Märkte in der Hitze des Sommers ATR Schweinefutter – Die ... · 5 Neue Sortenprogramme Wir als...

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Die News von ATR Landhandel GmbH & Co. KG Ausgabe II · 12.2018 Mineralstoffzusätze bei Milchkühen ATR auf Norla und Mela 2018 Neue ATR Produktmanagerin Schwein Vorstellung des Betriebes Jens Rohweder Das NutriOpt Dairy Model Farmer meets Farmer 2018 ATR Schweinefuer – Die neuen Sortenprogramme Märkte in der Hitze des Sommers Einsatz von Klinofeed® Neue ATR Fachberaterin Rind

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Die News von ATR Landhandel GmbH & Co. KGAusgabe II · 12.2018

Mineralstoffzusätze bei Milchkühen

ATR auf Norla und Mela 2018

Neue ATR Produktmanagerin Schwein

Vorstellung des Betriebes Jens Rohweder

Das NutriOpt Dairy Model

Farmer meets Farmer 2018

ATR Schweinefutter – Die neuen Sortenprogramme

Märkte in der Hitze des Sommers

Einsatz von Klinofeed®

Neue ATR Fachberaterin Rind

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Märkte in der Hitze des SommersLudwig Striewe, Geschäftsführung ATR Landhandel

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ATR Schweinefutter – Die neuen SortenprogrammeVincent Siebert, ATR Fachberatung Schwein

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Farmer meets Farmer 2018Gesa Meier, ATR Fachberatung Schwein

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Das NutriOpt Dairy ModelMaja Mayer, Produktmanagement Rind

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10 Vorstellung des Betriebes Jens RohwederCarsten Langholz, ATR Fachberatung Rind

1017 ATR auf Norla und Mela 2018

Helmut Pförtner, ATR Produktmanagement/Fachberatung Rin

1012 Einsatz von Klinofeed®

Insa Andersen, ATR Fachberatung Rind

1014 Mineralstoffzusätze bei Milchkühen

Thomas Bock, ATR Fachberatung Spezialfuttermittel

1018 Neue ATR Produktmanagerin Schwein

Susanne Gellert, ATR Produktmanagement/Fachberatung Schwein

Susanne GellertTel. +49 (O)163 2870 018

Gesa MeierTel. +49 (O)163 2870 173

1019 Neue ATR Fachberaterin Rind

Merle Denker, ATR Fachberatung Rind

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Märkte in der Hitze des Sommers

Ein extremer Sommer liegt hinter uns. Die stabile Hochdruckwetterlage hatte Deutschland und alle anderen Länder rund um Nord- und Ostsee fest im Griff. In vielen Regionen fielen von April bis August nur 50 % der normalen Niederschläge. Das hat bei Getreide und Ölsaaten zu teils erheblichen Produktionseinbußen geführt. Schleswig-Holstein und Brandenburg waren bundesweit mit einem Rückgang der Getreideproduktion von deutlich über 30 % gegenüber den Jahren 2015 bis 2017 am stärksten betroffen. Bundesweit summierte sich der Verlust auf ca. 20 %. In Europa insgesamt ist die Situation aber deutlich weniger dramatisch, denn in Südeuropa fielen die Niederschläge, die im Norden fehlten.

Die Ernteausfälle im Norden Europas wurden zunächst vom Markt ignoriert, aber Produktionseinbußen in Argentinien bei Mais und Soja und das sehr trockene Frühjahr in der Ukraine und Russland hatten den Markt schon im Mai in Alarmbereitschaft gesetzt. Von Ende April bis Ende Juni stieg der MATIF Weizenkontrakt für die Lieferung Dezember 2018 von 170 €/t auf 190 €/t. Die Meldungen über die ungewöhnlich niedrigen Ernteerträge in Nordeuropa und die Spekulation über Exportbeschränkungen in Russland ließen die Preise dann explodieren. In der Spitze zu Anfang August wurden Preise von 215 €/t und darüber gezahlt. Möglich wurde diese Preisentwicklung auch durch die Regierung in Italien, die trotz des hohen Verschuldungsgrades des Landes ein Haushaltsdefizit jenseits der mit Brüssel vereinbarten Grenzen plant. Das hat den Euro auf Talfahrt geschickt. Eine Abwertung des € von 1,18 US$/€ auf 1,13 US$/€ führt derzeit zu einem Preisanstieg beim Getreide von fast 10 €/t.

Das beste Mittel gegen hohe Preise sind hohe Preise, so ein viel zitierter Händlerspruch, und so wurden seit August große Mengen an Futterweizen und Mais nach Deutschland importiert, insbesondere aus der Schwarzmeerregion. Gleichzeitig zeigte sich, dass die russische und die ukrainische Ernte doch nicht so schlecht ausgefallen waren, wie zuvor gedacht. Vor allem aber drückt die riesige US-Maisernte auf die Preise. Auf 33 Mio. ha – einer Fläche zehn Mal so groß wie die deutsche Weizenanbaufläche – wurden 11,3 t/ha Mais im Durchschnitt gedroschen! Die schlechte nordeuropäische Ernte hat auch zu einem deutlichen Anstieg der Preise für Futtermittelkomponenten wie Rübenschnitzel, Rapsschrot, Kleien usw. geführt. Hier sind die Märkte zum Teil sehr knapp versorgt. Anders als beim Sojaschrot. Im Handelskrieg hat China einen Importzoll auf amerikanische Sojabohnen von 25 % eingeführt. Die Preise für US-Bohnen sind seitdem gefallen und Sojaschrot kann heute in der EU günstiger angeboten werden. Gleichzeitig importiert China nun ungewöhnlich große Mengen an Raps- und Sonnenblumenschrot, was die Preise für diese Komponenten am Weltmarkt hat steigen lassen.

