Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

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MUSIKDORF ERNEN* JAH RESPROGRA MM 2010* 37.KONZERTSAISON

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Jahresprogramm 2010

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MUSIKDORFERNEN*JAHRESPROGRAMM 2010*

37.KONZERTSAISON

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www.loterie.ch

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Die Loterie Romande verteilt rund 180 Millionen Franken im Jahr an die Kultur,

die Sozialhilfe, den Sport und die Umwelt in der Westschweiz.

Evviva la musica – viva la revolución!

«Die Rache der Geschichte an jungen Revolutionären besteht darin, dass sie in späteren Jahren mit Frack und Orden zum Opernball gehen müssen.»

Bruno Kreisky (1911-90)Österreichischer Politiker und Bundeskanzler, 1970-83

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Willkommen

Verehrtes Publikum, «Revolution in der Musik» ist das Thema der 37. Ausgabe

des Sommers 2010 im Musikdorf Ernen. Zusammen mit den Musikerinnen und

Musikern lade ich Sie ein, Revolutionäres und Wendepunkte in der Musikgeschichte

zu entdecken.

Chopin ging nicht als revolutionärer Komponist in die Musikgeschichte ein.

Und doch war er als Interpret und Komponist Begründer eines völlig neuen, bis

dahin nicht bekannten Klavierstils. Er zählte zu den berühmtesten Virtuosen seiner

Zeit und hat mit seinen Arbeiten das musikalische Leben wesentlich beeinflusst.

Igor Strawinski hingegen – der sich selbst nie als Revolutionär betrachtete – läutete

mit seiner Komposition zu Vaclav Nijinskis Choreographie «Le sacre du printemps»

nicht nur eine Revolution in der Ballettwelt ein, sondern war wohl für den grössten

Theaterskandal des 20. Jahrhunderts verantwortlich.

Ist die Barockmusik etwas Erhabenes, Edles, Unantastbares – und damit auch

ein wenig langweilig? Mitnichten! Seit den Barockmusikwochen in Ernen weiss ich,

wie radikal und revolutionär die «alten» Meister gewesen sind, wie viel Leidenschaft,

Sinnlichkeit und Dramatik in ihrer Musik steckt. Dass Georg Friedrich Händel kein

musikalischer Revolutionär war, ist bekannt. Revolutionär hingegen war seine Idee,

den Opernbetrieb als Aktiengesellschaft aufzuziehen. Dreimal ging er mit diesem

Geschäftsmodell in Konkurs, und trotzdem gelang es ihm jedes Mal, sein immenses

Privatvermögen zu retten. Kein Zweifel: er war seiner Zeit weit voraus.

Ludwig van Beethoven hingegen war ein musikalischer Revolutionär, was das

Komponieren angeht, ein Genie an der Schwelle zwischen Klassik und Romantik.

Kein anderer hat wie er die höchsten Töne, die Tiefen der Verzweiflung und eine

unerhörte Schönheit erreicht. Wie war es einem Menschen möglich, eine solche

Vollendung zu erreichen und sich in bis anhin unerreichte Höhen aufzuschwingen?

Wie war die Persönlichkeit Beethovens gestrickt? Wer hat neben ihm die Musikwelt

revolutioniert?

Weitere spannende Fragen und musikalische Antworten zum Thema «Revolu-

tion in der Musik» erwarten Sie während des diesjährigen Musiksommers: bei den

Konzerteinführungen – neu auch zur Barockmusik –, den Konzerten, im Gespräch

mit anderen Konzertbesucherinnen und -besuchern, im Austausch mit den Musike-

rinnen und Musikern oder auch anlässlich der Hörwerkstatt mit Thomas Demenga

und dem Mondrian-Ensemble Basel. Wir freuen uns auf Sie. Bis bald!

Francesco Walter

Intendant Musikdorf Ernen

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Inhaltsverzeichnis9 Unsere Gönner und Sponsoren10 – 11 Übersicht Jahresprogramm 201013 – 15 Evviva la musica – viva la revolución!17 Konzerteinführungen

Klavierwoche21 Rahmenprogramm Klavierwoche22 – 29 Konzertprogramme der Klavierwoche31 – 33 Biographien der Solisten der Klavierwoche

Barockmusikwochen37 Der Bürger erhebt sich38 – 47 Konzertprogramme der Barockmusikwochen49 – 55 Biographien der Solisten der Barockmusikwochen

Festival der Zukunft59 In memoriam György Sebök60 – 77 Konzertprogramme des Festivals der Zukunft79 – 87 Biographien der Solisten des Festivals der Zukunft

Literarische Veranstaltungen91 Biographie-Werkstatt93 Schreibseminar95 Querlesen

Weiterbildungskurse99 Meisterkurs für Orgel 100 – 101 Hörwerkstatt

Allgemeine Informationen105 – 107 Eintrittskarten und Abonnemente108 – 109 Konzertbus 111 Der Verein Musikdorf Ernen113 – 117 Mitglieder Verein Musikdorf Ernen119 Die Stiftung Musikdorf Ernen 120 Die Kirche als Konzertsaal121 Ausstellungen in Ernen130 Impressum131 Anmeldeformular für die Vereinsmitgliedschaft 133 Bestellkarte für Eintrittskarten und Abonnemente

Wir helfen Ihnen, Strom verantwortungsvoll zu nutzen. groupe-e.ch

Der letzte Besucher wird gebeten,am Ende der Vorstellung alles auszuschalten.

Energie, aus allem mehr zu machen.

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Einleitung 9

Danke

Der Verein Musikdorf Ernen dankt allen nachstehenden Unternehmen und Organisationen für ihre grosszügige Unterstützung.

HauptsponsorenGroupe E SA, Provins Valais, UBS AG

Co-SponsorenAB Treuhand und Revisions AG, Abegg Holding AG, EWEM AG, Gommerkraftwerke AG, Kaba Gilgen AG, Lauber IWISA AG, Matterhorn Gotthard Bahn, Migros Kulturprozent, Stadler Rail Group, Touring Club Suisse – Walliser Sektion

StiftungenArtephila Stiftung, Boner Stiftung für Kunst und Kultur, Dulcimer Fondation pour la Musique, Ernst Göhner Stiftung, Fondation Pittet de la Société Académique Vaudoise, Pro Helvetia – Schweizer Kultur-stiftung, Sandoz Fondation de Famille, Stiftung Lyra, SUISA-Stiftung für die Musik, Truus und Gerrit-van-Riemsdijk Stiftung

Öffentliche HandGemeinde Ernen, Kanton Wallis, Kulturkommission der Stadt Brig-Glis, Loterie Romande

MedienpartnerKulturtipp, Radio Swiss Classic, Radio Suisse Romande Espace 2, Schweizer Radio DRS 2

Der Verein Musikdorf Ernen dankt ebenso den Gönnerinnen und Gönnern, die an dieser Stelle nicht genannt werden möchten.

Choyez votre plaisir.

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E s gibt Weine, die schmecken, wie von Mozart komponiert. Andere wie von Miles Davis. Was dazwischen liegt, ist unsere Welt. In alle ihren Nuancen.

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10 Einleitung Einleitung 11

Programmübersicht 201037. Konzertsaison

JugendorchesterSonntag, 6. Juni, 18.00 Uhr, Konzert mit dem Orchester der Allgemeinen Musikschule Oberwallis

KlavierSonntag, 11. Juli, 18.00 Uhr, Klavierrezital 1Montag, 12. Juli, 20.00 Uhr, HörwerkstattDienstag, 13. Juli, 20.00 Uhr, Klavierrezital 2Mittwoch, 14. Juli, 20.00 Uhr, Klavierrezital 3Donnerstag, 15. Juli, 20.00 Uhr, KünstlergesprächFreitag, 16. Juli, 20.00 Uhr, Klavierrezital 4

Literatur10. bis 16. Juli, Biographie-Werkstatt17. bis 23. Juli, Schreibseminar24. und 25. Juli, Querlesen

BarockmusikSonntag, 18. Juli, 18.00 Uhr, Barockkonzert 1Mittwoch, 21. Juli, 20.00 Uhr, Barockkonzert 2Freitag, 23. Juli, 20.00 Uhr, Barockkonzert 3Dienstag, 27. Juli, 20.00 Uhr, Barockkonzert 4Donnerstag, 29. Juli, 20.00 Uhr, Barockkonzert 5

Festival der ZukunftSamstag, 31. Juli, 18.00 Uhr, LiederrezitalDienstag, 3. August, 20.00 Uhr, Orchesterkonzert 1Donnerstag, 5. August, 20.00 Uhr, Kammerkonzert 1Samstag, 7. August, 18.00 Uhr, Kammerkonzert 2Sonntag, 8. August, 18.00 Uhr, JazzkonzertMontag, 9. August, 20.00 Uhr, Kammerkonzert 3 in BrigMittwoch, 11. August, 20.00 Uhr, Kammerkonzert 4Donnerstag, 12. August, 18.00 Uhr, Kammerkonzert 5Freitag, 13. August, 20.00 Uhr, Orchesterkonzert 2Samstag, 14. August, 20.00 Uhr, Orchesterkonzert 3 in Martigny

Meisterkurs mit Prof. Zsigmond SzathmáryFreitag, 20. August, 20.00 Uhr, Abschlusskonzert Meisterkurs für Orgel

Hörwerkstatt mit Thomas DemengaFreitag, 10. September, 20.00 Uhr, Kammerkonzert

WinterkonzerteSonntag, 26. Dezember, 18.00 Uhr, WeihnachtskonzertDonnerstag, 30. Dezember, 20.00 Uhr, Silvesterkonzert

Bitte beachten Sie, dass die Konzerte an Samstagen und Sonntagen  in Ernen neu bereits um 18.00 Uhr beginnen!

Das Jost-Sigristen-Museum ist eine Stunde vor Beginn aller Sommerkonzerte in Ernen geöffnet. Eintritt frei.

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Einleitung 13

Evviva la musica – viva la revolución!

Revolution – was für ein Reizwort! Es existiert in den meisten Sprachen und

weckt (meist in Verbindung mit einem Adjektiv) unzählige Assoziationen. Grüne

Revolution. Französische Revolution. Digitale Revolution. Russische Revolution.

Sexuelle Revolution. Kubanische Revolution...

Viele denken beim Begriff Revolution zuerst an politische Umwälzungen und

Wendepunkte, die mit umstürzlerischer Gewalt, mit Chaos und Blutvergiessen ver-

bunden sind.

Doch es gibt andere Revolutionen. Sanfte, dennoch folgenschwere. Beispiele?

Der polnische Astronom Nikolaus Kopernikus beschert der Menschheit eine

Revolution durch wissenschaftliche Erkenntnis: 1543 verkündet er in seinem Werk

«De revolutionibus orbium coelestium», dass sich die Erde und die übrigen Planeten

um die Sonne drehen. Hitzige Debatten lösen auch die revolutionären Gedanken des

englischen Naturforschers Charles Darwin aus: Mitte des 19. Jahrhunderts sucht er

die «natürliche Selektion» im Tierreich (lies: das Überleben des Stärkeren) auf die

menschliche Gesellschaft zu übertragen.

Gleichzeitig mit und parallel zu diesen Veränderungen passieren auch Revolut-

ionen im Kunst- und Kulturbereich.

Revolutionen in der Musik bilden die thematische Klammer des Programms

der diesjährigen 37. Konzertsaison im Musikdorf Ernen. Ein spannender Ansatz.

Er macht Sinn, wenn man bereit ist, den Begriff Revolution weiter zu fassen und zu

öffnen.

Die Bedeutung des Wortes Revolution als gewaltsamer politischer Umsturz

hat sich erst im 18. Jahrhundert unter dem Einfluss der Französischen Revolution

herausgebildet. Davor war Revolution ganz allgemein gebräuchlich als Begriff für

einen plötzlichen Wandel oder eine Neuerung, dies in Anlehnung an das spätlatei-

nische Wort «revolutio», das zunächst als Fachwort in der Astronomie verwendet

wurde für die Umdrehung der Himmelskörper.

Wolfgang Amadeus Mozart ist einer dieser sanften Revoluzzer. Er hat seine

Karriere europaweit aufgebaut und sich für seine Musik inspirieren lassen von

der Zeit, in der er lebte. Von den Kriegen, den Revolutionen, den Skandalen und

wissenschaftlichen Entdeckungen. Wenn man heute seine Musik hört, darf man nicht

vergessen: Vieles, was uns heute selbstverständlich ist – wie Motivführungen, die

durch alle Stimmen und Tonarten wandern, aussergewöhnliche Subito-Piano-Effek-

te oder seufzerartige Vorhaltsbildungen –, überraschte seine Zeitgenossen, regte sie

an, ja, und manchmal auf.

Auch Ludwig van Beethoven ist als Revolutionär in die Musikgeschichte einge-

gangen. Mit der kühnen Entwicklung der musikalischen Themen vollendet er die

Formgesetze der Klassik und überwindet sie und ebnet damit den Übergang zur

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Einleitung 15

Romantik: Die Formen werden freier und durchmischen sich. Beethovens Musik

wird zur Botschaft des Geistes an die Menschen. Kein Komponist nach ihm kann

sich seinem Einfluss entziehen.

Auch mit Liedern lassen sich Revolutionen auslösen. Mit Ton und Text: Ein-

drücklich, wie Franz Schubert sich der Forderung verweigert, einen emotional

aufgeladenen Text in das Korsett eines regelmässigen Strophenliedes zu zwängen.

Oder der Berliner Komponist Stefan Wolpe: Mit seinen Liedern sucht er in die Klas-

senkämpfe der Weimarer Krisenjahre einzugreifen. Und auch Arnold Schönberg

zeigt im Musiksommer seine revolutionären Züge: einerseits als Erfinder der Zwölf-

tontechnik – als erster Komponist nimmt er keine Rücksicht mehr auf die früheren

Regeln und Gesetze der Harmonielehre –, andererseits ist er ein Erneuerer, der in

seinen Werken für Singstimme und Klavier mit der Tradition des romantischen Lied-

ideals bricht. Weitere Revolutionäre (neben vielen anderen), die in Ernen ihre Spiele

mit dem Publikum treiben, sind Frédéric Chopin, der in seinen Charakterstücken

und Tänzen für Klavier bislang unbekannte Gefühlstiefen auslotet, Claude Debussy,

der die musikalischen Strukturen in feinste Nuancen aus Rhythmik, Dynamik und

Klangfarbe aufzulösen versteht und damit den Weg freimacht für ungeahnte Ent-

wicklungen in den Werken seiner Nachfolger wie etwa Maurice Ravels, des glänzen-

den Orchestervirtuosen.

Dass sich Revolutionen in der Musik nicht nur in kompositionstechnischen

Neuerungen, harmonischen Brüchen oder der Emanzipation von Dissonanzen

zeigen, sondern auch in der Besetzung eines Werks, belegt Johannes Brahms, der es

wagt, für Streichsextett zu komponieren, obwohl er wissen muss, dass sich Quartet-

te besser verkaufen lassen. Und Alfred Schnittke lässt in seinem Hymnus in memo-

riam Igor Strawinski ein Violoncello und einen Kontrabass in einen Dialog treten,

auch dies eine für die Zeit ungewöhnlich revolutionäre Kombination. A propos Stra-

winski: Dieser Revolutionär beschert der Musikgeschichte Anfang des 20. Jahrhun-

derts einen handfesten Skandal, der – ähnlich den eingangs erwähnten politischen

Revolutionen – zu Raufereien und Tumulten führt: Das Pariser Publikum ist nicht

nur durch den archaischen Tanz schockiert, sondern auch durch die aggressive Art,

wie der Komponist in dem Ballett «Le sacre du printemps» das klassische Orchester

manipuliert: Die Bläser und Streicher werden so eingesetzt, dass sie wie Schlagzeuge

klingen. Jean Cocteau, ein Augenzeuge, berichtet später über die Uraufführung: «Das

Publikum empörte sich sofort. Man lachte, spuckte, pfiff, ahmte Tierlaute nach. Der

Lärm degenerierte zum Handgemenge.» Doch das sind Tempi passati. Das revolu-

tionäre «Sacre», das in Ernen in der delikaten Fassung für Klavier zu vier Händen

gespielt wird, ist längst zum Klassiker geworden.

So behält Karl Marx recht, wenn er sagt: «Revolutionen sind die Lokomotiven der

Geschichte.» Sie sind auch die Lokomotiven der Musikgeschichte. Weil Revolutio-

nen – egal, ob sanfte oder wilde, politische, gesellschaftliche, kulturelle oder wissen-

schaftliche – Evolution erst möglich machen.

In diesem Sinn: Evviva la musica – viva la revolución! Marianne Mühlemann

Mit Ihnen im Konzert.DRS 2 entführt Sie in Schweizer Konzertsäle:Donnerstag, 20–22 Uhr, Dienstag, 22.30–24 Uhr

www.drs2.ch

DRS_2_Ernen_2010 4.3.2010 10:43 Uhr Seite 1

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Einleitung 17

Konzerteinführungen

Als Einstimmung auf die Sommerkonzerte begrüssen Arthur Godel, Rolf Grolimund und Thomas Krümpelmann zu anschaulichen und infor-mativen Einführungen, die sich auf ausgewählte Werke der Konzertpro-gramme beziehen.

Verschiedene Aspekte kommen dabei zur Sprache, wie etwa das Beson-dere eines musikalischen Stils oder biographische und zeitgeschichtliche Hintergründe, die bei der Annäherung an ein Werk hilfreich sein können. Die vorgestellten Werke werden mit Musik- und Notenbeispielen ins Ge-samtschaffen der Komponistinnen und Komponisten eingebettet und in Beziehung gesetzt zu Tradition und Inspirationsquellen.

Die Konzerteinführungen finden im Tellenhaus in Ernen statt und dauern jeweils etwa 30 Minuten. Die Konzertkarte berechtigt zum freien Eintritt.

Überblick über die Konzerteinführungen:

Klavierwochemit Arthur GodelDienstag, 13. Juli 2010, 19.00 UhrMittwoch, 14. Juli 2010, 19.00 UhrFreitag, 16. Juli 2010, 19.00 Uhr

Barockkonzertemit Thomas KrümpelmannMittwoch, 21. Juli 2010, 19.00 UhrFreitag, 23. Juli 2010, 19.00 UhrDienstag, 27. Juli 2010, 19.00 UhrDonnerstag, 29. Juli 2010, 19.00 Uhr

Festival der Zukunftmit Rolf GrolimundDienstag, 3. August 2010, 19.00 UhrDonnerstag, 5. August 2010, 19.00 UhrSamstag, 7. August 2010, 17.00 UhrMittwoch, 11. August 2010, 19.00 Uhr

Der kulturtipp führt durch das Angebot an Konzerten, Theaterauf-führungen, Lesungen und Ausstellungen in der Deutschschweiz. Der kulturtipp bringt eine ausführliche Übersicht über die Radio-programme sowie die TV-Kultursender 3sat und Arte. Der kulturtipp enthält in jeder Nummer drei Seiten Hinweise auf neue CDs und Hörbücher.

Das neue Kulturprogramm.

Für Probenummern und Abos:Tel. 044 253 90 65Fax 043 300 52 [email protected]

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KLAVIERWOCH E*11.-16.JULI 2010*

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Rahmenprogramm Klavierwochemit Arthur Godel

HörwerkstattMontag, 12. Juli 2010, 20.00 Uhr, Tellenhaus

Wie entsteht eine Komposition? Es gehört dazu ein Handwerk, das sich beschreiben lässt. Nicht anders als beim Zimmermann, der nach alter Tra-dition ein Walliserhaus baut. Werkstoff sind Melodien, Klänge, Rhythmen. Der Plan einer Komposition ist genauso einsichtig wie die Konstruktion eines gut gebauten Hauses. Nur ist Musik flüchtig, sie vergeht mit der Zeit. Zum Glück gibt es die Wiederholung und im Rahmen einer Hörwerkstatt die Möglichkeit, einzelne Element herauszuheben, zu wiederholen, genau-er zu betrachten und zu kommentieren. Zusammen mit Interpreten der Klavierwoche, die ausgewählte Werkausschnitte live spielen, lädt Arthur Godel das Publikum in die musikalische Werkstatt ein, wo es den Kompo-nisten sozusagen beim Komponieren über die Schulter schaut.

KünstlergesprächDonnerstag, 15. Juli 2010, 20.00 Uhr, Tellenhaus

Wie bereitet sich ein Künstler, eine Pianistin auf ein Konzert vor? Wie erarbeiten sie sich ein Werk? Welche Rolle spielen Vorbilder, Lehrer? Wie gross ist der Gestaltungsspielraum? Fragen, die jede Zuhörerin und jeder Zuhörer gerne den Interpreten stellen möchte. Das Künstlergespräch im persönlichen Rahmen von Ernen bietet Raum dazu und gibt überdies die Möglichkeit, hinter den Musikern auch den Menschen kennenzulernen, die persönlichen Vorlieben und Interessen und ein Stück musikalischer Lebensgeschichte. Arthur Godel lädt auch dieses Jahr die Künstler und Künstlerinnen der Erner Klavierwoche zu einem gemeinsamen Gespräch, bei dem die Musik nicht fehlen wird.

Die beiden Veranstaltungen vom 12. und 15. Juli dauern jeweils etwa 90 Minuten. Der Eintritt ist frei.

Arthur Godel leitete von 1995 bis 2008 das Radiokulturprogramm DRS 2. Er hat Musik (Violine) und Musikwissenschaft studiert und mit einer Untersuchung über den komposito-rischen Prozess bei Schubert promoviert. Seit 1976 arbeitete er als Redaktor bei Radio DRS. Daneben unterrichtete er jahrelang an der Universität Zürich musikalische Analyse und an der Musikhochschule Zürich Musikgeschichte. Arthur Godel publiziert und hält regelmässig Vorträge zu musikalischen und literar ischen Themen.

21Klavierwoche

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22 Klavierwoche 23Klavierwoche

11.JULI*Klangexperimente für zwanzig Finger

Die Gattung «Klaviermusik zu vier Händen» entwickelt sich im 19. Jahrhun-

dert zur verbreiteten Form des gemeinsamen häuslichen Musizierens. Das erklärt,

wieso viele Werke in dieser Besetzung eher konservativ statt innovativ, eher heiter

statt tragisch und in ihren Mitteln eher sparsam als kompliziert sind. Dass es auch

Ausnahmen gibt, beweist Franz Schuberts Fantasie f-Moll op. 103. Sie ist in seinem

Todesjahr 1828 entstanden und gilt als eines der bedeutendsten Werke dieser Gat-

tung. Wie der Komponist die abgrundtiefe Trauer dieses Werks in kühne harmo-

nische Strukturen verpackt oder in radikalen Ausbrüchen zum Flackern bringt, ist

grandios; da entwickelt musikalische Intensität einen geradezu magischen Sog.

Verzweiflung steckt in der schaukelnden Begleitung zu Beginn (und am Schluss)

oder in dem zweiten Thema, das ziellos durch verschiedene Tonarten irrlichtert.

Grandios, wie Schubert simple Triolen mit Dramatik auflädt oder einen F-Dur-Klang

durch zuckende Triller und Akkorde in ein Largo nach fis-Moll spült. Und schliess-

lich erfährt das Ganze eine letzte Steigerung, wenn sich das Thema ins Fortissimo

aufbäumt und dann in einem langen Pianoakkord verlöscht.

Das Instrument und die vier Pianistenhände bleiben – dennoch ist der Sze-

nenwechsel total, wenn auf Schubert Kurt Schwertsik folgt, dessen Werke davon

zeugen, dass sich ihr Schöpfer gegen jede Form übertriebener Ernsthaftigkeit auf-

lehnt. Humoristisch-ironisch und unberechenbar in ihrer «aggressiven Asentimen-

talität» ist die Tonsprache des 1935 in Wien geborenen Komponisten, der heute in

Österreich zu den meistgespielten zeitgenössischen Musikern gehört. Ein witziger,

weiser Maskenträger, ein virtuoser Verwandlungskünstler ist er, den man in seinem

tiefen Unernst nicht zu fassen bekommt. Der erste Hausgott in seiner Jugend sei

Igor Strawinski gewesen, sagt Kurt Schwertsik. Es folgen John Cage und Eric Satie.

Sie verkörpern das, was auch er sucht, ein Künstlerleben, in dem Werk und Leben

eine Einheit darstellen.

Strawinski verkörpert den eigentlichen Revolutionär in der Musikgeschichte An-

fang des 20. Jahrhunderts. Mit seiner Ballettmusik «Le sacre du printemps» (Früh-

lingsopfer) gelingt ihm 1913 in Paris ein Jahrhundertwerk. Handlung im konven-

tionellen Sinn hat das radikale Werk keine, es lebt von symbolistischen Akten, in

denen die eruptive Urgewalt des Rhythmus zum Motivträger wird. Das Schlagzeug ist

neben Holz-, Blech- und Streicherregistern ein gleichberechtigter Instrumentalpart-

ner. Mehr noch: Die Bläser und Streicher selbst scheinen möglichst wie Schlagzeuge

klingen zu wollen. Auf diese polytonale Beschwörung des archaisch Unbehauenen

in der Musik ist das damalige Publikum nicht vorbereitet. Es kommt zum Tumult,

zu Raufereien und einem handfesten Skandal, der Strawinski endgültig zu Berühmt-

heit verhilft. Die Fassung für Klavier zu vier Händen stammt von Strawinski selbst.

Marianne Mühlemann

Klavierrezital 1mit dem Klavierduo Maki Namekawa und Dennis Russell Davies

Sonntag, 11. Juli 2010, 18.00 Uhr, Kirche ErnenGeneralversammlung des Vereins Musikdorf Ernen um 16.00 Uhrim Tellenhaus

Franz Schubert 1797–1828Fantasie f-Moll op. 103 D 940Allegro molto moderatoLargoAllegro vivace

Kurt Schwertsik *1935«I’ll charm the air to give a sound...» Sechs Macbeth-Stücke für Klavier zu vier HändenEnter three witchesSomething wicked this way comesAll the perfumes of Arabia will not sweeten this little handFire burn and cauldron bubbleTill Birnam forest come to Dunsinane...the wood began to move Pause

Frédéric Chopin 1810–1849«Variations sur un air national de Moore» D-Dur für Klavier zu vier Händen

Igor Strawinski 1882–1971«Le sacre du printemps» (1913)Fassung für Klavier zu vier Händen vom Komponisten

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24 Klavierwoche 25Klavierwoche

13.JULI*Aufforderung zum Walzern

«Ist Debussy der einsame Pfeil, der in die Höhe schiesst, so ist Ravel sein

farbiger Schatten auf der Erde», so hat Pierre Boulez die Werke der beiden Franzosen

treffend verglichen. Tatsächlich ist Ravels Musik eher vordergründig und diesseitig

ausgerichtet. Anders als Debussy interessiert Ravel das Artistische, Künstliche in der

Musik mehr als das Geheimnisvolle. Ravel ist ein Realist, er versteht es, die kompli-

ziertesten Sachverhalte mit einer geradezu naiven Unbefangenheit auszudrücken.

