Naturgeschichte einiger Medicinalpflanzen Mexikos

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Naturgertchichte einigcr Medicinalpflanzen Mexikos. 149 Taraxacum Skvenii Dec. Draba scabra C. A. M. Delphinium caucasicum C. A. M. Anthemis Marschalliana W. var. Rudolphiana C. A. M. Sedum tenellum M. B. Ranunculus arachnoideus C. A. M. Lamium tomentosum W. Arenaria lychnidea M. B. Veronica minuta C. A. M. Eunonia rotundifolia C. A. M. Alsine imbricata 0. A. M. Eritrichium nanum Schrad. Cerastium latifolium L. Die Fauna des Kaukasus ist durch zahlreiche Tagfalter, die jedoch nur wenige Arten vertreten, repriisentirt, die gegen 11 Uhr Vormittags ihr Spiel beginnen. Gesammelt wurden: Yelanagria Galatea L., M. Cloth0 Hubn., Argynnis Dia L., A. Euphrosyne L., A. Adippe L., A. Aglaja L., Malitaea Cinxia L., M. trivia W. V., M. Athalia Esp., Caliae myrmy- donia Esp., Pararga Maera L. etc. Unscheinbare Wickler verlassen die untere Blattseite der Gebiische und flattern ver- einzelt auf kurze Distanzen umher, sie meiden aufs Sorgfal- tigste den warmen Sonnenstrahl am Tage. (Petmmann'a Mit- theilungen. I. u. ILZ; 1867.). ' R. Natnrgeschichte einiger Medicinalphnzen Mexilcos. Von Thomas. Die Menge der Medicinalpflanzen, welche von den India- nern in der Umgegend von Orizaba eu eigenem Gebrauche oder m m Verkaufe gesammelt werden , ist sehr betrachtlich; Tho m a s beschrankt sich auf die bekanntesten und gebrauch- lichsten : G u a c o spielt in Mexiko eine grosse Rolle und wnrde lange Zeit gegen den Biss giftiger Schlangen angewandt. Mehre Ptlanzen fiihren den Namen Guaco, die folgenden hat T h o ma s Gelegenheit gehabt zu sehen : Y i Ida n i a G u a c o (Eupatoriaceae) wachst in den heissen Landern, wird gefunden bei San Juan de la Punta, einem Dorfe des Bezirks Cordova. Die Blatter sind griin, violett gefleckt, wechselstiindig , oval, gezahnt , 16 - 20 Centimeter lang. Die Bluthen bilden eine Dolde, die Bluthchen stehen zu vier, die Kernkapseln (Achenen) habe eine lange Haarkrone, die den Kelch uberragt. Der Stengel ist kletternd, gefurcht, hohl, mit Mark gefiiut; die Rinde ist niit einer festen, zusam- menhangenden Epidermis bedeckt. Der Durchmesser des Stengels variirt an der Basis zwischen 5-8 Centimeter, und die Hohe kann bis 15 Meter betragen. Die Mikania hat wenig

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Naturgertchichte einigcr Medicinalpflanzen Mexikos. 149

Taraxacum Skvenii Dec. Draba scabra C. A. M. Delphinium caucasicum C. A. M. Anthemis Marschalliana W. var. Rudolphiana C. A. M. Sedum tenellum M. B. Ranunculus arachnoideus C. A. M. Lamium tomentosum W. Arenaria lychnidea M. B. Veronica minuta C. A. M. Eunonia rotundifolia C. A. M. Alsine imbricata 0. A. M.

Eritrichium nanum Schrad.

Cerastium latifolium L.

Die Fauna des Kaukasus ist durch zahlreiche Tagfalter, die jedoch nur wenige Arten vertreten, repriisentirt, die gegen 11 Uhr Vormittags ihr Spiel beginnen. Gesammelt wurden: Yelanagria Galatea L., M. Cloth0 Hubn., Argynnis Dia L., A. Euphrosyne L., A. Adippe L., A. Aglaja L., Malitaea Cinxia L., M. trivia W. V., M. Athalia Esp., Caliae myrmy- donia Esp., Pararga Maera L. etc. Unscheinbare Wickler verlassen die untere Blattseite der Gebiische und flattern ver- einzelt auf kurze Distanzen umher, sie meiden aufs Sorgfal- tigste den warmen Sonnenstrahl am Tage. (Petmmann'a Mit- theilungen. I. u. ILZ; 1867.). ' R.

