaben der Einrichtung, die von zuständigen städtischen Referaten oder aus Mitteln des Kulturfonds Bayern unterstützt werden.

In einer Welt des Wandels kann die moderne Bildungseinrichtung nur bestehen, wenn sie sich immer wieder aktuellen Entwicklungen öffnet, überkommene Angebote weiterentwickelt und neue Projekte konzipiert. Qualität und Alleinstellungs- merkmale sind in der Erwachsenenbildung je neu zu entwickeln und zu erarbeiten.

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„Warum noch in der Kirche bleiben?“ Projektkurs macht Bildungsbeauftragte fit

„Seit der letzten Pfarrgemeinde-ratswahl bin ich für zwei Pfarreien der zuständige Bildungsbeauftragte. Dieses Amt ist zwar eine interessante neue Herausforderung für mich, aber sehr schwer ohne nötiges Hintergrundwissen gewissen-haft und gut auszufüllen. Da kam für mich der Projektkurs ,Erwachsenenbildung konkret‘ gerade richtig. Ich lerne mit anderen ,Kolleginnen und Kollegen‘ in sehr angenehmer Atmosphäre und unter kompetenter Anleitung, wie man Veranstaltungen plant, durchführt und auswertet. Auch die Belange der Statistik und Finanzen werden geklärt. Inzwischen fühle ich mich gut gerüstet für die Organisation der ersten Veranstaltungen in unseren Pfarreien.“ Jürgen Endres, Bildungs- beauftragter für Heilig Kreuz und St. Karl Borromäus

Forschung und Entwicklung

Erwachsenenbildung ist in den Zeiten von Wikipedia und Google-Recherche immer schwerer an den Mann bzw. an die Frau zu bringen. Viele bevorzugen es, sich Wissen gezielt und häppchenweise im Internet anzueignen. Dabei geht allerhand verloren: der ganzheit-

liche Charakter von dialogischem Lernen, die persönliche Auseinandersetzung mit anderen, die Möglichkeit zu Nachfragen an einen Profi, die Konfrontation mit Unerwartetem sowie das Hinterfragen vorgefertigter Denk- und Handlungsmuster. Wie dennoch spannende und kompetente Bildungsarbeit möglich ist, erfuhren Interessierte im Projektkurs „Erwachsenenbildung konkret – Veranstaltungen planen, durchführen und auswerten“. Er richtete sich v. a. an Bildungsbeauftragte, die eine bestimmte Veranstaltung durchführen und dabei praxisnah mehr über Erwachsenenbildung lernen wollten.

Gemeinsam planen und lernen Im Oktober 2010 hat sich eine Gruppe engagierter, interessierter und aktiver Teilnehmender gefunden. In zwei Treffen haben sie bereits die theoretischen Grundlagen geschaffen, die für eine professionelle Bildungsplanung notwendig sind. Behandelt wurden folgende Themen: • Grundlagen der Erwachsenenbildung, • Zielgruppen und Lebenswelten, • Programmplanung und • Methoden. Ein weiteres Treffen findet im Januar 2011 statt. Inhalte sind dann Werbung, konkrete Organisation und Moderation der geplanten Bildungsveranstaltungen.

In dieser ersten Phase wurden beispielsweise anhand einer visualisierenden Methode verschiedene Kombinationsmöglichkeiten von diversen Vorschlägen für Ziele, Zielgruppen, Formen und Themen in der Erwachsenbildung durchgespielt. Für das Ziel der Heranführung von Kirchenfernen ergaben sich dabei die Themen „Warum noch in der Kirche bleiben?“ – „Das kirchliche Kondom-Verbot“ – „Was passiert mit den Kirchensteuern?“.

Mögliche Veranstaltungsformen wären u. a. ein Podiumsgespräch, ein Vortrag oder eine Diskussions-runde. Diese und ähnliche Einheiten sorgten mit ihrer breiten Methodenvielfalt für ein abwechslungsreiches Programm und nachhaltige Wissensvermittlung.