Das zeigt sich auch in den «Valses nobles et sentimentales» aus dem Jahr 1911. Voll

entwickelt ist das pianistische Handwerk dieser sehr persönlich gefärbten Samm-

lung, die an Schuberts Walzer und Carl Maria von Webers «Aufforderung zum Tanz»

anknüpft, in ihren Rhythmen aber auch an Strauss Vater und Sohn erinnert oder die

mondänen Walzer eines Franz Lehár.

Ravel ist dafür bekannt, dass er lange braucht für die Fertigstellung seiner

Werke. Auch bei den Walzern arbeitet er nicht nur gewissenhaft sorgfältig, sondern

sogar pingelig, was ihm von Strawinski den Titel «Schweizer Uhrmacher unter den

Komponisten» einbringt.

Nicht weniger tänzerisch als Ravels «Valses» ist die Klavierbearbeitung des

«Nussknacker»-Balletts von Peter Tschaikowski. Sie stammt aus der Feder des

russischen Pianisten Mikhail Pletnev. Aus dem ersten Akt finden wir die Ouvertü-

re und den Marsch, aus dem 2. Akt den Tanz der Zuckerfee, den feurigen Trepak,

den arabischen und den chinesischen Tanz. Und natürlich den Blumenwalzer, jenes

Herzstück des Ballettklassikers, mit dem Tschaikowski seine musikalische Verbun-

denheit mit Johann Strauss bekundet.

Sein kompositorisches Schaffen ist weniger bekannt als sein virtuoses Geigen-

spiel. Dennoch hat der phänomenale Geiger Niccolò Paganini (1782–1840) in Parti-

turen unzähliger Komponisten seine Spuren hinterlassen, so auch im Klavierwerk

von Johannes Brahms. Die Variationen op. 35 über ein Thema von Paganini nehmen

in seinem Werk eine besondere Stellung ein. Während Brahms die lockere Samm-

lung 1862/63 komponiert, denkt er an Fingerübungen. Erst einige Jahre später

arbeitet er die Studiensammlung zum eigentlichen Werk um. Das Wissen um die

Doppelfunktion ist für heutige Pianisten wertvoll: Wer die Variationen einstudiert,

lernt nicht nur äusserst wirkungsvolle Vortragsstücke kennen, sondern kann dabei,

wie einst Brahms selber, auch seine Klaviertechnik weiterentwickeln.

Und wie klingt Kapustin? Keine Ahnung, werden viele sagen. Höchste Zeit, ihn

kennenzulernen: Nikolai Kapustin wird 1937 in der Ukraine geboren, studiert am

Moskauer Konservatorium bei Alexander Goldenweiser Klavier und ist in seiner

Studentenzeit in einer Combo als Pianist tätig. Später macht er Erfahrungen in einer

Big Band, bevor er sich ab 1960 bevorzugt dem Komponieren widmet. Er ist ein Meis-

ter darin, Jazzelemente in klassische Strukturen zu verarbeiten, wie zum Beispiel in

seinen mitreissenden Klaviersonaten. Marianne Mühlemann

Klavierrezital 2mit Tatiana Kolesova

Dienstag, 13. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Peter Tschaikowski 1840–1893Suite aus dem Ballett «Der Nussknacker» op. 71Bearbeitung für Klavier von Mikhail Pletnev

Johannes Brahms 1833–1897Variationen über ein Thema von Paganini a-Moll op. 35 Pause

Maurice Ravel 1875–1937Valses nobles et sentimentales (1911)

Nikolai Kapustin *1937Klaviersonate Nr. 2 op. 54Allegro moltoScherzo – Allegro assaiLargoAllegro

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26 Klavierwoche 27Klavierwoche

14.JULI*Das Vermächtnis der letzten Sonaten

Die letzte in Paris entstandene Klaviersonate, Nr. 13 KV 333, fasst den Typus der

Mozartschen Klaviersonate besonders repräsentativ zusammen. Sie markiert einen

Wendepunkt in Mozarts Klavierschaffen, indem sie den Übergang von der intimen

Kammermusik zum grossen Konzert einläutet. Geradezu magisch mutet es an,

wie es Mozart insbesondere im letzten Satz gelingt, die Imagination eines Klavier-

konzerts mit Orchesterbegleitung auf ein Klavier solo zu übertragen. Die Wirkung

entsteht durch die spezielle Akkordführung und die immer kleiner werdenden No-

tenwerte: Sie entfalten in den kontinuierlich variierten Taktstrukturen eine enorme

rhythmisch-harmonische Sogwirkung. Die Sechzehntelläufe, die das Thema im

letzten Satz prägen, scheinen in sich zu drehen, derweil die üppigen Figurationen

sich über die gesamte Klaviatur ausbreiten. Die Sonate gilt als Meisterwerk in ihrer

Ausgewogenheit und wird mit der Waldsteinsonate von Beethoven verglichen, die in

dessen Schaffen eine ähnlich zentrale Bedeutung einnimmt.

Doch die Waldsteinsonate op. 53 ist nicht Beethovens letzte Sonate; die entsteht

ein paar Jahre später als Opus 111 – und ist ein Schlüsselwerk der Musikgeschich-

te. Ihre auffälligste Besonderheit: Sie besteht nur aus zwei Sätzen. Dieser Umstand

hat bereits zu Beethovens Lebzeit zu vielen Diskussionen und Spekulationen Anlass

gegeben. Auf die Frage nach dem Warum soll Beethoven geantwortet haben, er habe

keine Zeit gehabt für einen dritten Satz, deshalb habe er den zweiten etwas ausge-

dehnt. Mit rund 20 Minuten ist er fast doppelt so lang wie der erste. Immer wieder

haben sich Musikwissenschafter, Künstler und Philosophen mit der Sonate beschäf-

tigt, die als Vermächtnis, als tiefsinnige, das Jenseits berührende Sphärenmusik

betrachtet wird. Und als ein Dokument des Abschieds, das die Krönung von Beetho-

vens Sonatenwerk darstellt. Der Pianist Alfred Brendel betrachtet das Opus 111 als

das abschliessende Bekenntnis von Beethovens Sonaten schlechthin und, wie er es

nennt, «ein Präludium des Verstummens».

Das eigentliche Geheimnis dieser letzten Klaviersonate liegt in ihrem 2. Satz.

Auf das Arietta-Thema folgt der gigantische Variationensatz, eine zunehmend sich

steigernde Entwicklungslinie. Variation 3 stellt einen Höhepunkt und markanten

Charakterwandel dar. Wie oft bei Beethoven zeichnen sich die Variationen durch den

sich ständig verkürzenden Rhythmus aus. In Variation 4 gibt es einen Einschnitt, der

auch als Wende- und Ruhepunkt verstanden werden kann. Die Pianissimi, Tremo-

li und Arabesken schaffen eine ätherisch verklärte Atmosphäre. Mit der Variation

5 und der anschliessenden Coda wird ein Auflösungsprozess eingeleitet, in dem in

der Oberstimme wie eine Erinnerung nochmals das ursprüngliche Arietta-Thema

aufscheint. Marianne Mühlemann

Klavierrezital 3 mit Pietro De Maria

Mittwoch, 14. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791Klaviersonate Nr. 13 B-Dur KV 333AllegroAndante cantabileAllegretto grazioso

Ludwig van Beethoven 1770–1827Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111Maestoso – Allegro con brio ed appassionatoArietta. Adagio molto semplice e cantabile

Pause

Frédéric Chopin 1810–1849Vier BalladenBallade Nr. 1 g-Moll op. 23Ballade Nr. 2 F-Dur op. 38Ballade Nr. 3 As-Dur op. 47Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52

Page 15: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

Romantiker unter sich

Wäre der irische Pianist und Komponist John Field (1782–1837) nicht gewesen,

müssten wir heute wohl auf einige der schönsten Klavierwerke von Frédéric Chopin

verzichten. Field, der Erfinder einsätziger Charakterstücke mit ruhiger Melodie und

weitgriffiger, in Akkorde aufgelöster Begleitung, hat Chopin zu seinen Nocturnes

inspiriert. Chopins Werke indessen sind harmonisch gehaltvoller, rhythmisch

abwechslungsreicher und in der Melodik geschmeidiger. Er komponiert sie in den

Jahren 1827 bis 1846 und veröffentlicht sie ab dem Opus 27 paarweise, indem er je

zwei Nachtstücke mit gegensätzlichem Charakter miteinander verbindet.

1830 verlässt er sein Heimatland Polen, um im Ausland sein Glück als Pianist

und Komponist zu suchen. Chopin weiss, nur wer in der Stadt an der Seine reüssiert,

hat den Durchbruch geschafft. Während er gerade in Wien weilt, bricht in Polen ein

blutiger Aufstand gegen die russische Fremdherrschaft aus. Chopin, sensibel und

bei schwacher körperlicher Verfassung, sieht sich ausserstande, mit seinen Lands-

leuten zu kämpfen. Er lässt sich in Paris nieder – und wird Polen nie mehr wieder

sehen. Sein Heimweh verarbeitet er in seiner Musik. Zum Beispiel in den Mazurken,

einem Genre mit folkloristischen Merkmalen, dem er sich zeitlebens widmet. Sie

bedeuten ihm Heimat. Unmissverständlich macht Chopin klar, dass seine Mazur-

ken keine Tanzstücke sind. In der Tat: Es wäre schwer, danach zu tanzen, wenn

man die Stücke so authentisch wie möglich im Geiste Chopins wiedergibt. Denn die

Spielweise mit starken Rubati und eher langsam gespielten Verzierungen entzieht

sich einer metronomgenauen Wiedergabe. In diesem Sinne bedeutet es für einen

Pianisten eine besondere Herausforderung, die in ihrem Wesen einzigartigen

Mazurken «richtig» zu interpretieren, obwohl sie von den Noten her nicht allzu

schwierig sind. Schumann übrigens äussert sich begeistert über Chopins Mazurken:

Sie hätten einen poetischen Zug, etwas Neues in der Form und im Ausdruck, das ein

konzentriertes Zuhören verlange.

Schumann hat seine Symphonischen Etüden – sie werden auch als Variationen

oder Etüden mit Orchestercharakter betitelt – im gleichen Jahrzehnt komponiert

wie Chopin einen Teil seiner Mazurken. Während Chopin noch ganz im Bann des

Klavieristischen steht, wird bei Schumann bereits sein orchestral symphonisches

Denken deutlich. Das Hauptthema dieses Opus 13 entstammt einem Variationen-

zyklus des Hauptmanns von Fricken, des Adoptivvaters von Schumanns damaliger

Braut. Schumann bereitet das Thema orchestral auf, füllt mit vollgriffigen Akkorden,

farbenreichen Mittelstimmen und Oktavierungen auf. Abfolge und Anzahl variieren

in verschiedenen Fassungen des Werkes. Die nach Etüden nummerierte Fassung

von 1837 enthält auch die Variationsnummern 3 und 4, während fünf weitere lyri-

sche Variationen später als zu etüdenhaft verworfen wurden. Erst Johannes Brahms

hat sie 1873 postum veröffentlicht. Marianne Mühlemann

28 Klavierwoche 29Klavierwoche

16.JULI*Klavierrezital 4

mit Jinsang Lee

Freitag, 16. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Frédéric Chopin 1810–1849Introduktion c-Moll und Rondo Es-Dur op. 16

Frédéric ChopinZwei NocturnesNocturne Nr. 4 F-Dur op. 15 Nr. 1Nocturne Nr. 5 Fis-Dur op. 15 Nr. 2

Frédéric ChopinDrei MazurkenMazurka Nr. 38 a-Moll op. 59 Nr. 1Mazurka Nr. 36 C-Dur op. 59 Nr. 2Mazurka Nr. 40 fis-Moll op. 59 Nr. 3

Frédéric ChopinIntroduktion und Variationen über «Ronde»  aus Herolds «Ludovic» B-Dur op. 12

Pause

Robert Schumann 1810–1856Symphonische Etüden op. 13

Page 16: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

31Klavierwoche

2003 arbeiteten Dennis Russell Davies

und Maki Namekawa zum ersten Mal

zusammen, und nach ihrem grossen

Erfolg beim Festival Ars Electronica in

Linz haben beide Musiker beschlossen,

ihre Zusammenarbeit als Klavierduo fort-

zusetzen. Das Duo gab seitdem zahlreiche

Konzerte: In den USA gastierte es u. a. im

Metropolitan Pavilion, im Miller Thea-

ter sowie im Austrian Culture Forum in

New York, beim Festival of Fine Arts des

Florida Southern College, Lakeland, im

Valparaiso University Center for the Arts,

an der Northwestern University, Evans-

ton, sowie bei Other Minds im Herbst

Theatre in San Francisco. In Europa trat

das Duo u. a. beim Festival International

de Musique de Colmar, beim Rheingau

Festival, bei den Klangspuren Schwaz

sowie dem Festival Transart auf. Die

Künstler gastieren regelmässig beim

Klavierfestival Ruhr, dem Festival Ars

Electronica Linz und den Festwochen

Gmunden. Zum Mozart-Jahr entstand zu

Zemlinskys Bearbeitung der «Zauberflö-

te» eine in Deutschland und im Ausland

mit grossem Erfolg gefeierte Produktion

mit dem Freyer-Ensemble. Ferner spielte

das Duo am Landestheater Linz Beetho-

vens «Fidelio» in der Fassung von Alexan-

der von Zemlinky, ein Ballett von Jochen

Ulrich, das im Juni 2009 auch am Theater

an der Wien zu sehen war.

Dennis Russell Davies, seit 2002 Chefdi-

rigent des Bruckner-Orchesters Linz und

des Landestheaters Linz sowie seit 2009

Chefdirigent des Symphonieorchesters

Basel, wurde in Toledo, Ohio, geboren.

Charakteristisch für seine künst lerische

Tätigkeit als Opern- und Konzertdirigent

sowie als Pianist und Kammermusiker

ist sein breitgefächertes Repertoire, das

vom Barock bis zur jüngsten Gegenwart

reicht. In starkem Masse engagiert er sich

für Komponisten unserer Zeit.

Maki Namekawa studierte an der Kunu-

tachi-Musikhochschule in Tokio. 1994

gewann sie den Leonid-Kreutzer-Preis,

danach setzte sie ihre Ausbildung an

der Staatlichen Hochschule für Musik

Karlsruhe weiter. Maki Namekawa star-

tete inzwischen eine aufsehenerregende

Solistenkarriere, die sie mit namhaf-

ten Orchestern zusammenführte, und

ist sowohl im klassisch-romantischen

Repertoire als auch in der neuen Musik

gleichermassen zu Hause. Sie konzertiert

regelmässig auf internationalen Podien,

u.a. beim Klavierfestival Ruhr, beim

WDR-Klavierfestival Pianorama, bei der

Musik-Biennale Berlin, dem Eclat Festi-

val Stuttgart, dem Rheingau Musikfesti-

val, den Klangspuren Schwaz und dem

Festival Ars Electronica Linz

RZ_Jahresprogramm_o8.indd 28 4.3.2008 10:02:49 Uhr

Maki NamekawaDennis Russell Davies

Page 17: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

32 Klavierwoche 33Klavierwoche

Tatiana Kolesova

Jinsang  Lee

Pietro  De Maria

Nach der Auszeichnung mit dem Kritiker-

preis 1990 beim Moskauer Tschaikowsky-

Wettbewerb gewann Pietro De Maria erste

Preise bei renommierten internationalen

Klavierwettbewerben wie 1990 beim Di-

no-Cianni-Wettbewerb an der Mailänder

Scala und 1994 beim Concours Géza Anda

in Zürich. 1997 wurde ihm in Hamburg

der Mendelssohn-Preis verliehen. De Ma-

ria konzertiert regelmässig in Europa und

Übersee, er spielte mit namhaften Or-

chestern unter der Leitung von Gary Ber-

tini, Myung-Whun Chung, Vladimir Fedo-

seyev, Alan Gilbert, Eliahu Inbal, Marek

Janowski, Ingo Metzmacher, Gianandrea

Noseda, Sándor Végh und anderen. Der

gebürtige Venezianer studierte am Kon-

servatorium in Venedig bei Giorgio Via-

nello und Gino Gorini und bildete sich

später in der Meisterklasse von Prof. Maria

Tipo am Genfer Konservatorium weiter.

De Maria hat bei Naxos drei Clementi-

Sonaten eingespielt; die Liveaufnahme

seines Rezitals beim Miami Interna-

tional Piano Festival erschien bei VAI

Audio. Mit dem Cellisten Enrico Din-

do spielte er Beethovens Gesamtwerk

für Cello und Klavier ein. In Bearbei-

tung ist die Einspielung des gesamten

Klavierwerks von Frédéric Chopin bei

Decca / Universal.

«Jinsang Lee ist ein intelligenter Mu-

siker mit Ausstrahlung, der in jedem

Moment genau weiss, was er tut, und nie

die Kontrolle darüber verliert. Er zeigt

analytisch, wie er eine Partitur versteht,

stellt ihre Besonderheiten und Feinhei-

ten dar und kann dennoch ein Werk

aus einem Guss interpretieren. Frappie-

rend, wie genau er seinen Klang mit dem

Orchester verbindet, Balance und Farb-

mischungen sind immer stimmig» – so

charakterisierte die «NZZ» vom 18. Juni

2009 den Gewinner des Concours Géza

Anda 2009. Der 28jährige Südkoreaner

schloss vor kurzem sein Studium bei

Prof. Pavel Gililov an der Hochschule für

Musik in Köln ab. Er erhielt zahlreiche

Preise und Auszeichnungen. In Zürich

gewann er im letzten Sommer nicht nur

den ersten Preis, sondern auch den Géza-

Anda-Publikumspreis, den Mozart-Preis

und den Schumann-Preis. Lees Konzert-

tätigkeit führte ihn bereits über diverse

Kontinente. Er konzertierte u. a. mit dem

WDR-Sinfonieorchester, den Nürnber-

ger Symphonikern, dem City Chamber

Orchestra of Hong Kong (Vladimir

Ashkenazy), dem Shanghai Philharmonic

Orchestra (Muhai Tang), dem Tonhalle-

Orchester Zürich (Eivind Gullberg-Jen-

sen), der Württembergischen Philharmo-

nie (Ola Rudner) im KKL Luzern; geplant

sind im weiteren auch Auftritte mit dem

Orchestra della Svizzera Italiana, den

Die junge russische Pianistin wurde 1985

in Moskau geboren. Mit 5 Jahren erhielt

sie ersten Unterricht an der Moskauer

Musikschule und später an der Zen-

tralschule von Kira Shashkina. 1999

wechselte sie ans Moskauer Konserva-

torium, wo sie insbesondere von Alexei

Nasedkin, einem prominenten Virtuosen

der russischen Klavierschule, betreut

wurde. Von 2004 bis 2006 erfuhr die

Ausbildung eine Vertiefung am Pariser

Konservatorium durch Jacques Rouvier,

wo Kolesova auch graduierte. Ebenfalls

schloss sie ihre Studien 2008 in Moskau

ab, wo sie zurzeit noch ein Postgradu-

ate absolviert. Tatiana Kolesova nahm

bisher an vielen Wettbewerben teil; sie

erreichte einige erste Preise und weitere

ehrenvolle Ränge. 2009 erspielte sie sich

in Begleitung des Tonhalle-Orchesters

Zürich unter Eivind Gullberg-Jensen den

3. Preis beim Concours Géza Anda in

Zürich, wobei sie die Jury vor allem «mit

ihrem energischen Spiel, das dennoch

auch ein weites Spektrum von dynami-

schen Nuancen umfasst», sowie durch

ihre «pianistische Präsenz» zu beeindru-

cken wusste. Auftritte in Rezitals und Or-

chesterkonzerten führten Tatiana durch

Russland, aber auch nach Birmingham

(unter Sir Simon Rattle), Winnipeg und

Minnesota sowie nach Israel und nach

Australien. Ihr Début im Gewandhaus zu

Leipzig überzeugte sowohl das Publikum

als auch die Kritik.

Grazer Philharmonikern, dem Tonhalle-

Orchester Zürich, dem Konzerthaus-Or-

chester Berlin, dem Wiener Kammeror-

chester, dem Berner Sinfonieorchester

und dem KBS Symphony Orchestra Seoul

(Hubert Soudant).

Page 18: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

BAROCKMUSIK WOCHEN*18.- 29.JULI 2010*

WERDIESESINSERATZUENDELISTUNDSICHBEIUNSIINFO@EWEMAG.CHIHRENEINDRUCKÜBERDASKONZERTMITTEILTNIMMTANDERVERLOSUNGZFÜREINNACHTESSENFÜRZWEIPERSONENTEILWIRFREUENUNSAUFDENKONTAKTIHRSTROMVERSORGEREWEMAGWERDIE

[email protected]ÜBERDASKONZERTMITTEILTNIMMTANDERVERLOSUNGZFÜREINNACHTESSENFÜRZWEIPERSONENTEILWIRFREUENUNSAUFDENKONTAKTIHRSTROMVERSORGEREWEMAGWERDIESESINSERATZUENDELISTUNDSICHBEIUNSIINFO@EWEMAG.CHIHRENEINDRUCKÜBERDASKONZERTMITTEILTNIMMTANDERVERLOSUNGZFÜREINNACHTESSENFÜRZWEIPERSONENTEILWIRFREUENUNSAUFDENKONTAKTIHRSTROMVERSORGEREWEMAGWERDIESESINSERATZUENDELISTUNDSICHBEIUNSIINFO@EWEMAG.CHIHREN

Page 19: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

36 Barockmusikwochen 37Barockmusikwochen

Der Bürger erhebt sich

Am 17. Februar des Jahres 1600 statuierte die heilige Inquisition auf dem

Campo de’ Fiori in Rom ein grausiges Exempel: Vor den Augen einer geifernden

Menge wurde der Philosoph und überzeugte Verfechter des kopernikanischen Welt-

bildes Giordano Bruno bei lebendigem Leibe verbrannt.

Auch in der Musikwelt dieser Jahre schwelte ein Richtungsstreit um eine nicht

weniger einschneidende Umwälzung, als Claudio Monteverdi mit seiner Orpheus-

Klage oder dem Lamento d’Arianna das Publikum zu Tränen gerührt hatte und

mit seiner «seconda pratica», einer neuen, durch den Textausdruck motivierten

Behandlung von Dissonanzen, die musikalische Neuzeit einläutete. Revolutionäre

leben gefährlich, und so war auch der von Giovanni Maria Artusi gegen Monteverdi

geführte Streit nichts anderes als eine geschickte Denunziation vor der Inquisition.

Im Kern ging es um die Abkehr von einer die göttliche Weltordnung widerspiegeln-

den, mathematisch begründeten Musikauffassung hin zu einer subjektiv geprägten

Ausdruckskunst, wie sie bald die Affektenlehre zu fassen suchte und den gesamten

musikalischen Barock begleiten sollte.

Gewiss ist die Musik des Barock auf den ersten Blick von ihren Produktions-

bedingungen bis hin zur ihrer Formensprache ein Kind des absolutistischen Zeit-

alters und kein Zeuge revolutionären Geistes. Doch grosse politische Ereignisse

und gesellschaftliche Umwälzungen werfen ihre Schatten voraus. Als diejenige

unter den Künsten, die am wenigsten in zurückgezogener Stille rezipiert wird, war

Musik wesentlich an der Etablierung von Öffentlichkeiten beteiligt, die nicht mehr

ausschliesslich von Hof oder Kirche geprägt waren. So entwickelte etwa die Oper

als eine neue Gattung, die mit Monteverdis Neuerungen einhergegangen war, ihre

eigentliche Dynamik mit der Gründung des ersten öffentlichen Opernhauses 1637

in Venedig. In die Oper ging, wer den Eintritt bezahlen konnte, und durch die Anbin-

dung an die Karnevalssaison wurde mit der Kostümierung des Publikums auch die

Standeszugehörigkeit weniger kenntlich.

Musikalische Öffentlichkeiten entstanden im 17. und 18. Jahrhundert bald an

allen Orten, man denke etwa an die rivalisierenden Opernkompanien in London,

die Händels Schaffen wesentlich prägten. Selbst an Hof und Kirche so gebundene

Musiker wie Johann Sebastian Bach als Leiter des Leipziger Collegium musicum

waren an dieser Entwicklung beteiligt. Oper und bürgerlicher Konzertsaal wurden

im Verlauf des 18. Jahrhunderts immer mehr zum eigentlichen Motor musikalischer

Weiterentwicklung. Entsprechend hat der Musikwissenschafter Peter Schleuning

einen sehr treffenden Titel für seine Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts gewählt:

«Der Bürger erhebt sich». Thomas Krümpelmann

Page 20: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

38 Barockmusikwochen 39Barockmusikwochen

18.JULI*Concert avec plusieurs instruments

Als Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg Johann Sebastian Bach im Win-

ter 1718/19 während dessen Berlinaufenthaltes spielen hörte, war er so beeindruckt,

dass er den Komponisten um die Zusendung einiger Kompositionen bat. Zwei Jahre

später folgte Bach dieser Aufforderung und schickte ihm seine «Six concerts avec plu-

sieurs instruments», die seit Philipp Spittas Bach-Biographie als «Brandenburgische

Konzerte» bekannt sind. Obwohl die Werke nicht als Zyklus entstanden sind, könnte

man die Sammlung als eine Einheit in der Vielheit beschreiben, bei der Bach mit

immer wieder neuen Instrumentenkombinationen und formalen Konzepten eine

Art Kompendium des Konzertierens vorführt. Besonders überraschend ist die Beset-

zung des fünften Konzerts mit Soloflöte und -violine, denen ein «Cembalo concerta-

to» gegenübergestellt wird, das im ersten Satz mit einer 65 Takte langen Solokadenz

den Rahmen der Komposition zu sprengen scheint und dem Werk so einen in der

Literatur singulären Charakter verleiht. Eine ungewöhnliche Besetzung begegnet

auch mit Georg Philipp Telemanns Konzert für Flöte und Blockflöte, wobei die Kom-

bination der beiden Instrumente – ähnlich wie im späteren Konzert seines Patensoh-

nes Carl Philipp Emanuel Bach für Cembalo und Hammerklavier – durchaus nicht

als ein Wettstreit gemeint ist. Vielmehr spielt Telemann auf verschiedenste Weise

mit der Mischung und Durchdringung der spezifischen Klangfarben beider Instru-

mente, die im ergreifenden dritten Satz zu einer Art Liebesduett zusammenfinden,

wie es der Komponist für eine seiner Opern nicht schöner hätte erfinden können.

