Modellbasiertes Testen Subjektivbewertung vs. … · • Dabei ist auf Vergleichbarkeit,...
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© Niels Koch Altran 2013
Modellbasiertes TestenSubjektivbewertung vs. Meßbarkeit
• Niels Koch (Dipl.-Ing)
• Senior Consultant – Technical Expert• Altran GmbH Co.KG• München
© Niels Koch Altran 2013
Hörbeispiel
• Radio Empfang im Tunnel
Video Petuel-Tunnel München
• Subjektiver Höreindruch soll über ein gutes oder schlechtes Radio bzw. Antennensystem entscheiden.
• Ist das prozeßsicher ?
• Wie kann man eine subjektive Bewertung objektivieren ?
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Problembeschreibung
• Neben Komponententests und Funktionstestswird häufig der Kundennutzen durchSubjektivtests dargestellt.
• Wie gestaltet man eine subjektive Bewertung so prozeßsicher, daß eine objektive Bewertungeiner Funktion gegeben ist ?
• Diskrepanz nur über Umwege lösbar !
• Schritt 1: Systemverständnis entwickeln
• Schritt 2: Umweg-Parameter finden
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Beispiel Empfang DAB / DVB Systemverständnis
Empfangscharakteristik der Antenne im Fahrzeug
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Systemverständnis
� Empfangssignal wird von Antenne
aufgenommen, verstärkt und an das Radio weitergeleitet.
� Audio Signal wird über Lautsprecheranlagefür den Fahrer / Beifahrer dargestellt
� Fahrer / Beifahrer bewertet den Sound inklusive aller Störquellen
� Sehr hohe Fehleranfälligkeit, da Störungen mit
in die Bewertung einfließen.
� Keine Klassifizierung der Störungen möglich.
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Mehrwegeausbreitungsproblematik
Frequenzselektives Auslöschen von Informationen
auch frequenzselektiver Schwund (Fading) genannt.
Empfangszone
∑ +⋅
)2( idvj
i eAφπ
Bitfehler führt zu Bildfehlern
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Abrupte Signal- und Tonänderungen durch
Bit- und Quantisierungsfehler
Bei DAB äußert sich das in Pfeifen, Zwitschern,
Gurgeln und Blubbern, bis hin zur
Unverständlichkeit und Unterbrechungen.
4 6 85 7 7 6 5 3 14 2 0 1 32 4 5 6 87 7 6 5 34
8 Bit
digitalisierter
Datenstrom
4 6 85 7 7 6 5 0 10 0 0 1 00 0 1 0 10 7 6 5 34
-1
-0,75
-0,5
-0,25
0
0,25
0,5
0,75
1
Bitfehlern
Auswirkungen von Bitfehlern bei der Übertragung
Hörbeispiel gestörter Empfang
BewertungsumwegBitfehler führen zu getrübten Hörvergnügen oder Bildfehler im DVB-T
Messung der Bitfehler
und Definition der Bewertungsschwellen
Pfeifen: Note 2
Gurgeln: Note 3Aussetzen: Note 4Unterbrechung: Note 5
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Fahrtest: Datenaufzeichnung
-100
-90
-80
-70
-60
-50
-40
-30
Drive Time
Rec
epti
on
Lev
el i
n d
Bm
Feld-Stärke
Richtung
Geschwindigkeit
GPS-Position
Signal
QualitiätEMV
Störung
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
-2 0 -1 0
0 1 0 2 0 3 0 4 0 P e g e l [d B µ V ]
7 0 M 8 0 M 9 0 M 1 0 0 M 1 1 0 M 1 2 0 M F r e q u e n z [ H z ]
8091901A4801.0665N01156.2266E034.4153.10112052000000479091904A4801.0416N01156.2479E034.4150.6011205200000174
10091907A4801.0193N01156.2732E033.3140.201120520000017011091910A4801.0027N01156.3052E032.5121.1011205200000380
12091913A4800.9911N01156.3421E032.9114.7011205200000286
Trigger für simultane Messungen über Radsensor
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Testaufbau mittels Referenzsystem
DABDetectors
1
AUT
REF
Reference
Audio
SD-CardDataStorage
GPS
synchronisierte & kalibrierte Messungen
Wheel/ABS Sensor
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Fahrtest: Nachbearbeitung
-90
-85
-80
-75
