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6 GYMNASIUM BAYERN NATUR UND TECHNIK

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GYMNASIUM BAYERN

NATUR UND TECHNIK

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Herausgeber:

Thomas Freiman, Lauf; Wolf Kraus, Lauf

Autorinnen und Autoren: Thomas Freiman, Lauf; Wolf Kraus, Lauf; Dr. Michael Dreyer, Nürnberg;

Claudia Schneider, Nürnberg; Stefan Grabe, Lauf; Nadja Nikol, Lauf; Roland Biernacki, Nüdlingen/OT

Haard; Markus Drechsel, Heideck; Robert Raßhofer, Feldkirchen; Ulrike Kretzinger, Egmating;

Christian Farr, Hausen; Dr. Nikolaus Kocher, Würzburg

Redaktion: Aljoscha Metz

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Jörg Mair, Karin Mall, Gregor Mecklenburg, newVISION! GmbH – Bernhard A. Peter

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Inhaltsverzeichnis

Erklärung des Buchaufbaus 6

Biodiversität bei Wirbeltieren 8

Tiergarten-Rallye 10

Wölfe – Jäger im Lebensraum Wald 14

Hunde – Nachfahren der Wölfe 16

Nachgehakt Haustier Hund 19

Das Pferd – ein Steppenbewohner 20

Bauplan Säugetier 22

Vielfalt der Säugetiere 23

Der Mäusebussard – Akrobat im Lebensraum Luft 24

Nachgehakt Federn 26

Die Amsel – vom scheuen Waldbewohner

zum lärmenden Stadtvogel 27

Bauplan Vogel 28

Vielfalt der Vögel 29

Die Zauneidechse – ein flinker Räuber 30

Die Kreuzotter – schnell auch ohne Beine 32

Nachgehakt Saurier – Reptilien der Vorzeit 33

Bauplan Reptil 34

Vielfalt der Reptilien 35

Teichfrösche – zwischen Wasser und Land 36

Feuersalamander – Bewohner kühler Laubwälder 38

Methode Wir bestimmen Amphibien 39

Bauplan Amphibium 40

Vielfalt der Amphibien 41

Die Bachforelle – gegen den Strom 42

Der Karpfen – angepasst an den Teich 43

Bauplan Fisch 44

Praktikum Präparation einer Forelle 45

Vielfalt der Fische 46

Lachse – ein Leben in sehr unterschiedlichen Lebensräumen 47

Alles klar? Biodiversität bei Wirbeltieren 48

Aktive Bewegung bei Wirbeltieren 50

Vorteile durch aktive Bewegung 52

Fortbewegung auf dem Land 53

Nachgehakt Laufvögel 55

Fortbewegung in der Luft 56

Nachgehakt Flugmethoden Gleitflug, Segelflug, Schlagflug 57

Praktikum Federn 58

Andere fliegende Wirbeltiere 59

Fortbewegung im Wasser 60

Ideen aus der Natur – Bionik 62

Alles klar? Fortbewegung bei Wirbeltieren 63

Stoffaufnahme für Energieversorgung und Wachstum 64

Pflanzen als Nahrung (k)ein Problem – Von Gräsern leben 66

Pflanzen als Nahrung (k)ein Problem – Andere Pflanzenteile

nutzen 68

Von anderen Tieren leben 70

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4 NATURWISSENSCHAFTLICHES ARBEITEN