Es ist eine reizvolle Frage, ob Bach und Telemann Heinrich Ignaz Franz Bibers

Musik gekannt haben. Wie kaum ein anderer Musiker im deutschsprachigen Raum

des späten 17. Jahrhunderts trieb Biber die Entwicklung des virtuosen Violinspiels

voran, etwa in seiner Sammlung «Harmonia artificiosa-ariosa», die schon ihrem

Titel nach von der Spannung zwischen technisch anspruchsvollen und gesanglichen

Sätzen lebt. Ohne Bibers ausgefeilte Doppelgrifftechniken sind Kompositionen wie

Bachs Chaconne kaum vorstellbar und auch seine oft geradezu übermütigen Burles-

ken und Harlekinaden weisen in vielem auf Telemann voraus.

Was sich in den Charaktersätzen des späten 17. Jahrhunderts bereits angedeutet

hatte, baute Bachs Vorgänger im Leipziger Thomaskantorat, Johann Kuhnau, mit

seiner «Musicalischen Vorstellung einiger biblischer Historien in 6 Sonaten auff

dem Claviere zu spielen» zu etwas völlig Neuem aus. Dabei gelang es ihm, mit Mit-

teln der Tonmalerei – etwa der Nachahmung von Harfen- oder Trompetenklang –,

durch Symbolik wie dem Trugschluss als Ausdruck von Täuschung oder dem Fugato

als Versinnbildlichung der Flucht der Philister und dem Wechsel von homophonen,

tänzerischen, rezitativischen oder fugierten Sätzen die Personen mit ihren Gefühlen

und Handlungen sinnfällig zu machen. Kuhnaus «Biblische Historien» kann man

daher als das erste Beispiel von Programmmusik der Musikgeschichte betrachten.

Thomas Krümpelmann

Barockkonzert 1Sonntag, 18. Juli 2010, 18.00 Uhr, Kirche Ernen

Heinrich Ignaz Franz Biber 1644–1704Partita IV Es-Dur für Violine, Viola und Continuo (1696)aus «Harmonia artificiosa-ariosa»Sonata – Allamande – Trezza – Aria – Canario – Gigue – Pollicinello

Johann Kuhnau 1660–1722Sonata prima «Der Streit zwischen David und Goliath» aus «Musicalische Vorstellung einiger biblischer Historien»

Georg Philipp Telemann 1681–1767Concerto e-Moll für Blockflöte, Traversflöte, Streicher  und Continuo TWV 52:e1Largo – Allegro – Largo – Presto

Pause

Wilhelm Friedemann Bach 1710–1784Duo g-Moll für zwei Violinen F 62Tempo giusto – Amoroso – Alla breve

Johann Sebastian Bach 1685–1750Brandenburgisches Konzert Nr. 5 D-Dur BWV 1050Allegro – Affettuoso – Allegro

Das Erner Barockensemble: Ada Pesch, Violine und Leitung Monika Baer, Violine | Deirdre Dowling, Viola | Richte van der Meer, Violoncello | Davide Nava, Kontrabass | Francesco Corti, Cembalo und Orgel | Alexis Kossenko, Traversflöte | Reinhild Waldek, Blockflöte und Harfe | Jonathan Rubin, Laute

Page 21: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

40 Barockmusikwochen

21.JULI*Mr. Handel’s Nightingale – Arien für Francesca Cuzzoni

«Mrs. Cotsona, an extraordinary Italian Lady ... is expected daily», fieberte das

«London Journal» vom 27. Oktober 1722 der Ankunft Francesca Cuzzonis entgegen,

die von der Royal Academy of Music als neuer Stern am Londoner Opernhimmel

engagiert worden war. Ihr Début am 12. Januar 1723 als Teofane in Händels neuer

Oper «Ottone» am King’s Theatre wurde zu einem grandiosen Erfolg, und eine der

vielen schönen Anekdoten über die Cuzzoni überliefert, man habe es bei einem ihrer

ersten Auftritte aus dem obersten Rang rufen hören: «Damn her! she’s got a nest of

nightingales in her belly!»

Dabei war die Zusammenarbeit mit Händel, wie dessen erster Biograph, John

Mainwaring, berichtet, anfangs keineswegs harmonisch verlaufen: Als sich die Pri-

madonna in einer Probe hartnäckig weigerte, eine Teofane-Arie, die ihr nicht gefiel,

zu singen, soll Händel sie mit den Worten «Oh! Madame, I know well that you are a

real she-devil, but I hereby give you notice, me, that I am Beelzebub, the chief of de-

vils» heftig gepackt und gedroht haben, sie kurzerhand aus dem Fenster zu werfen.

Die Grobheit unterblieb, und in den fast fünf Jahren, die Francesca Cuzzoni bis zur

Auflösung der Academy als Primadonna unter Vertrag stand, sang sie dort in beina-

he allen Opern die Hauptpartie.

Mit Ausnahme der nach Cuzzonis Londoner Zeit entstandenen «Alcina» schuf

Händel für sie mit der Cleopatra aus «Giulio Cesare» und der Rodelinda seine beiden

besten und differenziertesten Frauenportraits. Obwohl die Cuzzoni nach den über-

lieferten Zeugnissen weder schön noch darstellerisch besonders begabt gewesen

sein soll, galt sie als Inbegriff einer Primadonna, so dass ihre stimmliche Begabung

ausserordentlich gewesen sein muss: makellose Intonation und Atemkontrolle,

geschmackvolle Verzierungskunst, starker Ausdruck und, wie Quantz berichtet,

«grösste Fertigkeit» bei schnellen Koloraturen. Mit dem Engagement einer zweiten

Diva, Faustina Bordoni, wurden die Bedingungen härter, und der ewige Zank zwi-

schen den beiden «Rival Queens», wie die Presse sie nannte, führte schliesslich zu

einem handfesten Skandal, als es während einer Aufführung von Bononcinis «Astia-

natte» zu einem Handgemenge der beiden Sängerinnen auf offener Bühne kam.

Nach der Schliessung der Academy sang Francesca Cuzzoni für einige Zeit in Wien

und Italien, kehrte jedoch 1734 nach London zurück, um nun ein Engagement mit der

Titelpartie von Nicola Porporas sehr erfolgreicher Oper «Arianna in Nasso» bei Hän-

dels Konkurrenz, der Opera of the Nobility, anzunehmen. Thomas Krümpelmann

Barockkonzert 2Mittwoch, 21. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Georg Friedrich Händel 1685–1759Prolog: «Sweet bird, that shun’st the noise of folly»Arie des Penseroso aus «L’Allegro, il Penseroso ed il Moderato»

Georg Friedrich HändelSonata IV G-Dur op. 5 für zwei Violinen und Continuo HWV 399

Georg Friedrich Händel«Ombre piante, urne funeste» «Mio caro bene»Arien der Rodelinda aus «Rodelinda, regina de’ Longobardi» HWV 19

Pause

Georg Friedrich HändelConcerto B-Dur op. 5 für Harfe, Streicher und Continuo HWV 294

Georg Friedrich Händel«Dite, che fà, dov’軫Torni omai la pace» Arien der Seleuce aus «Tolomeo, re d’Egitto» HWV 25

William Boyce 1711–1779Symphony I B-Dur op. 5 in eight parts 

Nicola Antonio Porpora 1686–1768«Si caro ti consola»Arie der Arianna aus «Arianna in Nasso»

Das Erner Barockensemble:Karina Gauvin, Sopran | Ada Pesch, Violine und Leitung | Monika Baer, Violine | Deirdre Dowling, Viola | Richte van der Meer, Violoncello | Davide Nava, Kontrabass | Francesco Corti, Cembalo und Orgel | Alexis Kossenko, Traversflöte | Reinhild Waldek, Blockflöte und Harfe | Paolo Grazzi, Oboe | Jonathan Rubin, Laute | Rhoda M. Patrick, Fagott

Page 22: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

42 Barockmusikwochen

Der rote Priester

Schon der Vater, Giambattista Vivaldi, Violinist an San Marco und einigen

venezianischen Theatern, trug aufgrund der zu seinem Temperament passenden

feuerroten Haare den Beinamen «Rossi». Es ist viel darüber gerätselt worden, was

ihn dazu bewogen haben mag, neben der musikalischen Erziehung seines Sohnes,

die er selbst übernahm, ihn zum Priester ausbilden zu lassen. Vieles spricht dafür,

dass Vivaldi die Priesterwürde eher um der daraus erwachsenden gesellschaftlichen

Stellung willen anstrebte, während seine eigentlichen Absichten auf den Musikerbe-

ruf gerichtet waren. Gewiss ist jedenfalls, dass ihn diese Würde auch immer wieder

in den Konflikt mit der Kirche brachte, weil er – sein angeborenes Asthmaleiden vor-

schützend – seinen Aufgaben als Priester kaum nachkam und sich vor allem seine

lebenslange Beziehung zur Sängerin Anna Girò nicht vollständig verheimlichen

liess. Der Priesterweihe folgte 1703 die Anstellung an dem für die hervorragende

musikalische Ausbildung seiner Mädchen berühmten Ospedale della Pietà, und

bald stieg Vivaldi zum Maestro de’ concerti auf. Zahllose Kompositionen entstanden

für seine Schülerinnen: geistliche Werke wie die Motette für Solosopran «O qui coeli

terraeque serenitas», aber vor allem Instrumentalwerke in einer auch für den Hoch-

barock einzigartigen Besetzungsvielfalt, die sich aus den unterschiedlichen Bedürf-

nissen seiner Schützlinge erklärt. Als ein Werk von besonderem Prestige entstand

ein als Allegorie für die siegreiche Abwehr der Türkengefahr durch die Venezianer

gedachtes Oratorium «Juditha triumphans», das in seinem Reichtum und seiner

Vielfalt aus dem Oratorienschaffen der Zeit weit herausragt.

Für das Verständnis von Vivaldis Werk und Schaffensweise muss man sich

vor Augen führen, dass seine Tätigkeit keine Vollzeitanstellung war, sondern ein

Wirkungsbereich neben anderen. Grosse Teile seiner Einkünfte flossen ihm aus

seiner Tätigkeit als Theaterimpresario und der Komposition von rund 40 Opern für

Venedig, Mantua und andere Orte zu, daneben aus zeitweiligen weiteren Dienstver-

hältnissen und nicht zuletzt aus dem Verkauf von Konzerten. Eine solche Existenz-

form war gewiss mitbestimmend für Vivaldis Neigung zu schnellem, ja massenhaf-

tem Komponieren und barg auch die Gefahr von Routine in sich. So spricht Vivaldis

Aussage für sich, ein Konzert mit allen seinen Stimmen schneller komponieren zu

können, als ein Kopist es abzuschreiben vermöchte. Doch war sein Schaffen wohl

primär doch durch eine andere Qualität bestimmt, ein Komponieren aus einer

«inquietudine esistenziale», einem innerem Gedrängtsein. Wie ein Spiegel seines

lebhaften Temperaments und seines enormen Schaffenswillens erscheinen viele

seiner Kompositionspartituren, deren Schriftzüge bei der steigenden Erregung

des Komponisten immer flüchtiger werden, weil die Feder den vorausstürmenden

Einfällen kaum nachzukommen vermochte. Thomas Krümpelmann

23.JULI*Barockkonzert 3 Freitag, 23. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Antonio Vivaldi 1678–1741Concerto IV G-Dur op. 10 für Flöte, 2 Violinen und Continuo RV 435

Henrico Albicastro 1661–1730Concerto a quattro IV c-Moll op. 7 

Antonio Vivaldi «Sum in medio tempestatum» für Sopran, Streicher und Continuo RV 632

Pause

Antonio Vivaldi «Ombre vane, ingiusti orrori» «Ritorno a lusingarmi»Arien der Costanza aus «Griselda» RV 718

Francesco Zamboni (Lebensdaten unbekannt)Sonata G-Dur (1718)aus «Sonate d’intavolatura di leuto»

Antonio Vivaldi «Ti lascerei gl’affetti miei»«Sonno, se pur sei sonno e non orrore»Arien des Manlio aus «Tito Manlio» RV 738

Antonio Vivaldi Concerto g-Moll für Blockflöte, Oboe, Violine, Fagott und Continuo RV 107

Antonio Vivaldi «Armatae face et anguibus»Arie des Vagaus aus «Juditha triumphans» RV 644

Das Erner Barockensemble:Karina Gauvin, Sopran | Ada Pesch, Violine und Leitung | Monika Baer, Violine | Deirdre Dowling, Viola | Richte van der Meer, Violoncello | Davide Nava, Kontrabass | Francesco Corti, Cembalo und Orgel | Alexis Kossenko, Traversflöte | Reinhild Waldek, Blockflöte und Harfe | Paolo Grazzi, Oboe | Jonathan Rubin, Laute | Rhoda M. Patrick, Fagott

Page 23: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

44 Barockmusikwochen 45Barockmusikwochen

Gott soll allein mein Herze haben

Mit der Übernahme des Thomaskantorats im Jahr 1723 erfüllte sich für Johann

Sebastian Bach der lang gehegte Wunsch, in weit grösserem Umfang, als es ihm

bis dahin möglich gewesen war, Kirchenkompositionen zu verfassen. In seiner

Leipziger Zeit entstanden neben den Oratorien und anderen Werken fünf Jahr-

gänge mit insgesamt etwa 300 Kantaten, von denen allerdings ein Drittel verloren

gingen. Deutlich ist zu erkennen, wie sich Bach immer wieder neue kompositorische

Aufgaben stellte, die entsprechend die Jahrgänge prägten. So war etwa die Kompo-

sition von Solo- und Dialogkantaten ein neues Merkmal seines dritten Jahrgangs,

dem auch «Gott soll allein mein Herze haben» BWV 169 und «Ich habe genug» BWV

82 zugehören. Beide Werke entstanden im Abstand von nur wenigen Monaten zum

18. Sonntag nach Trinitatis am 20. Oktober 1726 bzw. für das Fest Mariae Reinigung

am 2. Februar 1727. Den jeweiligen Evangelienlesungen entsprechend beschäftigen

sich beide Kantaten mit dem Vertrauen in die Gottesliebe und damit verbunden dem

freudigen Verzicht auf irdischen Ballast, wobei sich BWV 169 als Konsequenz der

Nächstenliebe zuwendet, während sich BWV 82 aus dem Blickwinkel der Simeons-

geschichte ganz auf die Jenseitserwartung konzentriert. Die intime «Ich habe genug»

-Kantate scheint Bach ganz besonders geschätzt zu haben, da er Teile daraus nicht

nur in das Notenbüchlein der Anna Magdalena aufnahm, sondern die Kantate auch

mehrfach in Umarbeitungen wieder aufführte. In diesem Konzert ist sie in einer sel-

ten gespielten Fassung für Altstimme zu hören. «Gott soll allein mein Herze haben»

zeigt ein weiteres Merkmal des dritten Jahrganges, das häufige Auftreten grösserer

Instrumentalsinfonien unter Einbeziehung älterer Instrumentalwerke, hier einer

heute nicht mehr erhaltenen Komposition, die aber aus ihrer späteren Umarbeitung

zum Cembalokonzert E-Dur BWV 1058 bekannt ist. Dabei räumt die Kantate einer

obligaten Orgel grossen Raum ein und verleiht dem Werk eine ungewöhnlich stark

ausgeprägte instrumentale Dimension.

War die ältere Forschung lange davon ausgegangen, dass der grösste Teil von

Bachs Instrumentalmusik bereits in seiner Köthener Zeit entstanden war, hat

sich inzwischen gezeigt, dass die meisten erhaltenen Quellen in Zusammenhang

mit Bachs Funktion als Leiter des studentischen Collegium musicum stehen, das

wöchentliche Konzerte im berühmten Leipziger Kaffeehaus Zimmermann veran-

staltete. Die Konzerte verliefen so erfolgreich, dass für die Aufführungen ein kostba-

res Silbermann-Cembalo angeschafft wurde, auf dem auch Bachs Cembalokonzert

A-Dur BWV 1055 zum ersten Mal erklungen sein dürfte. In Bachs über 500 gut zwei-

stündigen Konzertprogrammen erklangen auch zahlreiche Werke anderer Kompo-

nisten, darunter die Orchestersuiten seines von ihm besonders geschätzten Vetters

Johann Ludwig Bach, Kapellmeister in Meinigen, von dem er auch 18 Kantaten zur Er-

gänzung seines eigenen Schaffens zur Aufführung brachte. Thomas Krümpelmann

27.JULI*Barockkonzert 4 Dienstag, 27. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Johann Sebastian Bach 1685–1750Konzert A-Dur für Cembalo und Orchester BWV 1055AllegroLarghettoAllegro ma non tanto

Johann Sebastian BachKantate «Ich habe genug» BWV 82 Arie und Rezitativ «Ich habe genug»Arie «Schlummert ein, ihr matten Augen»Rezitativ «Mein Gott! Wann kommt das schöne Nun?»Arie «Ich freue mich auf meinen Tod»

Pause

Johann Bernhard Bach 1676–1749Ouvertüre D-Dur

Johann Sebastian Bach Kantate «Gott soll allein mein Herze haben» BWV 169SinfoniaArioso und Arie «Gott soll allein mein Herze haben»Rezitativ «Was ist die Liebe Gottes»Arie «Stirb in mir, Welt und alle deine Liebe»Rezitativ «Doch meint es auch dabei»Choral «Du süsse Liebe, schenk uns deine Gunst»

Das Erner BarockensembleWiebke Lehmkuhl, Alt | Ada Pesch, Violine und Leitung | Monika Baer, Violine | Deirdre Dowling, Viola | Richte van der Meer, Violoncello | Davide Nava, Kontrabass | Francesco Corti, Cembalo und Orgel | Paolo Grazzi und Astrid Knöchlein, Oboen | Rhoda M. Patrick, Fagott

Page 24: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

46 Barockmusikwochen 47Barockmusikwochen

Il Pianto della Madonna

Gesungene Totenklagen waren schon immer Bestandteil der italienischen Volks-

musiktradition gewesen, die ab dem 13. Jahrhundert auch Eingang in die geistliche

Dichtung fand und mit dem Stabat mater, der Schilderung von Marias Totenklage

um ihren Sohn, auch Bestandteil der Liturgie wurde. In keiner anderen literarisch-

musikalischen Gattung sind weltliche und geistliche Sphäre einander so nahe wie

in der Totenklage. So überrascht es nicht, dass Claudio Monteverdi für sein 1641 in

Venedig veröffentlichtes «Pianto della Madonna» (Das Weinen der Madonna) ohne

Bedenken auf das noch aus seiner Mantuaner Zeit stammende «Lamento d’Arianna»

zurückgreifen konnte, das nicht nur seinen eigenen Ruhm, sondern auch die musi-

kalische Gattung des Lamento begründet und damit die Operngeschichte nachhal-

tig geprägt hatte.

Im Laufe des 17. Jahrhunderts erschloss sich die Gattung des Lamentos neben

der Oper, dem Madrigal und der Kirchenmusik auch die rein instrumentale Sphäre,

wofür Pietro Antonio Locatellis Concerto «Il Pianto d’Arianna» ein eindrückliches

Beispiel ist: Die musikalische Formensprache des Lamentos war dem Hörer bis

ins 18. Jahrhundert hinein so vertraut, dass sie auch ohne Text verstanden wurde.

Eine vergleichbare Übertragung ursprünglich vokaler Ausdrucksformen auf die

Instrumentalmusik begegnet uns auch in Vivaldis «Madrigalesco»-Konzert e-Moll für

Streicher und Continuo. Anders als bei der freien Dichtung des «Pianto della Madon-

na» beruhen alle anderen Marienkompositionen dieses Programms auf liturgischen

Texten. So erklärt sich auch die ungewöhnliche Form von Vivaldis Vesper-Antiphona

«Filiae maesta Jerusalem» mit ihrem offenen Rezitativschluss, die ursprünglich ein

heute verschollenes Magnificat eingeleitet hatte, an dessen Stelle wir ein Johann

Adolf Hasse (in anderen Quellen auch Franz Xaver Richter zugeschriebenes) Fuga

et Grave gestellt haben. Dem Magnificat folgte in der Vesperliturgie eine der vier

Marianischen Antiphona, unter denen das Salve regina in der Zeit zwischen Ostern

und Advent Verwendung fand. Nicola Porporas Vertonung des Textes ist mit seinen

lyrisch-virtuosen, sehr weit ausgesponnenen Vokallinien ein besonders ergreifen-

des Beispiel für eine sakrale Altkastratenpartie, die für heutige Interpreten, die

nicht über das im Verhältnis zur Stimmlage stark vergrösserte Stimmvolumen verfü-

gen, wie es einem Kastraten zu eigen war, keine geringe Herausforderung darstellt.

Thomas Krümpelmann

29.JULI*Barockkonzert 5 Donnerstag, 29. Juli 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Giovanni Antonio Bertoli 1545–1643Sonata prima d-Moll für Fagott und Continuo (1645)aus «Compositioni musicali»

Claudio Monteverdi 1567–1643«Pianto della Madonna sopra al Lamento de l’Arianna»

Antonio Vivaldi 1678–1741Concerto d-Moll «Madrigalesco» für Streicher und Continuo RV 129

Antonio Vivaldi«Filiae maesta Jerusalem» c-Moll RV 638

Johann Adolf Hasse 1699–1783Fuga et Grave g-Moll für Streicher und Continuo

Pause

Georg Friedrich Händel 1685–1759«Haec est Regina virginum» HWV 235

Pietro Antonio Locatelli 1695–1764Concerto III Es-Dur op. 7 «Il Pianto d’Arianna»

Nicola Antonio Porpora 1686–1768Salve Regina F-Dur Salve Regina – Ad te clamamus – Eia ergo – O clemens

Das Erner BarockensembleWiebke Lehmkuhl, Alt | Ada Pesch und Monika Baer, Violine | Deirdre Dowling, Viola | Richte van der Meer, Violoncello | Davide Nava, Kontrabass | Francesco Corti, Cembalo und Orgel | Jonathan Rubin, Laute | Rhoda M. Patrick, Fagott

Page 25: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

49Barockmusikwochen

Francesco CortiCembalo und Orgel

Monika BaerVioline

Monika Baer stammt aus Zürich. Sie stu-

dierte bei Robert Zimansky am Conserva-

toire de musique in Genf (Solistendiplom

für Violine 1994) und Barockvioline bei

John Holloway an der Hochschule für

Musik in Dresden. Während sechs Jah-

ren konzertierte sie mit dem mehrfach

preisgekrönten Quatuor Ortys, das bei

Wettbewerben in Trapani (Italien) und

beim Migros-Kammermusikwettbewerb

Preise gewann. Von 1999 bis 2005 war sie

Konzertmeisterin des Kammerorchesters

Basel, wo sie regelmässig mit Musiker-

persönlichkeiten wie Christopher Hog-

wood, Giovanni Antonini und Giuliano

Carmignola arbeitete. Neben ihrer regen

kammermusikalischen Tätigkeit spielte

sie im Festival Orchestra Lucerne und ist

regelmässig Gast im Orchester der Oper

Zürich und beim Tonhalle-Orchester.

Seit 2003 widmet sie sich vermehrt auch

Theaterprojekten und wirkte u. a. beim

Goldenen Zeitalter von Christoph Mar-

thaler am Schauspielhaus Zürich oder bei

einem inszenierten Abend mit Bachs So-

naten für Solovioline in Winterthur mit.

Monika Baer ist Dozentin für Barockvioli-

ne an der Musikhochschule Zürich.

Francesco Corti wurde 1984 in Arezzo

(Italien) in eine musikalische Familie ge-

boren. Er erhielt zunächst Musikunter-

richt bei seiner Mutter, später bei Giorgio

Giustarini. In Perugia studierte er Orgel

und Komposition bei Wijnand van de Pol.

Nach dem erfolgreichen Abschluss mach-

te er ein Cembalostudium am Zentrum

für Alte Musik des Nationalkonservatori-

ums in Genf bei Alfonso Fedi und in Ams-

terdam bei Bob van Asperen. Regelmässig

besuchte Corti Meisterkurse an so bedeu-

tenden musikalischen Instituten wie der

Zomerakademie voor Organisten in Haar-

lem, der Académie Musicale de Villecro-

ze und der Accademia Chigiana in Siena,

wo er ein Diploma di merito erhielt. Als

Solist tritt er in ganz Europa, in Nord- und

Südamerika, Japan und in Neuseeland

auf. Er konzertiert als Solist und Orches-

termitglied mit bedeutenden Ensembles

(u. a. Les Musiciens du Louvre, Le Concert

des Nations, dem Orchester La Scintilla,

dem Zefiro Ensemble, dem Elyma Ensem-

ble und Musica ad Rhenum). Francesco

Corti ist Preisträger des Internationalen

Bachwettbewerbes 2006 in Leipzig. 2007

erhielt er den zweiten Preis beim Cemba-

lowettbewerb in Brügge (Belgien). Seine

erste Solo-CD mit den Suiten für Cem-

balo von Louis Couperin erschien 2007.

Demnächst wird seine Gesamteinspie-

lung der Partiten von J. S. Bach erscheinen.

Page 26: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

50 Barockmusikwochen 51Barockmusikwochen

Karina  Gauvin  Sopran

Astrid  Knöchlein Oboe

Deirdre  Dowling Viola

Paolo GrazziOboe

Die gebürtige Australierin Deirdre Dow-

ling lebt seit 2001 in Europa, wo sie nach

einem Nachdiplomstudium mit Spezi-

alisierung in barocker und klassischer

Viola am Königlichen Konservatorium

Den Haag als gefragte Kammer- und

Orchestermusikerin arbeitet. Als Stimm-

führerin der Bratschen tritt sie regelmäs-

sig mit dem Orchester La Scintilla der

Oper Zürich und bei Il Complesso Ba-

rocco unter der Leitung von Alan Curtis

auf. Des weiteren spielt sie mit Les Arts

Florissants unter der Leitung von William

Christie, bei Concerto Köln, mit den Mu-

siciens du Louvre-Grenoble unter der

Leitung von Marc Minkowski sowie im

Orchester des 18. Jahrhunderts unter der

Leitung von Frans Brüggen. Als Kammer-

musikerin ist sie dem Ensemble Ausonia

(Mira Glodeanu), Harmonie Universelle

(Florian Deuter) sowie Il Gardellino (Mar-

cel Ponseele) fest verbunden. Mit diesen

Gruppierungen hat sie mehrere CDs ein-

gespielt und pflegt eine rege Konzerttätig-

keit in ganz Europa.

