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Veränderungen Es war ein tolles und wie inzwischen fast immer vorab ausverkauftes Sommerfest, das die Friedrich-Schiller-Universität am 30. Juni veranstaltet hat. Das nebenstehende Foto von der Lasershow (Foto: Kasper) und die Fotos (www.sommerfest.uni-jena. de/Bildergalerien/2017.html) vermitteln ei- nige Impressionen von dem aufwendigen Event, mit dem sich die Universität auch bei ihren Mitgliedern für die gute Arbeit des letzten Jahres bedankt hat. Und dies umso mehr als weitere große Ereignisse und Veränderungen schon ihr Licht voraus- werfen. So kommt das Neubaugeschehen nach langen Jahren des Wartens endlich in Schwung. Die Gestaltung des neuen Cam- pus Inselplatz steht (weitgehend) fest (S. 3) und so können die Bagger hoffentlich schon Ende nächsten Jahres starten. Au- ßerdem haben Klinikum und Universität in einem harten Wettbewerb den Zuschlag für zwei neue Forschungsgebäude erhalten, die gemeinsam von Bund und Land finan- ziert werden (S. 4). Und auch optisch verändert sich die Uni- versität. Ein neues Logo, das Schriftzug und Hanfried-Siegel vereint, ist gefunden und ab 1. Oktober verpflichtend einzuset- zen (S. 20). Damit einher gehen außerdem Veränderungen am Corporate Design der FSU, die als Traditionsuniversität weiterhin der Zukunft verpflichtet ist. Eine Investition in die Zukunft der Lehre ist die Etablierung einer Akademie für Lehr- entwicklung, über die Vizepräsidentin Prof. Dr. Iris Winkler im Interview (S. 15) infor- miert. Das sind nur einige der gegenwärtigen und kommenden Veränderungen, über die der Newsletter – wie auch die Homepage der FSU (www.uni-jena.de) – aktuell und in Zukunft informiert. Axel Burchardt Impressum Redaktion und Gestaltung: Juliane Dö- litzsch, Axel Burchardt (v.i.S.d.P.), Dr. Ute Schönfelder, Kai Friedrich (Technische Re- daktion), Monika Paschwitz (Redaktionsas- sistenz), Kerstin Apel (Sekretariat). Kontakt: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle, Fürstengraben 1, 07743 Jena, Telefon: 03641 / 931030, Telefax: 03641 / 931032, E-Mail: [email protected]. Zur besseren Lesbarkeit haben wir in den Texten teilweise nur die männliche Sprach- form verwendet. Mit den gewählten For- mulierungen sind Frauen und Männer glei- chermaßen angesprochen. Internet: www.uni-jena.de/fsu_newsletter Inhalt • Nachrichten Seite 2 • Personalia Seite 7 • Lehre Seite 15 • Kultur Seite 16 • Neue Bücher Seite 18 • Internationales Seite 19 Nachrichten aus der FSU 5. Newsletter für die Angehörigen der Universität

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Page 1: Nachrichten aus der FSU - epaper.uni-jena.de · 2 FSU-Newsletter / Sommer 2017 Nachrichten Spitzenpositionen im ZEIT/ CHE-Ranking Im Studium bestens aufgehoben fühlen sich die Studierenden

VeränderungenEs war ein tolles und wie inzwischen fast immer vorab ausverkauftes Sommerfest, das die Friedrich-Schiller-Universität am 30. Juni veranstaltet hat. Das nebenstehende Foto von der Lasershow (Foto: Kasper) und die Fotos (www.sommerfest.uni-jena.de/Bildergalerien/2017.html) vermitteln ei-nige Impressionen von dem aufwendigen Event, mit dem sich die Universität auch bei ihren Mitgliedern für die gute Arbeit des letzten Jahres bedankt hat. Und dies umso mehr als weitere große Ereignisse und Veränderungen schon ihr Licht voraus-werfen.

So kommt das Neubaugeschehen nach langen Jahren des Wartens endlich in Schwung. Die Gestaltung des neuen Cam-pus Inselplatz steht (weitgehend) fest (S. 3) und so können die Bagger hoffentlich schon Ende nächsten Jahres starten. Au-ßerdem haben Klinikum und Universität in einem harten Wettbewerb den Zuschlag für zwei neue Forschungsgebäude erhalten, die gemeinsam von Bund und Land finan-ziert werden (S. 4).

Und auch optisch verändert sich die Uni-versität. Ein neues Logo, das Schriftzug und Hanfried-Siegel vereint, ist gefunden und ab 1. Oktober verpflichtend einzuset-zen (S. 20). Damit einher gehen außerdem Veränderungen am Corporate Design der FSU, die als Traditionsuniversität weiterhin der Zukunft verpflichtet ist.

Eine Investition in die Zukunft der Lehre ist die Etablierung einer Akademie für Lehr-entwicklung, über die Vizepräsidentin Prof. Dr. Iris Winkler im Interview (S. 15) infor-miert.

Das sind nur einige der gegenwärtigen und kommenden Veränderungen, über die der Newsletter – wie auch die Homepage der FSU (www.uni-jena.de) – aktuell und in Zukunft informiert.

Axel Burchardt

ImpressumRedaktion und Gestaltung: Juliane Dö-litzsch, Axel Burchardt (v.i.S.d.P.), Dr. Ute Schönfelder, Kai Friedrich (Technische Re-daktion), Monika Paschwitz (Redaktionsas-sistenz), Kerstin Apel (Sekretariat).Kontakt: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle, Fürstengraben 1, 07743 Jena, Telefon: 03641 / 931030, Telefax: 03641 / 931032, E-Mail: [email protected]. Zur besseren Lesbarkeit haben wir in den Texten teilweise nur die männliche Sprach-form verwendet. Mit den gewählten For-mulierungen sind Frauen und Män ner glei-chermaßen angesprochen. Internet: www.uni-jena.de/fsu_newsletter

Inhalt

• Nachrichten Seite 2

• Personalia Seite 7

• Lehre Seite 15

• Kultur Seite 16

• Neue Bücher Seite 18

• Internationales Seite 19

Nachrichten aus der FSU 5. Newsletter für die Angehörigen der Universität

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2 FSU-Newsletter / Sommer 2017

Nachrichten

Spitzenpositionen im ZEIT/CHE-Ranking Im Studium bestens aufgehoben fühlen sich die Studierenden der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der FSU. Das be-legt das aktuelle Hochschulranking des Centrums für Hoch-schulentwicklung (CHE), in dem die angehenden Juristen und Wirtschaftswissenschaftler ihrer Uni und ihren Dozenten erneut hervorragende Noten ausstellen. Wie das Ranking des im Mai erschienenen ZEIT-Studienführers 2017/18 belegt, ge-hört das Fach Jura an der FSU in den Kategorien „Betreuung durch die Lehrenden“, „Promotionen“ und „Unterstützung am Studienanfang“ zur Spitzengruppe der Hochschulen im deutschsprachigen Raum. Insbesondere das soziale Klima zwischen Studierenden und Lehrenden, die Unterstützung bei der Vorbereitung von Seminarvorträgen und Hausarbei-ten sowie Gesprächsangebote zu Klausuren und Referaten hoben die Studierenden als positiv an der „Betreuung durch die Lehrenden“ der FSU hervor.

Die Studierenden im Bachelor-Studiengang Wirtschaftswis-senschaften an der Uni Jena sind sehr zufrieden mit ihrer allgemeinen Studiensituation. Im bundesweiten Vergleich er-zielt der Studiengang damit einen Platz in der Spitzengruppe. Besonders hervorgehoben werden neben einem guten und inhaltlich breiten Lehrangebot die hervorragende Studierbar-keit mit Erzielen des Abschlusses in angemessener Zeit, die sehr gute Betreuung der Studierenden, die wohldurchdachte Prüfungsorganisation, die gute Unterstützung im Hinblick auf Auslandsaufenthalte sowie die gute Ausstattung mit Räumen und IT-Infrastruktur. Auch im Hinblick auf die internationale Ausrichtung des Studiums und die internationale Sichtbar-keit der Professorinnen und Professoren rangieren die Wirt-schaftswissenschaften in der bundesweiten Spitzengruppe. US

Wie sehen gute Bedingungen für Postdocs aus?„Postdocs leisten einen Großteil von Forschung und Lehre an Universitäten. Dennoch werden sie als eigene Zielgruppe bis-her kaum wahrgenommen“, beklagt Prof. Dr. Erika Kothe von der FSU, Vorsitzende des Universitätsverbandes zur Qualifizie-rung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland e. V. (UniWiND). Um auf die besonderen Bedingungen von Wissen-schaftlern aufmerksam zu machen, die nach einer erfolgreich abgeschlossenen Promotion an den Universitäten verbleiben möchten, hat der Vorstand von UniWiND jetzt ein Positionspapier zu Postdocs verabschiedet.

Beratung über Karriereoptionen und Transparenz sind die Kernpunkte des Positionspapiers des UniWiND-Vorstands. Der Hauptteil der Qualifizierung in der Postdoc-Phase erfolgt durch eigenständige Forschung. Mindestens 50 Prozent der Arbeitszeit sind daher für die eigenständige Forschung einzuplanen. Weitere Qualifizierungsfelder sind durch die Postdocs eigenverantwortlich festzulegen. Grundsätzlich gilt: Das Angebot zusätzlicher Quali-fizierungs- und Unterstützungsmaßnahmen (z. B. Mentoring) ist wichtig, die Teilnahme daran sollte jedoch immer freiwillig erfol-gen. Wegen der Unsicherheiten in der Karriereplanung ist eine frühzeitige Klärung und individuelle Beratung zu Karriereoptionen wichtig. Die Universitäten haben hier aus Sicht des UniWiND-Vorstands eine Verantwortung in der Ausgestaltung von Stellen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf muss berücksich-tigt werden. Im zweiten Teil des Positionspapiers sind konkrete Handlungsempfehlungen formuliert, die Universitäten unterstüt-zen sollen, optimale Bedingungen für Postdocs zu schaffen. AB

Unirat: An der digitalen Uni führt kein Weg vorbei Die Schriften Luthers und Haeckels, alte Keilschriften und Globen, Forschungs-daten und vieles mehr liegen an der Uni Jena längst digital vor. Die Digitalisie-rung hat jenseits von Rechenzentrum und Informatik ihren Einzug in die Wissen-schaft gehalten und so hat die FSU beispielsweise das Michael-Stifel-Zentrum Jena für datengetriebene und simulationsgestützte Wissenschaften gegründet. In seiner Sitzung am 12. Mai hat der Jenaer Universitätsrat einen Überblick über die zahlreichen Projekte und die Planungen der Leitung auf dem Weg zu einer digitalen Universität erhalten. Dabei wurden sowohl die Möglichkeiten und Chancen als auch die Risiken und Herausforderungen in den Blick genommen und diskutiert. „An der digitalen Universität führt kein Weg vorbei“, sagt der kom-missarische Vorsitzende des Universitätsrates Prof. Dr. Hans Weder. „Die Vielfalt der bereits begonnenen oder geplanten Projekte ist beachtlich. Diese müssen nun koordiniert werden und in eine gesamtuniversitäre Strategie einmünden“, so der ehemalige Rektor der Universität Zürich weiter.

Weder leitete erstmals die Sitzung, nachdem die Amtszeit des bisherigen Vorsitzenden Dr. Josef Lange abgelaufen war. Die Mitglieder des Gremiums und das Präsidium dankten Lange für seine engagierte Arbeit im Universitätsrat und für die FSU. Das vom Gesetz vorgesehene Verfahren zur Gewinnung eines neuen Uniratsmitglieds ist eingeleitet.

Der Jenaer Universitätsrat kündigte außerdem an, eine eigene Stellungnahme zur Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes zu verfassen. AB

Eines der vielen Digitalisierungsprojekte der FSU: Eine etwa 3.700 Jahre alte Keilschrifttafel wird mit einem Spezialscanner dreidimensional fotografiert.

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3FSU-Newsletter / Sommer 2017

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Zusammenhängende Strukturen & kurze WegeDie grundlegende Gestaltung für den Campus Inselplatz steht fest

Das zukünftige Gesicht des neuen Campus Inselplatz steht fest. Der Sie-gerentwurf im Architekten-Wettbewerb, den das Team von Code Unique Architekten BDA mit QUERFELDEINS aus Dresden gestaltet hat, ist of-fen zur Stadt, zur Universität und für Nutzer und Bürger. Der Entwurf sieht drei größere zusammenhängende Gebäudestrukturen mit kurzen Wegen vor. Diese werden durch „Ruhe-Höfe“, Freiflächen mit „Grünin-seln“ und gerade Wege strukturiert. Der linke, dem Unihauptgebäude gegenüberliegende Komplex wird von der Fakultät für Mathematik und Informatik genutzt werden. Im mittleren Gebäudekomplex werden eine Teilbibliothek der ThULB und eine Cafeteria untergebracht. Ins rd. 50 m hohe „Hochhaus“ zieht die Psychologie ein. Neben dem 15-Geschosser werden das Unirechenzentrum und von der Stadt ein Parkhaus errichtet.

„Die Gestalt in ihren Grundzügen wird erhalten bleiben“, sagte Prof. Ulrike Lauber, die Vorsitzende des Preisgerichts beim Realisierungs-wettbewerb, am 4. Mai bei der Präsentation der Siegerentwürfe. Das vorliegende Siegermodell zeigt das grundsätzliche Konzept, an dem es im Dialog mit Planern und Nutzern noch leichte Verschiebungen geben kann. Vom Siegermodell, das von der Jury aus 19 Entwürfen der zweiten Wettbewerbsrunde einstimmig ausgewählt wurde, zeigte sich Bauminis-terin Birgit Keller begeistert: „Wir können Forschung und Lehre hier viel effektiver und effizienter vereinen“, sagte sie mit Blick auf die verstreute Lage der Unigebäude, die z. B. die Psychologie heute noch kennzeichnet.

„Mit dem Campus Inselplatz wird eine neue Entwicklungsstufe für die Friedrich-Schiller-Universität Jena eingeläutet“, sagte ihr Präsident Prof. Dr.

Walter Rosenthal. „Die neuen, dringend notwendigen Flächen im Zent-rum der Stadt erweitern die Möglichkeiten der Universität für Forschung und Lehre und bieten noch dazu Platz für die notwendige Infrastruktur sowie für Kommunikation und Begegnung. Dies ist extrem wichtig, denn Wissenschaft lebt vom Austausch – das wurde beim Siegerentwurf ele-gant umgesetzt“, so der Universitätspräsident. „Jetzt muss der Entwurf rasch realisiert und mit den Bauarbeiten begonnen werden, damit bald ein Campus entsteht, der die Universität voranbringt und mit der Stadt verbindet“, betonte Prof. Rosenthal.

Erste Einzugsphase für 2021 geplant

Den Zeitplan für das 109 Millionen Euro-Projekt, die der Freistaat trägt, riss Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee an: 2018 Baufeldfreima-chung, 2019 Baubeginn und 2021 könnten die ersten Nutzer einziehen, sagte der Minister, der am Siegerentwurf den engen Kontakt zur Stadt und den Bürgern lobte. Etwas, das auch Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter hervorhob. Für ihn ist der Inselplatz ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer völlig neugestalteten Jenaer Innenstadt, die er bis 2030 umgesetzt sieht.

„Wir haben das beste Konzept gesucht und wir haben es gefunden“, freute sich Jury-Vorsitzende Prof. Lauber über den Siegerentwurf und dankte allen Beteiligten für die gute Arbeit – die jetzt in eine neue Runde geht, damit der Campus rasch realisiert und genutzt werden kann. AB

Die Zukunft des Campus Inselplatz: Das Modell von Code Unique Architekten BDA mit QUERFELDEINS aus Dresden hat sich gegen mehr als 80 Entwürfe durchgesetzt.