Nachgehakt Besondere Formen der Ernährung 71

Atmen an Land 72

Atmen im Wasser 73

Amphibien – Atmen an Land und im Wasser 74

Nachgehakt tauchende Wirbeltiere 75

Alles klar? Stoffaufnahme für Energieversorgung und Wachstum 76

Energie sparen, um zu überleben 78

Konstante Körpertemperatur – Vorteil oder Nachteil? 80

Praktikum Schutz vor Wärmeverlust bei thermo-

regulatorischen Tieren 81

Säugetiere im Winter 82

Bleiben oder ziehen – Vögel im Winter 83

Reisen, um zu überleben – Zugvögel 84

Nachgehakt Antworten und Fragen zum Vogelzug 85

Vogelfütterung im Winter – aber richtig 86

Überwinterung von thermokonformen Tieren 87

Alles klar? Energie sparen, um zu überleben 88

Fortpflanzung und Entwicklung bei Wirbeltieren 90

Fortpflanzung und Entwicklung – ein Überblick 92

Fortpflanzung im Wasser 94

Krötenwanderung 96

Methode Bewerten 97

Fortpflanzung und Entwicklung an Land 98

Praktikum Untersuchung eines Hühnereis 99

Fortpflanzung und Entwicklung bei Säugetieren 100

Nachgehakt Beuteltiere 101

Brutpflege 102

Alles klar? Fortpflanzung und Entwicklung bei Wirbeltieren 104

Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und Reaktion 106

Sinnesorgane im Überblick 107

Sinnesleistungen bei Wirbeltieren 108

Lexikon Besondere Sinnesleistungen 110

Alles klar? Informationsaufnahme, Informations-

verarbeitung und Reaktion 111

Verwandtschaft der Wirbeltiere und Evolution 112

Verwandtschaft ermitteln und Übersicht gewinnen

durch Ordnen 113

Lexikon Wirbeltiere Bayerns 115

Fossilien erzählen die Geschichte des Lebens 116

Eine kurze Geschichte der Wirbeltiere 117

Veränderung von Arten und Entstehung neuer Arten 118

60 Millionen Jahre Pferdegeschichte 120

Wirbeltiere und Mensch – eine vielfältige Beziehung 121

Vom Wildschwein zum Hausschwein 122

Alles klar? Verwandtschaft der Wirbeltiere und Evolution 123

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Inhaltsverzeichnis 5

Fortpflanzung und Verbreitung von Samenpflanzen 124

Samenpflanzen – Bau und Fortpflanzung im Überblick 126

Nachgehakt Abwandlungen des Grundbauplans 127

Samen und Früchte 128

Praktikum Samenverbreitung 130

Bionik – Bei Pflanzen abgeschaut 131

Fortpflanzung ohne Partner 132

Praktikum Experimente zu Keimung und Wachstum 134

Keimung und Wachstum 136

Alles klar? Fortpflanzung und Verbreitung

von Samenpflanzen 138

Energieversorgung bei Pflanzen 140

Wie ernähren sich Pflanzen? 142

Praktikum Versuche zur Fotosynthese 144

Pflanzen als Solarfabriken 145

Betrachtung von Fotosynthese und Zellatmung

auf Teilchenebene 146

Stofftransport und Speicherung in Pflanzen 147

Pflanzen als lebende Fabriken 148

Ohne Pflanzen keine Tiere und Menschen 149

Fossile Brennstoffe oder nachwachsende Rohstoffe? 150

Alles klar? Energieversorgung bei Pflanzen 152

Pflanzen reagieren auf ihre Umwelt 154

Pflanzen reagieren auf Licht 155

Pflanzen reagieren auf Schwerkraft und Berührung 156

Bewegung dient der Fortpflanzung und dem Schutz 157

Lebewesen reagieren auf ihre Umwelt 158

Alles klar? Pflanzen reagieren auf ihre Umwelt 159

Ökosystem Gewässer 160

Gewässer sind vielfältige Ökosysteme 161

Das Ökosystem See 162

Praktikum Wir untersuchen Gewässer mit einfachen

Hilfsmitteln 164

Praktikum Lebewesen im Gewässer 165

Der Fluss – ein Ökosystem mit vielen Gesichtern 166

Nutzen und Gefährdung von Gewässern 168

Alles klar? Ökosystem Gewässer 170

Grundwissen 172

Lösungen wichtiger Zuordnungsaufgaben 176

Lösungen der Für Profis-Aufgaben 179

Register 181

Bildquellenverzeichnis 184

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BIOLOGIE8

Biodiversität bei Wirbeltieren

Über eine Million verschiedene Tierarten leben auf der Erde. Man findet

sie in der Wüste, in Arktis und Antarktis, in Ozeanen, in Seen und Flüssen,

in Wäldern, auf Bergen. Sie können fliegen, schwimmen, tauchen oder

unter Wasser atmen, laufen, klettern oder kriechen. Von dieser unüber-

schaubaren Vielfalt kann dir in diesem Biologiebuch natürlich nur eine

ganz kleine Auswahl vorgestellt werden. Hinter ihrer wissenschaftlichen

Bezeichnung „Wirbeltiere“ verbergen sich faszinierende Lebewesen, die

für uns Menschen von großer Bedeutung sind.

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�1 Betrachte die TIere auf den Fotos und nenne

Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die dir

auffallen.

�2 Beschreibe, was du über die abgebildeten Tiere

und ihre Lebensräume weißt.

�3 Nenne die Kennzeichen des Lebens, die du auf den

Fotos erkennen kannst.

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10 BIOLOGIE

Tiergarten-Rallye

„Max, Anna, Marie, hier sind wir“, ruft Herr Meier laut.

„Wir dachten schon ihr kommt nicht mehr!“ Erleichtert

zählt der Biologielehrer seine Klasse nochmal durch,

dann schleust er die 6a durch den Eingang des Tier-

gartens. Bevor die Schülerinnen und Schüler allerdings

in Gruppen losziehen dürfen, spricht er mit ihnen das

Programm der Tiergartenexkursion noch einmal genau

durch. „Denkt bitte daran“, erinnert Herr Maier seine

Schüler, „auf Euren Steckbriefen möglichst viel zu den

dort genannten Tierarten zusammen zu tragen. Wo

ihr die Gehege dieser Tiere findet, ist auf dem Tiergar-

tenplan eingezeichnet (▶ 1). Den Weg kann jede Gruppe

selber wählen. Ihr könnt für eure Recherche die In-

forma tionstafeln vor den Gehegen nutzen, aber auch

eure Handys. Damit könnt ihr auch Fotos von den Tie-

ren für die Präsentation nächste Woche machen. In

zwei Stunden treffen wir uns alle an dem Kiosk hier zu

einer Abschlussbesprechung.“

Bevor die Gruppen mit ihrer Arbeit beginnen, sprechen

sich alle nochmals ab. In der Gruppe B 1 übernimmt

Anna das Ausfüllen des Steckbriefs, Marie das Foto-

grafieren und Max soll zusätzliche Notizen anfertigen.

Um den Weg festzulegen, liest Anna nochmals vor,

zu welchen Tieren die Gruppe Informationen sammeln

soll: Robbe, Strauß, Bartgeier, Boa, Schwimmwühle,

Orangeringelfisch, „Puhh“, stöhnt Max, „das ist ganz

schön viel. Da müssen wir uns ja ziemlich beeilen, dass

wir das alles schaffen!“

„Dann lass uns gleich anfangen“, sagt Anna. „Schaut

mal auf den Plan. Wenn wir so laufen, kommen wir zu

der Boa, von dort können wir weiter gehen zu den

Straußen als nächstes zu den Orangeringelfischen.

Sumpfschildkröte

Schwimmwühle

Zagros-Molch

Seepferdchen

Orangenringelfisch

Strauß

Boa

Chamäleon

Schützenfisch

Pinguin

Robbe

Trampeltier

Stockente

Steinbock

Kaiman

Luchs

Bartgeier

Pfeilgiftfrosch1

3

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18

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1 Lageplan des Tiergartens

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 11

So müsste es eigentlich ganz gut funktionieren.“ „Ein-

verstanden“, nicken Marie und Max und die Gruppe

zieht los.

Nach zwei Stunden Laufen, Fotografieren, Beobachten,

Informationstafeln auswerten und eigenen Recherchen

mit dem Handy kommen Anna, Max und Marie wieder

am Treffpunkt an und werden von Herrn Maier begrüßt.

„Hallo, ihr seht ja richtig geschafft aus. Dafür habt ihr

jetzt erst einmal Pause, bis alle anderen hier sind.“

Nachdem schließlich alle Gruppen wieder am Treff-

punkt angekommen sind, schlendern die Schüler ge-

meinsam zum Ausgang. Bevor sie den Heimweg an tre-

ten, zählt Herr Maier nochmal durch und ver ab schiedet

die 6a in das Wochenende. „Wenn Ihr wollt, könnt ihr

euch ja schon mal Gedanken zu der Präsentation am

Montag machen und eure Fotos dafür ausdrucken.

Aber jetzt kommt erst mal alle gut nach Hause!“

�1 Beschreibe den Weg, auf dem Annas Gruppe die

für sie vorgesehenen Tierarten abgelaufen haben

könnte. Erstelle mithilfe einer Internetrecherche

die dazugehörigen Tiersteckbriefe. Verwende dabei

die Vorlage, die Herr Maier für seine Klasse vorbe-

reitet hat (▶ 2).

