Nadel- und Laub-Werthölzer · nach oben streben sollte. Lichtet man jedoch zu schnell zu stark...

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www.waldbesitzer-info.de Holzvermarktung Den meisten Waldbesitzern ist oft nicht bekannt oder bewusst, welche Schätze in ihren Wäldern wach- sen. Hochwertige Hölzer verbleiben daher oft im Wald oder werden für minderwertige Zwecke verwendet. Um das Potential zu nutzen, ist es einerseits wichtig, Bäume zu zukunftsfähigen Werthölzern heranzu- ziehen und zu pflegen, und andererseits Verkaufsmöglichkeiten von Werthölzern zu erkennen und zu erschließen. Dieses Infoblatt soll zu einem besseren Verständnis von Wertholz und den daraus möglichen Gewinnpotentialen betragen. Waldbauliche Aspekte Pflege Kein Baum gleicht dem anderen. Jeder Stamm und jede Baumart hat ihre unverwechselbaren charakter- istischen Merkmale. Die richtige Pflege entscheidet darüber, ob ein Stamm ein Wertholzstamm wird. Noch während ein junger Baum heranwächst, kann der erfahrene Waldbesitzer schon erkennen, ob dieser Stamm später die Qualität von Wertholz oder gar Submissionsholz ergeben kann, vorausgesetzt es treten keine Schadereignisse ein. Fortbildungskurse z.B. an der Bayerischen Waldbauernschule schärfen hierfür den Blick und zeigen wie wertvolle Stämme richtig zu pflegen sind. Augenmaß und Wertastung Zunächst gilt es im Bestand zu erkennen welcher der jungen Bäume als späteres Wertholz am ehesten in Frage kommt. Entscheidend kann die Baumart sein. Beispielweise wählt man eher eine Elsbeere aus, als eine daneben stehende Buche, die besser rechtzeitig entfernt wird, damit sie die Elsbeere nicht zu stark bedrängt. Ein junger Baum, der in Zukunft einen Wertholzstamm bilden soll, darf in seiner Jugend nicht verletzt worden sein, z.B. vom Schalenwild. Er muss einen geraden und kräftigen Wuchs zeigen, er muss sich gegenüber gleich alten Konkurrenten gut durchsetzen können und sollte einen gesunden Eindruck machen. In den ersten Jahren kann der Waldbesitzer am Baum noch selbst pflegend eingreifen und die unteren Äste reduzieren (möglichst im Winter glatt am Stamm abschneiden), sodass der Haupttrieb stärker versorgt wird. Diese Wertastung sollte bei den ausgewählten Zukunfts- bäumen grundsätzlich stattfinden, egal um welche Baumart es sich handelt. Unter Umständen, wenn dies mit der jeweiligen Baumart ohne Wuchsbeeinträchtigung machbar ist, können auch noch bis ins hohe Alter mit entsprechenden Astsägen die Äste entfernt werden, beispielsweise ist Wertastung bei der Fichte noch bis ins Alter von 50 Jahren möglich. Später müssen die um diesen Zukunftsbaum stehenden und bedrängenden Konkurrenten so vorsichtig entfernt werden, dass immer genug Licht und Raum zur Verfü- gung steht. Ein in der Krone bedrängter Baum besitzt auch keine gleichmäßigen konzentrischen Ringe, was jedoch eines der Qualitätskriterien beispielsweise für Schälfurnierwerthölzer ist. Hierbei ist jedoch Geschick- lichkeit und entsprechendes Wissen gefragt, da jede Baumart eigene Ansprüche an Licht und freien Raum stellt. Eine Tanne wächst beispielsweise Jahrzehnte unter Schirm, während eine Kirsche möglichst schnell nach oben streben sollte. Lichtet man jedoch zu schnell zu stark auf, können ausgerechnet die astfrei gehal- tenen Zukunftsbäume Wasserreiser bilden. Fällung Wann ein Baum hiebsreif ist, um als Wertholz oder Submissionsholz zu dienen, ist sehr stark von der Baumart abhängig. Eine Eiche hat mit 150 bis 200 Jahren Submissionsstärke, eine Vogelkirsche schon mit 70 Jahren. Die Fällung von starken Stämmen erfordert viel Erfahrungen und viel Vorsicht bezüglich der Arbeitssicherheit. Eine Starkbuche mit ihren ausladenden Ästen reagiert beim Fällen anders als eine gleichgroße aber schlanke Fichte. Infoblatt 3.4 Nadel- und Laub-Werthölzer Furniereichenstämme liegen nebeneinander auf einem Submissionsplatz.