Wie es am Markt bis zur neuen Ernte weitergeht, ist derzeit nur schwer abzulesen. Die Knappheit bleibt. Und die Spekulation, dass auch deutscher Weizen in großer Menge in den Export muss, wenn Russland ab Januar 2018 ausfällt, nähren Phantasien für höhere Preise für das erste Halbjahr 2019. Vielleicht treiben die großen Mengen an Importen von Mais den Preis aber auch weiter nach unten. Ein sehr unsicheres Terrain und keine Zeit für Spekulationen.

Ludwig Striewe, Geschäftsführung ATR Landhandel

Märkte in der Hitze des SommersLudwig Striewe, Geschäftsführung ATR Landhandel

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Neue Sortenprogramme

ATR Schweinefutter – Die neue SortenprogrammeVincent Siebert, ATR Fachberatung Schwein

Nicht nur die Landwirte stehen aktuell und in Zukunft vor neuen Herausforderungen, auch wir als Futtermittelproduzenten müssen uns den neuen Auflagen und Gegebenheiten bestmöglich anpassen, um auch in Zukunft ein zuverlässiger und moderner Partner der Landwirtschaft zu sein.

Neben der Reduzierung von Phosphor- und Stickstoffgehalten in unseren Schweinefuttern, um auf die Veränderungen durch die neue Düngeverordnung zu reagieren, gibt es immer mehr Anforderungen vom Lebensmitteleinzelhandel, denen wir uns gemeinsam mit unseren Landwirten stellen müssen.

Ein wichtiger Baustein für die Zukunft stellt die immer zielgenauere Anpassung des Schweinefutters an die Leistungsanforderungen der Schweine dar. Während in Deutschland seit Jahrzehnten die Schweinefutter auf Basis der umsetzbaren Energie berechnet werden, sind viele Länder in Europa und der Welt auf die Nettoenergie umgestiegen. Im Unterschied zur umsetzbaren Energie berücksichtigt die Nettoenergie neben dem Energieverlust durch Kot und Harn, auch die Wärmeverluste des Schweins durch Stoffwechselprozesse.

Der Vorteil wird ersichtlich, wenn man die stark N- und P-reduzierte Schweinefütterung heranzieht. Wird der Rohproteingehalt im Futter gesenkt, muss das Schwein weniger überschüssiges Rohprotein energieintensiv verstoffwechseln. Bei der Bruttoenergie wird dieser verminderte Energieaufwand nicht berücksichtigt und es kann bei Beibehaltung des Energiegehaltes zum Verfetten der Tiere kommen. Somit kann man mit der Nettoenergie noch gezielter sich den Bedürfnissen der Schweine nähern und die Schweine bedarfsgerechter füttern.

Eine weitere Neuausrichtung in der Futterbewertung, die sich in den nächsten Jahren vollziehen wird, ist die Berechnung auf verdauliche Aminosäuren. Stand heute werden die meisten Schweinefutter auf Grundlage der Bruttoaminosäuren optimiert. Bei der Berechnung mit Bruttoaminosäuren wird aber nicht berücksichtigt, was wirklich für das Schwein zur Verfügung steht, sondern einfach nur die Inhaltsstoffen und Aminosäuren der einzelnen Rohstoffe betrachtet.

Werden die verdaulichen Aminosäuren kalkuliert, also die, die wirklich zum Wachstum des Schweins beitragen, wird eine optimale Versorgung sichergestellt und gleichzeitig der Anteil der unverdaulichen Aminosäuren reduziert.

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Neue Sortenprogramme

Wir als ATR nehmen uns dieser Herausforderung an und haben schon Teile unseres Futterprogramms umgestellt.

Die RAM-Futter aus unserem Sortenprogramm sind nach den neuen Futterbewertungen gerechnet.

ATR RAM (RAM steht für rohprotein- und phosphorarmes Mastfutter)

Besonderheiten ATR RAM Futter:

• Stark N- und P-reduziertes Futter

• Futterbewertung auf Basis:- der verdaulichen Aminosäuren- der verdaulichen Proteine- des verdaulichen Phosphors

• Erhöhte Phytase- und NSP-Enzymausstattung

• 0,5 % Futtersäuren im Vormastfutter

• Restriktive Zusammensetzung bei getreidelastigen Mischungen

• Effiziente Ausnutzung der zur Verfügung gestellten Rohstoffe

ATR R.A.M. Hohe Enzymausstattung – verdauliche Aminosäuren

Sorte Art.-Nr. MJ ME

Dekl

arati

onM

J ME

XP Ca P Na Lysin Vita-min A

Vitamin D3

Vitamin E** Phytase NSP-

EnzymeFutter-säuren

Einsatz-bereich

% % % % % I.E. I.E. mg ab kg LM

ATR R.A.M. VM 1 356003 13,6 13,4 16,5 0,7 0,46 0,2 1,05 6.500 1.000 60 X X X 28

ATR R.A.M. VM 2 356004 13,4 13,2 16,0 0,7 0,45 0,2 1,02 6.500 1.000 60 X X X 28

ATR R.A.M. MM 1 360002 13,4 13,2 15,5 0,6 0,44 0,2 0,96 6.500 1.000 60 X X 55

ATR R.A.M. MM 2 360003 13,2 13,0 15,0 0,6 0,42 0,2 0,95 6.500 1.000 60 X X 55

ATR R.A.M. EM 1 361003 13,2 13,0 14,0 0,6 0,42 0,2 0,88 6.500 1.000 60 X X 80

ATR R.A.M. EM 2 361004 13,0 12,8 13,5 0,6 0,42 0,2 0,85 6.500 1.000 60 X X 85

*gemäß Mischfutterformel berechnet **20 mg aus Phenolen

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Neue Sortenprogramme

Vorteile für die Landwirtschaft:

• Entlastung des Stoffwechsels der Tiere• Verminderte Nährstoffausscheidung• geringe Nährstoffgehalte in der Gülle• geringere Güllemenge• Senkung der Emissionen im Stall und bessere Luftqualität• weniger Fläche für die Gülleabgabe notwendig• Für überdurchschnittliche Mastleistungen konzipiert