«Wenn Paolo Grazzi auf seiner Oboe singt,

bleibt die Zeit stehen», schrieb 2002 ein

Kritiker im «Fonoforum». Bereits im Al-

ter von 17 Jahren erhielt Paolo Grazzi sein

Diplom am Konservatorium in Parma.

Danach studierte er Barockoboe bei Paul

Dombrecht in Brüssel. 1981 erhielt er am

Königlichen Konservatorium von Brüssel

den ersten Preis mit Auszeichnung in den

Fächern Oboe und Barockoboe. Nach

seinem Studium wurde er ein gefragter

Solist und Lehrer im In- und Ausland.

Als Solist und Orchestermitglied konzer-

tiert er mit bedeutenden Ensembles, u.

a. mit Il Giardino Armonico (Giovanni

Antonini) und mit Les Concert des Na-

tions (Jordi Savall). 1989 gründete er das

Ensemble Zefiro. Mit dieser Formation

gastiert er regelmässig in ganz Europa

und spielte mehr als ein Dutzend Ton-

träger ein. Viele von diesen Aufnahmen

wurden mit internationalen Preisen aus-

gezeichnet, u. a. mit dem Grand Prix du

Disque und dem Diapason d'Or. Nebst

seiner regen Konzerttätigkeit unterrich-

tet Paolo Grazzi an der Civica Scuola di

Musica in Mailand und am Konservato-

rium in Verona. Ausserdem widmet er

sich der Erforschung von Oboen aus dem

18. Jahrhundert.

Karina Gauvins Repertoire reicht von Jo-

hann Sebastian Bach bis Alban Berg und

Luciano Berio. Sie sang mit Klangkörpern

wie dem Montreal Symphony Orchestra,

der Akademie für Alte Musik Berlin, dem

Orchestre de Chambre I Musici de Mont-

réal, der Accademia Bizantina, dem Los

Angeles Philhar monic, Les Talens Ly-

riques, dem Tafelmusik Baroque Orches-

tra, dem Seattle Symphony Orchestra, mit

Capriccio Stravagante und Les Violons du

Roy. Auf der Opern- und Konzertbühne

arbeitet sie mit Dirigenten wie Charles

Dutoit, Christopher Hogwood, Helmuth

Rilling, Alan Curtis, Ottavio Dantone, Bru-

no Weil, Markus Creed, Paul McCreesh

und Christophe Rousset. Zu den jünge-

ren Höhepunkten zählen ihr Début mit

dem Philadelphia Orchestra, die Poppea

in Händels «Agrippina», eine Europatour-

nee mit Musica Antiqua Köln, Konzerte

und Einspielungen von Vivaldis «Tito

Manlio» mit Ottavio Dantone, Händels

«Alcina» in Beaune, Scarlattis «Tolomeo»

mit Alan Curtis, Iole in Händels «Hercu-

les» mit der Akademie für Alte Musik Ber-

lin und Euridice in Glucks «Orphée» mit

Les Violons du Roy, eine Tournee mit «Les

Boréades» sowie Händels «Flavio» mit der

Academy of Ancient Music unter Christo-

pher Hogwood.

In Rothenburg o. d. T. (D) geboren, war

sie bereits während der Schulzeit Jungstu-

dentin am Meistersinger-Konservatorium

in Nürnberg. Nach dem Abitur studierte

sie Blockflöte in Zürich bei Matthias Wei-

lenmann und Kees Boeke, wo sie ihr Lehr-

und Konzertdiplom mit Auszeichnung er-

hielt. Anschliessend folgte ein Studium

historischer Oboeninstrumente bei Mar-

tin Stadler in Trossingen, bei Paolo Grazzi

in Verona und bei Alfredo Bernardini in

Amsterdam, was sie 2009 mit dem Master

of Music abschloss. Astrid Knöchlein be-

schäftigt sich nicht nur mit alter, sondern

auch mit zeitgenössischer Musik und hat

bereits mehrere Werke uraufgeführt, die

u. a. auch von Schweizer Radio DRS auf-

genommen wurden. Astrid Knöchlein

ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe,

u. a. erhielt sie den ersten Preis beim He-

gar-Wettbewerb für Blockflöte in Zürich,

den ersten Preis beim Kiwanis-Kammer-

musikwettbewerb und beim Moeck/SRP

Solo Recorder Competition in London.

Momentan arbeitet sie hauptsächlich

freiberuflich mit verschiedenen Ensem-

bles und Orchestern in ganz Europa.

Page 27: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

52 Barockmusikwochen 53Barockmusikwochen

Wiebke Lehmkuhl Alt

Alexis  KossenkoFlöte

Alexis Kossenko ist einer der begabtes-

ten Vertreter der jüngsten «Alte-Musik»-

Generation. Mit 22 Jahren hat er bereits

reiche Erfahrung als Orchestersolist, so-

wohl auf der Traversflöte als auch auf der

modernen Flöte. Er ist ein gefragter Kam-

mermusiker im Repertoire des 17. bis 19.

Jahrhunderts. Als begeisterter Anhänger

der alten Musik studierte Alexis Kossenko

Blockflöte bei Claire Michon und Travers-

flöte bei Pierre Séchet. Er setzte dieses Stu-

dium in Amsterdam bei Marten Root fort,

wo er auch Kurse bei Gustav Leonhardt,

Lucy van Dael, Wouter Möller, Jed Wentz

und Bob van Asperen besuchte. 1999 er-

langte er die künstlerische Reife mit der

höchsten Auszeichnung. Alexis Kossenko

ist Mitglied des Ensembles Arcadia und

konzertiert regelmässig mit dem Utrecht

Barock Consort. Sein besonderes Interes-

se gilt Instrumenten des 19. Jahrhunderts,

die er bei Konzerten und Aufnahmen mit

Sinfonien von Berwald, Berlioz und Beet-

hoven mit dem Sinfonieorchester Anima

Eterna mit Jos van Immerseel und dem

Orchestre Révolutionnaire et Roman-

tique mit John Eliot Gardiner spielt. 1996

war Alexis Kossenko Mitbegründer von La

Bergamasca. Mit diesem Ensemble trat

er auf wichtigen Festivals in Frankreich,

Spanien, Deutschland, den Niederlanden

und Grossbritannien auf.

Wiebke Lehmkuhl wurde 1983 in Ol-

denburg geboren. Schon während ihrer

Schulzeit besuchte sie Meisterkurse, kon-

zertierte und gewann zahlreiche Preise

als Flötistin. Ihre Gesangsausbildung er-

hielt sie bei Ulla Groenewold und Hanna

Schwarz in Hamburg. Ihr Studium an der

dortigen Musikhochschule schloss sie im

Februar 2009 mit Auszeichnung ab. Im

Mozart-Jahr 2006 wurde Wiebke Lehm-

kuhl mit dem Mozart- Preis der Stadt Ham-

burg ausgezeichnet. Schnell avancierte

sie zur international ge fragten Konzert-

und Oratoriensängerin mit Auftritten

beim Schleswig-Holstein-Mu sik festival,

beim NDR Hannover, in der Berliner Phi-

larmonie mit dem Rias-Kammerchor,

beim Festival «La folle journée» in Nan-

tes, Bilbao und in Tokio. In Shanghai sang

sie u. a. die chinesische Erstaufführung

von Mendelssohns «Walpurgisnacht».

Sie arbeitete bereits regelmässig mit

Dirigenten wie Philippe Jordan, Riccar-

do Chailly, Hans-Christoph Rademann,

Mark Minkowski, Alessandro di Marchi,

Hermann Max, Reinhard Goebel und An-

dreas Spering. Nach Gastengagements

am Opernhaus Kiel, an der Hamburgi-

schen Staatsoper und am Staatstheater

Hannover trat Wiebke Lehmkuhl zur

Spielzeit 2008/09 noch während ihres

Studiums ihr erstes Festengagement am

Opernhaus Zürich an.

Rhoda M.  PatrickFagott

Davide Nava Kontrabass

Der Kontrabassist Davide Nava leg-

te 2001 am Conservatorio di Musica

in Mailand sein Konzertexamen mit

Auszeichnung ab. Im selben Jahr war

er Mitglied im Orchester der Akade-

mie für junge Musiker am Mailänder

Teatro alla Scala. Davide Nava besuchte

internationale Meisterkurse bei Fran-

co Petracchi an der Accademia Walter

Stauffer in Cremona, bei Alberto Bocini

an der Scuola Internazionale di Musi-

ca in Fiesole und bei Lutz Schumacher

an der Scuola Civica in Mailand. Nach-

dem er sich einige Jahre dem modernen

Repertoire gewidmet hatte, begann er

sich für die historische Aufführungspra-

xis zu interessieren, besonders auf dem

Gebiet des Barockkontrabasses, des Vio-

lone grosso und des Barockcellos. 2003

erhielt er an der Scuola Civica in Mailand

seinen Abschluss im Fach Barockkontra-

bass, wobei er sich auf das Spiel mit dem

Dragonettibogen spezialisierte. Seit 2002

musiziert Davide Nava mit bekannten Ba-

rockensembles wie Il Complesso Baroc-

co, La Risonanza, Al Ayre Español und I

Barocchisti. Mit diesen Ensembles spielt

er an den wichtigsten europäischen Fes-

tivals für alte Musik. Er nahm viele CDs

mit Opern von Vivaldi und Händel auf.

Zurzeit studiert er Orchesterleitung bei

Emilio Pomarico und wird im laufenden

Jahr sein Diplom als Barockcellist bei

Gaetano Nasillo am Conservatorio in No-

vara ablegen.

Rhoda M. Patrick studierte Barockfagott

an der Guildhall School of Music London

bei Hans-Jürg Lange, an der Schola Can-

torum Basel bei Claude Wassmer und am

Royal Conservatory Den Haag bei Danny

Bond. Seit 1993 unterrichtet sie Barockfa-

gott und Kammermusik an der Hochschu-

le für Musik «Felix Mendelsohn Barthol-

dy» in Leipzig. Ausserdem unterrichtet sie

seit zehn Jahren an der Sommerakademie

für Alte Musik in der Stiftung Kloster Mi-

chaelstein. Sie nahm zahlreiche CDs mit

verschiedenen Orchestern auf, darunter

ein Doppelkonzert für zwei Fagotte von

Fasch mit dem Freiburger Barockorches-

ter und ein Doppelkonzert von Müthel

mit Musica Alta Ripa. Rhoda M. Patrick

arbeitete in der letzten Zeit regelmässig

als Gast oder Mitglied mit Ensembles wie

The Revolutionary Drawing Room, Lon-

don, The Hanover Band, Brighton, The

Bach Ensemble, New York, Orchester des

18. Jahrhunderts, Amsterdam, und Les

Arts Florissants, Paris.

Page 28: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

54 Barockmusikwochen 55Barockmusikwochen

Jonathan  Rubin Laute

Ada Pesch Violine

Ada Pesch ist seit 1990 erste Konzertmeis-

terin des Orchesters der Oper Zürich. Sie

studierte unter anderem bei Josef Gingold

an der University of Indiana und nahm an

Meisterklassen von Arthur Grumiaux und

György Sebök teil. Nur zweiundzwanzig-

jährig kam Ada Pesch nach Deutschland

und wurde erste Konzertmeisterin bei

den Hofer Symphonikern. Zusammen

mit anderen Mitgliedern des Orchesters

der Oper Zürich hat Ada Pesch 1996 das

Orchester La Scintilla gegründet, einen

Klangkörper, dessen erstklassige Musi-

kerinnen und Musiker sich auf histori-

sche Instrumente spezialisiert haben und

zusammen mit Pionieren wie Nikolaus

Harnoncourt und William Christie die

historische Aufführungspraxis pflegen.

Als Leiterin des Orchesters La Scintilla

der Oper Zürich tritt sie mit namhaften

Solisten regelmässig in den grossen Kon-

zertsälen Europas auf. Sie begleitete das

Orchester äusserst erfolgreich mit Cecilia

Bartoli auf mehrwöchigen Konzertreisen

in Nordamerika und Europa. Mit Cecilia

Bartoli nahm das Orchester unter der Lei-

tung von Ada Pesch 2007 und 2008 zwei

CDs und die DVD «Maria – das Barcelona

Konzert» auf. Auch als Gastdozentin ist

Ada Pesch sehr gefragt: Im letzten Jahr

dozierte sie beim Gustav-Mahler-Jugend-

orchester und an der Juilliard School in

New York.

Jonathan Rubin wurde in Sydney

geboren. Er begann seine Musikkarriere

als Gitarrist, bevor er sich der Laute zu-

wandte. Mit einem Stipendium vom aus-

tralischen Staat studierte er frühe Musik

an der Schola Cantorum Basiliensis, wo

er 1977 sein Diplom erwarb. Seither hat

er sich auf Basso continuo aus der Laute

und der Theorbe spezialisiert und hat an

unzähligen Produktionen mit Nikolaus

Harnoncourt, Michel Corboz, Jean-Clau-

de Malgoire und anderen teilgenommen.

1986 begann er mit Les Arts Florissants

unter William Christie zu arbeiten und

spielt in all ihren Aufnahmen von Ba-

rockopern mit. Dieses Ensemble erhielt

kürzlich den «Critics Award». Seit 1980

unterrichtet Jonathan Rubin Laute am

Konservatorium in Genf und gab Meis-

terklassen in Israel, Deutschland, Hong-

kong und Australien. Er hat mehrere

Publikationen für Laute herausgegeben.

Neben über 40 Continuo-Aufnahmen bei

Harmonia Mundi, Philips, Teldec, Erato

und anderen hat er auch ein Soloalbum

mit Musik für Laute und Viola da gamba

aufgenommen.

Reinhild  

Waldek 

Harfe und

Blockflöte

Richte  

van der Meer 

Violoncello

Der holländische Cellist Richte van der

Meer ist ein Spezialist auf dem Gebiet

der Musik des 18. und frühen 19. Jahrhun-

derts. Er studierte Violoncello bei Anner

Bylsma und Viola da gamba bei Wieland

Kuijken am Königlichen Konservatorium

von Den Haag. Er arbeitet regelmässig

mit Frans Brüggen, Gustav Leonhardt,

den Gebrüdern Kuijken, Marc Minkow-

ski, Alan Curtis und John Eliot Gardiner

zusammen. Zurzeit ist er Solocellist beim

Orchester des 18. Jahrhunderts. Von Rich-

te van der Meer liegen zahlreichen CD-

Aufnahmen auf.

Reinhild Waldek absolvierte ihr Studi-

um am Linzer Brucknerkonservatorium

in den Fächern Blockflöte und Kon-

zertharfe mit Auszeichnung und setzte

im Anschluss daran ihre Ausbildung in

Holland fort. Studium Blockflöte bei Wal-

ter van Hauwe und Sebastien Marq und

Barockharfe bei Christina Pluhar. 2003

graduierte sie am Royal Conservatory in

Den Haag zum Master of Music. Reinhild

Waldeks besondere Liebe gilt der Polypho-

nie der Renaissance und der sich daraus

entwickelnden italienischen Monodie.

Diesen beiden Stilrichtungen widmen

sich ihre beiden Ensembles Vivante und

Bella Discordia, während das Blockflöten-

trio Tricorders neben franko-flämischen

und englischen Renaissanceprogram-

men auch zeitgenössische Musik als ei-

nen wichtigen Aspekt der Ensemblearbeit

sieht. Als festes Mitglied der Ensembles

Tasto Solo, Unicorn und Accentus Austria

spielt Reinhild Waldek Konzerte in ganz

Europa. Sie wird ausserdem regelmässig

von Ensembles wie L’Arpeggiata, Akade-

mie für Alte Musik Berlin, Mezzaluna und

L’Orfeo Barockorchester eingeladen. Sie

tritt auf bei internationalen Festivals für

alte Musik (Utrecht, Brügge, Antwerpen,

Wien) und realisierte zahlreiche CD-Ein-

spielungen. Reinhild Waldek ist zurzeit

als freischaffende Musikerin tätig und

wohnt in Wien.

Page 29: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

FESTIVAL DER ZUKUNFT*31. JULI BIS 14.AUG UST 2010*

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Page 30: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

59Festival der Zukunft

In memoriam György Sebök

Gründer des Musikdorfes Ernen und Leiter des Festivals der Zukunft von 1987 bis 1999

Als sich György Sebök um die Mitte der achtziger Jahre vornahm, in Ernen ein

Musikfestival zu gründen, hatten die Spannungen zwischen West und Ost einen Hö-

hepunkt erreicht. Der Gedanke, dass unsere Zivilisation durch einen Atomkrieg ver-

nichtet werden könnte, war in allen Köpfen gegenwärtig. György Sebök seinerseits

wollte aber an die Zukunft des Menschen glauben.

Zur selben Zeit steckte das Musikleben in den Vereinigten Staaten, seiner Wahl-

heimat, in einer schweren Krise. Viele Orchester kämpften ums Überleben oder

drohten gar von der Bildfläche zu verschwinden. Trotzdem glaubte György Sebök an

die Lebenskraft der klassischen Musik. Er war davon überzeugt, dass die jungen Mu-

siker, die sich damals für ihre Karriere entschieden, eine Zukunft hatten. Die Schaf-

fung eines Musikfestivals in einem kleinen Bergdorf verfolgte dasselbe Ziel und un-

termauerte diesen Glauben. Der Erfolg und vor allem das Fortbestehen des Festivals

der Zukunft beweisen eindrücklich, dass seine Vision richtig war: Diese Zukunft ist

Wirklichkeit geworden.

Die jungen Musiker – grösstenteils ehemalige Schüler –, die György Sebök 1987

eingeladen hatte, strömten aus allen Richtungen herbei; die meisten kannten sich

gar nicht. Um weit zu reisen, müssen wir gut starten, dachte er sich. Für ein erstes

Treffen hatte er uns deshalb in der Pfarrei, dem schönsten Raum des Dorfes Ernen,

versammelt, zu einer Flasche besten Walliser Weines, im Angesicht der Berge und

der Kirche, die unser musikalisches Zentrum werden sollte. Ausserdem hatte er sich

vorgenommen, das Festival mit den «schönsten Musikstücken der Welt» zu eröffnen.

Das erste vorgetragene Werk war das Konzert für zwei Violinen und Orchester von Jo-

hann Sebastian Bach. Ich erinnere mich noch gut, dass unsere erste Probe viel stär-

ker von jugendlichem Eifer als von gegenseitigem Zuhören geprägt war… Kurz und

gut, er verstand es, unsere Energie in die richtigen Bahnen zu lenken: Er wollte nicht

die «Virtuosi von Ernen» hören, sondern vielmehr Musiker im Dienst der Musik. Er

selber war der «Anti-Star» mit der Bescheidenheit der überlegenen Gestalten. Diese

Geisteshaltung hat uns alle durchdrungen und lebt auch nach ihm weiter. Bleibt nur

zu hoffen, dass sie noch lange in uns allen und in denen, die nach uns kommen,

weiterleben wird! Jean Piguet

Page 31: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

60 Festival der Zukunft 61Festival der Zukunft

Die Welt bewegen mit Liedern

Im deutschen Sprachraum ist das Kunstlied nicht nur eine der wichtigsten

Formen romantischer Musik, sondern auch ein Scharnier zur Moderne. Arnold

Schönbergs Bedeutung wird zwar meistens auf die Erfindung der Zwölftontechnik

reduziert. Aber der Wiener Komponist hat auch mit der Tradition des romantischen

Liedideals gebrochen und den Weg für durchgreifende Neuerungen geöffnet. In sei-

nen acht Liedern op. 6 – sie sind zwischen 1903 und 1905 entstanden – komponiert

er frei von den Zwängen der traditionellen Harmonielehre und unmittelbar inspi-

riert durch die Emotionalität der Texte.

Schönberg kündigt 1904 einen Kompositionskurs an und erhält als Bewer-

bungsunterlagen die Lieder eines 19jährigen zugeschickt. Schönberg ist von der

überströmenden Wärme dieser Lieder so begeistert, dass er ihren Autor spontan als

Schüler aufnimmt – es ist Alban Berg. Bergs «Sieben frühe Lieder» (1908) sind eine

Sammlung ausgereifter Kompositionen mit Klavierbegleitung, die er erst 1928 (jetzt

auch mit Orchester) veröffentlicht. Das «Schilflied» (Text Nikolaus Lenau) erinnert

an Schönbergs revolutionären Liederzyklus «Buch der hängenden Gärten», und die

«Liebesode» (Text Otto Erich Hartleben) verrät in ihrer Nähe zu Wagners «Tristan»

den späteren Opernkomponisten Berg. Der «Tristan»-Akkord, der zu einer bedeuten-

den Chiffre der europäischen Musik geworden ist, klingt auch im lasziv-ironischen

Kuppellied von Hanns Eisler an. Sechs Jahrzehnte nach der Münchner «Tristan»-

Uraufführung 1865 gestattet er sich ein musikalisches Aperçu, als Bertold Brecht in

dem Stück «Die Rundköpfe und die Spitzköpfe», das vor Rassismus und Judenverfol-

gung warnt, eine Kupplerin über die Sinnlichkeit des Geldes räsonieren lässt. Eigen-

willig modern, aufwühlend radikal sind auch die Lieder des 1972 in New York ver-

storbenen Berliner Komponisten Stefan Wolpe. Der enorm produktive Komponist,

der 1933 Deutschland verlassen musste, ist als Jude, Kommunist und Komponist

von politischer Musik dreifach gefährdet: Als Revolutionär sucht er mit Liedern die

Welt zu bewegen und in die Klassenkämpfe der Weimarer Krisenjahre einzugreifen.

Ein musikalischer Aussenseiter – und ein Geheimtipp.

Und Schubert? Auch ihn darf man als Revolutionär entdecken. Über 600 Lieder

hat er komponiert, rund 70 auf Gedichte von Goethe. Dass gerade dieser von Schu-

berts neuartiger Kompositionsweise wenig begeistert ist, mag erstaunen. Jeden-

falls verweigert er ihm die Unterstützung und schickt ihm kommentarlos die Ver-

tonungen seiner Gedichte zurück. Für Schubert bedeutet die Begegnung mit dem

Dichterfürsten dennoch eine Initialzündung: Er sucht in der Musik die emotionale

Spannungskurve des Textes zum Ausdruck zu bringen, und die lässt sich nicht in das

Korsett eines regelmässigen Strophenliedes zwingen. Eindringlich zeigt sich dies

bereits in seiner ersten Goethe-Vertonung, «Gretchen am Spinnrade», die Schubert

als 17jähriger komponiert. Marianne Mühlemann

31.JULI*Liederrezital

mit Rachel Harnisch, Sopran, und Jan Philip Schulze, Klavier

Samstag, 31. Juli 2010, 18.00 Uhr, Kirche Ernen

Franz Schubert 1797–1828Goethe-LiederNähe des Geliebten op. 5 Nr. 2 D 162Ganymed op. 19 Nr. 3 D 544Liebhaber in allen Gestalten D 558Gretchen am Spinnrade op. 2 D 118

Arnold Schönberg 1874–1951Mädchenlied op. 6 Nr. 3 (Paul Remer)Franz SchubertDer Zwerg op. 22 Nr. 1 D 771 (Matthäus Kasimir von Collin)

Franz SchubertSeidl-LiederDie Taubenpost D 965 aAm Fenster op. 105 Nr. 3 D 878Das Zügenglöcklein op. 80 Nr. 2 D 871Die Unterscheidung op. 95 Nr. 1 D 866Bei dir allein op. 95 Nr. 2 D 866

Pause

Hanns Eisler 1898–1962Kuppellied (Bertold Brecht)Goethe-Fragment

Stefan Wolpe 1902–1972Was ist «Aufruhr?» (1929)

Alban Berg 1885–1937Sieben frühe Lieder (1907)

Page 32: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

62 Festival der Zukunft 63Festival der Zukunft

Lustvolle Affekte statt geistige Abenteuer

Er ist einer der berühmtesten Cellisten seiner Zeit, Luigi Boccherini. Doch seine

Geburtsstadt Lucca hat dem aufstrebenden Musiker nicht allzu viel zu bieten. Des-

halb wird er zum fahrenden Virtuosen. In Wien, Florenz, Genua oder Paris lässt er

sich feiern. Sein meisterhaftes Spiel sei vollendet im Ausdruck und anrührender als

jeder Gesang, schwärmen seine Zeitgenossen. Alles könnte so bleiben, müsste man

meinen. Doch Boccherini entscheidet sich gegen das Wanderleben, das beides ist,

glanzvoll und mühselig. In Madrid, am Königshof, lässt er sich nieder als Dirigent

und ist produktiv wie nie – als Komponist. Boccherini versteht Musik nicht als geisti-

ges Abenteuer (wie Haydn), sondern vielmehr als eine affektbetonte Ausdruckskunst.

Lustbetont geht er zur Sache. Insbesondere auf dem Gebiet des Streichquartetts und

Streichquintetts zeigt er sich als Komponist innovationsfreudig. Besonderes Aufse-

hen erregt er mit seinen Arbeiten für das Cello, jenes Instrument, das er selber spielt,

seit er achtjährig ist. Fast drei Dutzend Sonaten widmet er ihm und zwölf hochvir-

tuose Cellokonzerte. Durch seine anspruchsvolle Spieltechnik setzt er Massstäbe:

Boccherini arbeitet mit hohen Registern, Daumenaufsatz, filigranen Verzierungen,

Doppelgriffen, verwendet reiches Passagenwerk und raffinierte Bogenführungen,

Künste, die er selber offensichtlich meisterlich beherrscht hat. Da ist es spannend

zu wissen, was Spezialisten 1995 herausfinden: Dann nämlich werden die sterbli-

chen Überreste Boccherinis exhumiert. Man findet heraus, dass der phänomenale

Cellist unter einer andauernden Entzündung der linken Mittelhand und des linken

Arms sowie an einer schweren Halswirbelarthrose gelitten hat.