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Holzvermarktung

Den meisten Waldbesitzern ist oft nicht bekannt oder bewusst, welche Schätze in ihren Wäldern wach-sen. Hochwertige Hölzer verbleiben daher oft im Wald oder werden für minderwertige Zwecke verwendet. Um das Potential zu nutzen, ist es einerseits wichtig, Bäume zu zukunftsfähigen Werthölzern heranzu-ziehen und zu pflegen, und andererseits Verkaufsmöglichkeiten von Werthölzern zu erkennen und zu erschließen. Dieses Infoblatt soll zu einem besseren Verständnis von Wertholz und den daraus möglichen Gewinnpotentialen betragen.

Waldbauliche Aspekte

Pflege

Kein Baum gleicht dem anderen. Jeder Stamm und jede Baumart hat ihre unverwechselbaren charakter-istischen Merkmale. Die richtige Pflege entscheidet darüber, ob ein Stamm ein Wertholzstamm wird. Noch während ein junger Baum heranwächst, kann der erfahrene Waldbesitzer schon erkennen, ob dieser Stamm später die Qualität von Wertholz oder gar Submissionsholz ergeben kann, vorausgesetzt es treten keine Schadereignisse ein. Fortbildungskurse z.B. an der Bayerischen Waldbauernschule schärfen hierfür den Blick und zeigen wie wertvolle Stämme richtig zu pflegen sind.

Augenmaß und Wertastung

Zunächst gilt es im Bestand zu erkennen welcher der jungen Bäume als späteres Wertholz am ehesten in Frage kommt. Entscheidend kann die Baumart sein. Beispielweise wählt man eher eine Elsbeere aus, als eine daneben stehende Buche, die besser rechtzeitig entfernt wird, damit sie die Elsbeere nicht zu stark bedrängt.

Ein junger Baum, der in Zukunft einen Wertholzstamm bilden soll, darf in seiner Jugend nicht verletzt worden sein, z.B. vom Schalenwild. Er muss einen geraden und kräftigen Wuchs zeigen, er muss sich gegenüber gleich alten Konkurrenten gut durchsetzen können und sollte einen gesunden Eindruck machen. In den ersten Jahren kann der Waldbesitzer am Baum noch selbst pflegend eingreifen und die unteren Äste reduzieren (möglichst im Winter glatt am Stamm abschneiden), sodass der Haupttrieb stärker versorgt wird.

Diese Wertastung sollte bei den ausgewählten Zukunfts-bäumen grundsätzlich stattfinden, egal um welche Baumart es sich handelt. Unter Umständen, wenn dies mit der jeweiligen Baumart ohne Wuchsbeeinträchtigung machbar ist, können auch noch bis ins hohe Alter mit entsprechenden Astsägen die Äste entfernt werden, beispielsweise ist Wertastung bei der Fichte noch bis ins Alter von 50 Jahren möglich.

Später müssen die um diesen Zukunftsbaum stehenden und bedrängenden Konkurrenten so vorsichtig entfernt werden, dass immer genug Licht und Raum zur Verfü-gung steht. Ein in der Krone bedrängter Baum besitzt auch keine gleichmäßigen konzentrischen Ringe, was jedoch eines der Qualitätskriterien beispielsweise für Schälfurnierwerthölzer ist. Hierbei ist jedoch Geschick-lichkeit und entsprechendes Wissen gefragt, da jede Baumart eigene Ansprüche an Licht und freien Raum stellt. Eine Tanne wächst beispielsweise Jahrzehnte unter Schirm, während eine Kirsche möglichst schnell nach oben streben sollte. Lichtet man jedoch zu schnell zu stark auf, können ausgerechnet die astfrei gehal-tenen Zukunftsbäume Wasserreiser bilden.