Rechenbeispiel mit einer RAM-Futter-Linie

• Mastschwein: 30 kg bis 120 kg LM = 90 kg Zuwachs• Futterverwertung 1 : 2,7

• Ø Rohproteingehalt Mastfutter: 14 % • Ø N-Gehalt im Rohprotein: 16 %• Ø N-Ansatz im Tier: 1,9 kg

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Farmer meets Farmer 2018

„Farmer meets Farmer 2018“Gesa Meier, ATR Fachberatung Schwein

In den letzten beiden Juniwochen fand inzwischen zum dritten Mal die Kundenveranstaltung „Farmer meets Farmer“ statt. Für den Norden hat sich das Waldschlösschen in Schleswig als Location etabliert, für die Ratzeburger Veranstaltung wird der eigene Veranstaltungsraum genutzt. Mit jeweils rund einhundert Teilnehmern von Ferkelerzeugern, Mästern und Beratern bis hin zu Tierärzten waren beide Veranstaltungen gut besucht.

Als Moderator führte Herr Schmitz durch das abwechslungsreiche Programm rund um das Thema „Schwein“. Im Anschluss an die Vortragsveranstaltung konnten sich alle Gäste bei einem reichhaltigen Grillbuffet stärken und sich bis in die späten Abendstunden mit den Referenten und Berufskollegen über die diskutierten Themen austauschen.

ATR dankt allen Gästen für das zahlreiche Erscheinen und freut sich auf weitere erfolgreiche Veranstaltungen.

Farmer meets Farmer 2019 – Save the Date – Auch im nächsten Jahr sollen die ATR Fachtagungen zum Thema „Schwein“

für Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern in diesem Veranstaltungsformat stattfinden.

Schleswig, 20.06.2019 Hotel WaldschlösschenRatzeburg, 19.06.2019 ATR Standort

Die schriftlichen Einladungen folgen im kommenden Jahr.

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NutriOpt ist ein Fütterungsmodell, das uns hilft, noch präziser und mit größerem Fokus zu füttern. In der Vergangenheit haben wir in Zusammenhang mit unseren Topmilch-Sorten schon mit Pansensynchronisations-werten gerechnet. Dieses System wurde jetzt aktualisiert und verbessert. Das neue Modell basiert auf Prozessen entlang des gesamten Magen-Darm-Traktes der Milchkuh. Die Verdauung in Pansen und Dünndarm und die Fermentation im Dickdarm werden bei den Berechnungen berücksichtigt. Dadurch ist es möglich, Ziele in der Milchproduktion, wie z. B. Steigerung des Eiweiß- und/oder Fettgehaltes, Steigerung der Milchleistung und Verbesserung der Energieversorgung gezielter zu erreichen.

Bei der Rationsberechnung geht es darum, den Nährstoffbedarf mit der Versorgung in Einklang zu bringen, um Produktion, Gesundheit und Effizienz zu optimieren. Futterkosten werden dadurch optimiert und ggf. sogar reduziert und auch Nährstoffverluste für die Umwelt begrenzt.

Es gibt zahlreiche Kennziffern, die in diesem neuen Modell berücksichtigt werden, denn jeder Rohstoff hat unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich der Verdauung im Magen-Darm-Trakt der Milchkuh.

Dabei sollen folgende Fragen beantwortet werden:

- Was ist in den Rohstoffen?- Welche Nährstoffe werden daraus gewonnen? - Wie wirkt sich das auf die (Pansen-) Gesundheit der Kuh aus?

Grundlage für die Berechnung der Pansenfermentation ist eine umfassende Datenbank, die auf Ergebnissen der Nylon-Bag-Abbaubarkeiten aller gängigen Futtermittel basiert, denn zwei Drittel des verdaulichen Proteins und der Energie, die der Milchkuh zur Verfügung stehen, werden vom Pansen geliefert.

Um einen Eindruck zu gewinnen, wird im Folgenden auf eine kleine Auswahl eingegangen.

DyNE ist die Gesamtmenge an Nettoenergie, die der Kuh zur Milchproduktion zur Verfügung steht. DyNE ist direkt mit den Orten der Verdauung verknüpft, d.h., DyNE liefert eine genauere Schätzung der Energie, die dem Tier zur Verfügung steht, als andere Modelle. Wenn sich der Ort der Verdauung verschiebt, wie z. B. bei Stärke aus Maissilage, die je länger sie im Silo liegt, stärker im Pansen vergärt wird, ändert sie ihren wahren Energiewert, was sich dann im DyNE-Wert widerspiegelt.

Ein weiterer wichtiger Parameter sind die schnell verfügbaren Kohlenhydrate (RFC). Das sind die schnellen Kohlenhydrate, vor allem Stärke und Zucker, die in den ersten zwei Stunden im Pansen abgebaut werden. Es gilt sicherzustellen, das das Acidoserisiko minimiert wird und die Bildung von Mikrobenprotein optimiert wird. Wenn der RFC-Wert unter dem Minimum liegt, riskiert man eine unzureichende Trockenmasseaufnahme und „verschenkt“ unter Umständen Milch, da zu wenig Kohlenhydrate im Pansen freigesetzt werden.

Das NutriOpt Dairy ModelMaja Mayer, Produktmanagement Rind

Das NutriOpt Dairy Model

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Der RFC-Gehalt muss auf den RFP (schnell fermentierbares Protein)-Gehalt abgestimmt sein, um eine maximale mikrobielle Proteinsynthese zu gewährleisten. Der Fett- und Eiweißgehalt in der Milch lassen sich durch den RFC beeinflussen, wobei das Augenmerk immer darauf gerichtet sein muss eine Übersäuerung zu vermeiden.

