Modulhandbuch Alltagsbegleiter in der Altenhilfe...

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„Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.“ Modulhandbuch für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe Betreuungskraft in der Pflege Helfer/in in der Pflege im Rahmen des Projektes Begleitung der Modularisierung im Projekt „AQUA“ - Abschlussorien- tierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK- gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH Kurztitel: „Modularisierung-AQUA“ Projektleiterin Prof‘in Gertrud Hundenborn Stand: August 2012

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„Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.“

Modulhandbuch für die Bildungsgänge

Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

Betreuungskraft in der Pflege

Helfer/in in der Pflege

im Rahmen des Projektes

Begleitung der Modularisierung im Projekt „AQUA“ - Abschlussorien-tierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-

gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH

Kurztitel: „Modularisierung-AQUA“ Projektleiterin Prof‘in Gertrud Hundenborn

Stand: August 2012

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Impressum

Impressum Das Modulhandbuch für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe, Betreu-

ungskraft in der Pflege und Helfer/in in der Pflege wurde im Rahmen des Projektes „Be-

gleitung der Modularisierung im Projekt „AQUA“ - Abschlussorientierte Nachqualifizierung

in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-gemeinnützigen Gesellschaft für Soziale

Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH“ von Januar 2012 bis August 2012 entwickelt.

Projektleiterin Prof`in Gertrud Hundenborn

Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung (dip) e.V., Köln

Autorinnen und Autor Dipl. Pflegepäd. Peter Scheu M.A.

Dipl. Berufspäd. Kerstin Seifert M.A.

Prof`in Gertrud Hundenborn

Köln, im August 2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken

Inhaltsverzeichnis

1

TEIL A: BEGRÜNDUNGSRAHMEN ..................................................................... 3

Einführung .......................................................................................................... 4

1 Hintergrund und Zielsetzung der Modularisierung im Projekt AQUA -

Abschlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen 5

1.1 Hintergrund des Projektes ............................................................................... 5

1.2 Ziele des Projektes ......................................................................................... 5

1.3 Zielgruppe der Teilnehmer/innen der Bildungsgänge ........................................... 6

2 Entwicklungsprozess des Modulhandbuches .................................................. 7

2.1 Grundlagen zur Entwicklung der Module für die drei Bildungsgänge ...................... 7

2.2 Tätigkeitsprofil der Bildungsgänge .................................................................... 7

2.2.1 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 1: Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ......... 8

2.2.2 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 2: Betreuungskraft in der Pflege“ (angelehnt

an § 87b Abs.3 SGB XI) ...................................................................... 9

2.2.3 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 3: Helfer/in in der Pflege .......................... 10

2.3 Konsequenzen für die Modulentwicklung ...........................................................11

2.4 Grundlagen der Modularisierung ......................................................................11

2.4.1 Module als curriculare Bausteine ......................................................... 12

2.4.2 Darlegungselemente der Module ......................................................... 13

2.5 Konzeptionelle Entscheidungen der Modulentwicklung ........................................14

2.5.1 Modultypologien ............................................................................... 14

2.5.2 Die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen ................. 15

2.5.3 Module der drei Bildungsgänge im Überblick ......................................... 16

2.5.4 Übersicht Module und Präsenzstunden der Bildungsgänge 1, 2 und 3....... 17

2.6 Vergabe von Leistungspunkten für die modularisierten Bildungsgänge .................18

2.6.1 Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten ............................................. 18

2.6.2 Eckpunkte zur Ausweisung des Workloads ............................................ 19

2.7 Die Darlegung der Module im Modulhandbuch ...................................................22

2.7.1 Darlegungselemente der Module ......................................................... 22

2.8 Vorab-Evaluation der Modulhandbücher (n. Reischmann 2006) ...........................24

3 Hinweise zur Nutzung des Modulhandbuches .............................................. 27

3.1 Darlegungselemente der Module......................................................................27

TEIL B: MODULE ....................................................................................... 31

1 Lehrgangsübergreifende Module der drei Bildungsgänge B 1-2-3 ................ 32

PM 1 B 1-2-3 Beziehungen mit anderen Menschen gestalten ......................................33

PM 2 B 1-2-3 Die eigene Rolle reflektieren ...............................................................36

PM 3 B 1-2-3 Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen ......................39

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken

Inhaltsverzeichnis

2

PM 4 B 1-2-3 Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern ........42

2 Lehrgangsspezifische Module B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ........ 46

PM 5 B 1 Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen ......................................47

PM 6 B 1 Bei der Ernährung und Nahrungszubereitung mitwirken ...............................50

PM 7 B 1 Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld

unterstützen .................................................................................................53

3 Lehrgangsübergreifendes Modul Bildungsgänge B 2 Betreuungskraft in der

Pflege und B 3 Helfer/in in der Pflege ......................................................... 57

PM 5 B 2-3 Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen bei

ihrer Selbstpflege unterstützen .......................................................................58

4 Lehrgangsspezifische Module B 2 Betreuungskraft in der Pflege ................. 62

PM 6 B 2 Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und

krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken ...............................................63

PM 7 B 2 Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen ......................................66

5 Lehrgangsspezifische Module B 3 Helfer/in in der Pflege ............................ 70

PM 6 B 3 Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten

Einschränkungen mitwirken ............................................................................71

PM 7 B 3 Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik

mitwirken .....................................................................................................84

LITERATURVERZEICHNIS ............................................................................. 87

ANLAGEN ................................................................................................. 91

Anlage 1: Exemplarische Berechnung der Leistungspunkte eines Moduls .....................92

Anlage 2: Übersicht der Module, Präsenzstunden und Credits .....................................93

Anlage 3 Checkliste zur Vorab-Evaluation (n. Reischmann) der Modulhandbücher im

Rahmen des Projektes „Modularisierung-AQUA“.................................................94

Anlage 4a: Beispiel – Abschlusszeugnis Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ..................95

Anlage 4b: Beispiel – Abschlusszeugnis Betreuungskraft in der Pflege .........................96

Anlage 4c: Beispiel – Abschlusszeugnis Helfer/in in der Pflege ....................................97

Anlage 5: Empfehlungen zur Unterrichtsgestaltung – Literaturhinweise zu ausgewählten

Methoden .....................................................................................................98

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Modulhandbuch DRK Borken 3

Teil A: Begründungsrahmen

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Modulhandbuch DRK Borken 4

Begründungsrahmen

Einführung

Die Modulhandbücher für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe, Betreu-

ungskraft in der Pflege sowie Helfer/in in der Pflege wurden im Rahmen des Projektes

„Begleitung der Modularisierung im Projekt `AQUA´ – Abschlussorientierte Nachqualifi-

zierung in Gesundheits- und Pflegeberufen der DRK-gemeinnützigen Gesellschaft für

Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH“ im Zeitraum von Januar 2012 bis Au-

gust 2012 entwickelt. Im Sinne vertikaler Durchlässigkeit sollen die modularisierten

Bildungsgänge eine Anrechnung und Anerkennung auf staatlich geregelte Ausbildungs-

gänge in der Altenpflege ermöglichen. „Der abschlussorientierte modulare Ausbildungs-

ansatz bietet an- und ungelernten Beschäftigten sowie arbeitslosen Bildungsinteressier-

ten die Möglichkeit, in einzelnen Etappen einen allgemeinen anerkannten Berufsabschluss

nachzuholen. So geht es Schritt für Schritt in Richtung Berufsabschluss. Dabei werden

betriebliches und theoretisches Lernen kombiniert“ (DRK-gemeinnützige Gesellschaft für

Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH 2010).

Um die horizontale Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen zu gewährleisten, wur-

den für die drei Bildungsgänge sowohl lehrgangsübergreifende als auch lehrgangsspezifi-

sche Module entwickelt. Zur besseren Handhabung wurden deshalb die drei Modulhand-

bücher in diesem Werk als „Modulhandbuch für die Bildungsgänge Alltagsbegleiter/in in

der Altenhilfe, Betreuungskraft in der Pflege und Helfer/in in der Pflege“ zusammenge-

führt.

Das vorliegende Modulhandbuch gliedert sich als zentrales Planungs- und Steuerungs-

instrument modularer Bildungsprozesse in zwei Teile. Teil A des Handbuchs bildet den

Begründungsrahmen. Der Begründungsrahmen beinhaltet den Hintergrund und die Ziel-

setzung sowie die Beschreibung der Zielgruppe des Projektes. Im Anschluss daran wird

der Entwicklungsprozess der modularisierten Bildungsgänge beschrieben. Dieser basiert

auf den explizierten Tätigkeitsprofilen der Bildungsgänge und den daraus resultierenden

Konsequenzen für die Modulentwicklung. Die Grundlagen der Modularisierung und des

Modulkonzeptes sowie Informationen zur Vorab-Evaluation schließen sich an. Mit den

Hinweisen zur Nutzung des Modulhandbuches wird Teil A abgeschlossen.

Teil B beinhaltet den curricularen Kern des Modulhandbuchs mit den Modulen der drei

Bildungsgänge. Die Darstellung beginnt jeweils mit den lehrgangsübergreifenden Modu-

len für die Bildungsgänge. Demnach bilden vier lehrgangsübergreifende Module die ge-

meinsame Basis aller drei Bildungsgänge. Für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der

Pflege sowie Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege wurde ein weiteres, diese beiden

Bildungsgänge betreffendes, lehrgangsübergreifendes Modul entwickelt. Die lehrgangs-

spezifischen Module schließen sich jeweils an.

Die Module aller Bildungsgänge werden in einer einheitlichen Darlegungsform beschrie-

ben. Grundlage dafür sind die Modulhandbücher für die einjährige Altenpflegehilfeausbil-

dung (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011) und die dreijährige Alten-

pflegeausbildung (Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2011) in Nordrhein-Westfalen, die

im Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung“ entwi-

ckelt worden sind. Im Zeitraum von 2008-2011 wurden in dem vom Bundesministerium

für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und vom Ministerium für Gesundheit, Emanzi-

pation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekt weitere

umfangreiche Materialien zur Modularisierung sowie der „Entwurf des Qualifikationsrah-

mens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer

Menschen“ entwickelt (www.dip.de; Zugriff: 21.08.2012).

Das Modulhandbuch der drei Bildungsgänge wurde in einer Vorab-Evaluation anhand

spezifischer Kriterien mit einer Expertengruppe am 03. Juli 2012 bewertet; die Ergebnis-

se haben Eingang in der vorliegenden revidierten Fassung gefunden.

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Modulhandbuch DRK Borken 5

Begründungsrahmen

1 Hintergrund und Zielsetzung der Modularisierung im Projekt AQUA - Ab-

schlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen

1.1 Hintergrund des Projektes

„AQUA – Abschlussorientierte Nachqualifizierung in Gesundheits- und Pflegeberufen“ ist

ein Projekt in der Projektlinie „Perspektive Berufsabschluss“ gefördert aus den Mitteln des

Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und aus dem Europäischen Sozi-

alfonds der Europäischen Union. Durchgeführt wird das Programm vom Projektträger im

Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik Mit dem Projekt will die DRK-

gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH an- und

ungelernten jungen Erwachsenen einen Zugang zum Berufsfeld Gesundheit und Pflege

eröffnen. Zur Zielgruppe gehören auch Menschen mit Migrationshintergrund, die in den

Gesundheits- und Pflegeberufen eine berufliche Zukunft finden können. „Bereits heute

leben in Deutschland ein Fünftel aller Menschen mit Migrationshintergrund. Experten

erwarten, dass der Anteil allein bei älteren Menschen bis zum Jahr 2030 auf ein Viertel

ansteigen wird. Junge Erwachsene mit Migrationshintergrund verfügen über wertvolle

sprachliche und kulturelle Ressourcen, die gerade im Beschäftigungsbereich der Gesund-

heit und Pflege gebraucht werden“ (DRK-gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit

und Bildung im Kreis Borken mbH 2010).

Der DRK-Kreisverband Borken e.V. ist mit seiner Einrichtung „DRK- Soziale Arbeit und

Bildung gGmbH“ für die Umsetzung aller hauptamtlich geführten Wohlfahrtsaufgaben

zuständig. Hierzu gehören Angebote in den Bereichen Soziale Dienste, Mobile Dienste,

Arbeitsmarkt und Rehabilitation, Kinder, Jugend und Familie sowie Fort- und Weiterbil-

dung (vgl. DRK-gemeinnützige Gesellschaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Bor-

ken mbH 2012).

1.2 Ziele des Projektes

Das Projekt AQUA will zum einen an- und ungelernten Erwachsenen nachträglich einen

Berufsabschluss ermöglichen und zum anderen einen Beitrag zur Erhöhung der Fach-

kraftquote in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Borken leisten.

Diese Ziele sollen dadurch erreicht werden, dass Rahmenbedingungen für eine ab-

schlussorientierte Nachqualifizierung in der Altenpflege geschaffen werden,

• die unter Anrechnung gesetzlicher Verkürzungstatbestände

• anschlussfähiger modularisierter Bildungsgänge im Bereich der pflegerischen As-

sistenz

• (beruflicher) Erfahrungen und (ausländischer) Abschlüsse

einen Übergang in eine staatlich anerkannte Altenpflegeausbildung ermöglichen, um

nachträglich den Abschluss „staatlich anerkannte/r Altenpfleger/in“ zu erlangen – ggf.

über den Zwischenschritt der Altenpflegehilfeausbildung (vgl. DRK-gemeinnützige Gesell-

schaft für Soziale Arbeit und Bildung im Kreis Borken mbH 2012).

Für die wissenschaftliche Begleitung der Modularisierung der drei Bildungsgänge wurde

das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) in das Projekt eingebun-

den.

Modulare Bildungs- und Lernangebote versprechen die Flexibilität, die für eine rasche

Anpassung an sich verändernde Erfordernisse in der Pflege und für eine individuell bio-

grafische Lern- und Berufsentwicklung gleichermaßen gewünscht ist. Mit der Modularisie-

rung werden insbesondere folgende Ziele in Verbindung gebracht:

die Förderung vertikaler und horizontaler Durchlässigkeit

die Vergleichbarkeit erworbener Qualifikationen und Kompetenzen auf nationaler

und europäischer Ebene

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Modulhandbuch DRK Borken 6

Begründungsrahmen

der Erwerb von Teilqualifikationen bei gleichzeitiger Ausrichtung der einzelnen

Qualifizierungsgänge auf einen Abschluss

die Entwicklung beruflicher Handlungskompetenzen und die Persönlichkeitsent-

wicklung

die Erleichterung einer Anrechnung formaler, non-formaler und informell erworbe-

ner Kompetenzen

die schnellere und leichtere curriculare Anpassung an Veränderungen in den be-

ruflichen Handlungsfeldern

die Unterstützung institutioneller Profilbildung über das Angebot von Wahlmög-

lichkeiten

die Unterstützung persönlicher Profilbildung durch Wahlmöglichkeiten (vgl. Scheu,

Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

1.3 Zielgruppe der Teilnehmer/innen der Bildungsgänge

Mit den Bildungsgängen sollen an- und ungelernte junge Erwachsene die Möglichkeit

erhalten, nachträglich einen Berufsabschluss in der Altenpflege zur erwerben. Eine wich-

tige Zielgruppe sind Migrantinnen und Migranten, die durch Unterstützungs- und Betreu-

ungsmaßnahmen in den Familien bereits grundlegende Kompetenzen erworben haben.

Die Bildungsgänge bieten die Möglichkeit, Kompetenzen zu bündeln und weiterzuentwi-

ckeln. So kann der erfolgreiche Abschluss eines Bildungsganges den Einstieg in die beruf-

liche Ausbildung darstellen.

Nach den Angaben im Berufsbildungsbericht 2011 verfügen „15 Prozent (hochgerechnet

1,46 Millionen) der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren in Deutschland über

keinen Berufsabschluss und somit nicht über die Voraussetzung für eine qualifizierte

Beteiligung am Erwerbsleben“ (Bundesministerium für Bildung und Forschung 2012). Im

Berufsbildungsbericht wird darauf hingewiesen, dass dies sowohl für den Einzelnen als

auch für die Gesellschaft mit erheblichen negativen Konsequenzen verbunden ist. Vor

dem Hintergrund der demografischen Entwicklung werden auch diese Jugendlichen als

Fachkräfte gebraucht.

In der heterogenen Gruppe finden sich überwiegend geringqualifizierte Menschen mit

Problemen am Arbeitsmarkt. Darüber hinaus sind in der Gruppe auch Menschen, die

beispielswiese eine Ausbildung / ein Studium nicht abgeschlossen haben. Diese sind zwar

formal gering- oder unqualifiziert, haben aber weniger Probleme bei der Arbeitsmarktin-

tegration, da sie bereits Qualifikationen erworben haben und oft erst dann abbrechen,

wenn sie eine Perspektive am Arbeitsmarkt gefunden haben (Bundesministerium für

Bildung und Forschung 2012).

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes arbeiteten 2007 11,2 Prozent der unge-

lernten jungen Erwachsenen zwischen 20 und 34 Jahren im Bereich des Gesundheits-,

Veterinär- und Sozialwesens. Davon sind 29 Prozent ohne Schulabschluss und 7,1 Pro-

zent mit Abitur (Bundesinstitut für Berufsbildung 2012).

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Modulhandbuch DRK Borken 7

Begründungsrahmen

2 Entwicklungsprozess des Modulhandbuches

2.1 Grundlagen zur Entwicklung der Module für die drei Bildungsgänge

Die Entwicklung der drei pflegerischen Bildungsgänge basiert insbesondere auf dem vom

DRK Borken erstellten Dokument „Bildungsmodule“ vom 21.12.2010 sowie weiteren

lehrgangsspezifischen Begleitdokumenten.

Das Dokument „Bildungsmodule“ beinhaltet in den Anlagen 1-3 Curricula der Bildungs-

gänge Servicekraft in Haushalt und Pflege1, Betreuungskraft in der Pflege sowie Helfer/in

in der Pflege. Die tabellarischen Übersichten informieren über die Qualifizierungsmaß-

nahmen in Form von thematischen Oberbegriffen, Inhaltsübersichten und Zeitangaben

sowie einer Zuordnung der Inhalte zu den (Teil-) Lernfeldern der Anlage 1A der Ausbil-

dungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbildung (APRO-APH 2006) des

Landes Nordrhein-Westfalen von 23. August 2006.

Eine Übersicht „Kompetenzstufen / Bildungsmodule“ gibt Auskunft über die „Niveaustufen

1-5“ der Bildungsgänge in der Altenpflege. Durch die erfolgreiche Teilnahme am Bil-

dungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege oder Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

soll eine Anschlussfähigkeit an die staatlichen Bildungsgänge in der Altenpflege ermög-

licht werden. Über Anrechnungsmöglichkeiten soll eine Verkürzung der dreijährigen Al-

tenpflegeausbildung, ggf. mit einem Zwischenschritt über die einjährige Altenpflegehil-

feausbildung, erreicht werden (vgl. DRK-Bildungswerk im Kreis Borken).

Die Lehrgangsordner des Deutschen Roten Kreuzes „Pflege in der Familie - ein Begleit-

programm für Angehörige“ sowie „Helfer in der Pflege - Einführungsseminar“ beinhalten

Lehr-Lern-Unterlagen zur inhaltlichen und methodischen Gestaltung der Lehrgänge.

Das Curriculum Betreuungskraft in der Pflege orientiert sich an den „Richtlinien nach §

87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungs-

kräften in Pflegeheimen (Betreuungskräfte-RI vom 19. August 2008) (vgl. GKV-

Spitzenverband der Pflegekassen 2008). Dort werden Inhalte für die theoretische und

praktische Ausbildung drei „Modulen“ zugewiesen. Diese Inhalte wurden in den Vorgaben

der „Bildungsmodule“ DRK-Bildungswerk im Kreis Borken vom 21.12.2010 aufgenommen

und erweitert.

Auf der Grundlage dieser Dokumente werden in einem ersten Schritt die Tätigkeitsprofile

der drei Bildungsgänge expliziert. Ergänzend dazu wird der „Entwurf des Qualifikations-

rahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer

Menschen“ (Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011) hinzugezogen. In einem weite-

ren Schritt werden aus den Tätigkeitsprofilen Konsequenzen für den Entwicklungsprozess

der Module abgeleitet.

2.2 Tätigkeitsprofil der Bildungsgänge

Da für die drei Bildungsgänge bislang keine normativen Vorgaben existieren, erforderte

die Modularisierung in einem ersten Schritt eine Verständigung über die jeweiligen Tätig-

keitsprofile. Im Tätigkeitsprofil werden der Verantwortungsbereich und die charakteristi-

schen Aufgaben des jeweiligen Bildungsganges beschrieben. Auf diese Weise soll sowohl

eine klare Vorstellung vom Verantwortungs- und Aufgabenbereich entstehen als auch

eine Abgrenzung zwischen den drei modularisierten Bildungsgängen sowie verwandten

Qualifikationen im Berufsfeld möglich sein (vgl. Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Sei-

fert, Rosen 2011). Die Ausführungen zum Tätigkeitsprofil wurden in enger Anlehnung an

im „Entwurf des Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unter-

1 Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges zum Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreu-ung von Menschen herauszustellen, wurde im Anschluss an die Vorab-Evaluation (siehe Kapitel 2.8) die Be-zeichnung des Bildungsganges angepasst. Die Bezeichnung Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe findet in den weiteren Ausführungen stets Verwendung.

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Modulhandbuch DRK Borken 8

Begründungsrahmen

stützung und Betreuung älterer Menschen“ (Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011)

für das Niveau 1 beschriebenen Verantwortungs- und Aufgabenbereich entwickelt.

2.2.1 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 1: Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

Die Aufgaben einer Alltagsbegleiterin / eines Alltagsbegleiters sind ausgerichtet auf Un-

terstützungsleistungen in Hauswirtschaft und Haushaltsführung von Klientinnen / Klien-

ten, sowohl in der häuslichen Umgebung als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstüt-

zung und Betreuung (z.B. Wohngemeinschaften). Dies betrifft regelmäßig wiederkehren-

de Alltagshandlungen, wie sie auch innerhalb sozialer Netze üblich sind. Alltagsbeglei-

ter/innen leisten damit einen Beitrag zur Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförde-

rung von Klientinnen / Klienten.

Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe kompensieren mit ihren Unterstützungsleistungen

entwicklungs- und altersbedingte Beeinträchtigungen von Menschen, unterstützen oder /

und entlasten die Angehörigen sowie Fachkräfte. Von zentraler Bedeutung sind die

Selbstbestimmung sowie der Erhalt der Selbstständigkeit der Klientinnen / Klienten,

insbesondere zur Sicherstellung der Versorgung im häuslichen Bereich. Gelingt es All-

tagsbegleiter/innen die Klientin / den Klienten entsprechend des individuellen Leistungs-

vermögens bzw. der Motivation einzubeziehen, leisten sie damit auch einen Beitrag zur

gemeinsamen Alltagsgestaltung. Ziele sind die soziale Integration und Teilhabe / Inklusi-

on der Klientinnen / Klienten. Maßgebliche Grundlage für das Handeln der Alltagsbeglei-

ter/innen sind die Vorgaben der Pflegefachkräfte im Rahmen des Pflegeprozesses sowie

der pflegerischen Qualitätssicherung.

Im Bereich der Ernährung geht es um die Beschaffung der Nahrungsmittel und deren

Lagerung. Der Einkauf muss von der Alltagsbegleiterin / dem Alltagsbegleiter geplant,

koordiniert und dem individuellen Bedarf der Klientin / des Klienten angepasst werden.

Die Nahrungszubereitung erfolgt nach Rücksprache mit der Klientin / dem Klienten bzw.

den Fachkräften unter Beachtung notwendiger Diätformen. Im Bereich der Reinigung und

Pflege des Wohnraumes und des Wohnumfeldes führen Alltagsbegleiter/innen delegierte

Aufgaben selbstständig aus. Sie nutzen ihnen bekannte Haushaltsgeräte und beugen

Unfällen, auch zur eigenen Gesundheitserhaltung durch präventive Maßnahmen vor. Im

Bereich der Pflege von Textilien unterstützen Alltagsbegleiter/innen die Klientinnen und

Klienten bei der Reinigung der Wäsche, beim Bügeln und Falten, der Instandhaltung

sowie der Versorgung im Wäscheschrank. Alltagsbegleiter/innen haben Kenntnis alltags-

üblicher Regeln und Handlungsabläufe sowie Fähigkeiten, Aufgaben zeitlich zu strukturie-

ren und zu koordinieren sowie unter Beachtung hygienischer Grundlagen durchzuführen.

Die Aufgaben werden von betroffenen Menschen, Angehörigen oder durch Fachkräfte

übertragen. Dabei müssen mögliche Handlungsspielräume im gemeinsamen Dialog abge-

stimmt werden.

Bei allen Handlungen sind Gefährdungen aller Beteiligten zu vermeiden. Dies erfordert

eine Verantwortungsübernahme für regelmäßige, alltagsbezogene Aktivitäten im Bereich

der Hauswirtschaft und Haushaltsführung. Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe kom-

munizieren mit hilfesuchenden Menschen, deren Angehörigen und Beteiligten im sozialen

Netz. Die Durchführungsverantwortung bezieht sich auf die Ausführung der übertragenen

Tätigkeiten innerhalb und außerhalb des häuslichen Bereichs oder / und stationären und

teil-stationären Einrichtungen der Pflege, Betreuung und Unterstützung. Dazu gehören

auch die mündliche und schriftliche Berichterstattung über geleistete Arbeiten sowie das

Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen oder Anliegen von Betroffenen, Angehöri-

gen und / oder Beteiligten im sozialen Netz sowie weiterer Berufsgruppen im therapeuti-

schen Team. Alltagsbegleiter/innen in der Altenhilfe wirken mit bei der Abstimmung und

Koordination von Arbeitsprozessen (vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011).

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Begründungsrahmen

2.2.2 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 2: Betreuungskraft in der Pflege“ (angelehnt

an § 87b Abs.3 SGB XI)

In § 2 der „Richtlinien nach § 87b Abs.3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben

von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen“ (Betreuungskräfte-RI vom 19.

August 2008) (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008) sind die Grundsätze der

Arbeit und die Aufgaben der zusätzlichen Betreuungskräfte beschrieben. Neben der Be-

treuung in stationären Einrichtungen agieren Betreuungskräfte auch in teil-stationären

Einrichtungen sowie im häuslichen Umfeld, beispielsweise in der Einzelfallbetreuung. „Als

Betreuungs- und Aktivierungsmaßnahmen kommen Maßnahmen und Tätigkeiten in Be-

tracht, die das Wohlbefinden, den physischen Zustand oder die psychische Stimmung der

betreuten Menschen positiv beeinflussen können“ (ebd. § 2 Abs.1). Im Einzelnen sind

nachfolgende Beispiele aufgeführt

- „Malen und basteln,

- handwerkliche Arbeiten und leichte Gartenarbeiten,

- Haustiere füttern und pflegen,

- Kochen und backen,

- Anfertigung von Erinnerungsalben oder -ordnern,

- Musik hören, musizieren, singen,

- Brett- und Kartenspiele,

- Spaziergänge und Ausflüge,

- Bewegungsübungen und tanzen in der Gruppe,

- Besuch von kulturellen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen, Gottesdiensten,

und Friedhöfen,

- Lesen und Vorlesen,

- Fotoalben anschauen“ (ebd. § 2 Abs.2).

Die soziale Betreuung gehört zum Leistungsumfang der gesetzlichen Pflegeversicherung.

Betreuungskräfte stehen Klientinnen / Klienten für Gespräche über Alltägliches und ihre

Sorgen zur Verfügung, nehmen ihnen durch ihre Anwesenheit Ängste und vermitteln

Sicherheit und Orientierung. Betreuungs- und Aktivierungsangebote orientieren sich an

den Erwartungen, Wünschen, Fähigkeiten und Befindlichkeiten der Klientinnen / Klienten

unter Berücksichtigung ihrer jeweiligen Biografie, ggf. einschließlich ihres Migrationshin-

tergrundes, dem Geschlecht sowie dem jeweiligen situativen Kontext (vgl. ebd. § 2

Abs.2). Betreuungskräfte tragen damit zur Prävention einer sozialen Isolation und zur

Gesundheitserhaltung bei.

