Murats Reise (Konjunktiv II) · PDF fileMurats Reise (Konjunktiv II) Hätte ich ein...

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Murats Reise (Konjunktiv II) Hätte ich ein großes, gelbes Schlauchboot, führe ich die Donau entlang, bis zum Schwarzen Meer! Ich begänne am Donaukanal – dort, wo das große Badeschiff liegt. Ich führe in aller Frühe los. Vorbei an den Häusern und Radfahrern, vorbei an der Strandbar, bis zu der Stelle, an der der Donaukanal in die Donau fließt. Mein erste Station wäre Bratislava. Dort angekommen, setzte ich mich vor das Rathaus und tränke ein großes Glas Wasser. Meine Muskeln schmerzten vom viele Rudern, doch das machte mir nichts aus. In Vukovar träfe ich meinen Freund Mario, der in der Schule neben mir sitzt und in den Sommerferien immer seine Großeltern in Kroatien besucht. Wir spielten den ganzen Tag Fußball und tauschten Sticker aus. Am Abend, wenn wir beide müde am Fluss säßen, fragte ich ihn, warum die Häuser in Vukovar so kaputt seien. Dann erzählte er mir vom Krieg, der hier einmal stattgefunden habe, und wir würden ein bisschen traurig werden. In Belgrad wäre ich so müde, dass ich sofort in ein Hotelzimmer ginge. Ich legte mich ins Bett und schliefe bis zum nächsten Abend. Dann ginge ich in die Belgrader Disko und tanzte zu Techno- Musik. Im Nationalpark Derdap in Serbien sähe ich viele Tiere: Silberreiher, Schwalben, Biber, Eisvögel - sogar eine Wasserschlange! Bald schon passierte ich das Eiserne Tor. So nennt man die Stelle an der Grenze zu Rumänien. Vielleicht fürchtete ich mich ein wenig vor der Schlucht, denn dies wäre die gefährlichste Stelle meiner Reise! Sehr lange befände ich mich mit meinem Boot zwischen Rumänien und Bulgarien, denn die Donau fließt hier genau zwischen diesen beiden Ländern. Irgendwann käme ich zur Freundschaftsbrücke, die die beiden Länder miteinander verbindet. Ich legte kurz in Russe an und spazierte über die Brücke nach Giurgiu. In Moldawien ließe ich mich von Bauern zum Essen einladen. Die Mamaliga (wie die Polenta dort heißt) schmeckte herrlich! Die Donau fließt nur ganz kurz durch die Ukraine. In Wylkowe fischte ich gemeinsam mit Fischern in der Donau. Noch ein letztes Mal müsste ich mich anstrengen und fleißig rudern. Dann käme ich endlich im Donaudelta an. Das ist die Stelle, an der die Donau ins Schwarze Meer fließt. Auf einem Frachter dürfte ich gratis bis Istanbul reisen. Dort besuchte ich meine Oma, meine Tanten, meine Onkel und meinen Cousin.

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Murats Reise (Konjunktiv II)

Hätte ich ein großes, gelbes Schlauchboot, führe ich die Donau entlang, bis zum Schwarzen Meer! Ich begänne am Donaukanal – dort, wo das große Badeschiff liegt.

Ich führe in aller Frühe los. Vorbei an den Häusern und Radfahrern, vorbei an der Strandbar, bis zu der Stelle, an der der Donaukanal in die Donau fließt.

Mein erste Station wäre Bratislava. Dort angekommen, setzte ich mich vor das Rathaus und tränke ein großes Glas Wasser. Meine Muskeln schmerzten vom viele Rudern, doch das machte mir nichts aus.

In Vukovar träfe ich meinen Freund Mario, der in der Schule neben mir sitzt und in den Sommerferien immer seine Großeltern in Kroatien besucht. Wir spielten den ganzen Tag Fußball und tauschten Sticker aus.

Am Abend, wenn wir beide müde am Fluss säßen, fragte ich ihn, warum die Häuser in Vukovar so kaputt seien. Dann erzählte er mir vom Krieg, der hier einmal stattgefunden habe, und wir würden ein bisschen traurig werden.

In Belgrad wäre ich so müde, dass ich sofort in ein Hotelzimmer ginge. Ich legte mich ins Bett und schliefe bis zum nächsten Abend. Dann ginge ich in die Belgrader Disko und tanzte zu Techno-Musik.

Im Nationalpark Derdap in Serbien sähe ich viele Tiere: Silberreiher, Schwalben, Biber, Eisvögel - sogar eine Wasserschlange!

Bald schon passierte ich das Eiserne Tor. So nennt man die Stelle an der Grenze zu Rumänien. Vielleicht fürchtete ich mich ein wenig vor der Schlucht, denn dies wäre die gefährlichste Stelle meiner Reise!

Sehr lange befände ich mich mit meinem Boot zwischen Rumänien und Bulgarien, denn die Donau fließt hier genau zwischen diesen beiden Ländern.

Irgendwann käme ich zur Freundschaftsbrücke, die die beiden Länder miteinander verbindet. Ich legte kurz in Russe an und spazierte über die Brücke nach Giurgiu.

In Moldawien ließe ich mich von Bauern zum Essen einladen. Die Mamaliga (wie die Polenta dort heißt) schmeckte herrlich!

Die Donau fließt nur ganz kurz durch die Ukraine. In Wylkowe fischte ich gemeinsam mit Fischern in der Donau.

Noch ein letztes Mal müsste ich mich anstrengen und fleißig rudern. Dann käme ich endlich im Donaudelta an. Das ist die Stelle, an der die Donau ins Schwarze Meer fließt.

Auf einem Frachter dürfte ich gratis bis Istanbul reisen. Dort besuchte ich meine Oma, meine Tanten, meine Onkel und meinen Cousin.