N° 43 – Mai 2013

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DREISSIG GRAD NR. 43 MAI 2013 SPORT Bike: Leiden und Euphorie im Zanskartal • Klettern: Kevin Hemund hält an seinen Werten fest • Kitesurfen wie ein echter Profi • Mission Antarktis GESELLSCHAFT Der Qugo surſt auf dem Trend der elektronischen City- Fahrzeuge • Origami: Design, das sich (ent)faltet • Cocoon House: architektonische Metamorphose LIFESTYLE Sommerfestivals als soziale Ereignisse • Sommerwanderungen auf dem Sanetschpass • Porträt: Françoise Jaquet • Portfolio: Bali

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Sport Bike: Leiden und Euphorie im Zanskartal • Klettern: Kevin Hemund hält an seinen Werten fest • Kitesurfen wie ein echter Profi • Mission Antarktis GeSellSchaft Der Qugo surft auf dem Trend der elektronischen City-Fahrzeuge • Origami: Design, das sich (ent)faltet • Cocoon House: architektonische Metamorphose lIfeStYle Sommerfestivals als soziale Ereignisse • Sommerwanderungen auf dem Sanetschpass • Porträt: Françoise Jaquet • Portfolio: Bali

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,Der Winter war schön, aber lang. Unsere Sammelausgabe von Dezember fand reissenden Absatz und auch unsere französische Sonderausgabe über Verbier war ein

voller Erfolg. Wir möchten Ihnen herzlich für Ihr Interesse danken und können Ihnen schon jetzt weitere solcher Spezialnummern ankündigen. Mit Verbier und Zermatt werden wir die schönsten Wintersportorte der Schweiz würdigen! Bis es soweit ist, nehmen wir Sie mit zu faszinierenden, aussergewöhlichen Orten. Auf dem Snowboard folgen wir den Spuren von Xavier de Le Rue, der in der Antarktis 60° steile, fast senkrecht ins Eismeer abfallende Hänge meistert und uns zeigt, wie herrlich Freeriden sein kann. Wir begleiten eine Schweizer Expedition auf den Zanskar, den sie mit Skiern und dem Velo befährt und dabei legendäre, von der Kälte des Himalajas in ihrer Schönheit festgefrorene Landschaften durchquert. Leiden und Euphorie liegen dabei stets sehr eng beieinander. Hier hat die Natur das Sagen, der Mensch ist nur ein Spielball der Gewalten. Er passt sich an oder stirbt. Wir entführen Sie auch in wärmere Gefilde, zum Kitesurfen nach Polynesien, zum Relaxen nach Bali und in die Türkei zu einer antiken Kulturstätte. Paradiesische Flecken Natur gibt es natürlich nicht nur in der Ferne, sondern auch vor unserer Haustür. Am Trail Verbier St-Bernard zum Beispiel, wo 7000 Höhenmeter auf die Läufer warten, oder im Klettergarten Le Schilt im Berner Jura, auf dem Sanetschpass und seinen Steinwüsten – unserem heimischen Hohen Norden. Und sogar an der Baselword, wo die Uhrmacher mit ihrem Know-how neue Gipfel der Exzellenz erklommen haben. Einige besonders sehenswerte Modelle stellen wir Ihnen vor. So Swiss. So beautiful. Gipfel, Sie haben es bestimmt gemerkt, gibt es auf unseren Seiten viele. Das liegt nicht zuletzt an unserer Partnerschaft mit dem Schweizer Alpen-Club. 30° erteilt der designierten Zentralpräsi-dentin das Wort und feiert den 150. Geburtstags des SAC. Es könnte ein Lippenbekenntnis sein, ist aber die reine Wahrheit: Berge in allen Breitengraden und Formen sind unsere Leidenschaft. Diese Frühlingsausgabe gibt es auch digital mit viel Bonusmaterial – im Internet und fürs iPad.

