Mundartmusiker Simon und «Üsi Aute» · genannt wird. Der ursprünglich aus dem Emmental ... Er...

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Seite 4 | www.fraubrunner.ch BESTATTUNGEN Huguenin Bernstrasse 2 3308 Grafenried Jederzeit für Sie da. Telefon 032 373 20 05 Kevin und Yolanda Huguenin einfühlsam, freundlich und familiär 123435 Wir nehmen Abschied von unserer geliebten Schwester, Schwägerin und Tante Rita Walter 28.12.1937 – 4.7.2019 Fraubrunnenstrasse 8, 3306 Etzelkofen. Traueradresse: In stiller Trauer: Heidi Herte-Walter Heidi & Michael Herte-Walter ch. du Bois-de-Menton 7b Pascal & Pamela Herte 1066 Epalinges Philippe Herte Verwandte und Freunde Die Urnenbeisetzung findet im Familienkreis statt. 125564 Schlicht und einfach war dein Leben, treu und fleissig deine Hand. Möge Gott dir Ruhe geben, dort im ewigen Heimatland. Heute am späten Abend schloss sich der Lebenskreis von meinem lieben Mami und Grosmami, unserem Urgrosmami, unserer Schwester und Schwägerin Hedy Becker-Maurer 25. Januar 1929 – 5. Juli 2019 Traueradresse: In stiller Trauer: Margrith Amacher Margrith Amacher-Becker Gostenstrasse 1 Roger und Petra Amacher-Marty 8882 Unterterzen mit Katja, Samuel und Lukas Die Urnenbeisetzung, zu der Sie alle herzlich eingeladen sind, findet am Dienstag 16. Juli 2019 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Jegenstorf statt. Anschliessende Trauerfeier in der Kirche Jegenstorf. Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung Rotonda Jegenstorf, PC Konto 60-383978-6 mit dem Vermerk «Hedy Becker». Es werden keine Leidzirkulare versandt. 125576 Mundartmusiker Simon und «Üsi Aute» «Mir hocke uf däm Bänkli, u är verzeut mir sini Gschicht…» so fängt die neue Single von «SIMON» an. Wir sitzen auf dieser Bank und er erzählt mir seine Geschichte. So beginnt auch mein In- terview mit Simon Loosli, dem Musiker und Bandleader oder dem rockenden Schmied, wie er von seinen Fans auch genannt wird. Der ursprünglich aus dem Emmental stammende 34-jährige Musiker lebt seit einem Jahr in Mülchi im schönen Lim- pachtal, wo er sich sehr wohl fühlt. «Ich habe schon an vielen Orten gewohnt und möchte Mülchi ein Kompliment machen. Ich habe mich hier im Dorf von den Dorfbewohnern sofort willkommen geheissen gefühlt. Sie haben mich so akzeptiert, wie ich bin. Mittlerweile ist mir das Dorf sehr ans Herz gewachsen. Sogar der Nebel, der manchmal über dem Dorf schwebt und den ich absolut nicht schätze, habe ich in der Zwischen- zeit akzeptieren gelernt», meint Simon Loosli. «Das Dorf bietet viel, und die Menschen sind noch füreinander da. Unter dem Titel «Mülchiblueme» wird in der nächsten Zeit ein Song von mir über dieses Dorf erscheinen.» Schon als kleiner Junge liebte Simon die Musik und bewunderte alle grossen Stars, wie sie auf der Bühne abrock- ten. Er verfolgte im TV die Konzerte und war fasziniert davon. Sein grosser Traum war es, auch einmal wie seine Idole mit einer Gitarre auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit sei- ner Musik zu begeistern. Mit 13 Jahren wurde ihm eine E-Gitarre geschenkt. Sie stand jedoch jahrelang nur zu De- korationszwecken in seinem Zimmer, und er wusste nicht wirklich, wie dieses Instrument zu spielen war. 2005 jedoch als seine erste grosse Liebe zerbrach, nahm er seine E-Gitarre hervor und er- lernte dieses Instrument in kürzester Zeit. Das war der Startschuss zu seiner Musikkarriere. Spontan schrieb er sei- ne ersten zwei Lieder, die ein Kollege im Tonstudio aufnahm. Die CD schickte Simon an Radiosender und verschenk- te sie an Kollegen und Freunden. Dann ging es Schlag auf Schlag. 2006 grün- dete Simon seine erste Band unter dem Namen «LIECHT-BLICK», mit der er mit grossem Erfolg startete. Vor dem ersten Konzert am 9. September 2006 wurde ihm plötzlich bewusst, dass er für das bereits ausverkaufte Konzert nur drei Lieder hatte. Kurzerhand komponierte er über Nacht noch 10 weitere Songs, die er in Kürze mit seiner Band einstudierte. Danach gab es Konzerte in der ganzen Schweiz, Deutschland und sogar in den USA, wo seine Mundartlieder grossen Anklang fanden und was ihm den offi- ziellen Titel Mundartpionier einbrachte. Als erster Mundartmusiker gelang es ihm, Mundart erfolgreich ins Ausland zu exportieren. Mittlerweile hat er 807 Konzerte gegeben. Mit «LIECHT-BLICK» veröffentlichte Simon zwei Alben. Doch im 2017 überkamen ihn Zweifel, ob das noch das Richtige für ihn ist. Er wurde sich bewusst, dass er in der Vergangen- heit mit seinen Liedern eigentlich nega- tive Emotionen ausgelöst hatte. Doch in der Zwischenzeit hatte er sich verän- dert. Er war älter, reifer und einsichtiger geworden, und nicht mehr der einstige Rebell von früher, der alles in Frage stellte und seine negativen Gedanken rücksichtslos freien Lauf liess. In der Zwischenzeit hatte er seine «Lehrblät- ze» gemacht. Künftig wollte Simon mit seinen Liedern positive Gefühle bei den Leuten wecken. So entschied er sich an einem Konzert in Jegenstorf spontan, unter dem Namen «LIECHT-BLICK» aufzuhören und teilte dies nach dem fünften Song unerwartet seinen Fans mit. Gleichzeitig informierte er sie aber auch, dass er unter seinem richtigen Na- men Simon und mit der gleichen Band weiter musizieren werde. 