�2 Für ihre Präsentation sollen die Schüler der 6a die

von ihnen beobachteten Tiere nicht einfach in der

Reihenfolge ihres Wegs durch den Tiergarten vor-

stellen, sondern in sinnvollen Gruppen zusammen-

fassen. Beschreibe und begründe, wie die Schüler

dabei vorgehen könnten.

�3 Tiergärten erfüllen verschiedene Aufgaben. Be-

schreibe die wichtigsten dieser Aufgaben. Nutze

dabei die Homepages verschiedener Tiergärten.

�4 In eingen Tiergärten kann man Tierarten, die unter

Tierschutz stehen, bestaunen. Nenne Gründe, die

für und gegen die Haltung dieser Tierarten in Zoos

sprechen.

�5 Finde Gründe dafür, warum ein Tiergarten nur eine

begrenzte Auswahl von Tierarten halten kann.

Gruppe 1

Gruppe 2

Gruppe 3

14

1615

17

7

2 Arbeitsblatt zur Tiergarten-Rallye

Name: Datum:

Tierart:

Tiergruppe:

Verbreitung:

Lebensraum:

Nahrung:

Gefährdung:

Besonderheiten:

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12 BIOLOGIE

Tiergarten-Rallye

„Guten Morgen“, begrüßt Herr Maier die Klasse 6a im

Biologiesaal der Schule. „Ich hoffe, ihr hattet alle ein

schönes Wochenende und könnt gut gelaunt und kon-

zentriert an die Auswertung und Präsentation eurer vie-

len tollen Steckbriefe vom Freitag gehen. Das Ganze soll

folgendermaßen ablaufen: Jede Gruppe sichtet zuerst

nochmal ihre Steckbriefe, korrigiert und ergänzt sie, falls

erforderlich. Danach setzt sich immer eine A-Gruppe mit

einer B- und einer C-Gruppe zusammen. Gemeinsam

gestaltet ihr dann ein großes Plakat für eure Präsenta-

tion. Dabei sollt ihr die verschiedenen Tierarten den an-

deren Schülern zu sinnvollen Gruppen zusammenfas-

sen. Eure Ideen dabei müsst ihr natürlich dann auch bei

eurem Vortrag den anderen erklären und begründen. Für

die Präsentation der Steckbriefe liegen hier vorne große

Papierbahnen aus. Wenn ihr fertig seid, befestigt die Bah-

nen bitte mit Klebeband an den markierten Flächen.

Wenn ihr möchtet könnt ihr auch eure ausgedruckten

Fotos von den Tieren auf den Plakaten befestigen. Wäh-

rend der Zwischenpause informiert sich jede Gruppe bei

einem Rundgang über die Ergebnisse und Präsentation

der anderen Gruppen. Jede Gruppe stellt dann im zwei-

ten Teil der Doppelstunde ihr Ergebnis den anderen vor.“

Nach der Zwischenpause starten die Gruppen mit ihren

Vorträgen. Eine Gruppe hat, wie auf Plakat 1 zu sehen,

bei ihrer Präsentation die Tierarten auf dem Plakat nach

der Art ihrer Ernährung angeordnet.

Annas Gruppe hat die verschiedenen Tierarten wie auf

Plakat 2 zu sehen angeordnet. Die Ergebnisse einer an-

deren Gruppe sind auf Plakat 3 dargestellt.

„Ihr habt ganz toll gearbeitet“, lobt Herr Maier nach Ab-

schluss der Präsentationen seine 6a. „Ganz interessant

ist natürlich, wie unterschiedlich ihr eure Tiere auf den

Plakaten angeordnet habt.“ „Und wer hat jetzt die bes-

te Anordnung?“ fragt Anna neugierig. „Alle“, lacht Herr

Maier. „Aber wie ist denn das möglich?“, will Anna ganz

enttäuscht wissen. „Robben, Pinguine, Seepferdchen

gehören doch nicht zusammen, oder etwa doch?“

„Immer schön langsam“, antwortet Herr Maier. „Um

deine sehr gute Frage zu klären, haben wir jetzt über

ein halbes Jahr Zeit im Biounterricht. Und wer weiß

Anna, vielleicht kann ich dich bis dahin ja überzeugen,

dass die die Anordnung der Steckbriefe auf den ande-

ren Plakaten genauso sinnvoll ist, wie die eurer Gruppe.

Dazu müssen wir uns aber erst einmal mit dem Körper-

bau und der Lebensweise verschiedener Tierarten be-

schäftigen. Damit wir es dabei ein bisschen leichter

haben, starten wir mit Tieren von der ihr vermutlich

schon einiges wisst. Einige von ihnen leben nämlich

schon seit Tausenden von Jahren mit uns zusammen.“

ERNÄHRUNG

Pflanzenfresser FleischfresserAllesfresser

Bartgeier

BoaStockente

3 Plakat 1

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 13

TIERGRUPPE

Boa Bartgeier

Stockente

Fische Amphibien Reptilien SäugetiereVögel

4 Plakat 2

LEBENSRAUM

Boa BartgeierStockente

Wasser Ufer / Küste Wald Trockengebiete

5 Plakat 3

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14 BIOLOGIE

Wölfe – Jäger im Lebensraum Wald

1 Wirbeltierquartett Säugetiere

Lebensraum Wald Ursprünglich war der europäische

Kontinent von großen Waldbeständen geprägt. Im Ver-

gleich zu heutigen, oft vom Menschen beeinflussten

Wäldern, waren diese ursprünglichen Wälder kaum

zugänglich. Vom Wind umgestürzte Baumriesen und

ein dichtes Untergehölz machten das Durchkommen

sehr schwer. Das Blätterdach ließ zudem nur wenig

Licht durchdringen. Diese Wälder boten ihren Bewoh-

nern neben einem unübersichtlichen Gelände mit vie-

len Versteck- und Nistmöglichkeiten ein relativ gleich-

mäßiges Klima sowie ein breites Nahrungsangebot.

Spechte, Eulen, Hirsche, Luchse, aber auch Wölfe sind

durch ihren Körperbau und ihre Sinnesleistungen gut

an ein Leben im Wald angepasst.

Die Wölfe Lange lebten Mensch und Wolf neben ein an-

der als Großwildjäger und bejagten dieselben Beute-

tiere. In den letzten Jahrhunderten wurden die Wölfe

in Mitteleuropa durch den Menschen beinahe ausge-

rottet. In östlichen Teilen unseres Kontinents konnten

Wölfe in dünn besiedelten Gebieten überleben, da sie

hier noch ursprüngliche Wälder vorfinden. Schutzmaß-

nahmen in den letzten 30 Jahren haben dazu beigetra-

gen, dass sich die Bestände auch hierzulande wieder

erholen. Inzwischen gibt es auch in Bayern wieder erste

Rückkehrer, so zum Beispiel im Bayerischen Wald.