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4 FSU-Newsletter / Sommer 2017

Neubau für Batterieforschungszentrum kommtBund und Land finanzieren CEEC II mit etwa 28 Mio. Euro

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern hat am 23. Juni bekannt-gegeben, dass ein Forschungsneubau an der Uni Jena gefördert wird. Das Gremium hat sich unter zahlreichen Anträgen u. a. dafür entschieden, dass mit etwa 28 Mio. Euro ein zusätzlicher Bau für das „Zentrum für Energie und Umweltchemie“ (CEEC Jena, Center for Energy and Environmental Che-mistry Jena) errichtet werden kann. Die Kosten für Neubau und Ausstattung des CEEC Jena II in Höhe von rd. 28 Millionen Euro werden zur Hälfte von Bund und Land getragen.

„Die Friedrich-Schiller-Universität begrüßt diese Entscheidung, da die Forschung zu Energiespei-chern ein strategischer Schwerpunkt innerhalb der Forschungsprofillinie Light ist“, sagt Prof. Dr. Thors-ten Heinzel, Vizepräsident für Forschung der FSU. „Nach dem Forschungsneubau CEEC Jena I und der kommenden Förderung des Innovationszent-rums CEEC Jena durch den Freistaat stellt dieser Forschungsneubau CEEC Jena II den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem weltweit sichtbaren Batterieforschungszentrum mit kritischer Masse dar, welches durch das Land zusätzlich mit einem Anwendungszentrum unterstützt wird“, sagt CEEC-Direktor Prof. Dr. Ulrich S. Schubert. „Der neue For-schungsbau CEEC Jena II soll den bestehenden, bereits voll ausgelasteten Forschungsbau CEEC Jena I komplettieren und erweitern.“ Das neue Ge-bäude soll eine Nutzfläche von rund 2.500 Quadrat-metern haben und wird bis 2022 in unmittelbarer Nähe zum CEEC Jena I errichtet, ergänzt von einem

geplanten Anwendungszentrum CEEC Jena. Dafür muss das alte Institut für Umweltchemie und Tech-nische Chemie abgerissen werden.

Land fördert Ausbau mit weiteren 6,5 Mio.

Darüber hinaus hat Wissenschaftsminister Wolf-gang Tiefensee am 8. August einen Förderbescheid über 6,5 Millionen Euro an Schubert übergeben. Mit den Mitteln des Landes und des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sollen sie-ben themenspezifische Forschungslabore – sog. „key labs“ – für verschiedene Aufgaben stellungen im Bereich der Batterieforschung (Elek trochemie, Morphologie, Solarbatterien, Redox-Flow-Batterien, gedruckte organische Radikalbatterien, Hochskalie-rung der Synthesen, Überführung in eine mögliche spätere Produktion [„lab2fab“]) eingerichtet und ausgestattet werden. Dazu sind v. a. Geräte, Ver-waltungs- und technisches Personal, Gebäudemie-ten bis zum Bezug der Neubauten und Betriebs-mittel erforderlich. Außerdem wird das CEEC Jena eine eigene Geschäftsstelle bekommen.

„Das CEEC Jena II bündelt die Spitzenforschung im Bereich der grundlegenden Materialforschung für Energiespeicher und -wandler“, erläutert Schu-bert. Die Forschungsthemen, welche im CEEC Jena II bearbeitet werden sollen, betreffen v. a. in novative materialchemische und werkstofftechni-sche Konzepte für neue Batterien, gedruckte So-larzellen und integrierte Bauteile sowie intelligente Fassaden. AB

Freut sich über den Ergänzungsneubau für das CEEC: Prof. Dr. Ulrich S. Schubert.

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cetramed F3 Vorentwurf 3Ansicht Planstraße

1:250 | 02.03.2017

Forschungszentrum für translationale Medizin erhält NeubauDie Gemeinsame Wissenschaftskonfe-renz hat am 23. Juni ebenfalls be-schlossen, den Bau des Zentrums für translationale Medizin – CeTraMed – am Uni versitätsklinikum Jena (UKJ) zu för-dern. Damit kann das 28-Millionen-Neu-bauprojekt in Lobeda begonnen werden.

Altersassoziierte Erkrankungen

Im neuen Forschungsgebäude werden sich Wissenschaftler der Erforschung von Alterserkrankungen widmen. Ziel des CeTraMed ist die Aufklärung der Me-chanismen altersassoziierter Erkrankun-gen mit Hilfe biophotonischer Verfahren, um neue Formen der Diagnostik und Therapie zu entwickeln. Die Baukosten in Höhe von 28 Millionen Euro trägt zur Hälfte das UKJ selbst, die andere Hälfte der Bund. Der geplante Bau mit 3.800 Quadratmetern Nutzfläche könnte 2022 fertiggestellt und dann Arbeitsplatz von 14 Forschergruppen sein. „Im Thema des Zentrums verbinden sich mit der

Forschung zu al-ters assoziierten Erkrankungen und der medizinischen Photonik zwei Schwerpunktberei-che der Forschung an unserem Klini-kum und in der Je-naer Forschungs-landschaft“, so Prof. Dr. Klaus Benndorf, Dekan der Medizinischen Fakultät. Deutlich wird das auch an den künftigen Nutzern des Forschungszentrums, zu denen Stamm-zellforscher und Mikroskopiespezialis-ten des Klinikums ebenso zählen wer-den wie Hämatologen und Neurologen. Auch Biophotoniker des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien und der Friedrich-Schiller-Universität können hier arbeiten. Eine Arbeitsgruppe hoch-spezialisierter Medizintechniker der TU Ilmenau soll ebenfalls ins CeTraMed einziehen.

„F3“ heißt das Rechteck auf den Ori-entierungsplänen des UKJ für das Areal in Lobeda, noch steht zwischen den For-schungsbauten entlang der Erlanger Al-lee ein Fertigbau, der in den 90er Jahren errichtet wurde. Nach dem Auszug der Klinik für Kinderchirurgie, der Stamm-zelltransplantationsstation und des Zent-rums für Infektionsmedizin und Kranken-haushygiene befindet sich der Fertigbau noch in einer Zwischennutzung. Nun kann mit dem Abriss des alten Ge-bäudes begonnen und der Neubau bis 2022 errichtet werden. AB/vdG

Der geplante Forschungsneubau CeTraMed im neuen Klinikum.

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Uniklinikum Jena ist Partner in deutschem Biobank-Verbund

Großer Patientenumzug geschafft

BMBF investiert 14,4 Millionen Euro in die Vernetzung deutscher Biobanken

Elf deutsche Biobankstandorte haben sich ab dem 1. Mai in der „German Biobank Alliance“ (GBA) zusammengeschlossen, um den Weg für einen nationalen und europaweiten Bioproben- und Datenaustausch zwischen Biobanken zu ebnen. Die Biobank des Uniklinikums Jena (UKJ) ist Part-ner in dem Verbund. „Die deutschen Biobanken engagieren sich in einer wegweisenden gemeinsamen Initiative, die die Grundlage für eine neue Generation von europaweit vernetzten Biobanken schafft“, erläutert die Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates der Initiative, Prof. Fay Bet-sou. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Biobankenallianz bis 2020 mit 14,4 Millionen Euro.

„Vernetzte, hochmoderne Biobanken tragen entscheidend dazu bei, in-novative diagnostische Methoden und Therapien für die Behandlung von Patienten zu entwickeln“, erläutert PD Dr. Dr. Michael Kiehntopf. Der La-bormediziner leitet die Integrierte Biobank in Jena. Biobanken sammeln und lagern Blut, Gewebe sowie anderes Körpermaterial und stellen dies für die biomedizinische Forschung zur Verfügung. So entstehen bedeu-tende Proben- und Datenspeicher für die Erforschung von Erkrankungen.

Die Biobank am Uniklinikum Jena ist als Zusammenschluss der Pro-benbanken des Jenaer Sepsis-Clusters entstanden, in denen Proben für klinische Studien zur Sepsis gesammelt wurden. Durch die Zusammen-führung mit weiteren Probenbanken des UKJ wird die Integrierte Biobank Jena (IBBJ) derzeit zur zentralen Forschungsinfrastruktur für die Medizi-nische Fakultät ausgebaut. „Mit der Beteiligung an der Biobank-Allianz gehen wir in diesem Vernetzungsprozess noch einen großen Schritt wei-ter“, so Kiehntopf.

Standards für den Austausch von Daten und für die Qualität der Bio-materialen, aber auch ethische und rechtliche Aspekte müssen diskutiert und angeglichen werden. Nur so lassen sich Biomaterial und dessen Daten über Biobanken und Ländergrenzen hinweg für die Forschung zu-sammenführen und nutzen. Die Jenaer Biobankexperten werden in dem Verbund das Qualitätssicherungsprojekt für den Bereich der flüssigen Proben leiten. Auf lange Sicht soll durch die GBA die biomedizinische For-schung beschleunigt und die Position Deutschlands in der europäischen und internationalen Forschungsgemeinschaft gestärkt werden. vdG

Bereits am 6. Mai war der vorerst letzte Umzug des Uniklinikums Jena (UKJ) erfolgreich geschafft. Insgesamt 42 Patienten sind aus den Innenstadtkliniken der Urologie, Augenheilkunde, Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) und Gynäkologie in die neuen Klinikgebäude A und E nach Jena-Lobeda gezogen. Zusätzlich wurden 22 Patienten aus den Kliniken für Innere Medizin am Standort Lobeda auf ihre neuen Stationen verlegt. Ein positives Fazit am Umzugstag hat der Kaufmännische Vorstand des UKJ und Sprecherin des Vorstandes, Dr. Brunhilde Seidel-Kwem, ge-zogen: „Mit diesem Umzug hat das UKJ mehr als 90 Prozent der notwendigen Umzüge nach Lobeda geschafft. Damit ist der erste Teilbauabschnitt, der 80 Prozent unserer Neubaumaßnahmen ausmacht, abgeschlossen.“ Sie dankte allen Mitarbeitern und der Pflege für diesen außerordentlichen Einsatz für die Patienten und für das Universitätsklinikum Jena. Der Umzug sei reibungslos verlaufen und war perfekt vorbereitet von allen Beteiligten.

Unterstützt wurde der Umzug von 16 Polizisten, die in der In-nenstadt den Verkehr geregelt haben, 23 Helfern vom Arbeiter-Samariter-Bund und vom Deutschen Roten Kreuz. Zwei Leitstel-len haben in Lobeda den Umzug koordiniert. Zwölf Mitarbeiter des UKJ aus den Bereichen Betreibung und Beschaffung, Medi-zintechnik und Katastrophenschutz haben das Geschehen über-wacht. Von der IT waren 40 Mitarbeiter im Einsatz. Insgesamt 500 Rechner mussten neu angeschlossen werden. PM

Innovationskultur an Jenaer Hochschulen kann weiter wachsenDie FSU und die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH) gehören mit ihrem gemeinsamen Vorhaben „Nucleus Jena. Ein Paradies für Innovationen“ zu den Gewinnern des Bundes-Wettbewerbs „Innovative Hochschule“. Das haben die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz, Prof. Dr. Eva Quante-Brandt, und Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka im Juli in Berlin bekanntgegeben. Der Jenaer Projektan-trag wird von Bund und Land in den kommenden fünf Jahren mit bis zu neun Millionen Euro gefördert. Ziel von Uni und Hochschule ist es, die Region Jena zu einer führenden Transfer- und Innovationsregion Deutsch-lands zu entwickeln und sich als Modellregion für ähnlich strukturierte Wirtschaftsräume zu etablieren.

„Das ist ein großartiger Erfolg, mit dem wir an die bereits etablierte Gründungskultur an der Universität und der EAH anknüpfen und diese nachhaltig ausbauen können“, freut sich Uni-Präsident Prof. Dr. Walter Rosenthal.

Einziger geförderter Antrag in Thüringen

Mit ihrem Vorhaben konnten sich die beiden Jenaer Hochschulen als einzige Bewerber in Thüringen unter 118 Anträgen durchsetzen. Bundes-weit werden 48 Hochschulen in 19 Einzel- und zehn Verbundvorhaben gefördert.

Bis 2022 planen Universität und Fachhochschule nun, ihre Innovations-unterstützung und Transferarbeit als „Service aus einer Hand“ für ihre Wirtschafts- und Netzwerkpartner der Region auszubauen. „Besonde-ren Fokus wollen wir dabei auf für Jena typische Querschnittstechnolo-gien legen, die als branchenübergreifende Innovationstreiber fungieren“, macht Dr. Kerstin Rötzler deutlich, die als Leiterin des Servicezentrums Forschung und Transfer das Projekt für die Friedrich-Schiller-Universität koordiniert. Diese Querschnittstechnologien liegen vor allem in den Berei-chen Optik und Photonik, der Gesundheitstechnologie, Präzisionstechnik, Umwelttechnologie sowie der Digitalen Wirtschaft.

Grundlage für die künftige Arbeit bildet die gemeinsame Standortstra-tegie der Hochschulen. In einer Reihe von Teilvorhaben sollen Anreiz-systeme für eine verstärkte Innovationstätigkeit in der Wissenschaft geschaffen, neue Innovationsfelder ermittelt sowie Marketing- und Fi-nanzierungsinstrumente entwickelt werden. Ziel sei es, in Jena ein „Öko-system“ zu schaffen, das die Innovationskultur der gesamten Region systematisch stärkt. US

Forschungsmagazin auf EnglischDie aktuelle Ausgabe des Magazins LICHTGEDANKEN, die sich dem 500. Reformationsjubiläum widmet, ist erstmals auch in Englisch erschienen. Mit dieser Premierenausgabe beginnt die Stabsstelle Kommunikation eine eigene Reihe, denn in Zukunft soll jede Ausgabe der LICHTGEDANKEN in deutsch und englisch erscheinen.

Online ist die aktuelle, englische Ausgabe zu finden unter: http://www.uni-jena.de/en/lichtgedanken.

Die gedruckte Ausgabe liegt im Universitätshauptgebäude aus und kann angefordert werden bei der: Pressestelle, Fürstengra-ben 1, 07743 Jena, E-Mail: [email protected]. AB

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Prof(i)-Duell auf dem Fußballfeld

Am 1. Juni fand das traditionelle Professoren-Fußballturnier des Univer-sitätsbundes Halle-Jena-Leipzig auf dem Jenaer Unisportgelände statt. Jede Uni trat gegen die beiden anderen an und nach drei Spielen hatten alle Teams einen Sieg vorzuweisen. Aufgrund des besseren Torverhältnis-ses hatte die Uni Leipzig die Nase vorn und wurde Sieger des Unibund-Cups 2017, die FSU belegte denkbar knapp den dritten Platz.

„Es gab selten ein engeres Ergebnis. Aber am Ende kann es bei einem Fußballturnier nur einen Sieger geben“, so Organisator Christian Lukas. Sein Glückwunsch und der Pokal gingen nach Leipzig. Und nächstes Jahr werden wir wieder versuchen, den Pokal des Unibundes nach Jena zu holen“. Dem Jenaer Professorenteam gehörten an: Nils Boysen, Andreas Freytag, Bernd Hüfner, Falko Langenhorst, Hans-Gerd Leopold, Chris-tian Lukas, Vladimir Matveev, Ignacio Rubio, Winfried Sickel, Friedemann Schmoll, Rolf Steyer. AB

Das Professorenteam der Uni Jena.

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Neue Uni-SportanlagenSeit Monaten wird im Universitätssportgelände in Jena ge-baut. Im Juni waren die ersten Sportanlagen fertiggestellt und stehen Studierenden wie Bediensteten der FSU zur Nutzung zur Verfügung. Die im Zuge der Wiederherstellungs- und Neu-bauarbeiten geschaffenen Tennis- und Beachvolleyballplätze sowie der Multibeach- und Fußball-Kunstrasenplatz können für jeweils 60 bzw. 90 Minuten gebucht werden.