2018 startete die Band unter dem Namen «SIMON». Die neuen Lieder wurden textlich positiver, authentisch, autobio- graphisch und technisch besser als frü- her. «Meine Lieder singe ich in Mundart, weil ich mich in meiner Muttersprache am besten ausdrücken kann. Sie haben immer einen Bezug zu meinem Leben», stellt Simon fest. Mit dem Song «Ds Vreni» landete er auf Anhieb einen Hit. Danach folgte «Nimm mi mit zu däm Stärn». Als Polo Hofer starb, kompo- nierte er zu dessen Abschied den Song «Tschou zäme, äs isch schön gsi». Sein neuester Song «Üsi Aute» liegt Si- mon besonders am Herzen. Es ist eine Hommage an alle alten Menschen. Dieses Lied soll symbolisch für den Respekt und die Dankbarkeit an die alte Generation stehen. «Die alten Men- schen haben ein Leben lang hart dafür gearbeitet, damit wir Jungen es einmal besser haben», erklärt der Sänger, «die alten Leute haben es verdient, wertge- schätzt zu werden. Doch oft entspricht leider der Umgang mit ihnen nicht dem, wie er sein sollte. Aus diesem Grund habe ich diesen Song geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass diese Wert- schätzung in unserer Zeit oft verloren geht. Unserer Gesellschaft sollte sich bewusster sein, was die alten Men- schen in ihrem Leben alles geleistet und uns mit auf den Weg gegeben ha- ben. Der Song entstand letzten Herbst nach der Geburtstagsfeier von meiner Mutter. Ich spielte dort «Ds Vreni». Meine Verwandten gratulierten mir zu diesem Lied. Auch meine Grossmut- ter freute sich über meinen Erfolg und wünschte mir beim Verabschieden alles Gute mit meiner Musik. Meine Gross- eltern haben mir immer imponiert, dass sie schon ihr Leben lang zusam- men waren. Auf meine Frage, was ihr Geheimnis ist, dass sie schon so lange zusammen sind, meinten sie, dass frü- her die Sachen noch geflickt wurden, wenn sie kaputt gingen. Ich ging nach Hause, war inspiriert von ihnen und wollte ihnen zeigen, dass auch ich nun meinen Weg gefunden habe. So kom- ponierte ich in der Nacht das Lied «Üsi Aute». Am nächsten Morgen erhielt ich von meiner Mutter den Anruf, dass mei- ne geliebte Grossmutter plötzlich ver- storben sei. Es war ein Schock für mich. Daraufhin liess ich diesen Song ruhen und produzierte ihn erst diesen Früh- ling. Zu «Üsi Aute» wird es bald auch ein Video geben. Den Link dieses Liedes zum Downloaden findet man auf www. simon-music.ch. In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, als Musiker zu existieren. «Eine Zeit lang konnte ich von der Musik knapp leben», sagt Simon. «Doch seit es You- tube, Facebook, usw. gibt, haben sich die Zeiten in der Musikbranche sehr geändert. Heute sind wir auf Sponsoren angewiesen, die uns unterstützen. Ich gehe arbeiten, um meine Musik leben zu können.» Der Musiker hat 5 Berufe erlernt. 2007 hat er seine Berufslehre als Schmied abgeschlossen. Seither wird er von seinen Fans auch der «Der rockende Schmied» genannt. Simon erzählt mir von seinen speziellen Erlebnissen auf der Bühne: «An einem Konzert lief seitens der Veranstalter alles schief. Meine Motivation auf das Konzert sank. Doch als ich mit der Gi- tarre auf der Bühne stand und zu singen begann, erblickte ich im Publikum ein behindertes Mädchen. Ihr freudiges Strahlen und Lachen beeindruckten mich und gaben mir die Freude und Spass an diesem Konzert zurück. Ihr Lachen war für mich der schönste Lohn, den ich für meine Musik jemals erhalten habe. Mein schlimmstes Konzert war 2018, als die Stromversorgung zusam- menbrach. Wir haben dann akustisch gespielt, was uns schlussendlich doch noch ein einzigartiges und gutes Kon- zert bescherte. Mein lustigster Moment auf der Bühne war, als der Gitarrist für sein Solo seine Gitarre wechselte. Doch als er sein Solo beginnen wollte, gab es keinen Ton. Er hat dann festgestellt, dass die Gitarre nicht eingesteckt war. Das sorgte natürlich bei allen für gros- ses Gelächter.» Zurzeit arbeitet Simon an einem Al- bum. Die Produktion dazu macht er zum grössten Teil selbst, was natürlich mehr Zeit und enorme Kosten in An- spruch nimmt. Doch Ende 2019 soll das neue Album erscheinen. Für 2020 ist auch eine Konzerttournee in Planung. Momentan ist er noch auf der Suche nach einem Gitarristen und einer Back- groundsängerin. Weitere Informationen und Songs von «SIMON» finden Sie auf www.simon-music.ch. Simon, herzlichen Dank für das interes- sante Interview! Ich wünsche dir weiter- hin alles Gute und viel Erfolg mit deiner Musik. Text: Karin Balmer Fotos: Karin Balmer, M.W. Mundartmusiker Simon Loosli. Simon mit seiner Hündin Nala. Druckzentrum Bern