Bei der Bypass-Stärke handelt es sich um die Stärke, die nicht im Pansen fermentiert wird und somit dann im Dünndarm zur Verfügung steht. Bypass-Stärke ist einer der Hauptlieferanten für glukogene Energie, die besonders für Kühe um die Abkalbung und für frischmelkende Kühe wichtig ist. Die Stärkeverdauung im Dünndarm findet enzymatisch statt und ist effizierter als die Fermentation im Pansen. Dadurch steht der Kuh mehr Glucose zur Verfügung. Untersuchungen haben gezeigt, dass Kühe, die zu Beginn der Laktation ausreichend mit glukogener Energie versorgt sind, ein stabileres Immunsystem aufweisen und damit seltener Gebärmutterentzündungen und Mastitis auftreten und auch die Kolostrumqualität verbessert wird.

Weil zuvor schon einmal erwähnt, noch ein paar Worte zum RFP. Hier handelt es sich um das Protein, das in den ersten zwei Stunden nach Futteraufnahme im Pansen fermentiert wird. Das RFP liefert den notwendigen Stickstoff für die Mikroben, die die schnellen Kohlenhydrate fermentieren. Ist der Wert an RFP zu hoch gelangt vermehrt Ammoniak aus dem Pansen in den Blutkreislauf und belastet die Leber, was sich durch hohe Harnstoffwerte in der Milch zeigt. Hier spielt es auch wieder eine wichtige Rolle, dass RFC und RFP im Gleichgewicht sind, Stichwort Pansensynchronisation.

Das war ein kleiner Einblick in das NutriOpt-Modell, wobei viele Parameter unberücksichtigt blieben. Vielleicht macht es Sie neugierig mehr darüber zu erfahren? Die Grund/Grobfutter und alle Rohstoffe ,mit denen die ATR-Berater Rationsberechnungen anfertigen, sind mit den NutriOpt-Werten ausgestattet und werden, dank der Anbindung an eine riesige Datenbank, laufend aktualisiert. Sprechen Sie uns und unsere Berater gerne an!

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Betriebsbeschreibung: Jens Rohweder, Oersdorf

LN-Fläche (ha) 132davon Silomais 44 Ackergras 28Getreide 32 Mähweide 13Weide 15Ø Anzahl Milchkühe 156Ø Milchleistung (kg/Kuh/Jahr) 11.450 Ø Fett (%) 3,80 Ø Eiweiß (%) 3,34 Ø Fett und Eiweiß in kg 817Ø Zellzahlen (Zellen/ml) 130.000-180.000Ø Zwischenkalbezeit (Tage) 417Ø Erstkalbealter (Monate) 25,7Besamungsindex 1,6Ø Alter der Herde (Jahre) 4,8 Ø Lebensleistung Milch in kg 28.800 Ø Lebenstagsleistung (ECM/Mkg/Lebenstag) 16,4AK Besatz 2,5

Zucht ist Jens Rohweder und seinen Mitarbeitern sehr wichtig. Ziel sind leistungsbereite und problemlose Laufstallkühe, die lange in der Herde bleiben.Auf dem Betrieb in Oersdorf/Gemeinde Bendorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde stehen zur Zeit 156 Milchkühe mit einer Durchschnittsleistung von 11.450 kg Milch.Grundlage dieser hohen Herdenleistung ist ein sehr gutes Betriebsmanagement, motivierte und sehr engagierte Mitarbeiter, eine ausgezeichnete Genetik der Kühe und eine gleichmäßige und stabile Fütterung der Herde über das ganze Jahr.Um alle Arbeiten im Betrieb termingerecht ausführen zu können, werden zusätzlich zu den bestehenden 2,5 AK noch bei Bedarf zwei Aushilfskräfte eingesetzt. Die Mitarbeiter ergänzen sich hervorragend. Die Arbeiten im Außenbereich werden zum größten Teil vom ortsansässigen Lohnunternehmen zur vollsten Zufriedenheit ausgeführt. In der Regel wird die Grassilage vom 1. und 2. Schnitt in zwei separate und lang angelegte Silos gefahren und jeweils mit dem Silomais überfahren. Dadurch ist für die Kühe nur ein Silo im Anschnitt und ein Grundfutterwechsel in der Ration ist nur zweimal im Jahr erforderlich. Das Verhältnis liegt bei ca. 60 % Maissilage und 40 % Grassilage. Jens Rohweder legt bei der Auswahl der Maissorten Wert auf stabile Stärkegehalte und hohe Restpflanzenverdaulichkeit, das angebaute Ackergras ist ebenfalls eine wichtige Komponente in der Ration.

Die eingesetzte ATR-Vormischung (6,5 kg Kuh/Tag) am Futtertisch besteht seit Jahren aus den gleichen Komponenten (Rapsschrot, Sojaschrot, Körnermais, Rapsexpeller und Getreide) und wird individuell nach den Grundfutterqualitäten und Milchinhaltsstoffen angepasst. Um bei schwankenden Harnstoffgehalten der Milch reagieren zu können, werden zusätzlich am Transponder ca. 1,5 kg Protein- und Ausgleichsfutter (ATR VM 30/7,2) je Kuh und Tag eingesetzt. Einige Kühe erreichen Leistungen von bis zu 60 kg Milch am Tag und können über die Transponderstationen zusätzlich mit ATR-Kraftfutter unterstützt werden. Der Kraftfutterverbrauch liegt im Durchschnitt bei 255 g je kg Milch. Seit Anfang Februar 2018 wird die Energiebilanz der Kühe durch den Einsatz von 300 g pansenstabilem Fett, dem ATR FAT 100 Premium, verbessert. Eine steigende Milchleistung mit stabilen Milchinhaltstoffen und einer sehr guten Persistenz der Milchleistung sind das Ergebnis.

Selbst im heißen Sommer 2018 hatte die Herde im Juli/August mit 200 Laktationstagen eine durchschnittliche Herdenleistung von 36 kg Milch.