Stolz ist der Unisport zudem auf die Investition in die Out-door-Fitness-Anlagen für Calisthenics und Crosstraining. Die Möglichkeiten, die sich in allen Spielarten von funktionellem Ganzkörpertraining erschließen, sind grenzenlos – ganz egal, ob Anfänger oder professioneller Sportler. In angeleiteten Kur-sen findet Fitnesstraining unter freiem Himmel in herrlicher Kulisse der Kernberge statt.

Über das Kursangebot des Unisports hinaus können Inte-ressierte im Rahmen einer Mitgliedschaft zu freigegebenen Zeiten individuell trainieren. Sowohl die Buchung der Plätze als auch der Erwerb einer Nutzerberechtigung für die Outdoor-Fitness-Anlagen erfolgt online über die Homepage des Hoch-schulsports unter: www.hochschulsport-jena.de. PM

Die neuen Beachvolleyballfelder der Uni.

Zukunftskonzepte für lebenswerte StädteUni Jena koordiniert Marketing-Netzwerk „Urban Solutions for Connected Cities“

Überall auf der Welt zieht es immer mehr Menschen in die großen Städte, deren Energie- und Ressourcenverbrauch daher stetig wächst. Was sind die Folgen dieses Wachstums? Wie lassen sich Städte zu zukunftsfähigen und nachhaltigen Lebensräumen gestalten? Diese und weitere Fragen stellt sich die aktuelle Zukunftskampagne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Namen „Shaping the Future – Building the City of Tomorrow“.

Im Rahmen der Kampagne fördert das BMBF bundesweit zehn Netz-werke aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommunen, die sich mit dem Themenfeld Zukunftsstadt befassen und gemeinsam mit internationalen Partnern neue Ideen und Konzepte entwickeln. Eines dieser Netzwerke wird von der Uni Jena koordiniert und hat jüngst seine Arbeit aufgenom-men. Initiiert vom Servicezentrum Forschung und Transfer (SFT) der Uni Jena repräsentiert das mit 100.000 Euro geförderte Netzwerk „Urban Solutions for Connected Cities (USCC) – Licht und Energie für eine ver-netzte Zukunft“ Forschungsprojekte zu diesen Themen. Gemeinsam mit Partnern wie der Stadt Jena, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Jena und dem Jenaer Technologie- und Innovationspark fördert das Netzwerk den Austausch und die Anbahnung von Kooperationen mit chinesischen Partnern. Ziel ist es, mit gezielten Marketingaktivitäten in China für den Forschungs- und Innovationsstandort Jena zu werben und deutsch-chi-nesische Kooperationen anzustoßen. „Wir denken da konkret an Quer-

schnittsthemen der Optik und Photonik, an die Materialforschung für umweltfreundliche Energiespeichersysteme oder auch IT-Lösungen für Städte der Zukunft“, sagt Dr. Kerstin Rötzler, die Leiterin des SFT.

China setzt auf Innovationspartnerschaften

„Das starke Wachstum der chinesischen Mega-Cities geht mit einem großen Interesse an städtischen Entwicklungsprojekten einher“, ergänzt Valerie Daldrup vom SFT der Uni Jena, die das Netzwerk bis Juli 2018 koordiniert. „China setzt verstärkt auf Innovationspartnerschaften, ver-bessert systematisch die Voraussetzungen zur Gründung junger Unter-nehmen und verfügt über eine ganze Reihe international tätiger Techno-logiekonzerne. Die internationale Patentstatistik wird mittlerweile von China angeführt – es ist daher an der Zeit das Potenzial, das in einer guten Beziehung zu chinesischen Partnerregionen steckt, zu nutzen.“

Eine erste Möglichkeit zur Präsentation erhält das von Jena aus ko-ordinierte Netzwerk auf der Konferenz „Smart City Asia“ Anfang Ok-tober in Kuala Lumpur und während der Veranstaltungen im Rahmen der Städtekooperation Jena-Guangzhou/Panyu im November 2017. Ziel ist die Spannbreite von Verbundprojekten, aus denen Technologien und Konzepte für die Städte der Zukunft hervorgehen, einmal gemeinsam unter dem Label „Research in Germany“ präsentieren zu können. US

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Personalia

Brücken nach Osteuropa gebautEhrendoktorwürde für Włodzimierz Borodziej und Herta Müller

Die Beziehungen der Uni Jena nach Ost-europa sind seit langem sehr eng. Dass sich das auch in den letzten 25 Jahren nicht geändert hat, ist neben vielen akti-ven Jenaern auch besonderen Partnern zu verdanken. Zwei dieser Brückenbau er, die sich zudem in herausragender Weise um Geschichte und Literatur verdient ge macht haben, wurden am 20. Juni ge würdigt: Der polnische Historiker Włodzimierz Borodziej und die deutsche Schriftstellerin Herta Müller erhielten in einem gut besuchten Festakt die Ehren-doktorwürde der Philosophischen Fakul-tät der Universität Jena.

Öffentlicher Intellektueller

Der langjährige (2010-2016) Co-Di-rektor des „Imre Kertész Kollegs Jena“, Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej, der noch heute dem Kertész-Kolleg als Vorsitzen-der des wissenschaftlichen Beirats ver-bunden ist, wurde ausgezeichnet „für seine herausragenden wissenschaftli-chen Beiträge zur Geschichte Polens und Deutschlands in Europa und seine besonderen Verdienste um die zeithisto-rische Forschung an der Friedrich-Schil-ler-Universität Jena“, so der Text der Promotionsurkunde. Der produktive Wissenschaftler, der fließend Deutsch

spricht und in seinen Büchern großes erzählerisches Geschick beweist, ist ein exzellenter Kenner der europäischen Ge schichte des 20. Jahrhunderts. Sein Werk und sein Wirken haben einer euro-päischen Geschichtskultur den Weg ge-wiesen. Borodziejs Interesse geht aber über historische Betrachtungen hinaus. Der 60-Jährige engagiert sich für die deutsch-polnische Aussöhnung und ein grundlegendes Verständnis der beiden Staaten im Prozess der europäischen Ei-nigung. Die Politikwissenschaftlerin und ehemalige Präsidentin der Europa-Uni-versität Viadrina (Frankfurt/Oder), Prof. Dr. Dr. h. c. Gesine Schwan, würdigte Borodziejs „immer leicht ironischen Stil“ und dass der „Intellektuelle sich in die öffentliche Arena begibt“.

Von der Arbeit des Schreibens

Für ein grundlegendes Verständnis zwi schen Deutschland und Osteuropa, genauer Rumänien bzw. dem Banat, setzt sich auch Dr. h. c. Herta Müller ein. Die in Rumänien geborene Auto-rin, die 1987 vor den Repressionen des Ceausescu-Regimes nach Deutschland geflohen ist, hat in ihren Werken, Essays und engagierten Reden die komplexen Un terdrückungsmechanismen einer

Eine neue Bank steht nun am Eingang des Ernst-Haeckel-Hauses. Gestiftet hat die notwendigen 1.000 Euro Günther Raithel (l.), Gesellschafter der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH. Uni-Prä-sident Prof. Dr. Walter Rosenthal (r.) dankte Raithel und seinem Unternehmen für die langjährige und vielfältige Unterstützung. Mit dieser edlen Bank wird die im letzten Jahr, anlässlich des 25-jäh-rigen Bestehens der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Friedrich-Schiller-Universität Jena, ausgerufene Sonderaktion „25 Sitzgelegenheiten für 25 Jahre Freunde und Förderer“ abgeschlossen – durch die weit mehr als 25 Sitzgelegenheiten an markanten Stellen der Universität errichtet wer-den konnten.

Neue Bank am Ernst-Haeckel-Haus

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Dekan Stefan Ma-tuschek (l.) und Uni-Präsident Walter Rosenthal (r.) mit den aktuell „jüngsten“ Ehrendoktoren der Friedrich-Schil ler-Universität: Włod­zimierz Borodziej und Herta Müller.

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kommunistischen Diktatur aufgeschlüs-selt und damit für das Schicksal politisch unterdrückter Menschen sensibilisiert. Die Ehrendoktorwürde wurde Herta Müller verliehen „in Anerkennung ihres um fangreichen literarischen Schaffens sowie ihres intensiven Engagements für die Auseinandersetzung mit den Grau-samkeiten, die Menschen ihren Mitmen-schen antun. Damit hat sie in sprachlich eindrucksvoller Weise einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis der Situation politisch verfolgter Menschen in totalitären Regimen geliefert“.

Die 2009 für ihre sprachgewaltigen Werke über die Folgen der kommunisti-schen Diktatur in Rumänien mit dem Li teratur-Nobelpreis ausgezeichnete Au-torin streite für die Würde und Identität des Menschen und reflektiere zugleich die Bedeutung und Reichweite von Spra-che, betonte Prof. Dr. Stefan Matuschek, Dekan der Philosophischen Fakultät. Und – für eine Universität nicht unwich-tig – „Herta Müller wirft immer wieder von neuem grundlegende Fragen der Li teratur auf und gibt der Literatur- und Kulturwissenschaft wichtige Impulse“. Dies bewies Müller bereits 1994, als sie im Rahmen der „Jenaer Poetik-Vorlesun-gen“ über „Das Ticken der Norm“ und die Mechanismen der Diktatur und ihrer unmenschlichen Auswirkungen sprach.

In der Jenaer Aula unterhielt sie sich, nachdem der Schriftsteller und Verleger, Dr. h. c. Michael Krüger, sie gewüdigt hatte, mit dem Germanisten Prof. Dr. Dirk von Petersdorff v. a. über ihre ly-ri schen Collagen und offenbarte dabei neben vielem auch: „Ich wollte immer Friseuse werden“ – wegen der Arbeit an Schönheit. Herta Müller leistet diese Ar-beit inzwischen seit Jahrzehnten in und an der Literatur. Denn Literatur schaffen ist anstrengend: „Ich muss mir die Wör-ter gefügig machen.“ AB

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8 FSU-Newsletter / Sommer 2017

Personalia

Denken in BildernItalienerin forscht auf Herders Spuren

Kinder tun es, Künstler sowieso, aber auch Wissenschaftler und Philosophen – sie alle denken in Bildern. Um Dinge zu erklären, hilft es, sie zunächst in Bildern auszudrücken. Einer, der diese Methode besonders pflegte und ihr philosophisch nachspürte, war Johann Gottfried Herder. Um seine Ideen dazu näher zu er-forschen, ist Dr. Laura Follesa an die FSU gekommen. Unterstützt wird sie dabei vom ersten Marie-Curie-Individual-Fellowship der Philosophischen Fakultät, das die Italienerin gemeinsam mit dem hiesigen Herderspezialisten Prof. Dr. Michael Maurer ein-geworben hat. Die EU fördert das Stipendium im Rahmen des Programms „Horizon2020“ mit über 170.000 Euro. In den kom-menden zwei Jahren will Follesa für ihre Arbeit nun die Nähe zu Herders Wirkungsstätte Weimar und die enge interdisziplinäre Vernetzung der Uni Jena nutzen.

„Wenn wir etwa träumen, entsteht in unserem Kopf eine un-verbundene Reihe von Bildern ohne logische Reihenfolge, die unserem Hirn aber dabei hilft, Ordnung zu schaffen und Erlebtes und Erfahrenes zu verstehen. Denn in Kombination miteinander können die Bilder ganz neue Bedeutungen erhalten und neue

Horizonte eröffnen.“ Schon während ihrer Doktorarbeit, die sie an der Uni-versität von Cagliari abschloss, hat sie in Jena geforscht. Während ihres zwei-ten Aufenthalts möchte die Italienerin Herders Werke genauer unter die Lupe nehmen und die für ihre Forschung wesentlichen Schriften ins Italienische übersetzen. Zudem sucht Follesa den Kontakt zu Kollegen aus anderen Diszi-plinen. So will sie zum einen beispiels-weise mit Neurobiologen über die physischen Grundlagen des Denkens in Bildern sprechen und zum anderen von Physikern erfahren, welche Rolle diese Vorgehensweise in ihrer täglichen Arbeit spielt. sh

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Dr. Laura Follesa.

Sieger im DebattierenTitel in „Deutsch als Fremdsprache“

Große Freude bei Jenaer Studierenden im Juni in Dresden: Francesco Cavassa, Olha Demchuk und M. Shehzad Shaikh von der FSU haben das wichtigste Debattierturnier des Jahres ge-wonnen. Die drei debattieren erst seit kurzer Zeit gemeinsam und setzten sich bei den Deutschen Debattiermeisterschaften in der Kategorie „Deutsch als Fremdsprache“ (DaF) gegen alle anderen Teams durch. Den Preis für die beste Finalrede bekam der ebenfalls in Jena studierende Abdulaziz Mubarak.

„Über einen Großteil der Turnierthemen hatte ich zuvor noch nie nachgedacht. Die schwierigste Aufgabe bestand für mich darin, auch ohne Expertenwissen zunächst Argumente zu fin-den und anschließend meine Gedanken zu stukturieren“, so Olha Demchuk, die aus der Ukraine stammt und seit einem halben Jahr in Jena debattiert. Auch der Italiener Francesco Cavassa, der ebenso wie Demchuk an der FSU Deutsch als Fremd- und Zweitsprache auf Bachelor studiert, war überrascht vom promp-ten Sieg. „Es war eine tolle Erfahrung, gegen die besten deutsch-sprachigen Debattanten anzutreten. Ich habe durch die sieben Vorrunden und das Finale insbesondere gelernt, dass Zuhören

eine wichtige Voraussetzung ist, um sich mit den Argumenten der Gegenseite aus-einanderzusetzen.“ Der Dritte im Bunde ist M. Shehzad Shaikh aus Pakistan, der in Jena Politikwissenschaft studiert.

Beim Debattier-Saisonhöhepunkt waren die jeweils besten Uniteams aus Deutsch-land, Österreich und der Schweiz vertreten, 200 Debattanten nahmen teil. „Auf Turnieren ist die Kategorie Deutsch als Fremdsprache häufig unterrepräsentiert – gleichzeitig be-steht hier ein riesiges Potenzial, das bisher leider viel zu wenig genutzt wird. Die große Herausforderung für mich lautet, mehr in-ternationale Studierende für das Debattieren zu begeistern“, erklärt Erik Thierolf, Präsident der Debattiergesellschaft Jena. AB

Shaikh, Demchuk, Cavassa, Mu-barak (v. l.).

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Übersetzungswerkstatt und Starthilfe für NeueLehrpreise 2017 gehen an die Mathematik und an Romanistik-Germanistik-Team

Die Gewinner und Gewinnerinnen des Lehrpreises 2017 stehen fest. Dr. Sandra Stuwe vom Institut für Romanistik und Sophie Picard vom Institut für Germa-nistische Literaturwissenschaft erhalten den Preis für die beste Lehrveranstal-tungskonzeption. Die Preisträgerinnen werden für das gemeinsame Seminar „Übersetzerwerkstatt: Contes de Vol-taire“ ausgezeichnet.

Den Preis für das beste Lehrkonzept in der Studieneingangsphase erhalten Prof. Dr. Martin Mundhenk als ehema-liger Studiendekan und die Fachschaft Mathematik für die Neugestaltung der Studieneingangsphase im Fach Mathe-matik. Damit soll das engagierte Zusam-menwirken von Lehrenden und Studie-renden der Fakultät in der Unterstützung

des Studieneinstiegs gewürdigt werden. Beide Preise sind mit je 2.500 Euro do-tiert.

In dem von Sandra Stuwe und Sophie Picard geleiteten interdisziplinären Pro-jektseminar erarbeiteten Studierende im Laufe eines Semesters gemeinsam eine publikationsfähige Übersetzung von Voltaires Erzählung „Micromégas“. Dabei setzen sie sich eingehend mit Methoden und Herausforderungen des Übersetzens auseinander und erwarben zugleich breite sprach-, literatur- und kul-turwissenschaftliche Kenntnisse. Der ganze Kurs nahm die wissenschaftliche Zusammenarbeit im Werkstattformat als hoch motivierend und ertragreich wahr.

