NACHRICHTEN€¦ · t8/5-Konzept als auch das CET-Konzept Eingang in die europäische Normung...

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1 Neue Ausgabe des Stahl-Eisen-Werkstoffblattes 088 erschienen Das Stahl-Eisen-Werkstoffblatt (SEW) 088 „Schweiß- geeignete un- und niedriglegierte Stähle - Empfehlun- gen für die Verarbeitung, besonders für das Schmelz- schweißen“ liegt seit Oktober 2017 in der fünften Aus- gabe vor. Die erste Ausgabe „Schweißbare Feinkorn- baustähle“ erschien vor rund 50 Jahren im Oktober 1969 und fiel in eine Zeit, in der hochfeste Feinkorn- baustähle mit Mindeststreckgrenzen von 355 MPa bis 690 MPa erstmals in größerem Umfang in die Verar- beitung Eingang fanden. Das große Interesse am SEW 088 führte im weiteren Verlauf dazu, dass dem fort- schreitenden Erkenntnisstand entsprechende, überar- beitete Auflagen erschienen. Internationale Anerken- nung erhielt das SEW 088 dadurch, dass sowohl das t8/5-Konzept als auch das CET-Konzept Eingang in die europäische Normung gefunden haben. Trotz der mitt- lerweile vorliegenden europäischen Regelwerke wie EN 1011-2 und CEN/TR 10347 ist das Stahl-Eisen- Werkstoffblatt 088 nach wie vor aktuell. Es enthält viele praxisnahe Empfehlungen und fasst verschiedene fachliche Teilaspekte aus anderen Regelwerken in kompakter Form zusammen. Hauptsächliche Änderungen gegenüber der 4. Aus- gabe: Erweiterung und Präzisierung des Anwendungs- bereichs Anpassung der Empfehlungen für den Verzicht einer Wärmebehandlung nach einem Warmum- formen an CEN/TR 10347 und DIN EN 13445-4 Angaben zur Vermeidung von Kaltumformung im Temperaturbereich 200 °C bis 380 °C Aufnahme der Verfahren Laserstrahlschneiden und Plasmaschneiden; Präzisierung der Brenn- schneidbedingungen Angabe typischer Abkühlzeitbereiche Neuer Abschnitt 4.4 zum Schweißen auf Ferti- gungsbeschichtungen Anpassung der Empfehlungen für das Flamm- richten an CEN/TR 10347 Das erstmals zweisprachig (deutsch/englisch) ver- fasste Werkstoffblatt SEW 088 kann über den Verlag Stahleisen bezogen werden. Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Günther Moninger NACHRICHTEN aus dem Werkstoffausschuss Ausgabe 21. Jg. Nr. 2/2017 Inhalt: o Was sind eigentlich Stahl-Eisen-Blätter? o SEP 1571 „Bewertung von Einschlüssen in Edelstählen auf Basis der Einschlussflächen“ o Verbesserte Online-Prüfverfahren zur Quali- tätssicherung o Temperaturhomogenität in einer Dilatometer- probe o TechDays Massiver Leichtbau o Veranstaltungen 5 th SCT 2017 4 th International ECCC Conference 3D Valley Conference 40. Vortragsveranstaltung „Langzeitver- halten warmfester Stähle und Hochtem- peraturwerkstoffe“ Stahl-Innovationspreis 2018 Tagung Werkstoffprüfung 2018 Tooling 2019 4 th ESTAD 2019 Quelle: Stefanie Brockmann

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Neue Ausgabe des Stahl-Eisen-Werkstoffblattes 088 erschienen

Das Stahl-Eisen-Werkstoffblatt (SEW) 088 „Schweiß-geeignete un- und niedriglegierte Stähle - Empfehlun-gen für die Verarbeitung, besonders für das Schmelz-schweißen“ liegt seit Oktober 2017 in der fünften Aus-gabe vor. Die erste Ausgabe „Schweißbare Feinkorn-baustähle“ erschien vor rund 50 Jahren im Oktober 1969 und fiel in eine Zeit, in der hochfeste Feinkorn-baustähle mit Mindeststreckgrenzen von 355 MPa bis 690 MPa erstmals in größerem Umfang in die Verar-beitung Eingang fanden. Das große Interesse am SEW 088 führte im weiteren Verlauf dazu, dass dem fort-schreitenden Erkenntnisstand entsprechende, überar-beitete Auflagen erschienen. Internationale Anerken-nung erhielt das SEW 088 dadurch, dass sowohl das t8/5-Konzept als auch das CET-Konzept Eingang in die europäische Normung gefunden haben. Trotz der mitt-lerweile vorliegenden europäischen Regelwerke wie EN 1011-2 und CEN/TR 10347 ist das Stahl-Eisen-Werkstoffblatt 088 nach wie vor aktuell. Es enthält viele praxisnahe Empfehlungen und fasst verschiedene fachliche Teilaspekte aus anderen Regelwerken in kompakter Form zusammen. Hauptsächliche Änderungen gegenüber der 4. Aus-gabe: Erweiterung und Präzisierung des Anwendungs-

bereichs Anpassung der Empfehlungen für den Verzicht

einer Wärmebehandlung nach einem Warmum-formen an CEN/TR 10347 und DIN EN 13445-4

Angaben zur Vermeidung von Kaltumformung im Temperaturbereich 200 °C bis 380 °C

Aufnahme der Verfahren Laserstrahlschneiden und Plasmaschneiden; Präzisierung der Brenn-schneidbedingungen

Angabe typischer Abkühlzeitbereiche Neuer Abschnitt 4.4 zum Schweißen auf Ferti-

gungsbeschichtungen

Anpassung der Empfehlungen für das Flamm-richten an CEN/TR 10347

Das erstmals zweisprachig (deutsch/englisch) ver-fasste Werkstoffblatt SEW 088 kann über den Verlag Stahleisen bezogen werden.

Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Günther Moninger

NACHRICHTEN aus dem Werkstoffausschuss

Ausgabe 21. Jg. Nr. 2/2017

Inhalt: o Was sind eigentlich Stahl-Eisen-Blätter? o SEP 1571 „Bewertung von Einschlüssen in

Edelstählen auf Basis der Einschlussflächen“ o Verbesserte Online-Prüfverfahren zur Quali-

tätssicherung o Temperaturhomogenität in einer Dilatometer-

probe o TechDays Massiver Leichtbau o Veranstaltungen

5th SCT 2017 4th International ECCC Conference 3D Valley Conference 40. Vortragsveranstaltung „Langzeitver-

halten warmfester Stähle und Hochtem-peraturwerkstoffe“

Stahl-Innovationspreis 2018 Tagung Werkstoffprüfung 2018 Tooling 2019 4th ESTAD 2019

Quelle: Stefanie Brockmann

Stahlinstitut VDEh 21. Jg. Nr. 2/17 Werkstoffausschuss

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Was sind eigentlich Stahl-Eisen-Blätter?