Fällung

Wann ein Baum hiebsreif ist, um als Wertholz oder Submissionsholz zu dienen, ist sehr stark von der Baumart abhängig. Eine Eiche hat mit 150 bis 200 Jahren Submissionsstärke, eine Vogelkirsche schon mit 70 Jahren. Die Fällung von starken Stämmen erfordert viel Erfahrungen und viel Vorsicht bezüglich der Arbeitssicherheit. Eine Starkbuche mit ihren ausladenden Ästen reagiert beim Fällen anders als eine gleichgroße aber schlanke Fichte.

Infoblatt 3.4

Nadel- und Laub-Werthölzer

Furniereichenstämme liegen nebeneinander auf einem Submissionsplatz.

Durch eine falsche Fällung kann ein Stamm aufreissen und einen entsprechend schlechteren Verkaufswert be-kommen. Die Fällrichtung spielt eine wichtige Rolle, da der schwere Stamm anschließend noch zum Forstweg gezogen werden muss. Starke Stämme in Hanglagen bringen zusätzliche Schwierigkeiten mit sich.

Die Motorsäge muss in Leistung und Schwertlänge passend sein für solche starken Bäume. Waldbesitzer, die nur wenig oder keine Übung mit starken Bäumen haben oder die dafür nötige Fällausrüstung nicht besitzen, wenden sich am besten an die lokalen Privat-waldorganisationen. Diese können die entsprechend ausgebildeten Helfer samt Maschinen vermitteln.

Die Privatwaldorganisationen helfen auch im Vorfeld der Fällung bei der waldbaulichen Beratung bzgl. der Auswahl der in Frage kommenden Bäume. Manch starker und hiebsreifer Baum muss noch nicht gefällt werden, wenn dies der momentane Marktpreis für dieses Holz nicht empfehlenswert macht. Da Wert- und Submissionsholz stärker von Angebot und Nachfrage abhängig ist, bestimmt überwiegend der Markt den Fällzeitpunkt. Für die Bereitstellung eines Stammes als Wert- oder Submissionsholz ist allerdings die Fällung in der Ruhephase des Baumes (ab Oktober) zwingend notwendig. Die meisten Submissionen finden im November und Dezember statt.

Ob die Fällung von starken und wertvollen Stämmen sowohl technisch als auch von Seiten der beschriebenen Fällqualität von einem Harvester bewerkstelligt werden kann, wird etwas kontrovers gesehen. Maschinen-tech-nische Neuerungen ermöglichen nunmehr auch solche Fällungen, wenn die Einzelstammweise Entnahme beim Harvestereinsatz nicht kostendeckend ist.

Rücken und Transport

Was bei der Fällung gilt, muss auch beim Transport von Wert- und Submissionsholz beachtet werden: Verlet-zungen des Stammes sind zu vermeiden.

Je mächtiger und somit schwerer ein Wertholzstamm ist, desto kräftiger muss das Rück- und Transportfahrzeug sein. Ein Eichenstamm mit 50 cm Durchmesser und 8 m Länge wiegt waldfrisch fast zwei Tonnen.

Bei der Rückung müssen Bodenhindernisse, wie Fel-sen und Baumstumpen, vorsichtig umfahren oder zur Not auch beseitigt werden. Das Stahlseil kann ebenfalls Schäden am Holz verursachen, besonders bei dünnborkigen Baumarten wie z.B. Kirsche oder Vogel-beere. Eine Polsterung des Seils mit einer elastischen aber festen Unterlage, wie z. B. einer Kokosfasermatte, ist in diesem Fall empfehlenswert. Der Ladekran sollte den auftretenden Kräften gewachsen sein und den Stamm behutsam abheben.