Leben im Rudel Das Erfolgsgeheimnis der Wölfe liegt

in ihrer „Software“, dem reichhaltigen Verhaltensreper-

toire, begründet: Es ist Anfang Dezember. Rehe, Hirsche

Säugetiere

Artenzahl: 5400

Lebensraum: an Land, im Wasser und in der Luft

größter Vertreter: Blauwal mit bis zu 33 m

kleinster Vertreter: Schweinsnasenfledermaus mit ca. 3 cm

und Wildschweine, im Sommer die Hauptnahrung der

Wölfe, haben sich ins Unterholz zurückgezogen. Das

Rudel, das aus den beiden Elterntieren, zwei Nachkom-

men des Vorjahres und fünf Jungtieren besteht, bricht

zur Jagd auf. Ihr dichter Pelz schützt sie vor der Kälte.

Starken Schneefällen und Kälteeinbrüchen begegnen

die Wölfe zudem mit ihrer Fähigkeit, die eigene Körper-

temperatur unabhängig von der Umgebung nahezu

konstant zu halten. Wissenschaftler zählen sie deshalb

zu den Thermoregulatoren. Der Wolfsrüde führt das

Rudel. Tagelang durchstreifen sie in der Dämmerung

ihr 100 Quadratkilometer großes Revier. Mit ihrem fei-

nen Geruchssinn können Wölfe bis zu zwei Tage alte

Geruchs spuren wahrnehmen. Überall setzen sie bei

ihren Streifzügen Urinspritzer ab. Oft heulen sie. Nach

Tagen erfolgloser Jagd nehmen sie Witterung auf. Eine

Gruppe von Rothirschen steht in Sichtweite und gegen

den Wind. Die Wölfe zögern kurz, denn ein Angriff ist

für sie nicht ohne Risiko. Rothirsche können einen Wolf

mit ihren Hinterläufen schwer verletzen. Dann jagt

das Rudel mit hoher Geschwindigkeit auf die Hirsche

zu. Diese flüchten und laufen auseinander. Das Rudel

nimmt die Verfolgung auf ein schwaches Jungtier auf.

Anfangs kann der Hirsch den Vorsprung halten. Doch

das Wolfsrudel gibt trotz anstrengender Hetzjagd nicht

auf. Mit schwindenden Kräften wird das Jungtier lang-

samer und schließlich eingeholt. Zwei Wölfe verbeißen

sich mit ihren langen Eckzähnen, den Fangzähnen, in

den Hinterbeinen des Hirschs. Zwei andere bringen ihn

zu Fall. Durch zahl reiche Bisse wird der Hirsch getötet.

2 Gemeinsames Heulen stärkt den Zusammenhalt

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 15

Gebiss als Allzweckwaffe Die Familienmitglieder tei-

len sich die Beute. Ihr Gebiss mit verschiedenartigen

Zähnen dient dabei als vielseitiges Werkzeug. Die

scharf kantigen, gezackten Backenzähne arbeiten wie

Scherenklingen. Mit ihnen reißen und schneiden sie

größere Fleischstücke aus der Beute und zerkleinern

sie. Mit den größten Backenzähnen, den Reißzähnen,

können Wölfe auch größere Knochen aufbrechen und

so an das nahrhafte Knochenmark gelangen. Die Beute

wird vollständig verwertet. Selbst Fleischreste schaben

die Fleischfresser mit den flachen Schneidezähnen

von den Knochen.

Die Paarungszeit Ende Dezember macht sich zuneh-

mend Unruhe im Rudel bemerkbar. Die Paarungszeit

beginnt. Die fast zweijährigen Jungwölfe erreichen nun

ihre Geschlechtsreife und wandern aus dem elterli-

chen Territorium ab. Sie suchen sich ein freies Revier

mit ausreichend Nahrung, in dem sie mit einem Part-

ner einen eigenen Familienverband gründen. Im elter-

lichen Revier sind somit nur noch die einjährigen Jung-

wölfe. Das Rudel hat wieder Platz für kommenden

Nachwuchs.

Das Weibchen setzt jetzt Duftstoffe ab, die anzeigen,

dass es in Kürze paarungsbereit sein wird. Ende Januar

paaren sich die Elterntiere des Rudels. Im Körper der

Wölfin findet im Anschluss die Verschmelzung des

Spermiums mit der Eizelle statt. Deshalb sprechen

Biologen von einer inneren Befruchtung, die für Säuge-

tiere kennzeichnend ist.

3 Die jungen Wölfe betteln das Weibchen um Futter an.

Die jungen Welpen Anfang April bringt die Wölfin

nach knapp 60 Tagen Tragzeit in ihrem Bau fünf an-

fangs taube und blinde Welpen zur Welt. Typisch für

Säugetiere werden die Jungtiere von der Mutter zu-

nächst gesäugt. Den Rest ihrer ersten Lebenstage ver-

bringen die Nesthocker fast ausschließlich mit Schla-

fen. Erst nach zwei Wochen öffnen sie ihre Augen und

unternehmen erste Streifzüge in die nähere Umgebung.

Zwei Wochen später werden sie zum ersten Mal mit

Fleisch gefüttert. Die jungen Wölfe wachsen sehr

schnell heran, lernen spielerisch zu kämpfen und zu ja-

gen. Im Juni sind die Jungtiere so kräftig, dass sie das

Rudel bereits zu kurzen Jagdzügen begleiten können.

Vom Wildtier zum Haustier Knochenfunde aus der

Jungsteinzeit deuten darauf hin, dass vor etwa 15 000

Jahren bereits Wölfe in der Umgebung von Menschen

gelebt haben. Aus gezähmten Wölfen entwickelte sich

über viele Generationen der domestizierte (von lat. do-

mesticus: häuslich) Haushund. Somit ist der Wolf der

wilde Stammvater aller heute vorkommenden Hunde-

rassen. Trotz einiger Unterschiede verfügen Wölfe und

Hunde noch über zahlreiche Gemeinsamkeiten in ihren

biologischen Merkmalen. Hunde können somit in vie-

len Bereichen als „Modell“ für Wölfe dienen.

�1 Überlege, warum ein Wolfsrudel heult und Urin

verspritzt. Vergleiche dazu das Verhalten der Wölfe

mit dem von Haushunden.

