Modul 5.2. Einführung in wissenschaftliches Schreiben · Ordnen der Ideengruppe in einer...

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Modul 5-2 Einführung in wissenschaftliches Arbeiten

Schreibwerkstatt

„Schreiben lernt man am besten, indem man schreibt“

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Ablauf

1. Tag:

Präzisierung einer Fragestellung, Erstellen einer Gliederung

Arbeitsaufgabe (Portfolio!): ausgearbeitete Fragestellung und Gliederung bis zum nächsten Tag

2. Tag:

Gemeinsame Diskussion der Fragestellung und Gliederung

Wissenschaftlich Schreiben

Arbeitsaufgabe (Portfolio!): ausgearbeiteter Text (ca. 1 Seite) bis zum nächsten Tag

3. Tag:

Textbesprechung, gemeinsame Analyse von Formulierungen: Fallstricke und Alternativen

Abschlussbesprechung

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Thema und Fragestellung: Was brauche ich, um ‚anzufangen‘?

Thema suchen

Motivation prüfen

Thema eingrenzen

Fragestellung entwickeln

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Motivation

Wie komme ich zu dem Thema?

Was interessiert mich an dem Thema?

Wie kann ich das Thema so formulieren bzw. bearbeiten, dass es mich interessiert?

Was ist mein Zugang dazu?

Was sind meine Voreinschätzungen?

Was will ich argumentativ erreichen oder beantworten?

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Formuliere Dein Thema möglichst frühzeitig, damit Dir noch genug Zeit bleibt, um relevante Literatur zu finden und zu sichten. Achte bei der Themenformulierung darauf, dass Du dein Thema möglichst präzise formulierst (s. Fragestellung). Das erspart Dir ausschweifende und zeitraubende Informationsrecherchen.

Das Thema muss in Bezug auf den geforderten Umfang und die zur Verfügung stehende Zeit bearbeitbar sein!

Thema eingrenzen

Thema eingrenzen

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Eingrenzen eines Themas heißt: Fragen stellen

Bsp. Einzelvortrag: „Intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit. Ein produktiver Forschungsansatz in der Arbeit mit drogengebrauchenden Sexarbeiterinnen“

Oberthema –> Unterthema:

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Jedes Thema kann durch die Formulierung einer entsprechenden Fragestellung so präzisiert und eingegrenzt werden, dass es überschaubar wird. Für die Eingrenzung eines Themas gibt es unterschiedliche Strategien, man kann:

eine spezielle Perspektive einnehmen Beispiel: Suchtprävention bei konsumierenden Jugendlichen

einen begrenzten Zeitraum betrachten Beispiel: Ökonomie und Religion im Mittelalter

einen begrenzten Raum betrachten

Beispiel: Suchtprävention in Dänemark.

einen ausgewählten Aspekt untersuchen Beispiel: Medikamentöse Therapie der Schizophrenie

Thema durch Fragestellung präzisieren und eingrenzen

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einen Überblick geben Beispiel: Die Rezeption Georg Willhelm Friedrich Hegels im angelsächsischen Sprachraum

eine begrenzte Anzahl von Theorien, Positionen vergleichen Beispiel: Die Rolle der Religion bei Hegel und Kant

eine begrenzte Anzahl von Quellen Beispiel: Das Frauenbild in „Bild der Frau“ vs. „Der Spiegel“

von einem konkreten Fall ausgehen Beispiel: Gewaltprävention – Fanprojekt "Adler" bei Eintracht Frankfurt.

Diese Eingrenzungsstrategien können auch miteinander kombiniert werden Beispiel: Arbeitslosigkeit von jugendlichen MigrantInnen im internationalen Vergleich am Beispiel USA, Großbritannien und Bundesrepublik Deutschland in den 1920er Jahren ….

Thema durch Fragestellung präzisieren und eingrenzen

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Material besorgen…

(s. Einführung in Bibliothek und Datenbanken)

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… und auswählen !