Zu den Stahl-Eisen-Blättern des Stahlinstituts VDEh ge-hören Stahl-Eisen-Prüfblätter (SEP), -Werkstoffblätter (SEW), -Lieferbedingungen (SEL) und -Einsatzlisten (SEE) sowie -Betriebsblätter (SEB). Hierbei handelt es sich um technische Richtlinien, die im Rahmen der ge-meinsamen Arbeiten in technisch-wissenschaftlichen Fachkreisen erstellt und in deutscher und seit einigen Jahren auch englischer Sprache veröffentlicht werden. Die Stahl-Eisen-Blätter stellen unverbindliche Empfeh-lungen dar, die jedermann frei zur Anwendung stehen. Sie sind ein bedeutendes Mittel im Vorfeld der Normung zur Vereinheitlichung von Prüfverfahren und Eigenschaf-ten der Stähle, in die Kenntnisse und Erfahrungen von Stahlherstellern und -anwendern einfließen. Bei ihrer Referenzierung können sie Bestandteil von Vertragsun-terlagen werden. Grundsätzliche Ziele der Blätter sind:

• Beschreibung des Stands der Technik • Vereinheitlichung von Prüfbedingungen und

Werkstoffeigenschaften • Sammlung von Erfahrungen • Konsensbildung der Experten • Beschleunigung der Umsetzung neuer Erkennt-

nisse in die Anwendung • Vorarbeiten zu Normen

Jeder Experte und jedes von diesen Blättern betroffene Unternehmen oder betroffene Forschungseinrichtung hat die Möglichkeit, sich an den Arbeiten zu beteiligen. Es wird darum gebeten, dem Stahlinstitut VDEh umge-hend mitzuteilen, wenn bei der Anwendung der Blätter Unrichtigkeiten oder die Möglichkeit einer unrichtigen Auslegung auffallen, damit etwaige Mängel beseitigt werden können.

Stahl-Eisen-Prüfblätter (SEP) SEP enthalten Richtlinien und Angaben zur sachgerech-ten Durchführung von Prüfungen zur Ermittlung be-stimmter Werkstoffkennwerte an Stählen. Die Kunden der Stahlindustrie benötigen solche Kennwerte, z.B. zur Durchführung von Simulationsrechnungen bzw. Absi-cherung und Auslegung von Bauteilen (Leichtbau, Res-sourcenschonung). Aufgabe der Prüfblätter ist es, im Vorfeld der Normung Prüfbedingun-gen so zu vereinheitlichen, dass die Prüfer-gebnisse vergleichbar sind. SEP fließen häu-fig in Kundenspezifikationen ein und tragen erheblich dazu bei, den Prüfaufwand für die Stahlunternehmen und -anwender zu redu-zieren.

Stahl-Eisen-Werkstoffblätter (SEW) und -Lieferbedingungen (SEL) SEW und SEL dienen zur Vereinheitlichung der Gebrauchseigenschaften der Stähle im Vorfeld der Normung. Sowohl die Kenntnisse und Erfahrungen der Stahlhersteller als auch die der Stahlanwender bezüglich der Anwen-dung werden hierbei berücksichtigt. Die Auf-gabe der SEW und SEL ist es, die Eigen-schaftsprofile von Stählen zu beschreiben, für die eine Normung noch nicht erfolgt ist,

die aber von Bedeutung für Stahlhersteller, -verarbeiter und Kunden der Stahlindustrie sind. Durch diese Be-schreibung soll ein zielgerichteter Einsatz der Stähle er-möglicht und gleichzeitig Erfahrungen bei ihrer Herstel-lung, Lieferung und Anwendung von Stählen und ihren Erzeugnisformen gesammelt werden.

Stahl-Eisen-Einsatzblätter (SEE) SEE dienen der nach aktuellem Wissensstand zweck-mäßigen Auswahl von Stählen für Werkzeuge, die in be-stimmten Formgebungsverfahren zum Einsatz kommen.

Stahl-Eisen-Betriebsblättern (SEB) In SEB werden spezielle Anforderungen der Stahlindust-rie definiert, um Planung, Herstellung, Montage und In-standhaltung von Hüttenwerksanlagen zu vereinheitli-chen und somit sicher und wirtschaftlich durchführen zu können. Bei Auslegung nach SEB wird auch die Aus-tauschbarkeit hinsichtlich der Anschlussmaße gewähr-leistet. Neben Maßen, Werkstoffen und Berechnungs-verfahren enthalten sie außerdem Festlegungen für die Bestellung, Lieferung und Qualitätssicherung.

Unterrichtung und Beteiligung der Öffentlichkeit Jeder Experte und jedes an diesen Blättern interessierte Unternehmen oder betroffene Forschungseinrichtung hat die Möglichkeit, sich an den Arbeiten zu beteiligen. Dazu werden Stahl-Eisen-Blätter, die sich aktuell in Be-arbeitung befinden, auf www.stahl-online.de aufgeführt.

Finale Entwürfe werden aus Gründen der Transparenz veröffentlicht und zum Download bereitgestellt. Bei den Downloads handelt es sich um Arbeitsfassungen, die bis zur Veröffentlichung der finalen Version keine Anwen-dung finden.

Allen mit diesen Themen verbundenen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Experten wird damit die Möglichkeit zur Prüfung, Ergänzung und Stellungnahme gegeben. Stellungnahmen sind innerhalb einer Frist von 6 Wochen nach der Veröffentlichung möglich. Diese wer-den durch die Ersteller geprüft, bei technischen Einwän-den ggf. zu einer gemeinsamen Sitzung eingeladen, in der über die Berücksichtigung entschieden wird.

Stadien der Erstellung eines Stahl-Eisen-Blattes:

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Folgende Blätter befinden sich derzeit in Überarbeitung oder Erstellung:

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Stefanie Brockmann

Nummer Title verantwortlich

SEP 1220 Teile 1 bis 4

Prüf- und Dokumentationsrichtlinie für die Fügeeignung von Feinblechen aus Stahl, Teil 1: Allgemeine Angaben; Teil 2: Widerstandspunktschweißen; Teil 3: Laserstrahlschweißen; Teil 4: MIG-Löten / Testing and Documentation Guideline for the Joinability of thin sheet of steel, Part 1: General specifications; Part 2: Resistance spot welding; Part 3: Laser beam welding; Part 4: MIG-Brazing