Christian bugnon | Herausgeber & Chefredaktor

Herausgeber & Verwaltung CB Communication sàrl

Rue du Simplon 20 – Case Postale 386 1001 Lausanne - Schweiz

[email protected] / www.cbcommunication.com Tel.: +41 21/ 312 41 41, Fax: +41 21/ 312 41 11

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Redaktion Christian Bugnon, Serge Greter, Nicolas Zambetti, Claude-

Hervé Bazin, Frédéric Rein, Saskia Galitch, Stefan Michel, Jean-Marc Sueur, Patrice Schreyer

Fotografen David Schweizer, Redbull, Christian Bugnon, Erica Gold/Solar Impulse, Giacomo Blanchetti, RTS/Aymon Benoît,

Ultraks 2013, WamHouse, Hervé Annen, Ben Thouard, Patrice Schreyer, Tero Repo/The North Face, René Robert, Jacques

Richon, Qugo, Webber Wave Pools, Louis Vuitton, Catherine Meuter, Planning Korea, Keystone / Sebastien Rabany, Yann

Orhan, Marco Prosch, Paul Elledge, Sony Music, Mathieu Dorthomb, AFP ImageForum/Jason Merritt, Martin Bissig, David Schweizer, Freerideworldtour.com/J. Bernard, Mike Tittel, Trail VSB / F.Perraudin, Trail VSB / C.Bussat, Dieter

Spinnler, Jean-Pierre Grandjean, COMO Hotels and ResortsLayout

[email protected] [email protected]

DA [email protected] Übersetzung Sabine Dröschel

Englische Übersetzung Simon Till, Paul SubrenatLitho Images 3

Druck IRL + Lausanne SASie finden 30° an den Schweizer Kiosken

bei Naville & Valora, CHF 8.- pro Ausgabe Sonderausgabe CHF 15.-

30° im Abonnement: [email protected] für die Schweiz:

März / Mai / Juni /September / Dezember 1 Jahr (4 Ausgaben + 1 Sammelausgabe) für CHF 57.-

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+ englische Ausgabe (Internet & iPad) www.30degres.tv www.30degrees.tv

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Impressum 30° GraD (seit 2002)Nr. 43, maI 2013 / Titelbild: David Schweizer

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Diese Ausgabe und unsere Luxus-Sonderausgabe über Verbier sind auf dem iPad erhältlich.

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Das Magazin 30° ist offizieller Partner des Schweizer Alpen-Clubs SAC für den Wettkampfsport.

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Inhaltnr 43MaI2013

SPORT Wie ein echter Profi-Kitesurfer 14 Le Schilt, ei n Stück Verdon im Berner Jura 20 Mission Antarktis 24 Leiden und Euphorie im Zanskar 56 Klettern: Kevin Hemund hält

an seinen Werten fest 66 Freeriden sprengt Grenzen 69 Trail Verbier St-Bernard: der Gipfel

des Abenteuers 72

LIFESTYLE News 08 Für Jacques Richon ist die Antarktis

das schönste Gefängnis der Welt! 34 Portfolio Bali mit Keystone 36 Musik: Sommerfestivals 50 Musik: Kodaline, die neuen Coldplay? 52 Kino: undefinierbarer Johnny Depp 54 Sommerwanderungen auf dem Sanetschpass 74 Françoise Jaquet, neue Präsidentin

des Schweizer Alpen-Clubs SAC 79 Churfirsten: Frümsel, Brisi & Co. 81

GESELLSCHAFT Der Qugo surft auf dem Trend

der elektronischen City-Fahrzeuge 42 Ein Pool für Surfer 44 Origami: Design, das sich (ent)faltet 46 Cocoon House, eine architektonische

Metamorphose 48 Schweizer Messer in guten Händen 71 Reise: die Riesen, die der Zeit spotten 82 Uhrentrends: Baselworld 2013 88 Sporttrends 91 Hotel: Seelenfrieden auf Bali 94

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Jérémie Eloy zurück von einer schönen Kitesurf-Session in den Wellen von Vairao auf der Halbinsel Tahiti.Er hat viel Zeit in Tahiti verbracht und verpasst keine Session, wenn er sich in der Gegend aufhält.