Um Versorgungsbrüche zu vermeiden, ist die Tätigkeit der Betreuungskräfte eng mit der

Arbeit der Pflegekräfte und des sonstigen Personals zu koordinieren. In enger Absprache

mit den Pflegekräften und den Pflegeteams soll die Betreuungs- und Lebensqualität,

insbesondere von Menschen mit demenzbedingten Fähigkeitsstörungen, psychischen

Erkrankungen oder geistiger Behinderung verbessert werden. „Zu den Aufgaben der

zusätzlichen Betreuungskräfte gehören auch die Hilfen, die bei der Durchführung ihrer

Betreuungs- und Aktivierungstätigkeiten unaufschiebbar und unmittelbar erforderlich

sind, wenn eine Pflegekraft nicht rechtzeitig zur Verfügung steht“ (ebd. § 2 Abs.4). Dabei

handelt es sich beispielsweise um „Hilfen bei der Nahrungsaufnahme, Umgang mit Inkon-

tinenz, Schmerzen und Wunden“ (ebd. § 4 Abs.3). Dabei beachten Betreuungskräfte

stets Prinzipien der Hygiene.

Die Durchführungsverantwortung der Betreuungskräfte erstreckt sich auf die Begleitung

von betroffenen Menschen innerhalb und außerhalb von Einrichtungen und im häuslichen

Bereich sowie die mündliche und schriftliche Berichterstattung über die geleistete Arbeit

und das Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen und Anliegen von Klientinnen /

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Begründungsrahmen

Klienten und / oder deren Angehörigen sowie von Beteiligten im therapeutischen Team.

Betreuungskräfte wirken mit bei der Abstimmung von Arbeitsprozessen in den Pfle-

geteams und leisten ihren eigenen Beitrag im Rahmen pflegerischer Qualitätssicherung

(vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hundenborn 2011).

2.2.3 Tätigkeitsprofil Bildungsgang 3: Helfer/in in der Pflege

Der Bildungsgang Helfer/in in der Pflege ist ausgerichtet auf den zukünftigen Pflegebedarf

der immer älter werdenden Bevölkerung sowie die „zeitaufwendige Pflege und Zuwen-

dung“ von demenziell erkrankten Menschen. „Das Einsatzfeld der ausgebildeten Helfer in

der Pflege sollte im Bereich der Ergänzung und Unterstützung von professionellen und

examinierten Pflegekräften liegen. Die Qualifizierung und die nachfolgende Praxis und

Erfahrung dieser Pflegehilfskräfte könnte auch im Katastrophenfall maßgeblich dazu

beitragen, dass schnelle, ausreichende und qualifizierte Hilfe möglich ist.“ (vgl. Deut-

sches Rotes Kreuz Landesverband Hessen 2005).

Neben der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Pflegebedarf unterstützt die

Helferin / der Helfer in der Pflege Pflegefachkräfte bei der Durchführung der geplanten

Pflegemaßnahmen, insbesondere im Bereich der Mobilität, Ernährung und bei Ausschei-

dungsvorgängen, der Körperpflege und bei der Regulierung der Körpertemperatur. Ein-

zelne körpernahe Unterstützungsleistungen bei Menschen in stabilen Pflegesituationen

führen Helfer/innen in der Pflege nach Delegation selbstständig und unter Beachtung

hygienischer Prinzipien durch. „Von stabilen Pflegesituationen kann dann gesprochen

werden, wenn die Situationen über lange Zeit unverändert bleiben und mit einem

gleichmäßigen, wiederkehrenden und erwartbaren Pflege- und Unterstützungsbedarf

einhergehen“ (Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Seifert, Rosen 2011). Die Helfer/innen

in der Pflege agieren dabei in einem Verantwortungs- und Aufgabenbereich, wie dieser

auch innerhalb sozialer Netze üblich ist. Dazu gehören kontinuierliche Abstimmungspro-

zesse der Unterstützungsleistungen mit betroffenen Menschen, deren Motivation und

Aktivierung zur Erhaltung der Selbstständigkeit und Selbstpflegefähigkeit sowie deren

Unterstützung beim Gebrauch von Hilfsmitteln zur Alltagsbewältigung. Helfer/innen in der

Pflege müssen mögliche Gefährdungen frühzeitig erkennen. Zusammen mit der Pflege-

fachkraft ergreifen sie präventive Maßnahmen und tragen damit zur Sicherheit und Ori-

entierung im Alltag bei. Die Aufgaben werden durch die Klientin / den Klienten, Angehö-

rige oder durch die Pflegefachkraft übertragen. Mögliche Handlungsspielräume werden im

gemeinsamen Dialog abgestimmt.

Die Helfer/innen in der Pflege übernehmen die Durchführungsverantwortung für die un-

mittelbare Assistenz von betroffenen Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit und Selbst-

pflege oder / und Alltagskompetenz beeinträchtigt sind. Damit übernehmen sie die Ver-

antwortung für eine kontinuierliche und situative Abstimmung ihres Handelns mit be-

troffenen Menschen, Angehörigen, Beteiligten im sozialen Netz oder der verantwortlichen

Pflegekraft im Pflegeteam. Die Durchführungsverantwortung erstreckt sich insbesondere

auf die Unterstützung von Alltagshandlungen bei der Körperpflege, Mobilisation, Ernäh-

rung und Ausscheidungsvorgängen, bei der Regulation der Körpertemperatur sowie der

Orientierung im Alltag. Dazu gehört auch die mündliche und schriftliche Berichterstattung

über die geleistete Arbeit sowie das Weiterleiten von Erkenntnissen, Informationen und

Anliegen der pflegebedürftigen Menschen, deren Angehörigen und Beteiligten im thera-

peutischen Team. Helfer/innen in der Pflege wirken verantwortlich mit bei der Abstim-

mung von Arbeitsprozessen im pflegerischen Team und leisten einen eigenständigen

Beitrag im Rahmen pflegerischer Qualitätssicherung (vgl. Knigge-Demal, Eylmann, Hun-

denborn 2011)

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Begründungsrahmen

2.3 Konsequenzen für die Modulentwicklung

In den Tätigkeitsprofilen werden sowohl die unterschiedlichen Schwerpunkte der drei

Bildungsgänge für die Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen als auch deren

Gemeinsamkeiten deutlich. Für die Modulentwicklung bedeutet dies, dass lehrgangsspezi-

fische Module auf die jeweiligen Handlungskompetenzen des Bildungsganges ausgerichtet

sind und das spezifische Tätigkeitsprofil schärfen. In lehrgangsübergreifenden Modulen

werden die Gemeinsamkeiten der drei Bildungsgänge zusammengeführt. Dies sind, ne-

ben den Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsführung, die Auseinandersetzung

mit der Rolle als Lernende/r, die Maßnahmen der Ersten Hilfe sowie Maßnahmen zur

Unterstützung von Klientinnen / Klienten bei der Gesundheitserhaltung und Gesundheits-

förderung Die Handlungskompetenzen der lehrgangsübergreifenden Module aller drei

Bildungsgänge werden in lehrgangsspezifischen Modulen aufgegriffen und vertieft.

Gemeinsame Kompetenzen der Bildungsgänge 2 Betreuungskraft in der Pflege und 3

Helfer/in in der Pflege werden in einem Modul zusammengeführt. Die pflegerischen Assis-

tenztätigkeiten umfassen einen Verantwortungs- und Aufgabenbereich, wie er auch in-

nerhalb sozialer Netze üblich ist (vgl. Knigge-Demal, Eylmann Hundenborn 2011).

Die Ausrichtung von Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege basiert auf den Vorga-

ben der Richtlinien nach § 87b zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen

Betreuungskräften in Pflegeheimen. Vor der Qualifizierungsmaßnahme ist ein Orientie-

rungspraktikum von fünf Tagen durchzuführen. Die Qualifizierungsmaßnahme ist modular

angelegt, wobei sowohl die inhaltlichen Schwerpunkte als auch die Stundenzahlen für

jedes Modul festgelegt sind. Modul 1 als „Basiskurs Betreuungsarbeit in Pflegeheimen“ ist

mit 100 Unterrichtsstunden auf die Vermittlung von Grundkenntnissen ausgerichtet. Im

Modul 2 wird das zweiwöchige Betreuungspraktikum in einem Pflegeheim thematisiert,

„um praktische Erfahrungen in der Betreuung von Menschen mit einer erheblichen Ein-

schränkung der Alltagskompetenz zu sammeln“. Modul 3 als „Aufbaukurs Betreuungsar-

beit in Pflegeheimen" umfasst 60 Stunden zur Vertiefung der Kenntnisse des ersten Mo-

duls. Mit der Tätigkeit als Betreuungskraft ist darüber hinaus eine regelmäßige zweitägige

Fortbildungsmaßnahme im Jahr verbunden. Die Kompetenzen der Betreuungskräfte im

modularisierten Bildungsgang 2 sind neben dem Einsatz im stationären Bereich auch auf

Einsatzbereiche in teil-stationären Einrichtungen und im häuslichen Bereich ausgerichtet.

Bei der Konzeption der Module für den Bildungsgang 2 finden die grundsätzlichen Vorga-

ben nach § 87b Beachtung. Die Aufteilung in Grund- und Aufbaumodule und die damit

verbundenen Stundenzahlen bleibt erhalten. Die beiden Module der Richtlinie nach § 87b

zur Qualifikation und zu den Aufgaben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegehei-

men (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008) werden aufgrund der Größe in

kleinere Module aufgeteilt.

Da für die Bildungsgänge bereits curriculare Vorgaben vorhanden sind, die für die Modu-

larisierung genutzt werden sollen, fordert der Curriculumkonstruktionsprozess keine

völlige Neukonstruktion, sondern kann in einer Verschränkung zwischen deduktiver und

eduktiver Curriculumstrategie erfolgen (vgl. Lenzen in Siebert 1974). Gleichwohl ergeben

sich hierbei anspruchsvolle curriculare Herausforderungen, insbesondere in der Explikati-

on der Profile der Bildungsgänge sowie in der Generierung der als Handlungskompeten-

zen formulierten Ziele und ihrer Konkretisierung als Lernergebnisse.

2.4 Grundlagen der Modularisierung

Konzeptionelle Grundlage der Modularisierung der drei Bildungsgänge bilden die Erkennt-

nisse aus dem Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizie-

rung“. Ziel der drei modularisierten Bildungsgänge ist eine Anschlussfähigkeit an die im

Projekt entwickelten Modulhandbücher, um Bildungswege zu verkürzen und zu flexibili-

sieren. Dies soll vor allem durch die Anerkennung und Anrechnung bereits erworbener

Kompetenzen erreicht werden. Anerkennung und Anrechnung haben sowohl für die För-

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Begründungsrahmen

derung von horizontaler als auch von vertikaler Durchlässigkeit Bedeutung (vgl. Scheu,

Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

Horizontale Durchlässigkeit fokussiert die Möglichkeit, einen begonnenen Bildungsgang

nach einer Unterbrechung (z.B. Elternzeit) ggf. auch an einer anderen Bildungseinrich-

tung in einem bestimmten Zeitraum zu beenden. Soweit dieser Zeitraum nicht durch

normative Vorgaben bereits geregelt ist, obliegt es Verantwortlichen in den Bildungsein-

richtungen, diesen entsprechend vor Beginn des Bildungsganges festzulegen. Die bereits

zertifizierten Teile des Bildungsganges können in einen anderen Bildungsgang transferiert

und als gültige Leistung im neuen Kontext anerkannt werden. Horizontale Durchlässigkeit

bezieht sich immer auf Möglichkeiten des Wechsels zwischen Bildungsgängen eines Quali-

fikationsniveaus (vgl. Reglin, Schöpf 2007).

Die vertikale Durchlässigkeit dagegen ist auf die Verbindung zwischen Bildungsgängen

verschiedener Qualifikationsniveaus ausgerichtet. Sie soll nach einem Abschluss einen

Anschluss an einen weiteren Bildungsgang auf einem anderen Niveau ermöglichen. Dabei

steht insbesondere der Anschluss an das nächst höhere Niveau im Vordergrund. Zertifi-

zierte Teilqualifikationen eines Bildungsganges können im Fortgang der Bildungsbiografie

der Lernenden, z.B. auf ein Studium, angerechnet werden (vgl. Reglin, Schöpf 2007).

„Die Module als abgeschlossene Lehr- und Lerneinheiten weisen spezifische Merkmale

auf, die eine Anerkennung erleichtern. Neben den Handlungskompetenzen machen insbe-

sondere auch die Lernergebnisse transparent, über welches Wissen und Können und über

welche Einstellungen die Teilnehmer/innen nach Abschluss des Lernprozesses verfügen

(vgl. Europäisches Parlament und Rat 2009). Der erbrachte Workload ist durch die Anga-

be von Leistungspunkten ausgewiesen. Darüber hinaus bestätigt die Note der Modulab-

schlussprüfung den Leistungsstand der Teilnehmer/innen. Damit sind die strukturellen

Voraussetzungen für eine leichtere Anrechnung und Anerkennung von Modulen als Teil-

qualifikationen gegeben“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

In einem entsprechenden Äquivalenzverfahren können Handlungskompetenzen und

Lernergebnisse einzelner Module auf ihre Gleichwertigkeit mit Modulen des nächst höhe-

ren Bildungsganges überprüft werden (vgl. Knigge-Demal, Bergmann-Tyacke, Schür-

mann, 2006; Knigge-Demal, Schürmann 2009). Die Schritte dazu und deren Bescheini-

gung müssen rechtlich geregelt werden. Die Lehr- und Lerneinheiten der modularisierten

Bildungsgänge sind curricular bereits auf diesen Prozess ausgerichtet (vgl. Scheu, Hun-

denborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

2.4.1 Module als curriculare Bausteine

„Aus Sicht der Curriculumkonstruktion sind Module in sich abgeschlossene Lehr- und

Lerneinheiten, die auf den Erwerb von (Teil-)Qualifikationen ausgerichtet sind. „Module

bezeichnen ein Cluster bzw. einen Verbund von Lehrveranstaltungen, die sich einem

bestimmten thematischen oder inhaltlichen Schwerpunkt widmen. Ein Modul ist damit

eine inhaltlich und zeitlich abgeschlossene Lehr- und Lerneinheit, die sich aus verschie-

denen Lehrveranstaltungen zusammensetzen kann. Es ist qualitativ (Inhalte) und quanti-

tativ (Anrechnungspunkte) beschreibbar und muss bewertbar (Prüfung) sein.“ (Bund-

Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung 2002).

Vor dem Hintergrund von Erfahrungen mit Modulsystemen in anderen Ländern und den

Gegebenheiten des deutschen (Berufs-)Bildungssystems beschreibt Kloas Module als

einzeln zertifizierbare Qualifikationen, die jedoch immer Teil eines Ganzen bleiben. Die

mit der Bearbeitung von Modulen erworbenen Teilqualifikationen beziehen sich auf einen

geregelten Berufsabschluss. Insofern ersetzen die erworbenen Teilqualifikationen nicht

die Abschlussprüfung vor der zuständigen Stelle (vgl. Kloas 1997).

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Begründungsrahmen

Didaktisch sind Module auf den Erwerb beruflicher Handlungskompetenz ausgerichtet.

Diese ist nach Reetz (2005) Ausdruck eines modernen ganzheitlichen, flexiblen und indi-

vidualisierten sowie zukunftsoffenen Zielkonzeptes der Berufsausbildung, das sowohl den

veränderten Anforderungen des Beschäftigungssystems als auch den Gestaltungsbedürf-

nissen der Menschen Rechnung tragen soll. Damit zielen die Module nicht nur auf den

Erwerb von Fähigkeiten, die vom Arbeitsmarkt bzw. Berufsfeld optimal zu verwerten sind,

sondern intendieren auch die Persönlichkeitsbildung und weisen einen Subjektbezug auf.

Mit der Ausrichtung auf den Erwerb von Handlungskompetenzen vereinen Module folglich

Aspekte der Bildung und Qualifikationsaspekte.

Die Zusammenstellung einzelner Module zu einem Gesamtkonzept wird als modulares

System bezeichnet. „Ein Modul stellt damit eine Einheit bzw. ein Bauelement dar, welches

Bestandteil eines größeren Ganzen ist, innerhalb dessen jedes Modul eine definierte

Funktion hat. Einzelne Module können durch andere ersetzt werden. So ergibt sich eine

Vielzahl möglicher Kombinationen. Ein modulares System ist flexibel, denn während des

Zusammenbaus und nach dessen Fertigstellung sind Umbau und neue Modulkombinatio-

nen leicht möglich.“ (Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsför-

derung ebd.)“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

2.4.2 Darlegungselemente der Module

„Modulbeschreibungen weisen in ihrer curricularen Darlegungsform einerseits Elemente

aus, wie sie auch für andere curriculare Darlegungsformen üblich sind. Andererseits

beinhaltet die Beschreibung von Modulen in einem Modulhandbuch typische Elemente,

die im unmittelbaren Zusammenhang mit den Zielen modularer Konzepte zu sehen sind

(vgl. Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung 2002, S.

16 f.).

Module sind abschlussorientierte bzw. outcomeorientierte curriculare Bausteine, die auf

zertifizierbare Teil-Qualifikationen bzw. Kompetenzen eines Berufsbildes ausgerichtet

sind. Ihre curriculare Beschreibung fordert daher die Ausweisung der mit dem Modul in

Verbindung stehenden beruflichen Handlungskompetenzen.

Module müssen bewertbar sein. Dies ist vor allem über die Ausweisung von Lernergeb-

nissen möglich, die die mit dem Modul verbundenen Handlungskompetenzen konkretisie-

ren, indem sie eine Aussage darüber treffen, über welches Wissen und Können Lernende

nach erfolgreichem Absolvieren eines Moduls verfügen.

Module müssen quantitativ beschreibbar sein. Mit der Angabe von „Leistungspunkten“

oder „Credits“ weisen sie ein weiteres spezifisches Curriculumelement auf (vgl. KMK

2004, S. 2 ff.). Diese Ausweisung von Leistungspunkten (Credits) verdeutlicht die Zertifi-

zierbarkeit der einzelnen Module. Dadurch wird grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet, die

in einem Bildungsgang bereits erworbenen Kompetenzen bzw. Teilqualifikationen auf

andere Bildungsgänge anrechnen zu lassen. Die Vergabe der Leistungspunkte ist ausge-

richtet auf den Arbeitsaufwand der Lernenden für die Aneignung der mit dem Modul

intendierten Kompetenzen und nicht, wie in anderen curricularen Darlegungsformen

üblich, auf den Lehraufwand für eine Curriculumeinheit. Die Perspektive wird also von

den Lehrenden und ihrem Lehraufwand auf die Lernenden und ihren Lernaufwand ver-

schoben. Neben der Präsenzzeit finden als Selbstlernzeiten das Selbststudium, Studien-

arbeiten wie die Erstellung von Hausarbeiten und Referaten sowie Zeiten für den Prü-

fungsaufwand und die Prüfungsvorbereitungen Berücksichtigung.

Sichergestellt wird die Erfassung der komplexen Lernzeiten durch ein sogenanntes Leis-

tungspunktesystem. Dieses hat zwei Funktionen. Zum einen dient es der Akkumulation

der erbrachten Leistungen der Lernenden. Für jede erfolgreich erbrachte Lernleistung

werden dem Lernenden Leistungspunkte gutgeschrieben. Entsprechend vorher festge-

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Begründungsrahmen

schriebener Anforderungen führen die erworbenen Leistungspunkte zu einem bestimmten

Bildungsabschluss“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

2.5 Konzeptionelle Entscheidungen der Modulentwicklung

2.5.1 Modultypologien

Module können in mehrfacher Hinsicht voneinander unterschieden werden. In diesem

Zusammenhang werden lediglich die Modultypologien beschrieben, die für die im Projekt

„Modularisierung – AQUA“ genutzt worden sind. „Hierzu zählt zum einen die in Anlehnung

an die von Lisop und Huisinga (2000) für die Lernfelddidaktik vorgenommene Unter-

scheidung von Modulen nach ihrer Hauptfunktion für den Lernprozess. Vor diesem Hin-

tergrund werden Module als „Basismodule“, „Arbeitspraktische Transfermodule“ oder als

„Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen“ konzipiert. Basismodule bieten

eine grundlegende Orientierung über relevante Wissensbestände aus verschiedenen

Wissensbereichen. Sie ermöglichen einen Einblick in den zentralen Gegenstand von

Fachwissenschaften, ihre Fragestellungen und Methoden und folgen häufig der jeweiligen

Fachsystematik. Sie bilden die Grundlage für sachgerechtes und fachlich begründetes

Handeln in beruflichen Situationen. Arbeitspraktische Transfermodule weisen hingegen

einen ausdrücklichen Bezug zu beruflichen Situationen und den geforderten Handlungs-

abläufen auf. Dementsprechend folgen sie in der curricularen Konstruktion einer Hand-

lungssystematik. Die in Arbeitspraktischen Transfermodulen beschriebenen Handlungs-

kompetenzen beruhen auf einer „exemplarisch-situativen Transformation“ (vgl. Reetz,

Seyd 2007) von beruflichen Handlungen und Problemstellungen, die eine besondere

praktische Relevanz (vgl. Tramm 2003) für das Berufsfeld haben. Bei der Bearbeitung

Arbeitspraktischer Transfermodule werden Fachwissen und Handlungssituation miteinan-

der vernetzt. Die Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen intendieren insbe-

sondere die systematische Weiterentwicklung von Sozial- und Selbstkompetenz und

fokussieren die Persönlichkeitsentwicklung. Die verschiedenen Modultypen ermöglichen in

einem Bildungsgang eine angemessene Berücksichtigung des Wissenschaftsprinzips, des

Situationsprinzips und des Persönlichkeitsprinzips (vgl. Lipsmeier 2000). Je nach Gewich-

tung der jeweiligen Prinzipien variieren Anzahl und Relation von Basismodulen, Ar-

beitspraktischen Transfermodulen und Modulen subjektbezogener besonderer Qualifikati-

onen“ (Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

Im Hinblick auf das Qualifikationsniveau der drei Bildungsgänge sowie die durchschnittli-

che Adressatengruppen, werden nicht alle oben beschriebenen Modultypen genutzt. Die

überwiegende Anzahl der Module wird als Arbeitspraktische Transfermodule konzipiert.

Zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung werden drei Module subjektbezogener

besonderer Qualifikationen entwickelt. Die Kompetenzen der Module werden in den Ar-

beitspraktischen Transfermodulen aufgegriffen und vertieft. Die wissenschaftsbezogenen

Anteile werden in Arbeitspraktische Transfermodule integriert und anwendungsbezogen

vermittelt.

Weiterhin können Module nach ihrem Verpflichtungsgrad unterschieden werden. Pflicht-

module müssen von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Bildungsganges absol-

viert werden, weil sie auf unverzichtbare Kernkompetenzen ausgerichtet sind. Wahl-

pflichtmodule dagegen ermöglichen es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, einzelne

Module aus einer vorgegebenen Liste auszuwählen. Für die vergleichsweise kurzen Bil-

dungsgänge wurden keine Wahlpflichtmodule entwickelt. Eine Wahlmöglichkeit mit eige-

ner Schwerpunktsetzung ist jedoch insofern vorhanden, dass sich Teilnehmer/innen je

nach Wunsch, auch nach Beginn der Bildungsmaßnahme, für einen Abschluss in einem

der Bildungsgänge entscheiden können. Durch vier lehrgangsübergreifende Module ist bei

entsprechender Kursorganisation die horizontale Durchlässigkeit zwischen den drei Bil-

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Begründungsrahmen

dungsgängen gewährleistet. Eine Entscheidung zwischen Bildungsgang 2 und Bildungs-

gang 3 kann im Verlauf eines weiteren lehrgangsübergreifenden Moduls getroffen wer-

den.

Angelehnt an die Vorgaben der Richtlinie nach § 87b zur Qualifikation und zu den Aufga-

ben von zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen (vgl. GKV-Spitzenverband der

Pflegekassen 2008) wurden Grund- und Aufbaumodule entwickelt. So werden in den

lehrgangsübergreifenden Modulen, als Grundmodule, grundlegende Kompetenzen aller

Bildungsgänge erworben. Diese werden in lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen aufge-

griffen und vertieft.

2.5.2 Die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen

„Module sind wegen ihrer Ausrichtung auf Teilqualifikationen eines Berufsbildes out-

comeorientiert zu konzipieren. Dies wird über die Ausweisung von Lernergebnissen er-

reicht. Lernergebnisse weisen folgende Charakteristika auf:

Lernergebnisse beziehen sich grundsätzlich auf Abschlüsse, ausgehend von einer /

einem durchschnittlichen Schülerin / Schüler.

Lernergebnisse beziehen sich auf den Tag der Prüfung, d. h. darauf was der / die

Schülerin / Schüler an diesem Tag weiß, kann und in der Lage ist zu tun.

Basis der Beschreibung der Lernergebnisse bilden das geltende Curriculum und

normative Vorgaben.

Lernergebnisse werden aus der Sicht der Lernenden beschrieben (Outcome) und

nicht aus der Sicht des Lehrenden.

Die Anzahl der Lernergebnisse ist abhängig von der Komplexität des Lernpro-

gramms.

Lernergebnisse sollten im Rahmen eines externen Evaluierungsverfahrens über-

prüfbar sein.

Wie und wo die Lernergebnisse angeeignet werden, ist für die Beschreibung un-

wesentlich (z. B. Präsenzunterricht, praktische Ausbildung, Selbststudium) (vgl.

Grün u.a. 2009).

Für die Formulierung und Systematisierung von Lernergebnissen in den modularisierten

Bildungsgängen des Projektes wurde der lernpsychologisch fundierte Curriculumansatz

nach Hansruedi Kaiser herangezogen. Kaiser (2005) folgt den Ansätzen situierten Ler-

nens, wonach Wissen nicht abstrakt und kontextfrei erworben, gespeichert und in ande-

ren Situationen einfach wieder abgerufen und angewendet werden kann. Vielmehr resul-

tiert Wissen aus den bereits erlebten konkreten Handlungserfahrungen. Neue Situationen

werden bewältigt, indem sich ein Mensch erinnert, indem die neue Situation mit bereits

bewältigten Situationen verglichen wird. Eine angemessene Situationsbewältigung muss

bestimmten Qualitätskriterien genügen, die in dem von Kaiser auf der Grundlage langjäh-

riger Lernforschung entwickelten „Integrierenden Modell integrierenden Lernens“ als

„Wissen“, „Können“ und „Einstellungen“ beschrieben und systematisiert werden. Unter

„Wissen“ wird das in Begriffen, Regeln und Definitionen fassbare Wissen gefasst. „Kön-

nen“ umfasst prozedurale und sensomotorische Ressourcen, mit deren Hilfe kognitive

Techniken eingesetzt sowie Abläufe und Prozesse gesteuert werden können. Schließlich

beschreiben „Einstellungen“ die beruflichen Haltungen, die das Handeln in Situationen

leiten sollen (vgl. Hundenborn, Brühe 2005).

Bei der Formulierung und Spezifizierung von Lernergebnissen ist ein aktives Verb zu

verwenden, das Angaben darüber macht, worauf sich das Wissen, Können und die Ein-

stellungen der Lernenden beziehen bzw. um welche Art der Leistung es sich handelt.

Uneindeutige Formulierungen sollten vermieden werden (vgl. Grün u.a. 2009)“ (Scheu,

Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011).

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2.5.3 Module der drei Bildungsgänge im Überblick

Jeder der drei Bildungsgänge umfasst sieben Module. Grundlage aller drei Bildungsgänge

sind vier lehrgangsübergreifende Module. Zwei dieser Pflichtmodule sind als Module sub-

jektbezogener besonderer Qualifikationen und zwei Pflichtmodule als Arbeitspraktische

Transfermodule konzipiert. Die Präsenzstunden dieser Module liegen zwischen 12 und 24

Stunden.

Für den Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe liegen drei lehrgangsspezifi-

sche Module vor. Ein Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen mit 16 Präsenz-

stunden und zwei Arbeitspraktische Transfermodule mit jeweils 30 Präsenzstunden.

Für die Bildungsgänge 2 und 3 Betreuungskraft und Helfer/in in der Pflege liegt ein lehr-

gangsübergreifendes Arbeitspraktisches Transfermodul mit 36 Präsenzstunden vor. Je-

weils zwei lehrgangsspezifische Arbeitspraktische Transfermodule schließen die Bildungs-

gänge 2 und 3 ab.

