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Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Schriftliche Prüfungsarbeit zur erweiterten Berufsbildungsreife und zum mittleren Schulabschluss 2018 im Fach Deutsch Dienstag, 15. Mai 2018 Nachschreibtermin Arbeitszeit: 10:00 – 13:00 Uhr Bearbeitungszeit: 180 Minuten Zugelassene Hilfsmittel: - Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung Erweiterte Berufsbildungsreife: 90 Punkte entsprechen 100 % der Gesamtleistung. Mittlerer Schulabschluss: 120 Punkte entsprechen 100 % der Gesamtleistung. Anspruchsvollere Aufgaben sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Alle richtig bearbeiteten Aufgaben werden für beide Abschlüsse angerechnet. Name, Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klasse: . . . . . . . . . . .

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  • Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

    Schriftliche Prüfungsarbeit

    zur erweiterten Berufsbildungsreife und zum mittleren Schulabschluss 2018

    im Fach Deutsch

    Dienstag, 15. Mai 2018 Nachschreibtermin

    Arbeitszeit: 10:00 – 13:00 Uhr Bearbeitungszeit: 180 Minuten Zugelassene Hilfsmittel: - Wörterbuch der deutschen Rechtschreibung

    Erweiterte Berufsbildungsreife:

    90 Punkte entsprechen 100 % der Gesamtleistung. Mittlerer Schulabschluss: 120 Punkte entsprechen 100 % der Gesamtleistung.

    Anspruchsvollere Aufgaben sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet.

    Alle richtig bearbeiteten Aufgaben werden für beide Abschlüsse angerechnet.

    Name, Vorname: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klasse: . . . . . . . . . . .

  • 1 Der Rucksack der Geschichte Eva Riedmann

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    Einst war er Zeichen des Protests, dann kam es auf die Marke an: Der Rucksack war nie bloß ein praktisches Accessoire, er ist ein Statement. Die 70er – Anti-Kriegs-Rucksack Mailänder Modewoche, 1979. In dunklen Offiziersjacken mit goldenen Knöpfen und bestickten Schulterklappen stolzieren Gianni Versaces Models über das Parkett. Der italienische Designer holt auf diese Weise einen Trend von der Straße auf den Laufsteg. Und demonstriert nebenbei seine politische Haltung. Versace ist Pazifist, er nimmt den militärischen Zeichen ihre Funktion und macht sie zu bloßen Ornamenten. Zugegeben, er war nicht der Erste. Militärstiefel, Parka, Tarnhosen in Beige, Olivgrün oder Camouflage1 waren in den 70ern Gegensymbole zum staatlichen Militarismus. Entstanden ist der Military Look in den USA der späten 60er Jahre, als Reaktion auf den Vietnamkrieg. Militärkleidung zu tragen bedeutete: Ich bin Kriegsgegner. Auch der Rucksack war Teil des Oppositionsoutfits: riesige, abgenutzte Bundeswehrrucksäcke, auf die man Peace-Zeichen kritzelte, die Camouflage-Flecken mit grellen Farben ausmalte und Militärabzeichen abriss. So karikierte man den Zweck der Kleidung: die Tarnung. „Den Jugendlichen ging es darum, eine Haltung zu demonstrieren“, sagt Carlo Michael Sommer, Trendforscher an der Hochschule Darmstadt, „praktisch und bequem waren die Rucksäcke nicht“. In den Militärrucksack, eigentlich ein zylinderförmiger Leinensack ohne Träger- oder Rückenpolster, wurde alles ungeordnet hineingestopft. Auch Trendforscher Sommer trug in den 70er Jahren eines dieser Ungetüme. Für ihn sei das ein Symbol für Freiheit gewesen, erinnert er sich. „Ich dachte, ich könnte jederzeit abhauen, durch Europa oder Afrika touren.“ Der Besitz sollte so wenig sein, dass man ihn jederzeit mit sich herumtragen konnte. Damit passte der Military Look in den Zeitgeist. Gleichberechtigung der Frauen, Ölkrise, Umweltprobleme – die 70er Jahre waren ein Jahrzehnt des Protests, nicht nur in der Mode. Die 80er – bunt, schrill, individuell Ökos, Punks, Anzugträger, Outdoorfreaks. Nicht so sein wie die in den 70er Jahren – das vereinte die Mode der 80er Jahre. „Man war von der Einseitigkeit des Hippietums gelangweilt und wollte sich abwenden“, sagt Trendforscher Sommer. Sich abgrenzen – und nicht das Gleiche auf dem Rücken tragen. Punks entschieden sich sowieso gegen den Rucksack. Sie schleppten Taschen oder Tüten aus Plastik, zerrissen und zerfetzt, in Neonfarben. Es galt: Hauptsache bunt, schrill und individuell. Anhänger der Ökobewegung forderten „Jute statt Plastik“ und transportierten ihr Hab und Gut in Stoffbeuteln. Funktionalität stand im Vordergrund, der Rucksack musste perfekt auf dem Rücken sitzen und bequem sein. Mit ihm sollte man Fahrrad fahren können, joggen gehen,