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kitesurferWie ein echter Profi-

Als Gewinner des „Julbo Swell Session“-Wettbewerbs konnte der 25-jährige Hugo aus der Normandie in Französisch-Polynesien

einige Surfsessions bestreiten. Für den Kitesurffan ging damit ein lang gehegter Traum in Erfüllung.

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AntArktismission

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Kolossal: Das Grahamland zieht sich wie ein Grat durch den Norden der

antarktischen Halbinsel.

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Die balinesischen Tänzerinnen erwecken die hinduistischen Sagen des indischen Nationalepos Ramayana mit ihrer legendären Anmut zum Leben.

portfolio

BALIMit keystone Bilderauswahl°°° christian bugnon

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CoCoon House arCHitektonisCHe MetaMorpHose

Eine zentrale Kugel, an die sich zwei geradlinige Glasgebäude schmiegen. Soweit die Grundstruktur eines vom Studio Planning Korea entworfenen Gebäudes. Der verwegene

Bau soll Ende 2015 auf der südkoreanischen Insel Jeju entstehen.

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Das Cocoon House auf der südkoreanischen

Insel Jeju befindet sich derzeit im Bau.

Text°°° Frédéric rein Fotos°°° Planning Korea

,der Kokon ist noch da, die Metamorphose hat aber bereits stattgefunden. Aus ihr ist auf dem Papier ein Bau

entstanden, dessen architektonische Besonderheit nur durch seine Verwegenheit übertroffen wird. Das Cocoon House ist ein Werk des Studios Planning Korea in Seoul. Mit einer Gesamtfläche von 308 m2 ist die moderne Konstruktion um eine zentrale, von lebenden Organis-men inspirierte Kugel mit runden Öffnungen aufgebaut. Die bauchige Ökostruktur erinnert irgendwie an die weichen Uhren von Dali und die fliessenden Formen von Gaudi. Sie ist von zwei kubischen Gebäuden mit riesigen Glasfronten umgeben. Entstehen soll das ganz aus lokalen Materialien bestehende Gebäude auf der koreanischen Insel Jeju zwi schen dem Gotjawal-Wald und dem Ozean. Die Bauarbeiten wurden bereits begonnen und sollen Ende 2015 fertig sein.

Mehr als nur ein dachBis wir den futuristischen Bau in seiner ganzen Pracht bestaunen können, bieten uns die Synthesebilder eine eindrückliche Vorschau. Wer die virtuelle Tür zum Cocoon House aufstösst, betritt eine Welt des Luxus, in der die Grenzen zwischen Boden, Wänden und Decken und zwischen Aussen und Innen oft verschwimmen. Durch die riesigen Glasfronten wird die Natur Teil des Innenraums. Überall machen grüne Farbtupfer die Architektur zu einer Kunst, in der Pflanzen einen grossen Stellenwert haben. Auf dem Dach zum Beispiel wächst ein Garten. Er ist ein hervor-ragender Wärmedämmer und mit einem System ausgestattet, mit dem das Regenwasser gesammelt und in den Wasserkreislauf eingespeist wird. Auch ein kleiner Pool ist vorhanden, von dem aus man den Blick auf den Ozean geniessen kann. Neben den üblichen Zimmern umfasst das Haus zudem eine Bibliothek und einen Konferenzraum, denn es soll Lebensraum, Arbeitsplatz und ein Ort für Freizeitgestaltung in einem sein. Das Cocoon House ist ganz klar mehr als nur ein architektonisches Projekt, es ist eine Art, (gut) zu leben! www.planningkorea.com

fDas Cocoon House auf der südkoreanischen Insel Jeju befindet sich derzeit im Bau. sDas Haus ist in eine wunderbare grüne Landschaft eingebettet.dDer Name ist Programm: Das Cocoon House zeichnet sich durch runde Formen aus.aAuf dem Dach befindet sich ein Pool umgeben von einem Garten.