Brockmann

SEP 1220 Teile 5 bis 10 NEU/new

Prüf- und Dokumentationsrichtlinie für die Fügeeignung von Feinblechen aus Stahl, Teil 5: MAG-Schweißen, Teil 6: Kleben, Teil 7: Buckelschweißen, Teil 8: Bolzenschweißen, Teil 9: Mechanisches Fügen, Teil 10: Laserlöten / Testing and Documentation Guideline for the Joinability of thin sheet of steel, Part 5: Gas metal arc welding, Part 6: Adhesive bonding, Part 7: Projection welding of fasteners, Part 8: Drawn arc welding, Part 9: Mechanical joining, Part 10: Laser brazing

Brockmann

SEP 1520 Mikroskopische Prüfung der Carbidausbildung in Stählen mit Bildreihen / Microscopical examination of the carbide morphology in steels using com-parison charts

Brockmann

SEP 1611 NEU/new

Bewertung der Seigerungsstruktur der Kernzone an stranggegossenen Brammen / Evaluation of the segregation structure of the core zone on cast slabs

Brockmann

SEP 1572

Mikroskopische Prüfung von Automatenstählen auf sulfidische nichtmetalli-sche Einschlüsse mit Bildreihen / Microscopical examination of free-cutting steels on sulfidic non-metallic in-clusions using comparison charts

Brockmann

SEP 1584

Blaubruchversuch zur Prüfung von Stählen auf makroskopische nichtmetal-lische Einschlüsse / Blue fracture test for the evaluation of steels on macroscopic non-metallic inclusions

Brockmann

SEP 1680 Aufstellung von Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubildern für Eisenlegie-rungen / Drawing time-temperature-transformation diagrams for ferrous alloys

Brockmann

SEP 1681

Richtlinien für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung dilatometri-scher Umwandlungsuntersuchungen an Eisenlegierungen / Guidelines for preparation, execution and evaluation of dilatometric trans-formation tests on iron alloys

Brockmann

SEP 1942 NEU/new

Napfziehtest zur Bestimmung der Oberflächenwelligkeit nach Streckziehbe-anspruchung / Cup test for the determination of surface waviness after stretch forming

Brockmann

SEP 1931 Prüfung der Haftung von Zinküberzügen auf feuerverzinktem Feinblech, Kugelschlagprüfung Brockmann

SEP 1950 Warmrundlaufprüfung an Turbinenwellen / Heat stability testing on turbine shafts Keul

SEW 086

Unlegierte und legierte warmfeste ferritische Stähle – Vorwärmen beim Schweißen / Unalloyed and alloyed heat-resistant ferritic steels - preheating during welding

Moninger

SEW 550 Stähle für größere Schmiedestücke – Gütevorschriften / Steels for heavy forgings – Quality requirements Keul

SEW 555 Stähle für größere Schmiedestücke für Bauteile von Turbinen- und Genera-toranlagen / Steels for heavy forgings for turbine and generator components

Keul

SEW 605 NEU/new

Von Warmformgebungstemperatur kontinuierlich abgekühlte Stähle mit bai-nitischer Mikrostruktur / From hot-working temperatures continuously cooled steels with bainitic microstructure

Keul

SEE 201

Werkstoffe für Werkzeuge in Rohr- und Strangpressen für die Verarbeitung von Kupfer und Kupferlegierungen / Materials for tools in tube and extrusion presses for the processing of cop-per and copper alloys

Keul

SEE 202

Warmarbeitswerkstoffe für Werkzeuge in Strangpressen für die Verarbei-tung von Aluminium und Aluminiumlegierungen / Hot forming tool materials for tools in extrusion presses for the processing of aluminum and aluminum alloys

Keul

Stahlinstitut VDEh 21. Jg. Nr. 2/17 Werkstoffausschuss

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Veröffentlichung Stahl-Eisen-Prüfblatt SEP 1571 „Bewertung von Einschlüssen in Edelstählen auf Basis der Einschlussflächen“

Das Stahl-Eisen-Prüfblatt SEP 1571 „Bewertung von Einschlüssen in Edelstäh-len auf Basis der Ein-schlussflächen“ (Teil 1: Grundlagen, Teil 2: Verfah-ren K und M, Teil 3: Verfah-ren E (Extremwertana-lyse)) ist im August 2017 erschienen. Die Nutzung dieses Stahl-Eisen-Prüf-blattes erlaubt eine werte-kompatible Reinheitsgrad-auswertung zur zurückge-zogenen DIN 50602, so dass dort über Jahrzehnte

gewonnene Erfahrungswerte für den Stahlanwender weiter nutzbar sind.

Das Stahl-Eisen-Prüfblatt SEP 1571 kann beim Verlag Stahleisen erworben werden:

https://www.stahleisenshop.de/?ActionCall=WebAction-ArticleSearch&Params%5BSearchParam%5D=1571

Zwei Workshops mit jeweils 35 Teilnehmern haben be-reits stattgefunden, um den Stahlanwendern den Um-gang mit dem SEP 1571 sowie die Wertekompatibilität zur DIN 50602 näher zu erläutern. Am Mo., 05.02.2018 wird ein dritter Workshop mit folgenden Inhalten stattfin-den:

- Einführung Reinheitsgrad in Stählen Einflussfaktoren auf den Reinheitsgrad Reinheitsgrad als Qualitätskriterium Grenzen der Reinheitsgradprüfung

- Vorstellung SEP 1571 Historie Inhalt und Struktur Ergebnisse Ringversuch, Darstellung der

Wertekompatibilität SEP 1571 / DIN 50602

- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen DIN 50602 und SEP 1571

- Durchführung praktischer Beispielauswertungen

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Christoph Keul

Aktuelle Arbeiten

Querschnittsthema des Forschungsausschusses „Verbesserte Online-Prüfverfahren zur Qualitätssicherung - Erfassung und Vermeidung von Oberflächen- und Innenfehlern im Fertigungsfluss von Stahl- und Walzwerk“

Die Qualität von Stahlerzeugnissen wird durch eine Viel-zahl von Parametern bestimmt, die je nach Weiterverar-beitung unterschiedliche Bedeutungen haben können. Unabhängig vom Entstehungsort der Qualitätsmerkmale muss es das Bestreben sein, dem Kunden ein fehler-freies und qualitativ hochwertiges Erzeugnis zu liefern. Hierbei ist die messtechnische Erfassung der qualitäts-bestimmenden Parameter eine wichtige Voraussetzung

für die Qualitätssicherung und die Optimierung der Pro-duktionsprozesse.

Aufgrund der vorgegebenen Aufgabenstellung wurden innerhalb des Projektes in erster Linie die Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung einer intensiveren Analyse unterzogen. Eine der Hauptfragestellungen dieser Arbeit befasste sich demzufolge mit der Bewertung, welche Forschungsthemen auf dem Gebiet der zerstörungs-freien Werkstoffprüfung im Hinblick auf die Erfassung und Vermeidung von Oberflächen- und Innenfehlern im Fertigungsfluss von Stahl- und Walzwerk aktuell von ho-hem Interesse sind.