Natnrgeschichte einiger Medicinalphnzen Mexilcos. Von Thomas.

Die Menge der Medicinalpflanzen, welche von den India- nern in der Umgegend von Orizaba eu eigenem Gebrauche oder m m Verkaufe gesammelt werden , ist sehr betrachtlich; T h o m a s beschrankt sich auf die bekanntesten und gebrauch- lichsten :

G u a c o spielt in Mexiko eine grosse Rolle und wnrde lange Zeit gegen den Biss giftiger Schlangen angewandt. Mehre Ptlanzen fiihren den Namen Guaco, die folgenden hat T h o ma s Gelegenheit gehabt zu sehen :

Y i Ida n i a G u a c o (Eupatoriaceae) wachst in den heissen Landern, wird gefunden bei San Juan de la Punta, einem Dorfe des Bezirks Cordova. Die Blatter sind griin, violett gefleckt, wechselstiindig , oval, gezahnt , 16 - 20 Centimeter lang. Die Bluthen bilden eine Dolde, die Bluthchen stehen zu vier, die Kernkapseln (Achenen) habe eine lange Haarkrone, die den Kelch uberragt. Der Stengel ist kletternd, gefurcht, hohl, mit Mark gefiiut; die Rinde ist niit einer festen, zusam- menhangenden Epidermis bedeckt. Der Durchmesser des Stengels variirt an der Basis zwischen 5-8 Centimeter, und die Hohe kann bis 15 Meter betragen. Die Mikania hat wenig

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Geruch, aber s t a r k b i t t e r n Geschmack; man bereitet daraus ebe Tinctur , die gegen Schlangenbiss Anwendung findet.

In der Emge- gend von Orizaba heisst diese Pflanze Guaco; man findet sie in den Waldern des Rancho von Pinuela und der Hacienda von Potrero westlich von Cordova. Es ist eine Liane, deren Blatter kreisformig, tief herzformig und sehr spitz sind. Die Pflanze ist s t a r k a r o m a t i s c h , s e h r b i t t e r . Der Sten- gel iet kletternd, theilweise hohl; die Knoten haben wurzel- formige Ranken, mit welchen sich die Pflanze an die Baume heftet. Der Stengel ist mehre Meter lang, sein gcosster Durchmesser 2 - 3 Centimeter. Die Indianer betrachten diese Pflanze als e i n s i c h e r e 8 Spec i f i cum g e g e n den B i se g i f t i g e r S c h l a n g e n ; sie wenden eine daraus bereitete Tinctur an, doch ist ihre Wirkung nicht sicher bekannt, denn die Mexikaner halten viele unschadliche Reptilien f&

S a r ti a p a r i 11 a (Asparagineae). Die Indianer bezeich- neten die Sarsaparilla fruher lnit dem Namen m e c a p a t l i , gegenwartig nennen sie dieselbe allgemein sarza. In der Umgegend von Orizaba giebt es davm in der Sierra von Songolica zweiArten: die eine ist S m i l a x S a l s a p a r i l l a (L.), die andern S m i l a x med ica (Schlechtend..). Die erste hat einen vierkantigen , kletternden , mit Dornen besetzten Stengel, deren Spitzen nach dem Boden hin gekriimmt sind. Me Blatter sind wechselstiindig , oval, etwas lanzettfiimig, haben 5 Nerven und an der Basis Wickelranken. Die Manze bluht im Juli und August, die Bluthen sind gestielt, weiss- lich griin.

S m i l a x medica hat einen vielkantigen Stengel und Dornen, von welchen nur einige gehummt sind. Die Blatter stehen einzeln, sind herzformig mit 5 Nerven.

Beide Arten sind aussen braunroth, innen weiss , haben keinen Geruch; im frischen Zustande einen s t a r k b i t t e r n G e s c hm a c k. Die Indianer bringen die frischen Wurzeln, von ihren Stengeln befreit , gewaschen , in Biindel gebunden nach den Apotheken von Orizaba. I n Mexiko wird die Sar- saparilla als das beste blutreinigende Mittel betrachtet

A n s e r i n e ambro i s i e (Chenopod ieae ) in Mexiko unter den Namen T h e e von Mexiko , J e s u i t e n t h e e , H e r b a S a n c t a e M a r i a e bekannt. Es ist C h e n o p o d i u m a m b r o s i o i d e s (L.) mit glattem, griinen , der ganzen LEnge nach mit Blattarn besetzten Stengel, 5- 6 Decimeter hoch.

