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107 Geologica Bavarica 63 107—117 München 1970 Nannoplankton-Zonen der Unteren Meeresmolasse Bayerns von CARLA MÜLLER, Frankfurt/Main 1 ) Mit l Tabelle und Tafel 1—9 1. Einleitung Im Rahmen einer Bearbeitung des kalkigen Nannoplanktons aus dem Mittel-Oligozän Deutschlands wurdedas Profilder Bohrung Füssinglausder bayerischen Vorlandmolasse bearbeitet,indemdie gesamtein diesem Gebietzur Ablagerung gekommene Folgedes Tertiärs angetroffen wurde. Im vorliegenden Beitrag wird lediglichdas Nannoplanktondes Oligozäns behandelt, da sich die zwei zur Verfügung stehenden Proben aus dem Miozän als frei von Nannoplankton erwiesen.Fürdie Überlassungdes Untersuchungsmaterialsundfürdie Erlaubniszur Veröffent- lichungder Ergebnisse dankeichder MobilOil A.G., Celle,undder Preussag A.G., Hannover. Ebenso gilt mein Dank Herrn Doz. Dr. E. MARTINI, Frankfurt/Main, für wichtige Rat- schlägeund interessante Diskussionen. Weiterhin dankeich HerrnDr.C. SITTLER, Straßburg, für die mir gebotene Gelegenheit am Elektronenmikroskop des dortigen Instituts zu arbeiten, sowie Fräulein Dr. M. SCHULER, Straßburg, für ihre Hilfe bei der Anfertigung der elektronen- mikroskopischen Aufnahmen. Das Belegmaterial für die in der Arbeit beschriebenen Holotypen befindet sich im Natur- Museumund Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurtam Main, unterder Katalog-Nr.SM.B 11002—11006 und SM. B 11008—11009. 2. Die Bohrung Füssing l Die Bohrung Füssing l wurde im November 1937 begonnen und im Juni 1938 eingestellt. Sie durchteufte das Diluvium, das Tertiär, Teile der Ober-Kreide sowie den Malm und den mittleren Dogger. Bei —1095,0m erreichte sie das kristalline Grundgebirge. Die geologische Überwachung der Bohrung hatten H. NATHANundB. WELLHÖFER.Die Untersuchungender Mikrofauna wurden von"W. WICKundK. STAESCHE durchgeführt. Es soll zunächstdas Bohrprofil angegeben werden, soweitesfür diese Arbeit von Interesse ist (NATHAN 1949): Ansatzpunkt der Bohrung Füssing l: 324,5 m ü. NN. 0,0 — 8,4 m Diluvium, Niederterrassenschotter 151,1 m Mittel-Miozän, Helvet und Burdigal: hellgrauer feinsandiger Mergel 151,6m Mittel-Miozän, Burdigal: Phosphoritsand 182,1m Mittel-Miozän, Burdigal: hellgrauer, feinsandiger Mergel 409,6 m Mittel-Oligozän, Rüpel: dunkelolivgrauer Mergelton, unten mit Mergeldolo- mitbänken 522,0 m Mittel-Oligozän, Rüpel: Bändermergel 532,3m Mittel-Oligozän, Rüpel: heller Mergelkalk 546,9m Mittel-Oligozän, Rüpel: Fischschiefer 561,5 m Mittel-Oligozän, Rüpel: Meeresgrobsand und Küstengeröll. Darunter folgen Ablagerungendes Mesozoikums. l ) Anschrift der Verfasserin: Dipl.-Geol. CARLA MÜLLER, Geol.-Paläont. Institut der Uni- versität,6 Frankfurt/Main, Senckenberg-Anlage 32—34.

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    Geologica Bavarica 63 107—117 München 1970

    Nannoplankton-Zonen der Unteren Meeresmolasse Bayernsvon

    CARLA MÜLLER, Frankfurt/Main 1)Mit l Tabelle und Tafel 1—9

    1. EinleitungIm Rahmen einer Bearbeitung des kalkigen Nannoplanktons aus dem Mittel-Oligozän

    Deutschlands wurde das Profil der Bohrung Füssing l aus der bayerischen Vorlandmolassebearbeitet, in dem die gesamte in diesem Gebiet zur Ablagerung gekommene Folge des Tertiärsangetroffen wurde.

    Im vorliegenden Beitrag wird lediglich das Nannoplankton des Oligozäns behandelt,da sich die zwei zur Verfügung stehenden Proben aus dem Miozän als frei von Nannoplanktonerwiesen. Für die Überlassung des Untersuchungsmaterials und für die Erlaubnis zur Veröffent-lichung der Ergebnisse danke ich der Mobil Oil A.G., Celle, und der Preussag A.G., Hannover.

    Ebenso gilt mein Dank Herrn Doz. Dr. E. MARTINI, Frankfurt/Main, für wichtige Rat-schläge und interessante Diskussionen. Weiterhin danke ich Herrn Dr. C. SITTLER, Straßburg,für die mir gebotene Gelegenheit am Elektronenmikroskop des dortigen Instituts zu arbeiten,sowie Fräulein Dr. M. SCHULER, Straßburg, für ihre Hilfe bei der Anfertigung der elektronen-mikroskopischen Aufnahmen.

    Das Belegmaterial für die in der Arbeit beschriebenen Holotypen befindet sich im Natur-Museum und Forschungsinstitut Senckenberg, Frankfurt am Main, unter der Katalog-Nr. SM. B11002—11006 und SM. B 11008—11009.