Die beiden lehrgangsspezifischen Arbeitspraktischen Transfermodule im Bildungsgang 2

Betreuungskraft in der Pflege entsprechen mit insgesamt 60 Stunden dem Aufbaumodul

der Richtlinien nach § 87b. Die lehrgangsübergreifenden Module dem Grundmodul 1 mit

100 Stunden (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008).

Die beiden Arbeitspraktischen Transfermodule im Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

umfassen einen Stundenumfang von 20 bzw. 80 Präsenzstunden. Aufgrund des Stunden-

umfangs von 80 Präsenzstunden ist das Arbeitspraktische Transfermodul PM 6 „Bei der

Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mit-

wirken“ in vier Moduleinheiten (ME) unterteilt:

ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen mitwirken

ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken

ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen unterstützen

ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken

Eine weitere Unterteilung von Modulen in Moduleinheiten wird nicht vorgenommen, da

die einzelnen Module der drei Bildungsgänge entsprechend dem jeweiligen Tätigkeitsprofil

weniger komplex sind, als die Berufsprofile der modularisierten Bildungsgänge in der

Altenpflegehilfe und Altenpflege (vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; Scheu,

Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011). Die nachfolgende Übersicht zeigt die

Module und die vorgesehenen Präsenzstunden.

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2.5.4 Übersicht Module und Präsenzstunden der Bildungsgänge 1, 2 und 3

PM 7 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-stützen

30 Stunden

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden

Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140 Stunden

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden

Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

16 Stunden

Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden

PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen

16 Stunden

PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-tung unterstützen 30 Stunden

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

24 Stunden

PM 5 – B 2-3 Grundmodul Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-

kungen unterstützen 36 Stunden

PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken 28 Stunden

PM 7 – B 2 Aufbaumodul Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen

32 Stunden

PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-gen mitwirken (ME 1-4) 80 Stunden

PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mitwirken

20 Stunden

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2.6 Vergabe von Leistungspunkten für die modularisierten Bildungsgänge

Die Ausweisung der einzelnen Module mit Leistungspunkten (Credits) basiert auf dem

einheitlichen Modell für die Vergabe der Leistungspunkte im Projekt „Modell einer gestuf-

ten und modularisierten Altenpflegequalifizierung“. Grundlage bildet das Modulhandbuch

für die einjährige Altenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen (vgl. Scheu, Hun-

denborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011). Ziel dieser Ausführungen ist es, die Kom-

plexität der Vergabe von Leistungspunkten für die drei Bildungsgänge transparent zu

machen.

Da bislang nationale Anknüpfungspunkte fehlen, dienen als Referenzrahmen

die Empfehlungen zum europäischen Leistungspunktesystem für die Berufsausbildung

(ECVET2) des Europäischen Parlaments und des Rates (2009) sowie

die Praxis zur Vergabe der ECTS3-Punkte im Bereich der akademischen Bildung (Kul-

tusministerkonferenz 2003, 2010).

Handlungsleitend sind die beiden Phasen der Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten

aus den Empfehlungen des Europäischen Parlaments (2009).

2.6.1 Zuweisung von ECVET-Leistungspunkten

Phase 1: Vergabe der Leistungspunkte für die Bildungsgänge

Leistungspunkte (Credits) bezeichnen „einen Satz von Lernergebnissen einer Einzelper-

son, die bewertet wurden und die zur Erlangung einer Qualifikation akkumuliert oder in

andere Lernprogramme oder Qualifikationen übertragen werden können“ (Empfehlung

des Europäischen Parlaments und des Rates 2009). Nach den Empfehlungen des Europäi-

schen Parlaments werden für die erwarteten Lernergebnisse eines Jahres formaler Voll-

zeit-Berufsausbildung 60 Punkte vergeben4. Ausgehend von 46 Lernwochen pro Jahr

ergeben sich für eine Lernwoche 1,3 Credits (60 Credits / 46 Lernwochen = 1,304 Cre-

dits). Aus den Lernwochen errechnen sich demnach für die Bildungsgänge nachfolgende

Credits:

Tab 1:Lernwochen der modularisierten Bildungsgänge und Credits Bildungsgang Theoretische und

praktische Aus-bildung Stunden

Praktische Ausbildung Stunden

Lernwochen gesamt (à 40 Std. / Woche)

Credits Bil-dungsgang

Alltagsbegleiter/in in der

Altenhilfe

140 120 6,5 95 (8,45)

Betreuungskraft in der Pflege

160 120 7 106 (9,1)

Helfer/in in der Pflege 200 120 8 11 (10,4)

Phase 2: Verteilung der ECVET-Punkte auf die Module

Zur Verteilung der ECVET-Punkte auf die Module ist die Bestimmung des Workloads

erforderlich. Der Workload ist der in Zeitstunden ausgedrückte erwartete Arbeitsaufwand,

der für einen erfolgreich absolvierten (Aus-) Bildungsteil oder Abschnitt notwendig ist.

2 European Credit (and Transfer) System for Vocational Education and Training 3 European Credit Transfer and Accumulation System 4 1 Jahr = 46 Lernwochen = (1500 – ) 1800 Zeitstunden = 60 Credits; 1 Lernwoche = 32 – 39 Stunden; 30 Stunden = 1 Credit /vgl. KMK 2010) 5 Um die Vergabe von halben (0,5) Credits zu vermeiden, wurden die Credits von Bildungsgang 1 und 3 aufge-rundet. 6 Zur Gewichtung der komplexeren Handlungskompetenzen des Bildungsganges 2 gegenüber Bildungsgang 1 wurden die Credits für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege auf 10 aufgerundet.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 19

Begründungsrahmen

Der Workload bildet damit die Grundlage für die Zuordnung von Leistungspunkten zu den

Modulen und setzt sich aus Präsenzzeiten und Selbstlernzeiten zusammen. Die nachfol-

gende Tabelle gibt einen Überblick über die Präsenz- und Selbstlernzeiten der modulari-

sierten Bildungsgänge.

Tab. 2 : Überblick über die Präsenz- und Selbstlernzeiten

Präsenzzeiten Selbstlernzeiten

Theoretischer und praktischer Unter-

richt in den Bildungseinrichtungen

Praktische Ausbildung in den Einrich-

tungen

Vor- und Nachbereitung des Unter-

richts

Prüfungsvorbereitung

Erstellen von Prüfungsleistungen (z.B.

Hausarbeiten, Referate)

Vor- und Nachbereitung von Praxis- /

Lernaufgaben

Quelle: Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-Hempe, Rosen 2011

2.6.2 Eckpunkte zur Ausweisung des Workloads

Da bislang keine nationalen Regelungen zur Ausweisung des Workloads in vergleichbaren

Bildungsgängen vorliegen, wurden folgende Eckpunkte festgelegt. Diese basieren auf

dem „Konzept der Leistungspunktevergabe“ des Modulhandbuchs für die einjährige Al-

tenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen (vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert, Kühn-

Hempe, Rosen 2011).

Präsenzzeiten

Die Präsenzzeiten für die modularisierten Bildungsgänge sind durch die Vorgaben der

„Bildungsmodule“ DRK-Bildungswerk Borken geregelt. Demnach entfallen nachfolgende

Präsenzzeiten auf die Bildungsgänge:

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

für den theoretischen und praktischen Unterricht: 140 Stunden (à 45 Minuten)

für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

für den theoretischen und praktischen Unterricht: 160 Stunden (à 45 Minuten)

für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)

Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

für den theoretischen und praktischen Unterricht: 200 Stunden (à 45 Minuten)

für die praktische Ausbildung: 120 Stunden (à 60 Minuten)

Selbstlernzeit

Zu den Selbstlernzeiten gehören neben dem Vor- und Nachbereiten des Unterrichts die

Ausarbeitung von Praxis- bzw. Lernaufgaben und die Vorbereitung auf die Modulprüfun-

gen. Es wird eine pauschale Selbstlernzeit von 11,25 Minuten pro Unterrichtsstunde (à 45

Minuten) als Berechnungsgrundlage für die drei Bildungsgänge veranschlagt. Für die

einjährige Ausbildung in der Altenpflegehilfe wurde für jede Unterrichtsstunde (à 45 Min.)

eine Selbstlernzeit von 22,5 Minuten festgelegt. In den drei Bildungsgängen wird der

Lernprozess insbesondere im theoretischen und praktischen Unterricht sowie in der prak-

tischen Ausbildungszeit gefördert. Deshalb wird bei den drei Bildungsgängen die Selbst-

lernzeit auf 11,25 Minuten reduziert. Sollten Bildungsträger darüber hinaus begleitete

Selbstlernzeiten anbieten, ist es möglich die Selbstlernzeit entsprechend zu erhöhen.

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Modulhandbuch DRK Borken 20

Begründungsrahmen

Tab. 3: Ausweisung des Workloads (Stunden) und Credits

Bildungsgang: Alltagsbegleiter/in in der Alten-

hilfe

Workload

Stunden

Credits

Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer

Unterricht 140 Stunden (á 45 Minuten) und

Selbstlernzeit 140 Stunden (á 11,25 Minuten)

131,25

Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120

Summe Workload und Credits 251,25 9 (8,5)

Bildungsgang: Betreuungskraft in der Pflege Workload

Stunden

Credits

Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer

Unterricht 160 Stunden (á 45 Minuten) und

Selbstlernzeit 160 Stunden (á 11,25 Minuten)

150

Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120

Summe Workload und Credits 270 10 (9,1)

Bildungsgang: Helfer/in in der Pflege Workload

Stunden

Credits

Gesamtstundenzahl theoretischer und praktischer

Unterricht 200 Stunden (á 45 Minuten) und

Selbstlernzeit 200 Stunden (á 11,25 Minuten)

187,5

Stundenzahl praktische Ausbildung (á 60 Minuten) 120

Summe Workload und Credits 307,5 11 (10,5)

Berücksichtigung praktischer Ausbildungsanteile

Eine Berücksichtigung der praktischen Ausbildungszeit erfolgt durch eine pauschale Zu-

weisung des anteiligen Workloads zu den Modulen. Der praktische Ausbildungsanteil der

drei Bildungsgänge umfasst jeweils 120 Stunden.

Für die Bildungsgänge mit jeweils 7 Modulen werden als Workload für die praktische

Ausbildung 17 Stunden pro Modul berücksichtigt (120 Stunden / 7 Module = 17,14 Stun-

den / Modul)

Gewichtung der Module

Alle Modultypen der Bildungsgänge – die Arbeitspraktischen Transfermodule und die

Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen – leisten ihren jeweiligen Beitrag

zur umfassenden Handlungskompetenz im Rahmen der Qualifikation. Deshalb werden die

Module – unabhängig vom Modultyp – gleichermaßen mit Leistungspunkten versehen

werden. Basis dafür ist der jeweilige Workload. Eine Gewichtung der Modultypen ist be-

reits implizit über die Anzahl der Module eines Modultyps im entsprechenden Bildungs-

gang erfolgt.

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Modulhandbuch DRK Borken 21

Begründungsrahmen

Für den Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe ergibt sich nachfolgende

Gewichtung

Arbeitspraktische Transfermodule 57,1 % (4 Module)

Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen 42,9 % (3 Module)

Für die Bildungsgänge 2 und 3 ergibt sich nachfolgende Gewichtung

Arbeitspraktische Transfermodule 71,4 % (5 Module)

Module besonderer subjektbezogener Qualifikationen 28,6 % (2 Module)

Grund- und Aufbaumodule

Eine unterschiedliche Gewichtung von Grund- und Aufbaumodulen ist insofern gegeben,

dass Grundmodule wegen des geringen Stundenanteils überwiegend mit nur einem Credit

ausgewiesen sind. Damit kommt den lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen und den

damit verbundenen Kompetenzen eine höhere Gewichtung zu.

Bestimmung des Umrechnungsfaktors Workload (Stunden) in Credits

Abschließend muss der Workload eines Moduls (Stunden) in die entsprechende Anzahl

Leistungspunkte (Credits) umgerechnet werden. Der Umrechnungsfaktor ergibt sich aus

der Division der Summe aller Credits zur Verteilung auf die Module und dem Workload

des jeweiligen Bildungsganges. Nachfolgend der Umrechnungsfaktor für die Bildungsgän-

ge:

Tab. 4: Bestimmung des Umrechnungsfaktors Workload (Stunden) in Credits

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in

der Altenhilfe

0,0358 (9 Credits / 251,25 Stunden = 0,0358)

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in

der Pflege

0,0370 (10 Credits / 270 Stunden = 0,0370)

Bildungsgang 3 Helfer/in in der

Pflege

0,0357 (11 Credits / 307,5 Stunden = 0.0357)

Die exemplarische Berechnung für ein Modul findet sich in Anlage 1. Eine Übersicht der

Module, Präsenzstunden und Credits in Anlage 2.

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Begründungsrahmen

2.7 Die Darlegung der Module im Modulhandbuch

Die curriculare Darlegung der Module im Modulhandbuch entspricht weitgehend den

modularisierten Bildungsgängen im Projekt „Modell einer gestuften und modularisierten

Altenpflegequalifizierung“. Dies dient zur Sicherstellung der curricularen Anschlussfähig-

keit der Bildungsgänge an staatlich geregelte Bildungsgänge in der Pflege

Jedes Modul wird anhand der Darlegungselemente in seiner Komplexität beschrieben,

und zwar unter Berücksichtigung seiner Hauptfunktion für den Lernprozess als Ar-

beitspraktisches Transfermodul oder Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen.

Lediglich für das 80 Stunden umfassende Pflichtmodul PM 6 „Bei der Pflege von Men-

schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“ des Bil-

dungsganges 3 Helfer/in in der Pflege wurden vier Moduleinheiten konzipiert.

Die Moduleinheiten greifen spezifische Perspektiven des Moduls auf. Sie sind in ihrer

Komplexität reduziert und auf ausgewählte Gesichtspunkte des Moduls fokussiert. Sie

geben konkrete Hinweise für die Gestaltung der theoretischen und praktischen Ausbil-

dung und erleichtern schulorganisatorische und unterrichtliche Planungen. Moduleinhei-

ten werden zwar einzeln beschrieben, aber nicht einzeln geprüft und anerkannt. Gegen-

stand der Modulabschlussprüfung und damit die Grundlage der Zertifizierung bleibt die

Modulebene. Die Summe von Prüfungsergebnissen im Rahmen von Moduleinheiten würde

der Komplexität und den Kompetenzanforderungen des Moduls nicht gerecht.

2.7.1 Darlegungselemente der Module

Die nachfolgende Übersicht gibt einen Überblick über die Darlegungselemente der Modu-

le. Detaillierte Informationen und Hinweise zur Nutzung der Modulelemente im Rahmen

der Organisation in den Bildungseinrichtungen und der Planung und Gestaltung der Lehr-

und Lernprozesse erfolgen in Kapitel 3.

Tab. 5: Übersicht der Darlegungselemente der Module

BILDUNGSGANG - Ausweisung der Qualifikation / Bezeichnung des Bildungsangebotes, auf das sich das Modul bezieht.

Eine farbliche Codierung weist auf den entsprechenden Bildungsgang hin.

Verpflichtungsgrad Nummerierung Modulbezeichnung Die Modulbezeichnung kennzeichnet die zentrale Perspektive des Moduls und dessen thematische Ausrichtung. Die Abkürzung PM (Pflichtmodul) kennzeichnet den Verpflichtungsgrad. Die dahinter

angegebene Ziffer gibt die Reihenfolge des Moduls im Modulhandbuch in nummerischer Reihenfol-ge an. Danach folgt die Zuweisung des Moduls zum jeweiligen Bildungsgang (B). Die Bildungsgän-ge sind jeweils nummeriert – B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe; B 2 Betreuungskraft in der Pflege; B 3 Helfer/in in der Pflege.

Grundmodul

Zur Vermittlung grundlegender Kompetenzen. Aufbaumodul Zur Vertiefung der Kompetenzen der Grund-module in spezifischen Handlungssituationen.

Präsenzzeit in Stun-

den - Theoretischer und

praktischer Unter-richt am Lernort Schule.

Credits

- Ausweisung der Leistungspunkte des Moduls.

Modulbeschreibung Das Modul wird in seiner Gesamtheit didaktisch kommentiert. Es wird dargestellt, was Gegenstand

des Moduls ist. Auch Zusammenhänge mit anderen Modulen und deren Lernergebnissen werden

herausgestellt. Aufgrund der Größe des Moduls PM 6 B 3 Helfer/in in der Pflege schließen sich in diesem Modul vier Moduleinheiten in nummerischer Reihenfolge an (ME 1 – 4). Die Bezeichnungen der Modulein-heiten weisen die jeweilige Perspektive zum Modul aus.

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Modulhandbuch DRK Borken 23

Begründungsrahmen

Codenummer Codierung zur Handhabung in der Organisation der Bildungsein-richtung: Pflichtmodul (PM) – Bildungsgang B 1-2-3

Modulverantwortliche Verantwortliche Lehrperson zur Koordination und Organisation - Modulverlauf - Dokumentation Inhalte - Modulabschlussprüfung - Dokumentation der Evaluation des Moduls.

Modultyp Typologie nach Verpflichtungsgrad - Pflichtmodule

Typologie nach pädagogischer Hauptzielsetzung - Arbeitspraktische Transfermodule - Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen.

Moduleinsatz Kennzeichnet den lehrgangsspezifischen bzw. lehrgangsübergrei-fenden Einsatz in den drei Bildungsgängen

Bezug zum Lernbereich / Lernfeld n. APRO-APH

Mögliche anteilige Zuordnung von Kompetenzen des Moduls zur Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Altenpflegehilfeausbil-dung des Landes Nordrhein-Westfalen vom 23. August 2006.

Zugangsvoraussetzungen Module, die vorab abgeschlossen sein sollen.

Anschlussmöglichkeiten Module, die angeschlossen werden können.

Handlungskompetenzen Handlungskompetenzen

„Kernstück des Moduls im Sinne von den Zielen des Bildungsgan-ges“. Sie beschreiben, bezogen auf die dem Modul zugrunde liegenden Anforderungen, welche Kompetenzen eine Alltagsbe-gleiter/in in der Altenhilfe, Betreuungskraft in der Pflege, Helfer/in in der Pflege zur angemessenen Situationsbewältigung benötigt.

Lernergebnisse Lernergebnisse beschreiben Wissen, Können und Einstellungen, die nach Abschluss des Moduls vorliegen und Rückschlüsse auf die zu bearbeitenden Inhalte zulassen. Sie konkretisieren die ausgewiesenen Handlungskompetenzen.

Empfehlungen zur Unter-richtsgestaltung

Für die methodische Ausgestaltung des Unterrichts liegen Emp-fehlungen vor. Diese machen deutlich, welche Unterrichtsmetho-

den besonders gut geeignet sind, um die mit dem Modul verbun-denen Handlungskompetenzen zu entwickeln.

Empfehlungen zur Gestaltung der praktischen Ausbildung Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Hinweise auf geeignete Lernorte in der Praxis, in denen die Kom-petenzen erworben werden können.

Die Angaben skizzieren den Typus, den inhaltlichen Schwerpunkt und die methodische Ausrichtung der Lernaufgabe. Eine vollstän-dige Aufgabenformulierung wird nicht vorgenommen.

Vorschlag zur Gestaltung der Modulabschlussprüfung

Es werden Möglichkeiten von Prüfungsleistungen aufgezeigt, die mit den Kompetenzen der Module korrespondierenden.

Literaturempfehlungen Literaturempfehlungen als Ergänzung zu Standardwerken der Altenpflege / Pflegeassis-

tenz sowie pflegewissenschaftlicher Literatur. Es wurden insbe-

sondere Internetdokumente vorgeschlagen, die zum kostenfreien Download auch für Teilnehmer/innen bereitstehen.

Quelle: vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert,

Kühn-Hempe, Rosen 2011

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Modulhandbuch DRK Borken 24

Begründungsrahmen

2.8 Vorab-Evaluation der Modulhandbücher (n. Reischmann 2006)

Zur Überprüfung der Modulhandbücher wurde das Verfahren der Vorab-Evaluation einge-

setzt. Die Vorab-Evaluation ist eine Möglichkeit zur Überprüfung eines didaktischen Pro-

duktes, mit dem Ziel der besseren Gestaltung bzw. der Durchführung einer Bildungs-

maßnahme. Die Vorab-Evaluation der Modulhandbücher verfolgt insbesondere nachfol-

gende Intentionen:

• datenbegründete Beurteilung der Produktqualität, noch bevor Erprobungsergeb-

nisse vorliegen (können)

• Aufdecken von Problemen im Vorfeld des Einsatzes, die dem Konstrukteur entge-

hen

• Reduktion von Unsicherheiten und Unwägbarkeiten vor Einsatz eines neuen Pro-

duktes

• Sicherstellung des Optimums bei Ersteinsatz oder bei einmaligem Einsatz.

Zur Beurteilung und Bewertung des Modulhandbuches anhand exemplarischer Auszüge

wurden am 03. Juli 2012 Expertinnen und Experten aus den Bereichen Pflegepraxis und

Pflegebildung nach Borken eingeladen.

Tab.6: Übersicht der Expertinnen und Experten der Vorab-Evaluation in alphabetischer

Reihenfolge

Claudia Alfert

Pflegedienstleitung

DRK-gem. Pflege- u. Servicebetriebe Regi-

on Borken-Bocholt GmbH

Goerdelerstraße 15

46395 Bocholt

Susanne Biallas

FB Leitung

Zentrum für ambulante Pflege und Pflege-

beratung DRK

im Kreis Borken

Claudia Borgers

Einrichtungsleitung

SENIOREN Residenz Schanze

Schanze 32 - 36

46399 Bocholt

Christoph Eckhardt

Geschäftsführer

QualiNetz Beratung und Forschung GmbH

Ludgeristraße 16-18

47057 Duisburg

Lucia Loebbing

Geschäftsführung

Ambulant betreuen & pflegen

Riesweg 35

48734 Reken

Ali Nazlier

Einrichtungsleiter und Pflegedienstleitung

St. Marien Senioren- u. Pflegezentrum

Wüllener Str.103

48683 Ahaus

Marion Pape

Leitung

Bildungsinstitut Münster e.V.

- Lernen mit Zukunft -

Anton-Bruchausen-Str. 6

48147 Münster

Michaela Schneider

Einrichtungsleitung

AZURIT Seniorenzentrum Rhede

Rudolf-Diesel-Str. 2-6

46414 Rhede

Cornelia Schnittger

Leitung

Fachseminar für Altenpflege Deutsches

Rotes Kreuz, Kreisverband Dortmund e.V.

Niergartenstraße 15

44269 Dortmund

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Modulhandbuch DRK Borken 25

Begründungsrahmen

Die Vorab-Evaluation wurde anhand ausgewählter Kriterien mithilfe einer Checkliste

durchgeführt. Die Kriterien wurden drei Ebenen zugeordnet. Neben Aspekten der Stim-

migkeit der Tätigkeitsprofile der drei Bildungsgänge auf der ersten Ebene, befasste sich

die zweite Ebene mit dem Zusammenhang zwischen den modularisierten Bildungsgängen

und den rechtlichen Vorgaben der Altenpflegehilfeausbildung in Nordrhein-Westfalen. Auf

der dritten Ebene wurden Struktur, Handhabbarkeit und Lesefreundlichkeit beurteilt (s.

Checkliste zur Vorab-Evaluation der Modulhandbücher im Rahmen des Projektes „Modula-

risierung-AQUA“, Anlage 3).

Den Expertinnen und Experten wurden im Rahmen der Vorab-Evaluation nachfolgende

Dokumente ausgehändigt:

die Tätigkeitsprofile der Bildungsgänge Servicekraft in Haushalt und Pflege, Be-

treuungskraft in der Pflege, Helfer/in in der Pflege

die Modulübersicht der Bildungsgänge mit Modulbezeichnung, Stundenzahlen und

Credits sowie

der Entwurf des Modulhandbuchs mit dem Stand vom 11. Juni 2012.

Im Anschluss an die Vorab-Evaluation wurde das Modulhandbuch nochmals überarbeitet.

Im Bereich der Tätigkeitsprofile aller Bildungsgänge wurde neben der Einhaltung der

Hygienerichtlinien, die Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung herausge-

stellt.

Das Tätigkeitsprofil der Betreuungskraft in der Pflege wurde ergänzend zu den Vorgaben

der „Richtlinien nach § 87b Abs. 3 SGB XI zur Qualifikation und zu den Aufgaben von

zusätzlichen Betreuungskräften in Pflegeheimen (Betreuungskräfte-RI vom 19. August

2008) erweitert. Dort werden Betreuungskräfte lediglich im stationären Bereich der Al-

tenhilfe verortet. Das Tätigkeitsprofil wurde insofern erweitert, dass Betreuungskräfte

inzwischen sowohl in der häuslichen Pflege (z.B. Einzelfallbetreuung) als auch in Einrich-

tungen der teil-stationären Pflege, Betreuung und Unterstützung eingesetzt werden. Da

insbesondere bei der Betreuung im häuslichen Umfeld Pflegefachkräfte nicht rechtzeitig

zur Verfügung stehen, übernehmen dort Betreuungskräfte regelmäßig die Assistenz bei

Verrichtungen im Bereich der Grundpflege (vgl. Betreuungskräfte-RI vom 19. August

2008) (vgl. GKV-Spitzenverband der Pflegekassen 2008). Insbesondere die Pflichtmodule

PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5

„Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“

sind auf diese Aufgaben ausgerichtet.

Die Kommunikation und Gesprächsführung ist wesentliche Grundlage jeder Pflegebezie-

hung und obliegt allen Tätigkeitsprofilen. Dazu gehören auch die kontinuierliche Weiter-

gabe von Informationen und die Anleitung von Klientinnen und Klienten im Rahmen des

jeweiligen Tätigkeitsbereiches. Da die Beratung und Anleitung insbesondere zu den Auf-

gaben der Pflegefachkraft gehören, wurden die Tätigkeitsprofile dahingehend nicht erwei-

tert. Allerdings gehört es zu den Aufgaben von Assistenzkräften notwendigen Beratungs-

und Anleitungsbedarf zu erkennen und an die Pflegefachkräfte weiterzuleiten.

Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege zum

Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen herauszu-

stellen, wurde die Bezeichnung des Bildungsganges angepasst. Da die Aufgaben im Tä-

tigkeitsprofil explizit auf die Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung von Men-

schen ausgerichtet sind, wurde der Bildungsgang in Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

umbenannt.

Schwerpunkt der Kriterien der zweiten Ebene ist der Zusammenhang zwischen den mo-

dularisierten Bildungsgängen und den normativen Vorgaben zur Ausbildung in der Alten-

pflegehilfe in Nordrhein-Westfalen (vgl. APRO-APH 2006, Anlage 1a). Von der Experten-

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Modulhandbuch DRK Borken 26

Begründungsrahmen

gruppe wurde nach der Überprüfung bestätigt, dass wesentliche Anteile von Kompeten-

zen der Altenpflegehilfe aufgegriffen wurden. Eine Anschlussfähigkeit zur Vertiefung und

Erweiterung der Kompetenzen der modularisierten Bildungsgänge an berufliche Bildungs-

gänge der Altenpflege ist damit vorhanden.

Allerdings ist es notwendig den Zeitraum festzulegen in welchem alle Module eines Bil-

dungsganges abgeschlossen sein müssen (z.B. nach Fehlzeiten). Da für die Bildungsgän-

ge keine normativen Vorgaben vorliegen, obliegt es dem Bildungsträger diesen Zeitraum

vor Beginn der ersten Bildungsmaßnahme festzulegen. Dazu muss ein Bildungsträger die

Bildungsgänge kontinuierlich anbieten, um so eine Fortsetzung und den Abschluss aller

Module in einem festgelegten Zeitraum zu ermöglichen.

Die dritte Ebene der Kriterien widmet sich der „Struktur, Handhabbarkeit und Le-

sefreundlichkeit“ der Modulhandbücher. Die Expertinnen und Experten als Nutzer/innen

bestätigten, dass sie durch die Struktur schnell einen Überblick bekommen. Die Darle-

gungselemente der Module sind aus ihrer Sicht verständlich und übersichtlich.