�2 Erkläre die Notwendigkeit großer Reviere für ein

Wolfsrudel.

�3 Viele andere Säugetiere leben nicht im Rudel, son-

dern allein. Nenne mehrere Vorteile, die das Leben

im Rudel für Wölfe bietet.

�4 Abbildung 4 zeigt Spurenbilder von Wolf und Hund

nebeneinander. Ordne die Spuren zu und begründe!

4 Spurenbilder von Wolf und Hund

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16 BIOLOGIE

Hunde – Nachfahren der Wölfe

Ernährung Alle Säugetiere, die als Beutegreifer von

anderen Säugetieren leben, haben ein sehr ähnliches

Gebiss. Das Fleischfressergebiss hat sich im Lauf vieler

Millionen Jahre in Anpassung an die Lebensweise

entwickelt. Alle Fleischfresser, die größere Beutetiere

jagen, müssen in der Lage sein, diese festzuhalten, zu

Fall zu bringen, zu töten und zu zerlegen. Die Form des

Gebisses und der einzelnen Zähne sind dabei von ent-

scheidender Bedeutung.

3 Gebiss des Hundes

�1 Vergleiche die Funktion der Schneidezähne beim

Hund und beim Menschen.

�2 Begründe, weshalb die Bezeichnung „Schneide-

zähne“ beim Hundegebiss irreführend ist.

Schneidezähne

EckzähneEckzähne

BackenzähneBackenzähne

Fang-Fang-zähnezähne

Reiß-Reiß-zähnezähne

Schädel

Halswirbel

Schulterblatt

WirbelsäuleRippe Becken

Oberarmknochen

Ober-schenkel-knochen

Unterarmknochen

Unter-

schenkel-

knochen

Mittelfuß-knochen

Mittelhand-knochen

Ferse

HandwurzelknochenFuß-wurzel-knochen

FingerknochenZehen-knochen

Schwanzwirbel

Kniescheibe

Kopfskelett

Rumpfskelett

Arm- und Beinskelett

1 Skelett eines Hundes

Hunde sind Lauftiere Wie ihre Vorfahren, die Wölfe,

brauchen Hunde viel Bewegung. Sie sind in der Lage,

lange Wege zurückzulegen und sind kaum einzuholen,

wenn sie etwas Unwiderstehliches in der Ferne ent-

deckt haben. Windhunde, die auf Schnelligkeit ge-

züchtet sind, erreichen eine Geschwindigkeit von

110 Kilometern in der Stunde. Schlittenhunde können

über längere Zeit eine Geschwindigkeit von 20 Kilo-

metern in der Stunde durchhalten. Die langen, schlan-

ken, sehnigen Beine der meisten Hunde lassen den

schnellen Läufer schon erahnen. Auch das Skelett weist

Besonderheiten auf. Im Vergleich zum Menschen er-

kennt man einen ähnlichen Bauplan aber auch deut-

liche Unterschiede.

Die Ferse, die Fußwurzelknochen und die Mittelfuß-

knochen sind bei Hunden senkrecht gestellt. Anders

als wir Menschen tritt der Hund somit nicht mit der

Fußsohle, sondern nur mit vier Zehen auf. Er ist ein

Zehengänger. Die Krallen können nicht eingezogen

werden und geben dem Hund auf weichem Unter-

grund Halt. Eine weitere Angepasstheit an die Lebens-

weise ist der Bau der Pfoten. Die weichen Ballen sind

mit einer derben Hornhaut überzogen. Beim Laufen

auf hartem Untergrund federn sie den Körper leicht

ab. Die Wirbelsäule liegt wie ein beweglicher Brü-

ckenbogen auf vier Beinstützen. Sie findet eine Ver -

längerung in der langen Schwanzwirbelsäule. Die Wir-

belsäule aus einzelnen Wirbeln ist ein Kennzeichen

aller Wirbeltiere.

2 Bein von Hund und

Mensch im Vergleich

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 17

Geruchssinn dominiert Der Hund nimmt seine

Umwelt im Wesentlichen über den ausgepräg-

ten Geruchssinn wahr. Läuft ein Mensch durch

den Wald, hinterlässt er Duftspuren. Diese kön-

nen Hunde sogar am nächsten Tag noch auf-

nehmen und verfolgen. Der Mensch nutzt diese

besondere Fähigkeit, indem er Hunde als Spürhunde in

vielen Bereichen einsetzt. Auf Fährtensuche atmet ein

Hund bis zu 300 Mal pro Minute ein, um ständige „Up-

dates“ der Duftsituation zu bekommen. Das trocknet

die Schleimhäute aus, weshalb „Nasenarbeit“ unheim-

lich durstig macht. Als Faustregel gilt: Je länger die

Schnauze eines Hundes ist, umso besser ist auch sein

Geruchssinn.

Aus den Augen des Hundes ist die Welt zwar nicht kun-

terbunt, aber auch nicht farblos. Hunde sind rotgrün-

blind, sie erkennen Rot nur als Grün, dafür sind Blau-

töne für sie sehr gut sichtbar. Auch sehen Hunde nicht

so scharf wie Menschen. Dafür sind ihre Augen sehr

lichtempfindlich und in der Lage, Bewegungen her-

vorragend aufzulösen. Die schnellen „Bewegungsmel-

der“ schießen 80 Einzelbilder pro Sekunde, unser Auge

schafft in etwa 60. Meist bemerken Menschen die

schnelle Maus gar nicht, die der Hund längst jagt. Da

seine Augen relativ weit außen am Kopf sitzen, hat er

ein großes Gesichtsfeld. Deshalb gelingt es kaum, sich

Hunden unbemerkt von der Seite zu nähern.

4 Bau der Nase bei Hund und Mensch

Innere Organe Art und Bau der inneren Organe von

Hund und Mensch sich sehr ähnlich. Vergleicht man

ihre Darmlängen, stellt man fest, dass der Darm eines

Hundes im Verhältnis zur Körpergröße kürzer ist als der

Längsschnitt des Kopfes, von der Seite gesehen

Längsschnitt der Nase, von vorn gesehen

Hund Mensch

Riechschleimhaut

(mit Riechsinneszellen)

Schleimhaut

Knochen und Knorpel

Nasen-scheide-wand

Darm des Menschen. Somit deutet auch der Bau des

Verdauungssystems darauf hin, dass sich Hunde von

Fleisch ernähren. Die Proteinnahrung der Fleischfresser

ist leicht verdaulich. Menschen sind hingegen Alles-

fresser und müssen auch schwerer verdauliche Pflan-

zennahrung aufschließen können.

