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Nachhaltigkeit Initiativen 2012/2013

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NachhaltigkeitInitiativen 2012/2013

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Nachhaltig in die Zukunft.

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Inhalt5 Vorwort

6 Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

16 Starke Marken – für nachhaltige Produkte

22 Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten

28 Verantwortung für die Beschäftigten – und für die Gesellschaft

35 Impressum

Nachhaltig in die Zukunft.

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Der Begriff der Nachhaltigkeit hat im Zuge des Klimawan-

dels Hochkonjunktur – wir bei Hansgrohe füllen ihn seit der

Firmengründung im Jahr 1901 mit Leben. So haben wir als

eines der ersten Unternehmen der Sanitärindustrie begonnen,

Produkte zu entwickeln, die Wasser und damit auch Energie

effizienter nutzen. Jüngstes Beispiel dafür sind die Armaturen

unserer Kollektion Axor Starck Organic mit einem hocheffizi-

enten Wasserdurchfluss von gerade einmal 3,5 Litern in der

Minute. Mit Erfindungen dieser Art ist es uns gelungen, über

Jahrzehnte überdurchschnittlich zu wachsen, Arbeitsplätze zu

schaffen und uns den Ruf als einer der Innovationsführer der

internationalen Sanitärbranche zu erwerben.

Zu vorausschauender Unternehmensführung gehört bei

Hansgrohe jedoch nicht nur, die Qualität und Umweltver-

träglichkeit von Produkten kontinuierlich zu verbessern und

die ökonomischen Voraussetzungen für unser erfolgreiches

Fortbestehen am Markt zu schaffen. Als Unternehmen, das

sich als Anwalt des Wassers versteht und sich tagtäglich in-

tensiv mit dieser wertvollen Ressource beschäftigt, haben wir

eine besondere Verantwortung für die Natur insgesamt ent-

wickelt. Deshalb beschäftigt Hansgrohe bereits seit Ende der

1980er-Jahre einen Umweltbeauftragten und setzt seit über

zwanzig Jahren auf regenerative Energien – so in unserem

Werk Offenburg, wo wir 1993 das bis dahin größte dachinte-

grierte Solarkraftwerk Deutschlands errichtet haben.

Ebenso wie der Schutz der Umwelt gehört die gesellschaftli-

che Verantwortung zur gelebten Hansgrohe-Philosophie: Wir

verstehen uns als Teil der Gesellschaft und wollen unseren

aktiven Beitrag zu deren Gelingen leisten. Das Engagement

reicht von der Förderung junger Menschen in unserer Talent-

schmiede über weitreichende Programme zum Erhalt der Be-

schäftigungsfähigkeit bis hin zur Unterstützung von sozialen

und kulturellen Einrichtungen in aller Welt.

Mit unserem „Lenkungsausschuss Green Company“, dem

alle Vorstandsmitglieder angehören, haben wir 2009 einen

organisatorischen Rahmen geschaffen, um die Verankerung

des nachhaltigen Wirtschaftens in allen Geschäftsprozessen

der Hansgrohe Gruppe weiter voranzutreiben. Dabei legen

wir großen Wert auf messbare Ergebnisse und konkrete Über-

prüfbarkeit. In diesem Zusammenhang ist der vorliegende

Nachhaltigkeitsbericht zu sehen, in dem wir Ihnen unsere

vielfältigen Initiativen in den Geschäftsjahren 2012 und 2013

vorstellen. Gleichzeitig laden wir Sie herzlich dazu ein, in ei-

nen offenen und konstruktiven Dialog mit uns zu treten und uns

Ihre Meinung und Anregungen mitzuteilen. Wir freuen uns auf

Ihre Impulse!

Siegfried Gänßlen

Vorstandsvorsitzender

Vorwort

5

Weitere Informationen und Daten zum Hansgrohe Nachhaltigkeitsengagement finden Sie in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die gemäß den Vorgaben der Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wurde unter www.hansgrohe.com/nachhaltigkeit.

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Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

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Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit

7

„Nachhaltigkeit wird bei Hansgrohe nicht als Auf-

wandsgröße, sondern als Chance begriffen, um

zukunftsfähig zu bleiben.“

Siegfried Gänßlen, Vorstandsvorsitzender Hansgrohe SE

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Fundament für eine nachhaltige Entwicklung

Schon heute entfallen über 25 Prozent des Gesamtumsatzes

von Hansgrohe auf Wasser und Energie sparende Produkte.

Kein Wunder, denn das Unternehmen sieht seinen künftigen

Geschäftserfolg eng mit einer konsequenten Nachhaltig-

keitsstrategie verknüpft. Seit 2009 formuliert der Vorstand

strategische Nachhaltigkeitsziele. Mit dem Aufbau eines Len-

kungsausschusses und des Green Controlling wurde zudem

der organisatorische Rahmen geschaffen, um nachhaltiges

Wirtschaften weiter in den Geschäftsprozessen zu verankern.

Hansgrohe hat in den vergangenen Jahren ein breites Fun-

dament für die nachhaltige Unternehmensentwicklung gelegt.

Dabei stand vor allem die systematische Integration des The-

mas in die gesamte Wertschöpfungskette im Mittelpunkt. Ein

Lenkungsausschuss, dem alle Vorstände angehören, legt mitt-

lerweile die Richtlinien für ein nachhaltiges, unternehmerisches

Handeln fest und definiert strategische sowie messbare Nach-

haltigkeitsziele. Diese Ziele sind heute elementarer Bestandteil

des Businessplans und der Strategie. Ein Managementsystem

und Green Controlling sorgen dafür, dass gezielte Nachhal-

tigkeitsimpulse in alle Unternehmensbereiche hineinwirken.

Dies gilt beispielsweise für die Logistik, die unter dem Blickwin-

kel des Klimaschutzes ebenso optimiert wird, wie die Produk-

tion an allen Standorten oder die Beschaffung auf globalen

Märkten. Ein wesentlicher Schlüssel für den ökologischen Fuß-

abdruck des Unternehmens ist die Produktentwicklung, denn

hier entscheidet sich, wie viel Ressourcen bei der Herstellung

und Nutzung der Produkte verbraucht werden.

Hansgrohe Gruppe und NachhaltigkeitSeit Jahrzehnten befasst sich Hansgrohe mit Wasser – und sieht mehr darin als ein reines Verbrauchsgut. Mit

der Faszination und Leidenschaft für das lebensspendende und überaus sensible Element geht einher, dass

Hansgrohe von jeher Verantwortung übernimmt: für den Umgang mit dieser Ressource und mit der Natur

insgesamt, für die Mitarbeiter und die Gesellschaft. Aus dieser Quelle speist sich das Engagement des Unter-

nehmens für Nachhaltigkeit und nimmt seinen Weg in das geschäftliche Leben.

Engagiert für die Gesellschaft

Nachhaltigkeit beschränkt sich bei Hansgrohe nicht nur auf

ökologische Themen. Genauso wichtig ist für das Unterneh-

men, soziale Verantwortung zu übernehmen. In erster Linie

sieht sich Hansgrohe seinen Beschäftigten gegenüber ver-

pflichtet: Mit umfangreichen Programmen und Initiativen in

Sachen Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Beschäfti-

gungsfähigkeit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie de-

mografischem Wandel sorgt der Schwarzwälder Armaturen-

und Brausenhersteller für ein möglichst optimales Umfeld.

Zum Selbstverständnis von Hansgrohe gehört auch, Verant-

wortung in der Gesellschaft zu übernehmen – in Deutschland

ebenso wie an den internationalen Standorten.