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Modulhandbuch DRK Borken 27

Begründungsrahmen

3 Hinweise zur Nutzung des Modulhandbuches

Das Modulhandbuch gilt als zentrales Planungs- und Steuerungsinstrument für alle Betei-

ligten am Lernort Schule und am Lernort Praxis bei der Gestaltung von Lehr- und Lern-

prozessen in modularisierten Bildungsgängen.

Diese Steuerungsfunktion wird anhand zentraler Elemente der Module systematisiert

erläutert (vgl. Scheu, Hundenborn, Kühn-Hempe, Seifert, Rosen 2011):

3.1 Darlegungselemente der Module

Die Angabe des Bildungsganges weist die

formale Qualifikation aus, in deren Kontext

das Modul entwickelt wurde.

Die Modulbezeichnung beschreibt die zent-

rale Perspektive des Moduls für den Bildungs-

gang. Alle Module führen nach bestandener

Modulabschlussprüfung zur formalen Qualifi-

kation.

Eine farbliche Codierung weist auf den

jeweiligen Bildungsgang hin (B 1 Alltagsbe-

gleiter/in in der Altenhilfe – grau; B 2 Betreu-

ungskraft in der Pflege – rot; B 3 Helfer/in in

der Pflege – grün).

Lehrgangsübergreifende Module aller Bil-

dungsgänge sind gelb hinterlegt. Das lehr-

gangsübergreifende Modul der Bildungsgänge

2-3 ist blau hinterlegt.

Zur Modulbezeichnung gehören der Verpflichtungsgrad des Moduls sowie die fortlau-

fende Nummerierung. Die Nummerierung intendiert keine Gewichtung oder Vorgabe

einer Reihenfolge, in der die Module unterrichtet werden sollen. Die Abfolge der Module

wird vielmehr insbesondere im Rahmen der Planung des Bildungsganges bestimmt.

In den Grundmodulen werden grundlegende Kompetenzen vermittelt. Diese werden in

den Aufbaumodulen aufgegriffen, erweitert und vertieft.

Die Modulbeschreibung gibt einen Gesamtüberblick über das Modul und zeigt damit die

Komplexität auf. Darüber hinaus enthält die Modulbeschreibung didaktische Hinweise für

die im Modul Lehrenden. Das Modul bildet die Grundlage für die Verteilung der Module im

Rahmen der Planung der Bildungsgänge. Die Module können, entsprechend der Organisa-

tion der Bildungseinrichtung, auf den vorgesehenen Zeitraum der Bildungsgänge verteilt

werden. In der Folge schließt sich die Stundenplanung entsprechend der organisatori-

schen Vorgaben der Bildungseinrichtung an.

Für das Pflichtmodul PM 6 B-3 „Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs-

und krankheitsbedingten Einschränkungen“ wurden vier Moduleinheiten entwi-

ckelt. Diese sind im Anschluss an die Modulbeschreibung in einer separaten Spalte aufge-

führt.

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Modulhandbuch DRK Borken 28

Begründungsrahmen

Die ausgewiesene Präsenzzeit bezieht sich

auf die Vorgaben des DRK Borken. Für den

theoretischen und praktischen Unterricht sind

vorgesehen:

B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140

Stunden

B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160

Stunden

B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden

Die addierten Präsenzzeiten aller Pflichtmodu-

le des jeweiligen Bildungsganges entsprechen

diesen Summen.

Für die Ausbildung im Lernort Praxis sind

jeweils 120 Stunden vorgesehen.

Die Credits weisen den in Leistungspunkten umgerechneten Workload des Moduls aus

und variieren je nach Modulgröße und Stundenumfang des Bildungsganges. Die Zertifizie-

rung eines Moduls erfolgt nach bestandener Modulabschlussprüfung. Dabei werden Cre-

dits und Note getrennt ausgewiesen. Im Zertifikat erfolgt eine Auflistung der abgeschlos-

senen Module mit Ausweisung der Credits sowie Note und Datum der Modulabschlussprü-

fung (vgl. Anlage 4a-c).

Die Codenummern der Module syste-

matisieren lediglich die Abfolge im Mo-

dulhandbuch. Je nach Organisation der

Bildungseinrichtung und den Erforder-

nissen von digitalisierten Verwaltungs-

programmen kann die Codenummer

individuell angepasst werden.

Zur Orientierung der Teilnehmer/innen im Lehr- und Lernprozess ist es von Bedeutung,

dass sie kontinuierlich darüber informiert werden, welches Modul gerade bearbeitet wird.

Zu Beginn wird den Teilnehmer/innen das Modul mit der intendierten Teilqualifikation,

den zu entwickelnden Handlungskompetenzen vorgestellt. Dies gehört mit zu den zentra-

len Aufgaben der / des Modulverantwortlichen. Auch im laufenden Lehr-Lehrprozess

ist immer wieder der Gesamtkontext des Moduls herauszustellen. Nach Abschluss des

Moduls sollte eine Betrachtung im Sinne einer Zusammenfassung des Moduls erfolgen.

So lassen sich retrospektiv alle Unterrichte ausdrücklich im Modul verorten und dessen

Lernergebnisse in den Blick nehmen. Um sicherzustellen, dass das Modul seitens der

Teilnehmer/innen in seiner Gesamtheit gesehen und als zusammenhängender Lernpro-

zess wahrgenommen wird, sollte sich die Bearbeitung eines Moduls auf einen überschau-

baren Zeitraum erstrecken. Voraussetzung hierfür ist auch, dass nicht zu viele Module

gleichzeitig eröffnet und bearbeitet werden.

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Modulhandbuch DRK Borken 29

Begründungsrahmen

Je nach Modultyp intendiert das Modul den Erwerb pflegerischer Handlungskompetenzen

im handlungsbezogenen (Arbeitspraktische Transfermodule) oder subjektbezogenen

(Module subjektbezogener besonderer Qualifikationen) Bereich. Für die drei Bildungsgän-

ge wurden keine fachbezogenen Basismodule entwickelt.

Das Element „Moduleinsatz“ weist die für die Bildungsgänge entwickelten lehrgangs-

übergreifenden Module bzw. lehrgangsspezifischen Module aus. Die Module wurden zwar

als Teilqualifikation für spezifische Bildungsgänge entwickelt. Darüber hinaus lassen sich

verschiedene Module, als abgeschlossene und zertifizierbare Lehr- und Lerneinheiten,

über die Bildungsgänge hinaus für die pflegerische Bildung nutzen.

Die Ausweisung der dem Modul zugrunde liegenden Lernbereichen (LB) bzw. Anteilen

aus Lernfeldern / Teil-Lernfeldern (LF) aus der Altenpflege-Ausbildungs- und Prü-

fungsverordnung des Landes NRW (APRO-APH NRW 2006) schließt sich an.

Die Elemente „Zugangsvoraussetzungen“ und „Anschlussmöglichkeiten“ machen

deutlich, an welcher Stelle das Modul in den Bildungsgang eingebettet ist, welche Module

notwendigerweise vorher bearbeitet werden sollten und welche Module sich aus Lernpro-

zessgründen anschließen sollten.

Eine Herausforderung bei der Gestaltung der

Lehr-Lern-Prozesse liegt in der Interpretation

der Module bzw. Moduleinheiten im PM 6 B3.

Leitend für die Planung und Gestaltung des

theoretischen und praktischen Lernprozesses

sind die ausgewiesenen Handlungskompe-

tenzen. Die formulierten Lernergebnisse sind

auf diese Handlungskompetenzen bezogen,

korrespondieren mit den methodischen Hin-

weisen zur Gestaltung der Lehr- und Lernpro-

zesse und geben darüber hinaus Hinweise auf

das in der Modulprüfung nachzuweisende

Wissen und Können sowie auf die einzuschät-

zenden Einstellungen.

Die Lernergebnisse werden als „Wissen“, „Können“ und „Einstellungen“ beschrieben

und bilden die Grundlage für die Unterrichtsplanung unter Gesichtspunkten der Lernort-

kooperation.

Für die methodische Ausgestaltung des Unterrichts werden in den Modulen bzw. in

den Moduleinheiten des PM 6 B 3 Empfehlungen gegeben. Diese sind unverbindlich,

machen aber deutlich, welche Unterrichtsmethoden besonders gut geeignet sind, um die

mit dem Modul verbundenen Handlungskompetenzen zu entwickeln. Bei der Methoden-

wahl ist mit zu bedenken, um welchen Modultyp es sich entsprechend der Typologie nach

Lisop und Huisinga (2000) handelt.

Für die Arbeitspraktischen Transfermodule sind Unterrichtsmethoden gefragt, die Assis-

tenzaufgaben und (Teil-) Handlungen in den Blick nehmen und als handlungsorientiert

und problemlösend im Sinne des Praxisfeldes gelten. Diese Verfahren knüpfen bevorzugt

an Handlungen und Praxissituationen an und machen Praxisprobleme und -

anforderungen zum Ausgangspunkt und Gegenstand des Unterrichtsgeschehens.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 30

Begründungsrahmen

Für die Pflichtmodule PM 1, 2 und PM 5 B 1 als Module subjektbezogener besonderer

Qualifikationen steht die Entwicklung und Weiterentwicklung der Person im Vordergrund.

Aus diesem Grunde sollten hier themenbezogen Verfahren zum Einsatz kommen, die mit

der Reflexion von Handlungen, Verhaltensweisen und Einstellungen verbunden sind.

Bei der Methodenauswahl spielt grundsätzlich die anstehende Modulprüfung eine wichtige

Rolle. Verfahren, die bei der Modulprüfung zum Einsatz kommen, müssen zuvor im Un-

terrichtsgeschehen eingeübt sein. Literaturhinweise zu ausgewählten Methoden finden

sich in Anlage 5.

Die Planung der Abfolge der Module richtet sich auch nach den Einsätzen der Teilneh-

mer/innen am Lernort Praxis. Die Empfehlungen zur Gestaltung der praktischen

Ausbildung weisen Vorschläge für Praxisorte auf, an denen der mit dem Modul verbun-

dene Kompetenzerwerb unterstützt werden kann.

Die Hinweise auf Gegenstand und Ausrichtung möglicher Lernaufgaben bedürfen einer

Konkretisierung und spezifische Anpassung durch die Bildungseinrichtung.

Die Prüfungsvorschläge zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung korrespondie-

ren mit den Kompetenzen des jeweiligen

Moduls und den damit verbundenen Anforde-

rungen in der Praxis.

Modulabschlussprüfungen werden für jedes

Modul konzipiert. Zur Reduktion der Prüfungs-

last sind Vorschläge aufgeführt, Module in

gemeinsamen Prüfungen zusammenzuführen.

Allerdings muss jedes Modul mit einer separa-

ten Note ausgewiesen werden.

Hinweis

Eine Addition von Prüfungsleistungen auf der

Ebene von Moduleinheiten im PM 6 B 3 würde

der Komplexität und der mit dem Modul ver-

bundenen Handlungskompetenzen nicht ge-

recht. Darüber hinaus würde sich die Prü-

fungslast für die Teilnehmer/innen erhöhen.

Damit die Prüfungslast möglichst gleichmäßig über den Ausbildungszeitraum verteilt

wird, müssen Modulabschlussprüfungen bereits bei der Planung der Bildungsgänge be-

rücksichtigt werden.

Die Literaturempfehlungen basieren auf dem Stand der Drucklegung des vorliegenden

Modulhandbuches. Eingefügt wurden insbesondere Internetquellen mit themenbezogenen

Dokumenten (z.B. Patientenratgeber). Sie sollen insbesondere auch Teilnehmer/innen

anregen sich mit den meist gut verständlichen Unterlagen zu beschäftigen. Sie sind den

weiteren Entwicklungen und Erkenntnissen folgend fortlaufend zu aktualisieren und zu

ergänzen.

Quelle: vgl. Kühn-Hempe, Hundenborn, Scheu 2012; vgl. Scheu, Hundenborn, Seifert,

Kühn-Hempe, Rosen 2011

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Modulhandbuch DRK Borken 31

Teil B:

Module

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Modulhandbuch DRK Borken 32

Module

1 Lehrgangsübergreifende Module der drei Bildungsgänge B 1-2-37

7 Im Teil B werden an einzelnen Stellen Ausführungen aus den unten genannten curricularen Dokumenten wörtlich oder sinngemäß übernommen oder neu zusammengestellt. Zur besseren Lesbarkeit wird auf Quellen-angeben im Text verzichtet. Modulhandbücher des Projektes „Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung“:

(vgl. Kühn-Hempe C.; Hundenborn G.; Scheu, P. 2011; vgl. Scheu, P.; Hundenborn, G.; Seifert, K.; Kühn-Hempe, C.; Rosen, S. 2011).

Qualifizierungsbausteinen im Rahmen der Einstiegsqualifizierung für die Altenpflegeausbildung gemäß SGB III (vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2009) sowie der

Basisqualifizierung für benachteiligte junge Menschen zum/zur Begleiter/in in der Gesundheits- und Sozial-wirtschaft (vgl. Deutscher Caritasverband e.V.- Abteilung Soziales und Gesundheit 2009).

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 140 Stunden - 9 Credits

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

16 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

24 Stunden – 1 Credit

Dieses Kapitel befasst sich mit den vier lehrgangsübergreifenden Grundmodulen der drei

Bildungsgänge. Diese sind in der nachfolgenden Übersicht dargestellt. Im zweiten Kapitel

schließen die lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 1 Alltagsbegleiter/in in der

Altenhilfe an. Das dritte Kapitel widmet sich dem lehrgangsübergreifenden Modul der

Bildungsgänge 2 und 3. Die lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 2 Betreu-

ungskraft in der Pflege folgen im vierten Kapitel. Mit den lehrgangsspezifischen Modulen

von Bildungsgang 3 Helfer in der Pflege wird die Darlegung der Module im fünften Kapitel abgeschlossen.

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Modulhandbuch DRK Borken 33

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

2 Betreuungskraft in der Pflege

3 Helfer/in in der Pflege

PM 1 B 1-2-3 Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

Grundmodul Präsenzzeit: 12 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Von zentraler Bedeutung in diesem lehrgangsübergreifenden Modul subjektbezogener

besonderer Qualifikationen sind die Grundlagen der Kommunikation und Gesprächsfüh-

rung. Die Teilnehmer/innen kommunizieren mit unterschiedlichen Menschen im pflegebe-

ruflichen Umfeld. Einerseits sind dies Klientinnen / Klienten und / oder deren Angehörige

bzw. Beteiligte im sozialen Netz sowohl im häuslichen Bereich als auch in den stationären

und teil-stationären Einrichtungen, andererseits aber auch Vorgesetzte, Kolleginnen /

Kollegen sowie Mitarbeiter/innen im therapeutischen Team.

Die Kontaktaufnahme zur Beziehungsgestaltung ist geprägt von Höflichkeit, Wertschät-

zung, Respekt und Toleranz auch gegenüber Menschen mit unterschiedlicher Sozialisati-

on, Kultur und Religion. Dabei werden insbesondere der „Gästestatus“ der Teilneh-

mer/innen im persönlichen Wohnumfeld – im häuslichen Bereich und in Einrichtungen der

Pflege, Unterstützung und Betreuung und die damit verbundenen Umgangsformen als

Basis für eine empathische Beziehungsgestaltung thematisiert. Berücksichtigt werden

insbesondere die Sozialisation der Teilnehmer/innen, deren kulturelle Herkunft, Erfahrun-

gen und Ressourcen sowie individuelle Potenziale.

Dieses Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen schafft lehrgangsübergreifend

eine Grundlage für die spezifischen Anforderungen an die Kommunikation und Gesprächs-

führung in unterschiedlichen Situationen im jeweiligen Handlungsfeld. Auf diesem

Grundmodul werden in weiteren Grund- und Aufbaumodulen Kompetenzen erweitert und

vertieft. In Kombination mit PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“, als weiteres Modul sub-

jektbezogener besonderer Qualifikationen, leistet auch dieses Modul einen Betrag zur

Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer/innen. Das Grundmodul PM 4 „Menschen bei

ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und das Aufbaumodul PM 5 „Sich in

bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ knüpfen unmittelbar an dieses Modul an.

Codenummer PM 1 B 1-2-3

Modulverantwortliche

Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen

Moduleinsatz lehrgangsübergreifend

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.4.1

Zugangsvoraussetzungen

Anschlussmöglichkeiten PM 2 – 7 aller Bildungsgänge

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen treten mit anderen Menschen in un-

terschiedlichem Kontext in Kontakt. Sie überwinden Hemm-

schwellen und kommen eigenständig und selbstverantwort-

lich ins Gespräch mit anderen Menschen. Neben den Klien-

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Modulhandbuch DRK Borken 34

Module

tinnen / Klienten und / oder deren Angehörigen bzw. Betei-

ligten im sozialen Netz sind dies Vorgesetzte, Kolleginnen

und Kollegen im Arbeitsteam der unterschiedlichen Arbeits-

bereiche sowie angrenzender Berufsgruppen.

Teilnehmer/innen begegnen Klientinnen / Klienten und

deren Angehörigen bzw. Bezugspersonen im gleichberech-

tigten Miteinander. Sie pflegen einen Umgang, der geprägt

ist von Höflichkeit, Wertschätzung, Respekt und Toleranz.

Die Teilnehmer/innen setzen Möglichkeiten der Kommunika-

tion, als Basis eines empathischen Beziehungsprozesses,

gezielt ein. Vor dem Hintergrund der eigenen Sozialisation

und kulturellen Herkunft, der Erfahrungen und Ressourcen

gestalten sie den Beziehungsprozess vertrauensvoll.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erklären verbale und nonverbale Kommunikation (ggf.

mithilfe eines einfachen Kommunikationsmodells)

erläutern die Bedeutung der Beziehung und Bezie-

hungsgestaltung im beruflichen Kontext

benennen Auswirkungen sozialer, kultureller und religiö-

se Hintergründe auf die Beziehungsgestaltung

erläutern Kommunikationsbarrieren bzw. –

schwierigkeiten und deren mögliche Folgen für das be-

rufliche Handeln

Können

setzen alters- und personenorientierte Umgangsformen

zur Kontaktaufnahme ein (z.B. Small Talk, Begrüßungs-

rituale, Kommunikation im Team)

führen situationsorientierte Alltagsgespräche

sprechen adressatenorientiert (z.B. angemessene Laut-

stärke und Sprechtempo)

nutzen aktives Zuhören und Kommunikation als Mittel

zur Konfliktvermeidung

strukturieren die mündliche Berichterstattung gegen-

über Vorgesetzten

bringen in Teamsitzungen eigene Vorschläge zur Dis-

kussion ein

nehmen Beratungs- und Anleitungsbedarfe wahr und

geben diese unverzüglich an Fachkräfte weiter

Einstellungen

respektieren und achten den kulturellen und religiösen

Hintergrund sowie die individuelle Sozialisation von

Menschen

gehen als „Gäste“ wertschätzend mit Menschen in deren

persönlichen Wohnumfeld um

kooperieren vorurteilsfrei mit den Menschen im Hand-

lungsfeld

akzeptieren unterschiedliche Meinungen

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 35

Module

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Übungen zur Kommunikation und Gesprächsführung (z.B.

Rollenspiele, Verfahren des Szenischen Lernens)

Reflexion zur gesellschaftlichen Akzeptanz alter und kranker

Menschen sowie Menschen mit Behinderungen in der Ge-

sellschaft (z.B. Fallbeispiel, Videosequenz)

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-

len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;

z.B. mit PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“ und / oder PM

4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen

und fördern“:

Beschreibung einer Gesprächssituation aus der Praxis (z.B.

Gesprächspartner, Weg der Kontaktaufnahme, Schwierig-

keiten bei der Kontaktaufnahme, thematischer Schwer-

punkt, abschließende Einschätzung)

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine

Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-

ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch

/ praktische Prüfung im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 2 „Die eigene

Rolle reflektieren“ und PM 4 „Menschen bei ihrer Gesund-

heitserhaltung unterstützen und fördern“ bzw. ggf. mit PM 3

„Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen“

Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-

strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu

können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-

setzt werden.

Literaturempfehlungen Initiative Neue Qualität in der Arbeit (2010). Kommunikation und Interak-tion in der Pflege. Online verfügbar unter: http://www.pflege-charta-arbeitshilfe.de/material/M4-INQA-Kommunikation-und-Interaktion.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Schulz von Thun Institut für Kommunikation. Online verfügbar unter http://www.schulz-von-thun.de/index.php?article_id=4; Zugriff: 24.07.2012 Werner Stangls Arbeitsblätter. Online verfügbar unter: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.shtml; Zugriff: 24.07.2012

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Modulhandbuch DRK Borken 36

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

2 Betreuungskraft in der Pflege

3 Helfer/in in der Pflege

PM 2 B 1-2-3 Die eigene Rolle reflektieren

Grundmodul Präsenzzeit: 12 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Als Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen trägt dieses lehrgangsübergrei-

fende Modul zur Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer/innen bei. So befasst sich das

Modul mit dem „Ankommen“ als lebenslang Lernende/r im Beschäftigungsbereich der

Pflege, Unterstützung und Betreuung von Menschen. Die Teilnahme an einem Bildungs-

angebot markiert oftmals den „Beginn“ eines neuen Lebensabschnittes. Im Mittelpunkt

stehen Veränderungen für die Teilnehmer/innen, die der Einstieg in Bildungsprozesse und

die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen nach sich ziehen.

Darüber hinaus soll das Grundmodul eine Orientierung geben über die Struktur und Mög-

lichkeiten der drei unterschiedlichen Bildungsgänge sowie des Bildungsträgers und Wege

und Medien der betrieblichen Kommunikation aufzeigen. Daneben ist dieses Modul auch

auf die Rolle als Arbeitnehmer/in in einem Team ausgerichtet. Von zentraler Bedeutung

sind die daraus resultierenden Rechte und Pflichten.

Als Angehörige des Beschäftigungsbereichs der Pflege, Unterstützung und Betreuung ist

das Modul auch darauf ausgerichtet, dass die Teilnehmer/innen das eigene Gesundheits-

verhalten reflektieren und sich mit Maßnahmen zur eigenen Gesundheitserhaltung ausei-

nander setzen. Dabei stehen Maßnahmen zum rückenschonenden Arbeiten sowie Grund-

lagen der persönlichen Hygiene im Vordergrund.

Codenummer PM 2 B 1-2-3

Modulverantwortliche

Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen

Moduleinsatz lehrgangsübergreifend

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.2.2

LB 3 LF 3.1.2

LB 4 LF 4.1, 4.2, 4.4

Zugangsvoraussetzungen

Anschlussmöglichkeiten PM 1, 3-7 aller Bildungsgänge

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen nehmen, vor dem Hintergrund der

eigenen Lernbiografie den Lernprozess im Beschäftigungs-

bereich auf und gestalten diesen eigenverantwortlich und

wechselseitig mit der Lerngruppe. Sie nutzen den Bildungs-

gang als Chance und setzen sich mit Herausforderungen

konstruktiv auseinander.

Sie kennen ihre Rolle und Position im Beschäftigungsbereich

und die damit verbundenen Rechte und Pflichten sowie die

Verantwortungs- und Aufgabenbereiche.

Die Teilnehmer/innen führen nach Delegation Aufgaben

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 37

Module

sorgfältig und eigenständig aus und dokumentieren diese.

Sie geben den verantwortlichen Fachkräften kontinuierlich

Rückmeldung. Bei Schwierigkeiten holen sie unverzüglich

Hilfe. Sie kennen Grenzen eigenverantwortlichen Handelns.

Als Beschäftigte im Gesundheitsbereich reflektieren die

Teilnehmer/innen das eigene Gesundheitsverhalten und

berücksichtigen präventive Maßnahmen zur Gesunderhal-

tung im Alltag.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

unterscheiden eigene Verantwortungs- und Aufgabenbe-

reiche und deren Bedeutung für ihr Handeln

benennen Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag

erläutern Grundlagen der Schweigepflicht und des Da-

tenschutzes

erklären die Bedeutung der Gesundheitsvorsorge und

Selbstpflege für die eigene Gesundheit

erklären mögliche Anzeichen, die bei Fehlbelastung der

Wirbelsäule auftreten können, und deren Ursachen

nennen Verletzungsgefahren, die durch das Tragen von

Schmuck während der Arbeit entstehen

Können

wägen Vor- und Nachteile geeigneter Lerntechniken für

den eigenen Lernprozess ab

beachten straf- und zivilrechtliche Grundlagen im Ver-

antwortungs- und Aufgabenbereich

berücksichtigen bei der Arbeit Grundlagen des Arbeits-

schutzes, der Unfallverhütung und Gesundheitspräventi-

on (z.B. Rücken, Haut, persönliche Hygiene, Handhygie-

ne)

beachten Möglichkeiten rückenschonender Arbeitsweise

dokumentieren fehlerfrei, lesbar und verständlich in

ganzen Sätzen

Einstellungen

tragen als Mitarbeiter/in der Einrichtung mit zur Umset-

zung des Leitbildes (o.ä.) bei

erkennen eigene Handlungsgrenzen, die durch gesetzli-

che Bestimmungen geregelt sind, an und kommunizie-

ren notwendigen Unterstützungsbedarf

fordern regelmäßiges Feedback mit Vorgesetzten zur

Einschätzung eigener Lernfortschritte ein

nehmen Unterstützungsangebote bei Lernschwierigkei-

ten an und / oder gewähren Hilfe in der Lerngruppe

reflektieren das eigene Gesundheitsverhalten

tragen mit einer gesundheitsorientierten Lebensführung

zur eigenen Gesundheitssorge bei

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Vorstellen und Einüben ausgewählter Lerntechniken (z.B.

Anlegen von Karteikarten, Mindmaps, Lerntagebuch); Ein-

schätzung der Lerntechniken für den eigenen Lernprozess

z.B. durch Reflexion eigener Lernstärken und des eigenen

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Modulhandbuch DRK Borken 38

Module

Lernverhaltens

Übungen zur Dokumentation

Reflexionsübungen zum eigenen Gesundheitsverhalten;

Übungen zur Rückengesundheit

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-

len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;

z.B. mit PM 1“ Beziehungen mit anderen Menschen gestal-

ten“ und / oder PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-

tung unterstützen und fördern“

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine

Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-

ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch

/ praktische Prüfung im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehun-

gen mit anderen Menschen gestalten“ und PM 4 „Menschen

bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“

Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-

strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu

können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-

setzt werden.

Literaturempfehlungen Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (2010). Persönliche Ressourcen stärken. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-PRs-Persoenliche-Ressourcen-staerken,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Gesun-de Haut durch Schutz und Pflege. Tipps und Informationen für die Beschäf-tigten in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-HAP-11__Gesunde__Haut__durch__Schutz__und__Pflege,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 31.07.2011 Pflegewiki.de: Rolle und Erwartungen. Online verfügbar unter: http://www.pflegewiki.de/wiki/Rollen_und_Erwartungen#Etwas_ausf.C3.BChrlicher; Zugriff: 24.07.2012 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Rückengerechtes Arbeiten in Pflege und Betreuung. Online verfügbar unter: http://www.ruecken2011.gesundheitsdienstportal.de/daten/index.htm; Zugriff: 24.07.2012

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Modulhandbuch DRK Borken 39

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

2 Betreuungskraft in der Pflege

3 Helfer/in in der Pflege

PM 3 B 1-2-3 Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

Grundmodul Präsenzzeit: 16 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Dieses lehrgangsübergreifende Arbeitspraktische Transfermodul fokussiert Maßnahmen

der Ersten Hilfe. Teilnehmer/innen agieren in stabilen Lebens- und Pflegesituationen.

Stabile Lebens- und Pflegesituationen bleiben oftmals über lange Zeit unverändert und

gehen mit einem gleichmäßigen, wiederkehrenden und erwartbaren Betreuungs-, Unter-

stützungs- und Pflegebedarf einher. Allerdings können sich stabile Situationen jederzeit

verändern und mit einer vitalen Gefährdung einhergehen. Dies geschieht plötzlich und

führt zu unvorhersehbaren Notfallsituationen. Teilnehmer/innen müssen Warnzeichen, die

auf eine mögliche Notfallsituation hinweisen, frühzeitig erkennen und gezielt Maßnahmen

einleiten bzw. den notwendigen Unterstützungsbedarf durch Fachkräfte unverzüglich

anfordern.