Nicht das Cello, sondern sein grösserer Bruder, der Kontrabass, hat es Giovan-

ni Bottesini angetan. Er gilt als begnadeter Virtuose auf diesem Instrument, dem

er 1880 das «Gran duo concertante» widmet, eine Komposition aus einem einzigen

spannungsgeladenen Satz für Violine, Kontrabass und Streicher, in dem die Solis-

ten ausgiebig Gelegenheit erhalten, ihre technische Meisterschaft unter Beweis zu

stellen.

Und noch eine Verwandte aus der Streicherfamilie: In «Lachrymae» op. 48 von

Benjamin Britten steht die Bratsche im Mittelpunkt. 1950 ist das Variationenwerk

entstanden, mit dem Britten seinem Komponistenkollegen John Dowland die Re-

verenz erweist.

Auch Arnold Schönbergs frühes Sextett «Verklärte Nacht» ist noch in der tonalen

Tradition der Spätromantik verwurzelt. Doch es trägt bereits die Zeichen der kom-

menden Neuerungen in sich. Der viel gespielten Musik liegt ein Gedicht von Richard

Dehmel zugrunde, in dem eine Frau ihrem Geliebten erklärt, dass sie von einem

anderen ein Kind erwartet. Es ist vermutlich das erste Stück Programmmusik für

kammermusikalische Besetzung. Schönberg hat es später für Streichorchester bear-

beitet. Er sagt über das Werk, dass es «sich darauf beschränkt, die Natur zu zeichnen

und menschliche Gefühle auszudrücken». Marianne Mühlemann

3.AUGUST*Orchesterkonzert 1Dienstag, 3. August 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Luigi Boccherini 1743–1805Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 2 (Nr. 6) D-Dur G 479AllegroAdagioAllegro assaiAdrian Brendel, VioloncelloFestivalorchester

Giovanni Bottesini 1821–1889Gran duo concertante für Violine, Kontrabass und StreicherAllegro decisoAndanteAllegrettoElisabeth Kufferath, ViolineKnut Erik Sundquist, KontrabassFestivalorchester

Pause

Benjamin Britten 1913–1976«Lachrymae» für Viola und Streicher op. 48 aGedanken zu einem Lied von John DowlandMark Holloway, ViolaFestivalorchester

Arnold Schönberg 1874–1951«Verklärte Nacht» op. 4Festivalorchester

Page 33: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

64 Festival der Zukunft 65Festival der Zukunft

Vollenden und überwinden

Eigentlich hätte er allen Grund, glücklich zu sein. Als er als erst 22jähriger von

seiner Geburtsstadt Bonn nach Wien übersiedelt, um seine Studien abzuschliessen,

wird er umschwärmt. Die Adligen in Wien, der Hauptstadt der Musik, sind gerade-

zu verrückt nach seinen Werken. Beethoven gilt als musikalischer Revolutionär. Als

Genie an der Schwelle zwischen Klassik und Romantik, der die Ideale der Französi-

schen Revolution begeistert mitträgt, vollendet und überwindet er durch die freie

Entwicklung seiner Themen die Formgesetze des Klassischen. Nur bei den Frauen

hat der Revolutionär kein Glück. Er verliebt sich zwar oft und heftig, etwa in seine

Klavierschülerinnen, macht einigen auch einen Heiratsantrag. Aber keine will sich

an den reizbaren Musicus binden, der vom Schicksal eine schwere Prüfung auferlegt

bekommt: Ab dem 30. Lebensjahr verliert Beethoven sein Gehör. Als er 1810 sein

Streichquartett Nr. 11 op. 95 in Angriff nimmt, befindet er sich in einer tiefen Le-

benskrise. In einem Brief an Nikolaus Zmeskall von Domanovecz, dem Widmungs-

träger dieses kompromisslosen «Quartetto serioso», schreibt er, nie zuvor habe er

die Macht und Schwäche der menschlichen Natur so gefühlt wie jetzt. Ernst in vie-

len Facetten prägt die vier Sätze. Sie klingen düster, fatalistisch, pessimistisch, auch

abgrundtief traurig oder verzweifelt. Wie ein Keulenschlag setzt das Unisono des

Kopfmotivs ein, zerklüftet sind die Sprünge über drei Oktaven. Gespenstisch führt

die zum Allegro gesteigerte Coda in den Schluss, der sich in einem verzweifelten Wil-

lensakt plötzlich nach Dur wendet.

Auch Johannes Brahms’ Streichsextett op. 36 zeigt revolutionäre Züge – bezüg-

lich der Besetzung. Die ersten drei Sätze komponiert Brahms 1864, das Finale ein

Jahr später. Erst nach langem Hin und Her ist Verleger Simrock bereit, das Sextett

zu drucken; er befürchtet, dass es sich wegen der vielstimmigen Besetzung kaum

verkaufen lässt. Auch sonst ist es ein Stück mit Tücken: Clara Schumann witzelt über

das pendelnde Thema: «Diese Achtel g-fis können dir gestohlen werden!» Gleichzei-

tig lobt sie Brahms: Keiner verstehe es wie er, eine liebliche Melodie so geistvoll und

reizend mit Motiven zu umspielen, dass sich die Gedanken wie eine Kette ineinan-

der verschlingen.

Alfred Schnittkes tiefsinniger Hymnus II entsteht in den 1970er Jahren in me-

moriam Igor Strawinski. Auch hier ist die Besetzung ungewöhnlich: Der Russe, der

1989 kurz nach seiner Übersiedlung nach Berlin als Leiter einer Kompositionsklasse

nach Hamburg berufen wird, lässt ein Violoncello und einen Kontrabass in einen

Dialog treten.

Im Andenken an einen verstorbenen Freund hat auch Dmitri Schostakowitsch

1944 sein 2. Klaviertrio op. 67 komponiert, ein emotionales, zwischen Ironie und

Verzweiflung pendelndes Werk, in dem Schostakowitsch packend die persönliche

Trauer mit dem kollektiven Schmerz über das Elend und die Not der Kriegszeit zum

Ausdruck bringt. Marianne Mühlemann

5.AUGUST*Kammerkonzert 1Donnerstag, 5. August 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Ludwig van Beethoven 1770–1827Streichquartett Nr. 11 f-Moll op. 95Allegro con brio – Allegretto, ma non troppo – Allegro assai vivace, ma serioso – Larghetto espressivo-Allegretto agitatoThomas Gould, ViolineJean Piguet, ViolineMark Holloway, ViolaClaudius Herrmann, Violoncello

Johannes Brahms 1833–1897Streichsextett Nr. 2 G-Dur op. 36Allegro non troppo – Scherzo: Allegro non troppo-Presto giocoso – Poco Adagio – Poco AllegroCorey Cerovsek, ViolineElisabeth Kufferath, ViolineYlvali Zilliacus, ViolaCarlo De Martini, ViolaAdrian Brendel, VioloncelloClaudius Herrmann, Violoncello

Pause

Alfred Schnittke 1934–1998Hymnus IIXenia Jankovic, VioloncelloKnut Erik Sundquist, Kontrabass

Dmitri Schostakowitsch 1906–1975Klaviertrio Nr. 2 c-Moll op. 67Andante – Allegro non troppo – Largo – AllegrettoCorey Cerovsek, ViolineXenia Jankovic, VioloncelloSilke Avenhaus, Klavier

Page 34: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

66 Festival der Zukunft 67Festival der Zukunft

Wegbereiter und Wendepunkte

Henry Purcells Kammermusik scheint mit wenigen Ausnahmen um 1680 ent-

standen zu sein. Auch ein Teil seiner Fantasien trägt dieses Datum. Damals ist der

englische Komponist, der bereits zu seinen Lebzeiten als der beste englische Kom-

ponist gefeiert und mit dem Ehrentitel Orpheus britannicus gewürdigt wird, gerade

21jährig. Das Wegbereitende, Revolutionäre in seinem Schaffen wird im Musikthea-

ter sichtbar. Purcell schafft ein künstlerisches Amalgam aus Oper, Ballett und Zir-

kus, das etwa Händels Opere serie erst eigentlich möglich macht. In den Fantasien

fasst er die Musikströmungen zusammen, die sein Jahrhundert wesentlich prägen.

Die dreistimmigen Fantasien können der Tradition entsprechend auf Violen oder

anderen Instrumenten der Violinfamilie gespielt werden. Es sind kurze Stücke, in

denen die Motive imitierend durch alle Stimmen geführt werden. Getrennt werden

die kontrapunktisch und klanglich dichten Sätze durch anspruchsvolle Kadenzen

und Tempowechsel. Eine subtile Kammermusik für Kenner!

1923, ein Jahr vor seinem Tod in Paris, komponiert Gabriel Fauré sein Klaviertrio

d-Moll op. 120. Wie in vielen seiner Spätwerke werden die Themen nicht mehr durch

Überleitungen miteinander verbunden, sondern fliessen – sich gleichsam ergänzend

– ineinander über. Dass die verschiedenen Satzteile stets aus demselben motivischen

Material entwickelt sind, erleichtert diesen Kompositionsansatz. Formbildend wirkt

einzig das Steigerungsprinzip, das Faurés kompromisslosem Ausdruckswillen mehr

Freiheit gewährt als die architektonisch gebundenen Formen der Klassik.

Das ursprüngliche Finale des Streichquartetts B-Dur op. 130 von Ludwig van

Beethoven hätte die Proportionen seines Quartetts gesprengt. Deshalb gibt er es

unter der Opuszahl 133 einzeln heraus. Das Werk ist dem Erzherzog Rudolph von

Österreich gewidmet und zeigt – nicht nur wegen seiner Länge – revolutionäre Züge:

Die vier Stimmen werden wie in einer gemeinsamen Aussage aneinandergekettete

Vehikel eingesetzt, um damit eine übergeordnete geistig-künstlerische Aussage zu

vermitteln – ebenso frei wie kunstvoll, so seine Anweisung im Manuskript. Dadurch

gelingt Beethoven ein erst im 20. Jahrhundert wieder bewusst eingesetzter Umgang

mit Dissonanzen, ohne dass er den Boden der klassischen Harmonik verlässt.

Einen Wendepunkt in seinem Kompositionsstil bezeichnet Arnold Schönberg

sein 1906 vollendetes Opus 9, die Kammersinfonie. 1923 hat Anton Webern sie für

Streichquartett und Klavier bearbeitet. Das Formkonzept der durchgehenden Ein-

sätzigkeit hat Schönberg unter anderem an Beethovens «Grosser Fuge» studiert. Neu

sind auch die Überfülle des motivisch-thematischen Materials – Alban Berg streicht

in seiner Analyse der Kammersinfonie 19 Themen heraus –, die komplexe Harmonik,

die Dur-Moll-Tonalität mit Ganzton- und Quartenharmonik verquickt, die Emanzi-

pation der Dissonanz und die Abwendung vom spätromantischen Orchesterklang.

Marianne Mühlemann

7.AUGUST*Kammerkonzert 2Samstag, 7. August 2010, 18.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 17.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Henry Purcell 1659–1695Fantasien Nr. 1, 2 und 3Thomas Gould, ViolineCarlo De Martini, ViolaKnut Erik Sundquist, Kontrabass

Gabriel Fauré 1845–1924Klaviertrio d-Moll op. 120Allegro, ma non troppoAndantinoAllegro vivoHansheinz Schneeberger, ViolineXenia Jankovic, VioloncelloPaolo Giacometti, Klavier

Pause

Ludwig van Beethoven 1770–1827Grosse Fuge für Streichquartett B-Dur op. 133Ouvertüre. AllegroAllegro – FugeElisabeth Kufferath, ViolineCorey Cerovsek, ViolineYlvali Zilliacus, ViolaXenia Jankovic, Violoncello

Arnold Schönberg 1874–1951Kammersinfonie Nr. 1 op. 9Bearbeitung für Streichquartett und Klavier von Anton Webern (1923)Jean Piguet, ViolineThomas Gould, ViolineMark Holloway, ViolaClaudius Herrmann, VioloncelloSilke Avenhaus, Klavier

Page 35: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

69Festival der Zukunft

8.AUGUST*Jazzkonzert

mit Erika Stucky und Ian Gordon-Lennox

Sonntag, 8. August 2010, 18.00 Uhr, Tellenhaus Ernen

«Suicidal Yodels»

Willkommen in der Wohnstube von Erika Stucky. Nehmen Sie mit ihr Platz im Lehnstuhl. Und los geht die Reise durch Erikas Welt und Welten. Denn Stucky lebt nicht nur in einer Welt. Aufgewachsen in San Francisco, zog sie mit ihrer Familie alsbald ins Walliser Dorf Mörel. Die Weltstadt hier, das Bergdorf da. Hippies und Flower-Power hier. Bergbauern und Trachtenverein da. Solche Kulturbrüche prägen. Und aus diesen Gegensät-zen zieht Erika Stucky die Inhalte ihrer Programme.

Nach Bubbles, Liebesbissen und Prinzessinnen geht Erika Stucky in ih-rem neuen Programm «Suicidal Yodels» dem scheinbar typischen Schwei-zer Kulturerlebnis auf den Grund. Doch bald schon merkt der Zuhörer, dass das Jodeln nicht etwas urtypisch Schweizerisches, sondern urtypisch Menschliches ist, ausgeprägt in den verschiedensten Kulturen rund um den Globus. Und die Jodel bringen nicht immer nur «Heile, heile Segen», sondern können auch durchaus selbstmörderisch sein. Dann wird das Zäuerli zum «Swiss Voodoo» oder zum Alpen-Blues. Grenzen überschreitet Erika Stucky nicht nur bei der Gestaltung ihres Programms. Keine Grenzen kennt sie auch, wenn es darum geht, tradierte Musikformen oder Kompo-sitionen in ihre Welt zu holen. Das ist immerzu spannend, überraschend und witzig – auch wenn der Witz manchmal im Halse steckenbleibt.

Erika Stucky  ist eine temperamentvolle und charmante Bühnen-Schauspielerin. Die Wal-liserin, die ihre Kindheit während der Hippiezeit in Kalifornien verbrachte, ist mindestens so stark Performerin wie Sängerin. Ihre musikalischen Vorlieben pickt sie sich aus der Schweizer Volksmusik, aus Rock, Pop und Jazz zusammen. Egal welche Stilrichtung, die Stucky macht ihr Ding daraus.

Ian Gordon-Lennox, in Ottawa, Kanada, geboren, spielt Trompete, Euphonium und Tuba. Seit Ende der 70er Jahre tritt er regelmässig in Europa, in Russland, in den baltischen Staaten, in Afrika und in den Vereinigten Staaten mit namhaften Musikern auf. In der Schweiz war er u. a. am Jazzfestival Montreux und am Jazzfestival in Willisau zu hören. Ian Gordon-Lennox un-terrichtet an den Jazzschulen in Genf und Montreux.

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Page 36: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

70 Festival der Zukunft 71Festival der Zukunft

Für lange und kurze Saiten

Ein Jahr lang schweigt Arthur Honegger. Der Misserfolg seines Oratoriums «Cris

du Monde» stürzt ihn in eine Schaffenskrise. Als er nach dieser schöpferischen Pau-

se wieder zu komponieren beginnt, entsteht die umfangreiche Sonatine e-Moll, ein

erfindungsreiches Stück für die seltene Besetzung Violine und Cello. Sie bedeutet

für Honegger eine Art Wiedergeburt. Tollkühn präsentiert sich die Schlusscoda – da

wird der Übermut virtuos auf die Spitze getrieben.

Die Passion für lange und kurze Saiten zeigt sich auch in Beethovens Sonaten

op. 102. Auch hier spielt ein Cello eine Hauptrolle. «Die beyden Sonaten gehören zu

dem Ungewöhnlichsten und Sonderbarsten, was seit langer Zeit geschrieben wor-

den ist», schreibt der Rezensent 1818 in der «Wiener Allgemeinen Musikalischen

Zeitung» dazu. Die Werke sind die einzigen grösseren Instrumentalwerke, die Beet-

hoven im Jahr 1815 komponiert hat. Die klassische Violinsonate hat sich zwar schon

bei Mozart und Haydn etabliert. Doch die andern Streichinstrumente bleiben von

dieser Entwicklung bis zu Beethoven nahezu unberührt. Das op. 102 entsteht in ei-

ner kritischen Phase. Beethoven leidet zunehmend am Verlust des Gehörs. Er fühlt

sich einsam und missverstanden. In Briefen aus jener Zeit wird das deutlich. Zu der

eigenen Lebensmüdigkeit kommt die Sorge um den Bruder, der nach langer Krank-

heit im November 1815 stirbt. Auch die bis dahin rege Korrespondenz mit der Gräfin

Erdödy, der die Sonaten gewidmet sind, reisst in diesem Jahr ab.

Verblüffend anders als die sieben Jahre vorher entstandene Cellosonate op. 69

zeigt sich die Nr. 1 von op. 102 in C-Dur. Die formalen Prinzipien scheinen gelockert;

Beethoven arbeitet polyphonischer und bindet die virtuosen Teile in den Kontext

ein. Herrlich, wie das Andante zärtlich kadenzierend ins Allegro führt, dessen Cha-

rakter durch ein energisch punktiertes Thema bestimmt wird. Raffiniert auch der

Beginn des Schlussallegros: Das rhythmische Kopfmotiv steht im schärfsten Aus-

druckskontrast zu den Andanteteilen – und ist doch als direkte Umkehrung vom

gleichen Tonleiterausschnitt abgeleitet.

Neuartiges liefert auch Robert Schumann in seinem heiteren F-Dur Klaviertrio

Nr. 2 op. 80 von 1847. Bereits im 1. Satz verarbeitet er drei Themen, ein forsch-beweg-

tes, ein liedhaft-akkordisches und in der Durchführung eines, das an Eichendorffs

Lied «Dein Bildnis wunderselig» erinnert. Statt des üblichen Scherzos oder Menuetts

fügt er einen weiteren langsamen Satz an, in dem ein charakteristischer Quintsprung

auffällt, der sich durch den walzerartigen Satz zieht. Sie liebe das Stück leidenschaft-

lich und wolle es immer und immer wieder spielen, sagt Clara Schumann.

Mozart liegt der Charakter der Bratschen näher als der der Celli. Deshalb wohl

hat er die Violen verdoppelt in seinem vollendeten Streichquintett Nr. 3 KV 515. Es

ist eines seiner umfangreichsten Instrumentalwerke und wird gerne zu den «Best of

Mozart»-Stücken gezählt. Marianne Mühlemann

9.AUGUST*Kammerkonzert 3 Montag, 9. August 2010, 20.00 Uhr, Rittersaal im Stockalperschloss Brig

Ludwig van Beethoven 1770–1827Sonate Nr. 4 C-Dur op. 102/1Andante-Allegro vivaceAdagio-Allegro vivaceClaudius Herrmann, VioloncelloSilke Avenhaus, Klavier

Robert Schumann 1810–1856Klaviertrio Nr. 2 F-Dur op. 80Sehr lebhaft – Mit innigem Ausdruck-Lebhaft – In mässiger Bewegung – Nicht zu raschHansheinz Schneeberger, ViolineAdrian Brendel, VioloncelloSilke Avenhaus, Klavier

Pause

Arthur Honegger 1892–1955Sonatine für Violine und Violoncello e-Moll H 80Andante – Allegro – AndanteJean Piguet, ViolineClaudius Herrmann, Violoncello

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791Streichquintett Nr. 3 C-Dur KV 515Allegro – Menuetto. Allegretto-Trio – Andante – AllegroHansheinz Schneeberger, ViolineJean Piguet, ViolineYlvali Zilliacus, ViolaCarlo De Martini, ViolaAdrian Brendel, Violoncello

Page 37: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

72 Festival der Zukunft 73Festival der Zukunft

Akustische Spiegelungen

Ein weiterer Höhepunkt der Kammermusikliteratur: Zoltán Kodály hat sein ex-

pressives Duo op. 7 für die aussergewöhnliche Besetzung Violine und Violoncello

komponiert. Der Klang der beiden Instrumente ist ähnlich, und die Tonbereiche

überlappen sich. Wenn sie im identischen Register spielen, entstehen akustische

Spiegelungen und Täuschungen, die der Hörer als einzigartigen Klangzauber wahr-

nimmt. Das Duo, das 1918 uraufgeführt wurde, lebt von der musikalischen Rede,

von der musikalischen Kommunikation, die im leidenschaftlichen Austausch und

Dialog der Stimmen gipfelt. Das hat jedoch nichts mit Atonalität, Bitonalität oder

gar Polytonalität zu tun. Alles in diesem melodischen Sprachfluss ist ausbalanciert

– und dennoch neu: Kodály sagt hier Dinge, die vorher noch nie gesagt worden sind.

Doch ist das revolutionär? «Nein», findet Béla Bartók, der zusammen mit Kodály die

ungarische Folklore erforscht hat. «In der Kunst gibt es keine Revolution, bloss Ent-

wicklung.» Sein eigener Lebensweg sei eine stets fortlaufende Entwicklung, die mit

der Reife den Wunsch nach möglichst grosser Einfachheit mit sich bringe. Bartóks

Klavierquintett gehört zu den spätromantischen Werken, die zwischen 1899 und

1904 entstanden sind. Bemerkenswert: Im zweiten und dritten Satz sind Züge von

Beethovens Spätstil erkennbar, wie etwa in der Melodie des Scherzos, deren unkon-

ventionelle Tonschritte von der ungarischen Volksmusik abgeleitet sind.

Die Forderung nach einer neuen Einfachheit treibt auch jene Komponisten an,

die sich gegen den Bombast im Musiktheater des 19. Jahrhunderts wenden. Mit mi-

nimalem Aufwand soll auch auf Jahrmärkten oder in Scheunen gespielt werden kön-

nen. So entsteht mit der «Geschichte vom Soldaten» ein neuer Typus des epischen

Theaters, der die Musikdramatik des 20. Jahrhunderts entscheidend beeinflussen

wird. In der Schweiz, wo Igor Strawinski ab 1910 lebt, entsteht in Zusammenarbeit

mit dem Librettisten Charles Ferdinand Ramuz die Moritat in lebenden Bildern, die

Strawinski 1919 für Klarinette, Violine und Klavier bearbeitet und als fünfsätzige

Suite publiziert.

Den Zyklus der Streichtrios op. 9 hat Beethoven in einem Brief an den Wid-

mungsträger Graf von Browne als «das beste meiner Werke» bezeichnet. Ver-

birgt sich hier die kleine Revolution? Diese Trios zeigen bereits den Stürmer und

Dränger Beethoven. Das dritte Trio steht am Anfang einer markanten Reihe ver-

wandter c-Moll-Kompositionen, ein leidenschaftliches, ausgreifendes Werk, mit

einem – ja – revolutionären Scherzo: Mit seiner unruhigen, widerborstig-synkopi-

schen Rhythmik steht es ungewöhnlich im Sechsachteltakt. Und trotz dem C-Dur

will keine Heiterkeit aufkommen. Damit ist der Beweis erbracht, dass nicht zwangs-

läufig Dur gleich heiter und Moll gleich traurig bedeuten muss – jedenfalls nicht

bei Beethoven. Marianne Mühlemann

11.AUGUST*Kammerkonzert 4 Mittwoch, 11. August 2010, 20.00 Uhr, Kirche ErnenKonzerteinführung um 19.00 Uhr im Tellenhaus Ernen

Zoltán Kodály 1882–1967Duo für Violine und Violoncello op. 7Allegro serioso, non troppo – Adagio – Maestoso e largamente-PrestoThomas Gould, ViolineAdrian Brendel, Violoncello

Ludwig van Beethoven 1770–1827Streichtrio c-Moll op. 9 Nr. 3Allegro con spirito – Adagio con espressione – Scherzo. Allegro molto e vivace – Finale. PrestoElisabeth Kufferath, ViolineMark Holloway, ViolaAdrian Brendel, Violoncello

Pause

Béla Bartók 1881–1945Klavierquintett Sz 23Andante, allegro molto – Vivace scherzando – Adagio – Vivace moltoThomas Gould, ViolineHansheinz Schneeberger, ViolineYlvali Zilliacus, ViolaXenia Jankovic, VioloncelloPaolo Giacometti, Klavier

Igor Strawinski 1882–1971Suite aus «Die Geschichte vom Soldaten» Marche du Soldat – Le Violon du Soldat – Petit Concert – Tango-Valse-Rag – La Danse du DiableMichel Westphal, KlarinetteCorey Cerovsek, ViolinePaolo Giacometti, Klavier

Page 38: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

74 Festival der Zukunft 75Festival der Zukunft

Unterhaltungsmusik mit Schattenwürfen

Dramatisch sind die Ereignisse, die der Uraufführung von Joseph Haydns

Sinfonie Nr. 70 vorausgehen. Der Komponist vollendet das Werk kurz vor Weihnach-

ten 1779, einen Monat nachdem das Theater im Schloss Esterháza abgebrannt ist.

So wird sie im unversehrt gebliebenen Marionettentheater aufgeführt, möglicher-

weise aus Anlass der Grundsteinlegung für das neue Theater. Zunächst hat Haydn

die Sinfonie ohne Pauken und Trompeten verfasst; so gibt er sie 1782 in den Druck.

Später fügte er die Stimmen für die beiden Instrumente hinzu. Neben der Sinfonie

mit der Nr. 40 ist die Sinfonie Nr. 70 die einzige, in der Haydn eine Fuge «a 3 soggetti

in contrappunto doppio», das heisst mit drei Themen und doppeltem Kontrapunkt,

in den Schlusssatz eingearbeitet hat. Diese thematischen Motive werden in den

verschiedensten Tonarten moduliert. Auffallend ist, wie Haydn das Motiv fünf mo-

noton wiederholter Töne, das er in der Einleitung bereits vorstellt, wiederaufnimmt

und verarbeitet. Man erhält den Eindruck, als ob er ein brillantes Lehrstück kompo-

nieren will, um (seinem musikverständigen Dienstherrn?) zu zeigen, wie man aus

einer kleinsten musikalischen Zelle einen ganzen Sinfoniesatz zaubern kann.

Ein Tripelkonzert hat Ludwig van Beethoven 1804 u. a. für seinen damaligen

Klavierschüler Erzherzog Rudolph von Österreich und zwei weitere Solisten kompo-

niert. Der Klavierpart in diesem Konzert in C-Dur für Klavier, Violine und Violoncello

ist den bescheidenen Fähigkeiten des Pianisten angepasst, während die solistischen

Parts von Geige und Cello äusserst anspruchsvoll sind. Darin liegt wohl der Grund,

weshalb es nur selten im Konzertsaal zu finden ist. Drei virtuose Instrumentalso-

listen aufzutreiben, die auf kammermusikalischer Ebene harmonieren, ist unter

Umständen schwierig und kostspielig. Dabei lohnt sich das Unterfangen: Das gut

halbstündige Konzert birgt eine Fülle schönster Musik. Auf das kammermusikalisch

delikat ausgewogene Eingangsallegro folgt in spannungsvollem Kontrast ein farbi-

ges Largo. Der zündende Rhythmus «alla polacca» in Verbindung mit der virtuosen

Behandlung der Solisten (Klavier inklusive!) gibt dem wirkungsvollen Schlusssatz

feurige Brillanz.