Das in der Fakultät für Mathematik und Informatik entwickelte Konzept für

die Studieneingangsphase reagiert auf Lernschwierigkeiten von Studienanfän-gern und -anfängerinnen mit begleiten-den Hilfestellungen im Lernprozess. Initiativen des Fachschaftsrates Mathe-matik, der mit dem „Mathe-Café“ und Klausurvorbereitungswochenenden Studierenden gezielt Unterstützung bie-tet, werden durch die Umstellung des Übungsbetriebs zu einem neuen Betreu-ungsmodell verknüpft. Die offenere Ge-staltung ermöglicht es, individueller auf Schwierigkeiten einzugehen und den Teilnehmern das methodische Herange-hen an Probleme nahezubringen.

Überreicht werden die Lehrpreise am 16. November von 14 bis 17 Uhr in den Rosensälen (Fürstengraben 27) im Rah-men eines „Dies Legendi“. sl

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9FSU-Newsletter / Sommer 2017

Personalia

„Für mich der perfekte Weg“

Gewalt verhindert – und selber erlitten

Neuer Höchststand: 422 FSU-Studierende absolvieren Studium ohne Abitur

Viele Wege führen nach Rom – und an die Universität. Eine kürzlich veröffent-lichte Studie des Centrums für Hoch-schulentwicklung (CHE) zeigt, dass inzwischen 51.000 Studierende an deut-schen Unis nicht die allgemeine Hoch-schulreife erworben haben – auch die FSU verzeichnet derzeit einen Höchst-stand. „Im aktuellen Sommersemester sind 422 Studierende ohne Abitur imma-trikuliert. Noch vor zwei Jahren lag der Wert nicht einmal bei der Hälfte“, berich-tet Michael Götz, Leiter des Studieren-den-Service-Zentrums (SSZ). „Uns ist es wichtig, dies weiter auszubauen, denn einige junge Menschen erkennen erst etwas später, dass sie gern studieren möchten und das Studium für die inzwi-schen gereifte Karriereplanung sinnvoll oder erforderlich ist.“

Studium auf Probe

Genauso erging es Tommy Melzer, der nach der 10. Klasse zunächst eine Aus-bildung zum Chemisch-Technischen As-sistenten absolvierte und im Anschluss als Chemielaborant in Fulda gearbeitet hat. „Das hat Spaß gemacht, aber ich wollte noch mehr“, erzählt der gebürtige Thüringer aus Geisa. Deswegen hat er

sich entschieden, den Schritt an die Uni noch zu wagen. In Jena sei das im Fach Chemie durch ein Probestudium ganz unkompliziert gewesen. „Das heißt, dass ich in den ersten zwei Semestern mindestens die Hälfte der Prüfungen be-stehen musste“, erinnert er sich.

Das erste Studienjahr zu überstehen, war für ihn kein Problem – nur in Ma-the hat er gemerkt, dass seine Kom-militonen ihm ein Stück voraus waren. Ganz anders im praktischen Teil: „Im Labor war ich von Beginn an sicher, da hat mein Job vorher den Einstieg sehr erleichtert.“ Inzwischen hat der Bache-lorstudent das vierte Semester erreicht. Dass er im Anschluss einen Masterstu-diengang beginnen will, steht für ihn schon fest. Auch eine Promotion in der organischen Chemie schließt der 24-Jäh-rige nicht aus. Für ihn selbst und seine Mitstudierenden hat es nie eine Rolle gespielt, dass er nicht über den „klassi-schen Weg“ an die Hochschule gekom-men ist. „Studenten sind doch immer eine bunte Mischung. Manche kommen vom Internat, waren vorher im Ausland oder haben eben schon gearbeitet, das macht es ja auch spannend“, findet Mel-zer. „Für mich war es der perfekte Weg. Mit 18 war ich einfach noch nicht bereit

Medizinstudentin Louise Beckmann erhält Jenaer Preis für Zivilcourage

Manchmal verändert ein Moment das ganze Leben. Für Louise Beckmann pas-sierte es am 22. Oktober 2016. Die Me-dizinstudentin war mit Freunden unter-wegs, sie stiegen am Paradiesbahnhof aus der Straßenbahn. Dort trafen sie auf eine Gruppe betrunkener Männer. Als einer aus dieser Gruppe auf einen ihrer Begleiter losging, stellte sich Beckmann dazwischen, um den Streit zu schlichten. Doch der Betrunkene schlug zu und ver-letzte die 22-jährige Studentin am Auge. Der Täter floh und ist bis heute nicht identifiziert. Louise Beckmann erlitt bei diesem Angriff so schwere Schädigun-gen am Auge, dass sie trotz mehrerer Operationen und langer Krankenhaus-aufenthalte bis heute auf dem verletzten Auge fast blind ist – ohne Aussicht auf Besserung.

Für ihr mutiges Eingreifen ist Louise Beckmann am 12. Mai mit dem 16. Je-naer Preis für Zivilcourage ausgezeich-

net worden. Doch sicher wurde nicht nur ihr Einsatz von der Jury honoriert, sondern auch ihre Einstellung, dass sie es trotz aller Konsequenzen immer wie-der machen würde. Denn auf die Frage, ob sie ihr Eingreifen bereue, sagte die Medizinstudentin: „Was wäre passiert, wenn ich nicht eingegriffen hätte? Diese Variante wäre sicher schlimmer gewe-sen als das, was passiert ist“. Sie würde wieder schlichten wollen, betonte die couragierte Studentin.

Sie nutzte die Preisverleihung, um sich bei vielen zu bedanken: allen voran bei ihren Kommilitoninnen und Kommi-litonen, die ihr während ihrer Kranken-hausaufenthalte beim Lernen halfen und vorlasen. Auch bei der Uni und den medizinischen Instituten bedankte sie sich sowie beim „Weißen Ring“, jenem Verein, der Opfern von Gewalttaten hilft – bei Behördengängen ebenso wie bei hilfreichen Gesprächen. AB Couragiert: Louise Beckmann.

Studiert ohne allgemeine Hoch-schulreife an der Uni Jena: Tommy Melzer.

für ein Studium, jetzt schon. Ich würde es genauso wieder machen.“

An der Chemisch-Geowissenschaft-lichen Fakultät ist Tommy Melzer einer der wenigen, die ohne reguläres Abitur studieren. Die meisten Studierenden ohne Abi gibt es an der FSU in den Wirt-schafts- und Rechtswissenschaften und der Soziologie. jd

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10 FSU-Newsletter / Sommer 2017

PD Dr. Christoph Anders von der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschir-urgie ist am 6. Juli zum außerplanmäßigen Professor für Pathophysiologie ernannt worden.

Für sein Projekt zur Erforschung der He-reditären Spastischen Paraplegie (HSP) ist Dr. Christian Beetz vom Institut für Kli ni-sche Chemie und Laboratoriumsdiagnostik des Uni-Klinikums (UKJ) mit einem For-schungsstipendium der „Tom Wahlig Stif-tung“ ausgezeichnet worden. Die Stiftung übergab den mit 60.000 Euro dotierten Preis bei ihrem Symposium in Bochum, das dieser seltenen, genetisch bedingten neu rodegenerativen Erkrankung gewidmet war.

Prof. Dr. Wilhelm Behringer, Direktor des Zentrums für Notfallmedizin im UKJ, ist in den Vorstand der Europäischen Ge-sellschaft für Notfallmedizin (European Society for Emergency Medicine) gewählt worden. Ab 1. Oktober übernimmt er dort für die nächsten drei Jahre die Funktion des Generalsekretärs.

Der Leiter der Arbeitsgruppe Bioaktive Pflanzenstoffe am Institut für Ernährungs-wissenschaften PD Dr. Volker Böhm ist im Juli zum „Fellow of the International Caro-tenoid Society“ ernannt worden. Diese Aus zeichnung verleiht die Gesellschaft ab jetzt alle drei Jahre für langjährige For-schung auf dem Gebiet der Carotinoide, einer Gruppe sekundärer Pflanzeninhalts-stoffe mit breitgefächerter Wirkung.

Prof. Dr. Axel Brakhage wurde für seine herausragenden wissenschaftlichen Leis-tungen und sein wissenschaftspolitisches En gagement von der American Academy of Microbiology, einer der renommiertes-ten internationalen Wissenschaftsorgani-sationen, als neues Mitglied gewählt. Der Lehrstuhlinhaber für Mikrobiologie und Mo-lekularbiologie an der FSU und Direktor des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut – (HKI) treibt mit seinen wegweisenden Ar-beiten das Verständnis für die Krankheits-mechanismen pathogener Pilze und damit auch die Entwicklung lebenswichtiger The-rapien voran.

Die Materialwissenschaftlerin Juliane Brandt-Slowik gehört zu den bundes-weit sechs Doktorandinnen, denen 2017 aus rund 80 Bewerbungen ein Stipendium der Christiane-Nüsslein-Volhard-Stiftung zugesprochen wurde. Die 30-jährige Mut-ter zweier Kinder erhält ein Jahr lang mo-natlich 400 Euro, um Wissenschaft und Familie besser vereinbaren zu können. Brandt-Slowik promoviert über „Lösliche Si-likat- und Borosilikatgläser“ in der Arbeits-

gruppe von Jun.-Prof. Dr. Delia Brauer am Otto-Schott-Institut für Materialfor-schung.

Der Lehrstuhlinhaber für Geoinforma-tik Prof. Dr. Alexander Brenning wird neuer Dekan der Chemisch-Geowissen-schaftlichen Fakultät. Neuer Prodekan wird der Chemiker Prof. Dr. Hans-Die-ter Arndt. Zum Studiendekan wieder-gewählt wurde der Chemiker Prof. Dr. Felix H. Schacher. Die dreijährige Amts-zeit des Trios beginnt am 1. Oktober.

Pressesprecher Axel Burchardt ist am 16. Juni erneut zum Sprecher des Landesverbandes Hochschulkommuni-kation Thüringen gewählt worden. Er hat das Ehrenamt schon seit zwölf Jahren inne. Dem Landesverband gehören alle zehn Thüringer Unis und Hochschulen sowie das Uniklinikum Jena an.

Prof. Dr. Frank Daumann wird am 1. September neuer Direktor des Instituts für Sportwissenschaft. Die Amtszeit be-trägt drei Jahre.

Prof. Dr. Mirka Dickel wird neue Vorsitzende des Lehrerbildungsaus-schusses. Die zweijährige Amtszeit der Lehrstuhlinhaberin für Didaktik der Geo-graphie beginnt am 1. Oktober.

Der mit 1.000 Euro dotierte erste Platz beim 15. Ideenwettbewerb Jena wurde am 22. Juni an Alexander Döpel, Ro-bert Hellmundt, Fabien Bustaus, Ro-bert Nissler und Dr. Holger Wondra-czek für ihre Idee „Heyfair“ überreicht. Dabei handelt es sich um ein Händedes-infektionsmittel, welches kurzzeitig sicht bar ist. Die temporäre Einfärbung erleichtert dem Anwender die lücken-lose und präzise Benetzung der Haut. Das Team konnte auch das Publikum überzeugen und erhielt außerdem den mit 250 Euro dotierten Publikumspreis. Über den zweiten Platz und 750 Euro durften sich Michel Becker, Marcel Wegener und Sascha Heylmann von „Amos Mazzo – smart art for clever peo-ple“ freuen. Die drei haben einen On-linemarktplatz für die speziellen Bedürf-nisse von Kunststu dierenden aufgebaut. Sie geben damit an gehenden Künstlern die Möglichkeit, sich durch ihre kreativen Leistungen zu finanzieren. Den mit 500 Euro dotierten dritten Platz belegten Dr. Stefan Brechtken und Lars Winterfeld mit ihrer Idee „BlackSheep Computa-tion“. Die beiden Wissenschaftler haben ein automatisier tes Verfahren entwickelt, um mittels Bildanalyse Abrechnungsbe-lege von privaten Krankenkassen zu un-tersuchen. Diese Idee konnte auch die Juroren für den Patentpreis überzeugen,

so dass nun eine deutsche Patentanmel-dung erfolgen kann.

Die Diplom-Psychologin und wissen-schaftliche Mitarbeiterin der Klinik für Neurologie, Dr. Katja Franke, hat mit der BrainAGE-Methode ein Verfahren entwickelt, um das Gehirnalter messen zu können. Für ihre Doktorarbeit wurde sie im Mai mit dem Steinberg-Krupp-Alzheimer-Forschungspreis 2016 des Hirn liga e. V. in Berlin ausgezeichnet. Der Preis würdigt Forschende, die einen besonders wichtigen wissenschaftlichen Beitrag auf dem Gebiet der Alzheimer-Forschung geleistet haben und ist mit 5.000 Euro dotiert.

PD Dr. Wolfgang Fritzsche, Abtei-lungsleiter Nanobiophotonik am Leibniz-Institut für Photonische Technologien, ist am 6. Juli zum außerplanmäßigen Pro-fessor für Physikalische Chemie ernannt worden.

Die junge Ärztin Dr. Anja Sophie Gab ler hat für ihre Publikation zum Ein satz von radioaktivem Jod im Fach-Magazin „The Journal of Nuklear Medi-cine“ den amerikanischen Alavi-Mandell-Award erhalten. Dr. Gabler erforscht den Einsatz von radioaktivem Jod-124 bei Untersuchungen gutartiger Schilddrü-senerkrankungen. Sie analysierte dabei, wie gering die Menge von Jod-124 sein darf, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Prof. Dr. Orlando Guntinas-Lichius, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKJ, ist beim Deut-schen HNO-Kongress im Mai zum neuen Präsidenten der Deutschen Akademie für HNO-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chi-rurgie, gewählt worden. Die Akademie fördert die Fortbildung der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung zum HNO-Fach-arzt auf höchstem Niveau, aber auch die Weiterbildung von HNO-Fachärzten.

Der Biologiedidaktiker apl. Prof. Dr. Uwe Hoßfeld ist am 24. Juni zum stell-ver tretenden Vorsitzenden der Deut-schen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie e. V. (DGGTB) ge-wählt worden. Die Amtszeit für dieses Ehrenamt beträgt zwei Jahre.

Prof. Dr. Thomas Kessler wird am 1. Oktober neuer Direktor des Instituts für Psychologie. Seine Amtszeit beträgt drei Jahre.

Chemie-Doktorand Benjamin Kintzel hat am 5. Juli bei der „European Inor-ganic Chemistry Conference“ den Preis für das beste Poster errungen. Die mit 250 Dollar dotierte Auszeichnung er-hielt der Doktorand vom Lehrstuhl für

In Kürze

PersonaliaPersonalia

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11FSU-Newsletter / Sommer 2017

Anorganische Chemie II für ein Poster, das sich mit der Synthese mehrkerniger Seltenerdmetallkomplexe beschäftigt. Diese verhalten sich in Abhängigkeit des gewählten Lanthanoids als sogenannte Einzelmolekülmagnete oder können als Spin-Qubits eingesetzt werden.

Ein Vollstipendium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) im Wert von 13.000 Euro für den berufsbe-gleitenden Weiterbildungsstudiengang „MBA Sportmanagement“ hat Chris-tian Knoll erhalten. Der 28-Jährige ist derzeit als administrativer und organisa-torischer Leiter der Nachwuchs-Akade-mie des SG Dynamo Dresden e. V. tätig. Mit dem Stipendium wird er im Oktober den zweijährigen MBA-Studiengang an der Uni Jena beginnen.

Prof. Dr. Erika Kothe, Professorin für Mikrobielle Kommunikation, ist für wei-tere vier Jahre Vorsitzende des Univer-sitätsverbandes zur Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland (UniWiND) e. V. Ihre zweite Amtszeit hat am 1. Mai 2017 begonnen. Die Expertin im Bereich wissenschaftli-cher Nachwuchs setzt sich seit Jahren für die Verbesserung der strukturellen Bedingungen für Promovierende und Postdocs ein.