Hier sind die Initiativen zwar breit gefächert, doch steht immer

das Lebenselixier Wasser im Mittelpunkt: sei es die Wiederan-

siedlung von Lachsen im Schwarzwälder Fluss Kinzig oder ein

Preis für Nachwuchs-Designer oder internationale Hilfsprojekte.

Solarkraftwerk Offenburg: vor 20 Jahren errichtete Hansgrohe das damals größte dachintegrierte Solarkraftwerk Deutschlands über der Produktion in Offenburg

8 — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit — — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

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Historie des Nachhaltigkeitsengagements

9— Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

1987

Mistral Eco Handbrause mit 50 % weniger Wasserverbrauch

2001

Markteinführung des Grauwasserrecyclingsystems Pontos AquaCycle zur Wiederaufbereitung von Dusch- und Badewasser

1995

Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg

2008

Erstes Wassersymposium in der Hansgrohe Aquademie in Schiltach

2012

Die Armatur Axor Starck Organic kommt mit 3,5 l/min Wasserdurchfluss aus

Hansgrohe erhält den „Green Controlling Preis“ 2012 der Péter Horváth-Stiftung

1992

Waterdim Sets für alle Brausen begrenzen den Wasserdurchfluss

2004

Erster Hansgrohe Nachhaltigkeitsbericht

1997

Die Edelstahlarmatur Axor Steel, die erste Armatur mit Ökobi-lanz, erhält den iF Eco Award

2009

Ausgewählter Lieferant für die zukunftweisende Ökostadt Masdar City in Abu Dhabi

1993/94

Solarkraftwerk auf dem Werksgebäude in Offenburg und der Hansgrohe Solarturm gehen in Betrieb

2007

Einführung der wasser- und energiesparenden EcoSmart-Techno-logie für Armaturen und Brausen

2001

Die erste 3-Liter-Brause setzt ganz neue Maßstäbe

2011

Als erstes Unternehmen der Sanitärbranche veröffentlicht Hansgrohe eine umfassende Ökobilanz für Handbrausen

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10 — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

Das Unternehmen Hansgrohe

Die Hansgrohe SE zählt weltweit zu den führenden Unternehmen der Sanitärbranche. Der Hersteller von Armaturen und Brausen

hat seinen Sitz in Schiltach im Schwarzwald und steht mit den Marken Hansgrohe, Axor, Pontos und Pharo für designorientierte

Bad-Lösungen und innovative sanitärtechnische Produkte. Hansgrohe ist weltweit in 42 Ländern und auf allen Kontinenten mit eigenen

Niederlassungen vertreten. Das gesamte Vertriebsnetz des Schwarzwälder Unternehmens deckt mittlerweile mehr als 130 Länder

ab. Ein Großteil des Gesamtumsatzes wird im Ausland erzielt – in den vergangenen Jahren lag der Anteil regelmäßig bei rund 80

Prozent. Das Unternehmen erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 805 Millionen Euro und beschäftigt weltweit insgesamt 3.444

Mitarbeiter. Zwei Drittel davon arbeiten am Stammsitz in Schiltach und an den deutschen Produktionsstandorten.

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Umsatzanteilenational und international

11— Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

Seit über 25 Jahren ist der US-Konzern Masco an der Hansgrohe SE beteiligt und hält eine Mehrheit von rund 68 Prozent. 32 Prozent

der Anteile befinden sich im Besitz der Familie Klaus Grohe, jüngster Sohn des Firmengründers Hans Grohe. Dessen Nachfahren sind

heute aktiv in leitenden Managementpositionen vertreten. Klaus Grohe ist nach Jahrzehnten an der Unternehmensspitze seit 2008

Aufsichtsratsvorsitzender. Seine Söhne führen die Familientradition fort: Richard Grohe ist stellvertretender Vorstandsvorsitzender und

Philippe Grohe leitet die Hansgrohe Designermarke Axor. Neben der Zusammenarbeit mit internationalen Designgrößen und höchs-

ter Produktqualität baut Hansgrohe auf herausragende technologische Innovationskraft. Jährlich werden mehrere hundert Patente,

Warenzeichen und Geschmacksmuster eingetragen.

UmsatzEntwicklung 2009-2012 in Mio. Euro

MitarbeiterEntwicklung 2009-2012

80%international

20%national

610

693

764805

2012201120102009

3.0953.220 3.271

3.444

2012201120102009

2.02465%

1.07135%

national

international

2.13766%

2.13265%

2.17863%

1.08334%

1.13935%

1.26637%

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Im Jahr 2010 definierte der Hansgrohe Vorstand ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele, die bis 2015 erreicht werden sollen.

Das ist der Stand der Dinge:

Wasserverbrauch

Trotz der stetig wachsenden Produktion ist es gelungen, den

Wasserverbrauch in der Hansgrohe Gruppe gegenüber dem

Referenzjahr 2010 von 188.563 m³ auf 165.707 m³ zu sen-

ken. Besonders erfreulich: Nicht nur die absoluten Zahlen

sanken, auch die Ökoeffizienz der Produktion konnte durch

viele einzelne Maßnahmen deutlich verbessert werden. Das

Verhältnis aus Wasserverbrauch in Kubikmetern zur Menge

der abgesetzten Produkte in Tonnen sank von 10,72 auf 8,26.

Das entspricht rund 23 Prozent - und damit mehr als dem dop-

pelten Wert des selbst gesteckten Ziels.

Wasserverbrauch Hansgrohe Gruppe Gefährliche Abfälle Hansgrohe Gruppe

Einsatz von Gefahrstoffen

Verchromte Hansgrohe Brausen und Armaturen sehen nicht

nur gut aus, die glänzenden Oberflächen sorgen auch für ei-

nen hohen Schutz der Produkte und machen sie langlebig.

Bei der Herstellung der schützenden Oberfläche kommen al-

lerdings Chemikalien zum Einsatz, die als Gefahrstoffe klas-

sifiziert sind. Unter anderem mit optimierten Verfahren hat es

die Hansgrohe Gruppe geschafft, den Anteil an eingesetzten

Gefahrstoffen um 17 Prozent zu reduzieren. Das schützt Mit-

arbeiter und Umwelt.

Ziel

-10% -23%Ziel Ergebnis

Ziel

-10% -17%Ziel Ergebnis

Die Hansgrohe Nachhaltigkeitsziele

12 — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit — — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

2.000

2.500

0

500

1.000

1.500

0,07

0,13

0,12

0,11

0,10

0,09

0,08

2010

1.747

2011 2012

1.471 1.552

0,10

0,08 0,08

Gefährliche Abfälle in t

Kennzahl für Ökoeffizienz: Gefährlich Abfälle in t / abgesetzte Produkte in t

180.000

200.000

100.000

120.000

140.000

160.000

8,0

11,0

10,5

10,0

9,5

9,0

8,5

2010

188.563

2011 2012

174.938 165.707

10,72

9,24

8,26

Wasserverbrauch in m³

Kennzahl für Ökoeffizienz: Wasserverbrauch in m³ / abgesetzte Produkte in t

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26.000

27.000

22.000

23.000

24.000

25.000

1,10

1,70

1,60

1,50

1,40

1,30

1,20

2010

24.626

2011 2012

25.163 26.093

1,401,33

1,30

CO² - Emissionen Produktionsstandorte (Herstellungsprozesse, Haustechnik) in t

Kennzahl für Ökoeffizienz: CO² - Emissionen in t / abgesetzte Produkte in t

Berechnungen auf Basis des CO2 - Umrechnungsfaktors für Strom 2010

1,75

2,0

0,75

1,0

1,25

1,5

2010 2011 2012

1,21

1,0

1,22

Anzahl der Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen x 200.000 / (geleistete Arbeitsstunden/Jahr)

Arbeitssicherheit (LTIR - Lost Time Injury Rate*) CO² - Emissionen

CO²  - Emissionen

Die Hansgrohe Gruppe konnte ihre Energieeffizienz von 2010

bis 2012 durch zahlreiche Maßnahmen um zehn Prozent

steigern. Die CO² - Emissionen sanken im gleichen Zeitraum

jedoch nur um sieben Prozent. Dies lag zum einen an der

kontinuierlich gestiegenen Produktion. Zum anderen an den

neuen Rahmenbedingungen beim Stromeinkauf: Seit dem Re-

aktorunglück in Fukushima wurden im Zuge der Energiewen-

de in Deutschland vermehrt Kohle- und Gaskraftwerke für die

Stromproduktion eingesetzt. Dadurch nahmen die CO² -  Emis-

sionen pro Kilowattstunde Strom zu - und zugleich stieg für

Hansgrohe die Herausforderung, innerhalb von fünf Jahren

den CO² -  Ausstoß um zwanzig Prozent zu verringern. Das

Unternehmen wird seine Energieeffizienz weiter voranbringen

und die Verbräuche durch ein präzises Energiemanagement

nochmals optimieren.