Während des Transports auf der Ladefläche muss ein wertvoller Stamm gegen Verrutschungen gesichert sein, am besten mit massiven Holzkeilen.

Lagerung

Es kann unter Umständen vorkommen, dass ein Wertholzstamm zur unpassenden Jahreszeit, also im Saft stehend, gefällt wird, z.B. wegen einer Bau-maßnahme oder durch einen Sturmwurf. Auch ein im Oktober gefällter Stamm mag eventuell nicht sofort einen Käufer bei einer der Submissionen fin-den und liegt länger am Forstweg oder auf dem Submissionsplatz. Fast alle Holzarten erwidern eine zu lange und trockne Lagerung mit Rissen oder Pilz-befall und somit mit Wertverlust. Die Notmaßnahme und Alternative zum Verkauf unter Preis ist die Befeuchtung des Stammes. Bei einer geringen Anzahl von Stämmen genügt ein einfacher Gartenschlauch und eine Grünflächenberieslungsanlage. Hier kann eine Bündelung von weiteren liegen gebliebenen Stämmen innerhalb der lokalen Privatwaldorganisation kostensparend sein. Die Schnittflächen der wertvollen Stämme sollten grundsätzlich mit speziellem Schutz-harz bestrichen werden.

Definitionen

Unter Stammholz versteht man Bäume mit einem Stammdurchmesser ab etwa 20 cm, was jedoch von der Baumart abhängig ist. Eine Fichte mit 20 cm Durchmesser ist noch Schwachholz, eine Kirsche von dieser Stärke nicht mehr.

Als Starkholz werden meist alle Baumstämme mit einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von mehr als 48 cm definiert (Holzzentralblatt 87/Juli 2001). In diesem

Stärkebereich entfällt z.B. bei der Fichte ein Großteil der Holzmasse auf die Stärkeklasse H6 der Heilbronner Sortierung bzw. L4+ der Mittenstärkensortierung.

Wertholz ist Holz von hoher Qualität und damit hohem Wert.

Starke, geradwüchsige und astfreie Eichenstämme auf einem unterfränkischen Submissionsplatz. Die Schnittseiten sind zum Schutz vor zu schneller Trock-nung mit einem Harz bestrichen.

Baumart

Im Grunde kann jede Baumart als Wertholz in Frage kommen. Hier bestimmt der Markt und die Mode nach bestimmten Sorten und Farben, ob einige Baumarten stärker nachgefragt sind als andere. Je seltener eine Baumart angeboten wird, desto höher können unter Umständen die Preise liegen. Fichtenwertholz wird in der Regel niedriger bezahlt als beispielsweise Eichenwertholz. Jedoch ist auch eine Hainbuche oder eine Linde bei entsprechenden Qualitäten als Submissionsholz einzuordnen.

Stammdurchmesser und Schaftlänge.

Wert- bzw. Submissionsholz wird sehr häufig über den Stammdurchmesser und die astfreie Schaftlänge des Stamms vereinfacht dargestellt, weil dieses die bildhaftesten, wenn auch nicht die einzigen Qualitätskriterien sind. Eine feste Regel für die untere Durchmessergrenze von Wert- bzw. Submissionsholz existiert nicht, da hier auch die Baumart eine wichtige Rolle spielt. Bei einem Stammdurchmesser von 30 cm ist eine Fichte nicht unbedingt Wertholz, ein Feldahorn sicherlich schon und ein Kreuzdorn mit diesem Durchmesser könnte sogar schon Submissionsqualität besitzen. Ebenso kritisch ist das Thema astfreie Schaftlänge (in der Regel die unteren laufenden Meter, die keinen Astansatz besitzen) zu sehen. Einige Sägewerksbetriebe und Schreinereien suchen gezielt nach Wertstämmen mit einer schönen Astmusterung (z.B. für Vollholzmöbel), während für Furnier- und Spezialverwendungen (z.B. Instrumentenbau oder Kunstobjekte) Astansätze im Holz ungeeignet sind. Allgemein kann man jedoch davon ausgehen, dass die astfreien Stammstücke höher bezahlt werden.

