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    ZRCHER HOCHSCHULE DER KNSTE

    MUSIK10/11

    Z hdk

    EXT CUBE FIRST LESSONThey are still a hundred yards from the New Rock when the sound begins.It is quite soft, and it stops them in their tracks, so that they stand paralyzed on the trail withtheir jaws hanging. A simple, maddeningly repetitious rhythm pulses out of the crystal cubeand hypnotises all who come within its spell. For the rst time - and the last, for two million

    years the sound of drumming is heard in Africa.The throbbing grows louder, more insistent. Presently the hominids begin to move forward likesleep-walkers, towards the source of that magnetic sound. Sometimes they take little dancingsteps, as their blood responds to the rhythms that their descendants will not create for ages yet.Totally entranced, they gather around the Cube, forgetting the hardships of the day, the perilsof the approaching dusk, and the hunger in their bellies.(Arthur C. Clarke & Stanley Kubrick; 2001 A Space Odyssey, Drehbuchentwurf 1965)

    May the good Lord shine a light on you

    Make every song you sing your favourite tune.(Mick Jagger / Keith Richards;

    Shine A Light, 1972)

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    EDITORIaL

    LEHRE &

    FORSCHUNgKLaSSIK 10KIRCHENMUSIK 21

    JaZZ & POP 25MUSIK- & BEwEgUNgSPDagOgIK 29

    TONMEISTER 32THEORIE 36

    FORSCHUNg 38

    PRODUKTIONENORCHESTER 43

    gESaNg 53aLTE MUSIK 63NEUE MUSIK 73

    KaMMERMUSIK 89MUSIK & BEwEgUNg / SCHULMUSIK 99

    JaZZ & POP 107wEITERBILDUNg 115

    INSTITUTE FOR COMPUTER MUSIC aNDSOUND TECHNOLOgy ICST 119

    INSTITUTE FOR MUSIC STUDIES IMS 121

    gLOSSaR 125aDRESSEN 131

    IMPRESSUM 134

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    TUN UND LERNENMit der vorliegenden Publikation wollen wir Sie einladen, an unsererHochschule Teil zu haben, unsere Konzerte, Workshops, Referate zu be-suchen, sich anregen zu lassen, zu geniessen, Kritik zu ben, zu kom-mentieren und zu lernen. Denn so wie wir an der Hochschule selbstver-

    stndlich Tun und Lernen miteinander verbinden, so mge Erkenntnisund Erfahrung auch der ffentlichkeit zugute kommen.Wir ffnen unsere Hochschultren weit, mehrmals tglich. Und wir tundies durchaus im eigenen Interesse: Im Moment, wo aus dem Lehren undLernen die publikumstaugliche Tat wird, sind wir auf Sie als Gesprchs-partner angewiesen. Denn die Tauglichkeit des knstlerischen Tuns be-weist sich ja erst im gesellschaftlichen Austausch. Was in der Kunst re-levant ist, was bedeutsam ist, was wertvoll ist, was gut ist, wird wederdurch Naturgesetze noch durch kanonisierte Meinungen zeitlos festge-halten, sondern ist fortwhrend zu diskutieren und vor allem sinnlicherfahrbar zu machen. Unsere Konzerte sind daher nicht nur Momentedes Auftrittstrainings und des freudigen Musikgenusses, sondern auchMomente des Nachdenkens: Im Konzert lernen wir unser knstlerischesWissen kennen.

    Das vorliegende Programmbuch ldt Sie deshalb zur Teilhabe am Ganzenein. In einem ersten Teil orientiert es ber die Felder unseres Lehrensund Forschens und schildert in kurzen berblicken, zu welchen Zielendie Ausbildungen in der Klassik, in Jazz und Pop, in Musik- und Be-wegungspdagogik, in der Theorie, in Kirchenmusik und Tonmeistereifhren wollen. Der zweite Teil ist dann der Vorschau auf jene Veran-staltungen gewidmet, denen wir das Potenzial zutrauen, das ffentlicheGesprch ber unser Tun zu nhren und zu frdern. Eingebunden in dieInformationsteile nden Sie einige Kurz-Essays, die dem Neue-Musik-Jahresthema Routine gewidmet sind: Kleine Stationen zum Innehaltenund Nachdenken.Wir freuen uns auf die Begegnung mit Ihnen. Und wir freuen uns auf eineweitere Saison in gemeinsamer knstlerischer ffentlichkeit. Herzlich

    willkommen!

    Michael Eidenbenz

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    HAMLET: I have late, but wherefore I know not, lost all my mirth, forgone all custom of exercises;and indeed it goes so heavily with my disposition, that this goodly frame, the earth, seems to mea sterile promontory, this most excellent canopy, the air, look you, this brave overhanging rma-ment, this majestical roof fretted with golden re, why, it appeareth nothing to me but a foul andpestilent congregation of vapours ... What a piece of work is a man, how noble in reason, how in-

    nite in faculties, in form and moving, how express and admirable, in action how like an angel, inapprehension, how like a god: the beauty of the world, the paragon of animals; and yet to me, whatis this quintessence of dust? Man delights not me no, nor woman neither, though by your smilingyou seem to say so.ROSENCRANTZ: My lord, there was no such stuff in my thoughts.HAMLET: Why did you laugh then, when I said man delights not me?(William Shakespeare; Hamlet, Act 2, Scene 2, 1602)

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    LEHRE &FORSCHUNg

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    wER SICH FR EIN MUSIKSTUDI-UM aN DER ZHdK ENTSCHEIDET, wIRDaUF EIN LEBENDIgES, INTERNaTIONaLES,vON KNSTLERISCHER TaTKRaFT UND vIELERLEI TaLEN-

    TEN gEPRgTESKlima treffen. Klassik, Jazz und Pop, Kirchenmusik,Musik- und Bewegungspdagogik sowie Theorie stecken die inhaltlichenFelder ab, in denen persnliche Neigung und Begabung zu knstlerischerEntfaltung und professioneller Kompetenz gebracht werden. Dabei er-

    laubt die mit 650 Studierenden berschaubare Grsse des Departementsaber auch vielfltigen Austausch und Begegnung zwischen den Stilpro-len; das multidisziplinre Umfeld der Gesamt-ZHdK erweitert zudemdiesen Begegnungsraum ber die Musik hinaus.In ihren fachlichen Ansprchen orientieren sich die Musikausbildungenan hohen internationalen Standards, ein kompetenter Lehrkrper garan-tiert das entsprechende Niveau und einen mit Kultur- und Bildungsinsti-tutionen in aller Welt vernetzten geistigen Erfahrungsraum. Gleichzeitigsind unsere Aktivitten im lokalen Umfeld verankert, beinahe tglichstattndende ffentliche Auftritte ffnen die Tren der Hochschule zumKulturleben von Stadt und Region Zrich und nden ein breites interes-siertes Publikum.Zur lehrenden Weitergabe des Bekannten tritt die Erkundung des Neuen:Zwei Forschungsinstitute widmen sich den Schwerpunkten Computermu-

    sik, Sound Technology und Interpretationsforschung. Ein umfangreichesWeiterbildungsangebot rundet das umfassende musikalische Hochschul-leben ab.

    DEPaRTEMENT

    MUSIK

    KLaSSIK 10KIRCHENMUSIK 21

    JaZZ & POP MUSIK- & BEwEgUNgSPDagOgIK 29TONMEISTER 32THEORIE 36FORSCHUNg 38

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    10 11LEHRE & FORSCHUNgLEHRE & FORSCHUNg

    KLaSSIKwww.ZHdK.CH/?MUSIK_STUDIUM

    Der Auseinandersetzung mit dem grossen Feld berlieferter und zeit-

    genssischer Kunstmusik gilt der umfangreichste Anteil der ZHdK-Mu-sikausbildungen. Naturgemss ist er auch der lteste, gleichwohl wird erjung gehalten durch fortwhrende knstlerische und gedankliche Auffri-schung. Die hochklassige technische Beherrschung der Hauptfachinstru-mente, die informierte Interpretation des Repertoires, die pdagogischeVermittlung und die schpferische kompositorische Arbeit werden nichtnur gelehrt, sondern auch reektiert und in traditionellen wie experi-mentellen Formen zur Prsentation gebracht.Ein vielfltiges Konzertleben belebt daher fast pausenlos die Hauptge-bude an der Zrcher Florhofgasse und in Winterthur. Wer hier ein undausgeht, sei es studierend, lehrend oder als Publikum, erfhrt die Musikals unausweichliche intensive Lebensaktualitt.Doch auch ausserhalb der Hochschulmauern sind unsere Musikerinnenund Musiker prsent. Kooperationen verbinden die ZHdK mit diversen

    Berufsorchestern (u.a. Orchester der Oper Zrich, Tonhalle-Orchester Z-rich, Orchester Musikkollegium Winterthur). Das Sinfonieorchester derZHdK tritt jhrlich mehrmals in der Zrcher Tonhalle auf, wo regelmssigauch Studierende in Surprise- und Prlude-Konzerten des Tonhalle-Orchesters anzutreffen sind. Und zahlreiche Solistinnen, Solisten undKammermusikformationen sind gern gesehene Gste bei Konzertreihenexterner Veranstalter.Obwohl wir den Bereich der klassischen Kunstmusik als umfassendesGanzes verstehen, werden prolierende Schwerpunkte auf Spezialbe-reiche gelegt: Die Studios fr alte und fr neue Musik schrfen das Be-wusstsein fr ihre je spezische sthetik mit Lehrveranstaltungen undProduktionen und treten u.a. mit verschiedenen Barockformationen unddem auf Zeitgenssisches spezialisierten Ensemble Arc-en-Ciel in konzer-tante Erscheinung.

    Ba IN MUSICVertiefung Instrument/Gesang / Vertiefung Dirigieren /

    Vertiefung Komposition und Musiktheorie

    Ma IN MUSIKPDagOgIKVertiefung Instrumentale/vokale Musikpdagogik

    Ma IN MUSIC PERFORMaNCEVertiefung Instrumentale/vokale Performance / Vertiefung Dirigieren

    Ma IN SPECIaLIZED MUSIC PERFORMaNCEVertiefung Solist/in / Vertiefung Kammermusik /

    Vertiefung Dirigieren / Vertiefung Oper

    Ma IN KOMPOSITION/THEORIEVertiefung Komposition und Theorie / Vertiefung Komposition und

    Medientechnologie

    INSTRUMENT/gESaNgWer sein Musikstudium grundstndig an der ZHdK absolviert, bringt be-reits weit fortgeschrittene instrumentale/gesangliche Fertigkeiten mit,die zunchst in einem generalistisch angelegten Bachelor in Music wei-ter geschult und durch musikalische Allgemeinbildung, erweiterte Pra-

    xis in Neben- und Variantfchern sowie durch eine individuelle Prolie-rung umfassend ergnzt werden. Der Bachelor und die spezialisierendenMasterausbildungen bereiten gemeinsam auf ein weites Feld knstle-rischer und pdagogischer Praxis durch Vertiefungen vor, in denen dieanspruchsvolle knstlerische Beherrschung des Instruments, bzw. der

    Stimme im Zentrum stehen. Auf beiden Stufen nehmen dabei Hauptfach-unterricht und Selbststudium einen wesentlichen Teil des Lehrplans inAnspruch und verlangen entsprechende Begabung und Bereitschaft zurAusbildung hoher technischer Fhigkeiten und zur Entfaltung individu-ellen knstlerischen Potentials.

    INSTRUMENTaLE/vOKaLE MUSIKPDagOgIKDie Ausbildung bereitet auf eine musikpdagogische Ttigkeit als Lehr-kraft in Musikschulen, in Mittelschulen oder im Privatunterricht vor undlegt gleichzeitig Gewicht auf eine knstlerische Bildung, die den kon-zertierenden Auftritt in unterschiedlichen Kontexten ermglicht. Dazugehren auch leitende Funktionen in Bands, Ensembles, Orchestern odereigene musikpdagogische Projekte. Der Studienaufbau lsst berschnei-dungen mit Angeboten aus dem Prol Jazz + Pop zu, Grenzgnge sind

    mglich und erwnscht.

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    KONZERTDie freiberuich konzertierende Ttigkeit in Projekten, solistisch oderin Ensembles, Orchestern oder Chren stellt besondere Anforderungenan eine Persnlichkeitsbildung, die handwerkliches Knnen und knst-lerisches Wissen mit der Fhigkeit verbindet, eigene Konzertprogrammezu initiieren und durchzufhren, unterschiedliche Publikumssegmente zu

    bercksichtigen, mit der ffentlichkeit zu kommunizieren und gleichzei-tig knstlerische Aufrichtigkeit zu wahren. Die Ausbildung ermglicht ver-tiefte Beschftigung mit Instrument und Stimme und einen hohen Haupt-fachanteil. Sie ermglicht aber auch zustzliche Schwerpunktbildungenbeispielsweise in zeitgenssischer Musik, historischer Auffhrungspraxis,Improvisation oder Kammermusik durch die Aufteilung des Hauptfachun-terrichts auf verschiedene Dozierende, durch verstrkte Gewichtung vonVariantinstrumenten oder durch den Besuch von Seminarien.