Thematisiert werden Maßnahmen der Ersten Hilfe, die sowohl im häuslichen Bereich als

auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung eingesetzt werden. Dabei

werden Unterschiede thematisiert sowie spezifische Hilfsmittel vorgestellt, die im Gegen-

satz zum häuslichen Umfeld in pflegerischen Einrichtungen zur Verfügung stehen.

Darüber hinaus soll die Bedeutung einer Notfallsituation für betroffene Menschen und

deren Angehörige, aber auch für die Ersthelfer herausgestellt und Maßnahmen zu deren

Bewältigung thematisiert werden.

Codenummer PM 3 B 1-2-3

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsübergreifend

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.3; 1.3.10

Zugangsvoraussetzungen

Anschlussmöglichkeiten PM 1 – 2 B 1-2-3, PM 4- 8 B-1-2-3

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen nehmen Äußerungen, nonverbale

Signale sowie Bewusstseins- und Verhaltensänderungen

von Menschen wahr, die auf eine Gefährdungssituation

hinweisen, und geben diese Informationen unverzüglich

weiter. Sie leiten Maßnahmen der Ersten Hilfe zur Stabilisie-

rung der Situation ein.

Bei Zeichen akuter vitaler Gefährdung – insbesondere des

Atmungs- und Herz-Kreislaufsystems sowie Verhaltens- und

Bewusstseinsstörungen - nutzen sie die vorhanden Möglich-

keiten, um Hilfe zu holen (Alarmsystem). Maßnahmen der

Ersten Hilfe wenden sie bis zum Eintreffen der Fachkräfte

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 40

Module

an.

Nach Notfallsituationen reflektieren die Teilnehmer/innen

eigene Grenzen sowie eigene psychische Belastungen und

setzen Bewältigungsstrategien ein.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

beschreiben Zeichen, die auf eine vitale Gefahrensitua-

tion hinweisen

erläutern klassische Veränderungen von Puls, Atmung,

Hautfarbe, die auf eine Notfallsituation hinweisen

benennen Ursachen häufiger Notfallsituationen und

deren Zeichen

erläutern Grundverhaltensweisen in Notfallsituationen

erklären den einfachen Aufbau und Hauptfunktionen des

Herz-Kreislauf-Atmungssystems

Können

setzen Grundverhaltensweisen in Notfallsituationen

unverzüglich um (z.B. Alarmsystem der Einrichtung,

Notruf, Notfallkoffer / Notfallwagen; Alarmsystem /

Handlungskette im häuslichen Bereich)

zählen die Pulsschläge und Atemzüge und erkennen

Abweichungen von der Norm

schätzen Aussehen (z.B. Haut) und Verhaltensweisen

(z.B. Unruhe, Bewusstseinsveränderungen) von Men-

schen in Notsituationen ein

leiten Maßnahmen zur Ersten Hilfe gezielt bis zum Ein-

treffen der Fachkräfte / des Arztes ein

führen delegierte Aufgaben der Fachkräfte bzw. von

Angehörigen beteiligter Berufsgruppen im Rahmen ihrer

Möglichkeiten unverzüglich aus

Einstellungen

kooperieren in Notfallsituationen mit Fachkräften

berücksichtigen die Bedeutung von Situationen vitaler

Gefährdung für Betroffene

gehen mit Ängsten und Unsicherheiten von Menschen in

Situationen besonderer Gefährdung und deren Angehö-

rigen verständnisvoll um

reflektieren Notfallsituationen und nutzen Möglichkeiten

zur eigenen Verarbeitung im Rahmen der Selbstpflege

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Übungen der Ersten Hilfe

Übungen zur Beobachtung von Puls und Atmung, Hautver-

änderungen (z.B. Bildbetrachtungen)

Reflexion der Auswirkungen belastender Situationen für

Ersthelfer und Diskussion von Bewältigungsstrategien z.B.

Rollenspiel, Verfahren Szenischen Lernens, Methoden Erfah-

rungsbezogenen Lernens

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 41

Module

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Erfassung und Dokumentation der Vitalzeichen incl. Be-

obachtung der Haut einer Klientin / Klient über einen be-

stimmten Zeitraum

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Praktische Einzel- oder Gruppenprüfung mittels vorgegebe-

nem Arbeitsauftrag im Rahmen einer simulierten Notfallsi-

tuation mit anschließender Selbstreflexion im Lernort Schu-

le, ggf. als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehungen mit

anderen Menschen gestalten“

Literaturempfehlungen Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Ersthelfer im öffentlichen Dienst (2011) Online verfügbar unter: http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/i-8592.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Deutscher Rat für Wiederbelebung. Website verfügbar unter: http://www.grc-org.de/leitlinien2010; Zugriff: 01.08.2012 Deutsches Rotes Kreuz: Erste Hilfe online verfügbar unter: http://www.drk.de/erstehilfe/ehonline/lehrgang/inhaltsverzeichnis/index.html; Zugriff: 31.07.2012 Notfallmedizin.de. Erste Hilfe.pdf. Online verfügbar unter: http://www.notfallmedizin.de/download/ehskript.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Tappert, Frank; Schär, Walter: Erste Hilfe kompakt. Bern, Huber Verlag 2006

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 42

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

2 Betreuungskraft in der Pflege

3 Helfer/in in der Pflege

PM 4 B 1-2-3 Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und för-

dern

Grundmodul Präsenzzeit: 24 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Von zentraler Bedeutung in diesem lehrgangsübergreifenden Arbeitspraktischen Trans-

fermodul ist die Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung von Menschen mit

entwicklungs- oder altersbedingten Einschränkungen, insbesondere im Bereich der Sin-

nesorgane. Neben physiologischen Veränderungen werden häufige pathologische Verän-

derungen aufgezeigt. Die Teilnehmer/innen aller Bildungsgänge bekommen mit diesem

Modul Einblick in die Grundlagen der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung.

Die lehrgangsspezifischen Aufbaumodule aller Bildungsgänge bauen auf diesem Grund-

modul auf.

Ziel der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung ist es, die eigenständige und

selbstbestimmte Lebensführung von Klientinnen / Klienten so lange wie möglich im

häuslichen Umfeld zu erhalten. Dies betrifft ebenso die Teilhabe behinderter Menschen.

Dazu gehört auch die Gestaltung des Wohnraumes sowie des Wohnumfeldes. In diesem

Arbeitspraktischen Transfermodul geht es um einzelne Unterstützungsleistungen wie

diese auch innerhalb sozialer Netzwerke üblich sind. Diese werden sowohl im häuslichen

Umfeld als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung erbracht.

Anhand von einrichtungsspezifischen Pflege- und Betreuungskonzepten werden Grundla-

gen einer ressourcenorientierten und aktivierenden Pflege und deren Grenzen themati-

siert.

Als Mitarbeiter/innen im pflegerischen Beschäftigungsbereich bekommen die Teilneh-

mer/innen einen Einblick in die Grundlagen des Pflegeprozesses und der Dokumentation.

Den Teilnehmer/innen werden Aufgaben und Grenzen des eigenen Handelns anhand der

Schritte des Pflegeprozesses aufgezeigt.

Codenummer PM 4 B 1-2-3

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.1; 1.3.2; 1.2.1; 1.2.2; 1.1.2

LB 2 LF 2.2.2

LB 4 LF 4.3

Zugangsvoraussetzungen PM 1-3 B 1-2-3

Anschlussmöglichkeiten PM 5-7 B 2-3; PM 5-7 B 1

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen mit Ein-

schränkungen im Bereich der Sinnesorgane mit notwendi-

gen Handreichungen und tragen damit zu deren Selbststän-

digkeit und Selbstpflege und zur Gesunderhaltung und

Gesundheitsförderung bei. Sie nehmen Ressourcen der

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Modulhandbuch DRK Borken 43

Module

Klientinnen/Klienten ebenso wahr wie individuelle Möglich-

keiten Einschränkungen zu kompensieren. Sie berücksichti-

gen das einrichtungsspezifische Pflege- und Betreuungskon-

zept sowie die Schritte des Pflegeprozesses im jeweiligen

Handlungsfeld.

Bei der Unterstützung von Alltagsverrichtungen im Wohn-

raum und Wohnumfeld berücksichtigen sie stets die Wün-

sche der Klientinnen / Klienten und deren Vorgehensweise.

Rituale und Gewohnheiten werden respektiert und soweit

möglich einbezogen. Mögliche Veränderungen im Ablauf

besprechen die Teilnehmer/innen mit den Klientinnen /

Klienten und begründen notwendige Anpassungen nachvoll-

ziehbar. Sie sind sensibilisiert für Unsicherheiten und Ängs-

te der Klientinnen / Klienten sowie für Situationen von

Gewalt in der Pflege.

Die Teilnehmer/innen halten sich an Absprachen mit Pflege-

fachkräften und holen bei Unsicherheiten unverzüglich

deren Hilfe. Maßnahmen und Beobachtungen werden fehler-

frei und lesbar im Pflegebericht dokumentiert.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern Grundlagen und Ziele der Gesundheitserhal-

tung als Bedingung für die Selbstpflege

benennen die Bedeutung der Charta der Rechte hilfe-

und pflegebedürftiger Menschen für das eigene Handeln

erklären Alter und Altern in der Gesellschaft

erklären die Hauptfunktionen der Sinnesorgane

beschreiben klassische altersbedingte (physiologische)

Wahrnehmungs- und Kommunikationsveränderungen

aufgrund von Funktionseinschränkungen eines oder

mehrerer Sinnesorgane (Seheinschränkungen, Hörbe-

einträchtigung, Beeinträchtigung der Geschmacks- und

Geruchssinns, Beeinträchtigung des Tastsinns, Beein-

trächtigung des Gleichgewichts)

benennen häufige pathologische Veränderungen im

Bereich der Sinnesorgane

benennen Verhaltensregeln bei Menschen mit Ein-

schränkungen im Bereich der Sinnesorgane bzw. Men-

schen mit geistigen Behinderungen

erläutern Grundlagen der pflegerischen Dokumentation

als Teil der Pflegeprozessplanung

erläutern die Bedeutung des Beobachtungsprozesses für

das eigene Handeln

Können

kommunizieren adressatenorientiert (z.B. Lautstärke,

Sprechtempo, direkte Ansprache)

aktivieren Ressourcen und Fähigkeiten und nehmen

Grenzen betroffener Menschen wahr

beobachten Verhaltensweisen und Bewegungsmuster

bieten einzelne präventive Unterstützungsleistungen bei

überwiegend selbstständigen Menschen an

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Modulhandbuch DRK Borken 44

Module

ergreifen Maßnahmen zur Strukturierung und zur Orien-

tierung im Wohnraum und Wohnumfeld

setzen individuelle Hilfsmittel funktionstüchtig und ge-

reinigt ein (z.B. Sehhilfen, optische Hilfsmittel, elektro-

nische Lesehilfe, Hörsysteme, Gehhilfen, Blindenstock)

melden unverzüglich Funktionsstörungen von Hilfsmit-

teln und tragen zur Organisation eines adäquaten Ersat-

zes für den Zeitraum der Reparatur bei

dokumentieren zeitnah, verständlich und fehlerfrei und

in ganzen Sätzen

Einstellungen

berücksichtigen Grundlagen des einrichtungsspezifi-

schen Pflegekonzeptes / Pflegemodells für das eigene

Handeln / die eigene Haltung

reflektieren die Bedeutung funktionsfähiger Sinnesorga-

ne auf die Lebensqualität

gehen auf Ängste und Unsicherheiten ein

achten die Intimsphäre

verstehen sich im persönlichen Wohnraum der Men-

schen als „Gast“ und agieren höflich, umsichtig und

rücksichtsvoll („Nähe und Distanz“)

sind sensibilisiert für Situationen von Gewalt in der

Pflege

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Wahrnehmungs- und Beobachtungsübungen

Selbsterfahrungsübungen zur anschließenden Reflexion von

Verhaltensweisen von Menschen mit Einschränkungen der

Sinnesorgane

Übungen zur Dokumentation in den einrichtungsüblichen

Unterlagen

Praktische Übungen (möglichst als Selbsterfahrungsübun-

gen) zum Umgang mit Hilfsmitteln (zur Kompensation von

Einschränkungen)

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Dokumentation von Maßnahmen zur Gesundheitserhaltung

und Gesundheitsförderung am Beispiel einer Klientin / eines

Klienten aus der Praxis ggf. als gemeinsame Lernaufgabe

mit Modul PM 1 „Beziehungen mit anderen Menschen ge-

stalten“ und PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“.

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit

Reflexionsgespräch (Selbst-, Fremdeinschätzung) im Lern-

ort Schule (z.B. als Prüfungsparcours) (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 1 „Beziehun-

gen mit anderen Menschen gestalten“ und PM 2 „Die eigene

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Modulhandbuch DRK Borken 45

Module

Rolle reflektieren“

Möglichkeit für die Bildungsgänge 2 und 3

Praktische Prüfung mit Prüfungsgespräch im Lernort Praxis

als Kombinationsprüfung mit Grundmodul PM 5 B 2-3 „Men-

schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Ein-

schränkungen unterstützen“

Literaturempfehlungen Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend u.a.(2010). Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen. Online verfügbar unter: http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/Charta-der-Rechte-hilfe-und-pflegebed_C3_BCrftiger-Menschen,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Bundesministerium für Gesundheit: Pflegen zu Hause. Ratgeber für die häusliche Pflege. Online verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/uploads/publications/BMG-P-G-502-Ratgeber-Pflegen-zu-Hause_201008.pdf; Zugriff: 01.08.2012 Deutscher Blinden und Sehbehindertenverband e.V. (2011). Nicht so-sondern so. Kleiner Ratgeber für den Umgang mit blinden Menschen. Online verfügbar unter: http://www.dbsv.org/fileadmin/publikationen/20_265_Testwarenkorb/DBSV_Brosch_NichtSo.pdf; Zugriff: 24.07.2012

Ministerium für Soziales Familie und Gesundheit Thüringen. Tipps für Hörgeschädigte. Online verfügbar unter: http://www.lvglth.de/download/tipps_hoergeschaedigte.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Decker-Maruska, Mechtild: Der hörgeschädigte ältere Mensch im Pflegeall-tag. Online verfügbar unter: http://www.schwerhoerigen-netz.de/RATGEBER/SENIOREN/pflege.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Westdeutscher Rundfunk (2002) Vom Riechen und Schmecken. Online verfügbar unter: http://www.weinundwort.de/resources/w$2Bw_Vom+Riechen+und+Schmecken.pdf, Zugriff: 31.07.2012

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Modulhandbuch DRK Borken 46

Module

2 Lehrgangsspezifische Module B 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 1

Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

140 Stunden - 9 Credits

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden - 1 Credit

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

16 Stunden - 1 Credit

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

24 Stunden – 1 Credit

PM 7 – B 1 Aufbaumodul

Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-stützen 30 Stunden – 2 Credit

PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen 16 Stunden - 1 Credit

PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-

tung unterstützen 30 Stunden - 2 Credits

Das zweite Kapitel widmet sich den lehrgangsspezifischen Modulen des Bildungsganges

1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe. Die Übersicht zeigt die drei lehrgangsspezifi-schen Aufbaumodule PM 5-7 sowie die vier Grundmodule aus dem ersten Kapitel.

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Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

PM 5 B 1 Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen

Aufbaumodul Präsenzzeit: 16 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Als Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen knüpft das lehrgangsspezifische

Aufbaumodul PM 5 unmittelbar an die lehrgangsübergreifenden Grundmodule PM 1 „Be-

ziehungen mit anderen Menschen gestalten“, PM 2 „Die eigene Rolle reflektieren“ und PM

4 „Menschen bei der Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ an. Es ist jedoch

auf die spezifischen Aufgaben einer Alltagsbegleiterin / eines Alltagsbegleiters ausgerich-

tet. Von zentraler Bedeutung ist es, in bereits bestehenden Beziehungsstrukturen, wie

beispielsweise in Familien in unterschiedlichen Wohn- und Lebensformen, aber auch in

Pflege- und Betreuungsteams anzukommen, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen

und sich mit den eigenen Fähigkeiten zu integrieren. Es ist damit auf die Persönlichkeits-

entwicklung ausgerichtet. Dies geschieht vor dem Hintergrund der eigenen Biografie und

des eigenen kulturellen und religiösen Hintergrundes.

Bestehende Beziehungsstrukturen sind geprägt von Gewohnheiten und hierarchischen

Strukturen, die oftmals über viele Jahre gewachsen sind. Teilnehmer/innen müssen sich

damit auseinandersetzen und versuchen sich zu integrieren, was auch zu Spannungen

führen kann. In diesem Zusammenhang wird in diesem Modul die Prävention von Konflik-

ten und Strategien zur Konfliktlösung vertieft.

Um in bestehenden Beziehungsstrukturen anzukommen, ist es notwendig, dass Teilneh-

mer/innen offen sind für Neues und eigene Ideen als Diskussionsvorschläge konstruktiv

einbringen. In diesem Zusammenhang wird auch das eigene Freizeitverhalten themati-

siert, insbesondere wenn mit dem Bildungsgang bzw. der praktischen Ausbildung ein

Ortswechsel verbunden ist.

Codenummer PM 5 B 1

Modulverantwortliche

Modultyp Modul subjektbezogener besonderer Qualifikationen

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.4.1

LB 2 LF 2.1.1

LB 4 LF 4.3

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3

Anschlussmöglichkeiten PM 6-7 B 1

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen kommen in bestehenden Beziehungs-

strukturen an und setzen sich mit ihrer Rolle als Alltagsbe-

gleiter/in auseinander. In den vorhandenen Beziehungs-

strukturen akzeptieren Teilnehmer/innen bisherige Ge-

wohnheiten und damit verbundene Rituale. Sie reflektieren

die eigene Biografie und den eigenen kulturellen Hinter-

grund.

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Modulhandbuch DRK Borken 48

Module

Sie wahren die Verschwiegenheit und gestalten Bezie-

hungsprozesse vertrauensvoll und offen. Eigene Grenzen

und Schwierigkeiten sprechen sie mit den Verantwortlichen

offen an, um möglichen Konflikten vorzubeugen.

In Konfliktsituationen bringen Teilnehmer/innen konstrukti-

ve Lösungsmöglichkeiten ein.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern die Möglichkeiten und Grenzen der eigenen

Rolle und Position in unterschiedlichen Beziehungsstruk-

turen (z.B. Familien, Singlehaushalt, Arbeitsteam)

erläutern Vor- und Nachteile hierarchischer Strukturen

und deren Kommunikationswege

benennen Ursachen von Konflikten

erklären Möglichkeiten der Prävention von Konflikten

zeigen Möglichkeiten zur Konfliktlösung auf

Können

finden die eigene Rolle und Position in bereits bestehen-

den Beziehungsstrukturen (z.B. Familie, Arbeitsteam)

bringen eigene Vorschläge ergebnisoffen ein

setzen Möglichkeiten zur Konfliktprävention und Kon-

fliktlösung ein

erkunden Freizeitmöglichkeiten im sozialen Nahbereich

(z.B. Internet, lokale Zeitungen) zur Alltagsgestaltung

mit der Klientin / dem Klienten

Einstellungen

reflektieren persönliche Rituale und Gewohnheiten für

das Wohlbefinden und die Lebensqualität

reflektieren das eigenen Freizeitverhalten und die Be-

deutung für die Lebensqualität bzw. Gesundheit

berücksichtigen Rituale und organisatorische Vorgaben

akzeptieren unterschiedliche Lebens- und Wohnformen

stellen eigene Ressourcen und Fähigkeiten als Alltags-

begleiter/in heraus

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Rollenspiel (z.B. Ankommen in bestehenden Beziehungs-

strukturen, Erkennen von Konflikten, Maßnahmen zur Kon-

fliktprävention / zur Konfliktlösung)

Gruppendiskussion / Wandzeitung „Lebens- und Wohnfor-

men“ (z.B. Vor- und Nachteile)

Ggf. Einrichtungsbesuch um unterschiedliche Lebens- und

Wohnformen kennenzulernen, z.B. in Gruppen, mit an-

schließender Präsentation

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird empfoh-

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 49

Module

len die Lernaufgabe mit weiteren Modulen zu kombinieren;

z.B. mit PM 6 “Menschen bei der Ernährung und Nahrungs-

zubereitung unterstützen“ und / oder PM 7 „Menschen bei

der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld

unterstützen“

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Aufgrund des Modultyps und der Modulgröße wird eine

Kombinationsprüfung mit einem anderen Modul bzw. ande-

ren Modulen empfohlen, z.B. mündliches Prüfungsgespräch

/ praktische Prüfung mit Reflexionsgespräch (Einzel- oder

Gruppenprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 6 “Men-

schen bei der Ernährung und Nahrungszubereitung unter-

stützen“ und / oder PM 7 „Menschen bei der Alltagsbewälti-

gung im Wohnraum und Wohnumfeld unterstützen“ (z.B. im

Lernort Praxis)

Einschätzung des Kompetenzerwerbes mithilfe eines In-

strumentes ggf. zur Selbst- und Fremdeinschätzung. Dazu

können eine Auswahl von Lernergebnissen als Items einge-

setzt werden.

Literaturempfehlungen Landeshauptstadt Düsseldorf (2011). Brücken bauen. Gemeinschaft zusammen gestalten. Online verfügbar unter: http://www.engagiert-in-nrw.de/pdf/120723_Dokumentation_Fachtagung_Br__cken_bauen_2011_klein.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen. Online verfügbar unter: http://www.familie-in-nrw.de/generationen.html; Zugriff: 24.07.2012 Weißes Kreuz e.V. Online verfügbar unter http://www.beziehungengestalten.de/index.php?id=5; Zugriff: 24.07.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 50

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

PM 6 B 1 Bei der Ernährung und Nahrungszubereitung mitwirken

Aufbaumodul Präsenzzeit: 30 Stunden 2 Credits

Modulbeschreibung

Das Arbeitspraktische Transfermodul ist auf die Ernährung und Nahrungszubereitung im

privaten Haushalt und in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung ausge-

richtet. In stationären und teil-stationären Einrichtungen geht es um die Unterstützung

von Fachkräften, beispielsweise in den Wohnküchen von Wohngruppen, Wohngemein-

schaften etc. und in Einrichtungen der Tagespflege. Schwerpunkte sind die Beschaffung

und Lagerung von Nahrungsmitteln, die Anforderungen an den Transport (z.B. Kühlket-

te), die Lagerhaltung sowie die Unterstützung bei der Zubereitung von Nahrung ggf.

unter Anleitung bzw. mit Beteiligung von Klientinnen / Klienten bzw. Angehörigen sowie

Fachkräften.

Von Bedeutung sind die jeweiligen Hygienevorschriften, sowohl im Umgang mit Nah-

rungsmitteln und Getränken als auch bei Beschaffung und der Lagerhaltung. Herausge-

stellt wird auch die Reinigung und Pflege von Räumlichkeiten und Küchengeräten, incl.

der persönlichen Hygiene im Rahmen der Ernährung und Nahrungszubereitung. Als

Aufbaumodul wird in diesem Modul ein spezifischer Verantwortungs- und Aufgabenbe-

reich der Alltagsbegleiter herausgestellt. Die gesunde Ernährung und die hygienische

und appetitliche Nahrungszubereitung leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesund-

heitserhaltung und damit zur Lebensqualität. Damit knüpft dieses Aufbaumodul an das

Grundmodul PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

an“.

Codenummer PM 6 B 1

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.1

LB 2 LF 2.1.1; 2.2.2

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 1, ggf. PM 7 B 1

Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 1

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen bei der Er-

nährung und Nahrungszubereitung in ihrem Haushalt. In

Einrichtungen der stationären und teil-stationären Pflege

und Betreuung unterstützen sie die Fachkräfte bei der Be-

schaffung und Lagerung von Nahrungsmitteln sowie bei der

gemeinsamen Zubereitung von Nahrung.

Die Teilnehmer/innen bereiten die Nahrungsmittel entspre-

chend der geplanten Speisefolge vor und verarbeiten diese

nach den Wünschen der Klientinnen / Klienten bzw. unter

Aufsicht der Fachkräfte. Beim Garnieren von Speisen sowie

bei der Portionierung und Verteilung von Mahlzeiten assis-

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 51

Module

tieren sie.

Sie berücksichtigen die jeweiligen Hygienevorschriften,

sowohl im Umgang mit Nahrungsmitteln und Getränken

(z.B. Kühlkette beim Einkauf), bei der Lagerhaltung als

auch bei der Reinigung und Pflege von Räumlichkeiten und

Küchengeräten.

Technische Küchengeräte nutzen sie sicher und zweckmäßig

unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten.

Sie achten stets auf die persönliche Hygiene im Umgang mit

Nahrungsmitteln und berücksichtigen diese bei der tägli-

chen Arbeit.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern spezifische hygienische Grundsätze zur Raum-

und Arbeitsplatzhygiene (z.B. HACCP-Konzept bei Reini-

gung und Entsorgung) erläutern Standards der Lebensmittelhygieneverordnung

benennen Schwerpunkte gesunder Ernährung bei Men-

schen in unterschiedlichen Entwicklungs- und Lebens-

phasen

erläutern die Prinzipien der Vorratsbeschaffung und

Lagerhaltung

Können

erstellen einen Einkaufszettel nach dem individuellen

Bedarf der Klientin / des Klienten

planen und koordinieren den Einkauf

treffen bei leicht verderblichen Nahrungsmitteln Vor-

sichtsmaßnahmen (z.B. Kühlkette)

lagern Nahrungsmittel sicher und übersichtlich nach

dem „first-in-first-out-Prinzip“ ein

wirken mit bei der schmackhaften Zubereitung von

Nahrungsmitteln, ggf. nach einem festgelegten Diätplan

bzw. der individuellen Kostform

assistieren beim Garnieren von Speisen sowie deren

individueller Verteilung

setzen Haushaltgeräte sicher ein

übernehmen eigenverantwortlich das Reinigen und die

Pflege von Haushaltsgeräten

lagern die gereinigten Geräte nach Gebrauch sicher am

vorgesehenen Ort

bewahren Spül- und Reinigungsmittel sicher auf

entsorgen Abfälle getrennt nach gesetzlichen Vorgaben

Einstellungen

respektieren kulturelle und religiöse Aspekte der Nah-

rungszubereitung und Nahrungsaufnahme

stellen die Bedeutung der Ernährung und Nahrungszu-

bereitung für das Wohlbefinden und die Gesundheit her-

aus

reflektieren eigene Gewohnheiten und Rituale bei der

Ernährung und Nahrungszubereitung

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 52

Module

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Praktische Übungen zum Erstellen von Arbeitsplänen, zur

Beschaffung (Einkaufszettel) und zum Umgang mit Le-

bensmitteln und der Handhabung von Arbeitsgeräten, Füh-

ren eines Haushaltsbuches

Besuch einer Großküche mit einer Auswertung anhand von

Leitfragen

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Lernaufgabe als Kombination mit PM 5 “Sich in bestehende

Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM 7 „Menschen

bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld

unterstützen“

z.B. Planung von vereinbarten Unterstützungsleistungen

über einen vorgegebenen Zeitraum (ca. 30-60 Min.) zur

Überprüfung von Kompetenzen aus den Modulen. Auswer-

tung mithilfe eines Instrumentes basierend auf den Lerner-

gebnissen der ausgewählten Module.

Erstellen eines Tätigkeitskataloges

Für die unterschiedlichen Aufgaben in diesem Modul und im

Modul PM 7 „Menschen bei der Alltagsbewältigung im

Wohnraum und Wohnumfeld unterstützen“ bietet es sich an

einen Tätigkeitskatalog zu erstellen.