Vorstellung des Betriebes Jens RohwederCarsten Langholz, ATR Fachberatung Rind

Der Betrieb von Jens Rohweder

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Durch das sehr konsequente und gleichmäßige Fütterungsmanagement werden durchschnittliche Grundfutteraufnahmen von über 15 kg Trockenmasse je Kuh und Tag erzielt. In der Trockenstehzeit werden die Kühe einphasig gefüttert. Jens Rohweder ist es wichtig, dass die Rinder im Sommer auf die Weide kommen. So haben die Milchkühe im Sommer 4 Stunden Weidegang (Joggingweide), auch die frühen Trockensteher sowie das gesamte Jungvieh ist im Sommer draußen. Der Betriebsleiter mit seinem Team legt sehr viel Wert auf eine intensive Tierbeobachtung und schnelle Reaktion bei Auffälligkeiten. Geht eine Kuh lahm, wirkt sie abgeschlagen oder kaut nicht wieder, dann wird sie sofort kontrolliert und gegebenenfalls behandelt.

Das Fruchtbarkeitsmanagement, die Anpaarungsberatung und die Besamung der Tiere übernimmt Henrik Holm von der Rinderbesamung (RBS)-Mittelholstein. Die erste Besamung der Kühe erfolgt wegen der hohen Einstiegsleistungen in der Regel erst ab dem 80. Tag nach der Kalbung. Dadurch wird ebenfalls ein Trockenstellen bei einigen Kühen mit 30 kg Milch vermieden. Gute Kühe und Färsen werden mit gesextem Sperma besamt, weniger gute Kühe werden mit Embryonen belegt (eigene Spülung oder Zukauf). Exterieurstarke Tiere mit hoher Leistung oder Tiere mit einem hohen genomischen Potential (RZG) werden auf dem Betrieb zum ET genutzt (ca. 5–10 ET Spülungen im Jahr). Aktuell werden Bullen von exterieurstarken Kuhfamilien eingesetzt (King Doc, Unix, Chrushtime, Chief, High Octane, Attico und Arino).Auf dem Betrieb werden nur die Bullenkälber von den besten Bullenmüttern aufgezogen und ab Hof für den Deckeinsatz verkauft (ca. 25–30 Bullen pro Jahr). Pro Jahr werden ebenfalls ca. 40 frischlaktierende Kühe (1. oder 2. Laktation) zum Weitermelken verkauft.

ATR Landhandel wünscht Jens Rohweder und seinen Mitarbeitern weiterhin viel Spaß und Erfolg mit den Kühen und bedankt sich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Olivia, Tarek, Tochter Ina mit Hund Fiete, Lara, Steffi, Henrik Holm, Betriebsleiter Jens Rohweder mit der Kuh Jody (Lebensleistung 102.000 kg Milch, ist tragend und steht z. Zt. trocken)

Andora(Armani)

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Einsatz von Klinofeed®

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Eines der größten Themen in der Milchviehhaltung ist die Klauenerkrankung Mortellaro. Um eine optimale Milchleistung zu erreichen, bedarf es einer hohen Futteraufnahme, die wiederum nur durch das schmerzfreie Bewegen der Tiere erreicht werden kann. Um anstatt bzw. ergänzend zu chemisch-flüssigen Klauenbädern eine Alternative zu finden, wurde auf verschiedenen Betrieben das Produkt Klinofeed® der Firma Heforma als Trockenklauenbad (TKB) getestet.Bei Klinofeed® handelt es sich um ein Klinoptilolith sedimentären Ursprungs, welches selektiv Schadstoffe und zudem freies Wasser bindet. Hier liegt die Zielsetzung der Mortellaro-Bekämpfung: Klinofeed® entzieht der „Erdbeere“ die Feuchtigkeit und somit deren Lebensgrundlage.Die ersten Bedenken, dass die Tiere nicht durch das Trockenklauenbad (TKB) gehen würden, haben sich schnell gelegt. Denn im Gegensatz zu chemischen Klauenbädern verursacht Klinofeed® keine Schmerzen und Verätzungen beim Tier. Dies wurde zudem dadurch bestätigt, dass einige Tiere im TKB stehen bleiben und teilweise das Klinofeed® fressen. Dies ist nicht weiter bedenklich, da das Klinofeed® eine Fütterungszulassung hat und selektiv Schadstoffe im Tier binden kann und somit Entgiftungsprozesse im Stoffwechsel fördert. Durch die hohe Akzeptanz der Tiere sollte das TKB jedoch nicht frei zugänglich sein, um den Verbrauch von Klinofeed® zu minimieren. Die Voraussetzung für einen erfolgreichen Heilungsprozess mithilfe des TKB ist die vollständige Bedeckung der Klauen mit dem Klinofeed® (s. Abb.). Im Gegensatz zu anderen TKB besteht der Vorteil hier, dass das Klinofeed® sich nicht sofort festtritt. Das heißt, es können bis zu 50 Tiere durch das TKB gehen, bevor es wieder aufgelockert werden sollte. Bei alternativen TKB ist dies deutlich schneller der Fall.

Einsatz von Klinofeed® als Trockenklauenbad – ein Erfahrungsbericht Insa Andersen, ATR Fachberatung Rind

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Weiterhin ist es bei der Mortellaro-Erkrankung von großer Bedeutung, dass die Maßnahme, die zur Heilung bzw. Vorbeugung ergriffen wird, regelmäßig erfolgt. Hierfür ist es wichtig, dass diese Maßnahme einfach zu gestalten ist und nicht zu viel Zeit im Arbeitsalltag in Anspruch nimmt.

Für Klinofeed® spricht hierbei, dass kein zusätzliches Wasserbad vor dem Durchlaufen des Trockenklauenbads notwendig ist, da sonst das Produkt nicht vollständig an der Klaue haften kann. Das Klauenbad kann mit dessen Inhalt für weitere Durchgänge genutzt werden.

Die Installation des Klinofeed®-TKB ist auf den Betrieben unterschiedlich: entweder direkt nach dem Melkstand oder aber auch in den Zwischengängen, sofern dies möglich ist. Zur Anwendung kann das TKB demnach entweder stationär oder mithilfe handelsüblicher Klauenwannen durchgeführt werden.