    ORCHESTERDie Absolventinnen und Absolventen arbeiten in klassischen Sinfonieor-chestern. Voraussetzung ist ein sehr hohes instrumentales Niveau. DieAnforderungen sind mit den Berufsverbnden (SMV, VESBO) abgespro-chen und garantieren eine praxisnahe Ausbildung. Neben der Mitarbeit

    in den Klangkrpern der ZHdK absolvieren die Studierenden ein Prakti-kum bei einem ortsansssigen Berufsorchester. Dies bedeutet die Mitwir-kung in mindestens sechs Sinfoniekonzerten (60 Orchesterdienste) bzw.in mindestens drei Opernproduktionen (inkl. Einstudierung), wobei dieStudierenden von persnlichen MentorInnen aus dem Orchester indivi-duell betreut werden.

    OPERDie ZHdK fhrt eine Schwerpunktausbildung im Bereich Oper, die ineinem ersten Schritt auf die aktuellen Anforderungen des Opernalltagsvorbereitet. Eine Parallelfhrung der sngerischen und szenischen Aus-bildung ist dafr Bedingung. Zudem bereitet die ZHdK auf die Ausbildungam Opernstudio Biel der Berner Hochschule der Knste vor: Diese Ausbil-dung vermittelt auf ambitisem Niveau den direkten Eintritt ins Opern-

    berufsleben und ndet zur Gnze am Opernstudio Biel statt (Ausnahme:Hauptfachunterricht kann weiterhin an der ZHdK belegt werden).

    Jetzt gehe ich allein durch eine grosse StadtUnd ich weiss nicht ob sie mich lieb hatUnd ich schaue in die Stuben durch Tr und FensterglasUnd ich warte auf etwas ...

    Wenn ich mir was wnschen drfte, km ich in VerlegenheitWas ich mir den wnschen sollte: eine schlimme oder gute Zeit?Wenn ich mir was wnschen drfte, mcht ich etwas glcklich seinDoch wenn ich allzu glcklich wr, htt ich Heimweh nach der Traurigkeit.(Friedrich Hollnder; Wenn ich mir was wnschen drfte, 1930)

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    SOLIST/INDie Ausbildung legt Grundsteine fr eine internationale Solistenkarriereund bietet eine individuelle Betreuung durch die Hauptfachdozierendenauf dem knstlerischen Werdegang. Die Studierenden werden bei der Teil-nahme an Wettbewerben gecoacht und bernehmen wichtige Rollen inden eigenen Ensembles und Klangkrpern der ZHdK. Darber hinaus sind

    sie bereits im Konzertleben aktiv und bauen ihr knstlerisches Prol undihre Konzertttigkeit aus. Voraussetzung fr die solistische Ausbildungsind ausserordentliche Begabung und besondere Leistungsbereitschaft.

    KaMMERMUSIKNeben der eigenstndigen Arbeit am Instrument bzw. an der Stimme stehtdie kammermusikalische Ensemblearbeit im Zentrum der Ausbildung. DieStudierenden werden auf die Konzertttigkeit in einem spezialisiertenRepertoire vorbereitet. Am Klavier fr die Ttigkeit als Kammermusik-partner oder als Liedbegleiter, als festes Instrumentalensemble fr eineprofessionelle Karriere im Verbund eines partnerschaftlichen Kollektivs.Ein ausgezeichnetes instrumentales Knnen, analytische Einsichten undsensibel aktives Kommunizieren sind die Voraussetzungen dafr.

    DIRIgIERENDie Ausbildung richtet sich an InteressentInnen fr den Orchester- oderChorleitungsbereich, die eine berzeugende Ttigkeit in professionellenEnsembles oder in der Amateurszene anstreben. Im Bachelor in Musicwird der Dirigierunterricht als Kernfach behandelt. In den Masterpro-grammen sind spezialisierte Lehrplangestaltungen mglich. Bei entspre-chenden nachgewiesenen Fhigkeiten ist eine Spezialisierung auf derEbene eines Zweitmasters mglich, die profunde Kenntnisse als Voraus-setzung fr den Erfolg in einer anspruchsvollen Berufslandschaft ver-mittelt. Neben individueller Lehrbetreuung steht ein breites Feld prak-tischer bungsmglichkeiten mit hochschulinternen Ensembles sowie

    externen Klangkrpern zur Verfgung.

    Sony Classical hat sich zum Ziel gesetzt, alle Aufnahmen nicht nur auf dassorgfltigste mit High Denition Sound (20-bit) zu remastern, sondernwendet erstmals als Weltneuheit das von Sony entwickelte SUPER-BITMAPPING an. Hierbei werden die 20-bit-Signale mit geringstem Signalver-lust auf die der CD zugrunde liegenden 16-bit heruntertransformiert. Sie

    erhalten High Denition 20-bit-Klangqualitt auf dem CD-Format.Glenn Gould war nicht nur ein begnadeter Pianist und Musiker, sondernhatte auch ein grosses persnliches Interesse an der Aufnahmetechnikund jeglicher Studioarbeit. Diese technische Revolution htte ihm sichergrsstes Vergngen bereitet.(Werbetext von Sony Classical fr eine Glenn-Gould-Edition, 1993)

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    KOMPOSITIONMusik ernden, ein Werk planen, den Kontext seiner Auffhrung be-rcksichtigen: Dies bedeutet lngst Umfassenderes als das romantisiertberlieferte Bild des einsam schaffenden Komponistengenies vermittelnwrde. Komponieren ist heute ein Beruf mit hchsten Ansprchen an

    handwerkliches Knnen, an kreatives Potential und an die Informiertheitber die gegenwrtige Produktion. Zielgerichtetes Arbeiten ohne Scheu-klappen fr unterschiedlichste Anlsse und Bedrfnisse, nicht selten imTeamwork, immer mit kritischem sthetischem Scharfsinn ist Voraus-setzung fr die gelungene knstlerisch formulierte Lsung der Aufgabe

    unabhngig davon, ob es sich um Komposition zeitgenssischer Musikim engeren Sinne oder um Produktion von Musik in strker anwendungs-orientiertem Kontext handelt.Die Ausbildungen der ZHdK lehren das ganze Spektrum von avancierterInstrumentalkomposition frs Konzert bis zum zielgenau produziertenFilmsoundtrack, von Elektroakustik bis zu Jazz Composition & Arran-gement, wobei es den Studierenden frei steht, vertiefend und speziali-sierend oder breit und umfassend aus den Lehrangeboten auszuwhlen.Mglich macht diese Vielfalt eine einzigartige Kooperation auf Master-

    stufe mit der Hochschule der Knste Bern.

    KOMPOSITIONErprobte europische Ausbildungsmodelle vermitteln den zeitgemssschpferischen Umgang mit westlicher Kunstmusik. Sie sind von Lehr-persnlichkeiten geprgt, die zu den einussreichen Figuren des knst-lerischen Diskurses der Gegenwart gehren. An diesem Diskurs durchdie prolierte Stimme der eigenen Arbeit teilzunehmen, ist Ziel und An-spruch der Ausbildung, entsprechend hoch sind die Anforderungen anTalent und kreativen Mut der Studierenden.

    KOMPOSITION FR FILM, THEaTER UND MEDIENProjektarbeit in realittsnahem Praxisbezug prgt das Komponieren iminterdisziplinren Medienumfeld. Der Fokus liegt dabei weniger auf be-

    stimmten stilistischen Ausprgungen die Bandbreite reicht von Jazz,Rock, Pop, Klassik bis zu alter Musik und dem Klang der Avantgarde ,sondern auf der in funktionale Kontexte eingepasste Produktion. Dabeiist die Live-Einspielung in Studio Sessions ebenso wichtig wie der Um-gang mit elektronischer Musikproduktion, fr die ein adquat ausger-stetes Filmmusikstudio zur Verfgung steht.

    ZRCHER HOCHSCHULE DER KNSTEBaCHELOR UND MaSTER OF aRTS

    INFORMaTIONS-vERaNSTaLTUNgEN2010

    DEPaRTEMENT KUNST & MEDIENMontag, 22.11.2010Ba MEDIEN & KUNST Bildende Kunst, Fotograe,Mediale Knste, TheorieMa FINE aRTS

    DEPaRTEMENT KULTURaNaLySEN UND -vERMITTLUNgMittwoch, 24.11.2010

    Ba vERMITTLUNg vON KUNST UND DESIgNBildnerisches Gestalten an Maturittsschulen,sthetische Bildung/SoziokulturMa aRT EDUCaTION ausstellen & vermitteln,bilden & vermitteln, publizieren & vermittelnMa TRaNSDISZIPLINaRITT

    DEPaRTEMENT DaRSTELLENDE KNSTE UND FILMDonnerstag, 25.11.2010

    Ba FILM Assistenz Regie, Kamera, Ton, SchnittMa FILM Narration, Visualisierung, ProduktionBa THEaTER Dramaturgie, Regie, Schauspiel, Szenograe,TheaterpdagogikMa THEaTER Bhnenbild, Regie, Schauspiel, Theaterpdagogik

    DEPaRTEMENT MUSIKDonnerstag, 25.11.2010

    Ba MUSIK Instrument/Gesang (Klassik, Jazz und Pop),Schulmusik, Dirigieren, Komposition und Musiktheorie,TonmeisterBa MUSIK UND BEwEgUNgMa MUSIKPDagOgIK Instrumental/Vokal, Schulmusik,Musik und BewegungMa KOMPOSITION/THEORIEMa MUSIC PERFORMaNCE Instrumental/Vokal, Dirigieren,

    KirchenmusikMa SPECIaLIZED MUSIC PERFORMaNCE SolistIn,Kammermusik, Dirigieren, Oper

    DEPaRTEMENT DESIgNFreitag, 26.11.2010

    Ba DESIgN Cast, Game Design, Industrial Design,Interaction Design, Scientic Visualization, Style & Design,Visuelle KommunikationMa DESIgN Kommunikation, Produkt, Interaktion, Ereignis,Trends

    www.zhdk.ch

    Z hdk LEHRE & FORSCHUNg

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    HaUPTFaCHDOZIERENDEVioline Zakhar Bron, Nora Chastain, Ulrich Grner,

    Mariann Hberli, Rudolf Koelman, Robert ZimanskyViola Nicolas Corti, Wendy Enderle-Champney,

    Michel Rouilly, Christoph SchillerVioloncello Susanne Basler, Roel Dieltiens,Thomas Grossenbacher, Orfeo Mandozzi,Martina Schucan, Raphael Wallsch

    Kontrabass Harald Friedrich, Duncan McTierQuerte Maria Goldschmidt-Pahn, Philippe Racine,

    Matthias ZieglerOboe Simon Fuchs, Thomas Indermhle, Louise PellerinKlarinette Fabio Di Csola, Matthias Mller, Elmar SchmidFagott Giorgio Mandolesi, Matthias RaczSaxophon Jean-Georges KoerperTrompete Frits Damrow, Laurent TinguelyHorn Nigel Downing, Mischa Greull, Radovan VlatkovicPosaune David Bruchez, Stanley Clark, Karl Lassauer

    Tuba Anne Jelle VisserKlavier Martin Christ, Homero Francesch, Eckart Heiligers,Karl-Andreas Kolly, Adalbert Roetschi,Konstantin Scherbakov, Hans-Jrg Strub

    Gesang Lina Maria Akerlund, Jill Feldman, Werner Gra,Laszl Polgr, Jane Thorner-Mengedoht, Scot Weir

    Akkordeon Yolanda Schibli ZimmermannBlockte Kees Boeke, Matthias WeilenmannCembalo Michael BiehlGitarre Jury Clormann, Walter Feybli, Anders MiolinHarfe Catherine MichelPauke Rainer SeegersSchlagzeug Raphael Christen, Klaus SchwrzlerKammermusik Carmina Quartett, Eckart Heiligers, Ulrich Koella,

    Friedemann RiegerDirigieren Johannes SchlaeiKomposition Felix Baumann, Andr Bellmont, Kaspar Ewald,

    Domenico Ferrari, Daniel Glaus, Bruno Karrer,Thomas Mller, Isabel Mundry, Andreas Nick,Felix Profos, Germn Toro-Prez, Rodolphe Schacher,Matthias Steinauer

    ELEKTROaKUSTISCHE KOMPOSITIONDer Computer als Arbeitsinstrument fr Komposition und Notation istin allen stilistischen Bereichen selbstverstndlich geworden. Die durchdas Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) an derZHdK schweizweit einmalig vorhandene digitale Kompetenz macht esmglich, ber den alltglichen Gebrauch des Computers hinaus diesen

    als Kunstinstrument mit einzigartigem sthetischem Potential beherr-schen zu lernen.

    THTRE MUSICaLMusikalische, sprachliche, szenische Ablufe knnen in neueren Kunst-formen bisweilen so verschmelzen, dass die Aussagekraft der einzelnenDisziplinen grenzberschreitend wird. AbsolventInnen des SchwerpunktsThtre Musical arbeiten in experimentellem Rahmen fr Theater, Kam-mermusik, in bewegungsorientierten Produktionen oder in Auftrgenin erweitertem Kontext. Der Schwerpunkt auf Masterstufe wird an derHochschule der Knste Bern angeboten und kann im Rahmen des Indivi-duellen Prols an der ZHdK belegt werden.