    1 Tarnfarbe

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    wandern – und skaten. „Mitte der 80er sickerten Trendsportarten nach Deutschland durch“, sagt Sommer. „Sportlern ging es vor allem darum, die Hände frei zu haben.“ Neue, wasserdichte Materialien kamen auf den Markt, die Marke Jack Wolfskin eroberte deutsche Outdoorläden. Rucksäcke, die man in Großstädten trug, waren tauglich für Polexpeditionen. Noch hielt sich die Akzeptanz für diese in Grenzen. In U- und S-Bahnen bekam man schon einmal einen Rucksack ins Gesicht oder in den Bauch, Streitereien waren vorprogrammiert – auch daran erinnert sich der Trendforscher gut. „Man war noch nicht daran gewöhnt, Rucksäcke zu tragen.“ Die 90er – Hauptsache Eastpak Spätestens in den 90er Jahren wurde das nachgeholt. Der Rucksack war überall: auf Fahrradwegen, in Bussen, in Büros und auf Schulhöfen. Er wurde zu einem Modeartikel. Neben bauchfreien Synthetikoberteilen, Plateauschuhen von Buffalo, Tamagotchis und der Diddl-Maus durfte ein Accessoire in den 90er Jahren auf keinen Fall fehlen: der Eastpak-Rucksack. In Dunkelblau, Beige, Weinrot, Khaki und vielen anderen Farben. Grundschüler bettelten ihre Eltern an, den Schmetterlings- oder Flugdinosaurier-Schulranzen gegen einen Eastpak tauschen zu dürfen, auf den Schulhöfen von Gymnasien wurde er zur Uniform – ein Rucksack aus Kunstfaser mit einem großen Fach hinten und einem kleinen vorne. Träger und Rückseite waren leicht gepolstert, bequem war er trotzdem nicht. Weil kaum jemand ihn auf dem Rücken trug. Er baumelte irgendwo am Hintern, denn die Träger wurden maximal geweitet. Wer sich von der Masse absetzen wollte, bemalte den Eastpak mit Edding, ließ die besten Freunde darauf unterschreiben oder ein Stoffkuscheltier am Reißverschluss baumeln. Ursprünglich produzierte die Firma, die früher Eastern Canvas Products hieß, Taschen und Rucksäcke für das US-amerikanische Militär. Erst als Marc Goldman, der Sohn des Markengründers, die Firma übernahm, wurden Produkte für die breite Öffentlichkeit hergestellt. Der große Run in Deutschland setzte 1994 mit der „Skelett-Kampagne“ ein. In der Werbung sah man ein menschliches Skelett in der Wüste, halb im Sand vergraben, nur der Eastpak erstrahlte wie neu. Der Umsatz des Unternehmens in Deutschland stieg innerhalb eines Jahres von 200 000 auf 57 Millionen DM. Die 2000er – Hauptsache praktisch Das Internet, neue Technologien, nach 2000 wird alles schnelllebiger. Auf ihrem Blog „Modeopfer110“ listet Berit Müller Modetrends nach Dekaden auf, von den 20ern bis zu den 90ern. Ab der Jahrtausendwende ist Schluss. „Vieles wird aus den vorange-gangenen Jahrzehnten kopiert, Trends halten sich keine zehn, sondern höchstens noch zwei Jahre“, sagt die Diplom-Modedesignerin. Um den Rucksack wird es still. Als modisches Accessoire oder als Ausdruck politischer Haltung ist er verschwunden. „Wer einen Rucksack trug, tat das aus praktischen Gründen“, sagt Müller. Damit kehrt der Rucksack zu seinen Anfängen zurück. Gegen Ende des 19. Jahr-hunderts schnallten sich Landwirte oder Händler die sogenannte Rückentrage oder Kraxe auf – das Metallgestell erinnert stark an eine Sackkarre –, um ihre Güter zu transportieren. Den einen, die noch Rucksack tragen, geht es um ihr heiligstes Besitztum. Der Laptoprucksack wird wie der „Coffee to go“ zum praktischen Begleiter des erfolgreichen Städters. Andere lassen sich vom Outdoorwahn der Nullerjahre anstecken. Sie tragen wasserdichte Trekkingrucksäcke mit unzähligen kleinen Fächern für Trinkflasche, Taschenmesser und Kompass, passend zur Multifunktionsjacke.

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    2007 kam das erste iPhone auf den Markt. Wie integriert man das neue Gerät ins Outfit? Am besten so, dass es alle sehen. „Die Hosen waren in den Nullerjahren oft sehr eng, ein Handy passte da nicht rein“, sagt Trendforscher Michael Sommer. Die Lösung war eine Bodybag, eine kleine dreieckige Tasche, die man mit einem Klettverschluss quer über der Brust befestigte. Das Wichtigste: Am Träger war auf Brusthöhe ein Extrafach für das Handy angebracht. Heute – Das große Comeback Der Rucksack ist die neue Handtasche. Zuerst präsentierten Designer wie Alexander Wang, Karl Lagerfeld oder Vivienne Westwood ihn auf den Laufstegen, doch spätestens seit Modeketten wie Topshop oder Urban Outfitters ihn ins Sortiment aufgenommen haben, ist es amtlich: Nachdem er ein Jahrzehnt lang verschwunden war, feiert der Rucksack seine Wiederauferstehung. David Beckham streift mit Frau Victoria, Kinderwagen und knallorangem Rucksack durch Disneyland Paris. „Twilight“-Star Kristin Stewart landet mit einem gelben Modell am Flughafen Tokio. Ryan Gosling, Halle Berry, Hugh Jackman – in Hollywood ist der Rucksacktrend angekommen. „Vorausgesagt wurde das schon seit zwei Jahren“, sagt Kathrin Svensson von Outfittery. Denn als man in Großstädten immer mehr Jutebeutel sah, war klar: Früher oder später stellen Jutebeutelträger fest, dass die Tasche unpraktisch ist. Der typische Berliner, der mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, atmet auf: Endlich darf er wieder Rucksack tragen. Etwa einen der Marke Herschel, benannt nach der kanadischen Insel, auf der die beiden Erfinder aufgewachsen sind. Das Rucksackdesign ist simpel und praktisch, ein Extrafach für den Laptop und eines für die Sonnenbrille sind eingebaut. Das beliebteste Modell, das etwa so aussieht wie der Eastpak der 90er, kostet 54,99 Euro und heißt „Heritage“ – Erbe. Soll heißen: Dieser Rucksack hat Geschichte. Ein anderes Modell, doppelt so teuer, erinnert ein bisschen an alte Pfadfinderrucksäcke: Das große zylinderförmige Fach schließt man mit einer Art Gürtelsystem. Die Gürtel sind nicht aus Leder, sondern aus Kunststoff, der Rest des Rucksacks aus einfacher Kunstfaser. Die Herschel-Rucksäcke gehören bei Urban Outfitters in Berlin zu den beliebtesten Stücken, bestätigt eine Verkäuferin. Qualität steht scheinbar nicht im Vordergrund. Der Rucksack muss vor allem gut aussehen. Wie der Fjällräven Kånken. Der kastenförmige Rucksack mit dem kleinen Fuchs im Emblem – Fjällräven Kånken ist schwedisch und bedeutet „arktischer Fuchs“ – wurde ursprünglich als Schulranzen für Kinder entworfen und avancierte schnell zum beliebten Accessoire für Großstadt-Radfahrer. Und auch für Damen, die eigentlich nur Handtaschen tragen, gibt es mittlerweile passende Modelle, zum Beispiel vom deutschen Modelabel MCM. Die kleinen schwarzen Rucksäcke sind mit Strasssteinen oder Nieten besetzt. Kosten: rund 600 Euro.

