Nachhaltiger Umgang mit dem Boden als Resource · Folgen: regionale Änderungen im...

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Nachhaltiger Umgang mit dem Boden als Resource Ao. Univ. Prof. Dr. Reinhold Lazar

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Nachhaltiger Umgang mit dem Boden als Resource

Ao. Univ. Prof. Dr. Reinhold Lazar

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1 Allgemeines

• 1)Nachhaltiges wirtschaften mit dem Boden als Resource hat immer Stellenwert !

• 2) Zunehmende Probleme über die EU mit Monokulturen bis hin zur „Agrarindustrie“ mit hoher Technisierung

• 3) weltweite Probleme durch mangelndes Bewusstsein bzw. Verantwortung sowie durch KLIMAWANDEL

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Inhalt 1) Allgemeines

2) Bodenverdichtung

3) Überdüngung / Nährstoffmangel

4) Belastung durch Spritzmittel

5) Bodenabtrag und -erosion

6) Bodendegradation und Desertifikation

7) Bewässerung

8) Bodenverbrauch

9) Auswirkungen des Klimawandels

10) Resumee

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2) Bodenverdichtung

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Quelle: Bodenschutzbericht Steiermark 1998

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2) Bodenverdichtung

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2) Bodenverdichtung Folgen: Verstärkung der Bodenerosion Intensivierung von Wasserstaueffekten in Bodenhorizonten (bis hin zur Pseudogleybildung) Verringerung der Bodenfruchtbarkeit ( Bodenlebewesen Lösung: Breite Reifen ( Verringerung des Druckes), Tiefpflügen Einarbeiten von Biomasse (zB. Maisstroh , Humusaufbau , Verbessertes C/N – Verhältnis !)

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3) Überdüngung / Nährstoffmangel

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Quelle: Bodenschutzbericht Steiermark 1998

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3) Überdüngung / Nährstoffmangel 2 Problembereiche : N- Überschuss, Ca.- und Mikronährstoffe – Versorgung Lösungen: sorgfältige Analysen des Bodens, darauf abgestimmt die Zusammensetzung des Düngerbedarfs mit der richtigen Dosierung. Kalkung wird auf alle Fälle vorrangig sein, weiters: Humusaufbau für Optimierung des C/N – Verhältnisses Einbringung von Stallmist…

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4) Belastung durch Spritzmittel a) Herbizide b) Fungizide c) Pestizide d) Insektizide e) Probleme durch Rückstände von ehemaligen Spritzmitteln damit Belastung für das Bodenleben und damit die Bodengüte, indirekt Risiko für die Aufnahme von chem. Verbindungen in die Pflanze Lösungen: langfristiger Weg von der Monokulturwirtschaft zu einer gemischten Form mit kleineren Parzellen mit unterschiedlichen Kulturen, möglichst sparsamer Einsatz von Spritzmitteln, Vorrang für solche Präparate mit raschem Abbau im Boden ! , damit auch Verringerung des Risikos für das GW

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4) Bodenabtrag und –erosion Formen : äolisch und fluviatil , flächenhaft bzw. linear Ursachen: Gelände zu steil, Bodengüte problemhaft ( z.B durch Verdichtung) , unpassende Kultur ( z.B. Mais) , zu nahe neben Vorfluter, Klima mit hohem Anteil an Starkregen Lösungen: Kultur an Gelände und Klima angepassen , Parzellengröße abstimmen , bodenverbessernde Maßnahmen (einarbeiten von Streu etc.) , Konturpflügen, Windschutzstreifen anlegen

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Quelle: Pfeifhofer 2011

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4) Bodenabtrag und -erosion

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Pflügen in der Falllinie: erhöht Erosionsgefahr beträchtlich

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Quelle: Pfeifhofer 2011

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4) Bodenabtrag und -erosion

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Zentralbolivien

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Reduktion der Erosion durch Querbewirtschaftung und Fruchtwechsel

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4) Bodenabtrag und -erosion

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Quelle: Strauss, Bodenerosion Erosionsgefährdung: Violett & Rot: hoher Bodenabtrag

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4) Bodenabtrag und -erosion

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Quelle: Strauss, Bodenerosion

Jahreszeitliche Verteilung erosiver Niederschläge

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5) Bodendegradation und Desertifikation Formen und Ursachen: Bodenverlust, Bodengüteverminderung (infolge falscher Nutzung oder Bewirtschaftung, Trockenfallen bzw. Versalzung von Böden durch unpassende Bewässerung, Einflüsse des Klimawandels mit geringeren Niederschlägen oder häufigeren Starkniederschlägen, größere Verdunstung infolge von intensiveren Hitzeperioden Lösungen: Nur nachhaltige wenn auch kostenaufwendigere Bewässerungsprojekte fördern bzw. umsetzen ! Wegen der oft beachtlichen Flächen flankierende Maßnahmen seitens der Regierungen – z-B. in Argentinien mit Aufklärung bzw. Unterstützung der Landwirte (Reduktion der Schafzahl/Fläche, um die Überweidung in den Griff zu bekommen !), Projekte der Hilfsorganisationen wie etwa seitens der UNO umsetzen

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5) Bodendegradation und Desertifikation

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Zentralbolivien

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5) Bodendegradation und Desertifikation Fallbeispiel : ARALSEE , Probleme durch falsche Bewässerung

Seeaustrocknung, komplette , irreversible Versalzung , Auswehung von Salzstaub !

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5) Bodendegradation und Desertifikation Fallbeispiel SAHELZONE , Probleme durch

Abspülung aber auch Auswehung, Ursache Überweidung bzw. Ackerbau in einem semiariden Standortbereich

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5) Bodendegradation und Desertifikation

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Bodenverbesserung mittels Zai-Methode

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6) Bewässerung Probleme: generelles Thema ist die Versalzung – oft als Folge eines zu hohen Grundwasserspiegels Lösungen: Melioration bei leichteren oberflächlichen Versalzungen noch möglich – Tiefpflügen Bei stärkeren tieferen Versalzungen wie beim Solonetz ist keine Wiedergutmachung möglich - irreparabler Verlust ! Eine optimale Lösung setzt beim Boden und den Niederschlagsverhältnissen an – dabei Abklärung der Anbaukultur, und dann folgt die Entscheidung mit welcher Bewässerung (z.B. optimal Tröpfchenbewässerung wie in Israel !)

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7) Auswirkungen des Klimawandels Folgen: regionale Änderungen im Niederschlagsregime, teils in Form von unregelmäßigeren Niederschlägen bis hin zunehmenden Defiziten wie sie etwa auch für den Mittelmeerraum prognostiziert werden. Weiters Zunahme der Temperatur um 3-5K bis 2100 und damit mehr Verdunstung – zu erwarten ist ein vergrößerter Aufwand an Bewässerungswasser – vor allem in Form von Speichern , wie dies in Italien auch schon geschieht, Problematik : Unzuverlässigkeit der Winterniederschläge durch Abnahme der Adriatiefs in der Steiermark Möglichkeiten über die Raab und die ´Mur stark eingeschränkt ! Nur geringe Bewässerungsflächen entlang der Mur

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DANKE für die AUFMERKSAMKEIT !

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