-70
-65
-60
-55
-50
Fa hr z e i t Re f
-90
-85
-80
-75
-70
-65
-60
-55
-50
0,01
0,1
1
10
100
1000
Fahr z ei t Ref
0,01
0,1
1
10
100
1000
Signal Reference
BER Reference
Signal AUT
BER AUT
-90
-85
-80
-75
-70
-65
-60
-55
-50
Level HS E 90
-85
-80
-75
-70
-65
-60
-55
-50
0,01
0, 1
1
10
100
1000
0,01
0,1
1
10
100
1000
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Korrelation der Empfangsdaten
0,01
0,1
1
10
100
1000
Fahr z ei t Ref
0,01
0,1
1
10
100
1000
Diese Darstellung ist wenig managementtauglich
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Darstellung in geeigneter Form
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
200
-90 -85 -80 -75 -70 -65 -60 -55 -50
Recept i on Level i n dBm
Ref er ence Antenna
Limousine
Rear -WindowSchlechtes System
gutes System
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Beispiel eines guten SystemsC o mpariso n o f a dif ferent A ntenna C o ncepts
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
550
-105 -100 -95 -90 -85 -80 -75 -70
Recept i on Level i n dBm
Ref er ence
AUT
Signal-to-Noise Ratio
zu bewertendes System ist fast identisch zum Referenzsystem -> guter Empfang
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Ohne Mathematik geht es nicht
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 201 .10
211 .10
201 .10
191 .1018
1 .1017
1 .1016
1 .1015
1 .10141 .1013
1 .1012
1 .1011
1 .1010
1 .109
1 .1081 .107
1 .106
1 .105
1 .104
1 .1030.010.1
1BER Probability vs. SNR for QPSK
Signal to Noise Ratio (E/No)
Bit
Err
or
Pro
bab
ilit
y
BER4PSK SNR( )
5
SNR
BERQAM SNR m,( ) 1 1 22
m1−( )
2m
erfc3
2 2m
1−( )m⋅ 10
SNR
10⋅
⋅2m
1−
2m
erfc3m
2 2m
1−( )10
SNR
10⋅
⋅−
2
1
m
−
−:=
-20
-10
0
10
20
30
40
170 M 180 M 190 M 200 M 210 M 220 M 230 M 240 M
Frequenz (Hz)
Level ((dBuV))
Peak TV-Peak-GW
- 2 0 - 1 0
0 1 0 2 0 3 0 4 0 P e g e l [ d B µ V ]
7 0 M 8 0 M 9 0 M 1 0 0 M 1 1 0 M 1 2 0 M F r e q u e n z [H z ]
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Vorausberechnung der Empfangsqualität bereits
während der Testfahrt
Calculated vs. Measured BER during Driving
1,E-07
1,E-06
1,E-05
1,E-04
1,E-03
1,E-02
1,E-01
1,E+00
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
SNR
BE
R P
rob
abil
ity
ERFC
Meas_BER
Vergleich der Meßwerte mit vorausberechneten Sollwerte führt zu unmittelbaren
Qualitätsaussagen noch während der Testfahrt
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Hörbeispiel
• Guter Radioempfang im Tunnel
Video Petuel-Tunnel München
• Subjektiver Höreindruch wird mit Bewertungs-kriterienvergleichbar
• Zugleich wird Empfang über ein Meßsystem beweisbar
• Prozeßsicherheit ist hergestellt und wiederholbar
© Niels Koch Altran 2013
Zusammenfassung
• Auch schwierige, subjektiv geprägte Kundennutzentests müssenprozeßsicher durchgeführt werden.
• Dabei ist auf Vergleichbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Wiederholbarkeitzu achten.
• Durch tiefes Systemverständnis ist man in der Lage, nicht-offensichtlicheParameter und Zusammenhänge zu erkennen und zu nutzen.
• Auch Umweg-Größen können zur Meßbarkeit des Systems führen.• Klassifizieren von Subjektiveindrücken mit diesen Meßgrößen fördert
Vergleichbarkeit.• Geeignete Darstellung fördert Akzeptanz und plausibilisiert
Abnahmekriterien
• besonderes Feature: bereits während der Testfahrt sind Bewertungenmöglich, indem erwarteter (vorausberechneter Wert) mit Istwert online verglichen werden.
• Prozeßsicherheit ist hergestellt, indem der Meßablauf definiert und, wenn möglich, automatisiert wird
• Subjektive Eindrücke sind meßbar, vergleichbar, wiederholbar und prozeßsicher.