    Quelle: http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/sonntag/typologie-der-rucksack-der-geschichte/9780014.html [28.07.2014]

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  • 1 Sachtext „Rucksack der Geschichte“

    Aufgaben zum Textverständnis 101 Der Modedesigner Gianni Versace griff in den 70er Jahren auf einen Modetrend

    aus den 60ern zurück. Notieren Sie für diesen Trend

    (a) die Bezeichnung. (b) das Ursprungsland. (c) den Auslöser.

    __ / 1 P.

    (a)

    (b)

    (c)

    102 Welche politische Haltung wollte Versace damit demonstrieren? __ / 1 P.

    103 Jugendliche veränderten den Militärrucksack, um ihre politische Haltung

    auszudrücken. Notieren Sie ein Beispiel für eine solche Veränderung.

    __ / 1 P.

    104 Der Trendforscher Sommer sagt, dass der Militärrucksack für ihn ein Symbol für

    Freiheit war. Wie begründet er seine Aussage?

    __ / 1 P.

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  • 105 Verschiedene Gruppierungen entschieden sich in den 80er Jahren gegen den Rucksack.

    (a) Warum entschieden sich diese Gruppierungen gegen den Rucksack? __ / 1 P.

    (b) Womit transportierten folgende Gruppierungen ihr Hab und Gut? __ / 1 P. Gruppierung Transportbehältnis

    Anhänger der Öko-Bewegung

    Anhänger der Punk-Bewegung

    106 In den 90er Jahren wurde der Eastpak-Rucksack auf den Schulhöfen zur Uniform

    (vgl. Z. 55 f.). Erklären Sie, was damit gemeint ist.

    __ / 1 P.

    107 Notieren Sie die folgenden Angaben zum Eastpak-Rucksack. __ / 2 P.

    (a) früherer Name der Firma

    (b) Beginn des Erfolges in Deutschland

    (c) Ergebnis des Erfolges

    (d) Name der Werbekampagne

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  • 108 Die Werbekampagne für den Eastpak-Rucksack verweist auf seine Vorzüge. Notieren Sie einen Vorzug.

    __ / 1 P.

    109 Erklären Sie aus dem Textzusammenhang, inwiefern in den 2000er Jahren das

    Tragen eines Rucksacks eine Rückkehr zu seinen Anfängen war. __ / 1 P.

    110 Beim Tragen von Rucksäcken in öffentlichen Verkehrsmitteln konnte es zu

    Streitigkeiten kommen. Notieren Sie einen Grund dafür.

    __ / 1 P.

    111 Notieren Sie einen möglichen Grund, warum ab dem Jahr 2000 keine neuen

    Rucksacktrends erkennbar sind. __ / 1 P.

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  • 112 Ordnen Sie jeder der folgenden Aussagen die entsprechende Nummer zu. (1) 70er Jahre (2) 80er Jahre (3) 90er Jahre (4) 2000er Jahre (5) heute

    __ / 2 P.

    Aussage Nummer

    (a) Ein Kuscheltier baumelt am Reißverschluss des Rucksacks.

    (b) Der Rucksack muss nicht gut sein, sondern gut aussehen.

    (c) Auf die Rucksäcke kritzelt man Peace-Zeichen.

    Aufgaben zum Textverständnis: ___/ 15 P.

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  • Aufgaben zum Sprachwissen und zur Sprachbewusstheit

    151 Notieren Sie für das Wort „bloß“ im folgenden Satz ein Synonym.

    Der Rucksack war nie bloß ein praktisches Accessoire.

    __ / 1 P.

    152 Kreuzen Sie an, welcher Satz der Bedeutung des folgenden Satzes entspricht.

    Mitte der 80er Jahre sickerten Trendsportarten nach Deutschland durch. __ / 1 P.

    Mitte der 80er Jahre …

    (a) überschwemmten Trendsportarten Deutschland.

    (b) bahnten sich Trendsportarten einen Weg nach Deutschland.

    (c) durchquerten Trendsportarten Deutschland.

    (d) beherrschten Trendsportarten Deutschland.

    153 Ordnen Sie den Fremdwörtern in der Tabelle die deutsche Entsprechung zu. __ / 2 P. (1) Anlauf

    (2) Ansturm (3) Aussehen (4) Ansicht

    (5) umherfahren (6) zeigen (7) zugestehen (8) ausreisen

    Fremdwort deutsche Entsprechung

    (a) Run

    (b) Look

    (c) touren

    (d) demonstrieren

    154 Notieren Sie zwei sprachliche Mittel aus dem folgenden Satz.

    Sie schleppten Taschen oder Tüten wie in den 80er Jahren, zerrissen und zerfetzt.

    __ / 2 P.

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  • 155 Notieren Sie die unterschiedliche Bedeutung des Wortes „wasserdicht“ in den folgenden Beispielen.

    Beispiel Bedeutung

    (a) eine wasserdichte Jacke __ / 1 P.

    (b) ein wasserdichtes Alibi __ / 1 P.