Arbeitssicherheit

Ein wichtiges Ziel von Hansgrohe ist es, die Arbeitssicherheit

für Mitarbeiter kontinuierlich zu erhöhen. Seit 2009 konnte

sich das Unternehmen deutlich verbessern. 2012 brach der

positive Trend kurzfristig ein, denn es mussten außerplanmä-

ßig viele neue Mitarbeiter am Standort Offenburg eingesetzt

werden, die nach ihrer Einarbeitung erst mit der Zeit eine Rou-

tine in den Arbeitsabläufen entwickeln konnten. Für das Jahr

2013 zeigt die Prognose wieder in die richtige Richtung. Au-

ßerdem wurde ein zusätzliches Programm zur Arbeitssicher-

heit gestartet, um spätestens im Jahr 2015 das gesteckte Ziel

zu erreichen.

Als Maß für die Arbeitssicherheit gilt die Anzahl der Unfälle

mit Ausfallzeiten. Diese werden mit der Anwesenheitszeit aller

Mitarbeiter verrechnet – so bildet sich die Kennzahl „LTIR“

(Lost Time Injury Rate).

Ziel

-20% -7% +10%Ziel Ergebnis Energieeffizienz

Ziel

LTIR < 1,0 Auf gutem Weg

Ziel Status

13— Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

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Seit 2010 baut Hansgrohe eine unternehmensweite Green

Controlling-Lösung aus. Welche Bedeutung kommt ihr im Un-

ternehmen zu?

Siegfried Gänßlen: Aus unserer Sicht ist langfristiger Erfolg

ohne die Einbeziehung sozialer und ökologischer Aspekte in

die Unternehmensführung nicht mehr möglich. Das Controlling

nimmt deshalb bei uns eine Schlüsselfunktion ein, um die nach-

haltige Ausrichtung unserer Geschäftsmodelle und -prozesse

voranzutreiben.

Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?

Siegfried Gänßlen: Controlling stellt grundsätzlich Daten und

Bewertungen zur Verfügung, auf deren Grundlage das Ma-

nagement Entscheidungen treffen und Projekte steuern kann.

Beim Green Controlling arbeiten wir mit unternehmenseinheit-

lichen Schlüsselkennzahlen für Nachhaltigkeitsbereiche, den

Hansgrohe Sustainability KPIs. Diese umwelt- und sozialrele-

vanten Kennzahlen stehen sowohl auf Konzernebene als auch

in den einzelnen Abteilungen zur Verfügung und werden mo-

natlich ausgewertet. Im Fokus stehen dabei Abweichungen von

den Zielvorgaben, um deren Ursachen ermitteln und steuernd

eingreifen zu können.

Das heißt, auf diese Weise wird Nachhaltigkeit in die Ge-

schäftsprozesse integriert?

Siegfried Gänßlen: Ja, mittels SAP können die Nachhaltig-

keitsdaten auch in denselben Zyklen wie die Finanzkennzah-

len berichtet werden. So gelingt es, umweltgerechtes Handeln,

soziale Faktoren und wirtschaftlichen Erfolg effizient miteinan-

der zu verbinden und konsequent in die Geschäftsprozesse

einzubeziehen.

Siegfried Gänßlen

Vorstandsvorsitzender der Hansgrohe SE

Green Controlling

Im Gespräch mit Siegfried Gänßlen

14 — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit — — Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

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Nimmt das Green Controlling auch Einfluss auf Investitionen?

Siegfried Gänßlen: Wir haben sogenannte ‚Green Company

Investitionskriterien‘ definiert. Das Unternehmen überprüft an-

hand dieser Kriterien, inwieweit beabsichtigte Anschaffungen

dabei helfen, unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Bei

Entscheidungen zwischen sozialen, umweltrelevanten und fi-

nanziellen Aspekten kommt es naturgemäß immer wieder zu

Zielkonflikten. Deshalb haben wir uns gegen ein Standard-

vorgehen entschieden. So können sich etwa Projekte zur Ener-

gieeinsparung und CO² - Reduzierung unter Nachhaltigkeits-

gesichtspunkten selbst dann rechnen, wenn sich eine längere

Amortisationszeit abzeichnet.

Welche Rolle spielt Green Controlling für Innovationen?

Siegfried Gänßlen: Umweltschutz und gesellschaftliche Verant-

wortung haben wir nie als eine lästige Pflicht betrachtet. Green

Controlling verstehen wir deshalb als einen wichtigen Treiber

für Innovationen bei Produkten und Prozessen. Außerdem ist

dies ein Faktor zur Verbesserung unserer Effizienz und Kos-

tenstrukturen. Es ist nicht unser Ziel, lediglich die gesetzlichen

Vorgaben einzuhalten. Wir wollen nach Möglichkeit immer

besser sein.

Hansgrohe erhält den ‚Green Controlling Preis 2012‘ aus der Hand des Stiftungsgründers Professor Péter Horváth (l.)

Im Gespräch mit Siegfried Gänßlen

15— Hansgrohe Gruppe und Nachhaltigkeit —

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Starke Marken – für nachhaltige Produkte

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Starke Marken – für nachhaltige Produkte

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Produkte nachhaltig entwickeln – von Anfang an

Hansgrohe sieht seine Vorreiterrolle als Auftrag und Ansporn

für die Entwicklung nachhaltiger Produkte. Damit Klimaschutz

und Energieeffizienz noch stärker in den Mittelpunkt rücken,

hat das Unternehmen 2011 den Geschäftsbereich „Smart Wa-

ter Solutions“ gegründet. Inzwischen realisiert das Unterneh-

men über 25 Prozent seines Nettogesamtumsatzes mit Wasser

und Energie sparenden Produkten.

Die Marken Hansgrohe, Axor, Pharo und Pontos stehen für

innovative, hochwertige Produkte, die Ressourcen schonend

sind. Gleichzeitig liegt ein Schwerpunkt auf ausgezeichnetem

Design. Deshalb arbeitet Hansgrohe seit Jahren mit internatio-

nal renommierten Gestaltern wie Phoenix Design zusammen.

Für die Stuttgarter Kreativen müssen Sanitärprodukte nicht nur

materialgerecht gestaltet und intuitiv bedienbar sein. Innova-

tion im Design heißt für sie wie für Hansgrohe auch, dass es

gelingt, bei gleichem Duschvergnügen weniger Wasser zu ver-

brauchen. Wie erfolgreich diese Gestaltungsphilosophie ist,

zeigen zwei von vielen Designauszeichnungen im Jahr 2012:

Den iF Gold Award gab es für den Waschtischmischer PuraVi-

da und die Elektronik-Waschtischarmatur Focus.