A r i s t o l o c h i a G u a c o (Aristolochieae).

giftig.

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Die Blatter sind sitzend , langlich lanzetformig , gezahnt , auf der obern Seite glatt, auf der untern driisig. ljer Bliithen- stand ist eine beblatterte Traube, der reife Kelch ist vollig geschlossen, der Same glatt und dunkelbraun. Die Mame h d e t sich wild und cultivirt, mit starkem, angenehmen Ge- ruch, Geschmack a r o m a t i s c h , e t w a s sohar f : Die Pfianze wird infundirt, der Aufguss ist fade und wenig aro- matisch.

In Mexiko heisst die Jalappa P u r g a und wird nur von den Indianern ausgeben- tet. Der preussische Vice-consul m Potrero, F i n k , ver- schdta T h o m as ein bliihendes Exemplar von E x o g on i urn P u r gs, welches die e c h t e J a l a p p a liefert. Der Stengel ist kletternd und cylindrisch; die Blatter wechselstiindig, h e m formig, zugespitzt, ganzrandig und glatt; die Bluthen sind achselstiindig, gross, langgestielt , ziemlich lebhaft roth. Jeder Stiel trrigt zwei oder drei Bliithen. Der Kelch ist kum, fhf- blattrig, die Blumenrohre ist sehr lang, der Rand ist trichter- formig und breit, die 5 Staubfaden ragen uber die Corolla hinaus, der Stempel ist langer als die Staubfaden. Die Frucht ist eine eiformige Kapsel, rundlich , einen einzigen kugeligen, glatten Kern enthaltend.

Die Wumel ist knollig, mehr oder weniger regelmassig mnd, weiss, fleischig, mit Mi lchsa f t erfiillt. Sie hat einen e k e l e r r e g e n d e n Geruch , der Geschmack ist s c h a r f und r e i z e n d ; die grossten Knollen wiegen 30-40 Grm. Die Pflanze h d e t sich haufig in den Bergen der Sierra von Songolica, deren Hohe 1200-1500 Meter uber dem Meeres- spiegel ist. Das Klima dieser Hohen ist gemassigt.

In der Ebene von Potrero hat Thomas Gelegenheit gehabt, die Pflanze zu sehen, welche die Mechoacanna lie- fert. Sie hat einen kriechenden, vielkantigen Stengel; die Blatter sind herzfomig, glatt, bald ganzrandig , bald gezahnt ; die Bluthen sind roth, sehr gross, bisweilen mehre Decimeter lang; die Blumenkrone ist regelmassig, der Rand trichterfor- mig, radformig. Die ganze Pflanze enthalt Mi l chsa f t ; die Wurzeln sind ziemlich lang, aussen briiunlich, innen weiss. Einige wiegen bis 500 Grm.

In den Tropen giebt es noch eine Art Jalappa, die sich von der vorigen durch die Grosse h e r Bliithen und ihre weisse Farbe unterscheidet. Der groeste Theil der nach Ori- zaba gebrachten Jalappa stammt aus der S i e r r a Songo- l i c a , ein anderer Theil von den Bergen, die sich von

J a l a p p a (Convolvulaceae) .

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dem Pic von Orizaba nach der Berghohe von Tlalchichilco erstrecken.

Das Trocknen der Jalappa geschieht in folgender Weise: nachdem die Knollen aus der Erde gezogen sind, werden Ein- schnitte gemacht, und die Ernte mehre Tage der Sonne aus- gesetzt, dann, da die Sonne zu langsam wirkt, in h e i s s e A s c h e gelegt. Die Indianer bringen immer nur 3 oder 4 a. Jalappa nach Orizaba und immer von derselben Sorte; in der Stadt werden die Knollen gemengt. Der Preis ist wechselnd, hangt von den Handelsbediirfnissen ab und davon, wie vie1 Zufiihr die Indianer bringen. Der billigste Preis ist im Mittel 2 Frca. 50 Cent. das Klogramm, der theuerste 5 Frcs. 20 Cent. Der Transport von Orizaba nach Vera- Cruz erhoht den Preis betrachtlich.