Kompetente Bildungsarbeit erlebenNach der Planungsphase folgt im Frühjahr 2011 die Durchführungsphase, in der die Teilnehmenden in Einzelveranstaltungen ihr Wissen konkret anwenden können. Die Arbeit am eigenen Projekt erfolgt mit Hilfe von Beratung durch die begleitende Pädagogin Karin Wimmer-Billeter. Geplant sind Veranstaltungen zum Thema Islam und Christentum, ein Moschee-Besuch, ein Erzählcafé und ein integrativer Abend mit einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung. In einem abschließenden Treffen wird das Gelernte ausgewertet und reflektiert. So sind die Teilnehmenden endgültig fit für kompetente Arbeit vor Ort. Sebastian Schäfer, Diplom-Sozialpädagoge (FH)

Ohne Moos nix los: Beim Projektkurs für Bildungsbeauf-tragte erläuterte Karin Wimmer-Billeter die Finanzierung einer Veranstaltung.

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Ein Bild sagt mehr als tausend WorteFortbildungen für Referierende und Mitarbeiter/-innen

Nach dem Motto „Wir machen uns ein Bild von unseren Teilnehmen-den“ gelang eine gedankliche Einstimmung zum Thema Sinus-milieus. Der Referent Franz Haider gab einen kurzen Überblick zu den verschiedenen Sinusmilieus und stellte die vier maßgeblichen

Milieus im Bereich des Münchner Bildungswerks vor. Dazu gab es dann die Gelegenheit, anhand eines detaillierten Handouts mit Hilfestellungen Texte für unterschiedliche Milieus zu entwerfen. Diese wurden im Plenum vorgestellt und besprochen.

„Ich bin beeindruckt, mit welchem Interesse die Referentinnen und Referenten des MBW die Fortbildungsangebote wahrnehmen und mit welch großem Engagement sie sich inhaltlich beteiligen. Es macht wirklich Spaß mit ihnen zu arbeiten.“ Franz Haider, Fachstelle „Medien und Kommunikation“

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Münchner Bildungswerks ist es selbstverständlich, sich immer wieder fortzubilden, um neue Impulse zu bekommen. Sowerden interne, aber auch öffentlich ausgeschriebene Fortbildungen in Anspruch genommen. 2010 waren es beispielsweise:• Wer hat Recht – Kirche oder Staat? • Kirchliches und staatliches Strafrecht im Widerstreit• Umgang mit dem neuen Outlook 2010• Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – Umgang mit PowerPoint-Präsentationen und Bildrechten• Kommunikation und Büroorganisation für Verwaltungskräfte Hier ging es vor allem um folgende Inhalte: – Kommunikation am Telefon und bei Besucher- empfang – Schwierige Gespräche vorbereiten – Entspannungstraining – Organisation rund um den Schreibtisch – Persönliche Arbeitstechniken – Arbeits- und Zeitplanung – Seminarorganisation Petra Bösch-Brieden, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Franz Haider (rechts) referiert bei einer Mitarbeiter/-innenfortbildung zu Bildrechten.

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Mitarbeiter/-innen des MBW tauschen sich über die unterschiedlichen Milieus der Sinus-Studie aus.

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Um 2005 herum schlich sich erstmals das Gespenst QES in den Räumen des Münchner Bildungs-werks ein und bis heute sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter es nicht mehr losgeworden. Ausgeschrieben ist QES das QualitätsEntwicklungsSystem mit

Testierung (QES.T) und dahinter steht ein sehr aufwän-diges, zeitraubendes und arbeitsintensives Entwickeln eigener Qualitätsstandards. Das QES-Zertifikat von 2007 galt genau für drei Jahre.