Für ihre Dissertation wurde Dr. Katha-rina Krämer am 4. Juli mit dem Fritz-Bauer-Studienpreis für Menschenrechte und juristische Zeitgeschichte ausge-zeichnet. Unter dem Titel „Indivi duelle und kollektive Zurechnung im Straf-recht“ untersuchte sie, wie kollektive Ver antwortungsstrukturen in die vorwie-gend individuell geprägte strafrechtliche Zurechnungslehre integriert werden kön nen. Bislang sei die Sanktionierung von Unternehmen nur im Ordnungswid-rigkeitsrecht geregelt, gegen sie könn-ten Geldbußen verhängt werden. Krä-mer plädiert in ihrer Dissertation für ein Strafrecht für Unternehmen.

Prof. Dr. Ingo Kurth, Experte für Mo-lekulare Neurogenetik, ist einem Ruf an die RWTH Aachen gefolgt und hat Jena verlassen. Ebenso ist der Professor für Fungal Septomics, Prof. Dr. Oliver Kur-zai, einem Ruf an die Universität Würz-burg gefolgt.

Am Nachwuchstag des Forschungs-zentrums des Uniklinikums vergab die Jury den ersten Vortragspreis an Ni-klas Langguth von der Arbeitsgruppe Bioimaging und einen zweiten Preis an Christine Gräfe aus dem Onkologischen Forschungslabor. Als beste Poster wur-den die Beiträge von Nilay Köse und Katharina Ewers ausgezeichnet, die in der Arbeitsgruppe Gastroenterologie bzw. der Arbeitsgruppe Stammzellalte-rung forschen.

Der Medizinische Vorstand des Uni-versitätsklinikums, PD Dr. Jens Masch-mann, ist Anfang April zum neuen

Vorsitzenden der Gesellschaft für Qua-litätsmanagement in der Gesundheits-versorgung e. V. gewählt worden. Diese macht es sich zum Ziel, aktiv an der Ver-besserung der Gesundheitsversorgung mitzuwirken.

Beim diesjährigen Dissertationswett-bewerb der Fachgruppe Allgemeine Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie hat Dr. Franziska Meiß-ner vom Lehrstuhl für Allgemeine Psy-chologie II den 2. Platz erzielt. In ihrer Dissertation mit dem Titel „Improving the indirect assessment of attitudes: In-troduction and application of the ReAL model for the Implicit Association Test“ stellt Meißner eine neue Methode vor, mit der spontane Bewertungen präziser gemessen werden können, als es bisher möglich war.

Für ihre Forschungsarbeit zur bes-seren und schnelleren Versorgung von Herzinfarkt-Patienten ist Dr. Sylvia Otto, Oberärztin der Klinik für Innere Medizin I am UKJ, ausgezeichnet worden. Die Fachärztin für Innere Medizin und Kar-diologie durfte den Preis in der Kate-gorie Versorgungsforschung während der diesjährigen Tagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie entgegen-nehmen. Sie hat die kurze Zeitspanne von einem akuten Herzinfarkt bis zur Öffnung des verengten Herzmuskels mit Hilfe eines Katheters untersucht.

Prof. Dr. Marcus Reinfried wird am 1. Oktober neuer Direktor des Instituts für Romanistik. Seine Amtszeit dauert bis 31. März 2019.

Der Materialwissenschaftler Prof. Dr. Markus Rettenmayr ist neuer Vorsitzen-der der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis.

Das Präsidium bleibt auch in den kom-menden drei Jahren unverändert. Auf Vorschlag von Präsident Prof. Dr. Wal-ter Rosenthal hat der Senat am 6. Juni Prof. Dr. Uwe Cantner als Vizepräsiden-ten für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung, Prof. Dr. Thorsten Heinzel als Vizepräsidenten für For-schung und Prof. Dr. Iris Winkler als Vizepräsidentin für Studium und Lehre bestätigt. Die dreijährige Amtszeit be-ginnt am 16. Oktober.

Dr. Jochen Schlingloff, Richter am Oberlandesgericht Jena, ist am 27. Juni zum Honorarprofessor für „Zivil- und Zi-vilverfahrensrecht sowie Recht des Geis-tigen Eigentums und Lauterkeitsrecht“ bestellt worden.

Prof. Dr. Friedemann Schmoll wird am 1. September neuer Direktor des In-stituts für Kunst- und Kulturwissenschaf-ten. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.

Beim diesjährigen Schillertag am 30. Juni ist der mit 5.000 Euro dotierte Ha-bilitationspreis an PD Dr. Claudia S. Schnohr vom Institut für Festkörperphy-sik überreicht worden. Die 35-jährige

Phy sikerin und Mutter zweier Kinder hat in ihrer ausgezeichneten Habilitation Materialien untersucht, die in hocheffi-zienten Dünnschichtsolarzellen, Leucht-dioden und Sensoren eingesetzt wer-den. Dabei hat sie zusammen mit ihrer Gruppe die Materialstruktur auf atomarer Ebene erforscht und Zusammenhänge zu den Materialeigenschaften gefunden. Durch dieses grundlegende Verständnis lässt sich langfristig die Effizienz dieser Bauelemente, z. B. der Wirkungsgrad von Solarzellen, steigern. Der Habilita-tionspreis wird von der Universität und ihrer Freundesgesellschaft finanziert.Die mit jeweils 750 Euro dotierten Dis-sertationspreise werden ebenfalls von der Gesellschaft der Freunde und För-derer der FSU gestiftet. Ausgezeichnet worden sind Dr. Martin Gröger (Theo-logische Fakultät), Dr. Amina Hallmann (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Tina Haußen (Wirtschaftswissen-schaftliche Fakultät), Dr. Pauline Weiß (Philosophische Fakultät), Dr. Stefa nie Hechler (Fakultät für Sozial- und Ver-haltenswissenschaften), Dr. Therese Mieth (Fakultät für Mathematik und In-formatik), Dr. Tom Dietrich (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Dr. Stefan Ze-chel (Chemisch-Geowissenschaftliche Fa kultät), Dr. Katharina Wagner (Biolo-gisch-Pharmazeutische Fakultät) und Dr. Theresa Antje Heinrich (Medizinische Fakultät). Der gleichfalls mit 750 Euro dotierte Dis-sertationsförderpreis des Alumni Jenen-ses e. V. ging an Dr. Jan Goldenstein für seine ausgezeichnete Arbeit zum Thema „Institutions, Cognition, and Language: The Cultural Meaning of Corporate Res-ponsibility between Global Homogeneity and Local Variation“.

Prof. Dr. Ulrich S. Schubert ist zum Wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) berufen wor den. Anlass, den Chemiker und Ma terialwissenschaftler auf diese Art zu würdigen, ist Schuberts enge wis-senschaftliche Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, des-sen Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied er nun ist. Schubert und seine Arbeitsgruppe forschen auf Weltniveau u. a. an den Batterien der Zukunft, in der Mikrowellenchemie und dem Tinten-druckverfahren für funktionale Materia-lien.

Außerdem ist Prof. Dr. Ulrich S. Schu bert erneut zum Direktor des Cen ter for Energy and Environmental Chemistry Jena (CEEC Jena) gewählt worden. Seine Stellvertreter sind Prof. Dr. Michael Stelter und Prof. Dr. Lothar Wondraczek. Die dreijährige Amtszeit beginnt am 1. Oktober.

(Fortsetzung auf der nächsten Seite)

Personalia

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12 FSU-Newsletter / Sommer 2017

(Fortsetzung von Seite 11)

Der Mathematiker apl. Prof. Dr. Win-fried Sickel ist gemeinsam mit seinem Leipziger Kollegen Prof. Dr. Thomas Kühn mit dem „Joseph F. Traub Prize for Achievement in Information-Based Com-plexity“ ausgezeichnet worden. Der mit insgesamt 3.000 Dollar dotierte Preis wurde im Juli während der Konferenz „Foundations of Computational Mathe-matics“ in Barcelona überreicht.

Außerdem hat apl. Prof. Dr. Winfried Sickel gemeinsam mit Prof. Dachun Yang und Dr. Wen Yuan (Beijing Normal University) im August den Best-Paper-Award der chinesischen Fachzeitschrift „Science China Mathematics“ erhalten.

Seit dem 1. Juni fungiert der Physiker Prof. Dr. Christian Spielmann für ein Jahr als Direktor des Abbe Center of Photonics (ACP).

In den Rat der Doktorandinnen und Dok toranden der Uni, den DR.FSU, wur-den für die einjährige Amtszeit, die im Oktober beginnt, folgende Personen neu gewählt: Susanne Spira, Marina Pek-mezovic, Jonas Michael Greif, Trim La-jqi, Nils Becker, Niklas Som mer, Victor Onyango Odipo, Isa belle Kutting und Alaa El Din Mah moud Abdel Meguid Mahmoud Ahmed.

Bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen Ärztetages in Freiburg ist der Jenaer Internist und Nephrologe Prof. i. R. Dr. Günter Stein im Mai mit der Paracelsus-Medaille geehrt worden. Die höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft erhielt er insbesondere für seine wissenschaftlichen und wissen-schaftsorganisatorischen Verdienste. Stein war in der schwierigen Phase nach der Wende der erste Ärztliche Direktor des Klinikums der Friedrich-Schiller-Universität. Schwerpunkte der wissen-schaftlichen Arbeit des Nephrologen waren der künstliche Organersatz und Biomaterialien.

Das Deutsche Archäologische Institut hat PD Dr. Peter Stein aufgrund seiner Leistungen für die Archäologie zum kor-respondierenden Mitglied gewählt. Die Ernennung erfolgt zum 9. Dezember.

Dr. Elisabeth Watts ist für ihre im Dezember 2016 verteidigte Promotion in der Jenaer Biologiedidaktik über den Kreationismus in den USA am 24. Juni mit der Caspar-Friedrich-Wolff-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Ge-schichte und Theorie der Biologie e. V. ausgezeichnet worden. Watts arbeitet derzeit an der Bauhaus-Uni Weimar und als Gastwissenschaftlerin in der AG Bio-logiedidaktik der FSU.

PD Dr. Uwe Detlef Zeitner, Gruppen-leiter am „Center for Advanced Micro- and Nano-Optics“ am Fraunhofer-Institut für An-gewandte Optik und Feinmechanik sowie Gruppenleiter „Fertigungstechnologien für hochentwickelte Mikro- und Nano-Optiken“ im „Zentrum für Innovationskompetenz Ultra Optics“ am Institut für Angewandte Physik der Universität Jena, ist am 6. Juli zum außerplanmäßigen Professor für Expe-rimentalphysik ernannt worden.

Prof. Dr. Thomas Zimmer vom Institut für Physiologie II ist der diesjährige Emp-fänger des Janus-Cornarius-Lehrpreises, den die Fachschaft Humanmedizin für be-sondere Leistungen in der studentischen Lehre vergibt. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert, die der Förderverein des Universi-tätsklinikums zur Verfügung stellt. „Prof. Zimmer zeichnet sich durch großes Enga-gement in der Lehre aus, das betrifft die Qualität der Vorlesungsskripte und die Ge-staltung der Seminare. Er setzt sich inten-siv mit den Evaluierungen auseinander“, so eine Begründung für seine Nominierung. Das Lehrengagement Zimmers geht auch über das eigene Fach hinaus. Er ist Verant-wortlicher für die vorklinische Lehre und unterstützt die Fakultätskommission für Lehre und Studium, wenn es um die Be-lange dieses ersten Abschnittes des Medi-zinstudiums geht.

Winzige Teilchen und extreme Zeiträume Winzige Teilchen und extrem lange Zeit-räume faszinieren Prof. Dr. Thorsten Schäfer gleichermaßen. Der neue Lehr-stuhlinhaber für Angewandte Geologie wurde 1998 über den Schadstofftrans-port an Kolloiden im Trinkwasser pro-moviert und die Nanopartikel haben ihn seitdem nicht wieder losgelassen. Seine Forschungsergebnisse fließen zudem in die Suche nach einem geeigneten End-lagerstandort für hochradioaktive Abfälle ein. „Es gibt erstaunliche Wechselwir-

kungen an den Grenzflächen zwischen Mineralien und Wasser oder zwischen Wasser und lebenden Organismen“, sagt Schäfer. Der 47-jährige gebürtige Wies-badener wechselte nach der Promotion in Mainz nach Karlsruhe ins Forschungs-zentrum „Technik und Umwelt“. In New York arbeitete er für das Department of Energy am Brookhaven National Labo-ratory, am Institut für Nukleare Entsor-gung des Karlsruher Instituts für Techno-logie übernahm er danach zunächst die

Gruppe zur Radionuklidmigration, später die komplette Abteilung Geochemie. Im Jahr 2008 folgte die Habilitation an der Freien Uni Berlin.

Lehrverpflichtungen nimmt Schäfer, der verheiratet ist und drei Kinder hat, gern wahr. Es gebe in der Geologie viele generationenübergreifende Themen. Die Endlagersuche sei das beste Beispiel: „Die Probleme, an denen wir arbeiten, haben wir nicht selbst verursacht und werden wir allein auch nicht lösen.“ sl

Prof. Dr. Michaela Riediger.

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Prof. Dr. Thorsten Schäfer.

Personalia

Von ganz jung bis ganz altDie Pubertät steckt voller Veränderun-gen, aber die „Entwicklung hört nicht mit Erreichen des Erwachsenenalters auf, sondern umfasst den gesamten Lebenslauf von der Konzeption bis zum Tod“, betont Prof. Dr. Michaela Riediger. Laut der neu berufenen Professorin für Entwicklungspsychologie ist der Glaube, Altern sei vorrangig von Abbau und Ver-lust gekennzeichnet, zu vereinfachend. So berichten viele ältere Menschen von einem generell besseren Wohlbefinden

als jüngere. Die gebürtige Berlinerin stu-dierte an der Humboldt-Uni, schloss ihre Dissertation am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und der Freien Universität Berlin ab und habili-tierte sich an der Uni Zürich.