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Kevin und Yolanda Huguenineinfühlsam, freundlich und familiär

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Wir nehmen Abschied von unserer geliebten Schwester, Schwägerin und Tante

Rita Walter28.12.1937 – 4.7.2019

Fraubrunnenstrasse 8, 3306 Etzelkofen.

Traueradresse: In stiller Trauer:Heidi Herte-Walter Heidi & Michael Herte-Walterch. du Bois-de-Menton 7b Pascal & Pamela Herte1066 Epalinges Philippe Herte Verwandte und Freunde

Die Urnenbeisetzung findet im Familienkreis statt.125564

Schlicht und einfach war dein Leben, treu und fleissig deine Hand. Möge Gott dir Ruhe geben, dort im ewigen Heimatland.

Heute am späten Abend schloss sich der Lebenskreis von meinem lieben Mami und Grosmami, unserem Urgrosmami, unserer Schwester und Schwägerin

Hedy Becker-Maurer25. Januar 1929 – 5. Juli 2019

Traueradresse: In stiller Trauer:Margrith Amacher Margrith Amacher-BeckerGostenstrasse 1 Roger und Petra Amacher-Marty8882 Unterterzen mit Katja, Samuel und Lukas

Die Urnenbeisetzung, zu der Sie alle herzlich eingeladen sind, findet am Dienstag 16. Juli 2019 um 14.00 Uhr auf dem Friedhof in Jegenstorf statt. Anschliessende Trauerfeier in der Kirche Jegenstorf.

Anstelle von Blumen gedenke man der Stiftung Rotonda Jegenstorf, PC Konto 60-383978-6 mit dem Vermerk «Hedy Becker».

Es werden keine Leidzirkulare versandt.125576

Mundartmusiker Simon und «Üsi Aute»

«Mir hocke uf däm Bänkli, u är verzeut mir sini Gschicht…» so fängt die neue Single von «SIMON» an. Wir sitzen auf dieser Bank und er erzählt mir seine Geschichte. So beginnt auch mein In-terview mit Simon Loosli, dem Musiker und Bandleader oder dem rockenden Schmied, wie er von seinen Fans auch genannt wird.