Wolfgang Amadeus Mozarts Bläserserenade c-Moll KV 388 entsteht 1782, im

Jahr der Uraufführung der komischen Oper «Die Entführung aus dem Serail».

Eigentlich gehört sie zur Gattung seiner Unterhaltungsmusiken. Irritierend dabei

ist, dass es sich dabei um eine von Mozarts schwermütigsten Schöpfungen handelt.

Wegen der ungewohnt düsteren Grundstimmung hat Mozart die Serenade «Nacht

musique» genannt. Weder im dramatischen ersten Satz noch im Andante oder im

Menuett weichen die Schatten. Und im Schlusssatz wird gar ein dunkles Thema

eingeführt und in sechs Variationen, an deren Schluss man vergeblich auf eine Erlö-

sung wartet, bis zum gespenstischen Umriss zerrissen. Wie er das tut, ist einzigartig.

Marianne Mühlemann

13.AUGUST*Orchesterkonzert 2Freitag, 13. August 2010, 20.00 Uhr, Kirche Ernen

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791Serenade Nr. 12 c-Moll KV 388Allegro – Andante – Menuetto in canone-Trio – AllegroJérôme Capeille, Oboe ISylvain Lombard, Oboe IIMichel Westphal, Klarinette IJean-Pierre Galliari, Klarinette IICatherine Pépin-Westphal, Fagott ILudovic Thirvaudey, Fagott IIIsabelle Bourgeois, Horn IFabrizio Villa, Horn II

Joseph Haydn 1732–1809Sinfonie Nr. 70 D-Dur Hob I:70Vivace con brio – Andante «Specie d’un canone in contrappunto doppio» –Menuetto-Trio – Finale. Allegro con brioFestivalorchesterLeitung: Carlo De Martini

Pause

Ludwig van Beethoven 1770–1827Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur op. 56«Tripelkonzert»Allegro – Largo-attacca – Rondo alla polaccaPaolo Giacometti, KlavierCorey Cerovsek, ViolineXenia Jankovic, VioloncelloFestivalorchesterLeitung: Carlo De Martini

Page 39: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

76 Festival der Zukunft 77Festival der Zukunft

Des musiques légères qui jettent des ombres

Les événements qui précèdent la création de la symphonie no 70 de Joseph

Haydn sont dramatiques: l’œuvre fut terminée peu avant Noël 1779, soit un mois

après la destruction du château d’Esterháza par le feu. L’œuvre sera par conséquent

créée dans le théâtre de marionnettes, qui a échappé aux flammes, peut-être à l’oc-

casion de la pose de la première pierre du nouveau théâtre. La version initiale de

cette symphonie, telle qu’elle est imprimée en 1782, se passe de timbales et de trom-

pettes. Ce n’est qu’ultérieurement que l’instrumentation sera complétée. Mis à part

la symphonie no 40, la septantième est la seule où Haydn a intégré dans le dernier

mouvement une fugue «a 3 soggetti in contrappunto doppio», à savoir une fugue à

trois thèmes doublement contrapunctique. Ces motifs thématiques sont déclinés

dans les tonalités les plus diverses. Il est particulièrement frappant de voir comment

Haydn reprend et traite le motif a priori monotone des cinq notes répétées qu’il

présente d’emblée dans son introduction. On ne peut s’empêcher de penser qu’il

entend composer une brillante pièce de maîtrise pour montrer (à son employeur

mélomane?) qu’une petite cellule musicale suffit pour en faire tout un mouvement

de symphonie.

Ludwig van Beethoven a composé son triple concerto en 1804 en pensant en par-

ticulier à son élève pianiste l’archiduc Rodolphe d’Autriche, accompagné de deux

autres solistes. La partie de piano de ce concerto en ut majeur pour piano, violon et

violoncelle est adaptée aux compétences modestes du pianiste, alors que les parties

solistes du violon et du violoncelle sont extrêmement exigeantes. C’est peut-être ce

qui explique la présence peu fréquente de cette œuvre dans les salles de concert,

l’autre raison étant la difficulté à trouver et à pouvoir financier trois solistes qui co-

opèrent harmonieusement. Pourtant, le jeu en vaut la chandelle: ce concerto d’une

durée de près d’une demi-heure recèle de la belle et bonne musique en abondance.

L’allégro introductif, délicatement équilibré comme une pièce de musique de cham-

bre, est suivi par un largo contrasté aux reflets colorés. Le mouvement final, placé

sous le signe du rythme plein de feu «alla polacca» et alliant un traitement virtuose

des parties solistes (y compris le piano!) constitue le couronnement brillant et plein

d’effet de cette pièce.

La sérénade pour vents en ut mineur K. 388 a été écrite par Mozart en 1782, l’an-

née qui vit aussi la création de l’opéra comique «L’enlèvement au sérail». En fait, cette

sérénade entre dans le genre de la musique de divertissement, mais il y a un facteur

irritant: il s’agit de l’une des œuvres les plus mélancoliques de Mozart. Le ton inhabi-

tuellement sombre a incité le compositeur à l’appeler «Nacht musique». Les ombres

hantent la pièce tout au long du premier mouvement aux accents dramatiques, de

l’andante et du menuet. Le dernier mouvement commence, qui plus est, par un thème

sombre, qui connaît six variations. Ce thème, dont on attend inutilement qu’il débou-

che sur un dénouement heureux, est au contraire démembré pour n’en laisser plus

que les contours, démarche de ce fait unique en son genre. Marianne Mühlemann

14.AUGUST*Concert d’orchestre 3 Samedi 14 août 2010 à 20 heures, Fondation Pierre Gianadda, Martigny

Wolfgang Amadeus Mozart 1756–1791Sérénade pour vents n° 2 en ut mineur K. 388Allegro – Andante – Menuetto in canone-Trio – AllegroJérôme Capeille, hautbois ISylvain Lombard, hautbois IIMichel Westphal, clarinette IJean-Pierre Galliari, clarinette IICatherine Pépin-Westphal, basson ILudovic Thirvaudey, basson IIIsabelle Bourgeois, cor IFabrizio Villa, cor II

Joseph Haydn 1732–1809Symphonie n° 70 en ré majeur Hob I:70Vivace con brio – Andante «Specie d’un canone in contrappunto doppio» – Menuetto-Trio – Finale. Allegro con brioOrchestre du Festival d’ErnenDirection: Carlo De Martini

pause

Ludwig van Beethoven 1770–1827Triple concerto pour violon, violoncelle et piano en ut majeur op. 56Allegro – Largo-attacca – Rondo alla polaccaPaolo Giacometti, pianoCorey Cerovsek, violonXenia Jankovic, violoncelleOrchestre du Festival d’ErnenDirection: Carlo De Martini

Page 40: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

79Festival der Zukunft

Adrian  Brendel Violoncello

Silke Avenhaus Klavier

Silke Avenhaus wurde in Karlsruhe ge-

boren. Konzerte als Solistin und gefragte

Kammermusikerin führen sie durch Eu-

ropa, die USA und Südostasien. Auftritte

in der Wigmore Hall London, im Concert-

gebouw Amsterdam, in der Salle Gaveau

in Paris, im Brahms-Saal des Wiener Mu-

sikvereins und der Philharmonie in Köln,

München und Berlin sowie der Carnegie

Recital Hall New York. Einladungen er-

folgten zum Marlboro Music Festival, zu

den Kammermusikfestivals in Prussia

Cove und Moritzburg, zu den Berliner

Festwochen und zum Rheingau Musik

Festival, zu den Salzburger Festspielen,

Lucerne Festival, Schleswig-Holstein

Musik Festival, Klavier-Festival Ruhr und

Beethovenfest Bonn. Silke Avenhaus war

Gast beim NDR Sinfonieorchester Ham-

burg, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,

der Deutschen Radiophilharmonie und

dem Münchener Kammerorchester. Sie

gewann bereits früh verschiedene Wett-

bewerbe und studierte bei Bianca Boda-

lia und Klaus Schilde, György Sebök wie

auch bei Sandor Végh und András Schiff.

Von ihr liegen mehr als 20 CDs mit Solo-

werken, Kammermusik und Werken mit

Orchester auf. Silke Avenhaus lehrt als

Honorarprofessorin an der Hochschule

für Musik in München und ist regelmäs-

sig Dozentin bei der Villa Musica.

Adrian Brendel studierte am Winchester

College, Cambridge University und am

Kölner Musik-Konservatorium sowie bei

Alexander Baillie, Miklos Perenyi und

William Pleeth. In den letzten Jahren

hat er regelmässig an Meisterkursen mit

Mitgliedern des Alban Berg Quartetts und

mit György Kurtág teilgenommen sowie

eine enge musikalische Beziehung mit

seinem Vater Alfred Brendel gepflegt,

mit dem er Beethovens Werke für Klavier

und Violoncello aufführt. Als Kammer-

musiker und als Solist gastierte er u. a.

in Grossbritannien, Berlin, Buenos Aires

und London, wo er 1999 in der Wigmore

Hall sein Début gab. Er arbeitete häufig

mit Imogen Cooper, Till Fellner, Daniel

Hope, Lawrence Power, seinem Trio mit

Paul Lewis und Katharine Gowers zu-

sammen und in einem neuen Duo mit

Tim Horton. Seit Oktober 2002 ist Adri-

an Brendel Mitglied der Kammermusik

Society des namhaften «CMS2-Projekts

Junger Künstler» des Lincoln Center in

New York. Er ist Mitbegründer des Music

at Plushv, einem Sommer-Musikfestivals,

das alljährlich in Dorset, im Südwesten

Englands stattfindet.

Page 41: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

80 Festival der Zukunft 81Festival der Zukunft

Carlo De Martini Viola

Thomas Gould Violine

Corey Cerovsek Violine

Paolo Giacometti Klavier

Der in Paris beheimatete Corey Cerovsek

wurde 1972 in Vancouver geboren und

erlernte das Geigenspiel bereits mit fünf

Jahren. Er nahm Unterricht bei Charmian

Gadd und Richard Goldner und war als

Zwölfjähriger der jüngste Absolvent in

der Geschichte des Royal Conservatory

of Music in Toronto. Er wurde Schüler

von Josef Gingold und trat in die Indiana

University ein, wo er mit fünfzehn Jahren

einen Bachelor und mit sechzehn einen

Master in Mathematik und Musik erwarb.

Parallel dazu studierte er bei Enrica Caval-

lo Klavier und trat bis 1997 häufig sowohl

als Pianist als auch als Violinist auf. Corey

Cerovsek gibt weltweit Konzerte als So-

list und wird von namhaften Orchestern

eingeladen. Er ist auch ein begeisterter

Kammermusiker und nimmt häufig an

Festivals in Finnland, in der Schweiz, in

den USA, in Frankreich sowie in Italien

teil. Zu seinen Kammermusikpartnern

gehören unter anderen Jean-Yves Thi-

baudet, Thomas Quasthoff, Julian Rach-

lin, Joshua Bell, Julien Quentin, Jeremy

Denk, Leonidas Kavakos, Eric Le Sage,

Denis Pascal, Alexandre Tharaud, Paul

Meyer, Truls Mørk, Tabea Zimmermann,

Katia Skanavi, Isabelle van Keulen, Leif

Ove Andsnes sowie das Borromeo- und

das Ysaÿe-Quartett.

Paolo Giacometti konzertiert weltweit

als Solist und Kammermusiker auf, er

spielt sowohl auf historischen Tastenin-

strumenten als auch auf dem modernen

Konzertflügel. Seit seiner frühen Kindheit

lebt der in Mailand geborene Pianist in

den Niederlanden, wo er am Sweelinck-

Konservatorium in Amsterdam bei Pro-

fessor Jan Wijn studierte. Seither spielt er

regelmässig in Konzerthäusern wie dem

Concertgebouw Amsterdam, dem Teatro

Colón in Buenos Aires, der Londoner Wig-

more Hall und dem Théâtre du Châtelet

in Paris mit renommierten Orchestern

unter Dirigenten wie Frans Brüggen, Ken-

neth Montgomery, Laurent Petitgirard

und Jaap van Zweden. Neben seinen Ak-

tivitäten als Solist hegt Paolo Giacometti

eine grosse Vorliebe für die Kammermu-

sik. Zu seinen Kammermusikpartnern

gehören Musiker wie Pieter Wispelwey,

Bart Schneemann, Gordon Nikolich,

Janine Jansen und Emmy Verhey. Seine

CD-Einspielungen für das Label Channel

Classics wurden mit vielen Preisen wie

dem Diapason d’Or und dem Choc du

Monde de la Musique ausgezeichnet. Für

die dritte CD in seiner Gesamtaufnahme

von Rossinis Klaviermusik erhielt er 2001

einen Edison.

Carlo De Martini studierte in Mailand

und in Salzburg bei Sándor Végh. 1985

besuchte er die Meisterkurse von György

Sebök in Ernen und tritt seit der ersten

Ausgabe des Festivals der Zukunft in

Ernen auf. Er gründete unter anderem

ein Klaviertrio, das Streichquartett Le

Ricordanze und das Kammerorchester Il

Quartettone. Mit diesem Kammerorches-

ter bestritt er erfolgreich Konzerte in ganz

Italien mit Solisten wie György Sebök und

Ulrike-Anima Mathé. Die historische Auf-

führungspraxis mit Originalinstrumen-

ten nimmt einen wichtigen Platz in sei-

ner Konzerttätigkeit ein. Seit mehreren

Jahren ist er auch als Dirigent tätig und

führte unter anderem mit grossem Erfolg

«Die Zauberflöte» und «La clemenza di

Tito» auf. Er ist Professor für Violine und

Kammermusik an der Internationalen

Akademie für Musik in Mailand.

Thomas Gould wurde 2008 vom «Evening

Standard» zum aufsteigenden Stern ge-

wählt. Er gab im letzten Jahr Soloabende

in der Wigmore Hall und im Holywell

Music Room und Konzerte mit dem Lon-

don Contemporary Orchestra, dem City

of Birmingham Philharmonic Orchestra

und dem Manchester Concert Orches-

tra. Thomas Gould ist auch als Leiter

des Aurora Orchestra und Co-Leiter der

Britten Sinfonia im Londoner Musikle-

ben sehr präsent. Mit drei Jahren schon

erhielt Thomas Gould Violinunterricht

bei Sheila Nelson, mit 18 nahm er sein

Studium auf bei György Pauk mit einem

Stipendium an der Royal Academy of

Music, spielte beim Artea String Quar-

tet mit und gründete mit dem Pianisten

John Reid ein Duo, mit dem er bis heute

regelmässig in ganz Grossbritannien auf-

tritt. Als Konzertsolist ist Gould ebenso

gefragt; er spielt ein breites Repertoire

von J. S. Bach bis Thomas Adès. Seine CD-

Einspielungen finden sich bei den Labels

Hyperion und Meridian. Thomas Gould

spielt eine Violine von Gennaro Gagliano

aus dem Jahr 1754.

Page 42: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

82 Festival der Zukunft 83Festival der Zukunft

Claudius Herrmann Violoncello

Xenia Jankovic Violoncello

Rachel Harnisch Sopran

Mark  Holloway Viola

Rachel Harnisch hat sich vor allem als Mo-

zart-Sängerin einen Namen gemacht: als

Pamina in «Die Zauberflöte» in Bern, Zü-

rich, Paris, Baden-Baden, Madrid, Athen,

Turin, München und Düsseldorf unter

Franz Welser-Möst, Jiri Kout, Claudio Ab-

bado, Colin Davis, Neville Marriner, Fabio

Biondi, Ivor Bolton; als Fiordiligi in «Così

fan tutte» in Ferrara unter Abbado und in

Glyndebourne, als Konstanze in «Die Ent-

führung aus dem Serail» in Brüssel oder

als Contessa in «Le nozze di Figaro» in

Verona und Dresden. Aber auch «Pelléas

et Mélisande» und «L’amour de loin» in

Bern, «Der Rosenkavalier» in Essen, die

Uraufführung von Fabio Vacchis «Tene-

ke» unter Roberto Abbado an der Mai-

länder Scala, «Les contes d’Hoffmann»

in Genf oder «Fidelio» in Florenz unter

Zubin Mehta und in Modena und Ferrara

unter Claudio Abbado sind wichtige Stat-

ionen ihrer Karriere. 2010 singt sie in Bern

Poulencs «Les dialogues des Carmélites»,

in Antwerpen «L’amour de loin» und in

Florenz «Le nozze di Figaro». Als Konzert-

sängerin gastiert sie 2010 u. a. in Turin,

St-Louis, Gstaad, Lausanne, Winterthur,

Mailand, München unter Claudio und

Roberto Abbado, Douglas Boyd, Vladimir

Ashkenazy, Sir Christopher Hogwood. Ra-

chel Harnisch gab Liederabende u. a. in

Freiburg, Brig, Lausanne, Genf, Luzern,

Rom, Dortmund und Berlin.

Mark Holloway wurde 1980 in New York

geboren und ist als Kammermusiker und

Orchestermusiker sowohl in den Ver-

einigten Staaten als auch international

aktiv. Seine künstlerische Ausbildung er-

hielt er am renommierten Curtis Institute

in Philadelphia, wo er 2005 sein Diplom-

studium bei Michael Tree, Bratschist des

Guarneri Quartetts, abschloss, sowie an

der Boston University. Er wirkte als erster

Bratschist beim Tanglewood-Festival und

im New York String Orchestra und spielte

als Orchestermusiker unter anderem in

Orchestern wie New York Philharmonic,

Orpheus Chamber Orchestra, American

Symphony, Boston Symphony, Portland

Symphony, Chamber Orchestra of Phi-

ladelphia und dem St. Paul Chamber

Orchestra. Mark Holloway lebt derzeit in

New York, wo er regelmässig bei den gros-

sen Orchestern der Stadt mitwirkt. Als

Kammermusiker trat er u. a. am Marlboro

Music-Festival, in Ravinia und in Prussia

Cove auf. Mark Holloway ist Mitglied der

renommierten Chamber Music Society of

Lincoln Center Two.

Claudius Herrmann studierte bei David

Geringas an der Musikhochschule Lü-

beck. Er erhielt zahlreiche Preise und Aus-

zeichnungen (unter anderem beim Inter-

nationalen Brahms-Wettbewerb 1990 in

Hamburg den Sonderpreis für die beste

Interpretation des Brahms-Doppelkon-

zerts). Seit 1991 ist er Solocellist im Or-

chester der Oper Zürich und arbeitet dort

regelmässig mit namhaften Dirigenten

und Solisten zusammen. Als Cellist des

renommierten Amati-Quartetts Zürich

trat er weltweit auf. Als Kammermusik-

partner hat Claudius Herrmann ausser-

dem mit Musikern wie Krystian Zimer-

man, Bruno Canino, Jean-Pierre Rampal

und Heinrich Schiff konzertiert. Neben

mehr als fünfzehn CD-Einspielungen

mit dem Amati-Quartett hat er auch drei

CDs mit Cellosonaten von Brahms, Rei-

necke und Herzogenberg veröffentlicht.

Claudius Herrmann spielt ein besonders

klangschönes Instrument von Giovanni

Paolo Maggini (um 1600), das ihm von der

Maggini-Stiftung Langenthal zur Verfü-

gung gestellt wird.

Xenia Jankovic gab mit neun Jahren ein

vielbeachtetes Début als Solistin mit den

Belgrader Philharmonikern. 1970 erhielt

sie ein Staatsstipendium für die Zentral-

schule des Moskauer Konservatoriums

und wurde Schülerin von Stefan Kalianov

und Mstislav Rostropowitsch. Sie studier-

te bei Pierre Fournier in Genf und Antonio

Navarra in Detmold. Nach nationalen und

internationalen Erfolgen gewann sie 1981

den ersten Preis des renommierten Gas-

par-Cassado-Wettbewerbs in Florenz, der

ihr die Anerkennung und Aufmerksam-

keit der internationalen Musikwelt brach-

te. Ihre solistischen Auftritte mit Orches-

tern sind vom Publikum sowie der Presse

enthusiastisch aufgenommen worden.

Als engagierte Kammermusikerin spielt

sie unter anderem mit Gidon Kremer und

András Schiff und ist ein regelmässiger

Gast bei internationalen Festivals in der

ganzen Welt. Seit 1990 ist Xenia Janko-

vic Professorin an der Musikhochschule

in Würzburg.

Page 43: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

84 Festival der Zukunft 85Festival der Zukunft

Jean Piguet Violine

Jan Philip Schulze Klavier

Elisabeth Kufferath Violine

Hansheinz Schneeberger Violine

Ausgebildet an der Musikhochschule

Lübeck bei Uwe-Martin Haiberg und

Nora Chastein und bei Donald Weiler-

stein am Cleveland Institute of Music,

wurde sie 1996 Konzertmeisterin bei

den Bamberger Symphonikern, parallel

dazu unterrichtete sie in Meisterkursen

am Interlochen Center for the Arts, Mi-

chigan, und an der McGill University in

Montreal. Elisabeth Kufferath war Profes-

sorin an der Musikhochschule Detmold,

seit April 2009 ist sie an der Hochschule

für Musik und Theater in Hannover tätig.

Daneben ist sie weltweit als Solistin, Kam-

mermusikerin und Gastkonzertmeisterin

tätig. Als gefragte Kammermusikerin war

sie Partnerin von Isabelle Faust, Antje

Weithaas, Patrick Demenga, Lars Vogt,

Pierre-Laurent Aimard, dem Klaviertrio

Jean Paul und anderen. Darüber hinaus

ist sie seit 1992 Gründungsmitglied des

Tetzlaff Quartetts. Elisabeth Kufferath ist

ein gerngesehener Gast bei den Berliner

Festwochen, dem Lucerne Festival, dem

Heimbach Festival «Spannungen», dem

Schleswig-Holstein Musik Festival, dem

Rheingau Musik Festival, den Festivals in

Feldkirch, Davos, Ravinia und Aspen.

Hansheinz Schneeberger wurde 1926 in

Bern geboren. Er studierte am Konser-

vatorium Bern bei Walter Kägi. Weitere

Studien folgten bei Carl Flesch in Lu-

zern, später auf Rat von Jacques Thibaud

in Paris bei Boris Kamensky. Von 1948 an

unterrichtete er an den Konservatorien in

Biel und Bern. Von 1958 bis 1961 war er

erster Konzertmeister im Orchester des

NDR in Hamburg. Ab 1961 leitete er eine

Meisterklasse für Violine an der Musik-

akademie Basel. In seiner mehr als ein

halbes Jahrhundert umspannenden in-

ternationalen Karriere hat Schneeberger

wichtige Werke uraufgeführt, so unter

anderem das Violinkonzert von Frank

Martin (1952) und das Violinkonzert Nr. 1

von Béla Bartók. Neben seinen weltweiten

Auftritten mit dem Orchestre de la Suisse

Romande unter Ernest Ansermet hat er

auch mit Dirigenten wie Paul Hindemith,

Carl Schuricht, Wolfgang Sawallisch und

Heinz Holliger zusammengearbeitet.

Seine Kammermusikpartner reichen von

Casals und Horszowski bis zu Gidon Kre-

mer. Seine Diskographie umfasst Werke

von Bach, Schubert, Schumann, Reger

und Ives bis zu Carter und Veress. Unter

seinen diversen Auszeichnungen sind der

Schumann-Preis der Stadt Zwickau (1995)

und der erste Goldene Bogen der Geigen-

bauschule Brienz (2000) zu nennen.

Jean Piguet studierte am Konservatorium

in Lausanne bei Stéphane Romascano

und am Konservatorium in Bern bei Max

Rostal, wo er mit Auszeichnung das Solis-

tendiplom erhielt. Danach bildete er sich

an der Indiana University in Bloomington

bei Josef Gingold und Franco Gulli wei-

ter. Bei György Sebök, János Starker und

Menahem Pressler studierte er Kammer-

musik. Nach Tätigkeiten als Konzertmeis-

ter bei den Orchestern in Lausanne und

Zürich ist er heute Konzertmeister beim

Orchestre de la Suisse Romande. Er hat

als Solist unter der Leitung von vielen

bekannten Meistern gespielt. Die Kam-

mermusik umfasst einen wichtigen Teil

seiner Aktivitäten, vor allem mit dem En-

semble Swiss Chamber Players und mit

dem Streichersextett des Orchestre de la

Suisse Romande, das er gegründet hat.

Jan Philip Schulze erhielt seine pianis-

tische Ausbildung an der Musikhoch-

schule in München und am Moskauer

Tschaikowsky-Konservatorium. Als ge-

fragter Liedbegleiter und Kammermu-

siker konzertiert er international mit

Partnern wie Juliane Banse, Annette

Dasch, Rachel Harnisch, Dietrich Hen-

schel, Jonas Kaufmann, Yves Savary,

Robert Dean Smith und Violeta Urmana

auf den bedeutendsten Konzertpodien

zwischen Concertgebouw Amsterdam,

Théâtre de la Monnaie Brüssel, Wigmore

Hall London, in Madrid, Paris, Wien und

Tokio, an der Mailänder Scala, auf den

Festspielen von Luzern, Salzburg, Edin-

burgh, München und Schwarzenberg.

Gleichzeitig gilt Jan Philip Schulze als he-

rausragender Interpret zeitgenössischer

Musik. Seine Mitwirkung an zahlreichen

Uraufführungen, die von der Fachpres-

se als Referenzaufnahme hoch gelobte

Einspielung von Hans Werner Henzes

Klavierwerk sowie jüngst das Début mit

dem Sinfonieorchester des Bayerischen

Rundfunks im Klavierkonzert «Sinaphai»

von Iannis Xenakis dokumentieren sein

besonderes Engagement.

Page 44: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

86 Festival der Zukunft 87Festival der Zukunft

Michel Westphal Klarinette

Knut Erik Sundquist Kontrabass

Ylvali Zilliacus Viola

Der norwegische Kontrabassist Knut

Erik Sundquist gehört zu den führenden

Vertretern seines Instruments. Nach

sieben Jahren Tätigkeit im Bergen Phil-

harmonic Orchestra arbeitet er jetzt re-

gelmässig mit dem Norwegischen Kam-

merorchester, dem Norwegischen Barock

Orchestra, dem Ensemble Modern, dem

Luzern Festival Orchester sowie dem

Mahler Chamber Orchestra unter Leitung

von Claudio Abbado zusammen. Des wei-

teren spielt er mit Künstlern wie Leif Ove

Andsnes und dem Orion String Quartet

zusammen. Knut Erik Sundquist, ein frü-

herer Fussballspieler, gab den Sport auf,

um Musik zu studieren. Zunächst spielte

er auf einem selbstgebauten Kontrabass.