    156 Bringen Sie die Aussage des folgenden Satzes durch eine Passivkonstruktion

    zum Ausdruck. 2007 verkaufte man das erste iPhone.

    __ / 1 P.

    157 Notieren Sie aus dem folgenden Satz den Hauptsatz.

    Und auch für Damen, die eigentlich nur Handtaschen tragen, gibt es mittlerweile passende Rucksackmodelle, die zum Beispiel vom deutschen Modelabel MCM produziert werden.

    __ / 1 P.

    Aufgaben zum Sprachwissen und zur Sprachbewusstheit: ___ / 10 P.

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  • 2 Isola Isabel Abedi

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    Der preisgekrönte Regisseur Quint Tempelhoff schickt zwölf Jugendliche, darunter die Erzählerin Vera, für ein Filmprojekt auf eine kleine Insel vor der Küste Brasiliens. Lediglich drei Dinge dürfen die Teilnehmer auf die streng überwachte Insel mitnehmen. Vera entscheidet sich unter anderem für ein Foto ihrer Schwester Esperança. Ich hätte weglaufen können. Noch heute spukt dieser Gedanke oft durch meinen Kopf. Ich hätte mich heimlich von der Gruppe entfernen können, genügend Gelegenheiten hatte es gegeben: in Rio am Flughafen, auf dem Weg zu den Wagen, die uns nach Angra dos Reis brachten, oder am Hafen, kurz bevor wir ins Boot stiegen und zur Insel fuhren. Aber hätte das etwas geändert? Hätte Tempelhoff mich suchen lassen, und wäre das Projekt dann womöglich abgebrochen worden? Es ist so sinnlos, sich diese Fragen zu stellen, mein Verstand weiß das. […] Als der Kapitän die Landung in Rio ankündigte, flüsterte eine Stimme in mir: Du kannst gehen. Du bist hier und gleich kannst du gehen. Du kannst die Telefonnummer auf der Rückseite von Esperanças Foto wählen, und wenn du Glück hast, bist du am Ziel. Wenn du Glück hast, bist du bei Esperança. Warum habe ich es nicht getan? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Ich konnte nicht. Unzählige Male hatte ich mir diesen Moment ausgemalt, aber auf das, was ich empfand, als es endlich so weit war, hatte mich nichts vorbereiten können. Ich saß noch immer allein. Elfe1 hatte ich während des zwölfstündigen Fluges nicht mehr zu Gesicht bekommen, und trotz der drei Spielfilme, die ich mir auf dem kleinen Monitor über meinem Sitz angeschaut hatte, war die Zeit quälend langsam verstrichen. Jetzt ging plötzlich alles so schnell – viel zu schnell. Die Maschine sackte ruckartig tiefer, und ich musste schlucken, um den schmerzhaften Druck in meinen Ohren auszugleichen. Aber viel mehr machte mir der Druck zu schaffen, der auf meiner Brust lastete. Wir waren unter die weiße Wolkendecke gesunken, die uns wie ein dichter Vorhang von der Erde getrennt hatte. Als ich in die Tiefe sah, schob sich hinter dem Zuckerhut2 gerade die Sonne hervor. Ein rosafarbener Schimmer überzog den Himmel, und die Wolken sahen aus, als ob sie Feuer fingen. Sie begannen zu glühen, erst an den Rändern, dann durch und durch, bis sie voller Licht und Wärme waren. […] Das Flugzeug sackte durch ein letztes Luftloch, und in diesem Moment fühlte ich, dass ich nicht die Kraft haben würde wegzulaufen. In diesem Moment wusste ich, dass ich mit auf die Insel fahren musste. Mein Herzschlag pochte spürbar gegen meine Rippen, unter mir klappte das Räderwerk des Flugzeugs heraus, und ich spürte, wie wir sanken, tiefer und tiefer. Dann nahm die Maschine eine lang gestreckte Linkskurve und glitt schließlich auf das strahlend blaue Meer zu, als wollte der Pilot direkt im Wasser landen. Als wir stattdessen mit einem unsanften Ruck auf der Landebahn aufsetzten, hörte ich um mich herum erleichtertes Aufseufzen. Meine Füße kribbelten, und meine Beine fühlten sich vom stundenlangen Sitzen an, als gehörten sie nicht mehr zu mir. Mit einem müden Lächeln wünschte mir die Stewardess einen angenehmen Aufenthalt in Rio de