Der ursprünglich aus dem Emmental stammende 34-jährige Musiker lebt seit einem Jahr in Mülchi im schönen Lim-pachtal, wo er sich sehr wohl fühlt. «Ich habe schon an vielen Orten gewohnt und möchte Mülchi ein Kompliment machen. Ich habe mich hier im Dorf von den Dorfbewohnern sofort willkommen geheissen gefühlt. Sie haben mich so akzeptiert, wie ich bin. Mittlerweile ist mir das Dorf sehr ans Herz gewachsen. Sogar der Nebel, der manchmal über dem Dorf schwebt und den ich absolut nicht schätze, habe ich in der Zwischen-zeit akzeptieren gelernt», meint Simon Loosli. «Das Dorf bietet viel, und die Menschen sind noch füreinander da. Unter dem Titel «Mülchiblueme» wird in der nächsten Zeit ein Song von mir über dieses Dorf erscheinen.»

Schon als kleiner Junge liebte Simon die Musik und bewunderte alle grossen Stars, wie sie auf der Bühne abrock-ten. Er verfolgte im TV die Konzerte und war fasziniert davon. Sein grosser Traum war es, auch einmal wie seine Idole mit einer Gitarre auf der Bühne zu stehen und das Publikum mit sei-ner Musik zu begeistern. Mit 13 Jahren wurde ihm eine E-Gitarre geschenkt.

Sie stand jedoch jahrelang nur zu De-korationszwecken in seinem Zimmer, und er wusste nicht wirklich, wie dieses Instrument zu spielen war. 2005 jedoch als seine erste grosse Liebe zerbrach, nahm er seine E-Gitarre hervor und er-lernte dieses Instrument in kürzester Zeit. Das war der Startschuss zu seiner Musikkarriere. Spontan schrieb er sei-ne ersten zwei Lieder, die ein Kollege im Tonstudio aufnahm. Die CD schickte Simon an Radiosender und verschenk-te sie an Kollegen und Freunden. Dann ging es Schlag auf Schlag. 2006 grün-dete Simon seine erste Band unter dem Namen «LIECHT-BLICK», mit der er mit grossem Erfolg startete. Vor dem ersten Konzert am 9. September 2006 wurde ihm plötzlich bewusst, dass er für das bereits ausverkaufte Konzert nur drei Lieder hatte. Kurzerhand komponierte er über Nacht noch 10 weitere Songs, die er in Kürze mit seiner Band einstudierte. Danach gab es Konzerte in der ganzen Schweiz, Deutschland und sogar in den USA, wo seine Mundartlieder grossen Anklang fanden und was ihm den offi-ziellen Titel Mundartpionier einbrachte. Als erster Mundartmusiker gelang es ihm, Mundart erfolgreich ins Ausland zu exportieren. Mittlerweile hat er 807 Konzerte gegeben. Mit «LIECHT-BLICK» veröffentlichte Simon zwei Alben. Doch im 2017 überkamen ihn Zweifel, ob das noch das Richtige für ihn ist. Er wurde sich bewusst, dass er in der Vergangen-heit mit seinen Liedern eigentlich nega-tive Emotionen ausgelöst hatte. Doch in der Zwischenzeit hatte er sich verän-dert. Er war älter, reifer und einsichtiger geworden, und nicht mehr der einstige

Rebell von früher, der alles in Frage stellte und seine negativen Gedanken rücksichtslos freien Lauf liess. In der Zwischenzeit hatte er seine «Lehrblät-ze» gemacht. Künftig wollte Simon mit seinen Liedern positive Gefühle bei den Leuten wecken. So entschied er sich an einem Konzert in Jegenstorf spontan, unter dem Namen «LIECHT-BLICK» aufzuhören und teilte dies nach dem fünften Song unerwartet seinen Fans mit. Gleichzeitig informierte er sie aber auch, dass er unter seinem richtigen Na-men Simon und mit der gleichen Band weiter musizieren werde.

2018 startete die Band unter dem Namen «SIMON». Die neuen Lieder wurden textlich positiver, authentisch, autobio-graphisch und technisch besser als frü-her. «Meine Lieder singe ich in Mundart, weil ich mich in meiner Muttersprache am besten ausdrücken kann. Sie haben immer einen Bezug zu meinem Leben», stellt Simon fest. Mit dem Song «Ds Vreni» landete er auf Anhieb einen Hit. Danach folgte «Nimm mi mit zu däm Stärn». Als Polo Hofer starb, kompo-nierte er zu dessen Abschied den Song «Tschou zäme, äs isch schön gsi».

