Naturraum Donau-Ablach-Platten (Nr....
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Naturraum Donau-Ablach-Platten (Nr. 40)
Allgemeine Naturraumbeschreibung
Übersichtskarte und Foto
Oberflächennahe mineralische Rohstoffe - Beschreibung
Karten:
RO/1 Oberflächennahe mineralische Rohstoffe
RO/2 Abbaustellen und Fördermengen
Grundwasser - Beschreibung
Karten:
GW/1 Ergiebigkeiten der hydrogeologischen Einheiten
GW/2 Aktuelle Sickerwasserrate in Wassereinzugsgebieten
GW/3 Gesteinsbedingte geogene Grundwasserbeschaffenheit
GW/4 Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung
GW/5Nitratbelastung des Grundwassers 1997
GW/6 Wasserschutzgebiete
Boden - Beschreibung
Karten:
BO/1 Güte der Böden als Standort für landwirtschaftliche Kulturen
BO/2 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Gesamtbewertung
BO/3 Filter- und Pufferkapazität der Böden - Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe
BO/4 Feuchtigkeitsstufen der Böden
BO/5 Stickstoffaustragsgefahr aus den landwirtschaftlich genutzten Böden aufgrund des Kulturartenspektrums
BO/6 Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz
Fließgewässer - Beschreibung
Karten:
FL/1 Morphologischer Zustand der Fließgewässer
FL/2 Periodische Überflutungen an Fließgewässern
FL/3 Überbauungsgrad der Auen
FL/4 Gewässergüte 1993 - 1997
FL/5 Überschwemmungsgebiete
FL/6 Aus Arten- und Biotopschutzsicht besonders geeignete Bereiche für die Entwicklung durchgängiger undnaturnaher Fließgewässer
Klima/Luft - Beschreibung
Karten:
KL/1 Regionale Durchlüftungsverhältnisse
KL/2 Inversionshäufigkeit
KL/3 Lokalklimatisch bedeutsame Flächen
KL/4Mittlere jährliche Windgeschwindigkeit
KL/5 Zahl der Tage mit sommerlicher Wärmebelastung
KL/6Stickstoffdioxid-Emissionen 1990
KL/7 VOC-Emissionen (VOC = Flüchtige organische Verbindungen)
Arten und Biotope - Beschreibung
Karten:
AB/1 Größe unzerschnittener Räume
AB/2 Baumartenverteilung in den Gemeinden
AB/3 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Fettwiese/Weide
AB/4 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe der Typen See, Baggersee, Stausee
AB/5 Kartierte Biotope und Biotopkomplexe des Typs Röhricht
AB/6 Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Stand 12/1997
AB/7 Großflächige Vorranggebiete und Lebensraumkorridore für den Arten- und Biotopschutz
AB/8 Gebiete und Korridore mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Erholung - Beschreibung
Karten:
ER/1 Verfügbarkeit von Landschaft für die Bevölkerung
ER/2 Eignung der Naturräume für die landschaftsgebundene Erholung
ER/3 Ausstattung der Naturräume mit natürlichen erholungsbedeutsamen Landschaftselementen
ER/4 Ausstattung der Naturräume mit Erholungsinfrastruktur
ER/5 Anteil von Nachfragegebieten der Stadtranderholung an der Naturraumfläche
ER/6 Gesamterholungsnachfrage
ER/7 Lärmbelastung in der Landschaft
ER/8 Kur- und Erholungsorte mit Prädikaten
Landschaftsbild - Beschreibung
Karten:
LA/1 Landschaftsästhetisches Potential (km-Raster)
LA/2 Landschaftliche Vielfalt (km-Raster)
LA/3 Natürlichkeit der Landschaft (km-Raster)
LA/4 Eigenartsverluste in der Landschaft (km-Raster)
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Naturraumsteckbrief
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Leitbild derNaturraumentwicklung
Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Allgemeine Naturraumbeschreibung∗
Der Naturraum Donau-Ablach-Platten ist Teil des Altmoränenlandes und wird im Nordwesten vom Albrand, im Süden
vom Jungendmoränenwall und im Osten von der Wasserscheide zwischen Donau und Riß begrenzt. Im Nordosten wird
die Ausdehnung des Naturraumes vom weitesten Vorstoß des Rheingletschers bestimmt.