Die gemischte und in den Handel gebrachte Jalappa bil- det rundliche, halbkugelige und langliche Stucke. Die Ober- flache ist grau oder deutlich braun, bisweilen bemerkt man schwarze Flecke von Verkohlung in der heissen Asche. Zur Vermengung mit der echten Jalappa verkaufen die Indianer auch die knolligen Wurzeln von M i r a b i 1 i s J a 1 a p p a und I p o m o e a o r i z a b e n s i s . In Orizaba halt sich die Jalappa nicht lange, sie wird nach 3 oder 4 Monaten fleckjg, deshalb beeilen sich die Handler zu ramen.

C a p i l l a i r e d u M e x i q u e ( F i l i c e s ) . A d i a n t u m t r a p e z i f o r m e in grosser Menge in Cordova und Orizaba.

C h i a (Labiatae) eine Art Salhei, die S a l v i a h i s p a - n i c a (L.) sein SOU; H e r n a n d e z nennt sie Chiantzotli, Llave giebt ihr den Namen S a l v i a c h i a n . Der Stengel ist vier- kantig, etwa 1 Meter hoch, gefurcht, *mit riithlichen Punkten. Die Bllitter sind oval, lanzettformig; zugespitzt, behaart, gekerbt, an den Randern gezahnt, etwa 12 Centimeter lang. Der Stengel lauft in eine Aehre aus. Die Bluthen sind blau und theilweise vom Relche becleckt , die Blumenkrone ist auf- reclit und behaart, der Stengel iiberragt sie. Die Samen zei- gen unter der Lupe die Form einer kleinen Bohne, ihre Oberfliirhe ist glatt, bleigrau, schwarz gefleckt. Man bereitet aus diesen Samen einen erfrischenden Trank. Die C h i a wiicbst wild in der Gegend von Cordova. Aus den Samen stellt man auch ein t r o c k n e n d e s O e l dar, welches zur Malerei und auch zur Beleuchtung dient.

Cacao. ( B u t t n e r i a c e a e ) . Wird an drei Orten cul- tivirt: zu Cordova, siidlich davon und am rechten Ufer des Rio-Blanco. Mexiko ist die Heimath des Cacao, der nicht iiber 8 Meter hoch wird. Es ist T h e o b r o m a C a c a o (L.).

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Der Baum theilt sich zienilich tief am Stamme in 4 oder 5 Aeste. Die Blatter sind wechselstiindig , elliptisch, ganzrandig, glatt und zugespitzt, iihneln den Blattern der Orange, sind 15 Cen- timeter lang, 10 - 12 Centimeter breit. Die Bliithen sind weiss , gestielt , geruchlos , in kleine Biischel getheilt. Der Kelch bat 5 lanzettformige Kelchblatter , die spitz , ganzrandig sind und friih abfallen; die Blumenkrone hat 5 aufrechtste- hende, erweiterte, furchenformig ausgehohlte , an der Spitze spatelformig breite Blumenblatter. Staubfaden sind 10, von welchen 5 fruchtbar sind; das Ovarium ist frei, eiformig, hat einen langen Stiel mit 5 sehr kleinen und spitzen Narben. Die Frucht ist eifoimig, langlich, an der Basis mit 10 Langs- leisten markirt , die sich verasteln und von welchen nur 5 an der Spitze sich treffen.

Der grosste Durchmesser der Frucht kann 2 Decimeter erreichen, der kleinste 12-16 Centimeter. Die Frucht ist Anfangs den Blattern iihnlich @in und wird dann gelb, v o r d e r R e i f e e n t h a l t s i e Mi lchsaf t . Jede Frucht enthalt 20 - 25 zusammengedruckte, glatte, fleischige, braunliche Kor- ner; der Kern ist glatt, braun, innen etwas rothlich nnd hat ein oliges Gewebe. Mittelst dieses frischen Kernes pflanzt man den Cacaobaum; nach einem Jahre ist er etwa 1 Meter hoch und wird dann verpflanzt, wobei man Sorge tragt, die Wurzeln nicht von Erde zu befreien. Die in gerader .Linie gepflanzten Baume stehen 3-4 Meter von einander ab; um sie vor zu heissen Sonnenstrahlen zii schiitzen, pflanzt man zwischen die jungen Raiime Bananen und Avogadobaume. Ende des dritten Jahres tr&t der Cacaobaum die ersten Friichte; einen wirklicben Werth hat er erst am Ende des fiinften Jahres.