18 — Starke Marken – für nachhaltige Produkte —

Starke Marken – für nachhaltige Produkte. Der Schwarzwälder Armaturen- und Brausenhersteller gilt in der Branche als einer der Vorreiter in Sachen

Umweltschutz. Bereits vor rund 30 Jahren hat sich das Unternehmen für die Entwicklung wasser- und ener-

giesparender Produkte stark gemacht. Heute sind strategische und messbare Nachhaltigkeitsziele längst ele-

mentarer Teil des Businessplans und der Strategieentwicklung. Nachhaltigkeitsaspekte werden systematisch

in ökonomische Entscheidungen einbezogen – was Natur, Gesellschaft und Wirtschaft zugute kommt.

Augezeignet: Designer Manfred Dorn (l.), Phoenix Design, und Jan Heisterhagen, Leiter des Hansgrohe Produktmanagements, freuen sich über zwei iF Gold Awards

Mit Leidenschaft für sinnlich erlebbaren Umweltschutz

Bei der Produktentwicklung achtet Hansgrohe seit Jahren auf

ressourcenschonende Verfahren und eine ausgezeichnete

Qualität. Doch wie steht es in Sachen emotionales und sinn-

liches Duscherlebnis? Auch hier hört die Lust am Forschen

bei Hansgrohe nicht auf. In der Strahlforschung setzen sich

die Mitarbeiter für eine sinnvolle Wasserbegrenzung ein, die

dennoch das volle Wohlfühlerlebnis bietet. Dabei müssen

ständig Grenzen ausgelotet werden: Wie weit kann der Was-

serverbrauch gesenkt werden, sodass Reinigungsleistung und

Duschkomfort erhalten bleiben? Darin setzen die Hansgrohe

Forscher ihren größten Ehrgeiz: Wasser und Energie sparende

Produkte zu entwickeln, die höchsten Ansprüchen an Komfort

und Leistung genügen. Auch an den guten Verbrauchswerten

von Axor Starck Organic, dem Produkt-Highlight des Jahres

2012, war das Team maßgeblich beteiligt.

Wassersparen ohne Komfortverlust: Ziel und Ansporn für das Team des Strahllabors

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19— Starke Marken – für nachhaltige Produkte —

Nachhaltigkeit im Gleichklang mit Design – Axor Starck Organic

Die französische Designer-Ikone Philippe Starck ist seit langem für Hansgrohe aktiv. Das revolutionäre Highlight 2012: Axor Starck

Organic. Eine Waschtischarmatur, die Herz und Verstand gleichermaßen anspricht. Das neue Bedienkonzept trennt Temperatur- und

Volumensteuerung. Einer großzügigen Brause gleich hat der Waschtischmischer 90 einzelne kleine Öffnungen, aus denen sanft

perlende Tropfen fallen, die die Haut großflächig benetzen. Dieses Mehr an Funktionalität und Wassererlebnis geht einher mit einem

deutlich geringeren Wasserdurchfluss. Er liegt bei nur 3,5 Litern pro Minute. Zum Vergleich: Weltweit liegt der Marktstandard bei

einer Durchflussmenge von rund 7 Litern pro Minute und mehr. Dank einer speziellen, neuen Entwicklung wird für den Armaturen-

körper zudem ein Drittel weniger Messing benötigt als bei herkömmlichen Konstruktionen. Axor Starck Organic schafft somit den

Gleichklang zwischen Ressourcenschonung, hohem Komfort und beeindruckendem Design. Letzteres wurde 2013 mit dem red dot

design award „Best of the Best“ ausgezeichnet.

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Clever kombiniert – EcoSmart und CoolStart

Der achtsame Umgang mit Wasser und Energie schont nicht

nur die Umwelt und senkt den CO² - Ausstoß, sondern hilft

auch, Kosten für Wasser, Abwasser und Energie zu senken.

Wie sich das im Alltag praktisch nebenbei machen lässt, zei-

gen Lösungen wie die EcoSmart-Technologie von Hansgrohe.

Alle Hansgrohe Waschtischarmaturen sind mittlerweile seri-

enmäßig mit dieser Technologie ausgerüstet. Ein spezieller

Luftsprudler sorgt dafür, dass der Wasserdurchfluss auf rund

fünf Liter pro Minute begrenzt ist – ohne Einschränkung des

Komforts. Zum Vergleich: Waschtischmischer ohne diese Tech-

nologie verbrauchen leicht 13 Liter pro Minute.

20 — Starke Marken – für nachhaltige Produkte —

Eine gemeinsame Studie von Hansgrohe und der Hochschule Offenburg zeigt große Einsparpotenziale für Hotels

Schweizer Vorzeigeprojekt: Wohnsiedlung Mellingen

Ein spezieller Luftsprudler hilft beim Wasser und Energie sparen

Die Hansgrohe CoolStart-Technologie, die es seit 2012 für einen

Großteil des Armaturensortiments gibt, zeigt, wie mit einfachen,

aber eindrucksvollen Ideen Ressourcen geschont werden kön-

nen. Bei herkömmlichen Waschtischarmaturen wird in der mitt-

leren Stellung des Armaturengriffs automatisch Mischwasser ge-

zapft. Mit CoolStart fließt bei neutraler, mittlerer Griffstellung

ausschließlich Kaltwasser. Damit wird das Leitungssystem nicht

mehr unnötig mit Warmwasser befüllt und Durchlauferhitzer

oder Umwälzpumpen müssen nicht extra anspringen. Auf die-

se Weise und durch den geringeren Warmwasserverbrauch

sinken Energiebedarf und zugleich auch der CO² -  Ausstoß.

Zum Einsatz kamen die CoolStart Armaturen zum Beispiel in

einem Schweizer Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen: Die

Wohnbausiedlung in Mellingen mit 130 Wohnungen und 68

Reiheneinfamilienhäusern punktet mit einer ausgezeichneten

Energieeffizienz. Es ist die erste Wohnsiedlung mit dem Nach-

haltigkeitssiegel Green Property in Gold der Credit Suisse und

wurde im höchsten MinergieStandard P-Eco und A-Eco gebaut.

Einsparpotenzial im Hotelbad

Gemeinsam mit der Hochschule Offenburg und dem Euro-

pa-Park in Rust bei Freiburg wollte es Hansgrohe genau wissen:

Wie viel Energie und Wasser können mit einfachen Mitteln in

Hotels eingespart werden? Im Rahmen einer Studie wurden die

Armaturen und Brausen des 4-Sterne Erlebnishotels „Santa Isa-

bel“ durch EcoSmart-Produkte ersetzt. Das Ergebnis sprach für

sich: Der Gesamtwasserverbrauch konnte je Übernachtung um

ein Drittel gesenkt werden. Gleichzeitig wird die Energie zur

Wassererwärmung gespart. Gerade für den Hotel- und Gast-

gewerbebereich bieten sich hier beeindruckende Chancen,

Ressourcen effizient einzusetzen. 2012 entwickelte Hansgrohe

aus den Ergebnissen ein EcoSmart-Check Paket, mit dem Ho-

telbetreiber ihr individuelles Einsparpotenzial ermitteln können.

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21— Starke Marken – für nachhaltige Produkte —

Richtige Reinigung für ein langes Produktleben

Das europäische WELL-Label bietet Orientierung beim Kauf von Wasser und Energie sparenden Sanitärprodukten

Zertifikat für das Wassersparen

Weltweit geht fast die Hälfte der abgebauten Rohstoffe in den

Bausektor, der zudem für rund ein Drittel des Energieverbrauchs

und der CO² - Emissionen verantwortlich ist. Zertifizierungen für

nachhaltige Gebäude spielen deshalb eine immer wichtigere

Rolle – doch hierfür braucht es verlässliche Angaben über die

Umweltwirkungen der eingesetzten Produkte. Eine Stellschrau-

be im Zertifizierungsprozess kann beispielsweise die Optimie-

rung des Wasser- und Energieverbrauchs sein. Bei der Wahl von

Brausen und Armaturen bietet unter anderem das europäische

Water Efficiency Label WELL verlässliche Orientierung. Es gibt

Auskunft über die Wasser- und Energieeffizienz der Produkte.