    2. Die Bohrung Füssing lDie Bohrung Füssing l wurde im November 1937 begonnen und im Juni 1938

    eingestellt. Sie durchteufte das Diluvium, das Tertiär, Teile der Ober-Kreidesowie den Malm und den mittleren Dogger. Bei —1095,0m erreichte sie daskristalline Grundgebirge. Die geologische Überwachung der Bohrung hattenH. NATHAN und B. WELLHÖFER. Die Untersuchungen der Mikrofauna wurdenvon "W. WICK und K. STAESCHE durchgeführt.

    Es soll zunächst das Bohrprofil angegeben werden, soweit es für diese Arbeitvon Interesse ist (NATHAN 1949):Ansatzpunkt der Bohrung Füssing l: 324,5 m ü. NN.0,0 — 8,4 m Diluvium, Niederterrassenschotter

    — 151,1 m Mittel-Miozän, Helvet und Burdigal: hellgrauer feinsandiger Mergel— 151,6 m Mittel-Miozän, Burdigal: Phosphoritsand— 182,1 m Mittel-Miozän, Burdigal: hellgrauer, feinsandiger Mergel— 409,6 m Mittel-Oligozän, Rüpel: dunkelolivgrauer Mergelton, unten mit Mergeldolo-

    mitbänken— 522,0 m Mittel-Oligozän, Rüpel: Bändermergel— 532,3 m Mittel-Oligozän, Rüpel: heller Mergelkalk— 546,9 m Mittel-Oligozän, Rüpel: Fischschiefer— 561,5 m Mittel-Oligozän, Rüpel: Meeresgrobsand und Küstengeröll.

    Darunter folgen Ablagerungen des Mesozoikums.

    l) Anschrift der Verfasserin: Dipl.-Geol. CARLA MÜLLER, Geol.-Paläont. Institut der Uni-versität, 6 Frankfurt/Main, Senckenberg-Anlage 32—34.

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    Nach dieser Bearbeitung (NATHAN 1949) wird die gesamte Abfolge von151,1—561,5 m in den Bereich des Mittel-Oligozäns und Miozäns gestellt.

    Eine neuere Bearbeitung und Gliederung der Bohrung Füssing l liegt vonKNIPSCHEER 1952 vor. Er sieht den Meeresgrobsand als Transgression der UnterenMeeresmolasse an und stellt ihn, wie auch die darüber folgenden Fischschiefer,an die Basis des Mittel-Oligozäns. Die Grenze Rupel/Chatt zieht KNIPSCHEERoberhalb des Astigerinen-Horizontes bei —408,0 m; die Chatt/Aquitan-Grenzebei —248,0 m (vgl. Tab. 1). Nach OSCHMANN 1955 und GUDDEN & ZIEGLER 1965werden die Fischschiefer und der Grobsand von —532,3 bis —561,5 m demUnter-Oligozän zugeordnet.

    3. Das Nannoplankton der Bohrung Füssing l

    Es wurden Proben aus dem Bereich von —158,0m bis —537,3m aufkalkiges Nannoplankton untersucht. Zwei Proben aus dem Miozän bei —174,0mund —158,0m enthielten kein Nannoplankton. Nach den älteren Bearbeitungendieses Profils wurde die gesamte Abfolge des Oligozäns in das Rüpel und Chatteingestuft.

    Das Nannoplankton des bearbeiteten Probenmaterials erlaubt eine Einord-nung in die bestehenden Nannoplankton-Zonen des Oligozäns (BRAMLETTE &WILCOXON 1967, HAY et al. 1967, MARTINI 1970).

    Es ergab sich dabei, daß sich die drei Unterstufen (Latdorf, Rüpel, Chatt)des Oligozäns in dieser Bohrung nachweisen lassen.

    Aus den Fischschiefern wurden zwei Proben untersucht, von denen dieuntere bei —537,3 m kein Nannoplankton enthielt. Dagegen ist die Probe bei—532,8 m sehr reich an Nannoplankton. Es ließ sich eindeutig die Floren-gemeinschaft der Ericsonia subdisticha Zone2) (NP 21) nachweisen, die MARTINI &RITZKOWSKI 1968 und MARTINI 1969 aus dem Latdorf (locus typicus) bzw. denSanden von Grimmertingen (= Tongrien inferieur) angeben.

    Die wichtigsten Formen sind:Blackites spinosus (DEFLANDRE & FERT)Braarudosphaera bigelowi (GRAN & BRAARUD)Coccolitbus eopelagicus (BRAMLETTE & RIEDEL)Coccolithus occultatus LOCKERCyclococcolithus formosus KAMPTNERDictyococcites dictyodus (DEFLANDRE & FERT)Discolitbina pulcheroides (SULLIVAN)Ericsonia subdisticha (RoTH & HAY)Istbmolithus recurvus DEFLANDRELanternithus minutus STRADNEROrthozygus aureus (STRADNER)Reticulofenestra insignita ROTH & HAYReticulofenestra umbilica (LEVIN)Rhabdosphaera spinula LEVINRhabdosphaera vitrea (DEFLANDRE)Spbenolitbus pacificus MARTINITransversopontis obliquipons (DEFLANDRE)

    Daneben treten ganz vereinzelt umgelagerte Formen aus der Kreide auf.2) Schreibweise auf ausdrücklichen Wunsch der Autorin. — Anm. d. Red.

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    Dagegen konnte die Helicopontosphaera reticulata Zone (NP 22), die demoberen Unter-Oligozän (= Tongrien superieur) entspricht, nicht nachgewiesenwerden. Es muß demzufolge mit einer Schichtlücke für dieses zeitliche Intervallgerechnet werden, ob diese noch einen Teil des unteren Rüpels umfaßt, kann nicht

    mit Sicherheit festgestellt werden.In der Bohrung Füssing l folgen über den Fischschiefern die hellen Mergel-

    kalke, die allgemein dem Rüpel zugeordnet werden. Sie erreichen eine Mächtig-keit von etwa 10,0 m. Sie enthalten nach KNIPSCHEER 1952 und HAGN 1955 nurwenig Mikrofauna.