Aus den mittels Umfragen in den Mitgliedswerken und anschließender Analyse ermittelten Ergebnissen ist er-sichtlich, dass in erster Linie das Thema der Weiterent-wicklung innovativer Prüfverfahren zur Bestimmung der Werkstoffeigenschaften durch zerstörungsfreie Prüfme-thoden im Vordergrund steht. Für die beiden messtech-nisch besonders anspruchsvollen Aufgabenstellungen der Innenfehlerprüfung an dünnen Blechen und an hei-ßen Brammen wird aufgrund der Grenzen von Physik und Messtechnik und unter Aufwand-Nutzen-Aspekten derzeit keine unmittelbare Forschungsrelevanz gese-hen.

Ein Projektabschlussbericht liegt vor.

Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Günther Moninger

Stahlinstitut VDEh Werkstoffausschuss 21. Jg. Nr. 2/17

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Abschlussbericht: „Temperaturhomogenität in einer Dilatometerprobe“

Die Umformdilatometrie unterstützt die Charakterisie-rung und Entwicklung vielfältiger metallischer Werk-stoffe. Hierfür werden Zeit-Temperatur-Umformverläufe gezielt vorgegeben, um das Werkstoffverhalten zu be-schreiben und die Erkenntnisse anschließend für Simu-lationen oder den Abgleich mit industriellen Prozessen zu verwenden. Die Erwärmung der meist zylindrischen Proben erfolgt dabei induktiv in einer Heizspule, die Temperatursteuerung wird über Thermoelementdrähte realisiert. Dieser Aufbau führt zu gewissen Temperatur-schwankungen über die Probendicke und die Proben-länge. Um möglichst exakte Ergebnisse mit hoher Aus-sagekraft zu erzielen, ist die Kenntnis der Temperatur-homogenität besonders wichtig.

Ziel eines Ringversuchs im Arbeitskreis Umformdilato-metrie, der von Frau Dr.-Ing. Marion Bechtold, Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH in Salzgitter, organisiert wurde und an dem 12 Institute teilgenommen haben, war es daher, die Temperaturabweichung über Probenlänge vor und während der Umformung zu ermitteln. Dabei wurden die Einflussfaktoren Stempelmaterial, Umfor-mung und Umformrate getrennt bewertet, um den Fehler

für verschie-dene Experi-mente zu be-stimmen. Gleichzeitig wurden die Temperaturab-weichungen und die aufgenom-menen Fließ-spannungen als Funktion des Umformgrades verschiedener Geräte verglichen. Da die Versuche doppelt durchge-führt wurden, konnte ebenso eine Aussage über die Kon-stanz der Fließspannungen getroffen werden.

Der Abschlussbericht zu diesem Ringversuch wurde im Jahrbuch Stahl 2018 veröffentlicht, der über den Verlag Stahleisen bezogen werden kann.

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Stefanie Brockmann

TechDays Massiver Leichtbau gehen bei GETRAG FORD erfolgreich weiter

Am 18.10.2017 fand der TechDay Massiver Leichtbau bei GETRAG FORD in Köln statt. Die Veranstaltung war mit insgesamt 16 Ausstellern und 12 Vorträgen plus zwei Vorträgen zum Forschungsverbund und zur Getriebestu-die sehr gelungen. Es gab viele positive Stimmen seitens der Aussteller als auch der GETRAG FORD Teilnehmer. Die Besucher setzten sich aus Bereichen wie Chas-sis/Antriebsstrang FORD, Schmiede Bereich FORD, Ad-vanced Engineering, alle Plattform Design Bereiche und das Benchmarking GETRAG zusammen. Der TechDay

bietet der Initiative Massiver Leichtbau die optimale Platt-form, die Ergebnisse weiter voranzutreiben und die Po-tenziale bestmöglich den Kunden vorzustellen. Der nächste TechDay Massiver Leichtbau findet am 17.01.2018 bei VW in Wolfs-burg statt.

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Christoph Keul

Veranstaltungen

Rückblick SCT 2017

Die “5th International Conference on Steels in Cars and Trucks (SCT)” fand vom 18. bis 22. Juni 2017 nahe Ams-terdam in Noordwijkerhout statt. Für das vielfältige Vor-tragsprogramm mit Themen aus der Stahl-, Automotive- und Zulieferindustrie interessierten sich nahezu 500 Besu-cher aus 21 Nationen. Sie konnten sich über aktuelle Trends und Forschungsschwerpunkte bei neuen Stahlsor-ten, Verarbeitungstechnologien und Anwendungsfeldern in-formieren. 150 Referenten legten die Grundlage für die an-geregten Diskussionen in der gut bestückten Ausstellung, wobei der Schwerpunkt auf Beiträgen aus der Industrie lag und die ergänzenden wissenschaftlichen Vorträge immer einen Anwendungsbezug aufwiesen.

Das erste der beiden Ziele der SCT „Bringing the automo-tive, supplier and steel industry together“ unterstreicht, wo-für diese Tagung steht. Es wird die gesamte Wertschöp-fungskette für Stahl und alle stahlintensiven Bauteile in der

Automobiltechnik betrachtet. In dieser Tagung wurden so-wohl die Flacherzeugnisse als auch die Langerzeugnisse für die Automobiltechnik behandelt und gemeinsam disku-tiert. Besonders hervorzuheben ist, dass neben vielen eu-ropäischen OEMs auch OEMs aus Übersee sowie zahlrei-che Zulieferer vertreten waren.

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Das zweite Ziel der SCT lautet „Future Trends in Steel Devel-opment, Processing Technolo-gies and Applications“

Am Abend des 18.06.2017 be-grüßte Herr Dr. Dahlmann, Ge-schäftsführendes Mitglied des Vorstandes des Stahlinstituts VDEh, rund 200 Teilnehmer zu einem ersten Kennenlernen beim Get-together. Die offizi-elle Eröffnung der SCT erfolgte durch Herrn Dr. Dahlmann am 19.06.2017 im vollbesetzten Vortragssaal. Er berichtet in

seinem Beitrag „Global challenges – Regional perspectives“ über die Entwicklung der SCT, die zu einer festen Größe im Austausch zwischen Stahlherstellern, Weiterverarbeitern und den Fahrzeugherstellern sowie der Wissenschaft ge-reift ist. Hauptthema seines Vortrages war die globale Ent-wicklung der Stahlindustrie mit speziellem Blick auf Europa.

Die Moderation der Eröffnungssitzung übernahm Herr Dr. Hans Fischer, CEO Tata Steel Europe, als Vertreter des Platinum Sponsors der Tagung. Er leitete über zu Anand Sen, President TQM & Steel Business, Tata Steel Ltd., der in seinem Beitrag „A strategic partner in the global automo-tive industry: The Tata Steel case study“, hervorhob, dass der frühe Wissensaustausch aller an der „Wertschöpfungs-kette Automobil“ Beteiligten das Fundament bildet, um den Werkstoff Stahl auch in Zukunft als den dominanten Leicht-bauwerkstoff darstellen zu können.