Als einer der ersten Sanitärhersteller hat Hansgrohe 2011 vier

seiner Produkte prüfen lassen und jeweils mit Level A im Ho-

me-Bereich das bestmögliche Ergebnis erzielt. Auf den Prüfstand

kamen dabei die Durchflussmenge unabhängig von den Was-

serdruckwerten sowie die Möglichkeit, das Wasser auf eine

bestimmte Temperatur zu begrenzen. Die Waschtischmischer

Focus, Talis und Metris weisen dank der EcoSmart-Technologie

beste Werte von fünf Litern Durchfluss pro Minute auf. Auch die

Handbrause Crometta 85 Green erhielt – als erste Handbrause

überhaupt – in der Kategorie “Upgrade Volume“ die Bestnote.

Sanft pflegen für ein langes Leben

Mit der Herstellung nachhaltiger Produkte ist es bei Hansgrohe

nicht getan. Auch im täglichen Einsatz gibt es viele Möglichkeiten,

die Langlebigkeit der hochwertigen Produkte zu beeinflussen.

Reinigungsmittel, die beispielsweise Ameisensäure, Salzsäure,

Chlorbleichlauge oder Essigsäure enthalten, können Arma-

turen und Brausen ganz erheblichen Schaden zufügen. Weil

Nachhaltigkeit auch Langlebigkeit bedeutet, hat sich Hansgro-

he schon lange dem Thema Reinigung angenommen. Ein Team

im hauseigenen Qualitätslabor prüft kontinuierlich neue Reini-

gungsmittel und baut ein einzigartiges Know-how auf – sowohl

die Stiftung Warentest als auch wichtige Verbände der Reini-

gungsindustrie prüfen mittlerweile Substanzen nach der speziel-

len von Hansgrohe erarbeiteten Methode. Hansgrohe empfiehlt

übrigens sanfte Reiniger auf Zitronensäure-Basis – geeignete

Reinigungsprodukte sind mit Hansgrohe-Logo gekennzeichnet.

Pflegetipps finden sich auf der Webseite des Unternehmens.

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Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten

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Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten

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Mit Systematik zum Erfolg

Die Erfahrung hat Hansgrohe gelehrt, dass Anforderungen an

Qualität, Ökonomie und Ökologie oft Hand in Hand gehen.

Das Unternehmen nutzt die systematische Analyse seiner Ge-

schäftsprozesse unter dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit kon-

sequent als wichtigen Innovationstreiber. Der Erfolg gibt dieser

Strategie recht: Viele Initiativen lohnen sich wirtschaftlich be-

reits nach kurzer Zeit, andere unterstützen das Unternehmen

dabei, sich auf künftige Entwicklungen vorzubereiten und sich

für Zukunftsmärkte gut aufzustellen. Mit dem aktuellen Ausbau

des Nachhaltigkeitsmanagements hat das Unternehmen nun

ein ganz neues Niveau erreicht. Das wird beispielsweise mit

den Initiativen für Klimaschutz sowie der Verfeinerung der Lo-

gistik-Konzepte in den Jahren 2012 und 2013 sichtbar.

Energiewende konkret

Die Energiewende ist in aller Munde - doch was bedeutet sie

konkret für ein Unternehmen?

Bei Hansgrohe geht dieser Frage der Arbeitskreis „Energiewen-

de“ nach. Die hausinternen Fachleute analysieren seit 2012

die Möglichkeiten, den Umgang mit Energie weiter zu verbes-

sern und damit die CO² - Emissionen zu senken. Das ehrgeizi-

ge Ziel für die Tüftler lautet: 20 Prozent weniger CO² - Emissi-

onen gegenüber dem Referenzjahr 2010, also 3.500 Tonnen

weniger Kohlendioxid pro Jahr. Diese Menge entspricht etwa

dem jährlichen Ausstoß von 1.500 Mittelklassefahrzeugen.

Ein wichtiger Baustein ist die Einführung eines Energiemanage-

ments nach DIN EN ISO 50.001 ab Ende 2013. Um den ge-

samten Energiefluss im Unternehmen transparent zu machen,

werden außerdem die bestehenden Energie-Messsysteme ver-

bessert sowie eine Software zur detaillierten Überwachung

der Verbräuche installiert. Auf dieser Grundlage werden künftig

die Fertigungsabteilungen ihren Energieverbrauch über ein Kenn-

zahlensystem selbst überwachen und präzise steuern können.

Im Fokus des Arbeitskreises stehen die großen Produktionsan-

lagen von Hansgrohe. Rund 75 Prozent des gesamten Strom-

verbrauchs gehen allein auf das Konto von acht Fertigungs-

bereichen. Energieintensiv sind vor allem die Herstellung von

Kunststoffteilen, das Gießen von Armaturenrohlingen aus Mes-

sing, deren Oberflächenbearbeitung sowie das Verchromen

von Brausen und Armaturen.

Für diese acht Fertigungsbereiche legte der Arbeitskreis je-

weils einen Verantwortlichen fest. Dessen Aufgabe ist es, zu-

sammen mit den Fertigungsleitern konkrete Einsparmöglichkei-

ten zu finden und umzusetzen. Dazu gehören beispielsweise

Verbesserungen an Anlagen, wie der Austausch von alten

Kompressoren (-116 Tonnen CO² ) oder eine Wärmeisolierung

an Kunststoffspritzmaschinen (-82 Tonnen CO² ), aber auch

Maßnahmen zur Abschaltung von Anlagen, sobald auf diesen

nicht produziert wird.

Neben der Energieeffizienz setzt Hansgrohe auf regenerative

Energien. Neben dem schon lange bestehenden Solarkraft-

werk auf dem Werksdach in Offenburg produziert seit 2012

eine neu installierte Photovoltaikanlage Strom auch auf dem

Werk Schiltach Aue (-27 Tonnen CO²).

24 — Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten — — Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten —

Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten In den späten 1980er Jahren hat Hansgrohe bereits auf das Thema Umweltmanagement gesetzt. Mittlerweile

sind messbare Nachhaltigkeitsziele fest in der Geschäftspolitik verankert. Umweltmanagementsysteme in

allen Werken, Green Controlling sowie Ökobilanzen für Produkte schärfen zum einen das Verständnis für

relevante Umweltthemen in der gesamten Belegschaft. Zum anderen erlauben sie eine immer präzisere Steu-

erung von Ressourceneffizienz, Abfallaufkommen und Emissionen entlang der Wertschöpfungskette.

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25— Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten —

Nachhaltige Sanierung der Hansgrohe Zentrale

Neben den Fertigungsprozessen gehört der Gebäudebetrieb zu den großen Energieverbrauchern des Unternehmens. Als Konse-

quenz wurde die Sanierung des Hauptgebäudes am Stammsitz in Schiltach 2012 unter dem Zeichen der Nachhaltigkeitsziele ge-

plant. Das Ergebnis: 58 Prozent Wärmeenergie konnten im Zuge der Erneuerung von Fassaden und Dach eingespart werden. Dazu

kommen erhebliche Einsparungen bei Kühlung und künstlicher Beleuchtung. Dies entspricht einer Verringerung des CO² - Ausstoßes um

134 Tonnen pro Jahr. Auf dem Dach produziert eine neue 39 Kilowatt Photovoltaikanlage Strom und hilft, weitere 27 Tonnen CO² pro

Jahr zu vermeiden.