    Die hellen Mergelkalke führen eine Nannoplankton-Vergesellschaftung, dievon der der Sphenolitbus predistentus Zone (NP 23 = unteres Rüpel) andererGebiete Deutschlands abweicht (MÜLLER 1970). Sie ist erheblich artenärmer undweist Arten auf, die bisher nur aus diesem Gebiet bekannt wurden. Ob dieseFlorengemeinschaft generell für das untere Rüpel der Vorlandmolasse ange-nommen werden kann oder nur faziell bedingt ist, muß erst durch weitere Unter-suchungen geklärt werden.

    Es lassen sich folgende Formen beobachten:Coccolithus pelagicus (WALLICH)Dictyococcites dictyodus (ÜEFLANDRE & FERT)Orthozygus aureus (STRADNER)Reticulofenestra ornata n. sp.Transversopontis latus n. sp .

    Auffallend häufig wird Orthozygus aureus (STRADNER )in diesen Proben.Diese Form ist kennzeichnend für küstennahes, flaches Wasser.

    Die von BRAMLETTE & WILCOXON 1967 als Leitformen für die Gliederungdes Mittel- und Ober-Oligozäns angegebenen Sphenolithen fehlen im gesamtenProfil der Bohrung Füssing 1.

    Die Grenze zwischen dem unteren Rüpel (= Sphenolitbus predistentusZone, NP 23) und dem oberen Rüpel (= Sphenolithus distentus Zone, NP 24)liegt innerhalb der Bändermergel bei etwa —470,0 m.

    Als typische Arten dieser Zone treten auf:Coccolithus abisectus MÜLLERCoccolithus rupeliensis n. sp.Discolithina desueta n. sp.Discolithina pygmaea LOCKERHelicopontosphaera bramlettei n. sp.Helicopontosphaera recta (HAQ)Reticulofenestra eintratet n. sp.Reticulofenestra locken n. sp.

    Neben der autochthonen Flora ist eine ganze Reihe umgelagerter Formen zubeobachten, die aus Schichten der Kreide bis Eozän stammen.

    Bemerkenswert ist das Auftreten von Helicopontosphaera recta (ÜAQ) imoberen Rüpel der bayerischen Vorlandmolasse. Diese Art wurde bisher nurim norddeutschen Raum beobachtet, während sie in der Hessischen Senke unddem Rheingraben fehlt, so daß hier eine unmittelbare Verbindung nicht an-zunehmen wäre. KNIPSCHEER 1952 bemerkt ebenfalls ein Abweichen der Mikro-

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    fauna des bayerischen Rüpels von der bekannten Mikrofauna des Septarientonsaus dem Rheingraben.

    Dagegen sind Coccolithus rupeliensis n. sp. und die Reticulofenestra-Arten,die in Norddeutschland im oberen Rüpel als die häufigsten Arten auftreten,in der bayerischen Vorlandmolasse nur recht vereinzelt vertreten.

    Die Obergrenze der Sphenolithus distentus Zone (NP 24) liegt innerhalbder Tonmergel bei einer Tiefe von —310,0m bis —274,0m. Darüber folgt dieSphenolithus ciperoensis Zone (NP 25), die weitgehend dem Chatt entspricht.Es muß allerdings betont werden, daß die Grenze zwischen der Sphenolithusdistentus Zone (NP 24) und der Sphenolithus ciperoensis Zone (NP 25) nichtzusammenfällt mit der Rupel/Chatt-Grenze, die durch die Molluskenfaunabzw. den Astigerinen-Horizont an der Basis des Chatts festgelegt ist. Es zeigtsich vielmehr, daß der untere Teil des Chatts (mit Sicherheit Chatt A) noch derSphenolithus distentus Zone angehört. Genauere Untersuchungen der Nanno-plankton-Vergesellschaftung des Chatts müssen jedoch erst noch im weiterenRahmen für Deutschland durchgeführt werden, da die für die bestehende Zonen-gliederung angegebenen Leitformen nach den bisherigen Beobachtungen nichtauftreten.

    Nach den vorläufigen Ergebnissen scheinen Discolithina enormis LOCKERund Helicopontosphaera cf. kamptneri (HAY & MOHLER) für die Sphenolithusciperoensis Zone im Molasse-Gebiet wie auch in Norddeutschland typisch zu sein.

    4. Verzeichnis der Funkpunkte der beschriebenen Arten

    Bohrung Füssing l, Vorlandmolasse des Bayerischen Innviertels.Hydrogeologische Aufschlußbohrung Farve I, Schleswig-Holstein, Mbl.:

    Hansühn 1730/9, r 21 315, h 17035.Bohrung Reitbrook HGW 1. südöstlich Hamburg.Schacht Tönisberg, Niederrheinische Bucht.Schacht Hoerstgen, Niederrheinische Bucht, Mbl.: Issum 4404, r 32826,

    h 09 320.Froidefontaine, Tongrube der Ziegelei am NE-Ausgang der Ortschaft

    Froidefontaine, Rheingraben (Elsaß).Bohrung Tabqa VB 40, 9,15 m (Syrien, am Euphrat).

    5. Beschreibung der ArtenFamilie: Coccolithaceae KAMPTNER 1928Gattung: Blackites HAY & TOWE 1962

    Blackiles spinosus (DEFLANDRE & FERT) HAY & TOWE 1962Taf. 3, Fig. 2

    1952 Discolithus spinosus DEFLANDRE & FERT, C. R. Acad. Sie. 234, 2101, Text-Fig. 4 (nomennudum).

    *1954 Discolithus spinosus n. sp. — DEFLANDRE & FERT, Ann. Paleont., 40, 143, Taf. 14,Fig. 13, ?14, 15.