Herr Johan Zijp, Manager Central Laboratory of DAF Truck, stellte in seinem Vortrag „Developments in steel use for mo-dern trucks“ Anforderungen und Wünsche bezüglich Stahl-leichtbau in Nutzfahrzeugen vor. Stahl ist insbesondere in den sicherheitsrelevanten und tragenden Strukturen von Nutzfahrzeugen der dominante Werkstoff.

Die Eröffnungssitzung beschloss Dr. Hans Fischer mit sei-nem Beitrag „Steels in Cars and Trucks 2017: Let’s make the difference“, in dem er deutlich machte, dass die Ent-wicklung neuer Stahltechnologien – mit dem Ziel der weite-ren Reduzierung der Emissionen von Fahrzeugen in der Nutzungsphase – einen entscheidenden Zeitfaktor enthält, der bei der öffentlichen Diskussion zu berücksichtigen ist. Aber schon heute ist absehbar, dass bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges – Herstellung der Werkstoffe, Nutzungsphase und Wiederverwertung – Stahl auch in Zukunft entscheidende Vorteile bietet und diese weiter ausbauen kann.

Danach eröffnete er die begleitende Ausstellung und führte die Vortragenden und alle Teilnehmer in den Ausstellungs-bereich, in dem auch der intensive fachliche und wissen-schaftliche Austausch aller untereinander in der vortrags-freien Zeit erfolgte.

Die Veranstaltung wurde in vier Räumen zu den unter-schiedlichsten Schwerpunkten fortgesetzt: z.B. “New high strength steels“, “New steel solutions for E-Mobil-ity”, “Join-ing technol-ogies“, “Simulation of sheet metal form-ing“, “Pro-porties of hot stamping steel grades“, “High performance bainitic steel grades“, “Liquid metal embrittlement“, “Zinc-Magnesium coatings“, “Lightweight forging“, “Avoidance of edge crack” …

Im Folgenden werden beispielhaft besondere Inhalte von ausgewählten Vorträgen vorgestellt:

In einer neuen Stahl-Roadmap wird seitens eines Auto-mobilherstellers beschrieben, wie frühzeitig durch ge-meinschaftlichen Austausch das für ein zukünftiges Bauteil der richtige Werkstoff ermittelt werden kann. Da-bei spielen nicht nur die klassischen Prüfdaten eine Rolle, vielmehr auch die Aspekte Verbesserung der In-sassensicherheit und das Leichtbau-Potential. Nach ei-nem systematischen Ansatz für die komplexe Belas-tungssituation eines Fahrzeuges können Hinweise für die weitere Entwicklung von neuen Stahleigenschaften abgeleitet werden (Quelle: Volkswagen).

Elektrofahrzeuge benötigen sichere Behälter, in denen die Batterie-Pakete untergebracht werden müssen. Ge-genüber geschweißten Konstruktionen bietet das Tief-ziehen von nichtrostendem Stahl eine wirtschaftliche Lö-sung. Hinzu kommt, dass die eingesetzten nichtrosten-den Stähle einen hohen Schutz gegen Korrosion bieten, dass sie hitzebeständig sind und dass sie einen hohen Widerstand in Crash-Situationen aufweisen (Quelle: Ou-tokumpu).

Bei der SCT wurde ein Überblick über die neueste Ent-wicklung in nicht kornorientierten Elektroband für die von Elektro- und Hybrid-Elektrofahrzeuge (EV / HEV)-An-wendung gegeben. Dabei wurden ultradünne Elektro-bänder mit garantierten mechanischen und magneti-schen Eigenschaften vorgestellt. Außerdem wurde be-richtet, dass diese Elektrobänder nicht nur ausgezeich-nete magnetische Eigenschaften und niedrigere Eisen-verluste bei hohen Geschwindigkeiten aufweisen, son-dern auch eine mechanische und Ermüdungsleistung aufweisen, um die Anforderungen an die Haltbarkeit zu erfüllen. Die Simulation der Bauteileigenschaften und deren Versagensverhalten stellt eine der großen Her-ausforderung in der Zukunft dar, um den Einsatz neuer Stahlsorten zu ermöglichen (Quelle: Tata Steel, und Cogent Power).

Hochfeste, mehrphasige Stähle, insbesondere Dualpha-sen- (DP-) Stähle, sind in der Automobilindustrie beson-ders attraktiv, um Leichtbauziele und damit eine weitere Reduzierung der Emissionen zu erreichen. Dies lässt

Automobil manufacturerAdam Opel AGAudi AGBMW AGDAF Trucks N.V.Daimler AGFiat S.p.A.Ford-Werke GmbHHondaMAN Truck & Bus AGScaniaVolkswagen AGVolvo

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sich zudem mit einer verbesserten Insassensicherheit kombinieren. Eine Gewichtsreduzierung ist mit dicken-reduziertem Material zu erreichen, wobei durch ferti-gungstechnische Maßnahmen, wie z.B. durch eine er-höhte geometrische Komplexität, die Steifigkeit von strukturell relevanten Komponenten sicherzustellen ist (Quelle: thyssenkrupp Steel Europe).

Auf dem Gebiet der Mangan-Bor-Stähle stehen neue Stahlsorten zur Verfügung, um in diskontinuierlichen Presshärtungsprozessen Festigkeiten von bis zu 1.900 MPa zu erhalten. Die flexible und lokal begrenzte Wär-mebehandlung mit anschließender Kühlstrecke bietet die Möglichkeit, gewalzte Formteile mit gleichmäßigen oder maßgeschneiderten Eigenschaften sowohl in Längs- als auch in Querrichtung herzustellen. Solche Teile eignen sich hervorragend für Rahmenstrukturen von Lkw und Anhängern sowie für Bauteile von Karos-serien wie Crashboxen, Seitenaufprallträgern und Tür-schwellern von Personenkraftwagen (Quelle: IWP, TU Chemnitz).

Der Presshärtungsprozess wird zunehmend in der Au-tomobilindustrie angewendet, um hochfeste Bauteile mit verbesserter Crash-Performance herzustellen. Im neuen Scania-Lkw werden erstmals pressgehärtete Bauteile in die LKW-Struktur eingebaut. Hierbei werden Kaltformteile durch pressgehärtete Bauteile ersetzt, was eine Gewichtsreduzierung von Industriefahrzeugen zur Folge hat, wobei die Nutzlast erhöht und damit die Effi-zienz gesteigert werden kann (Quelle: Volkswagen).