Als Grundsanierungsmaßnahme sollten die Kühe täglich etwa 4 Wochen lang durch das Klauenbad laufen und anschließend zur Vorbeugung 2 x pro Woche. Als Zwischenfazit lässt sich von den Betriebsleitern sagen, dass die Anwendung von Klinofeed® als TKB als prophylaktische Maßnahme erfolgreich ist.

Mit dem Einsatz von Klinofeed® sanken die Neuinfektionen deutlich. Hartnäckige Mortellaro-Fälle, die beim Klauenschneiden vor dem Einsatz des TKB dokumentiert wurden, wiesen keine eindeutigen Heilungsprozesse auf. Der Versuch in Futterkamp (s. Bauernblattartikel August 18) konnte hier jedoch Erfolge hinsichtlich des Heilungsprozesses feststellen.

Für Betriebe, die nach einer Methode suchen, um Neuinfektionen im Bestand vorzubeugen, könnte das Klinofeed® TKB demnach durchaus interessant sein.

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Mineralstoffzusätze bei Milchkühen

Mineralstoffzusätze bei Milchkühen erfolgreich einsetzen Thomas Bock, ATR Fachberatung Spezialfuttermittel

Auf dem Markt steht eine Vielzahl an Futterzusatzstoffen zur Auswahl. Die Frage ist: Welche sind wirtschaftlich interessant und welche effektive Menge muss die Milchkuh aufnehmen, um einen Nutzen zu erhalten? Eine Zusammenfassung (in zwei Teilen) soll Ihnen den Überblick erleichtern. In dieser Ausgabe können Sie den ersten Teil lesen.

Teil 1

Die Effektivität der Zusatzstoffe hängt grundsätzlich von der vorhandenen Ration und dem Leistungsniveau der Herde ab. Sprechen Sie Ihren Futterberater an, ob es für Sie sinnvoll ist, den Zusatzstoff zu füttern, damit dieser optimal zur Leistungsfähigkeit und Langlebigkeit Ihrer Milchkühe beiträgt. Rund ums Kalben/Frühlaktation:

= Niacin gehört zu den Vitaminen und wird auch von den Pansenmikroben selbst hergestellt. Eine hohe Zugabe wirkt sich positiv auf den Energiestoffwechsel der Kuh in der negativen Energiebilanz aus. Um den Energiestoffwechsel zu verbessern, ist eine Niacinzulage von 6 g pro Tag notwendig. Bei einer Mineralfuttergabe von 200 Gramm pro Tag müssten pro kg Mineralfutter 30.000 mg Niacin enthalten sein. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass selbst Dosierungen bis 24 g je Tier/Tag nur geringe Effekte zur Ketoseprophylaxe leisten. ☝ Cholin ist ein vitaminähnlicher Stoff, der beim Fettstoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Positiver Effekt ab 6 g je Tier/Tag. Betain als Abbauprodukte vom Cholin hat die gleiche Einsatzempfehlung.

= Geschützte B-Vitamine wie Pantothensäure, Folsäure, B1, B2, B6 und B 12 als Vitamin-B-Komplex haben meistens aufgrund der geringen Dosis in vielen Produkten keinen signifikanten Effekt für den Stoffwechsel der Milchkuh. Grundsätzlich läuft bei einer ausgewogenen Ration eine ausreichende Eigensynthese an B-Vitaminen und vitaminähnlichen Substanzen im Pansen.

C Propylenglykol: Exkurs in den flüssigen Bereich: Als Ketoseprophylaxe hat sich die Verabreichung einer

empfehlenswert, da effektiver Nutzen in der gesamten Laktation

bedingt empfehlenswert, effektiver Nutzen je nach Laktationstag (meistens bis zum 100. Laktationstag)

eher nicht empfehlenswert, geringer effektiver Nutzen – bzw. Alternativen in der Fütterung sind wirtschaftlicher

C

C

=

C

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oralen Gabe von 150 g vor und 300 g nach dem Abkalben über mehrere Tage bewährt. Für Betriebe mit einer Transponderfütterung sind Flüssigdosierer eine praktische Lösung. Alternativ lässt sich über den Trog/Ration gut ein Gemisch vom schmackhaftem Glycerin in Kombination mit Propylenglykol füttern.

In der gesamten Laktation:

C Biotin ist für Haare und Klauenhorn bedeutungsvoll. Der Wiederkäuer kann im Pansen ausreichende Mengen Biotin selbst synthetisieren. Bei hochleistenden Kühen wirkt es als Zusatz leistungssteigernd bzw. leistungsstabilisierend, da es als Coenzym im Energie- und Proteinstoffwechsel wirkt. Um die Klauenhornqualität zu verbessern, ist eine Biotinzulage von 20 mg pro Tag über 6 Monate notwendig. Bei einer Mineralfuttergabe von 150 Gramm pro Tag sollten pro kg Mineralfutter mindestens 150 mg Biotin enthalten sein, da im ersten Drittel der Laktation durch geringere Futteraufnahme meistens nicht die effektiven Mengen ins Tier kommen, aber gerade in dieser Phase ist der Zusatzeffekt von Biotin besonders nützlich.

C Lebendhefen bauen im Pansen Milchsäure ab, verringern den Ammonium-Gehalt im Pansensaft, verzehren Sauerstoff im Pansen und erhöhen die Zahl der zelluloseverdauenden Bakterien. Durch diese Aktivitäten wird der pH-Wert im Pansen erhöht und stabilisiert. Somit wird die Pansenfermentation verbessert, die Faserbestandteile des Grundfutters werden schneller abgebaut und die Verdaulichkeit der Gesamtration erhöht. Fütterungsempfehlung: 50 Mrd KBE je Tier und Tag bzw. 5 g Lebendhefe.