Ein erstes HerantastenMit dem Wort Rezertifizierung rückte das Gespenst QES für die Mitarbeitenden wieder mehr in den Vordergrund. Das Geschehen rund um die Erneuerung des Zertifikats erschien vielen nicht weniger aufregend als bei der ersten Testierung. Nun sollte sich zeigen, ob der Qualitätskreislauf im Münchner Bildungswerk funktioniert. Interne QES-ArbeitsgruppenSieben Arbeitsgruppen überprüften im QES-Handbuch einen jeweils abgegrenzten inhaltlichen Teil nach• Aktualität bewährter Inhalte• Integration neuer Inhalte• einheitlicher Form• richtigen ZuordnungenAuf diese Weise wurde mit Unterstützung der Quali-tätsbeauftragten das ganze Arbeitsbuch überarbeitet und vereinfacht.

Das externe Audit steht anAm 28. April 2010 um acht Uhr begann die Auditorin Susanne Dicke von CERTQUA, der zertifizierenden Einrichtung, mit der Rezertifizierung. Einen ersten Eindruck gewann sie bei einem längeren Gespräch mit den Qualitätsbeauftragten Marianne Hofer, Dietlinde Schmaußer und mir. Bei einem Rundgang in der Geschäftsstelle ließ sich Susanne Dicke von einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kurze Abläufe in ihren Arbeitsbereichen und im QES-Handbuch zeigen. Zum Abschluss befragte sie die Geschäftsleitung, Dr. Mark Achilles M. A. und Beate Behr M. A., sowie den ersten Vorsitzenden des Münchner Bildungswerks Peter Benthues.

Es ist geschafftNach insgesamt siebeneinhalb Stunden gab Susanne Dicke ihr Prüfungsergebnis bekannt. Wir können stolz darauf sein, alle Prüfkriterien erfüllt zu haben. Bis April 2013 sind wir nun wieder nach dem QualitätsEntwick-lungsSystem mit Testierung QES.T zertifiziert. Die nächsten SchritteDas Zertifikat wurde mit einem ausführlichen Bericht sämtlicher geprüfter Themen und vieler Hinweise für das weitere Vorgehen zugesandt. Noch scheint das nächste externe Audit 2013 ziemlich fern, dennoch heißt es für das Münchner Bildungswerk und seine Mitarbeitenden weiterhin Qualität und den Qualitäts-entwicklungskreis in den Mittelpunkt der Bemühungen zu stellen und so kann vielleicht sogar das Gespenst QES vertrieben oder zumindest kleingehalten werden.

Weiterbildung für neue MitarbeitendeDie Arbeit im QES-Handbuch ist neuen und freiberufli-chen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr fremd. Zum besseren Kennenlernen fand am 17. November 2010 eine Einführung mit fast zwanzig Interessierten statt. Sehr lebendig stellte Dr. Mark Achilles den Qualitätsregelkreis vor und vermittelte ein Gespür für Qualitätsentwicklung. Anschließend erfuhren die Teilnehmenden durch die Qualitätsbeauftragten alles Wichtige rund um das Qualitätsentwicklungssystem, zum Beispiel mehr über QES-Instrumente und Arbeits-weisen im Münchner Bildungswerk. Ein dickes Info-Paket zum Nachschlagen gibt allen Beteiligten künftig die Möglichkeit, sich schnell und sicher im QES-Handbuch zu bewegen.Monika Bischlager, Diplom-Sozialpädagogin (FH)

Qualitätsentwicklung bewährt sich Münchner Bildungswerk erfolgreich rezertifiziert

„Mit QES.T wurde in der KEB Bayern ein System etabliert, das die Spezifika der katho- lischen Erwachsenenbildung abbildet und zugleich den Fokus auf hochwertige Bildungsarbeit legt. Ich halte diesen Prozess und die damit verbundene weitere Professionalisierung in Zeiten von konkurrierenden, kommer- ziellen Bildungsanbietern für äußerst wichtig.“ Dr. Christian Hörmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Katholische Akademie in Bayern