Die Anforderungen an die Leichtbauweise haben sich bereits zu einem interdisziplinären Fach zwischen ver-schiedenen Ingenieurfeldern verändert. Expertenwissen und Methodik aus Design, industrieller Verarbeitung, Vorhersagbarkeit von FEA und Kostenaspekten müssen bereits zu Beginn jedes Projektes betrachtet werden. Aufgrund des hervorragenden Eigenschaftsportfolios höher- und hochfester Stähle hinsichtlich ihres Leicht-baupotenzials, ihrer Verarbeitbarkeit, ihrer Nachhaltig-keit, ihrer Verfügbarkeit und ihrer Kosten ist die Anwen-dung von Stahlblech für Sitzkomponenten und -struktu-ren weiterhin die erste Wahl (Quelle: Faurecia Automo-tive Seating).

Bei der Hausausforderung Liquid Metal Embrittlement (LME) bei hochfesten Stählen zeigen Untersuchungen, dass die erhöhte Anfälligkeit von hochfesten Stählen mit hoher Duktilität gegenüber flüssigmetallinduzierter Spannungsrisskorrosion darauf hindeutet, dass LME nicht hauptsächlich eine Frage der Festigkeit, sondern mehr der chemischen Zusammensetzung und der Mik-rostruktur ist. Komplexphasenstähle zeigten sich gegen-über LME im Vergleich zu Dualphasenstählen aufgrund ihres niedrigeren Legierungsgehalts weniger empfind-lich. Stahlsorten mit erhöhter Duktilität erwiesen sich im

Vergleich zu ihren jeweiligen klassischen Pendants auf-grund ihres höheren Legierungsgehalts als empfindli-cher. Durch geeignete Gegenmaßnahmen beim Punkt-schweißen konnte LME für alle untersuchten Kombina-tionen reduziert, aber nicht ganz eliminiert werden (Quelle: voestalpine Stahl GmbH).

Die Verwendung von hoch- und hochfesten Stählen er-fordert eine genaue Kenntnis des Umformverhaltens des Materials sowohl im Grundwerkstoff als auch im Be-reich der Kanten. Dadurch wird die Anzahl der notwen-digen Tests und damit die Gesamtzahl der Proben für eine umfassende Materialcharakterisierung deutlich er-höht. Untersuchungen zeigen, dass nur eine Kombina-tion aus hoher lokaler Belastung und hoher Bruchzähig-keit zu einer hohen Umformbarkeit von gestanzten Kan-ten führt. Zukünftig müssen diese beiden Eigenschaften individuell für die Materialcharakterisierung und die zu-künftige Materialentwicklung berücksichtigt werden (Quelle: Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH).

Im Bereich der Langprodukte wurde die Entwicklung der bainitischen Stahlsorten, die gute Festigkeits- und Zä-higkeitseigenschaften mit einer verkürzten Prozesskette verknüpfen, bereits auf vergangenen SCT’s themati-siert. Die detaillierte Entwicklung dieser Stahlsorten im Bereich öffentlich geförderter Forschungsvorhaben be-gann vor ca. 10 Jahren. Bei der SCT 2017 konnten nun seitens der Unternehmen weitere Fortschritte am Bei-spiel von sich nun in der Serie befindlichen Produkten, wie Common Rails oder Kurbelwellen, vorgestellt wer-den. Die Leichtbauanstrengungen im Bereich Fahrwerk, Motor und Antriebsstrang wurden durch den For-schungscluster „Massiver Leichtbau“ vorgestellt. Die Er-gebnisse von 10 Forschungsinstituten aus den Berei-chen Werkstoffentwicklung, Wärmebehandlung, Umfor-mung, Bearbeitung und Gesamtbetrachtung des Fahr-zeuges wurden in sieben Vorträgen beleuchtet. Diese wurden von einem Einleitungsvortrag ergänzt, der zwei industrielle Studien beschrieb, in denen eine Gewichter-sparnis durch geschmiedete Langprodukte in einem Pkw (42 kg) sowie einem Nkw (99 kg) erzielt werden konnte (Quelle: SCT-Session Lightweight forging).

Die Entwicklung ultrahöchstfester Stähle sowie deren Kombination mit nichtmetallischen Werkstoffen steigert die Anforderungen an die Fügetechnologie und somit auch die Bedeutung des Klebens in modernen Leicht-baukonzepten. Aktuelle Fragestellungen aus dem For-schungsbereich Klebtechnik sind: Optimierung von Fer-tigungsprozessen, durch die Kombination des Umform- und Klebeprozesses lokaler Versteifungen (Bonded Blanks), zerstörungsfreie Inlinequalitätssicherung ge-klebter Verbindungen mittels Ultraschall, verkürzte Kor-rosionsprüfzeiten zur Bestimmung der Langzeitbestän-digkeit geklebter Verbindungen sowie der Einsatz und die numerische Festigkeitsvorhersage crashbelasteter, mechanischer Fügetechnologien (Quelle: SCT-Sessi-ons Joining technologies).

Aufgrund der stetig steigenden Anforderungen an Leichtbau, verkürzten Entwicklungszeiten, Kostensen-kungen, einer geringeren Anzahl von Experimenten und virtueller Produktgestaltung stellt die Modellierung und Simulation eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien in der Produktentwicklung dar (Quelle: Fraunhofer-IWM). Diese Aussage wurde auch in zahlreichen ande-ren Beiträgen betont.

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Retrospect 4th International ECCC Creep & Fracture Conference

The 4th International ECCC Creep & Fracture Confer-ence held in Düsseldorf, Germany, 10 - 14 September 2017 brought together engineers and scientists from around the world to present and discuss the latest re-search and developments in all aspects of creep behav-iour and creep-related interactions (e.g. creep / fatigue /

oxidation / environmental interactions) of high tempera-ture industrial materials and components.

With roughly 100 presentations and posters an interest-ing and high level program was built, complemented by social events such as a sightseeing tour through Düssel-dorf and ending in the brewery "Schumacher" and a BBQ dinner. Roughly 180 participants enjoyed the scientific exchange at the ECCC conference.

The next ECCC conference will take place in 2020. Date and place will be announced in 2018.

If you would like to purchase the conference proceedings they are available at the publishing house stahleisen: https://www.stahleisenshop.de/buecher/fachbuecher-stahleisen/tagungsbaende/eccc-2017/a-20832/

A retrospect and further information and impressions can also be found on the conference website: www.eccc2017.com

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Christoph Keul

Hightech - Branchentreff in Aachen - Mehr Teilnehmer und mehr Aussteller bei der zweiten „3D Valley Conference“ Aachen, 11.10.2017- Mehr als 150 Teilnehmer aus aller Welt, über 20 Referenten aus Wissenschaft und Wirt-schaft und ein dreitägiges Programm rund um 3D Druck und additive Fertigung: schon bei ihrer zweiten Auflage ist die 3D Valley Conference in Aachen weit mehr als ein „Geheimtipp“. Die Konferenz ist auf dem besten Weg, „der“ Branchentreff für Forschungseinrichtungen, Dienst-leister und produzierende Unternehmen zu werden, die sich in irgendeiner Weise mit dieser innovativen Technik beschäftigen.