Seine musikalische Laufbahn führte ihn

vom Jazz über ein lokales Orchester in

seiner Heimatstadt Tromsø und letztlich

über Mozarts «Requiem» in die klassi-

sche Musikwelt. Weitere Studien machte

er dann in Wien. Auch mit Rezitals hat

sich Knut Erik Sundquist in seinem Hei-

matland Norwegen wie auch in anderen

Ländern viel Erfolg erspielt. Vor kurzem

wurde er beim Northern Lights Festival

mit einem Preis für seine musikalische

Leistung ausgezeichnet.

Ylvali Zilliacus ist eine international ge-

fragte Bratschistin und Kammermusike-

rin. Zusammen mit ihrem preisgekrönten

Ensemble Lendvai Streichtrio konzertiert

sie in ganz Europa. Als Kammermusike-

rin und in Sonatenabenden ist sie regel-

mässig bei internationalen Festivals zu

Gast. Viele ihrer Konzerte wurden im Ra-

dio übertragen, so etwa im britischen Ra-

dio BBC 3, dem niederländischen Radio

4, dem Deutschen Kulturradio und dem

schwedischen Radio P 2. Zusammen mit

ihrem Duopartner, dem Pianisten Sholto

Kynoch, hat sie Konzerte im Vereinigten

Königreich von Grossbritannien und

Irland, in Schweden und Rumänien ge-

spielt. Seit 2008 tritt sie regelmässig mit

dem Chamber Orchestra of Europe auf.

Auf der Barockviola hat Ylvali zusammen

mit dem English Concert (unter der Lei-

tung von Andrew Manze) Kammermusik-

tourneen in Europa und den Vereinigten

Staaten gespielt und Aufnahmen für

Harmonia Mundi gemacht. Des weiteren

arbeitete sie mit Florilegium (Ashley So-

lomon) und dem Irish Baroque Orches-

tra Chamber Soloists (Monica Huggett)

zusammen.

Michel Westphal wurde im französischen

Valence geboren. Er beendete sein Musik-

studium in Lyon bei Ferdinand Sansalone

und beim französischen Solisten Jacques

Lancelot. Nachdem er ein Jahr lang beim

Philharmonischen Orchester in Nizza als

Soloklarinettist tätig gewesen war, wurde

er im Alter von nur 23 Jahren zum Solokla-

rinettisten beim Orchestre de la Suisse Ro-

mande berufen. Mit den Orchestern von

Genf und Lausanne tritt er regelmässig

als Solist bei ihren Tourneen auf. Michel

Westphal erhielt mehrere Preise, unter

anderem den ersten Preis beim Interna-

tionalen Wettbewerb von Martigny und

den ersten Preis der Musikschule von

Lyon. Er ist ein gefragter Kammermusiker

und tritt unter anderem regelmässig mit

den Chamber Players de l’OSR oder mit

dem Ensemble Barbaroque auf. Als Mit-

glied des Bläserensembles Fidelio aus

Genf hat er mehrere Aufnahmen einge-

spielt, unter anderem mit Werken von

Mozart unter der Leitung von Armin Jordan.

Page 45: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

LITERARISCHE VERANSTALTU NGEN*11.-25. JULI 2010*

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Page 46: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

91Literarische Veranstaltungen

10.-16.JULI*Biographie-Werkstatt

Älterwerden gestaltenmit Dr. Ursula Baumgardt

Vielfältig sind Lebensläufe und Erfahrungen von Menschen, die auf 50 und mehr Jahre ihres Lebens zurückblicken können. Dieser Kurs richtet sich an Interessierte, die in einer Gruppe das eigene Älterwerden in den Blick nehmen wollen.

Ausgehend von Bildern aus der darstellenden Kunst sowie Texten aus der Literatur zum Thema Altern, sind die Teilnehmenden dazu aufgefor-dert, über ihre eigenen Erfahrungen zu erzählen. Im Zuhören und wechsel-seitigen Austausch über Chancen und Probleme des Älterwerdens wird es möglich, unterschiedliche Sicht-, Wahrnehmungs- und Handlungsweisen kennenzulernen, die gegebenenfalls dazu geeignet sind, die eigene Per-spektive zu erweitern. Da der Kurs im Musikdorf Ernen stattfindet, wird auch die Bedeutung von Musik in der eigenen Biographie ausführlich zur Sprache kommen.

Der Kurs hat Werkstattcharakter: Neben Erzählungen zur jeweiligen biographischen Thematik stehen gestalterische Elemente im Vordergrund. Individuelles Schreiben, Zeichnen und Malen sollen jede einzelne Teilneh-merin, jeden einzelnen Teilnehmer zu vertieften, vielleicht sogar neuen Einsichten in die eigene Biographie führen und das Interesse wecken, die bevorstehenden Lebensjahre aktiv und bewusst zu gestalten.

Die Kursgebühren betragen CHF 490.–. Die Platzzahl ist beschränkt. Ein attraktives Rahmenprogramm mit viel Klaviermusik, geselligem Bei-sammensein und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region rundet die Biographie-Werkstatt ab.

Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 10 Personen. Der Organisator behält sich vor, bei geringer Teilnehmerzahl den Kurs 6 Wochen vor Kursbeginn zu annullieren. Bereits geleistete Kursgebühren werden zurückerstattet.

Anmeldung: Telefon +41 27 971 10 00 oder per E-Mail an [email protected]. Anmeldeschluss: 30. Juni 2010.

Page 47: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

93Literarische Veranstaltungen

17.-23.JULI*Schreibseminar

Am Anfang war… der erste Satzmit Donna Leon und Richard Powers

Romanliteratur ist dann am besten, wenn es ihr gleich auf den ersten Seiten gelingt, die Geschichte in Gang zu setzen und die Lesenden auf das nachfolgende Geschehen einzustimmen. Bereits mit einigen gut kompo-nierten Sätzen entsteht ein Mikrokosmos und wird die Grundlage geschaf-fen, um im Kleinen das Tor zur ganzen moralischen Vielschichtigkeit der Welt der Fiktion zu öffnen. Alle Bestandteile einer gelungenen Geschichte – Figur, Schauplatz, Konflikt, Thema – können auf den ersten Seiten einge-woben werden.

Doch weil auch hier gilt, gut begonnen ist halb gewonnen, ist der Ein-stieg, gerade weil er so wichtig ist, für die Schreibenden häufig der schwie-rigste Teil der Geschichte. Wie kann mittels einiger Abschnitte all das ver-mittelt werden, was für eine Figur auf dem Spiel steht, in einer Welt, die über kurz oder lang durch Konflikte und Konfrontationen aus den Fugen gerät?

In diesem einwöchigen Schreibseminar betrachten die Teilnehmen-den etwas näher u. a. das Handwerk und den Prozess, die beide mit dem Gelingen eines guten Anfangs verbunden sind. Denn in der Fiktion ist es nicht anders als im wirklichen Leben: Eine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt es nicht!

Das Schreibseminar wird in englischer Sprache durchgeführt. Die Kurs-gebühren betragen CHF 490.–. Die Platzzahl ist beschränkt. Ein attraktives Rahmenprogramm mit viel Barockmusik, geselligem Beisammensein und kulinarischen Köstlichkeiten aus der Region rundet das Schreibseminar ab.

Anmeldung: Telefon +41 27 971 10 00 oder per E-Mail [email protected]. Anmeldeschluss: 30. Juni 2010.

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Page 48: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

95Literarische Veranstaltungen

24.-25.JULI*Querlesen

Ein literarisches Wochenende mit Friedrich Dönhoff, Kristof Magnusson, Christian Schünemann und Corinna Waffender, moderiert von Udo Rauchfleisch

Zum dritten Mal lädt das Musikdorf zum Querlesen in den Tellensaal in Ernen ein. Mit dabei sind Kristof Magnusson, der nach seinem preisgekrön-ten Débutroman «Zuhause», 2006, sein neustes Werk, «Das war ich nicht», vorstellen wird, ferner Friedrich Dönhoff, der sich nach einer Ausbildung zum Drehbuchautor als Autor von Biographien einen Namen gemacht hat. Sein bekanntestes Werk ist das Buch über Marion Gräfin Dönhoff. Corin-na Waffender bereichert die Krimilandschaft unter anderem mit ihrem Kriminalroman «Tod durch Erinnern». Das «literarische Quintett» wird mit Christian Schünemann ergänzt, der über Tomas Prinz – Starfriseur aus München und Detektiv wider Willen – erzählen wird.

Ein junger Banker auf dem Sprung zur grossen Karriere, eine Literatur-übersetzerin und ein international gefeierter Schriftsteller, die in Berlin tä-tige Hauptkommissarin Inge Nowak, Sebastian Fink, Hamburgs jüngster Hauptkommissar: Was haben diese Figuren auf der Krimibühne gemein-sam und sind Friseure tatsächlich so gute Menschenkenner?

Dies und noch viel mehr erfahren Sie beim Querlesen in Ernen. Mode-riert werden die Gespräche von Udo Rauchfleisch, emeritiertem Professor des Instituts für Psychologie der Universität Basel und Autor zahlreicher Veröffentlichungen.

Die drei Lesungen finden im Tellenhaus in Ernen statt.

Samstag, 24. Juli, von 19.30 bis 21.00 UhrSonntag, 25. Juli, von 11.00 bis 12.30 UhrSonntag, 25. Juli, von 20.00 bis 21.30 Uhr

Eintrittspreis: CHF 15.– pro LesungBuchhandlung & Papeterie

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Tel. 027 923 18 84, www.wegenerplatz.ch

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Page 49: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

WEITERBILDUNGS KURSE*

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Page 50: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

99Weiterbildungskurse

14.-20.AUGUST*Meisterkurs für Orgel

mit Zsigmond Szathmáry

Qualitativ hochstehende klassische Musik in der Atmosphäre eines Bergdorfes zu pflegen wird von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen sehr geschätzt. Bereits zum 31. Mal lädt Zsigmond Szathmáry zu einem Meisterkurs für Orgel nach Ernen ein.

Ziel des Meisterkurses ist es, den Teilnehmenden eine Vertiefung ihrer Interpretation zu ermöglichen, grundlegende Techniken für den Umgang mit Musik sowie Wege zu sinnvollen Entscheidungen bei der eigenen Inter-pretation zu vermitteln.

Am Schluss des Meisterkurses, am Freitag, dem 20. August 2010, um 20.00 Uhr, laden die Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer sowie Zsig-mond Szathmáry zu einem Orgelkonzert ein.

Die Platzzahl am Meisterkurs ist beschränkt. Für weitere Informa-tionen zum Orgelkurs wenden Sie sich bitte direkt an den Kursleiter Prof. Zsigmond Szathmáry, Telefon +49 7633 81 518 oder per E-Mail [email protected].

Die Orgel in der Kirche St. Georg in Ernen ist eine der ältesten der Schweiz. Eine Orgel wird erstmals 1648 erwähnt. 1677 schloss die Pfarrei mit dem Orgelbauer Christopher Aebi (1642 bis 1688) aus Solothurn einen Vertrag für eine neue Orgel ab. Das Instrument musste im 18. und 19. Jahrhundert zahlreiche Umbauten erdulden. 2005 wurde die Orgelbaufirma Hans J. Füglister in Grimisuat VS erneut – nach 1968 – mit der Restauration betraut.

Zsigmond Szathmáry wurde 1939 in Ungarn geboren. Er erhielt seine musikalische Ausbil-dung in Komposition und Orgel an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Weiterbildende Studien führten ihn nach Wien und Frankfurt. 1960 gewann er den ersten Preis beim Orgelwett-bewerb in Budapest. 1972 erhielt er das Bach-Preis-Stipendium der Freien Hansestadt Ham-burg. Als Organist wirkte er in Hamburg und am Dom von Bremen. Nach Lehrtätigkeiten an den Musikhochschulen in Lübeck und Hannover hatte er von 1978 bis 2006 eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg i. Br. inne. Zsigmond Szathmáry ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und gibt regelmässig Gastkurse an Musikhochschulen und Universitäten in Europa, den USA, Japan und Korea. Er ist Dozent an der Sommerakademie für Organisten in Haarlem (Holland) und unterrichtet in den Darmstädter Ferienkursen. 1987 hat ihm das Nationale Franz-Liszt-Gedenkkomitee des ungarischen Staates die Franz-Liszt-Pla-kette verliehen. Er unternahm ausgedehnte Konzertreisen und spielte zahlreiche Schallplatten und CDs ein.

Page 51: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

Weiterbildungskurse100 101Weiterbildungskurse

5.-10.SEPT*Hörwerkstatt

mit Thomas Demenga und dem Mondrian-Ensemble Basel

Treffen zwischen Komponist, Interpreten und Publikum – mit zwei Kompo-sitionen von Thomas Demenga und dem Klavierquartett Es-Dur op. 47 von Robert Schumann

An fünf Spätsommertagen wird im Musikdorf Ernen zum dritten Mal eine Hörwerkstatt geöffnet. Was ist das?

In engem Kontakt mit den Mitgliedern des Mondrian-Ensembles Basel und dem Komponisten Thomas Demenga wird gemeinsam der Weg von einer neu geschriebenen Komposition zu ihrer klanglichen Realisierung erlebbar. Was normalerweise als Fertigprodukt in einigen Minuten an einem vorbeirauscht, kann hier in seiner allmählichen Entstehung erfah-ren werden.

Neben Demengas neuem Werk für Violoncello solo wird in der gleichen gemeinschaftlichen Art auch sein Streichtrio «Palindromanie» erarbeitet. Dieses basiert auf dem kurzen «Satz für Streichtrio» von Anton Webern aus dem Jahre 1925. Demenga verarbeitet hier das Webernsche Tonmaterial in repetitiver Art und Weise zu musikalischen Palindromen. Der «Satz für Streichtrio» von Anton Webern wird vorgängig zur «Palindromanie» eben-falls gespielt. Vormittags soll öffentlich geprobt und diskutiert werden, dann wird es wohl individuell in lockeren Begegnungen und Gesprächen weitergehen. Die zauberhafte Gegend lädt ein zu ausgiebigem Wandern.

Am Freitag, dem 10. September 2010, um 20.00 Uhr, wird im Abschluss-konzert des Mondrian-Ensembles nebst den Kompositionen Demengas auch das bekannte Klavierquartett Es-Dur op. 47 von Robert Schumann erklingen.

Die Werkstatt ist für alle offen, die ihrer Kammermusikpassion nachge-hen möchten. Es werden zwar auch Noten und Bücher herumliegen – aber es gibt selbstverständlich viele Zugänge, für Laien ebenso wie für Fachleute.

Die Teilnahmegebühren betragen CHF 150.–, für Studierende CHF 75.–.Ein attraktives Rahmenprogramm rundet die Hörwerkstatt ab.

Anmeldung: Telefon +41 27 971 10 00 oder per E-Mail an [email protected]. Anmeldeschluss: 31. August 2010

Thomas Demenga konzertiert als Kam-

mermusiker und Solist an allen wich-

tigen Festivals und Musikzentren der

Welt. Seit 1980 leitet Thomas Demenga

eine Ausbildungs- und Solistenklasse an

der Hochschule für Musik in Basel. Eine

umfangreiche Reihe von CD-Einspielun-

gen, erschienen bei ECM, dokumentiert

seine künstlerische Arbeit. Als internatio-

nal renommierter Solist, Komponist und

Pädagoge gehört er zu den herausragen-

den Cellisten und Musikerpersönlich-

keiten unserer Zeit. Als Kammermusiker

und Solist konzertiert er bei wichtigen

Festivals und in Musikzentren der Welt.

Besonders intensiv widmet er sich der

neuen Musik und setzt sich auch mit Im-

provisation auseinander.

Die Auseinandersetzung mit neuer und

neuester Musik ist dem Mondrian-En-

semble genauso ein Hauptanliegen wie

die intensive Beschäftigung mit dem

klassisch-romantischen Repertoire. Ent-

sprechend versteht sich das Ensemble

als Spezialensemble für zeitgenössische

Musik und zugleich als Interpretin inno-

vativer Musik vergangener Jahrhunderte.

Neben seiner «Auftragskonzerttätigkeit»

erarbeitet das Mondrian-Ensemble jähr-

lich drei unabhängige Projekte mit selbst

gestalteten und verantworteten Program-

men. Diese kontinuierliche Arbeit hat Pro

Helvetia 2009 dazu bewogen, das Ensem-

ble auf der Plattform «compass» als hiesi-

ge Vertreter der zeitgenössischen Musik

international zu präsentieren.

Das Mondrian-Ensemble Basel wurde

im Jahr 2000 gegründet. Das Ensemble

gewann mehrere Preise und ist an di-

versen renommierten nationalen und

internationalen Festivals aufgetreten.

Neben der intensiven Beschäftigung mit

dem klassisch-romantischen Repertoire

ist es den vier Musikern ein Hauptanlie-

gen, sich mit neuer und neuester Musik

auseinanderzusetzen. Das Ensemble hat

bereits viele Werke uraufgeführt, u. a. von

Dieter Ammann, Detlev Müller-Siemens

und Rudolf Kelterborn.

Page 52: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

ALLGEMEINE INFO RMATIONEN*

3930 VISPKantonsstr. 55T +41 27 948 00 [email protected]

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Unser CO2-Ausstoss, verursacht durch die

Herstellung und den Transport, wird in

Zusammenarbeit mit myclimate kompensiert.

Page 53: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

105Allgemeine Informationen

Eintrittskarten und Abonnemente

Online-Bestellungwww.musikdorf.ch

Telefonische BestellungTelefon: +41 27 971 10 00, Montag bis Freitag, 9.00–17.00 Uhr

AbendkasseDie Abendkasse im Büro vom Musikdorf Ernen ist jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn offen. Diese befindet sich kurz nach Seiler Sport auf dem Weg zur Kirche.

Weitere VorverkaufsstelleWelcome Center Ernen, Telefon: +41 27 971 17 42Montag bis Freitag 8 bis 12 und 14 bis 18 Uhr – Samstag 8 bis 11 Uhr

ZahlungsbedingungenBarzahlung, Rechnung, Kreditkarte (Mastercard, Visa), EC-direct, Postcard. Bei Zustellung per Post verrechnen wir einen Unkostenbeitrag von CHF 5.–.

AbonnementeKlavierrezitale CHF 120.– CHF 75.–*Barockkonzerte CHF 200.– CHF 175.–*Festival der Zukunft CHF 300.– CHF 265.–** Abonnementspreise für Mitglieder des Vereins Musikdorf Ernen

Im Abonnement des Festival der Zukunft ist das Jazzkonzert und das Orchesterkonzert 3 in Martigny nicht inbegriffen.

Alle Plätze sind nummeriert.

Page 54: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

107Allgemeine Informationen

Eintrittskarten und Abonnemente

EintrittspreiseKlavier-, Orgel- und Winterkonzerte CHF 30.– CHF 15.–*Barockmusikkonzerte CHF 40.– CHF 20.–*Festival der Zukunft– Kammerkonzerte CHF 40.– CHF 20.–*– Jazzkonzert CHF 40.– CHF 20.–*– Orchesterkonzerte CHF 50.– CHF 25.–** Studierende/Lehrlinge/Kinder

Eintrittskarten für das Gastkonzert in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny können unter der Nummer +41 27 722 39 78 bestellt werden.

ErmässigungenMit dem TCS-Mitgliederausweis CHF 5.– (nur Konzerte in Ernen und Brig)

GeschenkgutscheineGeschenkgutscheine mit frei wählbarem Betrag sind im Büro des Vereins Musikdorf Ernen erhältlich.

Page 55: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

108 Allgemeine Informationen 109Allgemeine Informationen

KonzertbusZu den Konzerten der Klavierwoche, der Barockkonzerte und des Festivals

der Zukunft (exkl. Jazzkonzert vom 8. August 2010) in Ernen fährt ein Konzert-bus von Oberwald nach Ernen sowie von Ernen nach Brig für das Konzert vom 9. August 2010 im Stockalperschloss in Brig. Preis CHF 5.– retour ab allen Haltestellen (Halbtax-, Generalabonnemente usw. sind nicht gültig).

  Konzertbeginn  Konzertbeginn  18.00 Uhr *  20.00 Uhr

Abfahrtsstation Abfahrtszeit Abfahrtszeit

Oberwald 17.00 Uhr 19.00 UhrObergesteln 17.03 Uhr 19.03 UhrUlrichen 17.06 Uhr 19.06 UhrGeschinen 17.08 Uhr 19.08 UhrMünster 17.11 Uhr 19.11 UhrReckingen 17.14 Uhr 19.14 UhrGluringen 17.15 Uhr 19.15 UhrRitzingen 17.16 Uhr 19.16 UhrBiel 17.17 Uhr 19.17 UhrSelkingen 17.18 Uhr 19.18 UhrBlitzingen 17.19 Uhr 19.19 UhrNiederwald 17.22 Uhr 19.22 UhrFürgangen 17.27 Uhr 19.27 UhrFiesch 17.32 Uhr 19.32 UhrNiederernen 17.36 Uhr 19.36 UhrErnen 17.40 Uhr 19.40 Uhr

Rückfahrt ** 15 Minuten nach Konzertschluss Haltestellen: offizielle Bushaltestellen

Konzert vom 9. August 2010 in Brig

Abfahrtsstation Abfahrtszeit

Ernen Dorfplatz 19.00 UhrFiesch Bahnhof 19.10 UhrLax Hotel Post 19.15 UhrBetten Talstation 19.20 UhrMörel Hotel Aletsch 19.25 UhrBrig 19.35 Uhr

Rückfahrt 15 Minuten nach Konzertschluss ab Brig Carparkplatz beim Parkhaus Weri

* 11. Juli, 18. Juli, 31. Juli und 7. August 2010

** Der Konzertbus hält nach den Konzerten vom Sonntag, dem 11. Juli, Sonntag, dem 18. Juli, Samstag, dem 31. Juli und Sonntag, dem 7. August 2010, am Bahnhof in Fiesch. Dort haben Sie Anschluss mit dem öffentli-chen Verkehr nach Brig, von wo Sie nach Bern, Basel, Lausanne, Sitten und Zürich weitereisen können.

Nach dem Jazzkonzert vom Sonntag, dem 8. August 2010, fährt um 19.37 Uhr vom Dorfplatz Ernen ein Postauto nach Fiesch. Dort haben Sie Anschluss mit dem öffentlichen Verkehr nach Brig, von wo Sie nach Bern, Basel, Lausanne, Sitten und Zürich sowie nach Oberwald weitereisen können.

Page 56: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

111Allgemeine Informationen

Der Verein Musikdorf ErnenDer Verein Musikdorf Ernen, gegründet 1987, hat es sich zur Aufgabe

gemacht, regelmässig kulturelle Veranstaltungen von höchster Güte in Er-nen durchzuführen. Wenn auch Sie unsere Ziele unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre Mitgliedschaft. Das Anmeldeformular finden Sie im Programmheft auf Seite 131.

VorstandAnton Clausen, Irene Clausen, Urs Karmann, Wilhelm Schmid, Francesco Walter

Künstlerische LeitungAda Pesch und Thomas Krümpelmann (Barockkonzerte), Carlo De Martini und Xenia Jankovic (Festival der Zukunft), Francesco Walter (Klavierwoche)

EhrenmitgliederAngelina Clausen, Peter Clausen, Willy Clausen, Josef Lambrigger, Martha Schmid, Eva Sebök

Mitarbeiterinnen und MitarbeiterSusanne Berchtold-Mutter, Felix Böni, Margrit Böni, Hans Bortis, Josef Briw, Lisbeth Briw, Mariette Briw, Sandra Briw, Christine Clausen, Do-ris Clausen, Emilia Clausen, Judith Clausen-Hardegger, Judith Clausen- Zurwerra, Peter Clausen, Stefan Clausen, Thomas Clausen, Willy Clausen, Tamara Fercher, Julia Heilig, Renata Heilig, Rosalie Heilig, Romaine Heynen, Vreni Heynen, Christine Imhasly, Otto Imhof, Nadine In-Albon, Ursula Klein, Christoph Mutter, Peter Pesch, Ingrid Schmid Birri, Emilia Schwery, Rita Seiler, Gaby Steffen, Markus Truffer, Katrin Ullmann, Annette von Goumoëns, Franziska Wenger, Christoph Zehnder, Odile Zeiter

FONDATION PIERRE GIANADDA MARTIGNY

MUSÉE GALLO-ROMAIN - MUSÉE DE L’AUTOMOBILECOLLECTION LOUIS ET EVELYN FRANCKPARC DE LA SCULPTURE DU XXe SIÈCLE

IMAGES SAINTESMaître Denis, Roublev et les autres

Galerie nationale Tretiakov Moscou

3 décembre 2009 - 13 juin 2010Tous les jours de 10 h à 18 h

NICOLAS DE STAEL1945 - 1955

18 juin - 21 novembre 2010Tous les jours de 9 h à 19 h

Rens.: tél. 027 722 39 78 - fax 027 722 52 85http://www.gianadda.ch - [email protected]

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Page 57: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

113Allgemeine Informationen

A Allison Joan, Corpus Christi, USA

Anthenien Irmgard, Brig-Glis

Aragno Michel u. Catherine, Neuchâtel

Aubert Marc-Henri, Villard-sur-Chamby

Augsburger Maria, Naters

Augsburger Medea, Naters

B Bagdasarjanz Felix u. Verena,

Oberrohrdorf

Bayard Raoul u. Myrna, Brig

Becher Horst u. Christa, Bellwald

Bellofatto Antonietta, Zug

Berchtold Roger, Naters

Berglandprodukte, Ernen

Berkovits Joost, Hoofddorp, NL

Berkovits Maria, Hoofddorp, NL

Berners Kurt, Blatten b. Naters

Bettler Peter, Matten b. Interlaken

Birri Philipp, Ernen

Bitterli Sibylle, Ulrichen

Blatter Georges, St. Gallen

Blokker Muus, Obergesteln

Blümm Manfred, Freiburg, D

Bodenmann Elsbeth, Brig

Bonnier Johannes, Dr., Nuenen, NL

Brand Keiko, Oetwil a.d.L.