    JaZZ COMPOSITION & aRRaNgEMENT

    Der Schwerpunkt, stilistisch eigentlich dem Prol Jazz und Pop zuzu-ordnen, ergnzt das Angebot kompositorischer Ausbildungen. Hier wirdgelehrt in Jazz und jazzverwandten Bereichen zu instrumentieren, zu ar-rangieren, aber auch im Sinne von Projektplanung zu organisieren, wobeider Ausbildung eines persnlichen knstlerischen Prols hohe Bedeutungzukommt. Der Schwerpunkt auf Masterstufe wird an der Hochschule derKnste Bern angeboten und kann im Rahmen des Individuellen Prols ander ZHdK belegt werden.

    wEITERBILDUNgIn Musikpraxis, Musikalische Kreation, erweiterter Musikpdagogik, Mu-

    sikvermittlung, Musikphysiologie und klinischer Musiktherapie bietetdie ZHdK umfangreiche und auf individuelle Bedrfnisse applizierbareAngebote von diversen einsemestrigen CAS (Certicate of Advanced Stu-dies) bis zu insgesamt sechs profunde Kenntnisse vermittelnden MAS-Studiengngen an (Master of Advanced Studies).Ausfhrliche Informationen: www.zhdk.ch/?musik_weiterbildung

    LEHRE & FORSCHUNg

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    20 21LEHRE & FORSCHUNgLEHRE & FORSCHUNg

    KIRCHENMUSIKwww.ZHdK.CH/?KIRCHENMUSIK

    Im liturgischen und im kirchlich-konzertanten Kontext gelangt die Mu-sik zu einer ihrer traditionsreichsten und anspruchsvollsten Anwen-dungsformen. Ein immenses Repertoire berlieferter und neu geschaf-fener Musik von hohem Kunstwert stellt sich in den Dienst kirchlicherund kultureller Verbindlichkeit auf professionellem Niveau wie in derArbeit mit Laien und im Auftrag des Gemeindeaufbaus. Das Berufsbildder Kirchenmusik umfasst dabei ein weites Spektrum von Gemeindeak-tivitten und vielfltigen Ansprchen unterschiedlicher Gemeindegrup-pen bei durchweg zu wahrendem musikalischem Anspruch.Die kirchenmusikalischen Ausbildungen der ZHdK erfolgen aus einer ku-menischen Grundhaltung, wobei in einzelnen Fachbereichen die evange-lisch-reformierte Tradition strker gewichtet wird. Die ZHdK pegt dahereine enge Zusammenarbeit mit Zrichs reformierter Landeskirche. Dazugehrt auch die regelmssige Mitwirkung bei Vespern und Gottesdienstenin der Region.Im Prol Kirchenmusik ist auch die Ausbildung im Chorgesang ange-siedelt. Diese reicht vom professionellen, durch Gesangstudierende be-setzten VocalEnsemble ZHdK ber die Kantorei ZHdK und den grossenBachelor-Chor mit seinen jhrlichen Oratorienauffhrungen bis zum Frei-zeitvergngen des Lunchtime-Chors.

    Ba IN MUSICVertiefung Kirchenmusik

    Ma IN MUSIC PERFORMaNCEVertiefung Kirchenmusik

    Ma IN SPECIaLIZED MUSIC PERFORMaNCEVertiefung Chorleitung

    KONTaKTBaCHELOR IN MUSICLeitung Cobus Swanepoel, +41 43 446 5144Sekretariat Brigitte Baumgartner, +41 43 446 5159

    Ma IN MUSIC PERFORMaNCEMa IN SPECIaLIZED MUSIC PERFORRMaNCELeitung Johannes Degen, +41 43 446 5214Sekretariat Monika Petschen, +41 43 446 5216

    Ma IN MUSIKPDagOgIKLeitung Maria Rapp, +41 43 446 5186Sekretariat Gabriela Spaar +41 43 446 5145

    Ma IN KOMPOSITION UND THEORIELeitung Felix Baumann, +41 43 446 5150Sekretariat Anja Wolfer, +41 43 446 5182

    Adresse Zrcher Hochschule der Knste, Florhofgasse 6,CH-8001 Zrich

    wEITERBILDUNgLeitung Elisabeth Danuser, +41 43 446 5177Sekretariat Irene Hauser, +41 43 446 5186

    Pia Ducrey, +41 43 446 5184Adresse ZHdK Musik, Weiterbildung, Hirschengraben 20,

    CH-8001 Zrich

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    ORgELOrganistInnen lernen, die musikalische Gestaltung von Gottesdienstenund Feiern professionell zu verantworten, Probenarbeit mit Chren undSolistInnen zu bernehmen und administrative und organisatorische Ar-beit im musikalischen Kirchenleben zu leisten. Darber hinaus treten sie

    in Konzerten und ausserhalb des kirchlichen Lebens auf, sei es solistisch,in Ensembles oder mit Chren und sind verantwortlich fr die adquateffentliche Reprsentation des besonderen Kulturguts der Orgel.Zur Ausbildung gehren kirchengeschichtliche, theologische, liturgischeInhalte ebenso wie das kompetente Repertoirespiel und die ambitise Im-provisation. Der Unterricht wird auf geeigneten Instrumenten im RaumZrich erteilt, an den Standorten Winterthur und Zrich stehen b-Or-geln zur Verfgung.

    CHORLEITUNgChorleiterInnen beherrschen das Chorleitungshandwerk auf professio-nellem Niveau in grosser stilistischer Breite und knnen exibel auf dieBedrfnisse einzelner Chre resp. Kirchgemeinden reagieren. Sie vermit-teln Musik fr unterschiedliche Alters- und Leistungsniveaus, fr Kinder-,Jugend-, Kirchen-, Gospelchre, fr Vokalensembles und Oratorienchre.Zum Aufgabengebiet gehrt auch das Arrangieren oder Komponieren vonMusik fr spezische Verhltnisse sowie der Umgang mit instrumentalenEnsembles. ChorleiterInnen initiieren, planen und fhren Konzerte undweitere Veranstaltungen durch, innerhalb der Kirchgemeinden berneh-men sie weitere Aufgaben, von musikalischer Programmierung ber diePege des Gemeindegesangs bis hin zu organisatorischen Arbeiten.

    KaNTORaTDer Titel des Kantors / der Kantorin ist im kirchenmusikalischen Berufs-feld eingefhrt und bewhrt. Er beschreibt eine ganzheitliche Funktion

    im Gemeindeaufbau und setzt entsprechend umfassende Fhigkeiten vo-raus. Die Kombination aufeinander folgender Studiengnge mit perfor-manceorientierter wie kirchenmusikalischer Ausrichtung (Chorleitungund Orgel oder Chorleitung und Gesang) fhrt zum Kantorat.

    ROUTINE 001An die Routine

    Wie kommt es dazu, dass MusikerInnen dich zugleich als beste Freundin, aberauch als stille Gegnerin empfinden?Die Sicherheit, die du uns in den schwierigsten Passagen und in den unkon-trollierbarsten Auftrittssituationen schenkst, und die Art, mit der du unsererneugierigen handwerklichen und knstlerischen Arbeit Form gibst, sind doch

    die Grundsteine unseres professionellen Agierens.Und doch frchten wir uns, in deiner Begleitung Neues bersehen zu habenund, wenn es darauf ankommt, zu versagen bei der Aufgabe des ausfhren-den Knstlers: der unvoreingenommenen Hingabe.Wir wissen aber, in welche Richtung sich unsere Beziehung stets weiterent-

    wickelt.Das Vertrauen, die Sicherheit, macht uns frei, das konsequente Hinschauenlsst uns mehr erleben, und die resultierende Liebe zum Unbekannten gleichtlangsam derjenigen zum Bekannten.So knnen wir unserer Kunst gerecht werden.Wir danken dafr.Cobus Swanepoel

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    24 25LEHRE & FORSCHUNgLEHRE & FORSCHUNg

    JaZZ & POPwww.ZHdK.CH/?JaZZ

    Seit 1977 hatte Zrich eine Jazzschule, im Jahr 1999 wurde sie Teilder ZHdK-Vorluferinstitution Hochschule Musik und Theater Zrich.Dass professioneller Umgang mit Jazz auf Hochschulstufe gelehrt wird,ist heute eine Selbstverstndlichkeit, allfllige Vorbehalte gegenbereiner Akademisierung der Improvisationskunst sind durch die realenErgebnisse lngst entkrftet worden. Als 2006 die erste und bis heute inder Schweiz einzige Hochschulausbildung in Popmusik geschaffen wur-de, wiederholte sich die anfngliche Skepsis auch sie ist mittlerweilewiderlegt. Heute entfalten Jazz- und Pop-Studierende wie Dozierendeein temperamentvolles Studienleben, in dem Praxis wie Reexion, The-orie und Pdagogik in ppiger stilistischer Vielfalt und hohem knstle-rischem Anspruch vermittelt werden.Zwar werden die Studierenden oft schon whrend der Ausbildung von di-versen Veranstaltern gebucht (darunter renommierte Festivals wie Jazz-NoJazz oder Montreux Jazz Festival), im Brennpunkt der Abteilung steht

    jedoch der musikklub mehrspur an der Waldmannstrasse, der wchent-

    lich mehrmals ein gemischtes Publikum anzieht, den Geheimtipp-Statuslngst verlassen hat und zu einer bedeutenden stdtischen Attraktiongeworden ist.

    Ba IN MUSICVertiefung Instrument/Gesang

    Ma IN MUSIKPDagOgIKVertiefung instrumentale/vokale Musikpdagogik

    wEITERBILDUNgChorleitung, Orgel und kirchenmusikalische Praxis nden auch in denWeiterbildungsangeboten der ZHdK ihren Platz. Professionelle Musike-rinnen und versierte Amateure knnen ihre Fertigkeiten vertiefen undein Niveau erlangen, das sie zu gefragten Mitverantwortlichen bei der

    Gestaltung der kirchenmusikalischen Landschaft macht.www.zhdk.ch/?kirchenmusik

    HaUPTFaCHDOZIERENDEOrgel Andreas Jost, Tobias WilliChorleitung Beat Schfer, Markus Utz

    KONTaKTLeitung Beat Schfer +41 43 446 51 56Sekretariat Simon Reich +41 43 446 51 42,

    Fax +41 43 446 51 30

    Adresse Zrcher Hochschule der Knste, Kirchenmusik,Florhofgasse 6, CH-8001 Zrich

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    JaZZDie Jazz-Ausbildungen der ZHdK sind grundstzlich offen fr unter-schiedliche Stile, Haltungen und Kulturen, die sich in Vergangenheitund Gegenwart ausgeprgt haben. Prolierungen ergeben sich durch dieIndividualitten der Dozierenden und der Studierendeninteressen, zen-

    tral bleibt in jedem Fall der Anspruch an kreative und spieltechnischeQualitt. Neue, ungehrte Musik will gemeinsam oder alleine entworfen,verworfen, improvisiert, geplant, zersetzt, komponiert werden. Das Stu-dium bietet dafr Zeit und Raum. Im Verband kleiner, exklusiv zusam-mengestellter Klassen arbeiten, tfteln und kreieren die Studierendenmit einem grossen Mass an Selbstverantwortung. Regelmssige Konzerte,interdisziplinre Projekte, Praktika, die Mglichkeit, sich in Arrangementund Komposition zu schulen sowie vertiefte pdagogische Lehrinhalteergnzen die instrumentalen Fertigkeiten zu einem umfassenden Prol.

    POPIm Gegensatz zur improvisierten Auseinandersetzung mit der Tonspra-che des Jazz verstehen wir Pop eher als musikalische Designkunst, also

    als die Fhigkeit, einen oftmals vorgegebenen musikalischen Rahmenfr ein breites Publikum kreativ und zukunftsweisend auszufllen. Eineeigene Identitt als Marke zu schaffen, aber auch sich auf der Bhne oderim Studio eine fremde Identitt plausibel anzueignen, bildet hier die Ba-sis fr eine erfolgreiche beruiche Existenz.Whrend Popmusik als Konsumgut eine Angelegenheit der Massen ist,bleiben wir exklusiv in unseren Ansprchen: Eine kleine Zahl an Studien-pltzen steht jenen Studierenden zur Verfgung, die aus gelebtem undstudiertem Pop eine Design und Kunst vereinende Kraft zu gewinnenvermgen.

    wEITERBILDUNgSowohl im Rahmen von CAS- wie von MAS-Studiengngen werden jazz-und poporientierte Lehrgnge angeboten. Dabei kann zwischen musik-praktischen und musikpdagogischen Inhalten gewhlt werden, die denHorizont bereits im Berufsleben stehender InteressentInnen erweitern.

    Mass und

    Gleichklang im Flug: Apoll! das licht ein Feuerwerk(selbst Zeusens Blitzesind verschattet) in kleinenTnen notiert (ein Spielmann

    Greift wilde Saiten) haschtEinen Traum (die Zeit wirdKarg der Nebel ... Meer ... einHimmelreich) ergtzt ... derGott verbirgt ein Herz undeine Hlle(Ingrid Fichtner;aus: Luftblaumesser, 2004)

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    28 29LEHRE & FORSCHUNgLEHRE & FORSCHUNg

    MUSIK- &BEwEgUNgS-

    PDagOgIKwww.ZHdK.CH/?MUSIKUNDBEwEgUNgWhrend die Konzert- und Instrumentalpdagogikausbildungen eher denfreien musikalischen Berufsmarkt im Auge haben, richten sich die Ange-bote der Musik- und Bewegungspdagogik hauptschlich auf den Grup-pen- und Klassenunterricht an ffentlichen oder privaten Schulen. DieAngebote sind so strukturiert, dass sie den gesamten Bereich, von derersten Kontaktnahme im Vorschulalter bis zur Schulmusik auf Maturi-ttsstufe, umfassen.Musik wird dabei als elementares Bildungsgut ohne stilistische Grenzenverstanden. Klassik, Jazz, Pop, Improvisation, Gesang, Instrumentalspiel,Bewegung spielen in allen Unterrichtsbereichen ihre Rolle; die Schwer-

    punkte werden durch Neigung und Begabung der Studierenden gesetzt.