    1 Projektteilnehmerin 2 Berg in Rio de Janeiro

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    Janeiro, und als ich die Gangway hinabstieg, drückte sich die feuchte Tropenluft wie ein unsichtbarer Waschlappen auf mein Gesicht, während hinter meinem Rücken noch die Motoren des Flugzeugs lärmten. Im Bus, der uns zum Flughafengebäude fuhr, war ich eingepfercht zwischen einer hageren Frau mit verschmiertem Kajalstrich, aus deren roter Lackledertasche der Kopf eines schwarzen Pudels hervorlugte, und einem jungen Mädchen mit Glatze. Obwohl es mir den Hinterkopf zugewandt hatte, wusste ich, dass es ein Mädchen war. Ich erkannte es an seiner zierlichen Figur. Ganz unten am Hinterkopf, direkt über dem glatt rasierten Nacken, war ein kleines Tattoo, ein Yin-Yang-Symbol, und als sich der Bus in Bewegung setzte, begann das Mädchen, mit einer leisen, ungewöhnlich hohen Stimme zu summen. In meiner Nase war der Geruch von Schweiß und Staub, auf meiner Zunge lag ein feiner metallischer Geschmack, meine Finger waren taub. Mit Hunderten von Menschen schleppte ich mich zur Passkontrolle, einem riesigen, durch eine Glastür abgetrennten Raum mit grünem Linoleumboden. […] Zwei Schlangen hatten sich gebildet; rechts die Brasileiros, links die Estrangeiros, die Fremden. Ein Teil von mir drängte nach rechts, aber dort gehörte ich nicht hin. Seit meinem vierten Lebensjahr hatte ich einen deutschen Pass, und der bedeutete, dass ich mich links einordnen musste, in die Reihe der Fremden. Die rechte Schlange schrumpfte zusehends auf eine Handvoll Brasilianer zusammen, während wir, die Fremden, im Schneckentempo vorwärtskrochen. Mein Kopf tat weh, meine Muskeln machten schlapp, und in meinem Magen rumorte der Hunger. Es roch nach Eukalyptus-Putzmittel und Müdigkeit, und eins der Neonlichter über mir flimmerte wie blöde, bis es mit einem elektrischen Sirren erlosch. Gleich war ich an der Reihe. Vor mir stand nur noch das Mädchen mit der Glatze, das jetzt schon eine kleine Ewigkeit mit dem Passbeamten debattierte. Ob sie auch zu unserer Gruppe gehörte? Der Beamte hielt ein Papier in den Händen, das er, ohne eine Miene zu verziehen, studierte. Ich kramte in meiner Jackentasche. Wir alle hatten für die Einreise ein Schreiben erhalten, das wir zusammen mit unserem Pass vorzeigen sollten, denn Tempelhoffs Assistentin würde uns erst in der Empfangshalle abholen, um von dort unsere Überfahrt zur Insel zu leiten. Natürlich hatte der Zeitungsartikel, den Elfe mir im Flieger in die Hand gedrückt hatte, nur die halbe Wahrheit gesagt. Selbstverständlich würde Tempelhoff nicht der Einzige sein, der unser Projekt betreute. Ihm stand ein Team zur Seite. Eine Designerin hatte unsere Unterkunft auf der Insel neu ausgestattet, eine Stylistin hatte unsere Garderobe bereitgelegt. […] In Angra dos Reis würden ein Helikopterpilot und eine deutsche Ärztin abrufbereit für Notfälle sein. Aber für die Überwachung der Monitore hatte Tempelhoff lediglich einen Kameraassistenten eingestellt, der ihn schichtweise ablösen sollte. Ich war erleichtert darüber gewesen, denn die Vorstellung, von einer ganzen Horde von Filmleuten beobachtet oder gar belacht zu werden, war mir unerträglich. Dennoch fand ich es seltsam, dass nur ein einziger Assistent Tempelhoff zur Seite stand. Ich fragte mich, was das über den Regisseur aussagte. Wollte Tempelhoff die ersten Bilder von uns nicht mit anderen teilen? Wollte er Diskussionen aus dem Weg gehen? Seine Ruhe haben? Oder nahm er vielleicht sogar Rücksicht auf uns? Wie auch immer: Unter ständiger Aufsicht waren wir in jedem Fall – zumindest hatte Tempelhoff das unseren Eltern garantiert. Der Passbeamte verwies das Mädchen mit der Glatze an einen Kollegen und nickte mir zu. Ich hielt den Kopf gesenkt, während mein Pass und die Einreisepapiere geprüft wurden, zu denen auch die Erlaubniserklärung von Erika und Bernhard gehörte. […] Der Beamte gab mir die Papiere zurück.

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    „Pode passar. Bem vindo ao Brasil3.“ Die dunkle Stimme des Beamten war ausdruckslos, aber in seinem Akzent war dieses Singen, dasselbe gelassen weiche Singen, das ich auch von Esperança im Ohr hatte, jedes Mal wenn ich an ihren Namen dachte – und an das Gesicht, das ich nur noch vom Foto und aus dem Internet kannte. Die schwarzen Locken, die ernste Stirn und die mandelförmigen, strahlenden Augen. Esperança bedeutet Hoffnung. In der Empfangshalle sah ich Elfe wieder. Sie war barfuß und schwirrte in ihrem wallenden Kleid wie ein riesiger Schmetterling in einer Gruppe von Jugendlichen umher, die sich um eine junge Frau geschart hatten. Ich kannte sie von den Castinggesprächen, es war Maja, Tempelhoffs Assistentin. Sie trug ein sandfarbenes Leinenkleid und eine sonnengelbe Schirmmütze, und neben ihr stand unverkennbar ein großes Schild mit einer schlichten Aufschrift: Isola. Ich ging zögernd auf die Gruppe zu. Isola war der Titel, den Tempelhoff für unser Inselprojekt ausgewählt hatte. Eigentlich ist Isola das italienische Wort für Insel, die auf Portugiesisch Ilha heißt. Aber während in Ilha etwas Sinnliches, Sehnsuchtsvolles mitschwingt, verbirgt sich Isola in dem Wort Isolation – und genau das würde ja auch auf uns zutreffen. Unsere Insel gehörte zwar zu Brasilien, aber davon würden wir nichts mehr mitbekommen, wenn wir erst einmal dort waren. Auf der Insel würden wir abgetrennt sein vom Rest der Welt.

    Aus: Abedi, Isabel: Isola. Arena 2007.

    2 Literarischer Text „Isola“

    Aufgaben zum Textverständnis

    201 Ergänzen Sie die Informationen zum Projekt, an dem Vera teilnimmt. __ / 2 P.

    (a) Projektname

    (b) Projektleiter

    (c) Projektort

    (d) Teilnehmerzahl

    3 „Sie können passieren. Herzlich willkommen in Brasilien.“

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  • 202 Tempelhoffs Teammitglieder haben verschiedene Aufgaben. Vervollständigen Sie die Tabelle.

    __ / 2 P.

    Teammitglieder Aufgabe

    (a) Ausstattung der Unterkunft

    (b) Stylistin

    (c) Kameraassistent

    (d) Empfang der Teilnehmer

    203 Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen zu den Bedingungen des Projektes

    richtig oder falsch sind. __ / 2 P.

    Die Projektteilnehmer … richtig falsch

    (a) mussten sich einem Auswahlverfahren unterziehen.

    (b) dürfen alles mitnehmen, was sie wollen.