Als Heisenberg-Stipendiatin der Deut-schen Forschungsgemeinschaft leitete sie das Kooperationsprojekt „Sozio-emotionale Entwicklung und Gesundheit im Lebensverlauf“. Dazu führte sie längs-schnittliche Studien durch, um Entwick-

lungsprozesse abzubilden und für den Alltag relevante Phänomene zu untersu-chen. „Dazu wenden wir unter anderem Methoden an, die es erlauben, Erleben und Verhalten von Studienteilnehmern im Moment ihres Auftretens in den na-türlichen Lebenskontexten zu messen.“ Ein Ergebnis ist, dass die altersbezo-gene Abnahme der Gedächtnisleistung geringer ausfällt, wenn die Messung im Alltag, z. B. per Abfrage über das Handy, und nicht im Labor erfolgt. jd/AB

Personalia

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13FSU-Newsletter / Sommer 2017

„Die Vergangenheit ist der Schlüssel zur Zukunft“Im Juni verkündete Trump, dass die USA aus dem Pariser Klimavertrag aus-steigen. „Einen Schritt zurück in die Ver-gangenheit“, nennt das Prof. Dr. Roland Zech, neuer Lehrstuhlinhaber für Physi-sche Geographie. „Aber ein Zurück in die Zeit, in der Industriestaaten ungebremst Kohlendioxid in die Atmosphäre blasen, wird es dennoch nicht geben“, ist er sich sicher. Denn ein Gutes habe Trumps An-kündigung: Die Weltgemeinschaft hat in seltener Einhelligkeit reagiert und hält an

ihren Klimazielen fest.Der Klimawandel ist eines der zentra-

len Forschungsthemen des 40-Jährigen, der von der Uni Bern an die FSU wech-selte und weitaus größere Zeiträume im Blick hat als in heutigen Debatten üblich. Er liest in den „Archiven“ des Weltkli-mas und rekonstruiert dessen Verlauf viele zehntausende Jahre zurück. Nach dem Geoökologie-Studium in Bayreuth wechselte Zech nach Bern, wo er mit einer Arbeit zur Vergletscherungsge-

schichte der Anden promoviert wurde. Es folgten Aufenthalte in den USA und die Rückkehr in die Schweiz. Von dort zog es den Vater zweier Töchter nach Jena. Hier möchte Zech die Studieren-den stärker an den Klimawandel heran-führen. „Durch die Analyse vergangener Klimaveränderungen lassen sich Ansätze zum Verständnis und vielleicht auch zur besseren Bewältigung der aktuellen Si-tuation finden“, sagt er. Die Vergangen-heit sei der Schlüssel zur Zukunft. US

Hochgeschwindigkeitsaufnahmen im Signalnetzwerk Prof. Dr. Carsten Hoffmann möchte die Signalprozesse in der Zelle in Echtzeit abbilden, um sie zu verstehen. „Mit modernsten Bildsensoren, ausgefeilter Auslesetechnik und spezifischen Mar-kierungstechniken können wir eine zeit-liche Auflösung im Millisekundenbereich erreichen und quasi beim Schalten von Rezeptoren und Binden von Proteinen zuschauen“, so der 50-jährige Chemiker, seit diesem Semester Professor für Mo-lekulare Zellbiologie am Uniklinikum und

Direktor des gleichnamigen Instituts.Dabei konzentriert sich sein Interesse

auf die Funktion sogenannter G-Protein-gekoppelter Rezeptoren, einer großen Familie von Membranproteinen, die an einer Vielzahl von Reizverarbeitungspro-zessen beteiligt und Andockstelle für 30 Prozent der pharmazeutischen Wirk-stoffe sind. Nach seinem Chemiestu-dium in Bremen wurde Hoffmann von der Uni Bremen promoviert und forschte anschließend am National Institute of

Health in den USA. An der Uni Würzburg wurde er habilitiert. Über den Sonderfor-schungsbereich ReceptorLight hat Hoff-mann schon sehr gute Kontakte nach Jena, „und das Institut ist als Abteilung des Zentrums für Molekulare Biome-dizin der Universität bestens etabliert, das erleichtert mir den Start immens.“ Das ermöglicht ihm auch, langsam in die Koordination des Masterstudienganges Molekulare Medizin hineinzuwachsen, die in seinem Institut liegt. vdG

Möglichst individuelle Anpassung der StrahlungDie Behandlung von Patienten vom Säugling bis zum Greis, mit gut- und bös-artigen Erkrankungen vom Hirn bis zur Ferse, in Zusammenarbeit mit fast allen anderen medizinischen Fachrichtungen und im Team mit Naturwissenschaftlern, medizinisch-technischen Assistenten und Pflegespezialisten – Andrea Wittig, die neue Professorin für Strahlenthera-pie, hat viele Gründe, warum sie sich für ihr Fachgebiet entschieden hat. Ionisie-rende Strahlung ist eine der Säulen in

der Krebstherapie, entsprechend ist ein Großteil der Patienten der Klinik wegen Tumoren oder Metastasen in Behand-lung. Aber auch gutartige entzündliche Erkrankungen, wie zum Beispiel ein Fer-sensporn, werden bestrahlt. „Die Präzi-sion und die Spezifität der Therapie wer-den ständig weiterentwickelt, mit dem Ziel einer effektiven Behandlung der Zielstrukturen und der bestmöglichen Schonung der umliegenden Gewebe und Organe“, so die 46-Jährige.

Sie studierte Humanmedizin an der Uni Essen, wo sie auch promoviert wurde und sich zu einer speziellen Form der Partikelstrahlentherapie habilitierte. Sie arbeitete am Uniklinikum Essen und wechselte danach an die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie in Marburg/Gießen. Oft sei die Strahlen-therapie im Studium unterrepräsentiert, deshalb freut sich Wittig, dass FSU-Stu-dierende deren Vielfalt im praktischen Jahr kennenlernen können. vdG

Personalia

Prof. Dr. Roland Zech.

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Prof. Dr. Carsten Hoffmann.

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Schlechtere Berufsperspektiven für hochqualifizierte Frauen„Prepare your daughter for working life – give her less pocket money than your son”. Das Poster im Büro von Prof. Dr. Kathrin Leuze bringt ihre Forschung auf den Punkt. Dass Frauen schlechter bezahlt werden als Männer, ist längst bekannt. Die neu berufene Professorin für Methoden der empirischen Sozial-forschung und Sozialstrukturanalyse be-richtet darüber hinaus, dass oft bereits die Studienfach- und Berufswahl den Grundstein dafür legt. Während Männer

häufiger Ingenieurwesen oder Natur-wissenschaften studieren, schreiben sich mehr Frauen in Geistes- und Sozial-wissenschaften ein – „und wählen damit Berufsfelder, die potenziell schlechter bezahlt werden.“

Leuzes Promotion an der Uni Bre-men folgte die Mitarbeit am Wis-senschaftszentrum Berlin für So-zialforschung in einem Projekt zu Geldverwaltung und -verteilung in Part-nerschaften. Danach lehrte die Bildungs-

soziologin, gebürtig aus dem bayrischen Mühldorf am Inn, an der FU Berlin und in Hannover. Künftig will sie weiter zu innerpartnerschaftlichen Ungleichheiten forschen. „Normativ gesehen müssten beide Partner die gleichen Rechte und Pflichten haben. Aber sogar wenn beide berufstätig sind, arbeiten die Männer in der Regel mehr und Frauen kümmern sich zum großen Teil um das Private, den Haushalt, Kinder – selbst wenn sie mehr verdienen als ihre Partner“, so Leuze. jd

Prof. Dr. Kathrin Leuze.

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Prof. Dr. Andrea Wittig.

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14 FSU-Newsletter / Sommer 2017

40. Dienstjubiläum: Peter Blaesing (Geschäftsbereich Betreibung und Be-schaffung): 01.07.2017, Marion Hagen (Klinik für Neurologie): 01.07.2017, Do-rothee Klotz (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie): 15.08.2017, Tamara Kott (Klinik für Kinder- und Jugendmedizin): 10.05.2017, Sigrid Reichardt (Institut für Biochemie und Biophysik): 28.06.2017, Christine Renz (Klinik für Hautkrankhei-ten): 29.06.2017, Wigbert Roth (Zent-rale Sterilgutversorgung): 21.08.2017, Evelyn Stiebritz (Dezernat Finanzen und Beschaffung): 17.06.2017, Elke Woker (Biologisch-Pharmazeutische Fakultät/Tierhaus): 01.05.2017, Ulrike Wrazidlo (Institut für Mikrobiologie): 05.07.2017.25. Dienstjubiläum: Anke Bäz (Institut für Transfusionsmedizin): 10.06.2017, Beate Beier (Springerpool): 24.08.2017, Sylvia-Annette Böhmer (Institut für Molekulare Zellbiologie): 01.08.2017, Anke Bergmann (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie): 24.08.2017, Ulrike Burger (Universitätstumorzentrum): 21.08.2017, Sabine Christoph (Geschäfts-bereich Rechnungswesen und Control-ling): 15.06.2017, Prof. Dr. Christoph Demmerling (Institut für Philosophie): 30.08.2017, Annelie Dittmar (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 18.05.2017, apl. Prof. Dr. Ferdinand An-dreas Hubertus von Eggeling (Institut für Physikalische Chemie): 01.06.2017, Ilona Enke (Geschäftsbereich Betrei-bung und Beschaffung): 01.06.2017, Kat-rin Feucht (Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe): 01.06.2017, Manuela Freund (Klinik für Hautkrankheiten): 01.08.2017, Heidemarie Graf (Institut für Pharmazie): 01.05.2017, Eva Heinke (Klinik für Frauenheilkunde und Ge-burtshilfe): 17.08.2017, Frank Helbing (Geschäftsbereich Betreibung und Be-schaffung): 11.05.2017, Silvia Heller (Ar-beitsmedizinischer Dienst): 08.07.2017, Ulrike Huth (Klinik für Allgemein-, Vis-

Dienstjubiläen Mai bis August 2017zeral- und Gefäßchirurgie): 24.08.2017, Thomas Jahn (Geschäftsbereich Betrei-bung und Beschaffung): 01.07.2017, Ca-trin Kaßner (Zentral OP): 12.05.2017, Dr. Karim Kentouche (Klinik für Kinder- und Jugendmedizin): 01.05.2017, Christine Kirste (Zentrum für Infektionsmedizin): 01.07.2017, Uwe Kittel (Geschäftsbe-reich Betreibung und Beschaffung): 06.07.2017, Ina Kosmehl (Kleintierhal-tung): 01.06.2017, Petra Kreil (Institut für Biochemie II): 01.06.2017, Wolfgang Law-renz (Geschäftsbereich Betreibung und Beschaffung): 18.05.2017, Beate Manitz (Klinik für Augenheilkunde): 01.06.2017, Barbara Merker (Klinik für Hals-, Na-sen- und Ohrenheilkunde): 01.07.2017, Kathleen Möbius (Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie): 24.08.2017, Andrea Naumann (Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe): 24.08.2017, Kati Pe-termann (Klinik für Innere Medizin III): 24.08.2017, Marlies Pinther (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 01.07.2017, Matthias Reuter (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 01.06.2017, Kornelia Rosenberger (Ge-schäftsbereich Betreibung und Be-schaffung): 17.08.2017, Silke Schlosser (Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederher-stellungschirurgie): 24.08.2017, Andrea Schmidt (Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde): 01.07.2017, Albrecht Schnitt (ITS 2): 24.08.2017, Ines Schorcht (Klinik für Frauenheilkunde und Geburts-hilfe): 01.05.2017, Prof. Dr. Stefan Schus-ter (Lehrstuhl Bioinformatik): 28.05.2017, Katrin Schwope (Center for Sepsis Con-trol and Care): 24.08.2017, Heide Taut (Institut für Medizinische Mikrobiologie): 01.08.2017, Sandra Thomas-Heß (Klinik für Geriatrie): 01.07.2017, Dagmar Voigt (Klinik für Hautkrankheiten): 01.06.2017, Rene Vollmer (Klinik für Nuklearmedizin): 31.08.2017, Kerstin Weber (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 01.06.2017, Uta Weigelt (Klinik für Mund-,

Personalia

Kiefer- und Gesichts chirurgie): 13.07.2017, Gisela Weisner (Geschäftsbereich Betrei-bung und Beschaffung): 01.08.2017, Re-gina Zapfe (Kleintierhaltung): 02.05.2017, Volkmar Zeth (Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie): 01.07.2017. Ruhestand / Altersteilzeit: Ute Back-haus (Institut für Physikalische Chemie): 31.05.2017, Elke Barczyk (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 31.05.2017, Sonja Eismann (Geschäfts-bereich Informationstechnologie): 30.06.2017, Birgitt Fiedler (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 30.06.2017, Gerlinde Franke (Institut für Transfusionsmedizin): 30.06.2017, Wolfgang Götze (Geschäftsbereich Be-treibung und Beschaffung): 31.05.2017, Petra Gröschel (Universitätstumorzen-trum): 30.06.2017, Adelheid Heidrich (Klinik für Psychiatrie und Psychothera-pie): 30.06.2017, Marion Heinemann (Kli-nik für Urologie): 30.06.2017, Annerose Krauße (Klinik für Urologie): 31.08.2017, Waltraut Kröber (Institut für Pathologie): 20.08.2017, Martina Lindner (Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin): 31.05.2017, Marianne Roemer (Thürin-ger Universitäts- und Landesbibliothek): 31.07.2017, Prof. Dr. Andreas Sauerbrei (Institut für Virologie und Antivirale Therapie): 01.05.2017, Angelika Schmidt (Institut für Biochemie und Biophysik): 30.06.2017, Prof. Dr. Christiane Schlei-cher (Institut für Diagnostische und In-terventionelle Radiologie): 01.05.2017, Roswitha Utting (Institut für Informatik): 30.06.2017, Ursula Weißbach (Geschäfts-bereich Betreibung und Beschaffung): 31.07.2017, Ulrike Wrazidlo (Institut für Mikrobiologie): 31.07.2017, Barbara Wun-derlich (Klinik für Psychiatrie und Psycho-therapie): 30.06.2017.

Wir gratulieren allen Jubilarinnen und Jubilaren herzlich.

Erstes vollimplantiertes Hörgerät eingesetzt in ThüringenHörprobleme betreffen jede dritte Frau und jeden zweiten Mann in Deutschland. Dank eines neuen vollimplantierbaren Hörgeräts, das erstmals in Thüringen von HNO-Experten des Uniklinikums eingesetzt wurde, hat der erste Pati-ent Thüringens, Klaus Fiedler, jetzt die Chance, mit einem deutlich gebesser-ten Hörvermögen am Leben teilzuneh-men. Eine Versorgung mit klassischen

Hörgeräten war bei dem 63-Jährigen aufgrund von Veränderungen der Ge-hörgänge nicht möglich. „Dieses neue implantierbare Hörsystem unterschei-det sich von den bisherigen dadurch, dass sowohl Batterie als auch das not-wendige Mikrofon vollständig unter der Haut implantiert sind. Der Patient muss lediglich die Batterie per Magnetsystem über die geschlossene Haut täglich auf-

laden“, erklärt Prof. Dr. Sven Koscielny, Oberarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (HNO) des UKJ. Etwa zwei Stunden dauere das Laden am Tag.

Die Jenaer HNO-Klinik deckt damit das ganze Spektrum an implantierbaren Hörsystemen ab, vom einfachen implan-tierbaren Hörgerät, über komplexere im-plantierbare Apparate bis zum Cochlea-Implantat. me

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15FSU-Newsletter / Sommer 2017

Neue Akademie für LehrentwicklungInterview mit Prof. Dr. Iris Winkler, Vizepräsidentin für Studium und Lehre

Im Juni hat der Senat der FSU be-schlossen, eine Akademie für Lehrent-wicklung einzurichten. Entstehen soll eine Rahmenorganisation, die Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Funktion als Lehrende unterstützt, Engagement in der Lehre würdigt und zukunftsweisende Lehrkonzepte dis-ziplinübergreifend und außenwirksam zugänglich macht, so steht es im Be-schluss. Prof. Dr. Iris Winkler, Vizeprä-sidentin für Studium und Lehre, äußert sich im Interview zu den Planungen und Zielen:

Weshalb wird eine Akademie für Lehrentwicklung eingerichtet? Mit der Akademie für Lehrentwicklung wollen wir die Lehre als eine wesentli-che Stärke dieser Universität unterstrei-chen. Wir möchten dazu anregen, über Aspekte guter Lehre neu nachzudenken, und unterstützen die Verwirklichung er-folgversprechender Gestaltungsideen im Rahmen einer Projektförderung.

Das heißt also: auch finanzielle An-reize für gute Lehre? Wir werden verschiedene Förderlinien etablieren, um die Entwicklung und Umsetzung neuer Lehrmodelle zu er-leichtern. Inhaltliche Schwerpunkte und Vergabekriterien wird das Expertenkolle-gium der Akademie festlegen. Gedacht ist an unterschiedliche Formen der Un-terstützung. Beispielsweise können Mit-tel für die Beschäftigung von Hilfskräften oder zusätzlichen Tutorinnen und Tutoren bereitgestellt werden. Zudem wird auch die Finanzierung von Vertretungslösun-gen möglich sein, wenn eine vorüberge-hende Freistellung von Lehraufgaben für die Realisierung eines innovativen Lehr-vorhabens notwendig ist.