    Ba IN MUSIK UND BEwEgUNg

    Ba IN MUSIKVertiefung Schulmusik

    Ma IN MUSIKPDagOgIKVertiefung Schulmusik / Vertiefung Musik und Bewegung

    HaUPTFaCHDOZIERENDEE-Bass,Kontrabass Rtus Flisch, Ulrich HeinzlerGesang Rahel Hadorn, Marianne RacineGitarre Heiko Freund, Theodoros Kapilidis, Felix UtzingerKeyboards Timothy Walter KleinertKlavier Andy Harder, Chris WiesendangerPerkussion Willy KotounPosaune Bernhard BamertFlte Gnter WehingerSaxophon Christoph Grab, Philippe MallSchlagzeug Andreas Brugger, Nico Looser, Tony RenoldTrompete Daniel SchenkerVibraphon Urs WiesnerVioline Rainer HagmannVioloncello Daniel Pezzotti

    KONTaKTLeitung Jazz Hans Peter Knzle, +41 43 446 5072Leitung Pop Heiko Freund, +41 446 5179Sekretariat Sara Hidalgo, +41 43 446 5070Adresse ZHdK, Jazz & Pop, Waldmannstrasse 12,

    CH-8001 Zrich

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    MUSIK UND BEwEgUNgFachunterricht fr Kinder von drei bis zwlf Jahren ist das Berufszielfr die AbsolventInnen des berufsqualizierenden BachelorstudiengangsMusik und Bewegung. Dazu gehren etwa musikszenische Projekte mitaltersgemischten Gruppen, die Leitung von Projektwochen, Angebote imschulischen Freizeitbereich. In der Ausbildung lernen sie, ihre Fertig-keiten in Musikpraxis und -theorie, Bewegung, Rhythmik und Fachdi-daktik zu entwickeln.

    SCHULMUSIKSchulmusikerInnen auf Sek-I- oder Sek-II-Stufe haben ein eigenstndigesknstlerisches Prol und eine praxisnahe musikalische Vielfltigkeit. Sieunterrichten Musik mit starkem Bezug zum Alltag ihrer SchlerInnen,frdern deren Fertigkeiten und untersttzen die Erweiterung ihres mu-sikalischen Horizonts. Sie initiieren und gestalten das Musikleben inihrem Wirkungskreis, leiten Ensembles und Chre, gestalten Projektwo-chen und vertreten ihre Schule in ffentlichen Auffhrungen.

    ELEMENTaRE MUSIKERZIEHUNgDie FachlehrerInnen der Elementaren Musikerziehung erffnen Kindernden Zugang zu einer vielschichtigen Musikwelt. Sie leiten Klassenorche-ster, Kinderchre, Spielgruppen, Perkussionsgruppen, die musikalischeGrundausbildung, Kurse fr Musikfrherziehung und spielen selber beiAuffhrungen eine tragende musikalische Rolle.

    RHyTHMIKRhythmikstudentInnen lernen theoretisch und praktisch Rhythmik mitErwachsenen in diversen Ausbildungsfeldern zu unterrichten. Sie erwer-

    ben fundierte Kenntnisse in der heilpdagogisch orientierten Musik- undBewegungsarbeit. Einfhlendes Verstehen von Menschen mit Behinde-rungen oder in belastenden Entwicklungsverhltnissen und die Gestal-tung von Lehrangeboten, welche die behinderungsspezische Selbstorga-nisation bercksichtigen, wird in einer Kooperation mit der Hochschulefr Heilpdagogik gelehrt.

    KONTaKTLeitung Musik-und Bewegungspdagogik Jrg Lanfranconi, +41 43 446 5163Leitung BA Musikund Bewegung Elisabeth Danuser, +41 43 446 5177Leitung Schulmusik Ruth Frischknecht, +41 43 446 5195Leitung ElementareMusikerziehung Christian Berger, +41 43 446 5180Leitung Rhythmik Edith Stocker, +41 43 446 5195Sekretariat Gabriela Krull, +41 43 446 5162Adresse ZHdK, Musik- und Bewegungspdagogik,

    Freiestrasse 56, CH-8032 Zrich

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    TONMEISTERwww.ZHdK.CH/?TONMEISTER

    Im Unterschied zum Tontechniker oder zur Toningenieurin ist die Aus-bildung zum Tonmeister sowohl eine knstlerische als auch eine tech-

    nische. Tonmeister sind in allen Bereichen der Musikproduktion ttigund wirken als vermittelnde Instanz zwischen knstlerischem Anspruchund technischer Umsetzung in einem auf alle Musikstile ausgedehntenBerufsfeld. Sie fungieren als Aufnahmeleiter, arbeiten an der Produk-tion von Tontrgern und Filmton, sind Spezialistinnen fr Beschallung,Sounddesign und digitale Audiotechnik und knnen als Produktionslei-ter auch im Medien- und Eventbereich auftreten. Zudem knnen sie ihretechnischen Kenntnisse auch im Bereich der Gerte- und Anlageentwick-lung zur Geltung bringen.Dass die Ausbildung zum Tonmeister an einer Musikhochschule erfolgenmuss, ergibt sich aus den knstlerischen Anforderungen an den Beruf.An der ZHdK nden die Studierenden denn neben der eigenen instru-mentalen, vokalen, technischen und gehrschulenden Ausbildung auchein reiches Feld, um ihre Kenntnisse unter professioneller Anleitung in

    der Praxis zu erproben und zu erweitern: Als Fachkrfte und Garantenfr hochkartige Einspielungen sind sie unter Studierenden wie Dozie-renden usserst begehrt und nahezu pausenlos im Einsatz.Gegenwrtig kann das Tonmeisterstudium in der Schweiz einzig in Zrichabsolviert werden. Mit den drei weiteren Ausbildungssttten im deutsch-sprachigen Raum (Berlin, Detmold, Wien) bestehen enge Kontakte.

    Ba IN MUSIKVertiefung Tonmeister

    Ma IN KOMPOSITION/THEORIESchwerpunkt Tonmeister

    Por un amor me desvelo y vivo apasionadaTengo un amorQue en mi vida dj para siempre amorgo dolorPor un amor he llorado gotitas de sangre del coraznMe has dejado con el alma herida sin compasin

    Pobre de mEsta vida mejor que se acabeNo es para mCunto sufre mi pecho que late tan solo por ti.(Gilberto Parra; Por un amor)

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    KONTaKTLeitung, Musikbertragung Klassik Andreas WernerMusikbertragung Jazz und Pop Andreas BrllLeitung MA in Komposition/Theorie Felix BaumannSekretariat Anja Wolfer, +41 43 446 5182Adresse ZHdK, Komposition/Theorie,

    Florhofgasse 6,CH-8001 Zrich

    ROUTINE 002Routine: Das vernderlich Wiederkehrende oder das sich Wiederholende,das Wiedererkennbare oder das Tautologische, das Erwartete oder das Ein-dende, das Verinnerlichte oder das Erstarrte, das Vertraute oder das Unent-rinnbare, das Besttigende oder das Absichernde, das Beruhigende oder dasLangweilende, das Ordnende oder das Verordnende, das Lebenserhaltendeoder das Abttende, das Gewhnte oder das Gesttigte, das Verlssliche oderdas Unvermeidliche, das Befreiende oder das Einengende, das Vertiefendeoder das Vertretene?Germn Toro-Perz

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    THEORIEwww.ZHdK.CH/?MUSIK_STUDIUM

    Smtliche Musik-Studiengnge der ZHdK haben theoretische Anteile inmehr oder weniger intensivem Ausmass. Dabei durchdringt der theore-

    tische Zugang zur Musik das Studium in einer Weise, dass die herkmm-liche Abgrenzung Theorie Praxis kaum abschliessend die Begrifich-keiten klrt. Zur Theorie zhlen wir daher handwerkliche bungen wieetwa Hrtraining ebenso wie die systematische Werkanalyse, Einfh-rungen in die Musikgeschichte ebenso wie den informierten kritischensthetikdiskurs. Musiktheorie meint nicht ein selbstzweckbetontes Be-sitzen von Fhigkeiten, sondern die Steigerung und Sensibilisierung desmusikalischen Denkens, der Wahrnehmungs- und Handlungsfhigkeit;sie ist unerlsslicher Teil einer musikalischen Bildung, die als knst-lerische Persnlichkeitsbildung verstanden wird. Musiktheorie wird ander ZHdK daher erkenntnisorientiert und ideologiefrei verstanden undvon Dozierenden gelehrt, die ihrerseits selber ein umfassendes musika-lisches Ttigkeitsfeld pegen.

    Ba IN MUSIKVertiefung Komposition und Musiktheorie

    Ma IN KOMPOSITION/THEORIEVertiefung Komposition und Theorie

    MUSIKTHEORIE (HaUPTFaCH)Das Theoriestudium rckt die vermittelnde Person ins Zentrum des In-teresses. Sie stellt das Bindeglied zu einer Vielzahl von Berufsfelderndar, sei es fr eine Ttigkeit bei Radio, Verlagen oder Bibliotheken, alsMusikjournalist, Dramaturgin oder als Dozent fr Musiktheorie an einerMusikhochschule.Die Studierenden lernen, das kompositorische Handwerk seit Beginn derokzidentalen Musik bis zur Gegenwart am Instrument spielend und/oderanalysierend, komponierend und reektierend einsichtig zu machen. Inkeinem anderen Bereich der praktischen Musikausbildung ist die for-schende Grundhaltung so tief verankert wie in der Musiktheorie. Musik-theoretikerInnen sind daher in der Lage, einen zeitgemssen Theorieun-terricht auf Hochschulstufe zu entwickeln und sind legitimiert, ihn anMusikhochschulen zu erteilen.

    HaUPTFaCHDOZIERENDEFelix Baumann, Burkhard Kinzler, Thomas Mller, Andreas Nick,Matthias Steinauer

    KONTaKTLeitung Felix Baumann, +41 43 446 5150Sekretariat Anja Wolfer, +41 43 446 5182Adresse ZHdK, Komposition/Theorie, Florhofgasse 6,

    CH-8001 Zrich

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    INSTITUTE FOR COMPUTERMUSIC aND SOUND TECHNOLOgyDas ICST wurde 2005 durch Gerald Bennett und Daniel Fueter als For-schungsinstitut der ehemaligen HMT Zrich mit dem Ziel gegrndet, inder Schweiz ein Kompetenzzentrum fr Forschung und Entwicklung im

    Bereich von Musik und neuen Medientechnologien zu etablieren. DasICST ist aus dem Schweizerischen Zentrum fr Computermusik hervor-gegangen.Forschungsttigkeit am ICST sieht Computermusik als Teil der zeitge-nssischen Musikkultur und Sound Technology als die technische undnaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Klang. Das ICST zeigtsich offen gegenber Entwicklungen der experimentellen Musik und derMedienknste.Die Forschungsprojekte des ICST befassen sich mit 3-dimensionalerKlangprojektion, der digitalen Klangerzeugung (Sound Generation) und-Steuerung (Human Interfaces, Musical Gesture), sowie der Psychoakus-tik, der Generativen Kunst, der Komposition, E-Learning und der Doku-mentation des knstlerischen Schaffens in der elektronischen und elek-troakustischen Musik.

    Die Ergebnisse werden in Form von Software, Hardware, Publikationen,Beitrgen zu Symposien und Festivals als auch durch die Realisierungvon Kompositionen und knstlerischen Projekten weltweit prsentiert.Internationale Beachtung hat das ICST durch die Entwicklung von Hard-und Software fr die Surround-Technologie Ambisonics erhalten.Das ICST ist im Bereich Lehre in die Studienrichtungen Elektroakus-tische Komposition (Bachelor und Master), in den ZertikatslehrgangComputermusik sowie in Wahlfcher und Sommerkurse eingebunden.Neben der Forschung und Lehre bilden die Kreation (regelmssige Kom-positionsaufenthalte) und die Vermittlung (Gesprche, Konzerte, Veran-staltungen) wie auch die ffentlich zugngliche Dokumentation (ICST-Mediathek und ICST-Archives) wichtige Bestandteile der Aktivitten undder Struktur des ICST.

    KONTaKTLeitung Germn Toro-Prez, +41 43 446 5501Sekretariat Verena von Horsten, +41 43 446 5507Adresase ICST, Baslerstrasse 30, CH-8048 Zrich

    FORSCHUNgwww.ICST.NET

    INSTITUTE FOR MUSIC STUDIESDas Institute for Music Studies (IMS) ist aus dem Bereich aF+E der ehe-maligen HMT hervorgegangen und wurde 2007 als Forschungsinstitutgegrndet, das alle Belange der Musik und des Musikmachens zum Ge-genstand hat, die nicht durch die Aktivitten des Institute for ComputerMusic and Sound Technology (ICST) abgedeckt sind. Die Forschungspro-

    jekte orientieren sich an den Bedrfnissen und Fragen der lehrendenund konzertierenden Musikerinnen und Musiker und lassen die Ergeb-nisse in die Ausbildung zurckiessen. Fnf Schwerpunkte haben sichaufgrund der Verpichtungen als Kompetenzzentrum, grundstzlichenForschungsanliegen und spezischen personellen Voraussetzungen he-rauskristallisiert:

    Instrumenten-EntwicklungMusikgeschichte und AnalyseMusikpdagogik und SchulentwicklungMusikphysiologieNeue Musik und Musiksthetik

    Ein spezielles Anliegen ist die Erforschung der gegenwrtigen wie der hi-storischen Musikszene in der Schweiz. Durchschnittlich sind rund zwan-zig Forschungsvorhaben in verschiedenen Entwicklungsstadien in Arbeit.Die Resultate abgeschlossener Studien werden in einem international t-tigen Verlag (Peter Lang Bern) oder Online-Publikationen verffentlichtund so einer breiten interessierten ffentlichkeit zugnglich gemacht.