Um die Samen der Friichte zu erhalten, schneidet man zunachat einen grossen Theil der Schale ab, theilt die Friichte in drei oder vier Theile und legt Alles auf Bananenblatter in eine Zimmerecke, wo man eine Rinne angebracht hat, um den g a h r e n d e n S a f t des Fruchtbreies abzuleiten. Die Gah- rung beginnt gewohnlich nach 24 Stunden. Dann werden die Samen an die Some gebracht auf Binsenmatten oder Rinder- hauten und tiiglich mehrmals durchgeriihrt. Zur Nacht wer- den sie wieder in das Zimmer gebracht. Sie werden der Sonne ausgesetzt, bis sie trocken sind, dann gereinigt und in den Handel gebracht. Man erntet zweimal jahrlich, zu Weih- nachten und zu Johannis. Der Cacaobaum tragt das ganze Jahrund hat zu gleicher Zeit Bluthen und Friichte. Die zu Cor- dova und Orizaba dargestellte Chokolade ist von geringer Qualitit.

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154 Der groeste Weingarten der Welt.

V a n i l l e ( O r c h i d e a e ) . Sie wachst wild in den dichten WXldern von Potrero. T h o m a s hat zwei Arten bemerkt, von welchen die eine V a n i l l a a r o m a t i c a ( S c h w a r t z ) oder E p i d e n d r o n V a n i l l a (L.) zu sein scheint. Die Frucht ist eine Schote von Illz Decimeter Lange. Die Oberflache ist unbehaart, glatt, Anfangs griin, dann dunkelbraunroth. Die Korner sind zahlreich , klein, kugelig , glatt, schwarz und von einem fctten , braunlichen Safte umgeben. Die Frucht ist sehr aromatisch. Die Frucht der andern Art ist eine kleine , cylindrische , fast geruchlose Rap sel .

Man cultivirt die Vanille durch Stecklinge von 60- 80 Centimeter Hohe. Jedcr Steckling wird 5 - 6 Centimeter tief am Fusse eines Baunies eingesenkt nnd an diesen fest- gebunden. Um die Vanille in den Waldern cultiviren zu kon- nen, haut man Alleen von 1 Meter Breite. Die Pflanzc triigt erst im dritten oder vierten Jahre Friichte, sie kann jahrlich bis 40 Schoten geben. Die Ernte beginnt im April nnd endet im Juni. Die Vanille wird an der Sonne getrocknet und dazu auf Leinwand gelegt odcr auf ein Rohrlager. Die Schoten diirfen nicht auf dem Erdboden liegen und einander nicht beriihren , andernfalls merden sic fleckig. Fleckige oder gespaltcnc Schoten werdcn ausgesucht und unter dem Namen l a c a t e verkauft. 1st dic Frucht vollig trocken, so bindet man 50-100 Schoten in ein Biiudel und bringt sie 80 in den Handel.

Die verschiedenen Sorten Vanille gehen in Yexiko unter den Namen m a n s a oder g r a n d e f i n a , fcrner m e s t i c a , c i m a r r o n s , p o m p o n a und t a r o . Die lctzte ist die in Topfen gczogcne, werthlose; die erste ist sehr gesucht. (Joum. dc Pharm. et de Chim. Avi-il 1867.). R.

Dcr griisstc: Weingarben dcr Welt ist dcr ,,Buens Vista Vineyard" in Soyoma County in Cali- 'fornien. Derselbo ist GOO0 hcker gross, hat 272,000 Wein- stocke, die schon vor lV65 angepHanzt waren, und 700,000, welchc 1866 gepflanzt wurden. 1865 ergab die Traubenlesc 42,500 Gallonen Wein, 60,000 Plaschcn Schaumwein und 12,000 Gallonen Brandy. Mehr als 100 Personen sind bestiin- dig in dicsem Etablissement beschaftigt. (Die Post 1868.).

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