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Logistik auf grünen Wegen

Genauso systematisch wie den Energiebedarf optimiert Hans-

grohe seine Logistik-Prozesse. Die Stellschrauben für den Kli-

maschutz heißen hier effiziente Verpackung, Auslastung von

Containern und LKWs, CO² - Vorgaben für den Fuhrpark und

verbesserte Logistik-Konzepte. Welches Potenzial in der Lo-

gistik steckt, wird am Beispiel von Verpackungen aus Asien

deutlich. 2012 und 2013 hat Hansgrohe in einer Initiative

mit Lieferanten die Verpackungen umfassend überarbeitet.

Die neuen Verpackungen nehmen mehr Teile auf als bisher.

Außerdem werden stabile Wellpappe-Lösungen anstelle von

Holzrahmen verwendet und Mehrwegpaletten aus Holz erset-

zen Einwegpaletten aus Kunststoff. Allein diese Maßnahmen

sparen rund 90 Container Fracht pro Jahr und verkleinern den

CO² - Fußabdruck des Unternehmens um rund 400 Tonnen.

Außerdem entfallen 14 Tonnen Verpackungsmaterial pro Jahr.

Eine Analyse des Frachtverkehrs veranlasste die Hansgrohe

Logistik-Experten 2013 dazu, Warenströme noch stärker zu

bündeln: Aus Italien bezieht das Unternehmen beispielsweise

viele Teile von unterschiedlichen Lieferanten. Werden diese

Zulieferer in ein Konsignationslager am Standort Offenburg

eingebunden, zeigen sich deutliche Vorteile für den Klima-

schutz. Bereits im ersten Jahr werden über 120 Tonnen CO² 

vermieden, ab 2014 sollen es 217 Tonnen im Jahr sein.

In gleicher Weise verfolgt Hansgrohe weitere Ansätze einer

„grünen“ Logistik. Aktuell prüft der Arbeitskreis „Logistik und

Supply Chain“, wie sich die Auslastung von LKWs durch dop-

pelte Ladeböden erhöhen lässt. Eine wesentliche Vorausset-

zung für solche Bemühungen sind die richtigen Partner. Der

Arbeitskreis entwickelt deshalb gerade ein Bewertungsschema

für Speditionen und will künftig Unternehmen bevorzugen, die

Nachhaltigkeitsstrategien formuliert haben und umsetzen.

26 — Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten — — Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten —

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27— Nachhaltig durchdacht – Produktion und Lieferketten —

Viele Initiativen von Beschäftigten

Bei Hansgrohe geht es nicht nur um Anlagentechnik und Ma-

nagementansätze, auch das Engagement der Beschäftigten

wird sehr geschätzt und gefördert. Dies betrifft beispielsweise

das betriebliche Vorschlagswesen, über das Hansgrohe Ideen

zur nachhaltigen Entwicklung aufgreift. Darüber hinaus gibt

es viele engagierte Projekte von Abteilungen oder einzelnen

Mitarbeitern, um die Umwelt und Ressourcen zu schonen.

Ein Beispiel ist die nachhaltige Verwendung von Papier und

Bürodruckern, eine Initiative des Vertriebs in Deutschland.

Während ihres Abteilungsdurchlaufs im Innendienst erfasste

eine Studentin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg

den Papierverbrauch der Abteilung und identifizierte dabei

Einsparmöglichkeiten. Mit beeindruckendem Ergebnis: Durch

Schulungen für ein bewussteres Verhalten und durch veränder-

te Druckereinstellungen können im Vertrieb Innendienst nun

jährlich bis zu zehn Prozent Papier gespart und rund 200 kg

CO² - Emissionen vermieden werden. Die Erkenntnisse haben

Vorbildcharakter und werden auch in andere Abteilungen

übertragen.

Produktausstoß bei gleichem Wasserverbrauch und, weil die

Offenburger Anlage auf einem anderen Beschichtungsverfah-

ren aufbaut, deutlich weniger Gefahrstoffe.

Die Aktivitäten des Unternehmens rund um die EU-Chemikali-

en-Verordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation

and Restriction of Chemicals) tragen ebenfalls dazu bei, die

Zahl der Gefahrstoffe zu reduzieren. Kontinuierlich prüft Hans-

grohe, welche Chemikalien für den Produktionsprozess zwin-

gend erforderlich sind und welche sich mittel- und langfristig

durch umweltschonendere Stoffe ersetzen lassen.

Weniger Gefahrstoffe im Einsatz

Zu den zentralen Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens ge-

hört es, die Zahl der eingesetzten Gefahrstoffe bis 2015 um

zehn Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2010 zu verrin-

gern. Ein großer Schritt auf dem Weg dorthin war die Schlie-

ßung einer großen Verchromungsanlage im Werk Schiltach

West im Jahr 2012. Parallel dazu hat das Unternehmen eine

optimierte Anlage im Offenburger Werk mit erheblichen Inves-

titionen ausgebaut. Das Ergebnis: Über 20 Prozent höherer

Mit einfachen Mitteln spart der bewusste Umgang mit dem Drucker bis zu zehn Prozent Papier pro Jahr ein – und vermeidet 200 kg CO² 

Im Gegensatz zur alten Verchromungsanlage im Schiltacher Werk West hat die optimierte Galvanik-Anlage im Offenburger Werk einen 20 Prozent höheren Produktausstoß bei gleichem Wasserverbrauch

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Verantwortung für die Beschäftigten – und für die Gesellschaft

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Verantwortung für die Beschäftigten – und für die Gesellschaft

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Zuwachs auch in schwierigen Zeiten –

die Hansgrohe-Familie wird größer

In Deutschland arbeiten mittlerweile 2.178 Menschen in der

Hansgrohe-Familie. Weltweit sind es insgesamt 3.444 Be-

schäftigte. Damit ist die Belegschaft in den vergangenen fünf

Jahren kontinuierlich gewachsen – trotz der weltweit schwie-

rigen Wirtschaftssituation. Besonders stolz ist das Unterneh-

men auf die Zahl seiner jungen Einsteiger: 44 neue Auszu-

bildende starteten zum 1. September 2012 bei Hansgrohe in

das Berufsleben. Die Gesamtzahl der Auszubildenden stieg

damit auf 131. Mit einer Ausbildungsquote von 6,2 Prozent

hat Hansgrohe erneut den Durchschnittswert der metallver-

arbeitenden Industrie in Deutschland in Höhe von 5 Prozent

deutlich übertroffen. Über das rein Fachliche hinaus hat die

Ausbildung bei Hansgrohe das Ziel, die Persönlichkeit der Aus-

zubildenden und ihre besonderen Talente weiterzuentwickeln.

Früh lernen die jungen Menschen, Projekte eigenverantwort-

lich zu planen und umzusetzen – sowohl an deutschen als

auch internationalen Standorten.

„Der Porsche unter den Ausbildungsbetrieben“

Das war sicherlich das schönste Kompliment eines Besuchers

für die neue „Hansgrohe Talentschmiede“, die im April 2013

eröffnet wurde. Auf gut 1.200 Quadratmetern finden Ausbil-

der und Auszubildende sehr gute Bedingungen für den Lehr-

betrieb vor. Moderne Schulungssysteme, neu angeschaffte

Werkstatteinrichtungen und Bearbeitungsmaschinen sowie

eine Gebäudetechnik, die nach dem neuesten Stand einge-

baut wurde, kommen den Beschäftigen zugute. Der eigene

Fachkräftenachwuchs hat einen sichtbar hohen Stellenwert

bei Hansgrohe. Das zeigt sich auch in der Personalentwick-

lung und dem systematischen Talentmanagement: Damit sich

Mitarbeiter fragen – Verbesserungen erarbeiten

Hansgrohe wollte es genau wissen: 2011 wurden die Beschäf-

tigten gefragt, wie sie mit ihrem Arbeitgeber zufrieden sind.