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Problem: Internetquellen

Thema: Die Fetischtheorie bei Freud und Marx

Suchwort: Fetisch

Suchergebnis:

"Ungefähr 15.600.000 Ergebnisse (0,21 Sekunden)" Suchwort: Fetischtheorie Suchergebnis: "Ungefähr 360 Ergebnisse (0,41 Sekunden)"

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Bewertungskriterien für Internetquellen

AutorIn: Ist der/die AutorIn der Seite benannt? Kann er/sie Referenzen anführen (etwa ein akademischer Titel), die ihn/sie als Expertin/en ausweisen? Ist er/sie vielleicht sogar Inhaber/in eines Lehrstuhls?

Server: Wer betreibt den Server (Universität, andere Forschungseinrichtung, Regierung, Privatperson)?

Zielgruppe: An welches Publikum richtet sich die Seite? Ist die Ausrichtung der Seite eher wissenschaftlich oder eher kommerziell? Erscheint Werbung auf der Seite?

Quellen: Gibt der/die AutorIn seine/ihre Quellen richtig und vollständig an?

Inhaltliche Qualität: Ist der Text logisch gegliedert und in sinnvolle Abschnitte unterteilt? Ist der Text vollständig oder stellt er nur einen Ausschnitt eines längeren, gedruckten Textes dar? Sind die Informationen eher oberflächlich oder detailliert?

Formale Qualität: Wie sorgfältig ist die Seite erstellt worden? Gibt es viele Rechtschreib- oder Tippfehler oder veraltete, „blinde“ Links?

Aktualität: Wann wurde die Seite erstellt? Wann wurde zum letzten Mal ein Update erstellt? Werden die Informationen regelmäßig aktualisiert? Sind die Links noch aktuell oder hat sich die Zieladresse geändert?

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Erste Annäherungsformen

Brainstorming

Freies Schreiben

Clustering

W-Fragen

Mindmapping

Kategorisieren

Segmentieren/Hierarchisieren

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Brainstorming

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Brainstorming

Vielleicht besser: "Brainwriting".

Schreiben Sie als Erstes den zentralen Begriff oder besser noch: zeichnen Sie ein Bild in die Mitte eines leeren Blattes. Das Bild sollte zum Thema passen – muss aber nicht hübsch aussehen! Schreiben sie um diesen Begriff / dieses Bild Stichworte und verbinden Sie diese mit Linien. Verwenden Sie möglichst immer nur ein Wort pro Verästelung.

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Freies Schreiben

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Freies Schreiben

Begriff notieren und einfach 'losschreiben' … mehr oder weniger egal, mit was Sie anfangen … Hauptsache: schreiben!

„Ich sitze hier vor meinem Computer und soll diese Sch… Hausarbeit schreiben – null Bock – das Thema ist so total dämlich – Sozialarbeitswissenschaft als Disziplin – wen interessiert das? Was soll Disziplin überhaupt bedeuten…“

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Clustering

ausgehend von einer ersten Idee ein Themenfeld eröffnen, Zusammenhänge herstellen und eine Fragestellung entwickeln

assoziatives Entwickeln von Ideen; kombiniert analytisches und bildhaftes Denken

ausgehend von einem zentralen Begriff werden strahlenförmig alle Ideen/Begriffe aufgezeichnet

keine logische Ordnung, spontanes Sammeln und Aufschreiben

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Clustering

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Clustering

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Bsp.: 1. Clustering

Wissenschaft

Reflektion

Theorie

Empirie

Wahrheit

Distanz Veränderung

Geschichte

Schulen Begründung

Objektivität

Wirklichkeit

Lebenswelt

Alltag

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Bsp.: 2. Clustering

Wissenschaft

Wahrheit Empirie

Begründung

Objektivität

Alltag/Erfahrung

Beruf

Methoden

Professionalität

Legitimation

Perspektive

????

Disziplinäre Standards

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Bsp.: 3. Clustering

wissenschaftliche Wahrheit

Objektivität

Perspektivität

Adäquation Wertfreiheit

Geschlecht Geschichte

Gesellschaft

Begründungs- verfahren

Legitimation

Meier Michel

Erfahrung

Müller

Methodische Kontrolle

Konsequenzen für Verhältnis wissenschaftliche Wahrheit / Gesellschaft

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Strukturierung mittels “W-Fragen”

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Strukturierung mittels “W-Fragen”

1. Was weiß ich über das Thema? Was habe ich bereits gelesen?

2. Was finde ich besonders spannend?

3. Was würde ich gerne genauer wissen?

4. Inwieweit ist mein Thema anderen Themen ähnlich? (Gemeinsamkeiten)

5. Worin unterscheidet sich mein Thema? (Differenzen)

6. Welchen Platz / welche Relevanz hat mein Thema in der

Forschungslandschaft? Gesellschaftlich?