„Wie buchen Sie eine Kurs- anmeldung und wie wird ein Kurs in der Datenbank verankert? Das waren einige der gezielten Fragen, die mir Susanne Dicke im Rahmen des externen Audits stellte. Die Auditorin kontrollierte die Übereinstimmung der Abläufe mit den aktuellen Dokumen-ten. Die Prüfung habe ich dank unserer guten Vorbereitung bestanden und obendrein noch wertvolle Tipps für die zukünftige Arbeit erhalten.“ Dietlinde Schmaußer, Verwaltungsmitarbeiterin und bis 2010 Qualitäts- beauftragte

In einer Fortbildung für die Honorarkräfte des MBW stellte die Qualitätsbeauftragte Monika Bischlager (neben dem Notebook) das QES vor.

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• Ackermanngemeinde • Action 365• AGORA• Akademikerpastoral der Erzdiözese München und Freising• Alten- und Service-Zentrum, Au• Alten- und Service-Zentrum, Aubing• Alten- und Service-Zentrum, Neuhausen• Alten- und Service-Zentrum, Pasing• Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-Nord • Alten- und Service-Zentrum, Westend • Alten- und Service-Zentrum, Westpark • Alten- und Service-Zentrum, Berg am Laim • Alten- und Service-Zentrum, Fürstenried-West • Alten- und Service-Zentrum, Isarvorstadt • Alten- und Service-Zentrum, Kleinhadern-Blumenau • Alten- und Service-Zentrum, Schwabing-West • Alten- und Servicezentrum der Caritas, Perlach• Ambulantes Senioreninformations- und Servicezentrum „Wohnen am Schlossanger“• Arbeitskreis Behinderte e.V.• Arbeitskreis für Führungskräfte in der Wirtschaft• Begegnungsstätte „Haus Dorothee“• Bund der Deutschen Katholischen Jugend• Bund katholischer deutscher Akademikerinnen • Christophorus Hospiz Verein e.V.• Colloquium Benedictinum in St. Bonifaz• ephataMünchen• Exerzitienhaus Schloß Fürstenried• Französischsprachige katholische Mission• Freunde Abrahams e.V.• Italienischsprachige katholische Mission• Jesuitica e.V.• Katholische Anstaltsseelsorge JVA München• Katholische Betriebsseelsorge

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• Katholische Frauen im Heliandbund• Katholische Hochschulgemeinde der TU München • Katholische Hochschulgemeinde der LMU• Katholische Junge Gemeinde – KJG• Katholische Kirchenstiftung St. Michael• Katholische Arbeitnehmerbewegung, KAB • Katholische Frauengemeinschaft, Kfd • Katholische Studentengemeinde, FH München • Katholische Hochschulgemeinde, Pasing • Katholischer Akademikerverband München• Katholischer Deutscher Frauenbund, KDFB • Kirchliches Sozialzentrum Neuperlach• KKF St. Lydia – Kath. Frauen in Wirtschaft und Verwaltung• KKV-Hansa e.V.• Kolpingsfamilie München-Zentral• Kolpingwerk Diözesanverband München• Lindmayr-Freundeskreis • Newman-Haus• Passionistenkloster, Haus St. Gabriel• Pax Christi, Bistumsstelle• Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e.V.• Spanischsprachige katholische Mission• Stefanus-Gemeinschaft in München • Theologische Arbeitsgemeinschaft im christlich-jüdischen Dialog e.V. (TAD Theologisches Forum e.V.)• Verein für Diözesangeschichte von München und Freising e.V.• Verein zur Förderung christlicher Grundwerte in der Gesellschaft e.V.• Verwaiste Eltern München e.V.