Auf Einladung des Aachen Center for additive Manufac-turing (ACAM) und der TEMA AG beleuchteten namhafte Experten unter anderem von Ford, Volkswagen, Procter & Gamble oder auch Phillips die verschiedenen Metho-den zur additiven Fertigung aus Hersteller- wie auch aus Nutzersicht. Referenten aus der Wissenschaft unter an-derem von der FH Aachen, dem Fraunhofer Institut für Lasertechnik oder auch von der Universität im belgi-schen Leuven diskutieren mit den Teilnehmern techni-sche und wirtschaftliche Aspekte der Technologie.

Neue Geschäftsmodelle Auch die Erschließung neuer Geschäftsmodelle durch die additive Fertigung war Thema der Konferenz. Beglei-tet wurde das Konferenzprogramm von einer Ausstel-lung, in der unter anderen Startups ihre innovativen Ge-schäftsideen im Bereich 3D Druck präsentierten. Im An-schluss an das Konferenzprogramm konnten die Teil-nehmer am dritten Tag im Rahmen einer Exkursion zu Materialise in Leuven (Belgien) einen Einblick in die Pra-xis erlangen.

TEMA Technologie Marketing AG, in deren Räumen die Veranstaltung stattfand, war auch für das Management

von 3D Valley zustän-dig. Als Partner konnten zudem das Stahlinstitut VDEh und der Bundes-verband digitale Wirtschaft BVDW gewonnen werden. Dr. Wieland, Leiter Werkstofftechnik im Stahlinstitut VDEh, betonte in seinem Grußwort, dass „in der zukünf-tigen Forschung aus seiner Sicht erheblich mehr Wert auf die grundsätzlichen mechanisch-technologischen Ei-genschaften der Rohstoffe und der daraus additiv herge-stellten Bauteile gelegt werden muss.“

„Die positive Resonanz auf die zweite 3D Valley Con-ference hat gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und das Aachen mit seinen beiden Hochschulen und ei-ner Vielzahl innovativer, junger Unternehmen im Hoch-schulumfeld genau der richtige Ort für eine solche Kon-ferenz ist“, so Dr. Günter Bleimann-Gather, Vorstand der TEMA Technologie Marketing AG. Deshalb wird es auch im kommenden Jahr in Aachen wieder eine 3D Valley Conference geben, der Termin steht auch schon fest: am 10. Und 11. Oktober 2018 wird es in Aachen die dritte Auflage der 3D Valley Conference geben.

Kontakt: Angelika Backes TEMA Technologie Mar-keting AG

Tel.: +49 241 88970-400

Email: [email protected]

Ingrid Bongiovanni Roll ACAM Aachen Center for Ad-ditive Manufacturing GmbH

Tel.: +49 241 8906 8689

Email: [email protected]

Stahlinstitut VDEh Werkstoffausschuss 21. Jg. Nr. 2/17

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40. Vortragsveranstaltung „Langzeitverhalten warmfester Stähle und Hochtemperaturwerkstoffe“

Am 24. November 2017 fand im Stahl-Zentrum die 40. Vortragsveranstaltung „Langzeitverhalten warmfester Stähle und Hochtemperaturwerkstoffe“ statt. Ca. 80 Teil-nehmer aus Industrie (Werkstofferzeuger, -weiterverar-beiter, Komponentenhersteller und Anlagenbetreiber) und Wissenschaft informierten sich in 11 Vorträgen über die neuesten Entwicklungen auf diesem Themengebiet und führten intensive Fachdiskussionen.

Schwerpunktthemen in diesem Jahr waren die aktuellen Entwicklungen und Anforderungsprofile der Zukunft in Zeiten der Digitalisierung und immer mehr variierenden Belastungen, die fortschrittliche Beschreibung des Werk-stoffverhaltens sowie aktuelle Entwicklungen bei Werk-stoffverbunden.

Die 41. Vortragsver-anstaltung wird am 30. November 2018 im Stahl-Zentrum stattfinden. Weitere Informatio-nen: www.langzeit-verhalten.de

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Christoph Keul

Ausblick

4th European Steel Technology and Application Days – ESTAD 2019

Only those who con-tinue to develop their business re-main competitive. The prerequisite for this development means being con-stantly informed about the latest and most sophisticated technological ad-vances, exchanging ideas and initiating and expanding net-works with clients, partners and suppli-ers. With the accom-panying METEC conference 4th Euro-pean Steel Technol-ogy and Application Days 2019 (4th ES-TAD 2019) the Steel Institute VDEh offers visitors the perfect opportunity to reach these objectives. At

this event you will acquire the latest information on new ideas and developments as well as on the state-of-the-art in metallurgical process technologies iron and steel production, steel materials and steel application. The main topics include all aspects in Industry 4.0 (Cyber physical systems, horizontal and vertical integration, big data…).

Beside the topics of the conference

Ironmaking Steelmaking Rolling and Forging Environmental and energy aspects

the topic “Steel materials and their application” is an essential part of the conference with following sub-topics:

• High strength steels for flat products for the automo-tive industry

• Hot formed steel parts for the automotive industry • High strength steels for bars and wire rods for auto-

motive and engineering industry • Alloy and special steels for massive lightweight forg-

ing • Lightweight construction concepts for agriculture de-

vices • Advanced high strength steels in truck construction • Advanced high strength steels in mobile crane con-

struction • High strength fine grain steels for construction appli-

cations • New steel-concepts in bridge constructions • High strength steel for wind energy constructions • High temperature steels for energy technology • Tool steels for forming high strength materials • Tool steels for plastic moulds and extrusion pressure

tools • The use of stainless steel in the food industry • Additive Manufacturing of special steel components • Modern joining technologies in multi-material con-

structions • Solutions for hydrogen embrittlement of high strength

steels

Additive manufacturing • Metallurgy and technology of powder production • Steel grades for the use in additive manufacturing,

powder quality • Properties and quality of additive manufactured com-

ponents • Potential use and application of additive manufac-

tured structures in the steel industry

Surface technologies • Quality control and management of defects (produc-

tion) • Applying new surface layers (production) • New surface technologies to improve corrosion and

wear resistance (application)

Stahlinstitut VDEh 21. Jg. Nr. 2/17 Werkstoffausschuss

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Tagung Werkstoffprüfung 2018 in Bad Neuenahr

Die gemeinsame Veranstaltung der deutschen Gesell-schaft für Materialkunde (DGM), des deutschen Ver-bands für Materialforschung und -prüfung (DVM) und des Stahlinstituts VDEh wird im kommenden Jahr tur-nusgemäß vom VDEh am 06. und 07. Dezember 2018 in Bad Neuenahr ausgerichtet.