Sein neuester Song «Üsi Aute» liegt Si-mon besonders am Herzen. Es ist eine Hommage an alle alten Menschen. Dieses Lied soll symbolisch für den Respekt und die Dankbarkeit an die alte Generation stehen. «Die alten Men-schen haben ein Leben lang hart dafür gearbeitet, damit wir Jungen es einmal besser haben», erklärt der Sänger, «die alten Leute haben es verdient, wertge-schätzt zu werden. Doch oft entspricht leider der Umgang mit ihnen nicht dem, wie er sein sollte. Aus diesem Grund habe ich diesen Song geschrieben, weil ich der Meinung bin, dass diese Wert-schätzung in unserer Zeit oft verloren geht. Unserer Gesellschaft sollte sich bewusster sein, was die alten Men-schen in ihrem Leben alles geleistet und uns mit auf den Weg gegeben ha-ben. Der Song entstand letzten Herbst nach der Geburtstagsfeier von meiner Mutter. Ich spielte dort «Ds Vreni». Meine Verwandten gratulierten mir zu diesem Lied. Auch meine Grossmut-ter freute sich über meinen Erfolg und wünschte mir beim Verabschieden alles Gute mit meiner Musik. Meine Gross- eltern haben mir immer imponiert, dass sie schon ihr Leben lang zusam-men waren. Auf meine Frage, was ihr

Geheimnis ist, dass sie schon so lange zusammen sind, meinten sie, dass frü-her die Sachen noch geflickt wurden, wenn sie kaputt gingen. Ich ging nach Hause, war inspiriert von ihnen und wollte ihnen zeigen, dass auch ich nun meinen Weg gefunden habe. So kom-ponierte ich in der Nacht das Lied «Üsi Aute». Am nächsten Morgen erhielt ich von meiner Mutter den Anruf, dass mei-ne geliebte Grossmutter plötzlich ver-storben sei. Es war ein Schock für mich. Daraufhin liess ich diesen Song ruhen und produzierte ihn erst diesen Früh-ling. Zu «Üsi Aute» wird es bald auch ein Video geben. Den Link dieses Liedes zum Downloaden findet man auf www. simon-music.ch.

In der heutigen Zeit ist es nicht einfach, als Musiker zu existieren. «Eine Zeit lang konnte ich von der Musik knapp leben», sagt Simon. «Doch seit es You-tube, Facebook, usw. gibt, haben sich die Zeiten in der Musikbranche sehr geändert. Heute sind wir auf Sponsoren angewiesen, die uns unterstützen. Ich gehe arbeiten, um meine Musik leben zu können.» Der Musiker hat 5 Berufe erlernt. 2007 hat er seine Berufslehre als Schmied abgeschlossen. Seither wird er von seinen Fans auch der «Der rockende Schmied» genannt.

Simon erzählt mir von seinen speziellen Erlebnissen auf der Bühne: «An einem Konzert lief seitens der Veranstalter alles schief. Meine Motivation auf das Konzert sank. Doch als ich mit der Gi-tarre auf der Bühne stand und zu singen begann, erblickte ich im Publikum ein

behindertes Mädchen. Ihr freudiges Strahlen und Lachen beeindruckten mich und gaben mir die Freude und Spass an diesem Konzert zurück. Ihr Lachen war für mich der schönste Lohn, den ich für meine Musik jemals erhalten habe. Mein schlimmstes Konzert war 2018, als die Stromversorgung zusam-menbrach. Wir haben dann akustisch gespielt, was uns schlussendlich doch noch ein einzigartiges und gutes Kon-zert bescherte. Mein lustigster Moment auf der Bühne war, als der Gitarrist für sein Solo seine Gitarre wechselte. Doch als er sein Solo beginnen wollte, gab es keinen Ton. Er hat dann festgestellt, dass die Gitarre nicht eingesteckt war. Das sorgte natürlich bei allen für gros-ses Gelächter.»

Zurzeit arbeitet Simon an einem Al-bum. Die Produktion dazu macht er zum grössten Teil selbst, was natürlich mehr Zeit und enorme Kosten in An-spruch nimmt. Doch Ende 2019 soll das neue Album erscheinen. Für 2020 ist auch eine Konzerttournee in Planung. Momentan ist er noch auf der Suche nach einem Gitarristen und einer Back-groundsängerin. Weitere Informationen und Songs von «SIMON» finden Sie auf www.simon-music.ch.

Simon, herzlichen Dank für das interes-sante Interview! Ich wünsche dir weiter-hin alles Gute und viel Erfolg mit deiner Musik.

Text: Karin Balmer Fotos: Karin Balmer, M.W.

Mundartmusiker Simon Loosli.

Simon mit seiner Hündin Nala.

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