Verständigung im Rudel Bei Wölfen und Hunden

spielen neben Lauten Duftstoffe, Gesichtsausdruck

und Körperhaltung eine wichtige Rolle. Für Menschen

sind die ausgesendeten Signale eine „Fremdsprache“,

die sie erst erlernen müssen. Kennt man diese Signale,

kann man die Stimmung von Hunden besser einschät-

zen und ihr Verhalten voraussagen.

�3 Betrachte Abbildung 4 und erkläre, weshalb der

Hund etwa 200-mal besser riechen kann als der

Mensch. Nütze dabei dein Wissen über den Bau des

Darms und der menschlichen Lunge.

�4 Benenne die inneren Organe des Hundes (▶ 5). Lege

dazu in deinem Heft eine Tabelle mit drei Spalten

an. Trage die Nummer, das jeweilige Organ und

seine Funktion jeweils in eine Zeile ein.

�5 Wölfe kommen normalerweise im Rudel, bei uns

jedoch noch überwiegend als Einzeltiere vor. Grund-

sätzlich können sie größere Wildtiere wie Hirsche,

Rehe und Wildschweine erbeuten. Aber auch Klein-

säuger sowie ungeschützte, eingezäunte Nutztiere

wie Schafe oder Ziegen werden gefressen. Überlege

dir, auf welche Beute einzeln lebende Wölfe bezie-

hungsweise in Gruppen lebende Tiere bevorzugt

zurückgreifen. Denke dabei an Vor- und Nachteile

unterschiedlicher Jagdstrategien und begründe

deine Ansicht.

1 82 73 654

5 Innere Organe beim Hund, Schema

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18 BIOLOGIE

1 Hecheln zur Thermoregulation

Körpertemperatur Liegt ein Hund in der Sonne oder

ruht er sich von einem anstrengenden Lauf aus, lässt

er seine feuchte Zunge aus dem Maul hängen und

atmet schnell. Er hechelt. Hunde haben im Vergleich

zum Menschen kaum Schweißdrüsen und können nicht

schwitzen. Zusätzlich ist ihr Körper fast komplett von

einem dichten Haarkleid, dem Fell, bedeckt. Im Winter

schützt es den Hund vor Auskühlung. So kann die Kör-

pertemperatur leicht bei 38 °C gehalten werden. Ist

es jedoch warm, verschaffen sich Hunde durch das

Hecheln Kühlung. Die heraushängende, gut durch-

blutete Zunge hilft ihnen dabei. Hunde gehören wie

alle Säugetiere einschließlich des Menschen zu den

gleichwarmen Tieren, auch Thermoregulatoren ge-

nannt. Diese halten ihre Körpertemperatur ständig

auf einem bestimmten Wert. Dadurch können sie un-

abhängig von der Außentemperatur immer voll aktiv

sein. Sie müssen dafür aber mit einem erhöhten Nähr-

stoffverbrauch „bezahlen“.

Fortpflanzung Zur Fortpflanzung paaren sich die Hün-

din und der männliche Hund, der Rüde genannt wird.

Es kommt im Körper des Weibchens zur Verschmelzung

von Eizelle und Spermium. Biologen sprechen von einer

inneren Befruchtung. Im Anschluss ist die Hündin etwa

neun Wochen trächtig, ehe sie den Nachwuchs lebend

zur Welt bringt.

2 Hündin beim Säugen ihrer Welpen

Die Anzahl der jungen Welpen pro Wurf schwankt je

nach Rasse zwischen drei und zwölf Tieren. Wie bei

den meisten Säugetieren sind die Jungen zunächst

hilflos. Ihre Augenlider sind noch verschlossen. Auch

das Gehör ist noch nicht fertig entwickelt, sodass sie

als typische Nesthocker auf die Brutpflege durch ein

Elterntier angewiesen sind. Die Mutter leckt, wärmt

und beschützt ihre Welpen. Außerdem säugt sie sie mit

Milch.

Welpen eines Wurfs können sich in Aussehen und

Verhalten stark unterscheiden. Diese Vielfalt in den

Merkmalen bezeichnet man als Variabilität. Mit Blick

auf bestimmte Aufgaben oder gewünschte Merkmale

wählen Züchter aus dieser Vielfalt geeignete Tiere für

die Zucht aus und bringen sie gezielt zur Fortpflan-

zung. Die heute über 400 Hunderassen gehen auf diese

Auslese durch den Menschen zurück. So verschieden-

artig die unterschiedlichen Hunderassen auch aus-

sehen, sind sie dennoch in der Lage sich miteinander

fortzupflanzen.

�1 Erkläre, warum die Unabhängigkeit von der Außen-

temperatur für Säugetiere mit einem Mehrbedarf

an Nährstoffen verbunden ist.

�2 Suche nach weiteren Möglichkeiten, wie Hunde

ihre Wärmeabgabe regeln können.

3 Unterschiedliche Hunderassen

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19

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum

Haustier Hund

Haustier Hund 2015 lebte in rund jedem neunten

Haushalt in Deutschland ein Hund. Das hat vielfältige

Gründe. Viele Menschen verbringen mit ihrem Hund

ihre Freizeit, sie spielen mit ihm, streicheln ihn und

betreiben zum Teil sogar auch Hundesport.

Viele Hunde haben außergewöhnliche Fähigkeiten, die

sie von ihren Vorfahren geerbt haben und die sich der

Mensch zunutze macht, wie die Bilder auf dieser Seite

zeigen. Der hervorragende Geruchssinn von Wölfen –

einst zur Orientierung in unwegsamem Gelände – hilft

dem Menschen heute beim Auffinden von verschüt-

teten Personen oder Schmuggelware beim Zoll. Viele

andere Säugetiere und auch andere Tierarten besitzen

ebenfalls verblüffende Sinnesleistungen und erstaun-

liche körperliche Eigenschaften. Doch kein anderes

Haustier kann in so vielen Bereichen eingesetzt wer-

den wie der Hund. Was macht ihn zum vielseitigsten

Helfer des Menschen?

�1 Beschreibe, welche besondere Eigenschaft von Hun-

den der Mensch bei den Beispielen auf den Bildern

ausnützt.

�2 Gib weitere Beispiele an, wie Menschen sich Hunde

zunutze machen.