Verletzungen und Verwachsungen.

Bei Ver- und Überwachsungen von zurückliegenden Verletzungen wird der Preis deutlich niedriger liegen. Selbst ein von seinen Dimensionen und Farbmusterungen für eine Submission geeigneter Wertholzstamm kann durch eine Verletzung, durch Drehwüchsigkeit oder Risse enorm an Wert verlieren. Hier spielt die waldbauliche Pflege und die stammschonende Fällung sowie der Transport zum Verkaufsplatz eine wichtige Rolle in der Wertschöpfung.

Holzfärbung und Kernzentrierung.

Die Holzfarbe des Splint- und des Kernholzes sowie eine möglicherweise nicht uninteressante Musterung sind für den Holzeinkäufer besonders dann wichtig, wenn das Holz meistbietend versteigert wird. Wichtig für den Einsatz als Furnierholz ist auch der möglichst zentrische Kern des Stamms. Der Bieter auf solchen Submissionen hat bei der Begutachtung der angebotenen Stämme in der Regel schon genau vor Augen, welche der vielfältigen Kundenwünsche und Modetrends sich mit welchem der Stämme erfüllen lassen könnte. Passen Ringanordnung und Farbverläufe innerhalb des Holzes zu dem, was der Markt oder die Mode gerade braucht, so lassen sich gute Preise erzielen. Schöne weiße Eichen und Eschen lassen sich oft besser verkaufen, als solche mit dunklem Kern. Wesentlich ist die Farbe des Holzes auch bei der Kirsche. Bei dieser sollten die Jahrringe nicht zu breit werden (max. 3 bis 4 mm), weil sie sich sonst grün verfärben kann. Auch das ist aber wiederum bei einigen Holzverarbeitern gefragt.

Qualitätskriterien

Die Qualitätskriterien, welche Wertholz ausmachen und nach welchen Aspekten der Holzeinkäufer schaut, sind abhängig von:

(1) der Baumart,

(2) dem Stammdurchmesser und die astfreien Meter,

(3) Verletzungen, Verwachsungen oder Fehlern,

(4) der Farbe des Splint- und Kernholzes, Kernzentrierung.

Je besser diese Kriterien den Qualitätsansprüchen von Wertholz entsprechen, desto höher sind die Erlöse für solche Stämme. Die besonders guten Stämme werden zu Versteigerungen, so genannten Submissionen gebracht („Submissionsholz“).

Oberfränkischer Submissionsplatz mit starken und geradwüchsigen (wertgeasteten) Fichten, Lärchen, Tannen und Douglasien.

Eichenwertholz auf einem Submissionsplatz in Unterfranken.

Gefördert von (alph.): Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Holzabsatzfonds, Oberfrankenstiftung. Auftraggeber: Bayerischer Waldbesitzerverband e.V. Erstellt durch: Bruckner & Strohmeier GbR (BNR). Bezug, Quellennachweise und nähere Informationen im Impressum.

ð Je mehr unterschiedliche Baumarten und Baumalter der Waldbesitzer in seinem Wald stehen hat, desto flexibler kann er art- und volumenspezifisch auf die jeweils aktuelle Holzpreissituation reagieren und desto höher ist daher der Erlös. Durch die höhere Vielfalt an Baumarten und Baumalter ist auch der naturschutzfachliche Wert des Waldes höher.

ð Je vielfältiger u. kleinstrukturierter die Sägewerk- Parkett-, Furnier- und Schreinerindustrie einer Region noch ist, desto besser bekommt man unterschiedliche Holzarten auch los und desto besser kann man als Waldbesitzer um den besten Preis verhandeln. Das hat wiederum langfristig Auswirkungen auf eine höhere Baumarten- und Strukturvielfalt im Wald.