Wer soll in den Genuss der Förderung kommen?Wir wollen die besten Konzepte fördern, nicht mit der Gießkanne Mittel verteilen. Das soll durch ein wettbewerbliches An-tragsverfahren gewährleistet werden. Anliegen ist es, durch Projekte mit Mo-dellcharakter nachhaltig Verbesserun-gen zu erreichen. Letztlich gilt es, den Diskurs darüber zu befeuern, was gute universitäre Lehre ausmacht und welche Ansätze aktuellen Herausforderungen gerecht werden.

Gibt es ein Vorbild für die Akademie?Ein Vorbild für uns ist das Gutenberg-Lehrkolleg in Mainz. Ein sehr aufschluss-reicher Besuch in Mainz bestärkte uns

in der Absicht, etwas Vergleichbares in Jena zu entwickeln. Mainz wird wegen der gezielten Förderung guter Lehre überregional wahrgenommen – ein Standortvorteil, der ausstrahlt. Nicht zuletzt liegen wir mit der neuen Akade-mie für Lehrentwicklung auf der Linie des Wissenschaftsrates, der im Mai das Positionspapier „Strategien für die Hoch-schullehre“ veröffentlicht hat. Ich denke, wir haben in Jena die Chance, ebenfalls eine beispielgebende Einrichtung zu eta-blieren.

Wer soll der Akademie angehören? Dem zwölfköpfigen Gremium werden Professorinnen und Professoren, Vertre-terinnen und Vertreter aus dem Mittel-bau und der Studierenden angehören. Wichtig ist uns, die disziplinäre Band-breite der Universität abzubilden. Die Vorschläge kommen aus den Fakultäten und dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung; wünschenswert sind Personen, die sich in der Lehre engagie-ren, vielleicht schon mit dem Lehrpreis ausgezeichnet worden sind. Wir haben die Bewerberinnen und Bewerber gebe-ten, ihre Vorstellungen zur Zukunft der Lehre zu formulieren und die Schwer-punktthemen für ihre Mitwirkung im Gremium zu beschreiben.

Es gibt ja bereits die Servicestelle „LehreLernen“ an der Universität. Was wird aus ihr?Die Akademie für Lehrentwicklung wird das Dach für bestehende Aktivitäten sein. Die hochschuldidaktischen Ange-bote von „LehreLernen“ gliedern sich ein, ebenso wie der Lehrpreis der Uni-versität, der künftig von der Akademie vergeben wird.

Im Beschlussantrag ist davon die Rede, prämierte Lehrkonzepte univer-sitätsöffentlich vorzustellen. Ist auch daran gedacht, negative Beispiele zu diskutieren?Natürlich ist es unser Anliegen, die Dis-kussion über gutes Lehren in die univer-sitäre Öffentlichkeit zu bringen. Doch einen Königsweg zur guten Lehre gibt es nicht. Es gibt normative Vorstellungen von guter Lehre und es gibt den Maß-stab der Wirksamkeit. Beides möglichst miteinander zu verschmelzen, gehört zu unseren Zielen. Die Frage nach guter Lehre impliziert Of-fenheit für Wandel und das Anerkennen fachspezifischer Unterschiede. Es geht darum, Lehre zeitgemäß zu gestalten und geeignete Antworten auf aktuelle

Prof. Dr. Iris Winkler.

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Anforderungen an die Hochschullehre zu finden.

Wann soll die Akademie ihre Arbeit aufnehmen?Die Akademie für Lehrentwicklung wird ihre Arbeit im kommenden Winterse-mester aufnehmen.

Wie finanziert sie sich? Wir erhalten 150.000 Euro pro Jahr aus dem Haushalt der Universität. Ich werte die Zustimmung des Präsidiums als Zei-chen, dass die Ausrichtung der neuen Akademie als notwendig und sinnvoll angesehen wird. Es zeigt die Wertschät-zung für die Lehre, die ja zu den Kern-geschäften einer Universität gehört. Ein weiteres Zeichen hat die Abbe-Stiftung gesetzt: Sie unterstützt uns mit 10.000 Euro. sl

Vizepräsidentin Prof. Dr. Iris Winkler.

Lehre

Erstes vollimplantiertes Hörgerät eingesetzt in Thüringen

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16 FSU-Newsletter / Sommer 2017

Kultur

Schillernde Einblicke in durchsichtige Fische

Mineraliennamenskunde als Weltreise und Geschichtsstunde

Was haben die Minerale Labradorit, Charoit und Vesuvianit gemeinsam? Sie alle wurden nach Orten benannt und verweisen bis heute auf die Stelle ihres Erstfundes: auf die nordamerikanische Labrador-Halbinsel im Osten Kanadas, den ostsibirischen Fluss Tschara sowie den Vulkan Vesuv in Italien. Welche weiteren Lokalitäten und anderen Merkmale Namensgeber für Minerale sind, beleuchtet die neue Sonderausstellung

In jedem Aquarium kann man erleben, wie vielfältig Fische sind. Man-che schillern bunt, andere sind farblich an die Umgebung angepasst, so dass sie kaum zu erkennen sind. Fische stellen fast die Hälfte aller Wirbeltierarten und waren auch die Vorfahren der Landwirbeltiere. Die Wissenschaft weiß inzwischen viel über die Fische und doch geben uns viele der schwimmenden Arten noch Rätsel auf. Einige davon und noch mehr Antworten präsentiert die Sonderausstellung „INSIGHTFISH“ im Phyletischen Museum, die einen „Blick in Fische“ ermöglicht. Die Schau ist bis zum 8. Oktober 2017 im Museum (Vor dem Neutor 1) zu sehen.

Die Ersatzzahnreihe der Piranhas sehen

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Meeres-museum Stralsund entstand, ermöglicht durch moderne Techniken und großflächige Fotografien im Durchlicht bunte Einblicke in zahlreiche Fi-sche. So wird beispielsweise ein Roter Piranha mit seiner Ersatzzahnreihe gezeigt. Denn Fische können zeitlebens ihre einzelnen Zähne wechseln. Piranhas sind jedoch auf durchgängige Zahnreihen angewiesen, um Stü-cke aus großen Beutetieren reißen zu können. Daher muss der Piranha eine gesamte Zahnreihe auf einmal wechseln können, was im ausgestell-ten Aufhellpräparat gut zu erkennen ist. Flunder und Feuerfisch, Schmet-terlingsfisch und Sternrochen sowie zahlreiche weitere bekannte oder exotische Fischarten und ihre besonderen Merkmale werden gezeigt.

Möglich wird dies durch eine aufwendige Methode: die Aufhelltechnik, mit der kleinere Wirbeltiere durchsichtig gemacht und Knochen sowie Knorpel unterschiedlich angefärbt werden können. Je nach Größe des Tieres benötigt man wenige Tage bis mehrere Monate, um ein Aufhellprä-

„Mein Name ist ...“ in der Mineralogischen Sammlung läuft bis zum 16. Oktober

der Mineralogischen Sammlung (Sellierstr. 6) noch bis zum 16. Oktober, immer montags und donnerstags von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt.

Dem Ausstellungstitel „Mein Name ist …“ entsprechend werden die rund 250 gezeigten Stücke mit ihren Namen und deren Hintergründen vorgestellt. Unterteilt wird die Namensgebung nach Orten, Eigenschaf-ten, Personen und historischen Begebenheiten. „Immer wieder haben uns die Besucher gefragt, woher die Bezeichnungen bestimmter Mine-rale stammen. Diese Ausstellung widmen wir nun allen Interessierten. Durch die Offenheit des Themas können wir dabei eine große Bandbreite verschiedenster Minerale präsentieren“, erläutert Dr. Birgit Kreher-Hart-mann, die Kustodin der Ausstellung.

Entdecker werden Namensgeber

So gehören zu den nach Eigenschaften benannten Mineralen u. a. der himmelblaue Azurit und Galenit, dessen bergmännischer Name Bleiglanz lautet. Ein Schmuckstück der Exposition ist die Glasvitrine mit Repliken historischer Diamanten. Möglicherweise beflügelt die Sonderausstellung sogar dazu, sich selbst auf Mineralsuche zu begeben, denn: „Wer es fin-det, darf es benennen“, so Kreher-Hartmann. 30 bis 50 Minerale werden im Jahr neu entdeckt. Bemerkenswert sei die Geschichte zum ausgestell-ten Goethit, einem Eisenhydroxid, das über zwei Mineralphasen verfügt. Ein Bergmann bezeichnete im 19. Jahrhundert eine davon als Goethit: einen Rubinglimmer mit rot-durchscheinenden Blättchen. Als sich später herausstellte, dass dieser bereits vorher gefunden und benannt worden war, setzte sich als Goethit die andere Mineralphase durch. „Diese ist die Wald- und Wiesenvariante des Eisenhydroxids, die man überall findet – was ja gut zu Johann Wolfgang von Goethe passt, der auch fast überall einmal gewesen ist“, erklärt die Kustodin. jd

Neue Sonderausstellung „INSIGHTFISH“ im Phyletischen Museum

parat herzustellen. Durch diese Technik, die in der Ausstellung ebenfalls präsentiert wird, lassen sich selbst wenige Millimeter große Tiere oder deren Entwicklungsstadien detailliert sichtbar machen.

Das Museum ist von Dienstag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen von 10 bis 16 Uhr geöffnet. AB

Filigran und transparent: indopazifische Butte in „INSIGHTFISH“.

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Der Goethit ist die „Wald- und Wiesenvariante“ des Eisenhydroxids. Dieses Exemp-lar wurde in Spanien gefunden.

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17FSU-Newsletter / Sommer 2017

Kultur

Kunst trifft Biologie„Neue Symbiosen“ im Bienenhaus

Der Maler Albrecht Dürer sagte einst: „Denn wahrhaftig steckt die Kunst in der Natur, wer sie heraus kann reißen, der hat sie.“ Von der engen Verbindung der Biologie mit der Kunst ist auch der Biologiedidaktiker Prof. Dr. Uwe Hoßfeld rund 500 Jahre später überzeugt. In Ko-operation mit Ines Leidenfrost von der Musik- und Kunstschule Jena hat er da-rum die Ausstellung „Neue Symbiosen“ organisiert, die noch bis zum 30. Okto-ber kostenfrei von Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr geöffnet hat.

„Die Freude an der Beobachtung, das Interesse für die Natur sowie die Be-wunderung ihrer Schönheit und Eleganz eint Kunst und Biologie“, führt der Leiter der Arbeitsgruppe Biologiedidaktik an der FSU aus. Dabei versprüht die Aus-stellung Lokalkolorit im besten Sinne: „Wir zeigen nicht die Bilder von einem ausgewählten Künstler, sondern Werke von begabten, kunstbegeisterten Jena-ern“, erklärt Hoßfeld, der einmal im Jahr eine Ausstellung im Bienenhaus initiiert.

Die Idee stammt von Leidenfrost, deren Schülerinnen und Schüler ihre beeindruckenden Werke für die Ausstel-lung beisteuern. Im Unterricht haben sie sich mit didaktischen Modellen aus der biodidaktischen Sammlung ausein-andergesetzt – zum Beispiel einer Kiste voller Schädel, Präparaten aus der Evo-lutionsbiologie und der Pflanzenwelt. Als Zeichnungen, Aquarelle, Drucke oder Scherenschnitte sind dabei „Neue Sym-biosen“ entstanden.

„Wir freuen uns, dass Prof. Hoßfeld das Bienenhaus und seinen Garten für uns öffnet. Denn auch dieses Idyll inspi-rierte bei der Anfertigung der Werke. Mit dem ‚anderen Blick‘ ist die Natur selbst zum Kunststück geworden. Wir konnten die Präparate neu kontextualisieren und noch nicht dagewesene Zugänge schaf-fen“, gibt Leidenfrost einen Einblick. Un-ter den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern sind Kinder ab acht Jahren und Jugendliche ebenso wie Erwachsene vertreten. jd

Ines Leidenfrost vor dem Bienenhaus mit den Werken von Ida-Marie Regenspurger (l.) und Floris Hansberg.

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Quantensprung für die „Schatzkammern“Digitales Sammlungsportal der Uni Jena ist online zugänglich

Nach rund zweijähriger Vorbereitung ist im Juni das neue Sammlungsportal der FSU online gegangen. Den digitalen Auftakt bildeten z. B. Professorenpor- träts, die nun online abrufbar sind unter: sammlungen.uni-jena.de.

„Erstmals werden in dieser Daten-bank nach und nach die Bestände un-serer insgesamt mehr als 40 wissen-schaftlichen Sammlungen und Museen an einem Punkt zusammengeführt“, er-läutert die Uni-Sammlungsbeauftragte Dr. Tilde Bayer. Ziel sei es, die für Lehre und Forschung unerlässlichen „Schatz-kammern“ nicht nur Fachkollegen, son-dern darüber hinaus der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

500 Jahre Forschungsgeschichte

„Zugleich wollen wir aber auch die di-gitale Inventarisierung unserer Bestände vorantreiben, die immerhin rund 500 Jahre Forschungs- und Wissenschafts-geschichte widerspiegeln“, betont sie. Mit diesem Quantensprung erfülle man zugleich eine Forderung des Wissen-schaftsrates.

In einem ersten Schritt sind rund zwei Drittel der Sammlungen im Portal

„unterfüttert“. Die Zahl der dort veröffentlichten Ob-jekte reiche von einem bis zu 2.000 pro Sammlung. Die Unterschiede resultieren vor allem aus den zeitlichen und personellen Ressourcen in den einzelnen Bereichen. Zu denen, die von Anfang an dabei sind, gehören u. a. die Kustodie, die Sammlung Ur- und Frühgeschichte, das Orientalische Münzkabinett sowie die Sammlung Antiker Kleinkunst.

Einzelne Sammlungen sind sogar mit den Datenbanken der Fachdisziplinen verlinkt, z. B. die Papyrussammlung des Instituts für Altertumswissen-schaften und das Herbarium Haussknecht. Und nicht nur das: Das Portal ist zudem mit der „digiCult-Verbund eG“ und der Projektgruppe Digitalisierung des Muse-umsverbandes Thüringen vernetzt. „Das ebnet uns den Weg zur Veröffentlichung in bestehenden Onlinedatenbanken“, er-läutert Michael Lörzer von der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Über „digiCult“ sind die Sammlungen der FSU in weitere nationale und interna-tionale Kulturdatenbanken eingebunden, etwa das Thüringer Museumsportal, die Deutsche Digitale Bibliothek und die Eu-ropäische Digitale Bibliothek Europeana. UL

Archäologiestuden-tin Aurora Potenza digitalisiert in der Antikensammlung Objekte, die über das neue Sammlungspor-tal der Uni abrufbar sind.

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Gesellschaft und IslamTerrorismus und Flüchtlingsbewegungen haben das Bild des Islam in Deutschland zuletzt deutlich beeinflusst. Viele Men-schen nehmen eine Bedrohung durch Überfremdung wahr und haben eine negative Haltung gegenüber der zweitgröß-

ten Weltreligion eingenommen. Jenaer Kommunikations- und Sozialwissenschaft-ler haben in einem Buch Ergebnisse zum Thema „Muslime, Flüchtlinge und Pegida“ vorgelegt. Darin werden Erkenntnisse aus aktuellen Studien und Abschlussarbeiten von Studierenden verarbeitet. Der Heraus-geber Prof. Dr. Wolfgang Frindte widmet sich dabei zunächst einer klaren Einordnung des zeitlichen und gesellschaftlichen Rah-mens, in dem sich ein Zeitalter vielfältiger

Bedrohungslagen entwickelt hat. Er blickt zurück und legt dar, dass auch wirtschaftliche und politische Entwicklungen seit 1990 Weichen für die aktuellen Konflikte gestellt haben.