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ZanskarLeiden und euphorie im

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ZanskarLeiden und euphorie im

Im Winter per Bike durch den Himalaja – doch, das geht! In Schwierigkeiten gerät die Schweizer Expedition erst auf Skiern.

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Der 29-jährige Kevin Hemund ist einer der besten Schweizer Boulder-Kletterer. 2012 holte er sich in dieser Disziplin den Schweizermeistertitel.

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Der 29-jährige Schweizermeister im Bouldern aus Biel will ganz hoch hinaus. Zielstrebig verfolgt er seinen Traum, bleibt dabei seinen Idealen aber treu. Ein Porträt.

Text°°° Jean-Marc Sueur Fotos°°° david Schweizer

,eltern sind so etwas wie Bergführer: Sie öffnen ihren Kindern Routen und begleiten sie auf ihren Wanderungen

durchs Leben. Meist weisen sie ihnen die Richtung und geben ihrem Leben Farbe. Das des amtierenden Boulder-Schweizermeisters Kevin Hemund wurde von einfachen, gesunden Dingen geprägt, die ihm während der langen Spaziergänge durch die Natur des Juras vermittelt wurden. Er betätigte sich erfolgreich als Turner, als er aber ein einwöchiges Klettercamp bei der JO Seeland des Schweizer Alpen-Clubs SAC absolvierte, war es um ihn geschehen. Das Erlebnis war der Anfang eines neuen Lebens, in dem Klettern immer mehr Platz einnahm. Er trainierte wie ein Verrückter, nahm an unzähligen Wettkämpfen teil und brachte viele Opfer. Sein eiserner Wille zahlte sich aus: 2003 wurde Kevin Hemund ins Nationalteam aufgenom-men, wo er auch heute noch Mitglied ist.

Klettern alS leBenSartDer aufs Bouldern (Klettern ohne Seil und Gurt an künstlichen Kletter-wänden oder an Felsblöcken in Absprunghöhe) spezialisierte Seeländer arbeitet unermüdlich darauf hin, einen Platz auf dem internationalen Kletterolymp zu ergattern. „Klettern bedeutet für mich mehr als gute Wettkampfleistungen, es ist eine Lebensart, eine fundamentale Verbindung mit der Natur“, erklärt der ausgebildete Sport- und Biolo-gielehrer seine Beziehung zu dieser Sportart und fügt hinzu: „Es gibt nichts schöneres als einen Tag am Fels mit Freunden.“ Der 29-jährige Wahlbieler und wissenschaftliche Mitarbeiter beim SAC im Bereich Wettkampfsport peilt nicht nur Bergipfel an, sondern will auch per-sönliche Höhen erklimmen. Sich persönlich weiterzuentwickeln ist für den Sportkletterer sehr wichtig, vielleicht noch wichtiger als Titel und Medaillen, denn „heutzutage gibt es leider viel dringlichere Schwierig-keiten als einen Kletterblock“, sagt er. Kevin Hemund lässt sich offenbar nicht nur beim Klettern, sondern auch bei seinen Lebensentscheidun-gen von Vernunft und tief in den Stein gemeisselten Werten leiten.

KevinHemundHält an seinen

Werten fest

Kevin Hemund: „Klettern ist für mich eine

Lebensart, eine fundamentale Verbindung mit der Natur.“

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Blick vom Gipfel des Gstelihorns auf den Arpelistock und den Arpillegrat (rechts)

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Ein Stück Wüste mitten in der Schweiz? Eine Reise in den Himalaja oder nach Island nur ein paar Schritte von der Haustür entfernt? Unser Land birgt manch ein Wunder, wenn wir uns die Mühe machen, nach ihnen zu suchen.

Sommerwanderungen auf dem

SanetSchpaSS