1 Rettungshund

2 Blindenhund

3 Schlittenhund

4 Familienhund

Benno wieder erfolgreich

Langsam geht der Polizeihundeführer M. mit seinem

Drogenspürhund Benno an den Koffern der Flugpas-

sagiere vorbei. Ausgiebig beschnuppert der Hund jedes

Gepäckstück. Plötzlich bleibt Benno bei einem Koffer

stehen. Er ist nun ganz aufgeregt am Winseln und Bel-

len und beginnt am Koffer zu kratzen. Und tatsächlich,

im Koffer befinden sich Drogen!

Benno wird mit viel Lob und Zuneigung von seinem

Hundeführer belohnt. Beide bilden ein Team, in dem

sich jeder auf den anderen verlassen kann. Seit Bennos

anderthalbjährige Ausbildung abgeschlossen ist, konn-

ten sie jetzt schon den dritten Erfolg verbuchen.

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20 BIOLOGIE

Das Pferd – ein Steppenbewohner

1 Przewalskipferde

Wilde Pferde Das Wildpferd als Vorfahre unserer

heutigen Pferde war während der letzten Eiszeit über

weite Teile Europas und Asiens verbreitet. Eisfreie

Gebiete waren von einer Steppenlandschaft geprägt.

Diese offene, ebene und baumlose Graslandschaft

bot kaum Versteckmöglichkeiten und große Tempe-

raturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Sommer-

tro cken heit und Winterkälte waren dafür verantwort-

lich, dass das Nahrungsangebot starken Schwankungen

un terlag. Dem trockenheißen Klima angepasst, hatte

das Steppenpferd ein kurzes Fell und einen relativ klei-

nen Kopf mit großen Augen und kleinen Ohren. Die

schlanken Beine mit den harten Hufen waren ideal für

schnellen Lauf und leichtfüßiges Überwinden von wei-

ten Strecken.

Mit steigenden Temperaturen entstanden aus diesen

Steppen Wälder, sodass die Wildpferde als typische

Steppenbewohner verschwanden. Lediglich in Zentral-

asien überlebte eine geringe Zahl dieser Przewalski-

pferde. Um sie vor dem Aussterben zu schützen, fing

man sie ein und versuchte erfolgreich, sie in zoologi-

schen Gärten zu vermehren. Vor einigen Jahren begann

man, Nachkommen dieser östlichen Wildpferde in ih-

rer ursprünglichen Heimat auszuwildern.

Für unsere Vorfahren waren die Steppenbewohner in

erster Linie Jagdbeute, ehe sie herausfanden, dass Pfer-

de zähmbar sind. So wurde aus dem Wildtier im Lauf

der letzten 5 000 Jahre das Nutztier Pferd. Biologen

sprechen von Domestikation. Ihre große Körperkraft

machte sie fortan zu guten Beförderungsmitteln, Last-

enträgern und Zugtieren, die sich als wertvolle Hilfe

in der Landwirtschaft erwiesen. Die Erfindung von

Autos und Traktoren führte schließlich zur Ablösung

der Arbeitspferde. Derzeit dominiert vor allem das Frei-

zeitpferd, das bei Kutschfahrten, beim Dressur- oder

Springreiten und beim Voltigieren zum Einsatz kommt.

2 Pferdebein

Angepasst an schnellen Lauf Das Skelett, die Beine

und die Bewegungsweise von Pferden sind an den aus-

dauernden und schnellen Lauf angepasst. Die langen,

schlanken Beine berühren den Boden nur mit der Spitze

einer einzigen, starken Zehe. Alle Zehen außer der drit-

ten sind bis auf Reste zurückgebildet oder ganz ver-

schwunden. Das Endglied dieser Zehe ist von einer

Hornkapsel, dem Huf, umgeben. Sie gehören somit zu

den Zehenspitzengängern und Huftieren.

Leben in der Herde Wie viele andere Huftiere, leben

auch Pferde in Herden zusammen. Sie verständigen

sich vor allem durch Wiehern, Schnauben und durch

den Gesichtsausdruck, wie zum Beispiel der Stellung

von Ohren und Lippen.

Innerhalb der Herde gibt es eine feste Rangordnung.

Eine erfahrene Leitstute führt die Herde, der Leithengst

bewacht die Gruppe. Nur er paart sich mit den Stuten,

die einmal im Jahr, meist im Frühjahr, ein Fohlen be-

kommen können. Die Jungtiere sind Nestflüchter. Das

bedeutet, dass neugeborene Fohlen kurz nach der Ge-

burt schon selbstständig sind. Nach 30 Minuten stehen

sie aufrecht und nach einer Stunde saugen sie am Euter

der Mutter.

Als Fluchttiere sind sie immer bereit, sofort loszuren-

nen. Das haben sie noch von ihren wilden Vorfahren.

Pferde, die auf der Weide in einer Herde stehen, fühlen

sich relativ sicher. Die Gemeinschaft bietet allen Tieren

Schutz vor Angreifern. Wenn die Gruppe ausruht, blei-

ben trotzdem einige Pferde wach, so können sie bei

Gefahr die anderen warnen.

Ernährung Pferde sind reine Pflanzenfresser, die sich

vorwiegend von Gras ernähren. Mit den Schneidezäh-

nen in Ober- und Unterkiefer reißen sie Pflanzen-

büschel kurz über dem Boden ab. Aufgrund harter

Becken

Ober-schenkelknochen

Unterschenkel-knochen

Mittelfußknochen

Ferse

Fuß-wurzel-knochen

Zehenknochen

Kniescheibe

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 21

Bestandteile in den Pflanzen entwickelten sich bei den

Pferden hochkronige Backenzähne mit einem hohen

Zahnzementanteil, um dem verstärkten Abrieb beim

Kauen entgegenzuwirken. Pferde verfügen somit über

ein typisches Pflanzenfressergebiss. Da der Magen von

Pferden im Verhältnis zu ihrer Körpergröße klein ist,

müssen sie die benötigte Nahrungsmenge in vielen

kleinen Portionen aufnehmen.

Vom Magen gelangt der Nahrungsbrei unmittelbar

in den Darm, in dem die Hauptverdauung stattfindet.

Der Darm selbst ist über 30 Meter lang. Besonders

wichtig bei der Verdauung ist der Blinddarm. Er fasst

rund 33 Liter.

1

4 5

8 92 73 6

Blind-darm

nicht gesehener Raum

einäugig gesehener Raum

beidäugig gesehener Raum

KatzePferd

4 Gesichtsfeld eines Pferdes

3 Innere Organe des Pferdes

�1 Benenne die in Abbildung 3 dargestellten inneren

Organe des Pferds.