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit

Reflexionsgespräch im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 5 “Sich in

bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM

7 „Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und

Wohnumfeld unterstützen“

Praktische Einzelprüfungen im Lernort Praxis (mit Prüfungs-

gespräch und / oder Selbst- und Fremdreflexion im An-

schluss an den praktischen Prüfungsteil)

Literaturempfehlungen Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Informationsbroschüren DGE-Praxiswissen. Online verfügbar unter: http://www.fitimalter-dge.de/service/medien.html#c984; Zugriff. 24.07.2012 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2011) Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf; Zugriff: 24.07.2012 HACCP: Website mit kostenlosen Downloads zum Thema verfügbar unter: http://www.haccp.de/; Zugriff 01.08.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 53

Module

Bildungsgang 1 Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

PM 7 B 1 Menschen bei der Alltagsbewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld

unterstützen

Aufbaumodul Präsenzzeit: 30 Stunden 2 Credits

Modulbeschreibung

Dieses Arbeitspraktische Transfermodul ist ausgerichtet auf die Unterstützung von Klien-

tinnen und Klienten bei der Reinigung und Pflege des persönlichen Wohnraumes und des

Wohnumfeldes sowie von Textilien. Grundlage dafür sind die vereinbarten Unterstüt-

zungsleistungen nach den Vorgaben der Klientinnen / Klienten und / oder Angehörigen

bzw. Beteiligten im sozialen Netzwerk sowie durch die Fachkräfte. Das Aufbaumodul

knüpft unmittelbar an die Kompetenzen des Grundmoduls PM 4 „Menschen bei ihrer Ge-

sundheitserhaltung unterstützen und fördern“ an. Die Unterstützungsleistungen bei der

Alltagsbewältigung haben entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit von Klientinnen

und Klienten und damit auf deren Selbstständigkeit und Selbstbestimmung. Damit leisten

Teilnehmer/innen einen entscheidenden Beitrag zur Lebensqualität der Klientinnen und

Klienten und dem Verbleib im häuslichen Umfeld.

Vor dem Hintergrund, dass der eigene Wohnraum und die persönlichen Textilien eine

besondere Bedeutung für Menschen haben können, wird der pflegliche und respektvolle

Umgang thematisiert. Dazu wird auch auf mögliche kulturelle Hintergründe eingegangen.

Von Bedeutung für die Reinigung und Pflege von Wohnraum und Wohnumfeld sowie der

Textilien sind die verbindlichen Vorgaben der Hygienepläne. Auf der Basis der Hygiene-

pläne müssen die entsprechenden Reinigungsmethoden mit dafür vorgesehenen Reini-

gungs- / Waschmitteln bedarfsgerecht eingesetzt werden. Um Arbeitsprozesse zu erleich-

tern, werden unterschiedliche Arbeitsgeräte eingesetzt. Neben dem zweckmäßigen Ein-

satz werden auch Gefahren im Umgang mit den Arbeitsgeräten angesprochen. Themati-

siert werden in diesem Zusammenhang auch der eigene Gesundheitsschutz und geeigne-

te Maßnahmen zur Gesunderhaltung (z.B. Hautschutz, Allergien).

Codenummer PM 7 B 1

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.1

LB 2 LF 2.1.1; 2.2.2

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 1, ggf. PM 6 B 1

Anschlussmöglichkeiten PM 6 B 1;

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen reinigen und pflegen den Wohnraum

und die Räumlichkeiten im Wohnumfeld sowie die Textilien

auf der Basis der vereinbarten Unterstützungsleistungen.

Sie schätzen den damit verbunden Beitrag zur Lebensquali-

tät der Klientinnen / Klienten ein und gehen pfleglich mit

Einrichtungsgegenständen, Geräten und den Textilien um.

Sie beachten die Prinzipien der individuellen Haushaltsfüh-

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 54

Module

rung und setzen Reinigungs- und Wäschepflegemittel sowie

Arbeitsgeräte ökologisch und ökonomisch ein. Sie berück-

sichtigen konsequent die Vorgaben von Hygieneplänen.

Bei der Verwendung von Reinigungsmitteln achten sie auf

die eigene Gesundheit und nutzen entsprechende Schutz-

kleidung. Um Unfällen vorzubeugen, bewahren Teilneh-

mer/innen Reinigungsmittel nach Gebrauch sicher auf und

beachten stets die Vorgaben zur Unfallverhütung.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern spezifische hygienische Grundsätze zur Raum-

und Arbeitsplatzhygiene (z.B. Hygienepläne)

benennen unterschiedliche Reinigungs- / Waschmittel

nach Anwendungsgebiet

unterscheiden Reinigungs- / Desinfektionsmittel für die

häusliche Umgebung und dem Gebrauch in Einrichtun-

gen der Pflege, Unterstützung und Betreuung

Können

gestalten den Arbeitsplatz nach den Richtlinien der

Arbeitsplatzsicherheit (z.B. Arbeitskleidung, Schutz-

handschuhe)

führen nach Anweisung eigenständig hauswirtschaftliche

Arbeitsprozesse im Sinne vollständiger Handlungen im

vorgesehenen Zeitfenster durch (Planung, Vorbereitung,

Durchführung, Nachsorge, Dokumentation)

setzen Instrumente zur Arbeitsplanung ein

reinigen und pflegen den Wohnraum und Räumlichkei-

ten im Wohnumfeld nach Anweisung

dosieren die unterschiedlichen Reinigungsmittel im

jeweiligen Anwendungsbereich

setzen Desinfektionsmittel wo notwendig in der vorge-

sehenen Dosierung ein

tragen mit Vorschlägen zur Wohnraum- bzw. zur Woh-

numfeldgestaltung bei (z.B. Sicherheit)

entsorgen Abfälle gesetzlichen Bestimmungen entspre-

chend

betten ein leeres Bett und nehmen Wäschewechsel vor

sortieren die Wäsche entsprechend der Waschtempera-

tur (ggf. in vorgesehene Wäschesäcke)

dosieren Waschmittel und Waschtemperatur den Textili-

en und dem Verschmutzungsgrad entsprechend

wählen die Waschtemperatur entsprechend dem Ver-

schmutzungsgrad und Vorgaben der Textilien

glätten bzw. bügeln die Textilien entsprechend der

Kennzeichnung

sortieren und falten Wäschestücke schrankfertig

bessern schadhafte Wäschestücke aus (z.B. Knöpfe

annähen) bzw. sortieren schadhafte Wäschestücke zum

Ausbessern aus (z.B. Schneiderei)

setzen Geräte nach Einweisung sicher, ökologisch und

ökonomisch ein

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 55

Module

erkennen und melden eigenständig Reparatur- und

Ausbesserungsbedarfe

Einstellungen

schätzen den Wert hauswirtschaftlicher Aufgaben für

das Wohlbefinden und die Lebensqualität ein

beziehen Menschen nach deren Leistungsvermögen bzw.

Wünschen ein

reflektieren die Bedeutung des Wohnraumes und der

Bekleidung für das Wohlbefinden und die Lebensqualität

respektieren den individuellen Wohn- und Lebensraum

gehen pfleglich mit Gegenständen und Arbeitsgeräten

sowie Textilien um

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Praktische Übungen, z.B. zum Erstellen eines Arbeits- /

Ablaufplanes, Führen des Haushaltsbuches, Dokumentation

der erbrachten Leistungen incl. möglicher Zwischenfälle,

lesen und verstehen von Bedienungsanleitungen von Gerä-

ten und Sicherheitszeichen, lesen und verstehen von Dosie-

rungsanweisungen von Reinigungs- / Waschmitteln, Übun-

gen zum Umgang mit unterschiedlichen Reinigungs- und

Desinfektionsmitteln

Besuch einer Reinigungsfirma mit Schwerpunkt der Reini-

gung von Einrichtungen im Gesundheitswesen mit abschlie-

ßender Visualisierung und Präsentation anhand vorgegebe-

ner Leitfragen.

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Lernaufgabe als Kombination mit PM 5 “Sich in bestehende

Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM 6 „Menschen

bei der Ernährung und Nahrungszubereitung unterstützen“

z.B. Planung von vereinbarten Unterstützungsleistungen

über einen vorgegebenen Zeitraum (ca. 30-60 Min.) zur

Überprüfung von Kompetenzen aus den Modulen. Auswer-

tung mithilfe eines Instrumentes basierend auf den Lerner-

gebnissen der ausgewählten Module.

Erstellen eines Tätigkeitskataloges

Für die unterschiedlichen Aufgaben in diesem Modul und im

Modul PM 6 „Menschen bei der Ernährung und Nahrungszu-

bereitung unterstützen“ bietet es sich an einen Tätigkeits-

katalog zu erstellen.

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung mit

Reflexionsgespräch im Lernort Schule (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 5 “Sich in

bestehende Beziehungsstrukturen einfügen“ und / oder PM

6 „Menschen bei der Ernährung und Nahrungszubereitung

unterstützen“

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 56

Module

Praktische Einzelprüfungen im Lernort Praxis (mit Prüfungs-

gespräch, Selbst- und Fremdreflexion im Anschluss an den

praktischen Prüfungsteil)

Literaturempfehlungen FachFrauen für Ernährung S-H. Alltagsbildung neu entdecken. Online verfügbar unter: http://www.netzwerk-ernaehrung.schleswig-holstein.de/downloads/Erlebniswelt-Haushalt.pdf; Zugriff: 24.07.2012 Meulemans, Marleen u.a. (2008).Berufsfeld Hauswirtschaft. Textilpflege und Reinigung. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/pdf/10-Regeln-der-DGE.pdf ; Zugriff: 24.07.2012 Bauer, Margot u.a. (2008). Hauswirtschaftlich handeln. Textilpflege.

(Probeseiten). Online verfügbar unter: http://www.bildungsverlag1.de/wcsstore/InfinitasCatalogAssetStore/Attachment/Probeseiten/17017_2.pdf ; Zugriff: 24.07.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 57

Module

3 Lehrgangsübergreifendes Modul Bildungsgänge B 2 Betreuungskraft in der

Pflege und B 3 Helfer/in in der Pflege

Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits

Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits

PM 5 – B 2-3 Grundmodul

Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen

36 Stunden – 2 Credits

Die Übersicht zeigt das lehrgangsübergreifende Pflichtmodul 5 der Bildungsgänge 2 und 3,

dem sich dieses dritte Kapitel widmet. Im vierten Kapitel schließen sich die beiden lehr-

gangsspezifischen Pflichtmodule des Bildungsganges 2 Betreuungskraft in der Pflege an, im

fünften Kapitel die beiden lehrgangsspezifischen Module des Bildungsganges 3 Helfer/in in

der Pflege.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 58

Module

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

3 Helfer/in in der Pflege

PM 5 B 2-3 Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-

kungen bei ihrer Selbstpflege unterstützen

Grundmodul Präsenzzeit: 36 Stunden 2 Credits

Modulbeschreibung

Der Betreuungs- und Unterstützungsbedarf in diesem Arbeitspraktischen Transfermodul

der Bildungsgänge 2 und 3 ist insbesondere auf Unterstützungsleistungen im Bereich der

Mobilität, der Körperpflege und des An- und Auskleidens, der Ernährung und der Beglei-

tung im Rahmen von Ausscheidungsvorgängen ausgerichtet. Von Bedeutung sind dabei

die verbliebenen Ressourcen sowie individuelle Kompensationsmechanismen von Klien-

tinnen / Klienten. Notwendige körpernahe Pflegemaßnahmen werden von Pflegefachkräf-

ten durchgeführt.

Die Einschränkungen treten oftmals im Zusammenhang mit Erkrankungen auf. Exempla-

risch wird der Betreuungs- und Unterstützungsbedarf an häufig vorkommenden Erkran-

kungen verdeutlicht. Thematisiert werden, neben degenerativen Erkrankungen des

Bewegungsapparates (z.B. Arthrose), auch neurologische und gerontopsychiatrische

Erkrankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, demenzielle Erkrankungen, Depressionen).

Die Teilnehmer/innen bekommen einen Einblick in Ursachen der Erkrankungen und

daraus resultierende Einschränkungen. Als Beitrag zur Gesundheitserhaltung und Ge-

sundheitsförderung gibt dieses Grundmodul einen Einblick in Maßnahmen der pflegeri-

schen Prophylaxe.

Gemeinsam mit Grundmodul PM 4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstüt-

zen und fördern“ ist dieses Grundmodul darauf ausgerichtet, dass in den lehrgangsspezi-

fischen Modulen der Bildungsgänge 2 und 3 Kompetenzen aufgegriffen, vertieft und

erweitert werden.

Codenummer PM 5 B 2-3

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.1; 1.4.1, 1.2.2, 1.3.5; 1.3.7

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3

Anschlussmöglichkeiten PM 6-7 B 2, B 3

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken in unterschiedlichen Versor-

gungsformen mit bei der Betreuung und Unterstützung von

Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Ein-

schränkungen im Bereich der Mobilität, Körperpflege, Er-

nährung und Ausscheidungen.

Sie berücksichtigen die individuellen Ressourcen und Kom-

pensationsmöglichkeiten der Klientinnen / Klienten und

passen das eigene Tempo an. Sie geben Sicherheit und

setzen geeignete Bewegungstechniken zum Transfer ein.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 59

Module

Sie begleiten Menschen zum Toilettengang und sind mit der

Anwendung von Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung ver-

traut. Mit einzelnen Handgriffen unterstützen die Teilneh-

mer/innen Klientinnen / Klienten bei der Körperpflege (z.B.

Vorbereiten / Anreichen der Waschutensilien) und beim An-

und Auskleiden. Sie bereiten nach Wunsch das Essen

mundgerecht und appetitlich zu und unterstützen damit die

Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme.

Sie nehmen mögliche Einschränkungen, die aufgrund von

Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. degenerative

Erkrankungen) oder neurologischer und psychischer Er-

krankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, Demenz, Depres-

sion) auftreten können, wahr und geben Orientierung und

Sicherheit.

Die Teilnehmer/innen schützen die Privatsphäre der Men-

schen und beachten deren Schamgefühl. Sie nehmen non-

verbale und verbale Schmerzäußerungen wahr und leiten

diese unverzüglich an Pflegefachkräfte weiter. Sie doku-

mentieren Beobachtungen und Maßnahmen.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

unterscheiden Versorgungsformen zur Betreuung, Un-

terstützung und Pflege von Menschen (im ambulanten,

teil-stationären und stationären Bereich) und deren Be-

deutung für Klientinnen / Klienten

beschreiben häufige Einschränkungen bei Erkrankungen

des Bewegungsapparates (z.B. degenerative Erkrankun-

gen) und neurologischen und gerontopsychiatrischen

Erkrankungen (z.B. Parkinson, Schlaganfall, Demenz,

Depression)

benennen Auswirkungen eingeschränkter Beweglichkeit

auf die Gesundheit (Dekubitus, Thrombose, Kontraktur,

Pneumonie, Sturzgeschehen) und deren Ursachen

erläutern die Bedeutung pflegerischer Prophylaxe und

beschreiben eigene Anteile bei der Mitwirkung

erläutern die individuelle Bedeutung von Schmerz

Können

betten ein leeres Bett

wechseln Bettwäsche bei Verschmutzung und entsorgen

diese zur Reinigung (z.B. Wäschesacksystem)

ergreifen Maßnahmen zur Sicherheit sturzgefährdeter

Menschen

beseitigen Gefahrenquellen im Wohnumfeld

bereiten Material zur Körper- und Mundpflege (Zahnrei-

nigung, Zahnprothesenversorgung) vor und versorgen

benutztes Material hygienisch einwandfrei

assistieren bei der täglichen Mund- und Zahnpflege

assistieren beim Rasieren und Kämmen

beraten bei der Auswahl der Kleidung und assistieren

beim An- und Ausziehen

wirken mit bei Maßnahmen der pflegerischen Prophylaxe

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 60

Module

und führen einzelne delegierte Maßnahmen durch (z.B.

Transfer, Gehübungen, Positionsveränderungen, Gym-

nastik, Mikrobewegungen)

bereiten Nahrungsmittel und Getränke zur selbstständi-

gen Nahrungsaufnahme vor

dokumentieren die Trinkmenge für die Flüssigkeitsbilanz

geben Sicherheit beim Toilettengang

wirken mit bei der Umsetzung von Maßnahmen zur

Kontinenzförderung

Einstellungen

stellen den Beziehungsprozess im eigenen Handeln

heraus

reflektieren die Bedeutung körpernaher Aufgaben so-

wohl für hilfsbedürftige Menschen als auch für die Helfer

berücksichtigen die Intimität im körpernahen Bereich

nehmen Schmerzäußerungen ernst und melden diese

unverzüglich weiter

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Visualisierung der Phasen vollständiger Handlungen

Praktische Übungen (möglichst als Selbsterfahrungsübun-

gen) z.B. Vorbereitung, Assistenz und Nachsorge der Kör-

perpflege, Unterstützung der Nahrungsaufnahme, Umgang

mit Materialien zur Kontinenzförderung, Maßnahmen der

Bewegungsförderung, Maßnahmen der Mund- und Zahn-

pflege, Demonstration und Übungen mit Hilfsmitteln, Bet-

ten, Bettwäschewechsel etc.

Reflexion von Nähe und Distanz, Ekel und Scham (z.B. mit

Verfahren szenischen Lernens, Rollenspiel, Fallbeispiele)

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Lernaufgaben zur Planung, Durchführung und Evaluation

von Handlungen aus dem Modul mit der Reflexion von

Problemsituationen (z.B. Nähe und Distanz)

ggf. als gemeinsame Lernaufgabe mit PM 4 „Menschen bei

ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Mündliches Prüfungsgespräch / praktische Prüfung im Lern-

ort Schule (z.B. als Prüfungsparcours) mit Reflexionsge-

spräch (Selbst-, Fremdeinschätzung) (Einzel- oder Grup-

penprüfung) als Kombinationsprüfung mit PM 4 „Menschen

bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“

Praktische Prüfung mit Prüfungsgespräch im Lernort Praxis

als Kombinationsprüfung mit Grundmodul PM 4 „Menschen

bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“.

Gegenstand der Modulprüfung sind die Vorbereitung der

Handlung, Assistenzaufgaben bei der Durchführung bzw.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 61

Module

delegierte, selbstständige Teilhandlungen und die Nachsor-

ge

Literaturempfehlungen AOK Betriebliche Gesundheitsförderung (2011). Pflege für die Pflege: Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheits-partner.de/imperia/md/gpp/bund/pflege/mediathek/gg_spezial_1111.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: Gesun-de Haut durch Schutz und Pflege. Tipps und Informationen für die Beschäf-tigten in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.bgw-onli-ne.de/internet/generator/Inhalt/OnlineInhalt/Medientypen/bgw_20themen/TP-HAP-11__Gesunde__Haut__durch__Schutz__und__Pflege,property=pdfDownload.pdf; Zugriff: 31.07.2011 Bethel (2010). Gute Jahre - Der Ratgeber zum Älter werden. Online kos-tenlos bestellbar unter: http://www.senioren-bethel.de/gute-jahre/; Zugriff: 31.07.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 62

Module

4 Lehrgangsspezifische Module B 2 Betreuungskraft in der Pflege

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden - 1 Credit

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 2

Betreuungskraft in der Pflege 160 Stunden- - 10 Credits

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

16 Stunden - 1 Credit

PM 5 – B 2-3 Grundmodul

Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen

36 Stunden – 2 Credits

PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken 28 Stunden – 2 Credits

PM 7 – B 2

Aufbaumodul Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen 32 Stunden – 2 Credits

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

24 Stunden – 1 Credit

Das vierte Kapitel befasst sich mit den beiden lehrgangsspezifischen Aufbaumodulen PM 6

und PM 7. Zur besseren Übersicht werden alle Module des Bildungsganges dargestellt. Dies

sind die lehrgangsübergreifenden Grundmodule PM 1-4 für alle Bildungsgänge sowie PM 5 als lehrgangsübergreifendes Modul der Bildungsgänge 2 und 3.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 63

Module

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

PM 6 B 2 Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krank-

heitsbedingten Einschränkungen mitwirken

Aufbaumodul Präsenzzeit: 28 Stunden 2 Credits

Modulbeschreibung

Dieses Arbeitspraktische Transfermodul greift, als Aufbaumodul, spezifische Aufgaben

der Betreuungskräfte im Rahmen der Beschäftigung und der Tagesgestaltung von Men-

schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen auf. Die eigenstän-

dige und selbstbestimmte Lebensführung der Klientinnen / Klienten steht dabei im Mit-

telpunkt.

Das Modul ist zum einen ausgerichtet auf die Beziehung mit Klientinnen und Klienten

sowie den Kontakt mit deren Angehörigen bzw. Beteiligten im sozialen Netzwerk. Zum

anderen ist auch die Gestaltung der individuellen Lebenswelt, sowohl im häuslichen

Umfeld als auch in Einrichtungen der Pflege, Unterstützung und Betreuung von Bedeu-

tung. Die individuelle Lebenswelt ist geprägt durch die Biografie der Klientinnen / Klien-

ten sowie sozio-kulturelle und religiöse Hintergründe und Erfahrungen. Bei der Planung

und Durchführung von Aktivitäten zur Tages- und Freizeitgestaltung müssen diese Ein-

flussfaktoren berücksichtigt werden.

Die spezifische Ausrichtung der Maßnahmen zur Tagesgestaltung bei Menschen mit

Demenz schließt im Aufbaumodul PM 7 „Menschen mit Demenz betreuen und unterstüt-

zen“ an.

Codenummer PM 6 B 2

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 2 LF 2.2.1

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3, PM 5 B 2-3

Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 2

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei Betreuungs- und Akti-

vierungsmaßnahmen zur Tagesgestaltung. Sie motivieren

Menschen zu Alltagsaktivitäten und betreuen und begleiten

sie empathisch dabei.

Sie respektieren bei der Planung die Wünsche der Klientin /

des Klienten sowie deren Biografie. Die Teilnehmer/innen

wirken mit bei der Erhebung biografischer Daten und gehen

sensibel und verschwiegen damit um.

Die geplanten Aktivitäten sind auf das jeweilige Leistungs-

vermögen der Klientinnen / Klienten abgestimmt. Die Teil-

nehmer/innen erkennen Zeichen der Über- oder Unterforde-

rung, sowohl im körperlichen als auch im kognitiven und

psychisch-sozialen Bereich. Dazu nehmen sie verbale und

nonverbale Äußerungen wahr und passen Maßnahmen

unverzüglich an.

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 64

Module

Gemeinsam mit Fachkräften planen und gestalten sie Maß-

nahmen für Menschen, die in ihrem eigenen Handlungs-

spielraum eingeschränkt sind.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern die Bedeutung einer Tagesgestaltung bzw. -

strukturierung für Menschen in unterschiedlichen Le-

bensphasen

beschreiben unterschiedliche Möglichkeiten zur Tages-

und Freizeitgestaltung und deren Grenzen (z.B. Haus-

halt, Hobby, Veranstaltungen)

Können

berücksichtigen Auswirkungen von Erkrankungen bzw.

Einschränkungen bei behinderten Menschen bei der Ta-

gesgestaltung

bereiten Menschen rechtzeitig für die geplanten Maß-

nahmen bzw. Unternehmungen vor (z.B. Anziehen der

Oberbekleidung und Schuhe, Toilettengang)

begleiten betroffene Menschen z.B. bei Arzt- und Behör-

dengängen, bei kulturellen Veranstaltungen

unterstützen betroffene Menschen bei hauswirtschaftli-

chen Tätigkeiten unter Berücksichtigung der individuel-

len Lebenswelt

beachten Grundlagen der Hygiene (z.B. HACCP-

Konzept) bei hauswirtschaftlichen Aktivierungsmaßnah-

men (je nach Wunsch gemeinsames Kochen, Backen

etc.)

handeln bei Zeichen der Über- und Unterforderung

unverzüglich

gehen mit Hilfsmitteln zur Mobilitätsförderung sicher

und sorgsam um (z.B. Rollstuhl, Rollator, Gehstöcke)

ergreifen sicherheitsgebende Maßnahmen

kooperieren mit betroffenen Menschen, Angehörigen

und Beteiligten im sozialen Netz zur Sicherstellung der

Alltagsaktivitäten

Einstellungen

berücksichtigen biografische Erkenntnisse und gehen

sorgsam und verschwiegen damit um

gehen sensibel mit kulturell, religiös und individuell

gestalteten Wohn- und Lebensbereichen um und respek-

tieren unterschiedliche Wohn- und Lebensformen vorur-

teilsfrei

Empfehlung zur Unter-

richtsgestaltung

Erstellen einer Zeitleiste mit der Biografie prägender Ereig-

nisse (z.B. der vergangenen 100 Jahre)

„Betagten-Besuche / Betagten-Interviews“ in unterschiedli-

chen Wohn- und Lebensformen mit dem Schwerpunkt der

Tagesgestaltung mit abschließender Präsentation (ggf. als

Modulabschlussprüfung möglich)

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 65

Module

Vorstellung von Angeboten für Klientinnen / Klienten /

Menschen mit Behinderungen im Wohnumfeld (z.B. von

Städten, Kirchen, Selbsthilfegruppen)

Teilnahme an Aktivierungsangeboten in Einrichtungen der

Pflege, Betreuung und Unterstützung und / oder Rehabilita-

tion

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung von

Menschen

Lernaufgabe zur Wahrnehmung von Ressourcen sowie

Auswirkungen von Erkrankungen / Einschränkungen behin-

derter Menschen auf die Fähigkeiten und Motivation zur

Alltagsgestaltung

Darstellung und Reflexion nach Teilnahme an einer Maß-

nahme zur Alltagsgestaltung ggf. in Kombination mit PM 7

„Menschen mit Demenz betreuen und Unterstützen“

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Praktische Prüfung im Lernort Schule (als Einzel- oder Part-

nerprüfung): Planung, Vorbereitung, ggf. Durchführung und

Nachsorge einer Maßnahme zur Tagesgestaltung, incl.

Reflexion und Rückmeldung durch die Teilnehmer/innen

Möglichkeit der Kombinationsprüfung mit PM 7 „Menschen

mit Demenz betreuen und unterstützen“, ggf. im Rahmen

der Unterstützung einer Fachkraft im Lernort Praxis (mit

festgelegtem Aufgabenbereich z.B. Vorbereitung, Nachsor-

ge, individuelle Betreuung)

Literaturempfehlungen Beyschlag, R.: Altengymnastik und kleine Spiele. Anleitung für Übungslei-ter in Einrichtungen der Altenhilfe, Begegnungsstätten und Verbänden. Elsevier GmbH 2006 Portmann, R.: Bewegungsspiele für Seniorengruppen. Praxis Seniorenar-beit. Don Bosco Medine GmbH 2008 Schmidt-Hackenberg, U.: Wahrnehmen und Motivieren – Die 10-Minuten-Aktivierung für die Begleitung Hochbetagter. Hannover, Vincentz-Verlag 1996 Tschan, Elvira (2010): Integrative aktivierende Alltagsgestaltung. Konzept und Anwendung. Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen, Toronto, Seattle 2010

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 66

Module

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

PM 7 B 2 Menschen mit Demenz betreuen und unterstützen

Aufbaumodul Präsenzzeit: 32 Stunden 2 Credits

Modulbeschreibung

Das Arbeitspraktische Transfermodul knüpft an die Kompetenzen der Grundmodule PM 4

„Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5 „Men-

schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“ sowie

dem Aufbaumodul PM 6 „Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und

krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“ an und geht auf die spezifische Kom-

munikation und Beschäftigungsmöglichkeiten von an Demenz erkrankten Menschen ein.

Dazu werden spezifische Betreuungskonzepte wie Validation und Basale Stimulation®

thematisiert. Von besonderer Bedeutung sind auch die Ernährung und spezifische Anfor-

derungen im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Angehörige bzw. Beteiligte

im sozialen Netzwerk werden im Rahmen ihrer Möglichkeiten einbezogen.

Hintergrund für die Betreuung und Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen

aufgrund demenzieller Erkrankungen sind auch rechtliche Vorgaben. In diesem Ar-

beitspraktischen Transfermodul werden, neben Grundlagen des Haftungsrechts, auch

das Betreuungs- und Unterbringungsrecht thematisiert.

Der Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen stellt für alle Beteiligten im therapeu-

tischen Team oftmals eine Herausforderung dar. Deshalb müssen Situationen im Um-

gang mit betroffenen Menschen kontinuierlich reflektiert werden. In diesem Zusammen-

hang müssen Zeichen der Überforderung bei Mitarbeiter/innen thematisiert werden.

Neben den Folgen einer Überforderung (z.B. Gewalt, Aggression, Rückzug, Depression)

werden Maßnahmen zur Prävention und Selbstpflege angesprochen.