7. Was könnte ich an meinem Thema ändern? Was soll unbedingt bleiben?

8. Welche Aspekte umfasst das Thema/Welche Unterfragen könnte ich

stellen?

9. Was weiß ich über die Unterthemen / Was habe ich bereits gelesen?

10. Was finde ich besonders spannend…

W-Fragen können als Abgleich und Überprüfung eines Clusterings

und als Vorbereitung eines Mindmappings dienen

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Mindmapping

Ordnen der Ideengruppe in einer Übersichtsskizze

Thema im Zentrum (wie beim Clustering)

systematisch geordnete Einfälle (im Unterschied zu Clustering)

zeigt Gewichtung

zeigt Lücken

ermöglicht es, Reihenfolge der Kapitel zu überdenken

Mindmapping als Mittel zur Strukturierung eines Clusterings durch: Kategorisieren, Segmentieren, Hierarchisieren

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Mindmapping

● Eine Methode zur Stoffordnung stellt die Mind-Map-Methode dar. Dabei geht es wie bei jeder anderen Methode zur Ordnung des Stoffes darum, eine Begriffshierarchie, also geeignete Oberbegriffe zu finden, unter denen sich die bei der Stoffsammlung gefundenen Ideen zusammenfassen lassen. (Kategorisieren)

● Mind Mapping eignet sich insbesondere dann, wenn bei der Stoffsammlung nach dem Brainstorming-Verfahren, dem Freien Schreiben oder nach der Cluster-Methode vorgegangen worden ist.

● Von den o.g. Methoden zum Mind-Mapping gelangt man durch W-Fragen, durch Kategorisieren, Hierarchisieren und Segmentieren

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Mindmapping

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Mindmapping

Mindmapping

Denken Regeln

Verwendungs- möglichkeiten

assoziativ

induktiv

logisch

Hauptthema

Unterpunkte

Verbindungslinien

Gliederung

Gruppentreffen

deduktiv

synthetisch

analytisch

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Strukturierung: Kategorisieren

Ziel des Mindmappings: Strukturierung

Mittel:

1. Schritt: Kategorisierung

Wie beim Clustering: Assoziationen bzw. Begriffe auf Kärtchen schreiben, diese anschließend zu Gruppen ordnen: Welche Merkmale verbinden die Gruppen? Welche Differenzen lassen sich feststellen?

Nach Vergleichbarkeiten bzw. Ähnlichkeiten / Differenzen sortieren

Gemeinsame Merkmale unter Oberbegriffe fassen, abweichende Positionen / Begriffe festhalten (Schema von Allgemeinem und Besonderem)

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Segmentieren / Hierarchisieren

2. Schritt: Segmente bilden

Verbindende, trennende Elemente finden

Auf Ursache-/Wirkungsverhältnisse (Kausalitäten) hin untersuchen

Pro / Contra

Autor 1 / Autorin 2

Aspekt a Autor 1, Autorin 2; Aspekt b Autor 1, Autorin 2

Positionen gegeneinander diskutieren (z.B. “Rhombus” oder “Waage”)

3. Schritt: Hierarchisieren der Argumente

Leitfragen bilden (s. auch W-Fragen, Motivation und Fragestellung)

Aufeinander aufbauende Argumentation (“roter Faden”)

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Fragestellung

Genauer: Präzisierung der Fragestellung

● Etwas systematisch darstellen (Sachverhalt, Kontroverse, Position)

● Gegenstandsbereich neu strukturieren (… ‚im Lichte von‘)

● In eine Kontroverse eingreifen (‚Im Folgenden dagegen wird…‘)

● Behauptungen, Thesen, Erklärungen überprüfen (‚Es soll untersucht

werden, ob…‘)

● (Neue) Aspekte, Sichtweise(n) etc. auswählen / hinzufügen

(zeitlich, räumlich, politisch, historisch, unter Genderaspekten…)