Dabei schätzten sie Hansgrohe als ein wirtschaftlich sehr er-

folgreiches Unternehmen mit ausgezeichneten Produkten und

großzügigen Sozialleistungen ein. Handlungsbedarf sahen sie

bei den Stichworten „Führung“, „Perspektiven“, „Beruf & Fami-

lie“ sowie „Arbeitsumwelt“ und „Employer Branding“. Die Ge-

schäftsleitung hat diese Themen umgehend aufgegriffen und

das Projekt „Top Employer Initiative“ (TEI) ins Leben gerufen.

30 — Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft — — Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft —

Verantwortung für die Beschäftigten – und für die Gesellschaft. Die Menschen bei Hansgrohe sind das Rückgrat des Unternehmens. Ihre Qualifikation und Leistungsbereit-

schaft sind die zentralen Bausteine für den wirtschaftlichen Erfolg. So ist es nur konsequent, dass eine substan-

zielle Nachhaltigkeitsstrategie ihre Belange in den Blick nimmt. Hansgrohe hat sich zum Ziel gesetzt, seinen

Beschäftigten ein Arbeitsumfeld mit optimalen Rahmenbedingungen für die Entfaltung und den Einsatz ihrer

Fähigkeiten zu schaffen. Dazu zählen Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit, Ver-

einbarkeit von Familie und Beruf und Projekte der gesellschaftlichen Verantwortung. Denn gerade letztere

sind es, die Beschäftigte stolz auf ihren Arbeitgeber machen und sie langfristig an ihn binden können.

Die ausgewählten Projekte geben Einblicke in eine nachhaltige Unternehmensphilosophie.

Nachfolgeprozesse so effizient wie möglich entwickeln kön-

nen, werden Führungskräfte im Wesentlichen aus den Reihen

des eigenen Nachwuchses rekrutiert. Mit ihrer Aufgabe wer-

den die Nachwuchskräfte jedoch nicht allein gelassen. Das

Hansgrohe-Programm „Neu in der Führungsrolle“ gibt ihnen

die Instrumente an die Hand, die sie als kompetente Führungs-

kraft benötigen.

In der Talentschmiede finden Auszubildende ausgezeichnete Bedingungen für das Lernen vor

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Sieben Projektteams haben Verbesserungsvorschläge erarbei-

tet, die 2012 und 2013 in zahlreichen Maßnahmen umgesetzt

wurden. Dazu gehört ein betreutes Ferienprogramm für Kin-

der von Hansgrohe Beschäftigten, das Projekt „Home Care &

Elder Care“ – ein Serviceangebot für pflegende Angehörige

und Eltern – sowie die weitere Flexibilisierung von Arbeitszei-

ten. Workshops zu Themen wie „Führung & Zusammenarbeit“

und „Anerkennung und Wertschätzung“ werden diesen Ver-

besserungsprozess weiter vorantreiben.

31— Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft —

Ideen der Mitarbeiter fließen in eine Plakataktion zum Thema Arbeitssicherheit ein

Das Ferienprogramm für die Kinder von Beschäftigten hilft, Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen

Sicherheit steht an erster Stelle

Die Sicherheit der Beschäftigten hat bei Hansgrohe höchste

Priorität – und es ist eines der dezidierten Nachhaltigkeitszie-

le des Unternehmens, sie weiter zu erhöhen. Als Maß für die

Arbeitssicherheit gilt die statistische Kennzahl LTIR (Lost Time

Injury Rate). Hansgrohe hat vor, diese Kennzahl bis 2015 auf

den Wert von 1,0 zu senken. Das Unternehmen hat deshalb

zusätzlich zu den bestehenden Aktivitäten zahlreiche weite-

re Maßnahmen auf den Weg gebracht. Neben der weiteren

Optimierung von Arbeitsprozessen stehen 2012 und 2013 vor

allem Maßnahmen zur Sensibilisierung und Schulung der Be-

schäftigten ganz oben auf der Agenda.

Gesund und fit im demografischen Wandel

Das Gesundheitsmanagement hat die Menschen bei Hansgro-

he sorgsam im Blick und entwickelt Programme, die Körper,

Geist und Seele der Beschäftigten gesund halten. Das reicht

von ergonomischen Beratungen etwa für die richtige Haltung

am Arbeitsplatz, die Gelenke oder den Bewegungsapparat

schont, bis hin zu Veränderungen in den Arbeitsabläufen. Wie

eine Änderung gleich mehrere gute Effekte erzielen kann,

zeigt eine von vielen Maßnahmen 2012 im Werk Offenburg:

Hier werden inzwischen Faserformteile als Innenverpackung

für die Duschsysteme verwendet. Sie sind zum einen umwelt-

verträglich und ersparen andererseits den Beschäftigten einen

aufwändigen und körperlich belastenden Arbeitsschritt, da

die Einlage-Packungen nicht extra gefaltet werden müssen.

Das schont die Handgelenke und reduziert zudem die Fehler-

quote deutlich.

Auch für Hansgrohe ist der demografische Wandel eine große

Herausforderung. Weil die Beschäftigtenzahl der über Fünf-

zigjährigen und auch der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter

steigen, sorgt Hansgrohe mit verschiedenen Projekten für ei-

nen optimierten Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen

den Generationen. Mit seinem Demografieprojekt MUMM

(Miteinander Und Motiviert Mitmachen) bietet Hansgrohe

älteren Beschäftigten die Möglichkeit, eigene Schwerpunkte

zu setzen. Dazu gehören unter anderem die Felder „Erhalt

und Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit“ und „Work-Life-Ba-

lance“, sowie Fragen alternativer Arbeitszeitgestaltung und

Arbeitsorganisation (Sabbaticals, Sonderprämien in Zeit statt

in Geld, flexible Pausenregelung) und Weiterbildung für äl-

tere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Lernen im Alter). Das

FILM-Programm (Förderung und Integration Leistungsgewan-

delter Mitarbeiter) sucht Lösungen für Beschäftigte, die aus

gesundheitlichen Gründen ihre bisherige, z.B. körperlich an-

spruchsvolle Arbeit nicht mehr ausüben können. Hier werden

entsprechend der Gesundheit und des Leistungsvermögens

bestehende Arbeitsplätze angepasst oder neue, passende

Einsatzmöglichkeiten gefunden.

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Ausgezeichnet – das persönliche Engagement

in der Hansgrohe-Familie

Hansgrohe belohnt den persönlichen Einsatz für mehr Nach-

haltigkeit im Alltag und hat 2012 erstmals den „Hansgrohe

Nachhaltigkeitspreis“ für seine Beschäftigten ausgeschrieben.

43 Projekte wurden eingereicht, mit denen die Mitarbeiter in

ihrem direkten Umfeld zu mehr Umweltschutz und Nachhaltig-

keit beigetragen haben. Die Ideen reichten von konsequenter

Mülltrennung über ökologische Aktivitäten, um die Artenviel-

falt zu erhalten, bis hin zum Umstieg auf Hybridfahrzeuge.

Den Hauptpreis für gesellschaftliches Engagement erhielt ein

Mitarbeiter für seinen ehrenamtlichen Einsatz bei der Bürger-

initiative „Bürger-Energie-Niedereschach eG“. Das Ziel der

Genossenschaft ist es, die eigene Gemeinde durch den Bau

und Betrieb von Biogas- und Photovoltaikanlagen unabhän-

giger von Energielieferanten zu machen – bislang konnte

eine jährliche Reduktion von 178 Tonnen CO² erzielt werden.