Verbände und Organisationen

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1. Dekanat Innenstadt • St. Andreas • St. Anna• St. Anton• Hl. Geist• St. Ludwig• St. Maximilian• St. Peter• St. Joseph• Maria vom Guten Rat• St. Sebastian • St. PaulPfarrverband Altschwabing:• St. Sylvester• St. Ursula Pfarrverband München-Westend:• St. Benedikt• Maria Heimsuchung• St. Rupert

2. Dekanat Bogenhausen • St. Gabriel• Hl. Blut• St. Emmeram• St. Johann Baptist• St. Lorenz• St. Thomas Apostel• St. Valentin• St. Michael/Berg am Laim Pfarrverband Bogenhausen-Süd: • St. Johann von Capistran• St. Klara• St. Rita

3. Dekanat Feldmoching • St. Peter und Paul• St. Korbinian• St. UlrichPfarrverband München St. Matthäus – St. Agnes:• St. Agnes• St. MatthäusPfarrverband Hasenbergl: • St. Nikolaus• Mariä Sieben SchmerzenPfarrverband Fasanerie:• St. Christoph• St. Johannes EvangelistPfarrverband Oberschleißheim:• Maria Patrona Bavariae • St. Wilhelm

4. Dekanat Forstenried • St. Karl Borromäus• Hl. Kreuz• St. Nikolaus, Neuried• St. Achaz• St. Hedwig• St. Joachim• St. Maria Thalkirchen• St. Thomas Morus• St. Peter und Paul (Dekanat Wolfratshausen) Pfarrverband Fürstenried: • St. Matthias• Wiederkunft des HerrnPfarrverband Solln:• St. Ansgar• St. Johann BaptistPfarrverband Pullach-Großhesselohe:• Hl. Dreifaltigkeit• Hl. Geist

Pfarreien

5. Dekanat Freimann • St. Albert• Allerheiligen• Katharina von Siena• St. Gertrud• Frieden Christi• St. Georg• St. Lantpert• Zu den Hl. vierzehn Nothelfern • St. Severin von Noricum

6. Dekanat Giesing • St. Elisabeth• St. Johann Baptist• Mariahilf• St. Wolfgang• Zu den Hl. Engeln• Hl. Familie• Maria Immaculata• St. Franziskus• Maria Königin• St. Helena• Königin des Friedens• Hl. Kreuz

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7. Dekanat Laim • St. Canisius• Erscheinung des Herrn• Fronleichnam• St. Ignatius• Namen Jesu• St. Philippus• St. Ulrich• St. Willibald• Zu den Hl. Zwölf Aposteln • St. Heinrich• St. Korbinian• St. Margaret• St. Stephan/Sendling

8. Dekanat Nymphenburg • Leiden Christi• St. Martin/Moosach• St. Mauritius• St. Benno• Christkönig• Herz Jesu• St. TheresiaPfarrverband Allach-Untermenzing: • Maria Himmelfahrt• St. Martin/UntermenzingPfarrverband St. Raphael-Maria Trost:• St. Raphael• Maria TrostPfarrverband St. Clemens-St. Vinzenz:• St. Clemens• St. Vinzenz

9. Dekanat Pasing • St. Konrad von Parzham• St. Lukas• St. Markus• St. Michael/Lochhausen • St. Hildegard• St. Leonhard• Maria Schutz• St. Stefan• St. Johannes Evangelist• St. Elisabeth• St. Sebastian (LK STA)• St. Benedikt (LK STA)• St. Vitus (LK STA)

10. Dekanat Perlach • St. Michael/Perlach• Stadtteilkirche Christus Erlöser/ Neuperlach• St. Bernhard• St. Bruder Klaus• Maria Ramersdorf• Rosenkranzkönigin/Neubiberg• St. Pius• Verklärung Christi

11. Dekanat Trudering • St. Peter und Paul• St. Jakobus der Ältere• St. Peter• St. Augustinus• Christi Himmelfahrt• Franz Xaver• St. Peter und Paul• St. FlorianPfarrverband Haar:• St. Bonifatius• St. Konrad