    (c) werden von der Außenwelt abgeschirmt sein.

    (d) reisen zusammen mit ihren Freunden.

    204 Notieren Sie eine der Maßnahmen, die Tempelhoff für den Notfall getroffen hat. __ / 1 P.

    205 Die Medien zeigen Interesse an dem Projekt.

    Notieren Sie aus den Zeilen 67-73 einen Beleg dafür. __ / 1 P.

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  • 206 Aus welchem Grund hat sich Vera für die Teilnahme am Projekt entschieden? __ / 1 P.

    207 Vera empfindet während der Landung in zweifacher Hinsicht Druck.

    Wodurch entsteht das Druckempfinden (a) in ihren Ohren? (b) auf ihrer Brust?

    (a) __ / 1 P.

    (b) __ / 1 P.

    208 Vera nimmt während der Fahrt mit dem Bus zum Terminal ihre Umgebung mit allen

    Sinnen wahr (Z. 48-55). Notieren Sie jeweils ein Beispiel für ihre Wahrnehmung.

    __ / 3 P.

    Sinneswahrnehmung Beispiel für Veras Wahrnehmung

    (a) Sehen

    (b) Hören

    (c) Riechen

    (d) Schmecken

    (e) Fühlen

    209 Man kann vermuten, dass Vera brasilianische Wurzeln hat.

    Notieren Sie dafür einen Textbeleg. __ / 1 P.

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  • 210 Vera macht sich Gedanken über Tempelhoff. Sie stellt Vermutungen an, warum er nur einen Kameraassistenten mitnimmt.

    Ordnen Sie den Fragen jeweils eine von Veras Vermutungen zu.

    (1) Tempelhoff wünscht sich Exklusivität. (2) Tempelhoff ist entspannt. (3) Tempelhoff will keine andere Meinung akzeptieren. (4) Tempelhoff ist einfühlsam.

    Fragen Nummer

    (a) „Wollte Tempelhoff die ersten Bilder von uns nicht mit anderen teilen?“ (Z. 82) __ / 1 P.

    (b) „Wollte er Diskussionen aus dem Weg gehen? Seine Ruhe haben?“ (Z. 82 f.) __ / 1 P.

    211 Was assoziiert Vera mit dem Namen „Isola“? __ / 1 P.

    212 Kreuzen Sie an, mit welchem erzählerischen Mittel im folgenden Beispiel die Zeit

    gestaltet wird.

    Noch heute spukt dieser Gedanke oft durch meinen Kopf. … Jetzt ging plötzlich alles so schnell. (Z. 5-23)

    __ / 1 P.

    (a) Rückblende

    (b) Zeitdehnung

    (c) Zeitdeckung

    (d) Vorausdeutung

    Aufgaben zum Textverständnis: ___/ 19 P.

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  • Aufgaben zum Sprachwissen und zur Sprachbewusstheit

    251 Kreuzen Sie an, welches Wort synonym für das unterstrichene Wort in dem

    folgenden Satz verwendet werden kann.

    Im Bus war ich eingepfercht zwischen einer Frau und einem jungen Mädchen.

    __ / 1 P.

    (a) eingeklammert

    (b) eingelagert

    (c) eingefangen

    (d) eingezwängt

    252 Begründen Sie, warum in den folgenden Sätzen ein Komma bzw. kein Komma

    steht.

    (a) Esperança hatte mandelförmige , strahlende Augen. (b) Auf meiner Zunge lag ein feiner metallischer Geschmack.

    (a) __ / 1 P.

    (b) __ / 1 P.

    253 Ordnen Sie den Beispielen die entsprechenden sprachlichen Mittel zu.

    1 Personifikation 2 Vergleich 3 Metapher 4 Hyperbel 5 Anapher

    Nummer __ / 2 P.

    (a) Zwei Schlangen hatten sich gebildet.

    (b) Sie schwirrte wie ein Schmetterling umher.

    (c) Der Zeitungsartikel hatte nur die halbe Wahrheit gesagt.

    (d) Du kannst gehen. Du bist hier.

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  • 254 In den folgenden Sätzen steht das Verb sehen in unterschiedlichen Tempusformen. Notieren Sie, welcher Funktion diese Tempusformen jeweils entsprechen.

    Satz Funktion der Tempusform

    (a) Während des Fluges hatte ich drei

    Spielfilme gesehen. __ / 1 P.

    (b) Während des Fluges sah ich drei

    Spielfilme. __ / 1 P.

    255 Kreuzen Sie an, ob die unterstrichenen Adjektive prädikativ, attributiv oder adverbial

    verwendet werden.

    prädikativ attributiv adverbial

    (a) Das Flugzeug sackte ruckartig tiefer. __ / 1 P.

    (b) Wir setzten mit einem unsanften Ruck auf. __ / 1 P.

    256 Kreuzen Sie an, welcher der unten aufgeführten Satzbaupläne auf den folgenden

    Satz zutrifft.

    Mein Kopf tat weh, meine Muskeln machten schlapp, und in meinem Magen rumorte der Hunger.

    __ / 1 P.

    (a) HS, HS, HS.

    (b) HS, NS, NS.

    (c) HS, NS, HS.

    (d) NS, HS, HS.

    Aufgaben zum Sprachwissen und zur Sprachbewusstheit: ___ / 10 P.

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  • 3 Spargelzeit

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  • Weißer Spargel …

    wird auch Bleichspargel genannt und muss in der Erde reifen, deshalb wird er in Erdwällen angebaut. Sobald sein Köpfchen durch die Oberfläche bricht, wird er gestochen. Bekommt die Spitze zu viel Sonne ab, verfärbt sie sich violett – für manche Spargelliebhaber ist das ein Makel.