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Fragestellung

Genauer: Präzisierung der Fragestellung

● Widersprüche benennen und begründen (Im Folgenden wird gezeigt,

warum weder A noch B das Phänomen Y erklären konnten, aber C)

● Bislang ungeklärten Zusammenhang von Phänomenen untersuchen

(Bislang wurden X und Y immer als getrennte Phänomene betrachtet,

im Folgenden wird…)

● Vergleich verschiedener Quellen, Theorien, Positionen etc. (Die

Klassentheorien von Smith, L. v. Stein und Marx)

Ziel ist: Hypothesen/Thesen, Theorien, Positionen begründen/kritisieren

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Gliederung

Form für eine Gesamtdarstellung finden:

Struktur der Arbeit soll erkennbar, klar (nach außen abgegrenzt, nach innen analytisch gegliedert, s. Wissenschaftskriterien) und übersichtlich sein

Einleitung – Hauptteil – Schluss

Aufbau der Argumentation soll logisch nachvollziehbar sein: Argumentationszusammenhang (“roter Faden” von Frage bis Schluss)

Aussagekräftige (Zwischen-)Überschriften verwenden: Was genau soll in diesem Punkt geklärt werden?

Für jeden Gliederungspunkt festhalten: Welche Literatur? Welcher Seitenumfang? Wieviel Zeit?

Eine Gliederung ist KEIN Inhaltsverzeichnis – die Gliederung steht am Anfang, das Inhaltsverzeichnis am Ende Ihrer Arbeit!

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Gliederungsbeispiele

Thema/Titel – Fragestellung – Stand der Forschung – Hypothese – Methode – Diskussion – Ergebnisse /Schlussfolgerungen – Zusammenfassung und Ausblick vgl. Logischer Drei- oder Fünf-Schritt, Sitzung Argumentieren

Gegenstandsbereich strukturiert darstellen:

Struktur einer Debatte abbilden (wesentliche Positionen, Kontroversen, Veröffentlichungen etc.)

Chronologische (z.B. historische Themen) oder diskursive Darstellung (pro/contra, linear vs. parallel, gleichgewichtige [Rhombus] oder hierarchisierende Anordnung [Waage] von Argumenten)

Einleitung und Schluss bilden Rahmen, führen Leser_innen in Thema ein und entlassen sie wieder, Schluss deutet weiterführende Forschungsfragen an

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Argumentationsmuster

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Argumentationsmuster

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Empfehlung

● Esselborn-Krumbiegel, Helga (2002): Von der Idee zum Text. Eine Anleitung

zum wissenschaftlichen Schreiben, 2. durchgesehene Auflage, Paderborn u.a.: Ferdinand Schönigh

● Handreichung Wissenschaftliche Arbeiten, Kap. 2.1 und 2.2

● Rost, Friedrich (2008): Die Vorbereitung und Durchführung eines größeren schriftlichen Projekts (Kap. 11.2), in: Lern- und Arbeitstechniken für das Studium, 5. akt. u. erw. Aufl., Wiesbaden

Im Internet:

● Schreibwerkstatt mit Schreibtrainer der Uni Duisburg http://www.uni-due.de/~lge292/trainer/index.html [17.12.2011]

● Bremer Online-Coach für wissenschaftliches Schreiben http://www.bremer-schreibcoach.uni-bremen.de/cms/ [15.12.2012]

● http://www.teachsam.de/

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Arbeitsaufgabe

Form:

Veranstaltung:

Dozent:

Name:

Matrikelnummer:

Gruppe (incl. A oder B):

Aufgabe:

Erarbeiten Sie eine präzise Fragestellung sowie eine aussagekräftige Gliederung zum Thema “Soziale Arbeit als Profession, Soziale Arbeit als Disziplin”

Achten Sie darauf, dass Ihre Gliederung so übersichtlich wie möglich, so informativ wie notwendig und realistisch in Relation zu den Zielen (“machbar!”) ist.

Bitte bringen Sie Ihre Gliederung auf Stick (rtf- oder pdf-Datei!) und als Ausdruck mit!

Viel Erfolg!

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Die Arbeitsaufgaben werden in

Gruppenarbeit erledigt