Codenummer PM 7 B 2

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LF 1.3.8; 1.3.1

Zugangsvoraussetzungen PM 1-3 B 1-2-3, PM 4 B 2-3; PM 5 B 2-3, PM 6 B 2

Anschlussmöglichkeiten

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Menschen mit Ein-

schränkungen aufgrund demenzieller Erkrankungen in ihren

Alltagsaktivitäten (Tages- und Freizeitgestaltung). Sie set-

zen sich mit den Ursachen, den Formen und Auswirkungen

der Erkrankung auseinander.

Die Teilnehmer/innen gestalten mit den Klientinnen / Klien-

ten ihnen vertraute Alltagsaktivitäten und binden sie auf

der Basis biografischer Erkenntnisse und des individuellen

Leistungsvermögens in hauswirtschaftlich-handwerkliche

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 67

Module

Alltagstätigkeiten ein. Sie übernehmen spezifische Unter-

stützungsaufgaben im Bereich der Selbstpflege, insbeson-

dere bei der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme.

Die Teilnehmer/innen kommunizieren und aktivieren be-

troffene Menschen auf der Basis von einrichtungsspezifi-

schen Betreuungskonzepten. Sie nehmen Anzeichen der

Über- und Unterforderung wahr. Unter Anleitung von Fach-

kräften wirken sie mit bei geplanten Aktivitäten und Unter-

nehmungen. Sie verstehen mögliche Verhaltensverände-

rungen von Betroffenen als Folge der Erkrankung und

schützen sie unter Beachtung rechtlicher Grundlagen vor

Gefahren.

Die Teilnehmer/innen informieren Fachkräfte über Beobach-

tungen und durchgeführte Tätigkeiten und dokumentieren

diese lesbar und fehlerfrei.

Die Teilnehmer/innen nehmen Zeichen emotionaler Über-

forderung bei sich selbst wahr, kommunizieren diese mit

der Pflegefachkraft und ergreifen Maßnahmen zur Selbst-

pflege.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

beschreiben typische Verhaltensweisen demenziell ver-

änderter Menschen

erläutern die Grundlagen der Basalen Stimulation®

erklären Chancen und Grenzen der Biografiearbeit

benennen Zeichen der Unverträglichkeit von Nahrungs-

mitteln

erläutern Prinzipien der gesetzlichen Betreuung und

Unterbringung

benennen Schwerpunkte des Haftungsrechts für das

eigene Handeln

Können

setzen Betreuungskonzepte gezielt ein (z.B. personen-

zentrierter Ansatz n. Tom Kitwood, Validation)

deuten Mimik und Gestik sowie Verhaltensweisen und

richten das eigene Verhalten darauf aus

assistieren bei der Planung, Vorbereitung, Durchführung

und Nachsorge von Maßnahmen zur Freizeit- und Ta-

gesgestaltung (z.B. Kochen, Backen, Haushalt, Bewe-

gungsübungen) auf der Basis biografischer Erkenntnisse

wenden einfühlsam und geduldig Maßnahmen zur Ge-

währleistung der Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme

an (z.B. Zwischenmahlzeiten)

erkennen Gefahrensituationen und ergreifen Maßnah-

men zur Prävention

berichten und dokumentieren Beobachtungen und

durchgeführte Maßnahmen

wenden Maßnahmen der Basalen Stimulation® an

setzen Maßnahmen zur Prävention von Konflikten ein

ergreifen Maßnahmen zur Deeskalation von Konflikten

ergreifen bei eigener emotionaler Überforderung Maß-

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 68

Module

nahmen zur Selbstpflege

Einstellungen

stellen sich auf die Verhaltensveränderungen demenziell

veränderter Menschen ein

akzeptieren und respektieren demenziell veränderte

Menschen in ihrer Lebenswelt

schätzen Nähe und Distanz für das eigene Befinden

selbstständig ein

schätzen eigene Grenzen im Umgang mit demenziell

veränderten Menschen ein

erkennen eigene Anzeichen emotionaler Überforderung

und melden diese der Pflegefachkraft

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Erinnerungsarbeit (z.B. Erinnerungskoffer / Erinnerungsal-

bum)

Falldialog (z.B. Bearbeitung von Filmsequenzen beispiels-

weise. „Mein Vater“)

Übungen zur Basalen Stimulation®

Reflexion Verhaltensweisen von Menschen mit Demenz, z.B.

mit Verfahren szenischen Lernens, Rollenspiel)

Teilnahme an Aktivierungsangeboten in gerontopsychiatri-

schen Einrichtungen (z.B. stationäre Einrichtungen, Tages-

pflege)

Visualisieren, ggf. Vorstellung und Diskussion von Maßnah-

men zur Selbstpflege (z.B. Sport, Autogenes Training)

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung,

insbesondere von Menschen mit Einschränkungen aufgrund

demenzieller Erkrankungen

Lernaufgabe zur Wahrnehmung der Auswirkungen von

demenziell veränderter Menschen auf die Fähigkeiten und

Motivation zur Alltagsgestaltung

Teilnahme an einer Maßnahme zur Alltagsgestaltung: Be-

schreibung der Maßnahme und der Klientin / des Klienten

(Planung, Vorbereitung, (Assistenz bei der) Durchführung

und Reflexion) ggf. in Kombination mit PM 6 „Bei der Ta-

gesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krank-

heitsbedingten Einschränkungen mitwirken“,

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Praktische Prüfung im Lernort Schule (als Einzel- oder Part-

nerprüfung): Planung, Vorbereitung, ggf. Durchführung und

Nachsorge einer Maßnahme zur Tagesgestaltung / Betreu-

ung, incl. Reflexion und Rückmeldung durch die Teilneh-

mer/innen

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 69

Module

Möglichkeit der Kombinationsprüfung mit PM 6 „Bei der

Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und

krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken“, ggf. im

Rahmen der Unterstützung einer Fachkraft während des

praktischen Ausbildungsanteils (mit festgelegtem Aufga-

benbereich z.B. Vorbereitung, Nachsorge, individuelle Be-

treuung)

Literaturempfehlungen Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (2006). Verantwortungsvoller Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Pflege. Online verfügbar unter: http://www.verwaltung.bayern.de/egov-

port-lets/xview/Anlage/3361591/VerantwortungsvollerUmgangmitfreiheitsentziehendenManahmeninderPflege.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Lernfeldori-entierte Altenpflegeausbildung – Pflege von Menschen mit Demenz. Online verfügbar unter: www.altenpflege-lernfelder.de. Zugriff: 01.08.2012 Deutsche Alzheimergesellschaft e.V. Website verfügbar unter: http://www.deutsche-alzheimer.de/; Zugriff: 01.08.2012 European Validation Association. Website verfügbar unter: http://www.validation-eva.com/; Zugriff: 08.08.2012 Feil, N.: Validation in Anwendung und Beispielen. Der Umgang mit verwirr-ten alten Menschen. München, Ernst Reinhard Verlag 2004 Hammerla, M.: Der Alltag mit demenzerkrankten Menschen. Pflege in den verschiedenen Phasen der Erkrankung. Elsevier GmbH 2008 Landesinitiative Demenz-Service NRW. Website zum Download einer Informationsbroschüre verfügbar unter: http://www.demenz-service-nrw.de/nachricht/items/ratgeber-fuer-die-polizeiliche-praxis-umgang-mit-demenzkranken-menschen-veroeffentlicht.html; Zugriff: 01.08.2012 Patientenleitlinien.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Demenzkrankheit.(2005); Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html; Zugriff: 01.08.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 70

Module

5 Lehrgangsspezifische Module B 3 Helfer/in in der Pflege

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden - 1 Credit

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden - 1 Credit

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

16 Stunden - 1 Credit

PM 5 – B 2-3 Grundmodul

Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-kungen unterstützen

36 Stunden – 2 Credits

PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-

gen mitwirken (ME 1-4)

80 Stunden – 4 Credits

PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mitwirken

20 Stunden – 1 Credit

Bildungsgang B 3

Helfer/in in der Pflege 200 Stunden – 11 Credits

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern

24 Stunden – 1 Credit

Die Übersicht zeigt alle Module des Bildungsganges auf. Dies sind die lehrgangsübergrei-

fenden Grundmodule für alle Bildungsgänge sowie PM 5 als lehrgangsübergreifendes Modul

der Bildungsgänge 2 und 3. An diese Module schließen in diesem Kapitel die beiden lehr-

gangsspezifischen Aufbaumodule an.

Aufgrund der Größe von PM 6 wird dieses Modul in vier

Moduleinheiten unterteilt:

ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positi-

onsveränderungen mitwirken

ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mit-

wirken

ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvor-

gängen unterstützen

ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mit-

wirken

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 71

Module

Bildungsgang Helfer/in in der Pflege

PM 6 B 3 Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbeding-

ten Einschränkungen mitwirken

Aufbaumodul Präsenzzeit: 80 Stunden 48 Credits

Modulbeschreibung

In diesem Arbeitspraktischen Transfermodul werden Kompetenzen der Grundmodule PM

4 „Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern“ und PM 5 „Men-

schen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen unterstützen“ aufge-

griffen, erweitert und vertieft. Thematisiert werden vorbeugende Maßnahmen zur Ge-

sundheitserhaltung sowie körpernahe Pflegeverrichtungen, bei denen Teilnehmer/innen

der Pflegefachkraft assistieren. Einzelne Teil-Aufgaben im Bereich pflegerischer Unter-

stützungsleistungen können von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nach Delegation

selbstständig durchgeführt werden. Auf der Grundlage spezifischer Einschränkungen der

Klientinnen / Klienten im Bereich der Selbstpflege werden in diesem Aufbaumodul aus-

gewählte Krankheitsbilder und deren Ursachen vorgestellt.

In Anbetracht der unterschiedlichen thematischen Schwerpunkte und der Präsenzzeit

von 80 Stunden wird das Modul in vier Moduleinheiten unterteilt.

In der ersten Moduleinheit geht es um die Bewegungsförderung. Thematisiert werden

Bewegungseinschränkungen, wie diese bei Menschen nach einem Schlaganfall auftreten

können. Wird der Rehabilitationsprozess durch individuelle Maßnahmen im Bereich der

Bewegungsförderung gezielt unterstützt, kann eine Weiterversorgung der Klientin / des

Klienten im häuslichen Umfeld möglich sein.

Die zweite Moduleinheit ist auf die Unterstützung und Mitwirkung bei der Körperpflege

ausgerichtet. Am Beispiel von Menschen mit Einschränkungen aufgrund demenzieller

Erkrankungen wird der pflegerische Unterstützungsbedarf dargestellt. Gefühle und Emp-

findungen, sowohl aufseiten der pflegebedürftigen Menschen als auch der Teilneh-

mer/innen, werden thematisiert sowie der Aufgabenbereich der Teilnehmer/innen im

Bereich körpernaher Pflegemaßnahmen eingegrenzt.

Die dritte Moduleinheit befasst sich mit der Ernährung und der Unterstützung bei Aus-

scheidungsvorgängen am Beispiel von Menschen mit Diabetes mellitus. In diesem Zu-

sammenhang werden Grundlagen zum Umgang mit Arzneimitteln sowie Grundlagen zur

Wundversorgung und der Assistenz beim Verbandwechsel thematisiert.

Die vierte Moduleinheit widmet sich Pflege- und Betreuungsmaßnahmen bei fieberkran-

ken Menschen am Beispiel häufig vorkommender Infektionskrankheiten.

Moduleinheiten

ME 1 Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen

mitwirken

24 Stunden

ME 2 Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken 22 Stunden

ME 3 Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen unterstützen 20 Stunden

ME 4 Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken 14 Stunden

8 Um Rundungsdifferenzen auszugleichen, wurden die Credits aufgerundet (3,29).

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 72

Module

Modulbezeichnung Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und

krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken

Codenummer PM 6 B 3

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz Lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1 LF 1.3.1; LF 1.4.1; LF 1.2.2; LF 1.2.1

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3, PM 5 B 2-3

Anschlussmöglichkeiten PM 7 B 3

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen assistieren der Pflegefachkraft unter

Berücksichtigung der hygienischen Vorschriften bei der

Durchführung von körpernahen Pflegemaßnahmen, insbe-

sondere im Bereich der Mobilität, Körperpflege, Ernährung

und der Unterstützung bei Ausscheidungsvorgängen sowie

bei Fieber. Teil-Aufgaben führen die Teilnehmer/innen unter

Aufsicht bzw. nach Delegation selbstständig und eigenver-

antwortlich durch. Grundlage sind die geplanten Pflegemaß-

nahmen der Pflegefachkraft.

Die Teilnehmer/innen gestalten den pflegerischen Bezie-

hungsprozess, nehmen Wünsche und Bedürfnisse der be-

troffenen Menschen wahr und beziehen diese konsequent in

die Maßnahmen ein. Sie informieren verständlich und kom-

munizieren wertschätzend. Auf Empfindungen und Äuße-

rungen der pflegebedürftigen Menschen gehen sie ein.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern Assistenzaufgaben und Teil-Aufgaben körper-

naher Pflegemaßnahmen, die eigenständig durchgeführt

werden können

erläutern den eigenen Aufgabenbereich bei der Vorbe-

reitung, Durchführung und Nachsorge von pflegerischen

Maßnahmen

Können

assistieren der Pflegefachkraft bei der Vorbereitung

(z.B. Material, Raum, Kleidung), Durchführung und

Nachsorge geplanter Pflegemaßnahmen im Bereich der

Mobilität, Körperpflege, Ernährung und Unterstützung

von Ausscheidungsvorgängen und Fieber

beachten hygienische Vorgaben für die unterschiedli-

chen Pflegemaßnahmen

sorgen selbstständig für saubere und hygienische Ar-

beitsmaterialien und ein strukturiertes Arbeitsumfeld

entsorgen genutztes Material hygienisch einwandfrei

wahren stets die Intimsphäre der pflegebedürftigen

Menschen

initiieren, gestalten und beenden den pflegerischen

Beziehungsprozess selbstständig

Einstellungen

berücksichtigen die Bedeutung von Nähe und Distanz im

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 73

Module

eigenen pflegerischen Handeln

reflektieren Macht und Ohnmacht

reflektieren die Bedeutung der Intimsphäre

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Einrichtungen und Dienste der ambulanten, teil-stationären

und stationären Pflege, Unterstützung und Betreuung; incl.

der Betreuung von Menschen mit Einschränkungen auf-

grund demenzieller Erkrankungen

Lernaufgabe: Dokumentation von Unterstützungsleistungen

am Beispiel einer Klientin / eines Klienten über einen fest-

gelegten Zeitraum aus ausgewählten Bereichen der Modu-

leinheiten (Vorstellung der Klientin / des Klienten; Be-

schreibung von Ressourcen und Einschränkungen, Be-

schreibung der Unterstützungsleistungen und Besonderhei-

ten bei der Durchführung auf der Grundlage der Pflegepla-

nung, Auswertung und Reflexion)

(ggf. als Vorbereitung auf einen Praxisbesuch / Modulab-

schlussprüfung)

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Praktische Einzelprüfung (z.B. Arbeitsauftrag im Rahmen

einer simulierten Pflegesituation) im Lernort Schule als

Kombinationsprüfung mit PM 7 „Bei der Begleitung von

Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik mit-

wirken“ (z.B. im Prüfungsgespräch)

Praktische Prüfung (Einzelprüfung) anhand eines Arbeits-

auftrage im Lernort Praxis über einen festgelegten Zeitraum

(ca. 60 Minuten) als Kombinationsprüfung mit PM 7 „Bei der

Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Ver-

laufsdynamik mitwirken“ (z.B. im Prüfungsgespräch)

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 74

Module

Bezeichnung

der Moduleinheit

Bei der Bewegungsförderung und bei Positionsverän-

derungen mitwirken

Codenummer PM 6 B 3 - ME 1

Verantwortliche Lehrkraft

Stunden 24 Stunden

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen assistieren der Pflegefachkraft bei der

Durchführung geplanter Pflegemaßnahmen im Bereich der

Bewegungsförderung und bei Positionsveränderungen bei

Menschen nach einem Schlaganfall. Dabei werden Ressour-

cen und physiologische Kompensationsmechanismen der

betroffenen Menschen stets in die aktivierende Pflege ein-

bezogen.

Die Teilnehmer/innen nehmen Auswirkungen auf die Be-

weglichkeit wahr sowie weitere individuelle Folgen und

deren Auswirkungen auf die Lebensqualität von Menschen

nach einem Schlaganfall.

Auf den Informationsbedarf der Klientinnen / Klienten rea-

gieren Teilnehmer/innen gezielt. Veränderungen werden

dokumentiert und unverzüglich weitergegeben. Die Teil-

nehmer/innen sind sensibilisiert für die Auswirkungen kör-

perlicher Einschränkungen auf das Befinden der Klientinnen

/ Klienten. Sie nehmen Empfindungen und Äußerungen

betroffener Menschen ernst.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

beschreiben die Bedeutung der Bewegungsfähigkeit für

Menschen

benennen wesentliche Bestandteile und Hauptfunktionen

des Bewegungsapparates

erläutern wesentliche Ursachen und Folgen von Bewe-

gungseinschränkungen am Beispiel von Menschen nach

einem Schlaganfall

benennen häufige Risikofaktoren, die zu einem Schlag-

anfall führen

Können

nehmen Ressourcen und Kompensationsmechanismen

betroffener Menschen wahr

assistieren der Pflegefachkraft nach kinästhetischen

Prinzipien bei der Bewegungsförderung und bei Positi-

onsveränderungen (z.B. nach dem Bobath-Konzept)

führen ausgewählte Maßnahmen zur Bewegungsförde-

rung und Bewegungserhaltung unter Anleitung durch

(z.B. Transfer in den Rollstuhl, Mikrobewegungen)

setzen geplante Maßnahmen zur Sturzprophylaxe um

(z.B. sicheres Schuhwerk, Einsatz von Gehhilfen)

sorgen für Barrierefreiheit im Wohnraum und Wohnum-

feld

wirken mit bei der Auswahl und Anwendung von Pflege-

hilfsmitteln (z.B. Hilfsmittel zur Druckentlastung, Druck-

verteilung)

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 75

Module

versorgen Pflegehilfsmittel nach Gebrauch hygienisch

einwandfrei

wirken mit bei Maßnahmen zur Dekubitus-, Intertrigo-,

Thrombose- und Kontrakturenprophylaxe

unterstützen betroffene Menschen bei ihren Bewe-

gungsübungen (assistiert, aktiv, passiv)

dokumentieren lesbar, verständlich und fehlerfrei im

Pflegebericht

Einstellungen

wahren bei allen Handlungen die Privat- und Intimsphä-

re in der individuellen Wohn- und Lebenswelt

sind sensibilisiert für die Auswirkungen von Immobilität

im psychisch, geistigen, seelischen und sozialen Bereich

und deren Auswirkungen auf die Lebensqualität von be-

troffenen Menschen

nehmen Empfindungen und Reaktionen betroffener

Menschen wahr und gehen darauf ein

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Selbsterfahrungsübungen zu Wahrnehmung der Auswirkun-

gen von Einschränkungen bei der Mobilität (incl. Reflexion

und Austausch)

Praktische Übungen z.B. Grundlagen der Kinästhetik, Maß-

nahmen der Bewegungsförderung incl. Positionsverände-

rungen (incl. Bobath-Konzept), Maßnahmen zur Prophylaxe,

Demonstration von Hilfsmitteln mit Erarbeitung und Visuali-

sierung von Vor- und Nachteilen

Teilnahme an Aktivierungsangeboten in Einrichtungen der

Pflege, Betreuung und Unterstützung bzw. der Rehabilitati-

on

Vorstellung der Maßnahmen zur Sturzprophylaxe in einer

Einrichtung der Pflege, Betreuung und Unterstützung

Übungen zur Dokumentation

Literaturempfehlungen AOK Gesundheitsratgeber (2009). Vorsicht Stufe. Sturzprophylaxe. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheitspart-part-ner.de/imperia/md/gpp/bund/pflege/mediathek/pflege_mediathek_gg_06_09.pdf; Zugriff 31.07.2012

Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.: Rheuma frühzeitig erkennen: Online gegen Rückporto bestellbar unter: http://www.rheuma-li-ga.de/fileadmin/user_upload/Dokumente/Mediencenter/Publikationen/Broschueren_kurz/broschuere_frueheristbesser_kurz.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Das Schlaganfall-Portal im Internet: http://www.schlaganfall-info.de/literat.htm Zugriff: 07.07.2011 Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.: Online verfügbar unter: http://www.dmsg.de/multiple-sklerose-news/ Zugriff: 07.07.2011

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 76

Module

Deutsche Parkinson Vereinigung. Online verfügbar unter: http://www.parkinson-selbsthilfe.de/ Zugriff: 07.07.2011 Patientenleitlinie.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Vorbeugen und frühzeitiges Erkennen von Wundliegen (= Dekubitusprä-vention) (2005). Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Dekubitus/dekubitus.html; Zugriff: 01.08.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 77

Module

Bezeichnung

der Moduleinheit

Bei der Durchführung der Körperpflege mitwirken

Codenummer PM 6 B 3 - ME 2

Verantwortliche Lehrkraft

Stunden 22 Stunden

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei der Durchführung von

Maßnahmen, die zur Ganz- oder Teilkörperpflege geplant

sind.

Sie nehmen die Ressourcen von Menschen mit Einschrän-

kungen aufgrund demenzieller Erkrankungen wahr und

beachten deren Wünsche und Gewohnheiten.

Teil-Aufgaben bei der Körperpflege übernehmen die Teil-

nehmer/innen nach Delegation selbstständig.

Die Teilnehmer/innen respektieren und achten die Intim-

sphäre betroffener Menschen sowie krankheitsbedingte

Stimmungsschwankungen und deren Auswirkungen auf die

geplanten Maßnahmen.

Sie nehmen Anzeichen von Über- und Unterforderung bei

den Klientinnen / Klienten wahr und reagieren gezielt da-

rauf.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erläutern Prinzipien der Teilkörperpflege (Unterstützung

am Waschbecken, Bettrand; Haarwäsche (im Bett),

Handpflege, Fußpflege (Fußbad)

benennen die Prinzipien der Assistenz bei der Ganzkör-

perpflege / Duschen / Vollbad

erläutern die Vorbereitungen zur Durchführung der

Ganzkörperpflege

nennen Prinzipien der alltäglichen Zahn- und Mundpfle-

ge

nennen die Hauptfunktionen der Haut und Hautanhangs-

gebilde

nennen Hauptursachen und häufige Formen demenziel-

ler Erkrankungen

erläutern den Entwicklungsprozess demenzieller Erkran-

kungen und dessen Auswirkungen auf betroffene Men-

schen

Können

begleiten betroffene Menschen zum Waschbecken

leiten bei der Körperpflege an und assistieren bei einzel-

nen Verrichtungen

führen Teil-Aufgaben im Rahmen der Körperpflege

selbstständig durch

wenden Körperpflegemittel entsprechend dem Hauttyp

und individuellen Wünschen an

beraten bei der Auswahl angemessener Kleidung und

Schuhwerk

bereiten Material und Räumlichkeit zur Ganzkörperpfle-

ge / Duschen / Vollbad vor

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 78

Module

assistieren der Pflegefachkraft bei der Durchführung der

Ganzkörperwäsche, beim Duschen, beim Vollbad, beim

Haare waschen im Bett

beobachten und melden Veränderungen der Haut und

Hautanhangsgebilde weiter

entsorgen benutztes Material hygienisch einwandfrei

sorgen für Ordnung in den Räumlichkeiten

Einstellungen

reflektieren die Bedeutung der Körperpflege für die

Gesundheitsvorsorge

gehen auf individuelle Bedürfnisse und Gewohnheiten

ein

nehmen Ängste betroffener Menschen ernst

reflektieren den eigenen Umgang mit der Intimsphäre

und Sexualität

stellen die Bedeutung der Intimsphäre für das pflegeri-

sche Handeln heraus

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Selbsterfahrungsübungen zu Wahrnehmung von Berührun-

gen / Berührungsqualität (incl. Reflexion „Nähe und Dis-

tanz“, „Umgang mit Sexualität“, Austausch und Visualisie-

rung möglicher Konsequenzen)

Übungen zur Beobachtung und Beschreibung von Haut und

Hautanhangsgebilde (Nägel, Haare)

Praktische Übungen z.B. Vorbereitung Materialien zur Kör-

perpflege (Duschbad, Vollbad); Assistenz bei der Körper-

pflege bzw. Übung von Teil-Aufgaben; Vorbereitung und

Assistenz beim Haare waschen im Bett)

Literaturempfehlungen Altenpflege (09/2005). Zahn um Zahn. Online verfügbar unter: http://www.altenpflege.vincentz.net/fileserver/vincentzverlag/files/54700/54741/AP_08_11_Pflegepraxis_Michl_Text_Benz.pdf; Zugriff: 02.08.2012 Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit. Website verfügbar unter: http://www.agz-rnk.de/agz/content/3/3_2/3_2_1/3_2_1_4/index.php; Zugriff: 02.08.2012 Bundesministerium für Gesundheit: Pflegen zu Hause. Ratgeber für die häusliche Pflege: Online verfügbar unter: http://www.bmg.bund.de/uploads/publications/BMG-P-G-502-Ratgeber-Pflegen-zu-Hause_201008.pdf; Zugriff: 01.08.2012 Patientenleitlinien.de. Leitlinie für Betroffene, Angehörige und Pflegende. Demenzkrankheit.(2005); Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Demenz/demenz.html; Zugriff: 01.08.2012

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 79

Module

Bezeichnung

der Moduleinheit

Bei der Ernährung und bei Ausscheidungsvorgängen

unterstützen

Codenummer PM 6 B 3 - ME 3

Verantwortliche Lehrkraft

Stunden 20 Stunden

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen Fachkräfte bei der Nah-

rungszubereitung sowie bei der Verabreichung von Nah-

rung. Sie erkennen die Bedeutung der Zusammensetzung

der Nahrung und Ernährungsgewohnheiten am Beispiel von

Menschen mit Diabetes mellitus.

Nach Delegation unterstützen die Teilnehmer/innen Klien-

tinnen / Klienten bei der Vorbereitung zur Nahrungsauf-

nahme und assistieren bei der Nahrungsaufnahme. Sie

erfassen Vorlieben für bestimmte Nahrungsmittel und Ge-

tränke und individuelle Rituale bei der Nahrungsaufnahme.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Übelkeit und Erbrechen

melden sie unverzüglich an die Pflegekraft weiter. Sie be-

achten die rechtlichen Grundlagen bei der Unterstützung

der Medikamenteneinnahme und achten auf Anzeichen, die

auf Unverträglichkeiten hinweisen können

Die Teilnehmer/innen unterstützen pflegebedürftige Men-

schen bei Ausscheidungsvorgängen und bei der Anwendung

von Hilfsmitteln zur Kontinenzförderung.