    Grüner Spargel …

    … wächst oberirdisch. Das Sonnenlicht nutzt er, um Photosynthese zu betreiben. Dazu lagert er den Farbstoff Chlorophyll ein. Grünspargel ist im Anbau und bei der Ernte weniger arbeitsaufwendig als Bleichspargel und darum auch günstiger. Er enthält aber mehr Vitamine und Mineralstoffe.

    Violetter Spargel …

    … ist ein Exot. Wird Bleichspargel spät geerntet, färben sich Köpfchen oder sogar die ganzen Stangen durch die Sonne violett – der Farbstoff Anthozyan schützt sie vor der UV-Strahlung. Minderwertig ist der Spargel nicht, er enthält sogar mehr Nährstoffe als weißer- Inzwischen sind auch spezielle violette Sorten im Angebot.

    Quelle: DIE ZEIT Nr. 18, 29.04.2015, S. 40.

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  • 3 Diskontinuierliche Texte „Spargelzeit“

    Aufgaben zum Textverständnis 301 Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind. __ / 2 P. richtig falsch

    (a) Spargel soll vor der Ernte blühen.

    (b) Spargel beansprucht die größte Gemüseanbaufläche in Deutschland.

    (c) Spargel unterlag großen Preisschwankungen.

    (d) Spargel wird bei der Ernte gepflückt.

    302 Im folgenden Diagramm fehlen die Angaben (a) bis (d).

    Notieren Sie die fehlenden Einträge in der Tabelle darunter. __ / 2 P.

    (a)

    (b)

    (c)

    (d)

    ....... (c)

    17079

    168

    0 5000 10000 15000 20000 25000 30000

    Niedersachsen

    (b) ……..

    (a) ……..

    Spargel in ....... (d)

    Bund

    esla

    nd

    Sehr verbreitet

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  • 303 Begründen Sie mithilfe der Grafiken, warum Deutschland als „Europameister“ der Spargelproduktion noch Spargel importiert.

    __ / 1 P.

    304 Notieren Sie einen Grund, der aus der Sicht eines Umweltschützers gegen den

    Anbau von Spargel spricht. __ / 1 P.

    305 Der Spargelbauer möchte hochwertigen Spargel anbieten.

    Notieren Sie für folgende Situationen im Spargelanbau, (a) welche Folienfarbe er nach oben legen muss. (b) welchen Effekt er dabei ausnutzt.

    Situation 1:

    Der Spargel wächst zu schnell. Situation 2:

    Der Spargel droht zu verholzen.

    (a) Farbe der Folie __ / 1 P.

    (b) Effekt __ / 1 P.

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  • 306 Kreuzen Sie an, auf welche Spargelarten die folgenden Aussagen zutreffen. __ / 2 P. Dieser Spargel … Weißer Spargel

    Grüner Spargel

    Violetter Spargel

    (a) ist preiswerter als die anderen Sorten.

    (b) darf nicht der Sonne ausgesetzt werden.

    (c) erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

    (d) erhält seine typische Farbe durch Chlorophyll.

    307 Für eine gesunde Ernährung empfehlen Ernährungsberater den Verzehr von

    Spargel. Notieren Sie dafür einen Grund.

    __ / 1 P.

    Aufgaben zum Textverständnis: __/ 11 P.

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  • 4 Richtig schreiben

    401 Welche Strategie wenden Sie an, um das Wort schnelllebig an der markierten

    Stelle richtig zu schreiben?

    Kreuzen Sie jeweils die zutreffende Rechtschreibstrategie an.

    (a) ll oder lll? __ / 1 P.

    1. Ich bilde den Plural.

    schnelllebig 2. Ich zerlege das Wort in seine Bestandteile.

    3. Ich suche ein Wort aus der Wortfamilie.

    (b) g oder ch? __ / 1 P.

    1. Ich verlängere das Wort.

    schnelllebig 2. Ich setze vor das Wort einen Artikel.

    3. Ich suche ein Wort aus der Wortfamilie.

    402 Ergänzen Sie die Tabelle, indem Sie der Schreibung des unterstrichenen Wortes die

    jeweilige Regel zuordnen.

    Regel: 1. Nomen werden großgeschrieben. 2. Nominalisierte Adjektive werden großgeschrieben. 3. Eigennamen werden großgeschrieben. 4. Adjektive werden kleingeschrieben.

    Nummer der Regel

    (a) Den Rucksack gibt es in DUNKELBLAU. __ / 1 P.

    (b) Das Logo zeigt einen ARKTISCHEN Fuchs. __ / 1 P.

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  • 403 Kreuzen Sie an, ob die unterstrichenen Wörter getrennt geschrieben oder zusammengeschrieben werden.

    zusammen getrennt

    (a) Ich saß solange / so lange im Flugzeug, dass meine Füße kribbelten. __ / 1 P.

    (b) Ich könnte jederzeit / jeder Zeit weggehen. __ / 1 P.

    (c) Ich konnte zusehen / zu sehen, wie die rechte Schlange schrumpfte.

    __ / 1 P.

    404 „Das“ oder „dass“?

    (a) Kreuzen Sie an, welche Schreibweise im folgenden Satz richtig ist.

    __ / 2 P.

    das das Ich erinnerte mich an Gesicht, ich nur vom Foto kannte.

    dass dass

    (b) Notieren Sie, mit welcher Strategie Sie Ihre Entscheidung begründen können. __ / 1 P.

    Richtig schreiben: __/ 10 P.

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  • 5 Überarbeiten eines Textes In den folgenden Sätzen aus dem Lexikon der Superlative sind Fehler enthalten.

    Korrigieren Sie nur den jeweiligen Fehler.

    R - Rechtschreibfehler Z - Zeichensetzungsfehler G - Grammatikfehler A - Ausdrucksfehler

    501 Die ersten gewürtzten Eier legten Hennen, die zusammen mit ihrem Futter eine Kräutermischung bekamen.

    R __ / 1 P.

    502 Die giftigsten Fische der Welt, dessen Gift den sofortigen Tod bedeutet, leben im Indischen Ozean.

    G (Numerus) __ / 1 P.