    1962 Blackites spinosus (DEFLANDRE & FERT) — HAY & TOWE, Eclogae geol. Helvetiae, 55,505, Taf. 4, Fig. 5.

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    1965 Blackites spinosus (ÜEFLANDRE & FERT) — BLACK, Endeavour, 24, Fig. 17.1967 Blackites amplus n. sp. — ROTH & HAY, in: HAY et al., Trans. Gulf Coast Ass. Geol.

    Soc., 17, 445, Taf. 7, Fig. 10.1970 Blackites amplus ROTH & HAY — MÜLLER, N. Jb. Geol. Paläont. Abh., 135, 92, Taf. 11,

    Fig. 1—2, Taf. 12, Fig. 2.

    Bemerkungen: ROTH & HAY beschreiben diese Form als neue Art aus demUnter-Oligozän. Nach einem Vergleich der Abbildungen der sehr schlecht er-haltenen Exemplare von DEFLANDRE & FERT 1954 stellt B. amplus ein Synonymvon B. spinosus dar. Die abgebildeten Exemplare von HAY & TOWE 1962 undBLACK 1965 zeigen keine Unterschiede gegenüber der von ROTH & HAY 1967abgebildeten Form. Die beschriebenen Unterschiede beruhen rein auf dem Er-haltungszustand. Die Platten dieser Art bestehen aus zwei Ringen, die durchfeine Stäbchen miteinander verbunden sind. Der äußere Rand setzt sich aus etwa30 rechteckigen Elementen zusammen. Der innere Teil besteht aus zahlreichenfeinen Elementen, die sich dachziegelartig überlagern. Im Zentrum befindet sicheine einfache runde Öffnung.

    Größe: 4,7—5,0 /M.Stratigraphische Verbreitung: Ober-Eozän bis unteres Mittel-Oligozän (Sphe-

    nollthus predistentus Zone, NP 23).

    Gattung: Coccolithus SCHWARZ 1894

    Coccolithus abisectus MÜLLER 1970Taf. 9, Fig. 1—2

    1967 Coccolithus äff. bisectus (HAY, MOHLER & WADE) nov. comb. BRAMLETTE & WILCOXON,Tulane Stud. Geol., 5, 102, Taf. 4, Fig. 9—10.

    *1970 Coccolithus'! abisectus n. sp. — MÜLLER, N. Jb. Geol. Paläont. Abh., 135, l, 92, Taf. 9,Fig. 9—10, Taf. 12, Fig. 1.

    Bemerkungen: C. abisectus besitzt eine runde bis schwach elliptische Form.Die Platten bestehen aus 50—55 Elementen, von denen jeweils zwei dachförmiganeinanderliegen. Das Zentralfeld, das sich aus tafelartigen Elementen zu-sammensetzt, besitzt im Inneren eine einfache runde Zentralöffnung. Diese Artkonnte in der Vorlandmolasse nur in den Proben des oberen Rüpels beobachtetwerden.

    Größe: 8,5—11 /u.Stratigraphische Verbreitung: oberes Mittel-Oligozän (Spbenolithus distentus

    Zone, NP 24) und Ober-Oligozän (Sphenolithus ciperocensis Zone, NP 25).Coccolithus rupeliensis n. sp.Taf. 4, Fig. 1—4, Taf. 6, Fig. l

    Name: nach dem Vorkommen im Rüpel.Holotypus: das auf Taf. 4, Fig. 2—3 abgebildete Exemplar, SM. B 11002.Locus typicus: Farve I, 144,0—145,0m.Stratum typicum: Mittel-Oligozän, oberer Rupelton.Beschreibung: Die distale Platte setzt sich aus 50—55 Elementen zusammen,

    die nahezu radial verlaufen. Im Zentralfeld befinden sich etwa 50 schmale

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    Elemente, die sich nach außen hin verbreitern. Am Rand der einfachen rundenZentralöffnung werden sie abgebogen. Sie sind entgegen den Uhrzeigersinn ge-dreht. Die proximale Platte besteht aus 50 schmalen Elementen, die in Richtungdes Uhrzeigersinns gedreht sind. Die runde Zentralöffnung wird von einemschmalen Ring umgeben, der aus kurzen nahezu rechteckigen Plättchen besteht.

    C. rupeliensis ist in der Vorlandmolasse nur sehr vereinzelt vertreten, während erim norddeutschen Raum im oberen Rüpel sehr zahlreich vorkommt.

    Größe: 7,2—9,6 p.Stratigraphische Verbreitung: Mittel-Oligozän (Sphenolithus predistentus

    Zone, NP 23 und Sphenolithus distentus Zone, NP 24).

    Gattung: Cyclococcolithus KAMPTNER 1954

    Cyclococcolithus floridanus (RoTH & HAY 1967) nov. comb.Taf. 2, Fig. 1—3

    1966 Coccolithus marismontium BLACK — HAQ, Stockholm Contr. Geol., 15, (3), 28, Taf. l,Fig. 1-2.

    *1967 Coccolithus floridanus n. sp. — ROTH & HAY, in HAY et al., Trans. Gulf. Coast Geol.Soc., 17, 445, Taf. 6, Fig. 1—4.

    1967 Cyclococcolithus neogammation n. sp. — BRAMLETTE & WILCOXON, Tulane Stud. Geol.,5, (3), 104, Taf. l, Fig. 1—3, Taf. 4, Fig. 3—5.