Die Wissenschaftler stellen fest, dass Menschen, die häu-figer Privatsender im Fernsehen anschauen, mehr Angst vor Anschlägen und eine negative Einstellung gegenüber dem Islam haben. Zudem bewies eine Studie, dass, wer dazu neigt, Medien als „Lügenpresse“ zu bezeichnen, dem Islam und Muslimen gegenüber negativ eingestellt ist und stärkere Ängste in Bezug auf die Religion in sich trägt. sh

Wolfgang Frindte und Nico Dietrich (Hg.): Muslime, Flüchtlinge und Pegida. Sozialpsychologische und kommunikationswissenschaftliche Studien in Zeiten globaler Bedrohungen, Springer VS, Wiesbaden 2017, 312 Seiten, 49,99 Euro, ISBN: 978-3-658-17602-0

Neue Bücher

Verhütung = FrauensacheVerhütung war – und ist – Frauensache! Über Jahrhunderte versuchten Frauen, der Schicksalhaftigkeit von Schwanger-schaften zu entgehen und die Zeugung von Kindern auf den Fall zu beschränken, in dem das Kind erwünscht ist. Die Ver-hütung – von diversen Kräutertränken bis zu selbstgefertigten Kondomen – stand jedoch immer unter dem hohen Risiko des praktischen Scheiterns. Mit der Erfindung chemischer Kontra-zeptiva, der „Pille“, sollte sich das endlich ändern.

Der Jenaer Historiker Prof. em. Dr. Lutz Niethammer hat gemeinsam mit seiner Fachkollegin Prof. Dr. Silke Satjukow von der Uni Magdeburg das Buch „Wenn die Chemie stimmt …“ herausgegeben. Versammelt sind darin Aufsätze von Historikern, Kultur- und Sozialwissenschaftlern, die auf zwei wissenschaftliche Tagungen in Jena zurückgehen. „Es sind Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Fertilität“, sagt Silke Satjukow. Ihrer Publikation vorangegangen ist „Die ‚Wunsch-kindpille‘. Weibliche Erfahrung und staatliche Geburtenpolitik in der DDR“, wozu die Historiker Dr. Annette Leo und Chris-

tian König an der FSU geforscht und Frauen ver-schiedener Generationen über ihre Erfahrungen mit der „Pille“ befragt haben. Offiziell begann die Geschichte der „Wunschkindpille“ 1965 in Jena, als der Volkseigene Betrieb „Jenapharm“ das neue Verhütungsmittel unter dem Namen „Ovosiston“ auf den Markt brachte. sl

Lutz Niethammer/Silke Satjukow (Hg.): „Wenn die Che-mie stimmt … Geschlechterbeziehungen und Geburtenpla-nung im Zeitalter der ‚Pille‘“, Wallstein Verlag, Göttingen 2016, 424 Seiten, 39,90 Euro, ISBN: 978-3-8353-1741-3

Krisen prägen KinderGeradlinig verläuft der Prozess des Erwachsenwerdens nie. Immer wieder gerät ein Kind in Ausnahmesituationen und Krisen. Möglicherweise ist es gerade das Verhalten der Er-ziehenden in solchen Zäsuren, das einen entscheidenden Ein-fluss auf das Lernen eines Kindes hat. Davon jedenfalls war

Otto Friedrich Bollnow überzeugt. Bollnow, der 1903 in Stettin geboren wurde, hat sich ins-besondere in der Lehrerbildung engagiert und dabei eben genau diese Situationen besonders gewichtet. „Von Bollnow geht damit vor allem ein Impuls aus, die reflexive Selbstwahrneh-mung der Pädagogen mit Blick auf Situationen zu schulen, die jenseits des Unterrichts im en-gen Sinne liegen“, sagt der Pädagoge Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz.

Dabei war Bollnow stark von einem der wohl wichtigsten deutschen Existenzphilosophen,

Martin Heidegger, beeinflusst: Dieser vertrat die Annahme, dass Ausnahmesituationen im Leben eines Menschen dessen Persönlichkeit enorm prägen können. „Bollnow sah darin die Herausforderung, Erziehung aus einer anderen Perspektive betrachten zu müssen“, so Koerrenz. Mit den Hintergründen dieser „unstetigen Form der Erziehung“ hat er sich in seinem neuen Buch „Existentialism and Education“ auseinanderge-setzt, das sein kanadischer Kollege Prof. Dr. Norm Friesen ins Englische übersetzt und herausgegeben hat. sh

Ralf Koerrenz (Autor) und Norm Friesen (Hg): Existentialism and Edu-cation: An Introduction to Otto Friedrich Bollnow, Palgrave Macmillan, London/New York 2017, 115 Seiten, 52,99 Euro, ISBN: 978-3-319-48636-9

Aufarbeitung der Diktatur „Es gibt keinen Königsweg für die Aufarbeitung einer Diktatur“, sagt Osteuropahistoriker PD Dr. Jörg Ganzenmüller, der an der FSU lehrt und zugleich Vorstandsvorsitzender der Stiftung Ettersberg ist. Die Stiftung hatte im Herbst 2015 zu ihrem 14. Symposium eingeladen, dessen wissenschaftlicher Ertrag nun in Buchform vorliegt: „Recht und Gerechtigkeit“. Die Kernaus-sage des Buches: Mit den Mitteln der Justiz sind Diktaturen nur unzureichend aufzuarbeiten. Im ersten Kapitel hat Jutta Limbach das Dilemma der Juristen umrissen: Die Täter können sich auf das zur Tatzeit geltende Recht berufen.

Die strafrechtliche Aufarbeitung von Diktaturen geschieht vielmehr im gesellschaftlichen Kontext, sagt Ganzenmüller. In der Hinsicht können Historiker von den Juristen lernen – und umgekehrt. So gehe es in dem Band nicht darum, ein Muster für den Umgang mit Diktaturen zu ent-werfen, sondern um eine Darstellung der unterschiedlichen Wege, die bei der Aufarbeitung von Diktaturen beschritten wurden – von der Öffnung der Akten bis hin zu deren Vernichtung, von der Ein-richtung von Wahrheitskommissionen bis hin zur gesellschaftlichen Amnesie. Nur in einem Umstand gleichen sich alle postdiktatorischen Gesellschaften: Das begangene Unrecht hat ein langes Nach-leben. sl

Jörg Ganzenmüller (Hg.): „Recht und Gerechtigkeit. Die strafrechtliche Aufarbeitung von Diktaturen in Europa“, Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2017, 312 Seiten, 35 Euro, ISBN: 978-3-412-50548-6

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Internationales

Internationale Studierende bewerten Uni Jena sehr gutDie Beliebtheit der FSU bei internationalen Studierenden ist ungebrochen groß. So geben in der jüngsten Befragung des International Student Barometer 91 Prozent der Jenaer Um-frageteilnehmer an, dass sie mit den Studienbedingungen zufrieden sind – womit die FSU den vierthöchsten Wert unter den deutschen Teilnehmerhochschulen verzeichnet und sich seit der letzten Befragung im Jahr 2014 noch steigern konnte. „93 Prozent der ausländischen Studierenden fühlen sich gut betreut und neun von zehn würden Jena als Studienort wei-terempfehlen“, berichtet Dr. Britta Salheiser vom Internationa-len Büro (IB). Das Niveau von Forschung und Lehre schätzen sowohl Studierende als auch Doktoranden als sehr hoch ein (91 Prozent). Sehr gute Bewertungen erhielten zudem das IB, das Master-Service-Zentrum sowie die Abteilung Wohnen des Studierendenwerks.

Entwicklungsmöglichkeiten sehen fortgeschrittene Stu-dierende und Doktoranden vor allem in der Karriereberatung und bei Stellenangeboten für Nebenjobs. Überdies fühlen sie sich deutschlandweit unsicherer als bei der letzten Befragung 2014. „Wir haben das auch in Jena gewachsene Problem be-reits auf Universitäts-, Landes- und Bundesebene thematisiert und es steht auf der Agenda des Integrationsnetzwerks der Stadt“, erzählt Salheiser. „Unsere Universität sieht sich natür-lich mit in der Verantwortung, nachhaltig für ein positives und offenes Klima am Studien- und Arbeitsort zu sorgen. Es muss ein besseres Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass ausländische Mitbürger in vielerlei Hinsicht eine Bereicherung darstellen.“ jd

Humboldtianer e. V. gründen Regionalgruppe an FSUZur Humboldt-Familie gehören alle durch die Alexander von Humboldt-Stiftung Ausgewählten, unabhängig vom Zeitpunkt der Ernennung und ihrer Staatsbürgerschaft. Weiterhin gehören auch diejenigen zur Gesell-schaft, die in besonderem Maße mit den Stipendiaten verbunden sind. Das betrifft allein an der FSU derzeit 83 Forscher.

Im Juni hat die Humboldt-Familie nun mit der Regionalgruppe Jena einen Ableger an der FSU bekommen. „Wir haben seit 2009 in Jena 76 Humboldtianer in allen Fakultäten der FSU zu Gast gehabt und wollen ihnen in Jena eine Plattform für gemeinsame Aktivitäten bieten“, sagt Prof. Dr. Klaus D. Jandt vom Otto-Schott-Institut für Materialforschung der FSU, Vorsitzender der Regionalgruppe. Er, Prof. Dr. Karl-Wilhelm Niebuhr, Lehrstuhlinhaber für Neues Testament und stellvertretender Sprecher der Regionalgruppe, sowie Dr. Claudia Hillinger vom Internationalen Büro sind maßgeblich an der Gründung der Regionalgruppe Jena der Deutschen Gesellschaft der Humboldtianer beteiligt. „Für die FSU ist Internationa-lität und Weltoffenheit zwar selbstverständlich. Aber dies erfordert auch immer neue Anstrengungen, bei denen uns die Stiftung und in Zukunft auch unsere neue Regionalgruppe helfen werden. Denn Humboldtianer sind erfahrene Mittler zwischen den Welten“, so Hillinger. AB

Beziehung nach Lateinamerika mit Regionalzentrum vertiefenWährend US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko eine Mauer errichten will, baut Deutschlands Wissenschaft lieber Brücken nach Lateinamerika – vorne mit dabei ist die Uni Jena. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte das „Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies in the Humanities and Social Scien-ces“ (CALAS) ausgeschrieben mit dem Ziel, die „nächste Forschergeneration im Bereich der geistes- und sozialwis-senschaftlichen Forschung zu Lateinamerika“ auszubilden, so Forschungsministerin Johanna Wanka. Unter mehr als 30 Bewerbungen erhielt ein Verbundantrag der Universitäten Bie-lefeld, Kassel, Hannover und Jena den Zuschlag. So können nun in den nächsten zwölf Jahren mit zwölf Millionen Euro vom BMBF das herausfordernde Projekt umgesetzt und die deutsch-lateinamerikanischen Beziehungen vertieft werden.

Ein Haupt- und drei Regionalzentren

Neben dem Hauptstandort in Guadalajara (Mexiko) entste-hen in San José (Costa Rica), Quito (Ecuador) und Buenos Aires (Argentinien) weitere Regionalzentren. Diese sollen ge-meinsam mit zahlreichen lateinamerikanischen Universitäten unter dem Oberthema „Umgang mit Krisen – Transdisziplinäre Perspektiven aus Lateinamerika“ eine neue Ära deutsch-la-

teinamerikanischer Forschungszusam-menarbeit begründen, erklärt Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt. Die Jenaer Lite-ratur- und Kulturwissenschaftlerin und der argentinische Anthropologe Prof. Dr. Ale-jandro Grimson leiten den Aufbau des Re-gionalzentrums Cono Sur in Buenos Aires. Dort soll ein Programm koordinierter For-schungsprojekte zum Thema „Identität als Strategie“ entwickelt werden. „Zugleich soll eine neue Generation deutscher und lateinamerikanischer Nachwuchswissen-schaftlerinnen und -wissenschaftler an die interdisziplinäre und regionenüber-greifende sozial- und kulturwissenschaft-liche Spitzenforschung zu Lateinamerika herangeführt werden“, betont Hammerschmidt das generati-onenübergreifende Ziel. Neben der Romanistik sind aus Jena eine Forschungsgruppe aus der Soziologie, Sozialgeographie und Interkulturellen Wirtschaftskommunikation beteiligt. Für die Verwaltung wird Dr. Dr. Claudia Tomadoni zuständig sein, die wissenschaftliche Koordinatorin des Internationalen For-schungskollegs Argentinien/ConoSur (ARCOSUR) der Uni Jena. AB

Gründung der Regionalgruppe Jena der Humboldt-Familie. Mit dabei u. a.: Prof. Jandt (l.), Uni-Präsident Prof. Rosenthal (2. v. l.), Dr. Hillinger (2. v. r.).Fo

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Prof. Dr. Claudia Hammerschmidt lei-tet als Ko-Direktorin den Aufbau des Re-gionalzentrums Cono Sur in Buenos Aires.

Aufarbeitung der Diktatur

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Keine Bilderstürmer, sondern fleißige Helfer sind hier aktiv: Ferdinand Hodlers Gemälde „Auszug der deutschen Studenten in den Freiheitskrieg von 1813“ hängt mo-mentan nicht in der Aula. Das berühmte Bild wurde aufwendig demontiert und wird derzeit restauriert und danach bis 28. Januar 2018 in der Bundeskunsthalle in Bonn ausgestellt. Das Monumentalgemälde hing seit 1950 in der Aula, ohne große Schäden zu erleiden. Die konservatorischen Maßnahmen übernimmt ein Restaurierungsteam, zu dem auch Spezialisten der Bundeskunsthalle gehören, wo das Gemälde ab dem 8. September 2017 im Rahmen der Ausstellung „Ferdinand Hodler. Maler der frühen Moderne“ zu sehen ist. Jetzt steht weitere Arbeit in der Aula bevor, denn hinter dem Bild bröckelte der Putz und beulte die Leinwand aus. Die notwendigen Reparaturen an der Wandnische werden demnächst vorgenommen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wird vermutlich Ende August eine 1:1-Reproduktion des Gemäldes in der Aula an-gebracht, die für den Zeitraum der Ausleihe das Original ersetzt – dieses kehrt im Februar an seinen angestammten Platz zurück.

Ein neues Logo für die UniversitätWort-Bild-Marke ist ab 1. Oktober verbindlich

Aus zwei mach eins: Statt einzelnem Schriftzug und einzelnem Hanfried-Logo hat die Friedrich-Schiller-Universität nun ein neues Logo, das beide Elemente in einer speziellen Form in eine Wort-Bild-Marke überführt. Das Logo kann ab sofort verwendet werden, ab dem 1. Oktober 2017 wird sein Einsatz univer-sitätsweit verbindlich: In Publikationen, die nach diesem Stichtag entstehen, soll ausschließlich die neue Wort-Bild-Marke verwendet werden. Dies gilt sowohl für Print- als auch für Online-Publikationen und schließt den Briefkopf ein.

Breite Zustimmung

Das Präsidium hat das neue Logo, das von Prof. Markus Weisbeck und Adrian Palko von der Bauhaus-Universität Wei-mar entworfen wurde, nach einer inten-siven Diskussion und deutlichen Zustim-

mung im Senat beschlossen. Das Logo kombiniert das historische Sie gel der Univer-sität mit einer kla-ren und zeitgemä-ßen Typographie. Es knüpft bewusst an die Tradition der Universität an und verbindet diese mit Gegenwart und Zukunft. Eindeutigkeit, Lesbarkeit und Funktionalität zeichnen das neue Logo aus.

Informationsmaterial, das bereits vor-liegt und noch mit dem alten Logo arbei-tet, kann weiterhin verwendet werden. Sein sukzessiver Ersatz durch Versionen mit dem neuen Logo bis zum 31. De-zember 2018 ist anzustreben. Dies gilt analog für die Überarbeitung von Web-

Angeboten. Informationen zum neuen Logo

stellt die Stabsstelle Kommunikation/Marketing, Alumni, Veranstaltungen zur Verfügung unter: www.uni-jena.de/neues_logo. Dort sind auch das Logo in unterschiedlichen Dateiformaten sowie Vorlagen für Briefkopf, Einladungen, Pla-kate und Faltblätter hinterlegt. Bei Fra-gen zur Anwendung des neuen Logos hilft der Bereich ebenfalls. AB