12. Dekanat Ottobrunn• St. Georg• St. Johannes der Täufer• St. Korbinian• St. Nikolaus• St. Margaret/Altkirchen (Dekanat Wolfratshausen)• St. Stephan/PutzbrunnPfarrverband Oberhaching:• St. Bartholomäus• St. StephanPfarrverband Sauerlach-Arget:• St. Andreas• St. Michael/ArgetPfarrverband Unterhaching:• St. Alto• St. BirgittaPfarrverband Aying-Helfendorf:• St. Andreas• St. EmmeramPfarrverband Ottobrunn:• St. Magdalena• St. Stephanus/Hohenbrunn Pfarrverband Höhenkirchen- Siegertsbrunn:• Mariä Geburt• St. PeterPfarreigemeinschaft Ottobrunn:• St. Albertus-Magnus• St. Otto

PfarreienPfarreien

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VorstandPeter Benthues, 1. Vorsitzender, Pfarrei St. Wilhelm, OberschleißheimUrsula Mayer, 2. Vorsitzende, Pfarrei St. Peter, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Geschäftsführender AusschussHildegard Blaha, Pfarrei St. MatthiasRosemarie Eisenkolb, Pfarrei St. AnnaDr. Ernst-J. Feicht, Pfarrei St. HelenaDr. Wilhelm Pecher, Katholische Anstaltsseelsorge Justizvollzugsanstalt München Barbara Steinmeyer, Katholische Junge GemeindeProf. Dr. Piotr Maloszewski, Katholikenrat der Region MünchenDiakon Bertram Machtl, Vertreter des Weihbischofs der Region München

GeschäftsleitungDr. Mark Achilles M. A., Leiter der GeschäftsstelleBeate Behr M. A., Geschäftsführerin

Presse- und Öffentlichkeits- arbeitDr. Stephan Zöller, Referent für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitSiegfried Franz Beer, Systemadministration und ÖffentlichkeitsarbeitElisabeth Übelacker, Öffentlichkeitsarbeit

Pädagogische Mitarbeiter/-innenMonika Bischlager, Münchner SeniorenakademiePetra Bösch-Brieden, MalakademieKathrin Galler B. A., SeniorenakademieMonika Kramer M. A., Kulturelle BildungRoland Oehler, Bürgerschaftliches EngagementUrsula Ratzek-Eckardt, Familien- und Elternbildung Dr. Markus Roth, Theologie und EhtikIvana Simon-Weidner M. A., Integrations- und Migrationsbildung Tina Voggenreiter, Frauenbildung und Eltern-Kind-ProgrammKarin Wimmer-Billeter, Seniorenbildung Honorarmitarbeiter/-innenSabine Bachner, ElternbildungMonika Czwienzek, Bürgerschaftliches Engagement Angelika Dreyer M. A., Kunst und KulturMarlies Fiedler, MalakademieMarion Fuchs, Elternbildung SchulePetra Haidinger, ElternbildungClaudia Kayal, Gesellschaftspolitik und EthikSebastian Kistler M. A., Theologie und EthikUrsula List, Eltern-Kind-ProgrammMonika Modersitzki M. A., ElternbildungMarion Seidl, ElternbildungMartina Sepp M. A., SeniorenakademieElena Wiedmann M. A., Elternbildung

Verwaltungsmitarbeiter/-innenAdrian Costiuc, Verwaltung und Service Rosa Gradinar, BuchhaltungMarianne Hofer, SekretariatPetra Meyerle, SekretariatDietlinde Schmaußer, SekretariatStefanie Senst, Verwaltung und ServiceCornelia von Elimer, SekretariatTamara Weitmann, Empfang und ServiceMonika Zaun, Rechnungswesen

Das Team

Münchner Bildungswerk Katholische Erwachsenenbildung in der Stadt und im Landkreis München e.V.Dachauer Straße 5/II 80335 MünchenTelefon 089/54 58 05-0 Telefax 089/54 58 05-25 [email protected] www.muenchner-bildungswerk.de

Verantwortlich: Dr. Mark Achilles M. A.

Redaktion: Siegfried Franz Beer, Monika Bischlager, Kathrin Galler B. A., Dr. Stephan Zöller, Dr. Mark Achilles M. A.