    KONTaKTLeitung Dominik Sackmann, +41 43 446 5124Adresse ZHdK IMS, Hirschengraben 20, CH-8001 Zrich

    LEHRE & FORSCHUNg

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    PRODUKTIONEN

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    aN DER ZRCHER HOCHSCHULE

    DER KNSTE HaT DIE ORCHESTERaUS-BILDUNg EINEN ZENTRaLEN STELLENwERT

    UND DaS ORCHESTER HaT DIE wICHTIgE FUNKTION, DIEHOCHSCHULE IN DER FFENTLICHKEIT ZU reprsentieren. Diedrei Formationen Sinfonieorchester, Ensemble Arc-en-Ciel (Ensemble frzeitgenssische Musik) und Barockorchester bestreiten jhrlich bis zuzwlf Konzerte. Es werden auch immer wieder Workshops fr die Di-rigierstudierenden oder Orchesterproben mit hochrangigen Dirigentendurchgefhrt (Sir Simon Rattle, Bernard Haitink u.a.). Solistendiplom-konzerte, Urauffhrungen von Werken der Kompositionsstudierendenund Instrumentationsworkshops sind ebenfalls Bestandteil der Projekte.

    Die Begegnung mit herausragenden Dirigierpersnlichkeiten, das Einstu-dieren und die Auffhrung von Orchesterliteratur vom Barock bis zurzeitgenssischen Musik prgen die Ausbildung. In der Zusammenarbeitmit dem Tonhalle-Orchester Zrich, den Orchestern der Oper Zrich, desMusikkollegiums Winterthur und dem Zrcher Kammerorchester werdendie Studierenden auf die knftige Berufspraxis vorbereitet. In den letz-ten Jahren haben namhafte Dirigenten wie Stefan Asbury, Andreas Delfs,Bernhard Klee, Emanuel Krivine, Heinz Wallberg, Ralf Weikert, VladimirFedoseyev, David Zinman, Roberto Benzi und Jess Lpez Cobos dasSinfonieorchester der Hochschule geleitet.

    ORCHESTER

    ORCHESTERaKaDEMIE 44CHOR- UND ORCHESTERKONZERTE 44BaROCKORCHESTER UNDBaROCKENSEMBLE DER ZHdK 47aRC-EN-CIEL 48

    ORCHESTER

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    44ORCHESTERaKaDEMIEOrchester der ZHdK; Ralf Weikert, Leitung; Thomas Indermhle, OboeDIENSTag, 21. SEPTEMBER 2010, 19.30 UHR, TONHaLLE ZRICHFranz Schreker (18781934): Vorspiel zu Die Gezeichneten (1913)David Philip Hefti (*1975): ROTAS (Schweizer EA)Richard Strauss (18641949): Also sprach Zarathustra, op. 30

    Ticketpreise CHF 30/15 (Legi); Vorverkauf Tonhalle-Kasse:+41 44 206 34 34, www.tonhalle.ch

    ORCHESTERKONZERTOrchester der ZHdK; Johannes Schlaei und Dirigierklasse, Leitung;Maximilian Hornung, Violoncello (Solistendiplom KlasseThomas Grossenbacher)FREITag, 26. NOvEMBER 2010, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHLudwig van Beethoven (17701827):Die Geschpfe des Prometheus, op. 43Robert Schumann (18101856):Konzert fr Violoncello und Orchester a-Moll, op. 129 (1850)Ludwig van Beethoven (17701827):Sinfonie Nr. 4, B-Dur, op. 60 (1806)Eintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    CHOR- UND ORCHESTERKONZERTKonzertchor ZHdK und Orchester der ZHdK; Markus Utz,Leitung; Eva Oltivnyi, Sopran; StudentIn ZHdK NN, Alt und Tenor;Ruben Drole, Bass;SaMSTag, 26. FEBRUaR 2011, 19.30 UHR, REF. KIRCHE PaULUS,ZRICHSONNTag, 27. FEBRUaR 2011, 17.00 UHR, STaDTKIRCHEwINTERTHUR

    Felix Mendelssohn Bartholdy (18091847): Elias op. 70Oratorium nach den Worten des alten TestamentesAbendkasse CHF 30, AHV/Legi CHF 20; ZHdK-Angehrige Eintritt frei

    ORCHESTER

    Komm, besungener Odysseus, du grosser Ruhm der Archer!Lenke dein Schiff ans Land und horche unserer Stimme!

    Denn hier steuerte noch keiner im schwarzen Schiffe vorber,Eh er dem sssen Gesang aus unserem Munde gelauschet;

    Und dann ging er von hinnen, vergngt und weiser als vormals.Uns ist alles bekannt, was ihr Argeier und Troer

    Durch der Gtter Verhngnis in Trojas Fluren geduldet:Alles, was irgend geschieht auf der lebenschenkenden Erde!

    Also sangen jene voll Anmut. Heisses VerlangenFhlte ich, weiter zu hren, und winkte den Freunden Befehle,

    Meine Bande zu lsen; doch hurtiger ruderten diese.Und es erhoben sich schnell Eurylochos und Perimedes,

    Legten noch mehrere Fesseln mir an und banden mich strker.Also steuerten wir an den Sirenen vorber, und leiser,

    Immer leiser verhallte der Singenden Lied und Stimme.Eilend nahmen sich nun die teuren Genossen des Schiffes

    Von den Ohren das Wachs, und lsten mich wieder vom Mastbaum.

    (Homer; Odyssee, 12. Gesang,in der bertragung von Johann Heinrich Voss)

    Z hdk ORCHESTER

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    Z hdk47

    ORCHESTER

    ORCHESTERKONZERTOrchester der ZHdK; Stefan Asbury, Leitung; Michele Kalmandi,Bariton; Olga Kindler, SopranSaMSTag, 7. MaI 2011, TONHaLLE ZRICH18.30 UHR, KLEINER SaaL: EINFHRUNg MIT LUKaS NF19.30 UHR, gROSSER SaaL: KONZERT

    Zoltn Kodly (18821967): Tnze aus Galanta (Galntai tncok)Erich Schmid (19072000): Drei Stze fr Orchester, op. 3Bla Bartk (18811945): Herzog Blaubarts Burg (A kkszakll hercegvra), op. 11

    Ticketpreise CHF 30/15 (Legi); Vorverkauf Tonhalle-Kasse:+41 44 206 34 34, www.tonhalle.ch

    BaROCKORCHESTER UNDBaROCKENSEMBLE DER ZHdKErweiterte Kompetenzen im Umgang mit historischen Instrumentensind fr heutige Musikstudierende in Hinblick auf ihre beruiche Zu-kunft von zentraler Bedeutung: In der Realitt des heutigen Orchester-

    betriebes etwa nimmt der Einuss der historischen Auffhrungspraxisstetig zu und weitet sich schon seit lngerer Zeit ber die Barockmusikauf die spteren Epochen aus. Schliesslich verlangen immer mehr tradi-tionelle Orchester heutiger Ausprgung von ihren StellenbewerberInnenklare Kompetenzen im Bereich des historischen Instrumentalspiels.An der ZHdK existiert die Formation des grossen Barockorchesters,welches im Herbst 2010 gemeinsam mit dem VokalEnsemble und so-listisch auftretenden Gesangsstudierenden der ZHdK auftritt. Danebenwird auch das Repertoire fr ein kleineres Barockensemble gepegt;dieses fhrt im Januar 2011 zusammen mit Gesangsstudierenden einMadrigalprogramm von Claudio Monteverdi auf.

    ZRCHER HOCHSCHULE DER KNSTEDEPaRTEMENT MUSIK

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    ORCHESTER

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    48ORCHESTER

    BaROCKORCHESTERKONZERTMichael Haydn Requiem und andere WerkeBarockorchester der ZHdK; VokalEnsemble der ZHdK; Werner Ehrhardt,Leitung; Monika Baer, Konzertmeisterin; Markus Utz, EinstudierungVokalEnsemble; PreistrgerInnen des Kiwanis-Wettbewerbes 2010:Anna Pisareva, Sela Bieri, Franziska Heinzen, Ingrid Alexandre

    Marian Dijkhuizen, Raphael Hhn, Florian Stern, Marcin HutekMichael Haydn (17371806): Sinfonie Nr. 29 d-Moll, MH 393Aria de Passione Domini et Adventu MH 131 (Sela Bieri)Aria Ars illa palmas obtinet aus der Pantomime Der Traum MH 84(Marian Dijkhuizen)Aria Mutter des Lebens (Florian Stern)Ave Regina caelorum MH 14 (Franziska Heinzen)Requiem in c (Missa pro defuncto Archiepiscopo Sigismundo),Schrattenbach-Requiem, MH 155SONNTag, 31. OKTOBER 2010, 17.00 UHR, KIRCHE ST. PETERZRICHVeranstalter: Kiwanis Club Zrich

    Ticketpreise und Abendkasse siehe www.kiwanis-zuerich.ch > MusikpreisMONTag, 1. NOvEMBER 2010, 18.00 UHR, STaDTHaUS wIN-

    TERTHUR, TRFFNUNg 17.15 UHRVeranstalter: Musikkollegium WinterthurEintritt frei, es werden keine Karten ausgestellt, www.musikkollegium.ch

    BaROCKENSEMBLEKONZERTMadrigali concertanti Aus den Madrigalbchern von ClaudioMonteverdiBarockensemble und Gesangsstudierende der ZHdK; Kees Boeke,Leitung; Jill Feldman und Scott Weir, EinstudierungFREITag, 21. JaNUaR 2011, 19.30 UHR, KONZERTSaaL,TSSERTOBELSTRaSSE 1, wINTERTHURSaMSTag, 22. JaNUaR 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    aRC-EN-CIELENSEMBLE FR ZEITgENSSISCHE MUSIK DER ZRCHERHOCHSCHULE DER KNSTE ZHdKDas Ensemble Arc-en-Ciel wurde 2001 mit dem Ziel ins Leben gerufen,den Musikstudierenden der ZHdK eine Plattform zu schaffen, um zeit-genssische Musik auf hohem Niveau einzustudieren, aufzufhren undErfahrung im dirigierten Ensemblespiel sammeln zu knnen.

    Und dann setzte sich [Kretzschmar] ans Pianino und spielte uns mit arbeiten-den Hnden all diese ungeheuren Wandlungen vor, indem er aufs heftigstemitsang: Dim-dada, und laut hineinredete: Die Trillerketten! schrie er. DieFiorituren und Kadenzen! Hren Sie die stehengelassene Konvention? Da wird die Sprache nicht mehr von der Floskel gereinigt, sondern die Flos-kel vom Schein ihrer subjetkiven Beherrschtheit der Schein der Kunstwird abgeworfen zuletzt wirft immer die Kunst den Schein der Kunst ab.Dim dada! Bitte zu hren, wie hier die Melodie vom Fugengewicht derAkkorde berwogen wird! Sie wird statisch, sie wird monoton zweimal d,dreimal d hintereinander die Akkorde machen es Dim dada! Bitte nun

    achtzugeben, was hier passiert Es war ausserordentlich schwer, zugleich auf sein Geschrei und auf die hoch-verwickelte Musik zu hren, in die er es mischte. Wir versuchten es alle ange-strengt, vorgebeugt, die Hnde zwischen den Knien, indem wir abwechselndauf seine Hnde und seinen Mund blickten. Das Charakteristikum des Satzesist ja das weite Auseinander von Bass und Diskant, von rechter und linkerHand, und ein Augenblick kommt, eine extremste Situation, wo das armeMotiv einsam und verlassen ber einem schwindelnd klaffenden Abgrund zuschweben scheint, ein Vorgang bleicher Erhabenheit, dem alsbald ein ngst-lich Sich-klein-Machen, ein banges Erschrecken auf dem Fusse folgt, darbergleichsam, dass so etwas geschehen konnte. Aber noch viel geschieht bevor eszu Ende geht. Wenn es aber zu Ende geht und indem es zu Ende geht, begibtsich etwas nach so viel Ingrimm, Persistenz, Versessenheit und Verstiegen-heit in seiner Milde und Gte vllig Unerwartetes und Ergreifendes. Mit demvielerfahrenen Motiv, das Abschied nimmt und dabei selbst ganz und gar Ab-schied, zu einem Ruf und Winken des Abschieds wird, mit diesem d-g-g gehteine leichte Vernderung vor, es erfhrt eine kleine melodische Erweiterung.Nach einem anlautenden c nimmt es vor dem d ein cis auf, so dass es nun

    nicht mehr Him-melsblau oder Wie-sengrund, sondern O du Himmels-blau, Gr-ner Wiesengrund, Leb mir ewig wohl skandiert; und dieseshinzukommende cis ist die rhrendste, trstlichste, wehmtig vershnlichsteHandlung von der Welt. Es ist wie ein schmerzlich liebevolles Streichen berdas Haar, ber die Wange, ein stiller, t iefer Blick ins Auge zum letzten Mal. Essegnet das Objekt, die furchtbar umgetriebene Formung mit berwltigenderVermenschlichung, legt sie dem Hrer zum Abschied, zum ewigen Abschied sosanft ans Herz, dass ihm die Augen bergehen. Nun ver-giss die Qual! heisstes. Alles war nur Traum. Dann bricht es ab. Schnelle, harte Triolen eilenzu einer beliebigen Schlusswendung, mit der auch manch anderes Stck sichendigen knnte.Kretzschmar blieb, uns zugewandt, auf seinem Drehsessel sitzen, in der glei-chen Haltung wie wir, vorgebeugt, die Hnde zwischen den Knien, und fhrteso mit wenigen Worten seinen Vortrag ber die Frage zu Ende, warum Beetho-ven zu Opus 111 keinen dritten Satz geschrieben. Wir htten, sagte er, dasStck nur zu hren brauchen, um uns die Frage selbst beantworten zu knnen.Ein neues Anheben nach diesem Abschied? Ein Wiederkommen nach dieser