Der Programmausschuss bittet um die Anmeldung von Vorträgen und Postern. Weitere Informationen zur Tagung und zur Registrierung von Beiträgen erhalten Sie ab Februar 2018 im Internet unter www.tagung-werkstoffpruefung.de

Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Günther Moninger 11th TOOLING 2019 conference and exhibition Tools play a decisive role in the manufacturing chain, as they substantially influence key factors such as cost, leadtime, as well as product design, quality and perfo-mance. Improvements in tooling, therefore, have the po-tential to strengthen the competitveness of virtually any manufacturing company.

This conference will cover research and development within the complete scope of tooling, from material de-sign and improvements to current trends from all parts of the world. Main focus will be given to tool steels ranging from cold- and hot work tool steels to high speed steels and plastic mold materials.

Weitere Informationen: Dr.-Ing. Christoph Keul

Stahlinstitut VDEh Werkstoffausschuss 21. Jg. Nr. 2/17

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Stahl-Innovationspreis 2018 Jetzt teilnehmen !

Bereits zum elften Mal zeichnet die Stahlindustrie in Deutschland herausragende Innovationen mit dem Stahl-Innovationspreis aus. Der Wettbewerb stellt die In-novationskraft der Stahlanwender heraus, bietet neuen Ideen rund um den Werkstoff eine Bühne und ist einer der führenden Innovationspreise in Deutschland.

Entwickler, Konstrukteure, Handwerker, Architekten, De-signer und Erfinder können sich bis Ende Januar 2018 mit ihren innovativen Ideen am Stahl-Innovationspreis 2018 beteiligen. Den Gewinnern winken Preisgelder in Höhe von insgesamt 60.000 Euro und die Bekanntma-chung ihrer Innovationen in der Öffentlichkeit.

Um der großen Anwendungsvielfalt von Stahl gerecht zu werden, wird der Wettbewerb in den Kategorien „Stahl in Forschung und Entwicklung“, „Produkte aus Stahl“, „Stahl im Bauwesen“ sowie „Stahl-Design“ ausgeschrie-ben. In allen Kategorien werden jeweils drei Preise ver-geben. Jeder kann mitmachen, der neue Ideen rund um den Werkstoff Stahl hat.

Dabei haben gerade auch stahlrelevante Forschungs- und Entwicklungsleistungen eine Chance auf Auszeich-nung und öffentliche Bekanntmachung. So erläutert Prof. Dr. phil. nat. Thomas Graf, Direktor des Instituts für Strahlwerkzeuge (IFSW) der Universität Stuttgart, als früherer Preisträger: „Die Entwicklung unserer Echtzeit-Laserschweißregelung entstand im Rahmen des For-schungsprogramms Optische Technologien der Baden-Württemberg Stiftung in einer interdisziplinären Zusam-menarbeit. Der erfolgreiche Verlauf setzt sich auch in der Verwertung der Ergebnisse fort, indem die Baden-Würt-temberg Stiftung bereits vier Lizenzverträge abschließen konnte.“

Von besonderer Bedeutung sind bei diesem Wettbewerb zudem die Aspekte Klimaschutz und Ressourceneffizi-enz. Daher wird die Innovation, die durch Verwendung von Stahl am besten dazu beiträgt, Energie und Material einzusparen, mit dem Sonderpreis „Klimaschutz und Ressourceneffizienz“ ausgezeichnet.

Die Teilnahme am Stahl-Innovationspreis ist kostenfrei. Die eingereichten Projekte müssen innerhalb der letzten fünf Jahre in Deutschland entwickelt worden sein. Teil-nahmeberechtigt sind Personen, Firmen, Institute und Entwicklungsgemeinschaften mit Sitz in Deutschland. Die Teilnahmeunterlagen können bei der Wirtschaftsver-einigung Stahl in Düsseldorf angefordert werden.

Einsendeschluss ist der 26. Januar 2018.

Weitere Informationen sind verfügbar unter http://www.stahl-innovationspreis.de

Stahlinstitut VDEh 21. Jg. Nr. 2/17 Werkstoffausschuss

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Veranstaltungen mit Beteiligung des Fachbereiches Werkstofftechnik im Stahlinstitut VDEh

2018

06. bis 08. März Seminar Grundlagen des Werkstoffs Stahl - Gefüge, Legierungen und Begleitelemente:, Aachen

13. bis 15. März Seminar Metallographie – Mikroskopische Untersuchungsmethoden, Aachen

05. bis 06. Juni Seminar Nichtrostende Stähle, Düsseldorf

06. bis 07. Dezember Tagung Werkstoffprüfung 2018, Bad Neuenahr, (Veranstalter: VDEh, gemeinsam mit DVM und DGM)

www.tagung-werkstoffpruefung.de

30. November 41. Vortragsveranstaltung „Langzeitverhalten warmfester Stähle und Hochtemperaturwerk-stoffe“, Düsseldorf

2019

12. bis 16. Mai 11th Tooling 2019 Conference and Exhibition, Aachen www.tooling2019.com

24. bis 28. Juni 4th European Steel Technology and Application Days ESTAD 2019, Düsseldorf www.metec-estad2019.com

Stahlinstitut VDEh Fachbereich Werkstofftechnik

Sohnstraße 65, D-40237 Düsseldorf Internet: http://www.stahl-online.de

Dr.-Ing. Stefanie Brockmann Tel. +49 (0) 211/6707-159,

E-Mail: [email protected]

Marion Glesner Tel. +49 (0) 211/6707-109, E-Mail: [email protected]

Dr.-Ing. Christoph Keul Tel. +49 (0) 211/6707-424, E-Mail: [email protected]

Maria Megias Tel. +49- (0) 211/6707-422, E-Mail: [email protected]

Dipl.-Ing. Günther Moninger, Tel. +49- (0) 211/6707-425, E-Mail: [email protected]

Dr.-Ing. Hans-Joachim Wieland Tel. +49 (0) 211/6707-426, E-Mail: [email protected]

Fax +49 (0) 211/6707-421

Veranstaltungen mit Beteiligung der FOSTA-Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V.

2018

27. bis 28. Februar 18. Kolloquium Gemeinsame Forschung in der Klebtechnik, Köln www.klebtechnik.org

11. bis 12. Oktober 39. Deutscher Stahlbautag, Duisburg www.deutscher-stahlbautag.com

2019

24. bis 28. Juni 4th European Steel Technology and Application Days ESTAD 2019, Düsseldorf www.metec-estad2019.com

Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. Sohnstraße 65, D-40237 Düsseldorf E-Mail: [email protected]

Tel. +49 (0) 211/6707-856 Fax +49 (0) 211/6707-840 Internet: www.stahl-online.de