    1970 Cyclococcolithus neogammation BRAMLETTE & WILCOXON — MÜLLER, N. Jb. Geol.Paläont. Abb., 135, 84.

    Bemerkungen: C. floridanus besteht aus zwei runden Platten, die aus 41bis 45 Elementen aufgebaut sind. Im Zentrum befindet sich eine einfache rundeÖffnung. Die Elemente verlaufen nahezu radial und zeigen nur im Bereich derZentralöffnung eine leichte Drehung. Diese Art kommt in allen Proben desOligozäns mehr oder weniger häufig vor.

    Größe: 5—10^.Stratigraphische Verbreitung: Oligozän bis Unter-Miozän.

    Gattung: Discolithina LOEBLICH & TAPP AN 1963

    Discolithina desueta n. sp.Taf. 3, Fig. 3—5

    Name: desueta (lat.) = ungewohnt.Holotypus: das auf Taf. 3, Fig. 4—5 abgebildete Exemplar, SM. B 11003.Locus typicus: Tönisberg 96,5 m.Stratum typicum: Ober-Oligozän, Grafenberger Schichten.

    Beschreibung: D. desueta ist eine relativ kleine Form. Sie weist am Randeine Reihe von gut geordneten großen Poren auf, die im polarisierten Licht deut-lich zu erkennen sind. Im Zentrum der Scheibe befinden sich weniger gut ge-ordnete kleinere Poren, die im polarisierten Licht nur undeutlich zu sehen sind.

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    In der Vorlandmolasse tritt diese Art, ebenso wie in der Niederrheinischen Bucht,vereinzelt im oberen Rüpel auf.

    Größe: 5—7,2 ju.Stratigraphische Verbreitung: oberes Mittel-Oligozän (Sphenolithus dlstentus

    Zone, N P24) bis Ober-Oligozän (Sphenolithus ciperoensis Zone, NP 25).

    Diseolithina pygmaea LOCKER 1967Taf. 3, Fig. l

    "'1967 Diseolithina pygmaea n. sp. — LOCKER, Mb. dtsch. Akad. Wiss. Berlin, 9, 761,Taf. l, Fig. 2, Taf. 2, Fig. 2—3.

    1967 Transversopontis zigzag n. sp. — ROTH & HAY, in HAY et al., Trans. Gulf. CoastAss. Geol. Soc., 17, 450, Taf. 7, Fig. 5 u. 6.

    1968 Diseolithina pygmaea LOCKER — LOCKER, Mb. dtsch. Akad. Wiss. Berlin, 10, 225,Taf. l, Fig. 20.

    Bemerkungen: LOCKER beschreibt diese Art aus dem Rüpel Norddeutsch-lands. Es ist eine relativ kleine Form mit einem erhöhten Rand und einer schrägverlaufenden Brücke über das Zentralfeld. Das Zentralfeld besitzt eine wech-selnde Anzahl von Poren. D. pygmaea tritt in der Vorlandmolasse im oberenRüpel häufig auf, während sie im unteren Rüpel bisher nicht beobachtet wurde.

    Größe: 5—6,5 ,u.Stratigraphische Verbreitung: oberes Mittel-Oligozän (Sphenolithus distentus

    Zone, NP 24) bis Ober-Oligozän (Sphenolithus ciperoensis Zone, NP 25).

    Gattung: Helicopontosphaera HAY & MOHLER 1967

    Helicoponto&phaera bramlettei n. sp.Taf. 5, Fig. 4—6

    Name: nach M. N. BRAMLETTE, La Jolla.Holotypus: das auf Taf. 5, Fig. 5—6 abgebildete Exemplar, SM. B 11004.Locus typicus: Froidefontaine Nr. 70.Stratum typicum: oberes Mittel-Oligozän, Meletta-Schichten.

    Beschreibung: Es handelt sich um eine elliptische Form, deren Platte spiraliggedreht ist und sich aus zahlreichen schmalen Elementen zusammensetzt, dieradial nach außen verlaufen. Das Zentralfeld wird durch eine leicht schrägverlaufende Brücke geteilt, wodurch zwei große längliche Poren entstehen.BRAMLETTE 8t WILCOXON geben diese Art aus dem Mittel-Oligozän von Trinidadan. Sie konnte selten bis häufig im oberen Rüpel des Rheingrabens, der HessischenSenke und des Mainzer Beckens gefunden werden, sowie im oberen Mittel-Oligozän von Tabqa, Syrien.

    Größe: 8—10 p.Stratigraphische Verbreitung: Ober-Eozän bis Ober-Oligozän (Sphenolithus

    ciperoensis Zone, NP 25).

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    Helicopontosphaera recta (HAQ) MARTINI 1969Taf. 5, Fig. 1—3, Taf. 6, Fig. 2

    ''1966 Helicosphaera seminulum BRAMLETTE & SULLIVAN recta n. subsp. — HAQ, StockholmContr. Geol, 15, (3), 34, Taf. 2, Fig. 6, Taf. 3, Fig. 4.

    1967 Helicosphaera truncata n. sp. — BRAMLETTE & WILCOXON, Tulane Stud. Geol., 5, (3),106, Taf. 3, Fig. 13—14.

    1969 Helicopontosphaera recta (HAQ 1966) nov. comb. — MARTINI, Senckenb. leth., 50, (2/3),136.

    1970 Helicopontosphaera truncata (BRAMLETTE & WILCOXON) nov. comb. — MÜLLER, N. Jb.Geol. Paläont. Abb., 135, l, 95, Taf. 10, Fig. 9—10.