Fotos: Annette Hempfling (Mitarbeiterfotos), Panthermedia, Pixelio, Münchner Bildungs-werk

Gestaltung: www.leporello-company.de

Druck: Gebrüder Geiselberger GmbH, Altötting

Das Münchner Bildungswerk wird von folgenden Stellen gefördert:

Erzbischöfliches Ordinariat München

Landeshauptstadt München

Freistaat Bayern

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Europäischer Sozialfonds

Impressum

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Dr. Mark Achilles M. A.,Leiter der Geschäftsstelle

Monika Bischlager,Münchner Seniorenakademie

Siegfried Franz Beer,Systemadministration und Öffentlichkeitsarbeit

Beate Behr M. A.,Geschäftsführerin

Petra Bösch-Brieden,Malakademie

Monika Czwienzek,Bürgerschaftliches Engagement

Marlies Fiedler,Malakademie

Sabine Bachner,Eltern-Aktiv Kita

Rosa Gradinar,Buchhaltung

Marianne Hofer,Sekretariat

Adrian Costiuc,Verwaltung und Service

Petra Haidinger,Elternbildung Schule

Sebastian Kistler M. A.,Theologie und Ethik

Monika Kramer M. A.,Kulturelle Bildung

Claudia Kayal,Gesellschaftspolitiks

Cornelia von Elimer,Sekretariat

Marion Fuchs,Elternbildung Schule

Kathrin Galler B. A.,Münchner Seniorenakademie

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Petra Meyerle,Sekretariat

Elisabeth Übelacker,Öffentlichkeitsarbeit

Marion Seidl,Elternbildung Schule

Ursula Ratzek-Eckardt,Familien- und Elternbildung

Dietlinde Schmaußer,Sekretariat

Tamara Weitmann,Empfang und Service

Monika Zaun,Rechnungswesen Dr. Stephan Zöller,

Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Karin Wimmer-Billeter,Seniorenbildung und Weiterbildung

Elena Wiedmann M. A.,Elternbildung Schule und Integrationsbildung

Ivana Simon-Weidner M. A.,Integrations- und Migrationsbildung

Tina Voggenreiter,Eltern-Kind-Programm

Ursula List,Eltern-Kind-Programm und Kess-erziehen

Monika Modersitzki M. A.,Elternbildung

Roland Oehler,Bürgerschaftliches Engagement

Stefanie Senst,Verwaltung und Service

Dr. Markus Roth,Theologie und Ethik

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Das Münchner Bildungswerk ist Deutschlands größte Einrichtung der katholischen Erwachsenenbildung. Es veranstaltet Führungen, Vorträge und Kurse zu den Bereichen Theologie und Ethik, Familien- und Elternbildung, Integrations- und Migrationsbildung, Bürgerschaftliches Engagement, Seniorenbildung, Kulturelle Bildung und Weiterbildung. Die Angebote stehen für alle offen. Über 100.000 Münchnerinnen und Münchner besuchen jährlich etwa 5.000 Veran-staltungen.

Der eingetragene Verein ist ein Zusammenschluss von 207 katholischen Pfarrgemeinden, Verbänden undEinrichtungen in der Stadt und im Landkreis München. Das MBW hat die Aufgabe auf der Basis des christ-lichen Verständnisses von Mensch und Welt die katholische Erwachsenenbildung zu fördern. Es erfüllt die Vorgaben des Bayerischen Erwachsenenbildungs-förderungsgesetzes und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.

Wer nichts weiß, muss alles glauben

MünchnerBildungswerk

… denn Bildung muss Spaß machen!

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Wer trägt dich in solcher Weise

auf der leichtbeschwingten

Reise?

Lösung zu erfragen bei:

Dr. Mark Achilles M. A.

Leiter der Geschäftsstelle

Telefon 089/54 58 05-11

Münchner Bildungswerk Dachauer Straße 5/II80335 München Telefon 089/54 58 05-0Telefax 089/54 58 05-25

E-Mail: [email protected] Internet: www.muenchner-bildungswerk.de