�2 Vergleiche die beiden Gesichtsfelder in Abbildung 4

und erkläre, warum die Lage der Augen am Kopf für

beide Lebewesen eine Anpassung an ihre Lebens-

weise bedeutet.

�3 Die Urpferde als frühe Vorfahren unserer heuti-

gen Pferde waren in etwa fuchsgroß und lebten in

dichten Wäldern. Pferde sind als Steppentiere je-

doch erheblich größer. Begründe, weshalb die zu-

nehmende Körpergröße im Lebensraum Steppe von

Vorteil ist.

�4 Stelle die typischen Angepasstheiten von Pferd und

Wolf an ihre Lebensweise und Lebensräume einan-

der in Form einer Tabelle gegenüber.

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22 BIOLOGIE

Bauplan Säugetier

Grundbauplan Säugetiere gehören zusammen mit

anderen Tiergruppen zu den Wirbeltieren. Alle Wirbel-

tiere sind gekennzeichnet durch einen Schädel und

eine stützende Wirbelsäule. Mit Ausnahme der Fische

besitzen sie zudem einen Schulter- und einen Becken-

gürtel sowie vier Gliedmaßen.

Im Zuge ihrer Entwicklungsgeschichte haben die Säu-

getiere nahezu alle Lebensräume besiedelt und sich

dabei in eine Vielzahl von Formen aufgeteilt. Eine Reihe

von Abwandlungen des Grundbauplans befähigt sie,

die Heraus forderungen des jeweiligen Lebensraums

zu meistern. Bei wasserlebenden Arten wie den Walen

sind die Vordergliedmaßen zu Flossen umgebildet, wäh-

rend die Hintergliedmaßen nur noch ansatzweise vor-

handen sind. Fledermäuse verfügen als Anpassung an

das Fliegen über Flughäute, die zwischen den stark ver-

längerten Fingerknochen aufgespannt sind.

Gemeinsame Merkmale Säugetiere sind gekennzeich-

net durch eine innere Befruchtung. Sie bringen ihre

Jungen in der Regel lebend zur Welt, betreuen sie in-

tensiv und säugen sie mit Milch aus ihren Milchdrüsen.

Sie betreiben Brutpflege. Fast alle besitzen ein isolie-

rendes Fell aus Haaren und halten als Thermoregula-

toren ihre Körpertemperatur konstant.

Ihr Körper wird durch eine mehr oder weniger dicke

Hautschicht noch zusätzlich gegen Kälte isoliert, so-

dass ihre Aktivität damit weitgehend unabhängig von

der Außentemperatur ist. Alle Säugetiergebisse besit-

zen verschiedenartig ausgebildete Zahngruppen. Egal,

ob Pflanzenfresser, Fleischfresser oder Allesfresser:

Eine möglichst gute Zerkleinerung der Nahrung ist für

die meisten Säugetiere ein Muss.

Alle Säugetiere und damit auch der Mensch haben

einen doppelten Blutkreislauf und eine leistungs-

fähige Lunge mit einer großen Austauschfläche für die

Atemgase. Säugetiere verfügen über ein vergleichs-

weise großes Gehirn sowie über hochentwickelte Sin-

nesorgane. Sie sind ausgesprochen lernfähig.

Zusammenlebende Säugetiere bilden oft eine feste

Rangordnung aus und können sich untereinander auf

vielfältige Art und Weise verständigen.

Durch Zucht, also fortlaufende Auswahl von Tieren mit

erwünschten Eigenschaften, hat der Mensch im Lauf

der Zeit geeignete Säugetierarten domestiziert, das

heißt, zu Haustieren gemacht. Dabei entstanden aus

der Stammform viele Rassen. Das sind bestimmte

Eigenschaftskombinationen innerhalb einer Art.

Wollhaar

Grannenhaar

Wirbelsäule

Säugende Hündin

Lungenatmung

Haut mit Haaren

1 Bauplan und Merkmale der Säugetiere

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Biodiversität bei Wirbeltieren – Säugetiere in ihrem Lebensraum 23

Vielfalt der Säugetiere

Der Blauwal Das größte lebende Tier der Welt ist der

Blauwal. Bei einem Gewicht von durchschnittlich etwa

130 Tonnen kann ein ausgewachsener Blauwal bis zu

33 Meter lang werden. Als Bartenwal besitzt der Blau-

wal kein Gebiss, sondern riesige Hornplatten, die ihm

zur Filterung seiner Nahrung aus dem Wasser dienen.

Täglich nimmt er damit Tonnen von Plankton und klei-

nen Fischen auf. Obwohl sie permanent im Wasser le-

ben, müssen Blauwale als Lungenatmer alle zwei bis

drei Minuten zum Luftholen auftauchen.

Der Maulwurf Die tag- und nachtaktiven Einzelgän-

ger leben in einem umfangreichen Gangsystem unter

der Erde. Mit den zu Grabschaufeln umgebildeten Vor-

dergliedmaßen graben die streng geschützten Säuger

dicht unter der Erdoberfläche und suchen Insekten. Die

nahezu blinden Tiere haben hervorragende Tasthaare,

ein gutes Gehör und ihre Fellhaare können sich in alle

Richtungen drehen. So können sie sich mühelos in ih-

ren Gängen bewegen.

Die Fledermaus Fledermäuse gehören zu den weni-

gen Säugetieren, die fliegen können. Mit ihren Flug-

häuten zwischen den Fingerknochen sind sie hervor-

ragende Flieger, dafür aber kaum in der Lage, sich auf

andere Weise fortzubewegen. Einige Fledermausarten

fressen Insekten, andere Früchten, Nektar oder Pollen.

Als nachtaktive Tiere können sie ihre Beute kaum sehen

und müssen auf ein Ultraschall-Ortungssystem zurück-

greifen. Hierbei senden sie hohe Pfeiftöne aus und

schätzen am Echo die Position Ihrer Beute ein.

Das Gürteltier Gürteltiere gehören einer sehr alten

Gruppe von Säugetieren an. Den Namen verdanken die

Gürteltiere ihren gürtelähnlichen Ringen aus Kno chen-

und Hornplatten. Bei Gefahr rollen sich einige zusam-

men. Die vorwiegend in Südamerika beheimateten

Gür teltiere sind nachtaktive Einzelgänger. Sie leben

von kleinen Insekten und wirbellosen Tieren, die sie

mit ihrer klebrigen und langen Zunge erbeuten. Tags-

über verstecken sie sich in Erdhöhlen.

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