    Bemerkungen: Die von BRAMLETTE & WILCOXON beschriebene H. truncatastellt sich nach elektronenmikroskopischen Untersuchungen als ein Synonym der1966 von HAQ beschriebenen H. recta heraus. BRAMLETTE & WILCOXON sowohlals auch HAQ geben diese Art aus dem oberen Mittel-Oligozän an. Sie wurdeim oberen Rüpel Schleswig-Holsteins, der Niederrheinischen Bucht und derbayerischen Vorlandmolasse gefunden, nicht dagegen in der Hessischen Senke,

    dem Mainzer Becken und dem Rheingraben.H. recta ist ausgezeichnet durch den scharf abbrechenden Außenrand. Das

    Zentralfeld weist zwei große Poren auf, die durch eine senkrecht zur Längs-achse der Form verlaufende Brücke gebildet werden.

    Größe: 7—10//.Stratigraphische Verbreitung: oberes Mittel-Oligozän (Sphenolithus distentus

    Zone, NP 24) bis Ober-Oligozän (Sphenolithus ciperoensis Zone, NP 25).

    Gattung: Reticulofenestra HAY, MOHLER & WADE 1966

    Reticulofenestra clatrata n. sp.Taf. 7, Fig. 1—3, Taf. 8, Fig. 1—2

    Name: datratus (lat.) = vergittert.Holotypus: das auf Taf. 7, Fig. 2—3 abgebildete Exemplar SM. B 11005.Locus typicus: Doberg 10,0 m.Stratum typicum: Mittel-Oligozän, oberer Rupelton.Beschreibung: R. clatrata besitzt zwei elliptische Platten, die ein großes

    elliptisches Zentralfeld aufweisen. Das Zentralfeld wird von einem groben Rostbedeckt, der aus 18—25 „Stäben" besteht, die in der Mitte zusammenstoßen.

    Es lassen sich allerdings auch Exemplare beobachten, bei denen sich aus dem Rostein unregelmäßiges Netz entwickelt (vgl. Taf. 8, Fig. 2). Die „Stäbe" gehen voneinem inneren schmalen Ring aus, der aus etwa 36 Plättchen zusammengesetzt ist.Der Außenrand besteht aus 30—40 Elementen. R. clatrata tritt sowohl imunteren als auch im oberen Mittel-Oligozän auf, wo sie im norddeutschen Raumsehr häufig wird, während sie in der bayerischen Vorlandmolasse nur vereinzeltvorkommt.

    Größe: 8—10/t.Stratigraphische Verbreitung: Mittel-Oligozän (Sphenolithus predistentus

    Zone, NP 23 und Sphenolithus distentus Zone, NP 24).

  • 116 Carla Müller

    Reticulofenestra locker! n. sp.Taf. 6, Fig. 3—5, Taf. 7, Fig. 4

    1966 Unidentified specimen of doubtful generic affiliations — HAQ, Stockholm Contr. Geol.,15, (3), 35, Taf. 6, Fig. 4—5.

    1968 Coccolithus cf. placomorphus (KAMPTNER 1948) — LOCKER, Mb. dtsch. Akad. Wiss.Berlin, 10, 222, Taf. l, Fig. 8 (non Taf. l, Fig. 7).

    Name: nach S. LOCKER, Berlin.Holotypus: das auf Taf. 6, Fig. 4—5 abgebildete Exemplar, SM. B 11006.Locus typicus: Farve I, 149,0—150,0m.Stratum typicum: Mittel-Oligozän, oberer Septarienton.

    Beschreibung: R. locken besteht aus zwei elliptischen Platten, deren Größestark variieren kann. Der Außenrand der distalen Platte weist 50—60 Elementeauf, die etwa radial verlaufen. Das große elliptische Zentralfeld trägt eineAnzahl mehr oder weniger geordneter Poren und wird von einem Ring um-geben, der aus 20—22 rechteckigen Plättchen zusammengesetzt ist.

    R. locken kommt in der bayerischen Vorlandmolasse nur sehr vereinzelt vor,ist dagegen im oberen Rüpel der Niederrheinischen Bucht häufig.

    Größe: 8—12 /*.Stratigraphische Verbreitung: Mittel-Oligozän (Sphenolithus predistentus

    Zone, NP 23 und Sphenolithus distentus Zone, NP 24).

    Reticulofenestra ornata n. sp.Taf. l, Fig. 4—6, Taf. 2, Fig. 4

    Name: ornatus (lat.) = geschmückt.Holotypus: das auf Taf. l, Fig. 5—6 abgebildete Exemplar, SM. B 11008.Locus typicus: Bohrung Füssing l, 521,8 m.Stratum typicum: Mittel-Oligozän, Bändermergel.

    Beschreibung: R. ornata hat eine schwach elliptische Form. Die proximalePlatte besteht aus 60—70 feinen Elementen, die nahezu radial angeordnet sind.Zum Zentrum hin werden sie abgedreht und verlaufen in Richtung des Uhr-zeigers. Auf der proximalen Seite wird das Zentralfeld von einem groben Gitterbedeckt, während auf der distalen Seite ein feines Netz mit zahlreichen Porenausgebildet ist.

    Diese Art konnte bisher nur in den hellen Mergelkalken des Mittel-Oligo-zäns der bayerischen Vorlandmolasse und sehr vereinzelt in den Tonmergelnbeobachtet werden.

    Größe: 6—7,5//.Stratigraphische Verbreitung: Mittel-Oligozän (Sphenolithus predistentus

    Zone, NP 23 und Sphenolithus distentus Zone, NP 24).