= Bierhefe/Tothefe ist nicht stoffwechselaktiv und darf nicht mit Lebendhefe verwechselt werden. Bierhefe fällt beim Brauprozess an und liefert vor allem B-Vitamine. Die Fütterungsempfehlung bei Bierhefen ist 200 bis 300 Gramm. Tothefen (Kulturhefen) sind speziell gezüchtete, getrocknete und inaktivierte Hefezellen mit verdauungsfördernder Wirkung.

C Natriumbicarbonat: Bicarbonat ist ein Hauptbestandteil des Speichels der Kuh und puffert den Säuregrad im Pansen. Bei hohen Kraftfuttergaben oder Hitzestress produziert die Kuh über den Speichel oft zu wenig Bicarbonat. Eine Zugabe zur Ration fördert das Säuregleichgewicht im Pansen und hilft Pansen- azidose vorzubeugen. Die Fütterungsempfehlung ist ca. 200 g Nabi pro Tier und Tag, was etwa 10 % der Menge aus der Speichelanflutung entspricht. Interessant ist auch eine geringere Einsatzmenge, um der metabolischen Azidose, d. h. einer Übersäuerung des Blutes, vorzubeugen. Die Rationen in der Praxis haben große Unterschiede in der Kation-Anion-Bilanz (DCAB).

C Antioxidantien wie Vitamin E, Selen und phytogene Stoffe haben in den letzten Jahren in der Milchvieh- fütterung an Bedeutung gewonnen. Negative Belastungen, wie Fütterungsfehler oder die angespannte Stoffwechsellage um die Kalbung führen zu „oxidativem Stress“. Dieses fördert das Entstehen von „freien Radikalen“, die das Gewebe schädigen, die die Leistung der Organe herabsetzen und zu Entzündungen führen. Dadurch entstehen Mastitiden und Fruchtbarkeitsstörungen. Um aber das Gleichgewicht von oxidativen und antioxidativen Potenzialen herzustellen, ist die Versorgung der Milchkuh mit Antioxidantien über die Fütterung sehr wichtig. In den letzten Jahren wurden die natürlichen Antioxidantien, besonders die Wirkstoffgruppe der Phenole, untersucht. Gegenüber anderen synthetischen (technischen) Antioxidantien wirken diese direkt im Stoffwechsel des Tieres als Radikalfänger und vermindern den oxidativen Stress.

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Mineralstoffzusätze bei Milchkühen

Phytogene Zusatzstoffe aus Kräutern und Knollen sind interessant. Beinahe täglich kommen neue Kräutermischungen auf den Markt. Die Wirkstoffe und Konzentrationen sind sehr vielfältig und erschweren den Vergleich. Neueste, wissenschaftliche Forschungen gehen in dem Bereich der Wirkstoffe von einer besseren Futtereffizienz aus. Ziel sind weniger Nährstoffverluste durch weniger Methanausscheidungen und eine bessere N-Effizienz, z. B. durch die Verbesserung der Anflutung von darmverfügbarem Protein aus dem Pansen.

ß-Carotin kommt in den grünen Pflanzenteilen vor und ist die Vorstufe von Vitamin A. In Silagen sinken die Gehalte mit der Lagerungsdauer. Vitamin A kann ß-Carotin in nicht allen Funktionen ersetzen. Speziell am Eierstock hat es eigenständige Funktionen im Bereich der Fruchtbarkeit. Bei Mangelsituationen kommt es zu verkürzter Brunstdauer, zur Verkürzung des Brunstintervalls sowie zum Vorkommen von Follikel- und Gelbkörperzysten. Eine Zufütterung von 150 bis 250 mg Carotin ist oft schon effektiv. Kritische Mangelsituationen bedürfen einer höheren Gabe von bis zu 500 mg.

C Kaliumsorbat ist ein vielseitiges Konservierungsmittel. Das Salz der Sorbinsäure kann zur Stabilisierung der TMR gegen Nacherwärmung genutzt werden, gegenüber Propionsäure ist es nicht korrosiv. Es beugt der Bildung von Schimmel- und Hefepilzen vor und verbessert die Futterhygiene. Die Verwendung ist zu dokumentieren. Alternativ bietet sich der Einsatz über eine Mineralstoffmischung an.

Fazit: Es gibt eine Vielzahl von Zusatzstoffen und dies ist nur eine Auswahl, aber das wichtigste Erfolgsrezept in der Fütterung von gesunden und effizienten Herden ist letztlich immer noch Futterqualität, Rationsplanung und Management.

„Die Kuh muss gesund starten, dann wird sie früh tragend, gibt viel Milch und erreicht die nächste Laktation.“

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ATR Landhandel präsentiert sich auf NORLA und MELA 2018Helmut Pförtner, ATR Produktmanagement und Fachberatung Rind

Nach einer längeren Teilnahmepause auf der NORLA präsentierte sich ATR Landhandel in diesem Jahr erneut auf den beiden großen norddeutschen landwirtschaftlichen Messen. Es wurden auf beiden Veranstaltungen in drei Bereichen verschiedene Themenschwerpunkte gesetzt. Diese sollen aufzeigen, dass ATR Landhandel nicht nur das aktuelle Geschäft im Blick hat, sondern sich auch mit Innovationen auseinandersetzt, die für unsere Kunden zukünftig von Bedeutung sein werden.

Bereich Ackerbau/Flächennutzung – Helm Digital Helm Digital Solutions stellte in Kooperation mit ATR Landhandel eine aus Satellitendaten erstellte Biomassenkartierung vor, die zukünftig zu einer teilflächenspezifischen Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen führen wird. Besonders interessant war es für die Messebesucher, die eigenen Flächen über ein Web-basiertes Portal auf dem Messebildschirm betrachten zu können.

Bereich Schweinehaltung – RAM Futter: Im Bereich der Schweinehaltung und -fütterung bringt die neue Düngeverordnung Herausforderungen mit sich. Vor diesem Hintergrund hat ATR das RAM-Futter aus dem neuen Sortenprogramm vorgestellt. Diese protein- und phosphorreduzierten Futter führen u. a. zu einer verminderten Nährstoffausscheidung, was zu geringeren Nährstoffgehalten in der Gülle führt. Weitere Details dieses Futterprogramms werden auf Seite 4 -6 vorgestellt.