Beim Verbandswechsel assistieren Teilnehmer/innen der

Pflegefachkraft. Sie beachten die notwendigen Anforderun-

gen an die Hygiene.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

erklären Hygieneregeln im Umgang mit Nahrungsmitteln

und Getränken

nennen Ursachen und Auswirkungen von Aspiration bei

der Nahrungsaufnahme

erläutern Grundlagen physiologischer Ausscheidungs-

vorgänge und häufige Abweichungen

nennen Ursachen und typische Krankheitszeichen von

Diabetes mellitus

erklären häufige Komplikationen bzw. Folgeerkrankun-

gen bei Menschen mit Diabetes mellitus

erläutern eigene Handlungsgrenzen und deren rechtli-

chen Hintergrund im Umgang mit Arzneimitteln

nennen Grundlagen im Umgang mit Arzneimitteln (vgl.

häuslicher Bereich, pflegerische Einrichtungen)

benennen Prinzipien der Hygiene als Assistent/in beim

Verbandwechsel

Können

führen Alltagsgespräche über Essgewohnheiten, bevor-

zugte Speisen und Getränke

setzen die gewohnten Hilfsmittel zur Nahrungs- und

Flüssigkeitsaufnahme ein

achten auf die Sitzposition bei der Nahrungsaufnahme

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 80

Module

zur Vermeidung einer Aspiration

unterstützen die individuelle Nahrungsaufnahme nach

Delegation durch die Fachkraft bzw. die betroffene Per-

son bzw. Angehörige

nehmen Abweichungen vom normalen Schluckvorgang

wahr

erkennen Zeichen von Aspiration und holen unverzüglich

Unterstützung durch die Pflegefachkraft

assistieren bei der Verabreichung von Sondenkost

melden der Pflegefachkraft unverzüglich Zwischenfälle

und Unverträglichkeiten bei der Verabreichung von Nah-

rung

unterstützen betroffene Menschen bei Übelkeit und

Erbrechen

assistieren der Pflegefachkraft beim Verbandwechsel

unter Beachtung hygienischer Prinzipien

begleiten den Gang zur Toilette (z.B. Toilettentraining)

wenden Hilfsmittel zur Kontinenzförderung an

assistieren der Pflegefachkraft beim Katheterisieren der

Harnblase

erkennen Zeichen der Über- und Unterzuckerung und

melden diese unverzüglich an die Pflegefachkraft weiter

beachten den Spritz-Essabstand nach der Insulininjekti-

on durch die Pflegefachkraft und notwendige Zwischen-

mahlzeiten

nehmen Hautveränderungen wahr, dokumentieren diese

und melden sie weiter

Einstellungen

stellen die Bedeutung von Essen als soziales Ereignis

heraus

berücksichtigen Sitten, Gebräuche, Vorlieben, Abnei-

gungen im Zusammenhang mit der Ernährung

berücksichtigen kulturelle und religiöse Aspekte der

Ernährung und Nahrungsaufnahme

reflektieren die Bedeutung der Ernährung für das eigene

Handeln

akzeptieren eigene Handlungsgrenzen

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Reflexion „Ekel und Scham“ z.B. mit Verfahren Szenischen

Lernens

Praktische Übungen (als Übungsparcours „Pflege“ mit

Selbsterfahrungsübungen) z.B. Unterstützung bei der Nah-

rungsaufnahme, Position zur Nahrungsaufnahme, Doku-

mentation der Einfuhr, Umgang mit Hilfsmittel zur Konti-

nenzförderung, Maßnahmen zum Toilettentraining

Praktische Übung zur Assistenz beim Verbandwechsel (z.B.

Händedesinfektion, Umgang mit Instrumenten, Öffnen von

Sterilgut, Entsorgen des Materials)

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 81

Module

Literaturempfehlungen AOK – Die Gesundheitskasse: Hilfe! Diabetes. Handbuch für Typ II-Diabetiker. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheitspart-part-ner.de/imperia/md/gpp/bund/dmp/publikationen/hb/pat_hb_dm2_zdf_komplett.pdf Zugriff: 31.07.2012 AOK – Die Gesundheitskasse: Das AOK Diabetes Buch. Online verfügbar unter: http://www.aok-gesundheits-partner.de/imperia/md/gpp/bund/dmp/publikationen/hb/pat_hb_dm1.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Prävention von Austrocknungs-zuständen im Alter. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=518; Zugriff: 07.07.2011 Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.: Ernährung. Online verfügbar unter: http://www.dge.de/modules.php?name=St&file=themen; Zugriff: 07.07.2011 Deutsches Ernährungsberatung und –informationsnetz: Ernährung im Alter. Online verfügbar unter: http://www.ernaehrung.de/tipps/alter/; Zugriff: 07.07.2011 Hartmann AG: Gesunde Ernährung im Alter. Online verfügbar unter: http://www.pflegeheim.de/DE/Themen/article_91885.html; Zugriff: 07.07.2011

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 82

Module

Bezeichnung

der Moduleinheit

Bei der Pflege fieberkranker Menschen mitwirken

Codenummer PM 6 B 3 – ME 4

Verantwortliche Lehrkraft

Stunden 14 Stunden

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen wirken mit bei der Pflege von Men-

schen mit infektbedingtem Fieber (z.B. Erkältung, Lungen-

entzündung, Magen-Darm-Infekt). Sie nehmen Äußerungen

betroffener Menschen ernst, beobachten Verhaltensweisen

und Krankheitszeichen, insbesondere Temperaturerhöhung,

und melden diese an die Pflegefachkraft weiter.

Erforderliche Maßnahmen führen sie zusammen mit der

Pflegefachkraft auf der Grundlage der Pflegeplanung durch.

Mit angemessenen hygienischen Maßnahmen verhindern sie

die Ausbreitung der Infektion. Sie erkennen die Bedeutung

hygienischer Maßnahmen auch zur eigenen Gesunderhal-

tung.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

unterscheiden Maßnahmen der Hygiene im häuslichen

Bereich von erforderlichen Maßnahmen in den Einrich-

tungen der Pflege und Betreuung

erklären den Umgang mit Reinigungs- und Desinfekti-

onsmitteln

erläutern Abweichungen von der physiologischen Kör-

pertemperatur (Temperaturerhöhung, Fieber)

nennen wesentliche Krankheitszeichen bei Fieber

nennen Wirkungsweise und Gefahren bzw. Grenzen

physikalischer Maßnahmen

nennen Hauptursachen von häufigen Infektionserkran-

kungen

nennen Möglichkeiten zur Vorbeugung von Infektionen

Können

ergreifen Maßnahmen der persönlichen Hygiene (z.B.

Körperpflege, Berufskleidung / Schutzkleidung, Nägel,

Haare, Haut, Mund) zur Unterbrechung der Infektions-

kette

assistieren bei pflegerischen Maßnahmen bei erhöhter

Körpertemperatur (z.B. Wadenwickel, feucht-warme

Waschungen)

bereiten das Material für Wadenwickel vor

assistieren bei Maßnahmen bei Schüttelfrost

betreuen Menschen mit Fieber und Schüttelfrost und

holen unverzüglich Unterstützung bei Veränderungen

(z.B. Fieberanstieg, Unruhe)

assistieren bei der Anwendung physikalischer Maßnah-

men (z.B. Wärmflasche, Luftbefeuchter, Inhalation)

assistieren bei Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe

führen einzelne Maßnahmen zur Pneumonieprophylaxe

nach Delegation und Anleitung durch

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 83

Module

Einstellungen

stellen die Bedeutung der persönlichen Hygiene und der

Psychohygiene als Angehörige pflegerischer Gesund-

heitsberufe heraus

nehmen Ängste und Unsicherheiten fieberkranker Men-

schen ernst

Empfehlungen zur Unter-

richtsgestaltung

Praktische Übungen (als Übungsparcours „Pflege“, Selbster-

fahrungsübungen) z.B. Anziehen und Umgang mit Schutz-

kleidung; Maßnahmen der Händehygiene, Messung der

Körpertemperatur mit unterschiedlichen Thermometern

(z.B. Ohrthermometer); Anlegen von Wadenwickel, Physi-

kalische Maßnahmen, Maßnahmen der Pneumonieprophyla-

xe)

Literaturempfehlungen Medizinische Medien Information GmbH. Website verfügbar unter: http://www.meine-gesundheit.de/fieber; Zugriff: 02.08.2012 MedizInfo. Website verfügbar unter : http://www.medizinfo.de/kinder/fieber/allgemein.htm; Zugriff: 02.08.2012 Patientenleitlinien.de. Fieber im Kindesalter. Website verfügbar unter: http://www.patientenleitlinien.de/Fieber_Kindesalter/fieber_kindesalter.html; Zugriff: 02.08.2012

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Module

Bildungsgang Helfer/in in der Pflege

PM 7 B 3 Bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Ver-

laufsdynamik mitwirken

Aufbaumodul Präsenzzeit: 20 Stunden 1 Credit

Modulbeschreibung

Die Begleitung von Menschen in Situationen besonderer Verlaufsdynamik gehört zum

Pflegealltag. Dieses Arbeitspraktische Transfermodul als Aufbaumodul im Bildungsgang 3

ist darauf ausgerichtet die Teilnehmer/innen auf diesen Aufgabenbereich vorzubereiten.

Im Zentrum steht die Begleitung und Pflege schwerkranker und sterbender Menschen

gemeinsam mit der Pflegefachkraft. Behutsam werden die Teilnehmer/innen an das

Thema herangeführt, um diese für die besondere Situation zu sensibilisieren.

In diesem Zusammenhang werden neben der Begleitung und Betreuung sterbender und

schwerkranker Menschen auch interkulturelle Aspekte zum Thema „Leben, Sterben und

Tod“, die Begleitung der Angehörigen und die Trauerarbeit thematisiert.

Von zentraler Bedeutung bei der Begleitung von Menschen in Situationen besonderer

Verlaufsdynamik ist eine daraus resultierende emotionale Belastung für die Beteiligten.

Zur Vorbeugung eines Burn-out Syndroms müssen Anzeichen möglicher emotionaler

Belastungen frühzeitig erkannt und thematisiert werden. Das Modul befasst sich mit

Maßnahmen zur Prävention, ebenso mit möglichen Folgen des Burn-out-Syndroms. Ziel

ist es Strategien einzusetzen, um die eigene Gesundheit und Berufszufriedenheit der

Teilnehmer/innen zu erhalten.

Codenummer PM 7 B 3

Modulverantwortliche

Modultyp Arbeitspraktisches Transfermodul

Moduleinsatz lehrgangsspezifisch

Bezug zum Lernbereich /

Lernfeld n. APRO-APH

LB 1: LF 1.3.9 / LF. 1.3.10

Zugangsvoraussetzungen PM 1-4 B 1-2-3; PM 5 B 2-3; PM 6 B 3

Anschlussmöglichkeiten

Handlungskompetenzen Die Teilnehmer/innen unterstützen die Pflegefachkraft bei

der Begleitung und Pflege von schwerkranken und sterben-

den Menschen. Einzelne delegierte Betreuungs- und Unter-

stützungsmaßnahmen führen sie selbstständig durch. Die

Teilnehmer/innen reagieren einfühlsam auf Bedürfnisse und

geben Informationen und Anzeichen von Veränderungen

unverzüglich an die Pflegefachkraft weiter.

Sie begreifen Verhaltensweisen und Gefühlsschwankungen

schwerkranker und sterbender Menschen als Ausdruck der

emotionalen Auseinandersetzung.

Sie stellen die Bedeutung von empathischem Verstehen für

die Begleitung und Betreuung heraus und tragen zur Ge-

staltung einer sicheren und würdevollen Atmosphäre bei.

Sie setzen sich mit emotionalen Belastungen im Rahmen

der Trauerarbeit auseinander und begleiten mit der Pflege-

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Modulhandbuch DRK Borken 85

Module

fachkraft Angehörige.

Die Teilnehmer/innen setzen sich mit den eigenen Grenzen

und den emotionalen Belastungen bei der Betreuung und

Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen ausei-

nander und wenden Strategien zur Burn-out Prophylaxe an.

Lernergebnisse Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Wissen

benennen die gesellschaftliche Bedeutung von Leben,

Sterben, Tod und Trauer

unterscheiden Sterbebegleitung und Sterbehilfe

beschreiben anhand von Sterbephasen grundlegende

Verhaltensweisen

Können

assistieren der Pflegefachkraft bei geplanten Pflegemaß-

nahmen

begleiten empathisch schwerkranke und sterbende

Menschen (z.B. Sitzwache)

melden Veränderungen unverzüglich an die Pflegefach-

kraft weiter

unterstützen persönliche Bedürfnisse schwerkranker und

sterbender Menschen (z.B. Anreichen des Lieblingsge-

tränkes, Lippenpflege, Befeuchten des Mundes)

sorgen für eine saubere Atmosphäre im Wohnraum und

Wohnumfeld

kommunizieren eigene Ängste und Unsicherheiten mit

der Pflegefachkraft

wenden Strategien zur Burn-out Prophylaxe an

Einstellungen

reflektieren eigene Ängste und die eigene Haltung zum

Thema „Leben, Sterben, Tod“

nehmen Anzeichen der emotionalen Überlastung bei sich

selbst wahr

begreifen Sterben und Tod als persönlichen und einzig-

artigen Prozess für Menschen und begegnen schwer-

kranken und sterbenden Menschen mit einer geduldi-

gen, wertschätzenden und verständnisvollen Haltung

respektieren und achten interkulturelle und religiöse

Aspekte bei der Begleitung schwerkranker und sterben-

der Menschen

Empfehlung zur Unter-

richtsgestaltung

Gruppenarbeit zum Sterben und Tod in unterschiedlichen

Kulturen / Religionen

Ggf. in Form eines Seminars zum Thema „Leben, Sterben,

Tod“

Reflexion von Erfahrungen im Umgang mit „Leben, Sterben,

Tod“, z.B. Verfahren des Szenischen Lernens, Rollenspiel,

Methoden Erfahrungsbezogenen Lernens z.B. Collagieren)

Reflexion „Empathie in der Pflege“ (n. Bischoff-Wanner

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Modulhandbuch DRK Borken 86

Module

2002)

Fallbearbeitung (z.B. von selbst erlebten Fällen)

Einrichtungsbesuch (z.B. Abschiedsraum in stationären

Einrichtungen, Hospiz, Einrichtungen der Palliativ Pflege,

Bestattungsinstitut)

Übungen zu pflegerischen Assistenzaufgaben (z.B. Statio-

nenlernen) z.B. Durchführung spezieller Mundpflege, Anrei-

chen von Getränken)

Visualisieren, ggf. Vorstellung und Diskussion von Maßnah-

men zur Selbstpflege (z.B. Sport, Autogenes Training)

Empfehlungen zur Gestal-

tung der praktischen Aus-

bildung

Geeignete Lernorte

Lernaufgabenhinweise

Wohnbereiche in teil-stationären und stationären Einrich-

tungen der Pflege und Betreuung, Hospiz, Palliative Care

Lernaufgabe zur Reflexion des Umgangs mit schwerkranken

und sterbenden Menschen (z.B. Fallbeispiel aus der Praxis)

Vorschlag zur Gestaltung

der Modulabschlussprüfung

Aufgrund der Ausrichtung des Moduls wird ein Prüfungsge-

spräch (Einzelprüfung) im Rahmen einer praktischen Prü-

fung als Kombinationsprüfung mit PM 6 B 3 empfohlen.

Literaturempfehlungen Deutscher Hospiz- und Palliativverband e.V.: Informationen online verfüg-bar unter http://www.dhpv.de ; Zugriff: 31.07.2012 Hufnagel, Marco u.a. (2010). Burnout- in der Altenpflege. Online verfügbar unter: http://www.altenpflege.vincentz.net/fileserver/vincentzverlag/files/54400/54436/Burnout_in_der_AP.pdf; Zugriff: 31.07.2012 Student, Christoph: Die Sterbephasen (2006). Informationen und Hinweise für Helferinnen und Helfer. Online verfügbar unter: http://christoph-student.homepage.t-online.de/Downloads/Sterbephasen.pdf; Zugriff: 31.07.2012

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Literaturverzeichnis

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Modulhandbuch DRK Borken 88

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Modulhandbuch DRK Borken 89

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Modulhandbuch DRK Borken 90

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Anlagen

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Anlagen

Anlage 1: Exemplarische Berechnung der Leistungspunkte eines Moduls

Beispiel Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

Pflichtmodul 3: Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen

Präsenzzeit: 16 Stunden

Berechnungsgrundlagen

Gesamtzahl Leistungspunkte zur Verteilung auf die sieben Pflichtmodule

Credits

Leistungspunkte für Bildungsgang 2

109 (9,1)

Bestimmung des Umrechnungsfaktor Workload (Stunden) in Credits

Anzahl Credits für die Summe aller Module

dividiert durch den Workload (Stunden) des gesamten Bildungsganges

10 Credits

/ 270 Stunden

0,037

Berechnung Workload Modul 3:

Präsenzzeit 16 Stunden ≙ Selbstlernzeit 4 Stunden

Präsenzzeit (Std.)

16 Std.

+ Selbstlernzeit (Std.)

4 Std.

+ Anteil praktische

Ausbildung (Std.)

120 Std./7 Module

= 17,14 Std. (á 60 Min.)

Workload

Modul (Std.)

16 Std. (á 45 Min.) ≙ 12 (á 60 Min)

+ 4 Std. (á 45 Min.) ≙ 3 (á 60 Min.)

+ 17,14 32,14

Umrechnung Workload in Credits

Workload Modul 1

Stunden

x Umrechnungsfaktor

Bildungsgang Altenpflegehilfe

Credits Modul 1

32,14 x 0,037 1 Credit (1,19)

Aufgrund der Berechnung wird dem Pflichtmodul 3 „Menschen in Situationen vitaler Ge-

fährdung unterstützen“ im Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege mit einer Prä-

senzzeit von 16 Stunden, 1 Credit zugewiesen. Der Workload des Moduls beträgt 32

Stunden (32,14Stunden).

9 Zur Gewichtung der komplexeren Handlungskompetenzen des Bildungsganges 2 gegenüber Bildungsgang 1 wurden die Credits für den Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege auf 10 aufgerundet.

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Anlagen

Anlage 2: Übersicht der Module, Präsenzstunden und Credits

PM 7 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Alltags-bewältigung im Wohnraum und Wohnumfeld unter-

stützen 30 Stunden – 2 Credit

PM 1 – B 1-2-3 Grundmodul Beziehungen mit anderen Menschen gestalten

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 1 Alltagsbegleiter/in in

der Altenhilfe 140 Stunden - 9 Credits

PM 2 – B 1-2-3 Grundmodul Die eigene Rolle reflektieren

12 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 2 Betreuungskraft in der

Pflege

160 Stunden- - 10 Credits

PM 3 – B 1-2-3 Grundmodul

Menschen in Situationen vitaler Gefährdung unterstützen 16 Stunden - 1 Credit

Bildungsgang B 3 Helfer/in in der Pflege

200 Stunden – 11 Credits

PM 5 – B 1 Aufbaumodul Sich in bestehende Beziehungsstrukturen einfügen 16 Stunden - 1 Credit

PM 6 – B 1 Aufbaumodul Menschen bei der Ernäh-rung und Nahrungszuberei-tung unterstützen 30 Stunden - 2 Credits

PM 4 – B 1-2-3 Grundmodul

Menschen bei ihrer Gesundheitserhaltung unterstützen und fördern 24 Stunden – 1 Credit

PM 5 – B 2-3 Grundmodul Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschrän-

kungen unterstützen 36 Stunden – 2 Credits

PM 6 – B 2 Aufbaumodul Bei der Tagesgestaltung von Menschen mit entwicklungs- und krankheitsbedingten Einschränkungen mitwirken

28 Stunden – 2 Credits

PM 7 – B 2 Aufbaumodul Menschen mit Demenz

betreuen und unterstützen 32 Stunden – 2 Credits

PM 6 – B 3 Aufbaumodul Bei der Pflege von Menschen mit entwicklungs- und krank-heitsbedingten Einschränkun-gen mitwirken (ME 1-4)

80 Stunden – 4 Credits

PM 7 – B 3 Aufbaumodul Bei der Begleitung von Menschen in Situationen

besonderer Verlaufsdynamik mitwirken 20 Stunden – 1 Credit

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Anlagen

Anlage 3 Checkliste zur Vorab-Evaluation (n. Reischmann10

) der

Modulhandbücher im Rahmen des Projektes „Modularisierung-AQUA“

Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege11, Bildungsgang 2 Betreuungskraft in

der Pflege, Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

Trifft zu

Trifft teil-weise zu

Trifft nicht zu

Anmerkungen

1 Stimmigkeit der Tätigkeitsprofile

Die Tätigkeitsprofile sind in sich und in der Abgrenzung untereinander stimmig

Die Modulbezeichnungen spiegeln die grundlegenden Kompetenzen für den jeweiligen Bildungsgang wider

Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

Die Modulbezeichnungen / Kompetenzen der drei lehr-gangsübergreifenden Module entsprechen Anforderungen aller drei Bildungsgänge

Die Modulbezeichnungen / Kompetenzen der beiden lehr-gangsübergreifenden Module Betreuungskraft und Helfer/in entsprechen den Anforderungen beider Bildungsgänge

2 Zusammenhang zwischen den modularisierten

Bildungsgängen und den rechtlichen Vorgaben

In den Bildungsgängen werden grundlegende Kompetenzen der Altenpflegehilfe aufgegriffen

Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

Die modularisierten Bildungsgänge 1-3 sind anschlussfähig an berufliche Bildungsgänge der Altenpflege (Altenpflegehilfe / Altenpflege)

Bildungsgang 1 Servicekraft in Haushalt und Pflege

Bildungsgang 2 Betreuungskraft in der Pflege

Bildungsgang 3 Helfer/in in der Pflege

3 Struktur, Handhabbarkeit und Lesefreundlichkeit

Die Nutzer bekommen durch die Struktur der Modulhandbü-cher schnell einen Überblick

Die Darlegungselemente sind verständlich und strukturieren die Module übersichtlich

Die Modulhandbücher sind lesefreundlich

10 Reischmann, Jost (2006). Grundlagen der Weiterbildung. Weiterbildungs-Evaluation. Lernerfolge messbar machen, Augsburg, ziel Verlag 11 Um die Zugehörigkeit des Bildungsganges zum Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreu-ung von Menschen herauszustellen, wurde im Anschluss an die Vorab-Evaluation die Bezeichnung des Bildungs-ganges in Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe angepasst.

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Anlagen

Anlage 4a: Beispiel – Abschlusszeugnis Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

Abschlusszeugnis im Bildungsgang

Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe

vom ______________bis___________

Name, Vorname

Geburtsdatum, Geburtsort

Gesamtergebnis Stunden Theorie

Stunden Praxis

Mögliche Credits

Erreichte Credits

Bildungsgang Alltagsbegleiter/in in der Altenhilfe 9

Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen

Pflicht-modul

Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie

Datum Modul-

ab-schluss-prüfung

Note Modul-

ab-schluss-prüfung

Credits

PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen

gestalten

PM 2 Die eigene Rolle reflektieren

PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-

dung unterstützen

PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-

tung unterstützen und fördern

PM 5 Sich in bestehende Beziehungsstruktu-

ren einfügen

PM 6 Menschen bei der Ernährung und Nah-

rungszubereitung unterstützen

PM 7

Menschen bei der Alltagsbewältigung im

Wohnraum und Wohnumfeld unterstüt-

zen

__________________________________

Ort, Datum (Schulstempel)

___________________________________

Unterschrift Schulleitung

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Modulhandbuch DRK Borken 96

Anlagen

Anlage 4b: Beispiel – Abschlusszeugnis Betreuungskraft in der Pflege

Abschlusszeugnis im Bildungsgang

Betreuungskraft in der Pflege

vom ______________bis___________

Name, Vorname

Geburtsdatum, Geburtsort

Gesamtergebnis Stunden Theorie

Stunden Praxis

Mögliche Credits

Erreichte Credits

Bildungsgang Betreuungskraft in der Pflege 10

Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen:

Pflicht-modul

Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie

Datum Modul-

ab-schluss-prüfung

Note Modul-

ab-schluss-prüfung

Credits

PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen

gestalten

PM 2 Die eigene Rolle reflektieren

PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-

dung unterstützen

PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-

tung unterstützen und fördern

PM 5 Menschen mit entwicklungs- und krank-

heitsbedingten Einschränkungen unter-

stützen

PM 6 Bei der Tagesgestaltung von Menschen

mit entwicklungs- und krankheitsbeding-

ten Einschränkungen

PM 7

Menschen mit Demenz betreuen und

unterstützen

__________________________________

Ort, Datum (Schulstempel)

___________________________________

Schulleitung

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Modulhandbuch DRK Borken 97

Anlagen

Anlage 4c: Beispiel – Abschlusszeugnis Helfer/in in der Pflege

Abschlusszeugnis im Bildungsgang

Helfer/in in der Pflege

vom ______________bis___________

Name, Vorname

Geburtsdatum, Geburtsort

Gesamtergebnis Stunden Theorie

Stunden Praxis

Mögliche Credits

Erreichte Credits

Bildungsgang Helfer/in in der Pflege 11

Ergebnisse der Modulabschlussprüfungen:

Pflicht-modul

Bezeichnung des Moduls Anzahl Stunden Theorie

Datum Modul-

ab-schluss-prüfung

Note Modul-

ab-schluss-prüfung

Credits

PM 1 Beziehungen mit anderen Menschen

gestalten

PM 2 Die eigene Rolle reflektieren

PM 3 Menschen in Situationen vitaler Gefähr-

dung unterstützen

PM 4 Menschen bei ihrer Gesundheitserhal-

tung unterstützen und fördern

PM 5 Menschen mit entwicklungs- und krank-

heitsbedingten Einschränkungen unter-

stützen

PM 6 Bei der Pflege von Menschen mit ent-

wicklungs- und krankheitsbedingten

Einschränkungen mitwirken

PM 7

Bei der Begleitung von Menschen in

Situationen besonderer Verlaufsdynamik

mitwirken

__________________________________

Ort, Datum (Schulstempel)

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Schulleitung

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Projektleiterin Gertrud Hundenborn

Modulhandbuch DRK Borken 98

Anlagen

Anlage 5: Empfehlungen zur Unterrichtsgestaltung – Literaturhinweise zu

ausgewählten Methoden

Gudjons, H. (2001). Pädagogisches Grundwissen, 7. Auflage. Bad Heilbrunn/Obb. Verlag

Julius Klinkhardt, 2001.

Hundenborn, G. (2007). Fallorientierte Didaktik in der Pflege – Grundlagen und Beispiel

für Ausbildung und Prüfung München.

Kade, S- (1990). Handlungshermeneutik. Qualifizierung durch Fallarbeit. Verlag Julius

Klinkhardt. Bad Heilbrunn / Obb..

Kaiser, H., Künzel, M. (1996a) Fallstudien - ein Instrument um Praxis und Theorie zu

entwickeln. Journal SRK, März 1996; 42-44.

Meer, Cornelius v. (1994). Problemorientiertes Lernen. In: Schwarz-Govaers, R.: Stand-

ortbestimmung Pflegedidaktik. Referate zum 1. Internationalen Kongress zur Didaktik

in der Pflege. Aarau, Verlag der Kaderschule für Krankenpflege.

Meyer, Hilpert (2000). Unterrichtsmethoden II: Praxisband. Berlin, Cornelsen Verlag

Scrptor GmbH & Co. KG.

Meyer, Hilpert (2002). Unterrichtsmethoden I: Theorieband. Frankfurt am Main. Cornel-

sen Verlag Scriptor.

Moust, J; Bouhuijs, P.; Schmidt, H. (1999) Problemorientiertes Lernen. Wiesbaden, Ull-

stein Medical verlagsgesellschaft mbh & Co.

Mulke-Geisler, M. (1994). Erfahrungsbezogener Unterricht in der Krankenpflege. Berlin,

Heidelberg, New York, Springer Verlag.

Oelke, U., Scheller, I., Ruwe, G. (2000). Tabuthemen als Gegenstand szenischen Lernens

in der Pflege. Bern, Göttingen, Toronto, Seattle. Verlag Hans Huber.

Richter, H. (2002): Lernerfolgsüberprüfung im Lernfeldkonzept. Werkstattbericht 3.

Veröffentlichung im Rahmen des Modellversuchs SELUBA. Landesinstitut für Schule

(Hrsg.). Soest. Verfügbar unter:

http://www.berufsbildung.schulministerium.nrw.de/cms/upload/_download/seluba/we

rkstattbericht3.pdf, Zugriff: 13.10.2011.

Scheller, I. (1987). Erfahrungsbezogener Unterricht. Scriptor Ratgeber Schule

Scheu, P. (2004). Projektunterricht in der Pflegeausbildung zur Kompetenzförderung.

Verfügbar unter: http://www.peterscheu.info/downloads/berichtprapro.pdf, Zugriff:

14.10.2011.

Scholz, L. (2010). Methoden-Kiste. Verfügbar unter: http://www.bpb.de/files/LIHIKB.pdf,

Zugriff: 14.10.2011.

Schwarz-Govaers, R. (2002). Problemorientiertes Lernen in der Pflegeausbildung. In:

www.PR-INTERNET.com für die Pflege, 2-2002. 30-42.

Wahl, Diethelm (2006): Lernumgebungen erfolgreich gestalten. Vom trägen Wissen zum

kompetenten Handeln. 2., erweiterte Aufl. Bad Heilbrunn: Klinkhardt.

Wittneben, K. (2001). Gefühlsarbeit – Berechenbare Zusatzleistung der Pflege. In: Pflege

Aktuell 11 – 2001 Teil I S. 606-609; Pflege Aktuell 12-2001 Teil II, S. 662-664.