  • Nannoplankton-Zonen der Unteren Meeresmolasse Bayerns 117

    Gattung: Transversopontis HAY, MOHLER & WADE 1966

    Transversopontis latus n. sp.Taf. l, Fig. 1—3

    Name: latus (lat.) = breit.Holotypus: das auf Taf. l, Fig. 2—3 abgebildete Exemplar, SM. B 11009.Locus typicus: Bohrung Füssing l, 521,8m.Stratum typicum: Mittel-Oligozän, Bändermergel.

    Beschreibung: Diese elliptische Fom besteht aus etwa 60 Elementen, dienahezu radial zum Zentrum hin verlaufen. Im Zentrum befindet sich eine schrägeBrücke, die in der Mitte eine feine Trennlinie aufweist. Die beiden Zentral-öffnungen sind durch feine Elemente bis auf einen schmalen Schlitz verschlossen.Diese Art wurde bisher nur in den hellen Mergelkalken und Bändermergeln derbayerischen Vorlandmolasse gefunden, wo sie sehr zahlreich wird.

    Größe: 5,6—7 [A.Stratigraphische Verbreitung: unteres Mittel-Oligozän (Sphenolithus pre-

    distentus Zone, NP 23).

    6. Schlußfolgerungen

    Die Bearbeitung des kalkigen Nannoplanktons zeigt, daß sich hiermit einesehr gute Möglichkeit bietet, die Vorlandmolasse zu gliedern. Darüber hinauswird weitgehend ein direkter Vergleich der Molasseablagerungen mit denen derTypuslokalitäten im norddeutschen Raum ermöglicht.

    Es wurden folgende neue Arten beschrieben: Coccolithus rupeliensis n. sp.,Discolithina desueta n. sp., Helicopontosphaera bramlettei n. sp., Reticulo-fenestra clatrata n. sp., Reticulofenestra locken n. sp., Reticulofenestra ornata

    n. sp. und Transversopontis latus n. sp.Von diesen wurden Reticulofenestra ornata n. sp. und Transversopontis

    latus n. sp. bisher nur in der bayerischen Vorlandmolasse beobachtet.

    7. Literaturverzeichnis

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    Cipero Section, Trinidad, W. I.. — Tulane Studies Geol., 5, no. 3, 93—131, 10 Taf.,Tulane 1967.

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  • 118 Carla Müller, Nannoplankton-Zonen der Unteren Meeresmolasse Bayerns

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  • CARLA MÜLLER Tafel l

    Fig. l Transversopontis latus n. sp. — proximale Seite, Bohrung Füssing l, 521,8m, helleMergelkalke.

    Fig. 2—3 Transversopontis latus n. sp. — distale Seite, Bohrung Füssing l, 521,8 m, helleMergelkalke, X 2000, Holotypus SM. B 11009.

    Fig. 4 Reticulofenestra ornata n. sp. — proximale Seite, Bohrung Füssing l, 521,8m, helleMergelkalke.

    Fig. 5—6 Reticulofenestra ornata n. sp. — proximale Seite, Bohrung Füssing l, 521,8 m, helleMergelkalke, X 2000, Holotypus SM. B 11008.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • Tafel 2 CARLA MÜLLER

    Fig. l Cydococcolitkus florldanus (RoTH & HAY) nov. comb. — proximale Seite, TabqaVB 40 (Syrien), oberes Mittel-Oligozän, X 10000.

    Fig. 2—3 Cyclococcollthus floridanus (RoTH & HAY) nov. comb. — distale Seite, BohrungFavre I, 149,0—150,0 m, oberes Mittel-Oligozän, X 2000.

    Fig. 4 Reticulojenestra ornata n. sp. — proximale Seite, Bohrung Füssing l, 521,8 m, helleMergelkalke.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • CARLA MÜLLER _ . ,Tafel 3

    Fig. l Discolithma pygmaea LOCKER 1967 - proximale Seite, Bohrung Farve I 147 0—148,0 m, oberes Mittel-Oligozän. ' '

    Fig. 2 Blackites spmosvs (ÜEFL ANDRE & FERT) HAY & ToWE 1962 - distale Seite, BoomZiegeleigrube „De Roeck und Verstrepen«, Profil A, unteres Mittel-Oligozän,/\ oUOO.

    Fig. 3 Discolitbin« desueta n. sp. - distale Seite, Schacht Hoerstgen, 80,5 m, Ober-Oligozän,

    Fig. 4-5 Discolitbina desueta n. sp. - distale Seite, Schacht Tönisberg, 96,5 m, Ober-Oligozän,X 2000, Holotypus SM. B. 11003.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • Tafel 4 CARLA MÜLLER

    Fig. l Coccolithus rttpeliensis n. sp. — distale Seite, Schacht Hoerstgen, 80,5 m, Ober-Oligozän, X 7700.

    Fig. 2—3 Coccolithus rupellensis n. sp. — proximale Seite, Bohrung Farve I, 144,0—145,0 m,oberes Mittel-Oligozän, X 2000, Holotypus SM. B 11002.

    Fig. 4 Coccolithus rufeliensis n. sp. — proximale Seite, Bohrung Farve I, 147,0—148,0 m,oberes Mittel-Oligozän.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • CARLA MÜLLER Tafel 5

    Fig. l Heücopontosphaera recta (HAQ) MARTINI 1969 — proximale Seite, Tabqa VB 40(Syrien), oberes Mittel-Oligozän.

    Fig. 2—3 Helicopontosphaera recta (HAQ) MARTINI 1969 — distale Seite, Bohrung Farve I,144,0—145,0m, oberes Mittel-Oligozän, X 2COO.

    Fig. 4 Helicopontosphaera bramlettei n. sp. — proximale Seite, Tabqa VB 40 (Syrien), oberesMittel-Oligozän.