Bereich MilchviehhaltungATR MilchSCORE: Im Rahmen eines studentischen Praktikums und einer damit verbundenen Bachelorarbeit an der FH Kiel wurde das Projekt ATR MilchSCORE ins Leben gerufen. In diesem Projekt befassen wir uns mit der Bewertung der trockenstehenden Kuh über einfach zu erfassende Parameter (Scoring), um Aufschluss über die Leistungsfähigkeit nach der Kalbung zu erlangen. Weichen die Parameter von den zu erwartenden Werten ab, müssen Maßnahmen ergriffen werden, um wieder erfolgreich zu sein. ATR MilchSCORE werden wir Ihnen in einer zukünftigen Ausgabe der NEWS ausführlicher vorstellen.

Vernetzung in der Milchwirtschaft: Das Thema Digitalisierung ist in aller Munde, ATR Landhandel hat eine sehr interessante Nutzung für die Milchwirtschaft aus unserem Nachbarland Dänemark präsentiert. In Dänemark ist man unserer Auffassung nach wesentlich weiter in der sinnvollen Nutzung der erfassten Datenmengen in der Milchviehhaltung. Wir hatten die Möglichkeit, uns während Norla und MELA auf den Betrieb von Morten Petersen einzuloggen. Dabei zeigte er den Messebesuchern wie er die Daten vernetzt hat und für seine tägliche Arbeit nutzt.

N-effiziente Rinderfütterung: Seit über drei Jahren beteiligt sich ATR Landhandel an dem EIP Projekt der Operationellen Gruppe (OG) Milch unter Führung der Uni Kiel und des Kompetenzzentrums Milch. Das Thema des Projekts ist die Fütterung mit proteinreduzierten Milchviehrationen. Auf mehreren Milchviehbetrieben in Schleswig-Holstein werden unter Praxisbedingungen Rationen mit niedrigen Proteinkonzentrationen gefüttert. Auf der Norla stellten verschiedene Teilnehmer der OG Milch ihre Informationen zum Projekt vor und zeigten die Auswirkungen auf Fütterung und Düngerichtlinien.

Wir hoffen, neben persönlichen Gesprächen unseren Messebesuchern interessante Informationen präsentiert zu haben, und werden weiter unter dem Motto „ATR Landhandel – Wir denken weiter“ Zukunftsthemen aufgreifen und bearbeiten.

Norla und Mela 2018

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Sehr geehrte Kunden,

mein Name ist Susanne Gellert. Seit dem 01.09. diesen Jahres bin ich in der Sparte Futtermittel bei ATR Landhandel als Produktmanagerin Sauen- und Ferkelfutter tätig.Die Fütterung von Sauen und Ferkel ist meine Passion.Ich freue mich im Hause ATR im Team der Fachberater Schwein mit den Ferkelerzeugern vor Ort Erfolge zu erzielen.Im Bereich Produktmanagement werde ich mich um das Sauen- und Ferkelfutter im Gebiet Schleswig-Holstein und Mecklenburg- Vorpommern kümmern. Bis August war ich bei der ZNVG Neumünster für das Herdenmanagement in den Beteiligungen und für Fütterungsberatung zuständig.Vorher habe ich im genossenschaftlichen Landhandel in SH und MV Sauen- und Ferkelfutterkunden beraten.Mein Studium zum Dipl .agr. ing. habe ich an der Rostocker Universität Sektion Tierproduktion abgeschlossen.

Immer neue Herausforderungen stellen uns vor große Aufgaben, die Lösungen finden wir gemeinsam. Viele Grüße Susanne Gellert Susanne Gellert, Produktmanagenment/Fachberatung SchweinMobil: +49 (0)163 2870 018E-Mail: [email protected]

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Neue ATR Produktmanagerin Schwein

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Neue ATR Kundenberater/Fachberatung Rind

Moin!

Seit Mai 2018 bin ich für ATR Landhandel unterwegs, zuständig für die Betreuung der rinderhaltenden Betriebe und den Vertrieb von Futtermitteln in Mecklenburg-Vorpommern.In meinem Beruf habe ich mir zum Ziel gesetzt, die Landwirte auf ihren Betrieben zu unterstützen und dadurch für die Betriebsleiter einen Mehrwert zu schaffen. Ich möchte individuelle Lösungen in herausfordernden Situationen entwickeln. Aufgewachsen bin ich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau, Biogas und Milchvieh in der Nähe von Lübeck. Nach der Schulzeit habe ich auf unterschiedlichen landwirtschaftlichen Betrieben auf verschiedenen Kontinenten gearbeitet. An der Uni in Kiel habe ich meinen Bachelorschwerpunkt auf Agrarökonomie gelegt und mich in der Abschlussarbeit intensiv mit der Kälberfütterung beschäftigt. Im anschließenden Masterstudiengang habe ich Nutztierwissenschaften studiert. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.

Merle Denker, ATR Fachberatung Rind

Merle Denker, ATR Kundenberatung/Fachberatung RindMobil: +49 (0)163 2870 030E-Mail: [email protected]

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Wir leben Landwirtschaft

ATR Landhandel GmbH & Co. KG Bahnhofsallee 44 23909 Ratzeburg

Telefon +49 (0)4541 806 257Telefax +49 (0)4541 806 657 www.ATR-Landhandel.de [email protected]

Gesa Meier/Helmut Pförtner ATR Landhandel GmbH & Co. KG Telefon GM +49 (0)163 2870 173Telefon HP +49 (0)163 2870 086

Herausgeber Redaktion

Till RüschmannATR Marketing/Kommunikation Telefon +49 (0)4541 806 231

Konzept/Produktion

FROHE WEIHNACHTEN UND EIN ERFOLGREICHES

NEUES JAHR 2019

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