    Trennung? Unmglich! Es sei geschehen, dass die Sonate im zweiten Satz,diesem enormen, sich zu Ende gefhrt habe, zu Ende auf Nimmerwiederkehr.Und wenn er sage: Die Sonate, so meine er nicht diese nur, in c-Moll, son-dern er meine die Sonate berhaupt, als Gattung, als berlieferte Kunstform:sie selber sei hier zu Ende, ans Ende gefhrt, sie habe ihr Schicksal erfllt,ihr Ziel erreicht, ber das hinaus es nicht gehe, sie hebe und lse sich auf, sienehme Abschied, das Abschiedswinken des vom cis melodisch getrstetend-g-g-Motivs, es sei ein Abschied auch dieses Sinnes, ein Abschied, gross wiedas Stck, der Abschied von der Sonate.(Thomas Mann; Doktor Faustus, Kapitel VIII, 1947)

    ORCHESTERORCHESTER

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    50 51KONZERT aRC-EN-CIEL 2:

    URaUFFHRUNgSaBEND DERKOMPOSITIONSKLaSSEN NEUE wERKEDER KOMPOSITIONSSTUDIERENDENFR STIMME UND ENSEMBLEJohannes Schlaei und Dirigierstudierende, LeitungAbende mit neusten Arbeiten aus den Kompositionsklassen haben amHaus Tradition. Pltzlich wird klangliche Realitt, worber zuvor stun-denlang gesessen und debattiert wurde. Dabei knnten die Anstze oftnicht unterschiedlicher sein, wovon die Resultate beredtes Zeugnis ab-legen. Die Vielfalt ffnet die Ohren und prgt die Atmosphre der exklu-siven Konzerte.FREITag, 21. JaNUaR 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    KONZERT aRC-EN-CIEL 3:

    ZU gaST: HELMUT LaCHENMaNNRoland Kluttig, LeitungHelmut Lachenmann gehrt zu den Ausnahmeerscheinungen am Kom-ponistenhimmel der Gegenwart. Das Konzert steht im Kontext diverserVeranstaltungen zu und mit dem anwesenden Komponisten und bildetzusammen mit dem Kammerkonzert von Alban Berg einen der Angel-punkte des Jahresprogramms.FREITag, 15. aPRIL 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHAlban Berg (18851935): Kammerkonzert (1925)Helmut Lachenmann (*1935): Concertini (2005)Eintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    Die Programme bercksichtigen mit Vorliebe aktuelle Fragestellungenoder Werke zeitgenssischer Komponierender, die meist gleichzeitig alscomposer in residence an der ZHdK weilen. So fanden in der Vergangen-heit Abende mit Werken von Henri Pousseur und Manuel Hidalgo (2002),Wolfgang Rihm und Isang Yun (2003), Pter Etvs (2004), Isabel Mundryund Jonathan Harvey (2005), Jrg Widmann (2007) sowie der Gruppe der

    Spctralistes (2003) statt. In jngerer Vergangenheit sind hug Werkevon Schweizer Komponierenden im Zentrum der Programme gestanden,regelmssig auch Urauffhrungen von Werken aus den Kompositions-klassen.Das Ensemble Arc-en-Ciel hat mit den DirigentInnen Stefan Asbury, Wil-liam Blank, Olivier Cuendet, Titus Engel, Pter Etvs, Jrg Henneber-ger, Peter Hirsch, Marc Kissczy, Roland Kluttig, Veronique Lacroix,Pierre-Alain Monot, Emilio Pomrico, Peter Rundel, Johannes Schlaei,Johannes Schllhorn, Jochen Wehner und Jrg Wyttenbach gearbeitet,immer wieder wird das Ensemble auch seitens der Dirigierstudierendenbetreut.Das Ensemble Arc-en-Ciel konzertierte u.a. an den Tagen fr Neue MusikZrich (www.tfnm.ch) und zusammen mit dem Collegium Novum Zrich.Mehrere Programme wurden ausserhalb von Zrich aufgefhrt, so an der

    Expo 02 in Murten, 2005 in Freiburg im Breisgau, 2006 in der Gare duNord in Basel, 2008 in Fribourg, 2010 am Festival Archipel in Genf.

    KONZERT aRC-EN-CIEL 1:

    ZEIT IN DER MUSIKZsolt Nagy, LeitungDas Programm der ersten Arc-en-Ciel Session 2010/11 enthlt Musik,die jeweils auf spezische Weise Klnge und Energien entfaltet und da-bei von ganz unterschiedlichen Zeit-Gestaltungen getragen ist. Mit Ed-gar Varse und Morton Feldman stehen zwei der wichtigsten Ahnherrenvieler neuerer Entwicklungen auf dem Programm, mit dem sterreicherKlaus Lang und der Englnderin Rebecca Saunders zwei international ge-schtzte VertreterInnen der mittleren Generation. Insgesamt ein Gefgevoller Querverbindungen, das die Reichhaltigkeit der Musik des 20. Jahr-

    hunderts nachdrcklich bewusst macht.DIENSTag, 9. NOvEMBER 2010, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEdgar Varse (18831965): Octandre (1923)Rebecca Saunders (*1967): Into the Blue (1996)Klaus Lang (*1971): Der Weg des Prinzen I (1996)Morton Feldman (19261987): The Viola in My Life II (1970)Edgar Varse: Ecuatorial (193234) nach Texten aus demBuch Popul Vuh der Maya

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    gESaNgvOKaLE ENSEMBLES aN DER ZHdK.

    aLLE MUSIKSTUDIERENDEN DER ZHDK SET-ZEN SICH IM vERLaUF IHRES STUDIUMS MIT

    IHRER EIgENEN SINgSTIMME aUSEINaNDER. STUDIE-RENDE MIT INSTRUMENTaLEM Hauptfach besuchen als sngeri-sche Laien im ersten Bachelor-Jahr den Bachelor-Semesterchor (LeitungBeat Schfer / Markus Utz), bzw. singen im zweiten Jahr als Bachelor-Projektchor in einem einwchigen Chorprojekt (Leitung Markus Utz). DesWeiteren ist Sologesang unter Umstnden als Wahlfach mglich. Ange-hende Schul- oder KirchenmusikerInnen haben Solo- und Gruppenunter-richt mit berufsspezisch relevantem stimmbildnerischen Hintergrund.Zustzlich singen sie auf anspruchsvollem Niveau in der Kantorei ZHdK(Leitung Beat Schfer). Der Motettenchor ZHdK (Leitung Stephan Klarer)vereinigt Studierende der DAS Kirchenmusik-Ausbildungen und Studie-rende, die diesen Chor als Semesterkurs whlen.Berufsstudierende in Gesang absolvieren Opernprojekte (Leitung ResBosshart) oder wirken im VocalEnsemble ZHdK (Leitung Markus Utz) mit,das auf hohem Niveau alleine mit ihrem stndigen Leiter oder in Zusam-menarbeit mit anderen DirigentInnen oder Orchestern (z.B. der TonhalleZrich) auftritt.Stilistisch decken die verschiedenen vokalen Ensembles eine grosseBreite musikalischen Schaffens ab, von der Gregorianik bis zur Urauffh-rung, vom Kanon ber Motetten, Madrigale, Chorleitung bis zu Kantate,Oratorium oder Oper. Alle zwei Jahre vereinigen sich die verschiedenenEnsembles zum Konzertchor ZHdK, der grssere Werke zusammen mitdem Orchester der ZHdK oder Instrumentalensembles der Hochschuleauffhrt (2008: Brahms Ein deutsches Requiem, 2010: Honegger K-nig David, 2011: Mendelssohn Elias, 2013: Britten War Requiem).

    wEIHNaCHTSKONZERT ZHdK 54BaCHELOR-SEMESTERCHOR ZHdK 54KaNTOREI ZHDK 54MOTETTENCHOR ZHdK 55KONZERTCHOR ZHdK 55vOCaLENSEMBLE ZHdK 55OPERNKLaSSE 56

    gESaNggESaNg

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    54 55wEIHNaCHTSKONZERT ZHdKVocalEnsemble ZHdK; Kantorei ZHdK; Instrumentalensemble undSolistInnen ZHdK; Markus Utz und Beat Schfer, LeitungMITTwOCH, 22. DEZEMBER 2010, 18.00 UHR, FRaUMNSTERZRICH

    BaCHELOR-SEMESTERCHOR ZHdKsiehe MUSEUMSKONZERT wINTERTHUR DON qUICHOTTE 22. MaI 2011, S. 97

    KaNTOREI ZHdKCHORvESPER DIE ERLSETEN DES HERRNKantorei ZHdK; Beat Schfer, Leitung; Regula Krucker, Organistin;Sabine Stckelberger, LiturginFREITag, 22. OKTOBER 2010, 18.30 UHR, PREDIgERKIRCHEZRICHH.I.F. Biber: Kyrie und Agnus Dei der Missa in Contrapuncto 4J.D. Zelenka In convertendo Dominus (Ps. 126)

    CHORvESPER DER TRMMER-ENgELKantorei ZHdK; Beat Schfer, Leitung; Bariton undInstrumentalistInnen der ZHdK; Michael Meyer, Organist; Renate vonBallmoos, LiturginFREITag, 19. NOvEMBER 2010, 18.30 UHR, PREDIgERKIRCHEZRICHF. Rechsteiner: Der Trmmerengel Kammerkantate fr Solobariton,gem. Chor und Instrumente

    CHORvESPER EIN KIND gEBORN

    ZU BETHLEHEMKantorei ZHdK; Beat Schfer, Leitung; Christian Dhring, Organist;Franz Mller, op, LiturgFREITag, 17. DEZEMBER 2010, 18.30 UHR, PREDIgERKIRCHEZRICHB. Britten: A Boy was born, R.V. Williams: This ist the truth, WithersRocking HymnH. Berlioz: LAdieu des Bergers, G. Holst: Lullay, my liking

    wEITERE vESPERN MIT DER KaNTOREI ZHdKJEwEILS FREITag, 18.30 UHR IN DER PREDIgERKIRCHE ZRICH:14. JaNUaR, 8. aPRIL, 13. MaI, 10. JUNI 2011

    MOTETTENCHOR ZHdKCHORvESPER UND DU gIBEST IHNEN IHRESPEISEMotettenchor ZHdK; Stephan Klarer, Kantor, Leitung; Margrit Fluor,Organistin; Franz Mller, op, LiturgFREITag, 10. SEPTEMBER 2010, 18.30 UHR, PREDIgERKIRCHEZRICHJ. Berger: Aller Augen warten auf dich, H. Schtz: Aller Augen wartenauf dich, M. Franck: Also hat Gott die Welt geliebt, M. Schlenker:Gottes Lob wandert

    KONZERTCHOR ZHdKFELIx MENDELSSOHN-BaRTHOLDy ELIaS(OP.70)Konzertchor ZHdK (vereinigte BA-Chre, Kantorei, VocalEnsemble);Orchester der ZHdK; Markus Utz, Leitung; Eva Oltivnyi, Sopran;StudentIn ZHdK NN, Alt und Tenor; Ruben Drole, Bass;Detailinformationen siehe CHOR- UND ORCHESTERKONZERT26./27. FEBRUaR 2011, S. 44

    vOCaLENSEMBLE ZHdKBaROCKORCHESTERKONZERTMichael Haydn Requiem und andere Werkesiehe BaROCKORCHESTERKONZERT 31. OKTOBER / 1. NOvEMBER2010, S. 48

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    56SPEKTRUM-KONZERT SCHNSTERaBESTRNVocalEnsemble ZHdK; Markus Utz, LeitungMONTag, 30. MaI, 19.30 UHR, gROSSER SaaL, FLORHOFgaSSE 6,ZRICHVolkslieder und Studentenlieder gestern und heute in traditionellen St-

    zen und Neuvertonungen von Roland Moser und Burkhard Kinzler

    OPERNKLaSSE KLaSSE OPER!Jedes Semester erarbeiten die Gesangsstudierenden des SchwerpunktsOper zwei Projekte, die von erfahrenen Musikern/Dirigentinnen einstu-diert und von Regisseuren, Choreogrannen und/oder Filmern inszeniertwerden.Von der Opernskizze ber die Opernwerkstatt, vom Opernprojekt zur Ab-schlussproduktion steigen die Studierenden immer tiefer in die Bhnen-kunst ein.In den ersten drei Stufen ist der Weg das Ziel. Die Prsentationen im

    Theater der Knste an der Gessnerallee sind keine perfekten Operninsze-nierungen, sondern zeigen den Arbeitsstand nach intensiven 6 Probewo-chen. Die letzte Stufe die Abschlussproduktion soll eine erste Projekt-realisierung sein mit dem Anspruch einer dramaturgisch geschlossenenMusiktheatervorstellung. Auf einer Tournee durch die Schweiz soll dieAuffhrung einem Publikum ausserhalb der Hochschule gezeigt werden.