    Fig. 5—6 Helicopontosphaera bramlettei n. sp. — distale Seite, Froidefontaine Nr. 70, Meletta-Schichten, X 2000, Holotypus SM. B 11004,

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • Tafel 6 CARLA MÜLLER

    Fig. l Coccolitbus rupeliensis n. sp. — proximale Seite, Bohrung Farve I, 147,0—148,0 m,oberes Mittel-Oligozän.

    Fig. 2 Helicopontosphaera recta (HAQ) MARTINI 1969 — distale Seite, Bohrung Farve I,149,0—150,0m, oberes Mittel-Oligozän, X 4000.

    Fig. 3 Reticulofenestra locken n. sp. — distale Seite, Bohrung Farve I, 149,0—150,0 m,oberes Mittel-Oligozän.

    Fig. 4—5 Reticulofenestra locken n. sp. — distale Seite, Bohrung Farve I, 149,0—150,0 m,oberes Mittel-Oligozän, X 2000, Holotypus SM. B 11006.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • CARLA MÜLLER Tafel 7

    Fig. l Reticulofenestra clatrata n. sp. — proximale Seite, Bohrung Reitbrook HGW l,oberes Mittel-Oligozän.

    Fig. 2—3 Reticulofenestra clatrata n. sp. — distale Seite, Bohrung Doberg 10,0m, Mittel-Oligozän, X 2000, Holotypus SM. B 11005.

    Fig. 4 Reticulofenestra locken n. sp. — distale Seite, Bohrung Reitbrook HGW l, 292,5 m,oberes Mittel-Oligozän.

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

  • Tafel 8 CARLA MÜLLER

    Fig. l Reticulofenestra cla.trata n. sp. — proximale Seite, Bohrung Reitbrook HGW l, 292,5 m,oberes Mittel-Oligozän.

    Fig. 2 Reticulofenestra clatrata n. sp. — distale Seite, Bohrung Reitbrook HGW l, 292,5 m,oberes Mittel-Oligozän.

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  • CARLA MÜLLERTafel 9

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  • Tafel 10 W. RICHARD SCHLICKUM

    Belegstücke zu Fig. l—14 und 18: Bayerisches Geologisches Landesamt,München, zu Fig. 15—17: Sammlung SCHLICKUM M 1517 und M 1702. Phot.Dr. F. STRAUCH (Köln).

    Fig. l—2 Clithon (Vittoclithon) pictus (FERUSSAC), 4/1Gachensolden; 46m

    Fig. 3—4 Tbeodoxus cyrtocelis (KRAUSS), 4/1Obersur; 196,9—194m

    Fig. 5 Melanopsis impressa impressa KRAUSS, 4/1Obersur; 196,9—194m

    Fig. 6 Gyraulus trochiformis applanatus (THOMAE), 4/1Obersur; 182,9—180,0m

    Fig. 7 Planorbarlus cornu (BRONGNIART), 4/1Pickenbach; 78,2—78 m

    Fig. 8—9 Ancylus wittmanni SCHLICKUM, 4/1Ullerting; 154 m

    Fig. 10 Congeria clavaeformis (KRAUSS), 2/1Haifing 68—67 m

    Fig. 11 Congeria amygdaloides DUNKER, 2/1Haifing; 68—67 m

    Fig. 12 Congeria sp., 2/1. Taxenberg, 122,5 m

    Fig. 13 Unio eseri KRAUSS, l/lTaxenberg; 101,5 m

    Fig. 14 Cerastoderma solitarium (KRAUSS), 2/1Gachensolden; 50,2—44,8 m

    Fig. 15—16 Cerastoderma ganssi n. sp. ca. 2/1Grafing; 47,5 m, Holotypus

    Fig. 17 Limnopappia sdouetti SOHLICKUM, Innenansicht, 4/1Ratzinger Höhe, Tagesaufschluß

    Fig. 18 Rzehakia partschi (MAYER), 2/1Hinzing; 183,5 m

    GEOLOGICA BAVARICA Nr. 63, 1970

    GB 63InhaltNachruf auf HEINRICH-PAUL ARNDTNachruf auf ALBERT HOCKNachruf auf JOSEPH KNAUERNachruf auf ADOLF WURMZwei Lößprofile extremer Klimabereiche BayernsNannosphären als Gesteinsbildner des alpinen Lias-FleckenkalksEin zweiter Nachweis von (?) meteoritischen schwarzen magnetischen Kügelchen im alpinen RadiolaritDie Ergebnisse der mikropaläontologischen Untersuchungen der Erdölaufschlußbohrungen Eichstätt 1 und Daiting 1, Fränkische AlbDer Quarzrestschotter der Oberen Süßwassermolasse Ostniederbayerns — eine einheitliche Schüttung?Zur Stratigraphie des Jungquartärs im nördlichen Alpenvorland nach C-DatierungenZur Geologie des Eistobels/AllgäuDer Schüttentobel südlich Isny (Allgäu) in einem reflexionsseismischen ProfilNannoplankton-Zonen der Unteren Meeresmolasse BayernsDas Ergebnis der Bohrung Staffelsee l als Grundlage für neue Vorstellungen über Bau und Untergrund der gefalteten MolasseWeißjurablöcke und -gerölle der Alb in pleistozänen Schottern der Zusamplatte (Bayerisch Schwaben)Die Molluskenfauna der Kirchberger Schichten des Chiemsee-GebietesDie Molluskenfauna der Kirchberger Schichten der Bohrungen Pliening 101-104 (nordöstlich München)Frühwürmzeitliche Schieferkohlevorkommen im Bereich des östlichen Isar-VorlandgletschersDie Schichtenfolge der Erdölaufschlußbohrungen Eichstätt l und Daiting l, Fränkische AlbBeilagen