Verkauf von Wertholz

Besonders der Kleinprivatwaldbesitzer hat selten die Mengen an Wertholz im Wald oder an der Forststraße, um größere Anfragen der Holzeinkäufer bedienen zu können. Der Erlös für den Waldbesitzer fällt jedoch niedriger aus, wenn dem Holzeinkäufer nur ein einzel-ner Stamm angeboten wird. Dieser berechnet seinen Aufwand proportional zur Holzmenge. Hier ist die Bündelung von Einzelstämmen durch die ört-liche Privatwaldorganisation wichtig und eine gute Mög-lichkeit für den einzelnen Kleinprivatwaldbesitzer den best möglichen Erlös zu erzielen.

Verkauf von Submissionsholz

Eine Wertholzversteigerung wird in der Regel von den regionalen Privatwaldzusammenschlüssen oft in enger Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten für den privaten, kommunalen und staatlichen Waldbesitz organisiert und umfasst stets größere Einzugsgebiete (z. B. Oberfranken oder Mittelschwaben). Falls eine Privatwaldgemeinschaft eine Versteigerung orga-nisiert, kann sie beim zuständigen Amt für Land- und Forstwirtschaft eine Aufwandsentschädigung für das Herrichten des Submissionsplatzes, die Verwaltungs-kosten und anderes beantragen, die jedoch in der Regel nicht die anfallenden Kosten deckt. In der Regel gehen bis zu 5% des Verkauferlöses an den Organisator der Versteigerung. Wann und wo die nächste regionale Submission stattfindet, erfährt man beim zuständigen regionalen Amt für Landwirtschaft und Forsten bzw. der lokalen Privatwaldorganisation oder im Internet:

www.wald-online.de

www.forst.bayern.de/naturwunder_holz/submissionen.

Gefragt sind bei den Submissionen besonders die starken Stämme, die den oben genannten Qualitäts-kriterien genügen und Edellaubhölzer.

Anbei einige Beispiele für erzielte Durchschnittserlöse bei einer Laubholzsubmissionen 2005 in Unterfranken: Eiche 445 €/fm, Buche 212 €/fm, Kirsche 229 €/fm, Esche 139 €/fm, Bergahorn 266 €/fm, Elsbeere 1.270 €/fm, Schwarzerle 100 €/fm und sonstige Laubhölzer 121 €/fm. Der teuerste Stamm der Submission war eine Elsbeere mit 5.528 €/fm.

Es gibt auch spezielle Nadelholzsubmissionen, die sich jedoch auf Oberfranken, die Oberpfalz und den alpinen Bereiche konzentrieren. Beispiele für erzielte Durchschnitts- (und Maximalerlöse) bei einer Nadelholzsubmissionen 2004 in Oberfranken waren: Fichte 152 €/fm (475 €/fm), Kiefer 136 €/fm (171 €/fm), Lärche 208 €/fm (311 €/fm) und Tanne 136 €/fm (136 €/fm). Der rekordverdächtiger Fichtenstamm („Fichtenbloch“) mit dem Höchstgebot hatte 79 cm Durchmesser und 2,27 fm. Bei einer Versteigerung im Jahr 2005 erzielte auch ein Lärchenstamm (1,7 fm, 85 cm Durchmesser) einen Rekordpreis von 430 €/fm.

Die bei einer Submission gehandelten Gebote sind Nettopreise. Die gesetzliche Mehrwertsteuer wird zusätzlich in Rechnung gestellt. Das Mindestgebot ist in der Regel 50 €/fm. Die Rechnungsstellung läuft in der Regel über die Geschäftsstellen der Privatwaldorganisationen. Bei Erstkäufern muss üblicherweise das Holz innerhalb von 3 Wochen nach Rechnungsstellung bezahlt sein. In der Regel gelten die allgemeinen Versteigerungsbedingungen für Holz aus dem Staatsforst (VZB-VS), die in jedem Amt für Land- und Forstwirtschaft einsehbar sind.

Starkeiche mit 8 m astfreier Länge und 70 cm mittlerer Durchmesser - als Submissionsstamm sehr gut geeignet.

Verkauf und Gewinnoptimierung