Der Preis für das private Engagement wurde an zwei Mitar-

beiterinnen vergeben, die durch die Komplettsanierung ihrer

Häuser jeweils rund 18 Tonnen CO² vermeiden

32 — Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft — — Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft —

Beim Hansgrohe Nachhaltigkeitspreis für die Beschäftigten wurden über vierzig private Projekte eingereicht

Das jährliche Hansgrohe Wassersymposium will Impulse für einen bewussten Um-gang mit dem Lebenselixier Wasser geben

Verantwortung übernehmen –

auch jenseits der Werktore

Gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen, ist schon

lange ein wichtiger Teil in der Unternehmenskultur von Hans-

grohe. Im Zentrum der Förderinitiativen steht dabei der nach-

haltige Umgang mit der natürlichen Ressource Wasser. Das

spiegelt sich beispielsweise im „Hansgrohe Preis: Efficient

Water Design“ wider, der 2012 bereits zum zweiten Mal im

Rahmen eines Wettbewerbs des International Design Forum aus-

gelobt wurde. Unter dem Motto „My Green Shower Pleasure“

animierte er internationale Nachwuchsgestalter zu kreativen

Ideen, wie Nachhaltigkeit und Design in Einklang gebracht

werden können.

Eine ganz ähnliche Zielsetzung verfolgen die regelmäßig statt-

findenden Wassersymposien: Sie rücken sowohl die Faszinati-

on als auch die Verletzlichkeit der lebensspendenden Ressour-

ce Wasser in den Mittelpunkt. Referenten aus verschiedenen

Ländern und Kulturkreisen beleuchten ganz unterschiedliche

Facetten des Elements – von Wassermusikern über Umwelt-

rechtler bis hin zu Klimaexperten und Teemeistern werden

zahlreiche Aspekte der Wassernutzung beleuchtet.

Namibia – mit Bildung für das kostbare Nass

Auch im internationalen Umfeld unterstützt Hansgrohe Projek-

te, die die Ressource Wasser in den Mittelpunkt rücken. Im

Norden Namibias, einer der trockensten Regionen der Welt,

ist die nachhaltige Nutzung von Wasser geradezu überle-

benswichtig. Schulprojekte können hier eine besonders gro-

ße Wirkung entfalten. Sie verändern langfristig das Verhalten

und schicken mit den Schülerinnen und Schülern junge Bot-

schafter eines grünen Bewusstseins in die Familien und Nach-

barschaften.

Hansgrohe hat 2012 die Bildungsarbeit an namibischen

Schulen finanziell mit Hilfe der erfolgreichen Social Media

Kampagne „Charity for Namibia“ unterstützt. Außerdem

sponserte das Unternehmen eine Wetterstation im Land für ein

integriertes Wasserressourcenmanagement. Durch die Wetter-

station, die sich auf dem Universitätscampus Oshakati in der

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33— Verantwortung für die Beschäftigten. Und für die Gesellschaft —

Hansgrohe fördert mit seinen Facebook-Freunden ein Schulprojekt in einer der tro-ckensten Regionen Namibias

Der neue Sanitärpavillon im „Village of Hope“

Aktion für saubere Schultoiletten

Nähe von Ongwediva befindet, können nun Regenvorhersa-

gen und die damit zusammenhängenden Flutpegel auch von

der Bevölkerung dieser Region besser genutzt werden.

Dorf der Hoffnung in Südafrika

Das „Village of Hope“, ein Kinderhaus im Südwesten von

Südafrika, bietet den kleinen Bewohnern Schutz und ein hoff-

nungsvolles Zuhause. Auf einem ehemaligen Farmgelände in

den Townships von Grabouw hat die NGO Thembalitsha ein

Hilfscamp für direkt oder indirekt vom HI-Virus betroffene Kin-

der eingerichtet. Geschätzte zwei Millionen Aidswaisen leben

aktuell in Südafrika – vor Ort wird also jede Unterstützung

dringend gebraucht. Stuttgarter Architekturstudenten bauten

im Rahmen des Projekts „ukuqala3 – Build together, learn

together“ unentgeltlich die bestehenden Gebäude um und

ergänzten sie um einen 75 Quadratmeter großen Neubau.

Hansgrohe spendete zahlreiche Küchen- und Badprodukte

für das Kinderhaus. Bei der Ausstattung waren vor allem die

Qualität, Langlebigkeit und der effiziente Einsatz von Wasser

sowie Energie besonders wichtig. So entstehen dem Village of

Hope geringe laufende Kosten – und dazu macht den Kindern

die tägliche Körperhygiene besonders viel Spaß.

China – mit Teepflanzen gegen die Erosion

In China unterstützt Hansgrohe gleich mehrere Projekte. So

stellte die chinesische Hansgrohe Tochtergesellschaft für die

Non-Profit Organisation Heifer International Duschköpfe für

1.750 bedürftige Familien in China zur Verfügung. Eine wei-

tere Initiative in China betrifft die Wiederaufforstung von über-

mäßig gerodeten Flächen in Jinxiu in der Provinz Guangxi

im gleichen Jahr. Hier konnte mit Hilfe von Hansgrohe eine

Teeplantage angelegt werden, die der Erosion der Landschaft

entgegenwirkt und zusätzliche Einkommenschancen für die lo-

kale Bevölkerung eröffnet.

Frischer Wind in Deutschlands Schulen

Eine weitere Initiative ist das Projekt „Toiletten machen Schu-

le“. Selbst in Deutschland ist es längst nicht selbstverständlich,

dass Schulen über saubere und funktionierende Toiletten und

Waschräume verfügen. Hansgrohe hat deshalb den von der

German Toilet Organization (GTO) ausgelobten Wettbewerb

mitunterstützt, mit der Zielsetzung, neue Ideen und frischen

Wind in Deutschlands Schultoiletten zu bringen. 79 Schulen

aus ganz Deutschland haben an dem ungewöhnlichen Wett-

bewerb teilgenommen und die Jury mit höchst pfiffigen Ide-

en überrascht. Die vier Gewinnerschulen dürfen sich über die

Neuausstattung von jeweils zwei Wasch- und Toilettenräumen

freuen - Hansgrohe hat auch hier geholfen und die Armaturen

gespendet.

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„Hansgrohe gehört zu den Vorreitern der Sanitärbranche

in Sachen Umweltschutz. Wir haben uns bereits um öko-

logische Fragestellungen gekümmert, als dies noch nicht

eine allgemeine gesellschaftliche Forderung war.“

Richard Grohe, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Hansgrohe SE

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Impressum

Herausgeber Hansgrohe SE

Public Relations

Postfach 1145 • 77757 Schiltach

Tel. +49 7836 51 1231 • Fax +49 7836 51 1170

E-Mail: [email protected]

Konzeption, Redaktion & Gestaltung: Hansgrohe SE, Proesler Kommunikation GmbH

Fotos: braxart, Hansgrohe SE, www.germantoilet.org, www.fotolia.de

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Weitere Informationen und Daten zum Hansgrohe Nachhaltigkeitsengagement

finden Sie in der Nachhaltigkeitsberichterstattung, die gemäß den Vorgaben der

Global Reporting Initiative (GRI) erstellt wurde unter

www.hansgrohe.com/nachhaltigkeit.

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www.hansgrohe.com/nachhaltigkeit

Hansgrohe SE • Auestr. 5–9 • D-77761 Schiltach • Telefon +49 7836 51- 0Telefax +49 7836 51-1300 • [email protected] • www.hansgrohe.com