    503 Bei den kleinsten Bäumen der Welt , handelt es sich um zwei Weidenarten , die nur drei Zentimeter hoch sind.

    Z (Korrigieren Sie direkt im Text.) __ / 1 P.

    504 Die größten Temperaturunterschiede auf der Erde von über 100°C werden in Rußland in Sibirien gemessen.

    R __ / 1 P.

    505 Die meisten Auftritte in Horrorfilmen hat Graf Dracula, eine Figur, die der britische Schriftsteller Bram Stoker erfindet.

    G (Tempus) __ / 1 P.

    506 Die größte Blüte die sich je in Deutschland öffnete brachte es auf eine Höhe von zwei Metern.

    Z (Korrigieren Sie direkt im Text.) __ / 1 P.

    507 In Ägypten muss ein Prüfling nur eine Strecke von 30 Metern einmal vorwärts und einmal rückwärts kutschieren, um den Führerschein zu erwerben.

    A (Umgangssprache)

    __ / 1 P.

    508 Die meistgesprochene Sprache der Welt, die in fast alle Länder gesprochen wird, ist Englisch.

    G (Kasus) __ / 1 P.

    509 Die kindereichste Mutter im deutsch-sprachigen Raum, die 1504 starb, gebar 53 Kinder.

    R __ / 1 P.

    510 Bei einer Rekordgeburt erblickten in einem Zoo nacheinander 55 Junge einer Riesenschlange das Licht des Universums.

    G (Lexik) __ / 1 P.

    Überarbeiten eines Textes: ___ / 10 P.

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  • 6 Erstellen eines Schreibplans Soll während einer Klassenfahrt

    auf digitale Medien verzichtet werden?

    In Kürze soll Ihre Abschlussfahrt stattfinden. Einige Eltern und Ihr Klassenlehrer

    schlagen vor, während der gesamten Reise auf digitale Medien zu verzichten.

    Da dieser Vorschlag in Ihrer Klasse kontrovers diskutiert wird, soll darüber abgestimmt werden.

    Deshalb muss sich jeder intensiv mit dem Vorschlag auseinandersetzen.

    Verfassen Sie in Vorbereitung auf die Abstimmung eine Erörterung.

    Lesen Sie zunächst folgende Meinungsäußerungen:

    So kann man doch gar

    keine Fotos von der Reise machen!

    Was ist, wenn etwas passiert?

    Es gibt so tolle Gesellschaftsspiele, die

    viel Spaß machen.

    Face-to-face kann man

    sich besser über vertrauliche Dinge

    austauschen.

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  • Aufgabe: Vervollständigen Sie den nachfolgenden Schreibplan in Form eines Gliederungsrasters. Gehen Sie dabei wie folgt vor: a) Entscheiden Sie, welche der beiden vorgegebenen Positionen Sie als These und

    Gegenthese verwenden wollen. Streichen Sie die jeweils für Ihren Schreibplan nicht zutreffende These und Gegenthese durch.

    b) Leiten Sie aus den vorgegebenen Meinungsäußerungen zwei Pro- und zwei Kontra-Argumente ab.

    c) Stützen Sie die Argumente mit jeweils einem Beleg oder Beispiel. Sie müssen dabei auch auf Ihr Alltagswissen und eigene Erfahrungen zurückgreifen.

    d) Formulieren Sie noch ein weiteres Pro- und Kontra-Argument und stützen Sie jedes mit einem eigenen Beleg oder Beispiel.

    e) Ergänzen Sie stichwortartig Ihre Überlegungen für Einleitung und Schluss des Artikels, wobei der Schluss Ihre persönliche Meinung widerspiegeln soll.

    f) Ziehen Sie ein Fazit und formulieren Sie dementsprechend eine Empfehlung.

    Gliederungsraster: 1. Einleitung

    601 Schreibanlass / aktueller Anlass

    __/ 1 P.

    602 Hinführung zum Thema

    __/ 1 P.

    2. Hauptteil

    These Der Verzicht auf digitale Medien macht die Klassenfahrt zu einem besonders schönen Erlebnis. /

    Digitale Medien gehören zum alltäglichen Leben dazu.

    603 1. Argument • __/ 1 P.

    604 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

    605 2. Argument • __/ 1 P.

    606 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

    607 3. Argument • __/ 1 P.

    608 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

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  • Gegenthese Der Verzicht auf digitale Medien macht die Klassenfahrt zu einem besonders schönen Erlebnis. /

    Digitale Medien gehören zum alltäglichen Leben dazu.

    609 1. Argument • __/ 1 P.

    610 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

    611 2. Argument • __/ 1 P.

    612 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

    613 3. Argument • __/ 1 P.

    614 Beleg / Beispiel • __/ 1 P.

    3. Schluss

    615 persönliche Meinung

    __/ 1 P.

    616 Fazit __/ 1 P.

    617 eine Empfehlung

    __/ 1. P.

    Erstellen eines Schreibplans: ___ / 17 P.

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  • 7 Umsetzung des Schreibplans: Verfassen einer Erörterung Verfassen Sie die Erörterung auf der Grundlage Ihres Schreibplans. Soll während einer Klassenfahrt

    auf digitale Medien verzichtet werden?

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  • Additum

    Fundamentum

    Erreichte Punktzahl

    701 Einhalten der Gliederung 1 1 __/ 2 P.

    702 Schreibfunktion 3 2 __/ 5 P.

    703 Sprachliche Darstellungsleistung 2 2 __/ 4 P.

    704 Sprachliche Korrektheit (Grammatik) 2 __/ 2 P.

    705 Sprachliche Korrektheit (Rechtschreibung) 2 __/ 2 P.

    706 Sprachliche Korrektheit (Zeichensetzung) 2 __/ 2 P.

    707 Leserfreundliche Form (Übersichtlichkeit / Schriftbild) 1 __/ 1 P.

    Verfassen einer Erörterung: ___/ 18 P.

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