    Alle Veranstaltungen: Theater der Knste, Gessnerallee 911, Zrich

    1. SEMESTER:

    OPERNSKIZZEN vERSIONENCharlotte Torres, Musikalische Leitung/Piano; Muriel Bader, David Thor-ner, Inszenierung; Studierende des 1. SemestersVersionen ist ein Projekt, das aus der Improvisation entsteht und den

    Studierenden den Umgang mit Musik und Szene im heutigen Musikthea-ter nherbringen soll. Wiederherstellen, przisieren, auswhlen, verwerfensind die wichtigsten Anforderungen an die BhnendarstellerInnen. Sie er-arbeiten verschiedenste Versionen einer Aktion, eines Duetts, einer Bewe-gung, eines Dialogs, um herauszukriegen, was bhnentauglich ist.Versionen zeigt verschiedenste solcher Variationen, vor allem auch dieuntauglichen, was mit Sicherheit zumindest Skurilitt garantiert.DONNERSTag, 11. NOvEMBER 2010, 19.30 UHRFREITag, 12. NOvEMBER 2010, 19.30 UHR

    ROUTINE 003Routine und Staunen

    Routine hat mit Staunen zu tun ohne den Impuls zum Staunen wrde dervon wachsender Routine getragenen Kunstausbung ein belebendes Elementfehlen, sie knnte leicht schal und langweilig werden. Das Staunen beim Erle-ben (und Auffhren) von Musik erstreckt sich schon in Werken frherer Zeitenauf ganz unterschiedliche Ebenen: khne harmonische Wendungen, satz-technische Raffinessen, pltzliche Blick- oder Stimmungswechsel und vielesmehr. Der Routine als bloer Konvention und schlichter Gewohnheit (dass esauch eine notwendige Routine gibt, steht auer Frage!) versuchen Komponi-

    stInnen mit unterschiedlichen Strategien auszuweichen. Im Schaffen von Be-ethoven etwa gibt es dazu einerseits jene grberen berraschungsmomente,die fr eine grere ffentlichkeit bestimmt sind, andererseits Formen desWitzes fr Kenner, die aus hchst subtilen Nuancierungen bestehen. Dabeilsst sich eine These wagen, die fr das Verstndnis aller spteren Musik vongroer Bedeutung ist: dass es nmlich eher die subtilen als die uerlich auf-trumpfenden Momente sind, die auer zum Staunen auch zum Denken undWahrnehmen jenseits des allzu Routinierten stimulieren. Man gelangt so zudem, was schon in der Antike, etwa bei Platon, die durch das Staunen ange-regte Dimension des Weiterfragens genannt wurde. sthetische Erfahrungen,die zum Staunen stimulieren, haben ihre grte Intensitt dann, wenn sie insOffene, Unbekannte fhren. Staunen hat gerade in diesem Sinne mit einerSchrfung von Aufmerksamkeit zu tun. Und dabei vermag Kunst den Momentdes Staunens gleichsam festzuhalten. Hierzu kann gehren, auch ber das

    Staunen selbst zu staunen, sich selbst als Wahrnehmender wahrzunehmen,die eigene Offenheit neu zu spren.Staunen kann man nicht blo ber das, was vllig berraschend ist. Ge-rade zum Kunsterleben gehrt oft die Erfllung einer Ahnung. Dabei wecktdie irritierende Macht der von kommerzieller Routine geprgten Event- undSpektakelkultur bei vielen eine Sehnsucht: nach der Intensitt des wenigerPlakativen, auf tiefere oder feinere Weise Berhrenden. Und eine Musik, dieErkenntnismglichkeiten in sich trgt, drfte gerade hier ihren Platz haben,besonders Musik, die sinnliche Momente mit der Fhigkeit verknpft, dasStaunen zu lehren und eine spezifische Form der Neugier aufzurufen. Dieszu tun, deutet auf ein wesentliches Anliegen vieler heutiger Knste. Geradedie neue Musik hat hier groe Potenziale, gewiss auch jene, die ber allesGewohnte hinaus ins Unsichere fhrt.Die Frage nach der Wiederholbarkeit von Erlebnissen des Staunens und der

    berraschung ist fr alle, die sich professionell mit Kunst beschftigen (sel-ber schaffend oder vermittelnd oder deutend) von besonderer Wichtigkeit:Kann die Mglichkeit zum Staunen durch Routine berdeckt oder verdrngt

    werden? Nikolaus Harnoncourt schrieb einmal, man habe Mozarts Musik undderen aufregende Tonsprache in mehreren Generationen abgeflacht, glatt ge-bgelt, verst und harmonisiert. Aufbauend auf solchen Einsichten, ver-suchen Musiker wie Harnoncourt, jede Neueinstudierung von Musik als Ex-periment aufzufassen. Ziel sind Gestaltungen, die jedes Stck so auffassen,als wrde es gerade uraufgefhrt. Routine, die von griffigen Patentrezeptenbestimmt und schablonenhaft erscheint, kann so berwunden werden.Jrn Peter Hiekel

    58gESaNg

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    583. SEMESTER:

    OPERNPROJEKT DES SIMPLICIUSSIMPLICISSIMUS JUgEND vONKaRL aMaDEUS HaRTMaNN, Ua 1949Michael Wendeberg, Musikalische Leitung; Thomas Fiedler, Inszenierung;Studierende des 3. Semesters; Kammerensemble der ZHdK

    Der volle Titel dieses Bhnenwerks lautet Des Simplicius Simplicissi-mus Jugend. Bilder einer Entwicklung aus dem deutschen Schicksal.Hartmann hat es whrend der Nazizeit zwischen 193436 komponiert.Das Libretto schrieb er gemeinsam mit Hermann Scherchen und Wolf-gang Petzet nach Der Abenteuerliche Simplex Simplicissimus von HansJakob Christoffel von Grimmelshausen.Bis zum Ende des Nationalsozialismus 1945 wurden Hartmanns Stckenicht in Deutschland aufgefhrt. Er selbst wurde nicht verfolgt, hattesich aber in die innere Emigration zurckgezogen, komponierte meistfr die Schublade.Nach dem Krieg verffentlichte er, grtenteils unter dem Arbeitsti-tel Symphonie, seine berarbeiteten Werke. Daneben grndete er mitUntersttzung der Alliierten und des neu geschaffenen BayerischenRundfunks die Mnchner Konzertreihe Musica Viva fr die Auffhrung

    avantgardistischer Musik, eine Aufgabe, der er bis zu seinem Tod vielAufmerksamkeit schenkte. Die Reihe existiert noch heute.DONNERSTag, 16. DEZEMBER 2010, 19.30 UHRFREITag, 17. DEZEMBER 2010, 19.30 UHR

    2. SEMESTER:

    OPERNwERKSTaTT NNJan Dvorak, Musikalische Leitung; Stina Werenfels, Inszenierung;Studierende 2. SemesterDONNERSTag, 14. aPRIL 2011, 19.30 UHRFREITag, 15. aPRIL 2011, 19.30 UHR

    By the rivers of Babylon, there we sat downThere we went, when we remembered ZionFor the wicked carry us awayCaptivity require from us a songNow how can we sing King Alphas song in a strange land?So let the words of our mouthAnd the meditations of our heart

    Be acceptable in thy sightHere tonight.By the rivers of Babylon, there we sat downThere we wept, when we remembered Zion.(Brent Dowe / Trevor McNaughton;Rivers of Babylon, 1970)

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    DIE BEDEUTUNg SO gENaNNTER

    aLTER MUSIK aN EINER HEUTIgEN MU-SIKHOCHSCHULE IST SO vIELSCHICHTIg wIE wEITTRagEND. DaBEI gEHT ES LNgST NICHT MEHR allein um diebarocken Hauptfachinstrumente oder um Nebenfachunterricht auf histo-rischen Instrumenten, sondern um grundlegende Aspekte von Interpre-tation und Auffhrungspraxis. Der hug benutzte Begriff der historischinformierten Spielweise zeigt an, dass Alte Musik nicht mehr nur dieMusik von Mittelalter, Renaissance und Barock umfasst. Vielmehr geht esum Fragestellungen, die fr das Repertoire einer Zeit relevant sind, undum die vertiefte Reexion ber Kompositionen, die in ihrem Stil geortetund in aktuelle, lebendige Interpretationen bersetzt werden sollen.Dieser Themenbereich bildet die Kernkompetenz des Studios fr AlteMusik der ZHdK. Dessen Lehrpersonen, die alle SpezialistInnen fr auf-fhrungspraktische Fragestellungen sind, zeigen auf und weisen nach,wo und wie die Grundlagen von Klanggebung und Sprechweise, von Kom-position und Improvisation, von Zeitentwicklung und Stilbewusstseinentstanden sind und sich im Lauf der Zeit gewandelt haben.Zur Sprache kommen auch geladene Gste, die Themen vertiefen, Aus-sensichten bieten und damit wertvolle Anstsse in die Hochschule hi-neintragen. Unsere Partner in diesem Studienjahr sind das Forum AlteMusik Zrich mit seinen halbjhrlichen Festivals, die Volkshochschuledes Kantons Zrich, das Musikwissenschaftliche Institut der UniversittZrich und der Kiwanis Club Zrich.

    aLTE MUSIK

    DICTIONNaIRE DINTERPRTaTION 64KONZERTE STUDIO FR aLTE MUSIK 65SyMPOSIUM 69MEISTERKURSE & wORKSHOPS 70STUDIO UNTERwEgS 71

    64 65aLTE MUSIKaLTE MUSIK

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    64 65DICTIONNaIREDINTERPRTaTIONDie Referatsreihe des Studios fr Alte Musik wird im Herbstsemestergemeinsam mit der Volkshochschule des Kantons Zrich durchgefhrtund ist Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn gewidmet. In sechsReferaten von Oktober bis Dezember 2010 werden ausgewhlte Aspektetheoretischer und praktischer Ausrichtung errtert und zur Diskussiongestellt.Das Frhlingssemester bietet vier Referate zu verschiedenen Themenbe-reichen und ein Symposium zur Renaissancemusik Spaniens, das in Zu-sammenarbeit mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der UniversittZrich und dem Forum Alte Musik Zrich durchgefhrt wird.

    MOZaRT & HayDN EINE RINgvORLESUNgJEwEILS DONNERSTag, 18.00 19.15 UHR, KLEINER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHIn Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Kantons Zrich.Anmeldung unter www.vhszh.ch, Eintritt kostenpflichtig fr HrerInnen,frei fr Angehrige der ZHdK.

    28. OKTOBER 2010Reinhard Goebel (Salzburg): Kleine Noten Grosse Probleme4. NOvEMBER 2010Martin Zimmermann (Zrich): Instrumente fr Mozart und Haydn:Der Schweizer Clavierbauer Burkhard Tschudi (17021773)Exkursion zum Shudi-Cembalo im Freulerpalast Nfels (GL):6. November 2010, nachmittags (Details siehe Studio unterwegs, S. 71)11. NOvEMBER 2010Matthias Arter (Bern): Orchestermusik der Wiener Klassikauf Schellack: Eine Zeitreise zu den Anfngen der Tonaufnahmen18. NOvEMBER 2010Laurenz Ltteken (Zrich): Mozart und die Zensur: Beobachtungen zumFigaro25. NOvEMBER 2010

    Martin Zeller (Zrich): Ein vergessen gegangenes Streichinstrument:Haydn und das Baryton2. DEZEMBER 2010Dominik Sackmann (Zrich): Der Misbrauch der Kadenzen:Wechselnde Konzepte einer Auffhrungskonvention im Umkreis vonHaydn und Mozart

    aLTE wERKE NEU BETRaCHTETJEwEILS DONNERSTag, 18.00 19.15 UHR, KUPPELSaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICH

    10. MRZ 2011Michael Biehl: ...far unworthy of Handel, but much more unworthy of

    the Messiah: Hndels Ouverture zum Messias17. MRZ 2011Lukas Nf: Monteverdi und die Schweiz: Eine Spurensuche in Zrich25. MRZ 2011, 14.00 18.00 UHR, SEMINaRRaUM DESMUSIKwISSENSCHaFTLICHEN INSTITUTS DER UNIvERSITT,FLORHOFgaSSE 11, ZRICH26. MRZ 2011, 09.30 12.30 UHR, KUPPELSaaL, FLORHOFgaSSE 6,ZRICHSymposium Plus Oultre: Spanische Renaissancemusik zur Zeit Karls V.Detailinformation siehe Symposium, S. 69 ff

    31. MRZ 2011Matthias Weilenmann: Mach dich, meine Herze, rein: Aspekte zuRhetorik und Affektgestaltung in der Arie aus Bachs Matthuspassion7. aPRIL 2011

    Martin Zimmermann: Vom Umgang mit dem Werk: Poglietti Corelli Mozart

    KONZERTESTUDIO FR aLTE MUSIKDamit die Ausbildung in den verschiedenen Bereichen der historischenAuffhrungspraxis auch angewandt wird und zum Klingen kommt, sind inden letzten Jahren verschiedene Formationen und Gefsse eingerichtetworden: Einerseits sind dies Orchesterkonzerte (siehe Programm Barock-orchester und Barockensemble der ZHdK, S. 48), andererseits ffentlicheSolo- und Kammermusikauftritte von Studierenden, Dozierenden und

    internationalen Gsten, die im Rahmen von Meisterkursen, Symposien,Podien oder des Festivals fr Alte Musik Zrich stattnden.