Brügger Hans, Muttenz

Brügger-Urban Astrid, Muttenz

Brunner Fridolin, Langendorf

Bucher Hans Peter u. Hanni, Thun

Buob Beatrice, Brig

Burch Gabriela, Hünenberg am See

Burchard-Bindereif Elisabeth, Brig

Bürcher Alex, Brig

Burger Ingeborg, Hemmingen, D

Bürgin Peter u. Margreth, Basel

Burkhard-Moser Mireille, Saint-Blaise

Burri Hilda, Brig

C Capt Roland, Bern

Chamorel Daisy, Ollon

Clausen Anton u. Emilia, Ernen

Clausen Martin, Dr., Brig

Clausen Erwin, Ernen

Clausen Esther, Aarau

Cramatte Claude u. Liliane, Ettingen

D Dalichau Gerhard, Langen, D

Dalichau Gisela, Langen, D

de Sépibus Dorit, Dr., Sion

De Vos Robert, Groenekan, NL

Dreier Friedrich, Basel

Duboc Philippe, Moskau, RUS

Duss Kurt, Esslingen

Dysli Peter, Wohlen

E Ericsson Villa Barbro, Steinhausen

Ernst-Gentinetta Ada, Zumikon

Escher Stefan, Brig

Evers Brigitte, Langendorf

F Favre Michel M. u. Ursula, Adliswil

Feiser Walter, Dr., Oberkirch, D

Ferner Verena, Uerikon

Fessler Monique, Martigny

Février Daniel, Therwil

Février Monika, Therwil

Fischer Andras, Zürich

Flubacher Hanspeter, Therwil

Flubacher Trudi, Therwil

Flüeler Patrick, Fiesch

Fokker Adrian D., Bilthoven, NL

Fournier Junko, Lutry

Frey-Sutter Erwin, Gipf-Oberfrick

Fritzsche Marie-Louise, Visp

Fumeaux Melitta, Steinhausen

Fürer Anton u. Marlis, Flaach

Mitglieder Verein Musikdorf Ernen

Binntal – das Tal der verborgenen Schätze

Kaum eine andere Region in den Alpen verfügt über so viele intakte Ortsbilder und ausserordentliche Naturwerte wie das Binntal mit den drei Gemeinden Ernen, Grengiols und Binn.

Damit das reiche kulturelle und natürliche Erbe auch den künftigen Generationen zur Verfügung steht, richten die drei Gemeinden den «Landschaftspark Binntal» ein – einen regionaler Naturpark. Dieser grenzt unmittelbar an den Naturpark Veglia – Devero im benachbarten Pie-mont.

Sie können den Aufbau des Landschaftsparks unterstüt-zen, indem sie unsere Region besuchen, Produkte und Dienstleistungen geniessen und/oder Mitglied im Träger-verein des Landschaftsparks werden.

Landschaftspark Binntal, Postfach, 3996 Binn / Tel. 027 971 50 50 [email protected]; www.landschaftspark-binntal.ch

LANDSCHAF TSPARKBINNTALBINNERNENGRENGIOLS

N A T U R . K U LT U R . G E W E R B E . TO U R I S M U S . L A N D W I R T S C H A F T

Das Tal der verborgenen SchätzeKaum eine andere Region in den Alpen verfügt über so viele intakte Ortsbilder und ausserordentliche Na-turwerte wie der Landschaftspark Binntal.

Der Landschaftspark Binntal ist ein einmaliges Wan-derparadis mit unzähligen Kilometern von gut mar-kierten Wegen. Entdecken Sie die alten Holzhäuser, die seltenen Blumen oder die kostbaren Mineralien. Geniessen Sie die wunderschöne Kulturlandschaft und die ausgezeichnete Gastronomie.

Sie können den Landschaftspark Binntal unterstüt-zen, indem Sie die Region besuchen, Produkte und Dienstleistungen geniessen oder Mitglied im Träger-verein des Landschaftsparks werden.

Landschaftspark Binntal, Postfach, 3996 Binn, Tel. +41 (0)27 971 50 50, E-Mail: [email protected]

Page 58: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

114 Allgemeine Informationen 115Allgemeine Informationen

Fux Eve-Marie, Ried-Brig

G Geertesema Johan Herman, Soest, NL

Geissmann Robert G., Dottikon

Gentinetta Romeo, Dr., Termen

Gerber Heidi, Bern

Gertschen Stephan F., Basel

Giacometti Alberto u. Valeria, Como, I

Gischig Rosanna, Herrliberg

Gisel Werner, Bassersdorf

Gloor Walter u. Heidi, Lenzburg

Go MJ. Th H., Heerlen, NL

Goudswaard Hendrika, Wassenaar, NL

Grossniklaus Hans Ulrich, Steffisburg

Gsponer André, Brig

Gsponer Christiane, Brig

Gsponer-Lomazzi Clemens, Mühlebach

Gsponer-Lomazzi Lietta, Mühlebach

Gusset Hans, Unterägeri

Gusset Martha, Unterägeri

Gysin Peter, Dr., Gelterkinden

H Heim-Holzer Eliane, Naters

Heinzen-Schalbetter Paul u.

Antonia, Brig

Heinzmann Roland, Brig

Hemels Pieter, Fiesch

Hirsiger Madeleine, Zürich

Hochuli Ruth, Kölliken

Hoegger Gabi, Küsnacht

Höer Alice, Hedingen

Holzer Markus, Fiesch

Huber-Ritschard Dory, Bern

Huber-Schwarz Erich u. Ulrike, Ebikon

Hug Hans-Ulrich, Gross

Hunziker Peter u. Greti, Baden

Hürlimann Denise, Uznach

Hürlimann Urs, Dr., Uznach

Hürlimann Hans, Triesenberg, FL

I Ijsselmuiden Mieke, Oirschot, NL

Imahorn Claude, Brig

Imhasly Alphons, Lax

Imhasly-Clausen Veronika, Cham

Imhof Christian, Ernen

Imhof Christoph, Dr., Fiesch

Imhof Georg, Thun

Imhof Hans u. Christine, Brig

Imhof Paul, Lax

Imhof-Guntern Anna, Brig

Inderbitzin Isler Doris, Rothenburg

Isler Wolfgang, Rothenburg

J Jäger Cäsar, Brig

Jakober Cäsarine, Glarus

Jenelten Anton, Sion

Jenny Felix A. u. Adeline, Basel

K Kaech Hedy, Oberwald

Kahl Eugen, Dr., Berlin, D

Karmann Urs, Dr., Kindhausen

Käser Rita, Muri

Kaufmann Ruth, Zürich

Keller Hans-Peter, Küsnacht

Keller Lukas u. Franziska, Endingen

Kenzelmann Adolf, Brig-Glis

Kenzelmann Maria, Brig-Glis

Key Gÿsbrecht Gerrit, Halle-Zoersel, B

Koch Hermann, Wiesbaden, D

Koch Sigrid, Wiesbaden, D

Kolb Erwin, Gündlischwand

Konrad Ingrid, Mettmann, D

Konrad Klaus, Mettmann, D

Köppel Monika, Egliswil

Köppel Robert, Egliswil

Krafft Andreas, Berg

Krähenbühl Alfred u. Marianne, Selzach

Kreis-Muzzolini Angela, Bern

Krieg Pius, Ebikon

Küchler-Grab Marta, Einsiedeln

Küffer-Gassmann Beatrix, Ebmatingen

L Lagger Jeanny, Visp

Lambrigger-Müller Béatrice, Fiesch

Landolt Kurt, Herrliberg

Lauber Erwin, Naters

Lauber Miranda, Naters

Lehmann Ruedi u. Andrea, Bellwald

Leuthard Ueli, Adliswil

Lingemann Gisela, Wuppertal, D,

Lüscher Max, Gebenstorf

Lüscher Silvana, Gebenstorf

Lutz Kathrin, Freiburg, D

Lutz Manfred, Freiburg, D

Lyoth Heinz u. Iris, Kehrsatz

M Masshardt Renate, Orpund

Masshardt Therese, Fraubrunnen

Mathé Hans-Gerhard, Dr., Waldshut, D

Mathé Marlene, Dr., Waldshut, D

Mathé Ulrike-Anima, Detmold, D

Mathier Eleonore, Dietlikon

Mathier Elmar, Dietlikon

Maurer Margrit, Brig

Maurer Peter, Brig

Mayer Margarethe, Knittlingen, D

Meier Edith, Schwerzenbach

Meier Eugen, Visp

Meier Margrit, Basel

Meier Markus, Dr., Gossau

Meier Roland, Horgen

Meier Silvio, Schwerzenbach

Meili Esther, Wetzikon

Mendes de Leon Luis, Champéry

Menke Roswitha, Bern

Meury-Lauper Anna Maria, Pratteln

Meyer-Schmid Otto, Rüschlikon

Meyre Dieter u. Verena, Basel

Moillen Monique, Martigny

Moosbrugger Müller Mireille, Meilen

Moser Leo u. Gertrud, Würenlos

Muheim Annagreth, Boppelsen

Muheim Cécile, Siebnen

Mullback Kieth & Linda, Calgary, CAN

Müller Clarli, Visp

Müller Hans-Peter, Dr., Lenzburg

Müller Gerd, Meilen

Müller Jürg, Gerzensee

Müller Lorly, Visp

Müller Madeleine, Visp

Müller Margrit, Wädenswil

N Naef Hans, Dr., Solothurn

Naef-Jungo Hans u. Marguerite, Bülach

Naef Jürg, Dr., Herzogenbuchsee

Näf Peter, Zürich

Niederhauser Urs, Dr., Wohlen

Nothnagel Marga, Darmstadt, D

Nothnagel Willy, Darmstadt, D

O Obolensky Konstantin u. Annette, Bern

Odermatt Hans, Bellwald

Oertli Rotraut, Winterthur

Oskam Sibilla, Fiesch

Osmers Franz, Bremen, D

P Pabst Andrea u. Welti Urs, Rifferswil

Pacozzi Marianne, Glis

Pauli-Burckhardt Monika, Basel

Pérez-Gusset Claudine, Unterägeri

Pérez-Gusset Marciano, Unterägeri

Pesch Ada, Zürich

Peter-Doll Claudine, Vésenaz

Peyer Ruth, Feldmeilen

Pfammatter Theodor, Dr., Naters

R Ramaker Jaap u. Luce, Den Haag, NL

Rauss Francine, Plan-les-Ouates

Regli Andrea, Zürich

Page 59: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

116 Allgemeine Informationen 117Allgemeine Informationen

Regli Daniel, Bern

Remund Edith, Hettlingen

Remund Urs, Zürich

Riniker Astrid, Gebenstorf

Rohrer Monica, Hüttikon

Rosenstock Almuth, Männedorf

Rosenstock Peter, Dr., Männedorf

Rössle Alfred, Goppisberg

Roten Jean-Pierre u. Pia, Horgen

Roth Jochen u. Therese, Bertschikon

Rudorf Horst, Hof/Saale, D

Rüegger Bruno u. Monika, Ernen

Rüesch Arthur, Baltschieder

Rüesch Margrit, Baltschieder

Ruff André-Roger, Visp

Ruppen Franziska, Brig

Ruppen Marilyn, Ernen

Ruppen Rosy, Visp

S Sahli Peter, Luzern

Saladin Lilly, Allschwil

Salzmann Anita, Glis

Sarbach Hugo, Spiegel bei Bern

Sauer Peter, Bonn, D

Scartazzini Christa, Brig

Schäfer Margrit, Ernen

Schaller Margrit, Naters

Scheuring Siegfried u. Mariette, Basel

Schiess Elsbeth, Rothrist

Schiess Hans, Rothrist

Schindler Kurt, Zermatt

Schmid Caspar u. Monica, Zürich

Schmid Franz, Dr., Ausserberg

Schmid Margrit, Bern

Schmid Wilhelm, Ernen

Schmid Birri Ingrid, Ernen

Schmid-Dörig Rudolf u. Rosemarie, Stäfa

Schmid-Zimmermann Gabriela, Brig-Glis

Schmid-Zimmermann Odilo, Brig-Glis

Schreyer Ruth Regula, Bern

Schulze Ludger, Berlin-Steglitz, D

Schweickhardt Dieter, Mainz, D

Schwery Emilia, Ernen

Schwery Siegfried, Münster

Schwery Verena, Münster

Schwestermann Bernhard, Fiesch

Seeholzer Markus u. Priska, Küssnacht

Seiler Heinz u. Rita, Mühlebach

Seiler Herbert, Brig

Seiler Yvonne, Mühlebach

Seiterich-Stegmann E. u. C., Tuttlingen, D

Speijer-Brouwer Huibert P., Leerbroek, NL

Speijer-Brouwer Johanna, Leerbroek, NL

Spengler Heidi, Bern

Spinner Madelon, Bellwald

Springmann W. u. M., Neuchâtel

Steffen Walter u. Elena, Winkel

Steinbrüchel Elsbeth, Männedorf

Steiner Arnold, Visp

Strehler Thea, Illnau

Strehler Walter, Illnau

Streiff David, Aathal

Strütt-Chappuis Madeleine, Schopfheim, D

Studer Martin, Rüfenacht

Summermatter Peter, Dr., Visp

T Thomet Klara, Unterseen

Thüring Marcel u. Erika, Basel

Treichler Susanne, Zürich

Troillet Béatrice, Vollèges

Tschopp Kurt, Uster

U Ullmann Eric, Oosterbeek, NL

Van den Berk Willem, Monaco, MC

V Van der Lem Jokeriet, Hilversum, NL

van Oers-Zenderink Ina, Papendrecht, NL

van Veelen Wim u. Carla, Hoevelaken, NL

Vermeer Anneke, St-Prex

Virdis Philippe, Marly

Vlatten-Moritz Ludger u. Regina,

Heidelberg

Volken Dorothea, Fiesch

Volken Bernhard, Dr., Fiesch

Volken Eleonora, Fiesch

Von Hoff Verena, Brig

von Rosen Andreas, Zürich

von Rosen Rüdiger, Prof. Dr., Frankfurt, D

von Witzendorff Ingrid, Dr., Swisstal, D

W Wagner Klaus, Dr., Datteln, D

Wagner Lisa, Datteln, D

Walder Martin H. u. Marianne,

Wädenswil

Walker Bruno, Zürich

Walker Elly, Naters

Walpen Hermann u. Charlotte, Volketswil

Wantia-Osmers Mechthild, Bremen, D

Weber Monika, Zürich

Weissen Andreas, Brig

Wenger Frank, Fieschertal

Wenger Sarah, Fieschertal

Wenk Max, Oberentfelden

Widmer Walter, Dr., Suhr

Widrig Hanna, Zürich

Wiggli Urs, Dr., Himmelried

Will-Heise Ingeborg, Bottighofen

Wirz Hans, Bolligen

Wohlfart Hans u. Lotte, Riehen

Wyer Pascal, Herrliberg

Wyss Annlies, Kreuzlingen

Z Z’Brun Patrick, Siders

Zehnder Andreas, Gränichen

Zehnder Simone, Gränichen

Zellweger Regula, Obfelden

Zenhäusern Toni, Brig

Zenklusen Antoinette, Brig-Glis

Zenklusen Urs, Brig-Glis

Zollinger Werner, Dr., Visp

Zünd René, Altstätten

Stand 8. März 2010

Page 60: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

119Allgemeine Informationen

Die Stiftung Musikdorf Ernen

Möchten Sie mit einem Testament, einem Legat oder einer Schenkung dazu beitragen, die Zukunft vom Musikdorf Ernen zu sichern?

Viele Menschen haben das Bedürfnis, einen Wert zu hinterlassen, der über ihr eigenes Leben hinausreicht. Für die einen sind es die eigenen Kinder, andere schreiben Bücher. Wieder andere begünstigen ein Anlie-gen, das ihnen im Leben wichtig ist, zum Beispiel die Musik.

Mit einem Testament haben Sie die Möglichkeit, im Rahmen der ge-setzlichen Bestimmungen über Ihren Nachlass zu verfügen. Dabei können Sie von der Freiheit profitieren, zum Beispiel einzelne Personen, die Ihnen besonders nahe stehen, speziell zu berücksichtigen. Auch Organisationen wie die Stiftung Musikdorf Ernen, mit deren Zielen und Idealen Sie sich verbunden fühlen, können Sie in Ihr Testament oder Legat einbeziehen.

Die Stiftung Musikdorf Ernen wurde am 29. März 2001 errichtet. Sie bezweckt die Unterstützung und Förderung von klassischer Musik. Insbe-sondere soll der Verein Musikdorf Ernen finanziell unterstützt werden bei der regelmässigen Veranstaltung von Meisterkursen, Kammermusik, Or-gel- und Orchesterkonzerten in Ernen.

Die Stiftung Musikdorf Ernen verfolgt ausschliesslich gemeinnützige Zwecke und ist von der Steuerpflicht befreit. Wenn Sie die Stiftung Musik-dorf Ernen in Form einer Schenkung zu Lebzeiten (Legat) oder per Testa-ment unterstützen, müssen keine Schenkungs- oder Erbschaftssteuern bezahlt werden. Das bedeutet, dass Ihre Zuwendung vollumfänglich im Sinne Ihrer Zielsetzung eingesetzt wird. Auch können Zuwendungen an die Stiftung in der Regel von der kantonalen Steuer abgesetzt werden; ent-scheidend ist die kantonale Steuergesetzgebung.

Die Stiftung Musikdorf Ernen wird von Thomas Clausen präsidiert. Weitere Stiftungsräte sind Albert Bruno Bass, Dr. Odilo Guntern, Dr. Urs Hürlimann, Ada Pesch und Francesco Walter. Der Sitz der Stiftung befindet sich in Ernen.

Falls Sie weitere Fragen betreffend die Stiftung Musikdorf Ernen ha-ben, wenden Sie sich am Stiftungssekretär Francesco Walter.

Stiftung Musikdorf Ernen, Postfach 28, CH-3995 ErnenTel. +41 27 971 10 00 | [email protected] Stiftung Musikdorf Ernen: Walliser Kantonalbank, CH-1951 SionKonto CH20 0076 5000 L084 1738 2 Clearing-Nr. 765 | PCK Nr. 19-81-6 | SWIFT BCVSCH2LXXX

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Page 61: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

Die Kirche als Konzertsaal

Der Verein Musikdorf Ernen dankt der Pfarrei St. Georg für ihre Gross-zügigkeit, dass die Kirche als Konzertsaal genutzt werden darf. Trotz aller Begeisterung für hervorragende Darbietungen sollten die Konzertbesu-cherinnen und Konzertbesucher nicht vergessen, dass sie sich in einer Kirche befinden.

Wir bitten Sie, während der Konzerte elektronische Geräte mit akusti-schen Signalen (Mobiltelefone, Uhren usw.) auszuschalten.

Das Fotografieren sowie Film- und Tonaufnahmen während der Vor-stellungen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

Die Konzertbeleuchtung in der Kirche St. Georg wurde dank einer gross-zügigen Spende der Gommerkraftwerke AG und der EWEM AG ermöglicht. Diesen beiden Unternehmungen gebührt herzlicher Dank.

Ausstellungen in Ernen

Das Jost-Sigristen-Museum, das dem letzten Landeshauptmann des alten Wallis vor dem Einmarsch der Franzosen gewidmet ist, hat von Juli bis Oktober jeweils Mittwoch und Sonntag von 17.00 bis 18.00 oder auf Anfrage geöffnet. Eine Stunde vor den Sommerkonzerten des Musikdorfes Ernen ist das Museum ebenfalls geöffnet.

Das Museum bringt Ihnen den Alltag eines Landeshauptmannes im alten Wallis näher. Entdecken Sie die original eingerichtete Wohnung, z. B. die mit ihren zwanzig flachen Kassetten verkleidete und mit allegorischen und religiösen Motiven ausgemalte Stubendecke.

Im Sommer 2010 können wir Sie zusätzlich mit einer Sonderausstel-lung zum Thema «100 Jahre Musikgesellschaft Frid» überraschen.

Die Stiftung und Vereinigung Heimatmuseum und Kulturpflege freut sich auf Ihren Besuch.

96

Die Kirche als KonzertsaalDer Verein Musikdorf Ernen dankt der Pfarrei St. Georg für ihre Grosszügig-keit, dass die Kirche als Konzertsaal genutzt werden darf. Trotz aller Begeiste-rung für hervorragende Darbietungen sollten die Konzertbesucherinnen und Konzertbesucher nicht vergessen, dass sie sich in einer Kirche befinden. Wir bitten Sie, während der Konzerte elektronische Geräte mit akustischen Signa-len (Mobiltelefone, Uhren usw.) auszuschalten. Das Fotografieren sowie Film- und Tonaufnahmen während der Vorstellungen sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet.

Die Konzertbeleuchtung in der Kirche St. Georg wurde dank einer grosszügigen Spende der Gommerkraftwerke AG und der EWEM AG ermöglicht. Diesen beiden Unternehmungen gebührt herzlicher Dank.

MIGROSKulturprozentWir wünschen Ihnen schöne Stunden in Ernen

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ImpressumHerausgeber Verein Musikdorf Ernen, 3995 Ernen, SchweizTel. +41 27 971 10 00, Fax +41 27 971 30 [email protected], www.musikdorf.ch

Intendant Francesco Walter

Redaktion Rachel EisenhutFrancesco Walter

Korrektorat Urs Remund, Zürich

Layout Büro4, Zürich

Inserate Verein Musikdorf Ernen, 3995 Ernen, Schweiz

Druck Valmedia AG, Visp

© 2008 by Verein Musikdorf Ernen

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Page 62: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

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Premiere der Kulturveranstaltung «Verzell mer ds Wallis»

13. – 15. August 2010

Wiedereröff nung und Feierlichkeiten

Dampfb ahnstrecke Gletsch – Oberwald

24. und 25. September 2010

Diner Musicale in Gletsch

September 2010

Kulinarische Gipfelstürmer im Land der jungen Rhone

Veranstaltungen 2010

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Page 63: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

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Page 64: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

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Gerne verwöhnen wir Sie als Gast bei einem kurzen oder längeren Aufenthalt.

Unser Haus verfügt über 30 Zimmer mit unter-schiedlichem Komfort. Die Küche bietet eine Vielzahl regionaler Köstlich-keiten und erlesene Gerichte.

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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Page 65: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

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Page 66: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

130 Allgemeine Informationen

Mitgliedschaft

Werden auch Sie Mitglied des Vereins Musikdorf Ernen!

Der Verein Musikdorf Ernen hat es sich zur Aufgabe gemacht, regelmäs-sig kulturelle Veranstaltungen von höchster Güte in Ernen durchzuführen. Diesem Verein können alle beitreten, um seine Ziele zu unterstützen.

Ausserdem bietet Ihnen die Vereinsmitgliedschaft folgende Vorteile:– Gratis Doppel-CD mit den Höhepunkten der Sommerkonzerte– Ausführliches Jahresprogramm– Bevorzugter Vorverkauf– Abonnemente zum Spezialpreis– Gratiseintritt zum Konzert anlässlich der Generalversammlung

Der Mitgliederbeitrag beträgt mindestens CHF 100.–.

Wir senden Ihnen gerne die Unterlagen für einen Vereinsbeitritt. Bitte füllen Sie folgendes Formular aus:

Name, Vorname:

Adresse:

PLZ, Ort:

Land:

Telefon:

E-Mail:

Unterschrift:

Impressum

HerausgeberVerein Musikdorf Ernen, CH-3995 ErnenTel. +41 27 971 10 00, Fax +41 27 971 30 [email protected], www.musikdorf.ch

IntendantFrancesco Walter

TexteThomas Krümpelmann Marianne MühlemannFrancesco Walter

Redaktionsschluss8. März 2010, Programmänderungen vorbehalten

KorrektoratUrs Remund, Zürich

GestaltungNose Design AG, Zürich

DruckValmedia AG, Visp

© 2010 by Verein Musikdorf Ernen

Page 67: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

Bestellkarte für Eintrittskartenund AbonnementeIch/Wir bestelle(n) folgende Eintrittskarten für die Konzerte vom:

Datum Programm Anzahl CHF

11. Juli Klavierrezital 1 à 30.–

13. Juli Klavierrezital 2 à 30.–

14. Juli Klavierrezital 3 à 30.–

16. Juli Klavierrezital 4 à 30.–

18. Juli Barockkonzert 1 à 40.–

21. Juli Barockkonzert 2 à 40.–

23. Juli Barockkonzert 3 à 40.–

27. Juli Barockkonzert 4 à 40.–

29. Juli Barockkonzert 5 à 40.–

31. Juli Liederrezital à 40.–

3. August Orchesterkonzert 1 à 50.–

5. August Kammerkonzert 1 à 40.–

7. August Kammerkonzert 2 à 40.–

8. August Jazzkonzert à 40.–

9. August Kammerkonzert 3 in Brig à 40.–

11. August Kammerkonzert 4 à 40.–

13. August Orchesterkonzert 2 à 50.–

Abonnement(s) Klavierwoche à 120.–

Abonnement(s) Barockkonzerte à 200.–

Abonnement(s) Festival der Zukunft * à 300.–

* Exkl. Jazzkonzert

Mitglieder des Vereins Musikdorf Ernen erhalten einen Rabatt auf die

Abonnementspreise. Buchungsgebühr CHF 5.–. Versand nur bis 1. Juli 2010.

Name, Vorname:

Adresse:

Wohnort: Land:

   Bitte senden Sie mir/uns die Eintrittskarten gegen Rechnung (nur CH)

Ich/Wir bezahle(n) mit:    Mastercard    VISA

Karten-Nr.     

Verfalldatum Kartenprüfnummer

Datum: Unterschrift:

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creatingbrandexperienceMarken lösen Emotionen aus, schaffen Vertrauen und differenzieren! NOSE entwickelt, verankert und führt seit 1991 am Standort Zürich starke Marken im nationalen und internationalen Umfeld. Interdisziplinär entwickeln 50 Markenspezialisten und Designer aus den relevanten Fachrichtungen ganzheitliche, unverwechselbare Markenerlebnisse mit höchstem Designanspruch.

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Page 69: Musikdorf Ernen | Jahresprogramm 2010

Unser Engagement für Ihr Erlebnis.

Eine Schweiz voller faszinierender Erlebnisse – dafür engagieren

wir uns, indem wir im ganzen Land kulturelle und sportliche

Höhepunkte als Sponsor unterstützen. Lassen Sie sich gemeinsam

mit uns von der Vielfalt der Schweiz begeistern.

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© UBS 2010. Alle Rechte vorbehalten.