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    69aBSCHLUSSKONZERT MEISTERKURS SERgIO aZZOLINISergio Azzolini, Fagott; Fagottstudierende der ZHdK;Martin Zimmermann, CembaloDIENSTag, 29. MRZ 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHWerke von Antonio VivaldiEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    vIOLINREZITaL ERICH HBaRTHmit Johann Sonnleitner, FortepianoDIENSTag, 10. MaI 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHWerke von C. Ph. E. Bach, W. A. Mozart und F. SchubertEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    FLTENREZITaL MaRC HaNTa & yIFEN CHENMarc Hanta und Yifen Chen, Traverste; Eduardo Egez, LauteMONTag, 23. MaI 2011, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHWerke von J. Hotteterre, F. Couperin u. a.Eintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    SyMPOSIUMPlus Oultre: so lautete die persnliche Devise Karls V., die bis heute dasspanische Wappen ziert. Weiter hinaus als alles bis dahin Bekannte hat-ten sich die Schiffe Christoph Kolumbus im Auftrag der Knigin Isabella1492 gewagt, um etwas wahrlich Unbekanntes zu entdecken. Als Karl V.1516 die Reise nach Spanien antrat, um die spanische Krone als legiti-mer Erbe der katholischen Knige entgegen zu nehmen, hatte er allenGrund, den Lwen seines alten Wappens durch den neuen Wahlspruch zuersetzen, denn es erwartete ihn ein Imperium.Dieser und anderen Fragen soll ein kleiner Kreis ausgesuchter Wissen-

    schaftlerInnen in einem zweittigen Symposium nachgehen. Am Abenddes ersten Tages ndet das Konzert Flores de Espaa mit dem Ensem-ble Chant 1450 im Rahmen des Festivals fr Alte Musik statt.

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    70 71MEISTERKURS FR FagOTT: SERgIO aZZOLINIVivaldi auf Barock- und modernem FagottMONTag, 28. / DIENSTag, 29. MRZ 2011, JEwEILS 10.00 18.00UHR, KUPPELSaaL, FLORHOFgaSSE 6, ZRICHaBSCHLUSSKONZERT: 29. MRZ 2010, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    MEISTERKURS ERICH HBaRTH: vON HayDNBIS SCHUBERTMITTwOCH, 11. / DONNERSTag, 12. MaI 2011, JEwEILS10.00 18.00 UHR, gELBER SaaL, FLORHOFgaSSE 6, ZRICHErffnungskonzert 10. Mai 2011 siehe S. 69

    MEISTERKURS FR FLTE: MaRC HaNTa:BaCH UND HNDEL aUF TRavERSO UND qUERFLTEDIENSTag, 24. / MITTwOCH, 25. MaI 2011, JEwEILS 10.00 18.00UHR, KUPPELSaaL, FLORHOFgaSSE 6, ZRICHSpektrumskonzert 23. Mai 2011 siehe S. 91

    STUDIO UNTERwEgSDieses neu initiierte Gefss fhrt Studierende und interessierte Hrer-Innen unter der Fhrung von Dozierenden an ausgewhlte Orte in derSchweiz und im nahen Ausland, an denen Alte Musik in besonderer Formoder Weise erlebt und gehrt werden kann. Im Studienjahr 2010/11 bil-den die historischen Tasteninstrumente den Schwerpunkt.

    NFELS (gL): CEMBaLO vON BURKaT SHUDI (1771)Martin Zimmermann, Leitung. Anmeldungen an [email protected], 6. NOvEMBER 2010, NaCHMITTagS, NFELS (gL),MUSEUM DES LaNDES gLaRUS, FREULERPaLaST

    Vorbereitendes Referat 4. November 2010 siehe Angaben DictionnaireS. 64

    BaD KROZINgEN (D), SCHLOSSMichael Biehl, Leitung. Anmeldungen an [email protected], 3. MRZ 2011, NaCHMITTagS, BaD KROZINgEN (D),SCHLOSS, SaMMLUNg HISTORISCHER TaSTENINSTRUMENTE

    SyMPOSIUM PLUS OULTRE: SPaNISCHE RENaISSaNCEMUSIKZUR ZEIT KaRLS v.Cristina Urchuegua (Bern), LeitungFREITag, 25. MRZ 2011, 14.00 18.00 UHR, SEMINaRRaUM DESMUSIKwISSENSCHaFTLICHEN INSTITUTS DER UNIvERSITT,FLORHOFgaSSE 11, ZRICHSaMSTag, 26. MRZ 2011, 09.30 12.30 UHR, KUPPELSaaL,

    FLORHOFgaSSE 6, ZRICHIn Zusammenarbeit mit dem Forum Alte Musik und dem Musikwissen-schaftlichen Institut der Universitt Zrich

    FLORES DE ESPaaKONZERT 25. MRZ 2011 ZUM SyMPOSIUM PLUS OULTREsiehe S. 69 ff

    MEISTERKURSE & wORKSHOPSDie Workshops, Interpretations- und Meisterkurse sind Unterrichtsge-fsse, die den Durchblick in doppeltem Sinne gewhrleisten: Zum Ei-

    nen insofern, als diese Kurse offen sind fr eine Zuhrerschaft, die vonaussen kommend in unsere Arbeit und unsere Inhalte Einsicht nehmenund an relevanten Fragestellungen mitdiskutierend dabei sein mchte.Zum Anderen sind die Kurse schwerpunktsetzend. Sie sind hug eineMischung von Unterricht, Referaten und Diskussion und damit eine in-tensive und breite Auseinandersetzung mit den jeweiligen Gegenstndenund Persnlichkeiten.

    MEISTERKURS aNDREaS SCHOLL FRBaROCKSNgERINNENMITTwOCH, 29. / DONNERSTag, 30. SEPTEMBER 2010, JEwEILS10.00 17.00 UHR, KLEINER SaaL, FLORHOFgaSSE 6, ZRICHKonzerte von Andreas Scholl, 26./28. September 2010 am Festival frAlte Musik Zrich siehe S. 66

    wORKSHOP IL FaUT CHaNTER avEC LES DOIgTS:CHOPIN aUF DEM FORTEPIaNOMICHaEL BIEHL9. 12. NOvEMBER 2010, JEwEILS 14.30 18.30 UHR, ZIMMER 303,FLORHOFgaSSE 6, ZRICH

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    7574NEUE MUSIKNEUE MUSIK

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    7574ROUTINE I: ZEIT ZEITLICHKEITRoutine Investigation (Routineuntersuchung), so heisst eine Komposi-tion des amerikanischen Komponisten Morton Feldman. Was in diesemkammermusikalischen Werk untersucht wird, ist letztlich ein spezischerKlang und wie er in der Zeit vielfltig umgefrbt wird; Feldman geht da-bei gleichsam systematisch vor, ersetzt Tne mit ihrem chromatischenNachbarn oder fgt einzelne hinzu: eine Routineuntersuchung eben. Undwas ndet sich? Der Ausdruck eines sich in der Wiederholung langsamwandelnden Klanges, vor allem aber eine ganz eigene Art der Zeitlichkeit:Was ich versuche, ist, den Moment anzuhalten, meinte Morton Feldmaneinmal. Es entsteht eine Musik, die permanent Jetzt sagt, wo Vergan-genheit, Gegenwart und Zukunft gleichsam zusammenfallen.Nach Morton Feldman haben sich viele Komponistinnen und Kompo-nisten solchen Zeitphnomenen angenommen, so auch Klaus Lang, ein1971 geborener, aus sterreich stammender Komponist, der ihnen aufallen Ebenen der Komposition Harmonik, Form, Rhythmik, Farbe nachgeht, und dabei gerne auf zeitgenssische Malerei (die auch Feld-man wichtig war) oder auf fernstliche Vorstellungswelten verweist. Ne-ben Stcken von diesen Komponisten in den beiden Konzerten werdensolche Bezge denn auch in einem kleinen Symposium thematisiert, mitGsten etwa aus dem Bereich der Bildenden Kunst oder der Ostasienwis-senschaften. Fragen knnten sein: Entsteht Routine nicht durch stn-dige Wiederholung? Fhrt demnach, umgekehrt, stndiges Wiederholenzur Routine? Und wenn nein, weshalb nicht?

    KaMMERMUSIKwORKSHOPmit Werken von Klaus Lang; Bruno Karrer, LeitungMITTwOCH, 3. NOvEMBER 2010, 13.30 16.30 UHR, BLaUER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICH

    ERFFNUNg SyMPOSIUMzum Thema Routine: Zeit Zeitlichkeit; Vortrag vonSimone Mahrenholz, PhilosophinDONNERSTag, 4. NOvEMBER 2010, 18.30 UHR, SaLON,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    KONZERTmit Werken von Klaus Lang, Morton Feldman und anderen; Studierendeder ZHdK; Bruno Karrer, LeitungDONNERSTag, 4. NOvEMBER 2010, 19.30 UHR, gROSSER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICHEintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    SyMPOSIUMzum Thema Routine: Zeit Zeitlichkeit mit Martin Lehnert (Ostasia-tisches Seminar der Universitt Zrich), Isabel Mundry, Klaus Lang, Si-mone Mahrenholz, Elke Bippus (Departement Kunst und Medien, ZHdK)sowie Studierenden Musik und MA in TransdisziplinarittFREITag, 5. NOvEMBER 2010, 13.30 18.00 UHR, DITTINg-HaUS,HaFNERSTRaSSE 41, ZRICH

    Eintritt frei, Kollekte fr den Stipendienfonds

    KONZERT aRC-EN-CIEL9. NOvEMBER 2010 siehe S. 50

    MITMaCHKaBINETT:Neue Tne fr Kinder ab 7 JahrenMITTwOCH, 10. NOvEMBER 2010, 14.00 UHR, gELBER SaaL,FLORHOFgaSSE 6, ZRICH

    ROUTINE II: KREaTIvE NEUDEUTUNgIm Wort Routine ist die Wurzel Route noch enthalten, der Weg also,von dem man glaubt, ihn zu kennen. Tatschlich scheinen wir uns inden vorgeschlagenen Routen unserer grossen musikalischen Traditionoft leicht orientieren zu knnen: Die Routen, die wir einschlagen, sindvor uns so manche auch bereits gegangen. Kaum irgendwo scheint diesso ausgeprgt zu sein wie in der Ttigkeit des Wiedergebens lterer Mu-sik: In der Rede etwa von der routinierten Interpretation drckt sichdie ganze Doppeldeutigkeit aus, einerseits die grosse Bewunderung bersouverne technische Handwerklichkeit, andererseits der kritische Un-terton und die Hoffnung, es mge da doch noch mehr sein.In der gelungenen Interpretation wird man die Routine kaum vermissen

    und das 20. und 21. Jahrhundert hat sich immer wieder angeschickt,ltere Musik durch nun kompositorische Mittel wiederum in einem neu-en, sozusagen unroutinierten Licht erscheinen zu lassen. Im Studienjahr2010/11 wird man unterschiedlichen Weisen solcher Bearbeitung begeg-nen knnen unter anderem mit zwei kompositorischen Positionen auszwei unterschiedlichen Generationen, Rolf Riehm (*1937) und JohannesKreidler (*1980). Der eine bricht Routinen im Hren von lterer Musik(etwa von Bach) auf, der andere stellt das Phnomen der Bearbeitungin einen weiteren kulturhistorischen Kontext neue Technologien undMedien (etwa auch das Internet oder Remix-Techniken) erscheinen dabeipltzlich in berraschenden Zusammenhngen.

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    ROUTINE 004Die Macht der Gewohnheit ist nicht von Verdi, gn Frau Na von wem denn?

    Von Verdi ist Die Macht des Schicksals Das ist mir zu dster...

    (HD Hsch)

    Und immer wieder zappelt das Fischlein an der Rute. Und immer wieder wirdaus der frohen Launischen die Betrogne. Und immer wieder verwandelt sichdie junge Klarsicht des hellen Bchleins in tckische Trbnis die damals sodeutlichen Traumziele verschwimmen, Realitt und Markt und Konkurrenzund Existenzsorge decken einstiges Hoffen zu. Eigentlich wollte ich doch er-folgreicher Solist werden...Aus dem Fischlein ist ein Quintett geworden, und unermdlich proben es Ga-ribaldi, der Dompteur, der Spassmacher, die Enkelin, der Jongleur in ihremZirkus-Wohnwagen seit Jahren erfolglos, unentwegt scheiternd am eigenenDilettantismus und ohne die geringste Aussicht auf irgendein Gelingen: Wir

    wollen das Leben nicht / aber es muss gelebt werden. / Wir hassen das Forel-lenquintett / aber es muss gespielt werden. Die Chimre der perfekten Kunstist permanente Lebensqual die klassische Musik bringt mich um. Und wirlachen ber das existenzielle Scheitern am Anspruch. Der Titel von Thomas

    Bernhards Salzburger Komdie: Die Macht der Gewohnheit.Routine ist die kleine Strasse, la petite route, die wir aus Gewohnheit neh-men. Die grossen Dinge werden uns auf ihr nicht begegnen, das Forellen-quintett etwa liegt nicht am Rand der Trampelpfade. Und doch ist es beilu-fig entstanden, in seiner vollendeten Heiterkeit dem Scheitern abgewonnen,Liebhabern zugedacht und doch nicht Dilettanten.Wir lehren Professionalitt mit dem