Wesentliche Landschaftselemente des Naturraumes betreffen das Altmoränenland, die Täler der zerteilenden, zur Do-
nau entwässernden großen Flüsse sowie die ehemaligen Gletscherbecken des Riedlinger Beckens und des Federsee-
beckens.
Das Altmoränenland steigt von Norden (550m) nach Süden (700m) an, wird im Norden jedoch noch von der Alb über-
ragt. Auf den Moränenflächen herrschen günstige Bodenverhältnisse vor. Das Gebiet ist Altsiedelland. Die ursprüngli-
chen Laubmischwälder wurden zunehmend von Fichtenwäldern und –forsten verdrängt. In den Auen und Becken herr-
schen feuchte und nasse Standorte vor.
Leitbild der Naturraumentwicklung
Innerhalb des Naturraumes ist vor allem die Sicherung und Wiederherstellung leistungsfähiger Grundwasservorkommen
und naturnaher Gewässer- und Feuchtlebensräume von besonderer Bedeutung. Die Nutzungsentwicklung sollte deshalb
vor allem auf die Ziele des Oberflächengewässer- und des Grundwasserschutzes sowie des Arten- und Biotopschutzes
ausgerichtet werden.
Für den Arten- und Biotopschutz sind vor allem die Flach- und Übergangsmoore, die großflächigen Röhrichtbestände,
die Still- und Fließgewässerbiotopen, die Auen- und Uferwälder, die Bruchwälder sowie extensiv genutzte Grünlandflä-
chen (von frischen bis nassen Standorten) als Lebensraum für schutzbedürftige Arten schutzwürdig. In diesen Lebens-
raumtypen sind stabile Bestände bedrohter Zielarten anzustreben. Dafür ist neben einer Verbesserung und Optimierung
der Lebensraumbedingungen auch eine stärkere Vernetzung der Feuchtlebensräume anzustreben.
Im Grundwasser treten hohe Nitratbelastungen auf, die Fließgewässer sind überwiegend kritisch belastet. In den inten-
siv genutzten Acker- und Grünlandgebieten und den fichtendominierten Wirtschaftswäldern ist damit zu rechnen, daß
die geforderte Mindestartenausstattung für Nutzungssysteme nicht erreicht wird. Daher kommt im Naturraum der Aus-
richtung der Nutzungssysteme auf eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes besondere Bedeutung zu.
Die landwirtschaftliche Nutzung sollte so erfolgen, daß die Stickstoffaustragsgefahr ins Grundwasser und in die Oberflä-
chengewässer minimiert wird. Daher ist insbesondere in den Becken- und Tallagen die Minimierung der Stickstoffaus-
tragsgefahr ins Grundwasser erforderlich. Die Talbodennutzung sollte extensiviert werden. Ergänzend ist zur Verringe-
rung des Eintrags in die Fließgewässer die Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen anzustreben. Durch Maßnah-
men der naturnahen Gewässerentwicklung kann zudem die Selbstreinigungskapazität der Fließgewässer verbessert
werden. In den intensiv genutzten Grünland- und Ackerbaugebieten sollten die Lebensbedingungen für nutzungstypische
∗ nach: Meynen, E., Schmithüsen, J. (Hrsg.), 1953: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Erste Lieferung. Selbstverlagder Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen.
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Leitbild derNaturraumentwicklung
Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Arten durch Maßnahmen der Nutzungsextensivierung bzw. der Erhöhung des Anteils naturnaher nutzungsbegleitender
Strukturen verbessert werden. In den verarmten fichtendominierten Wirtschaftswäldern ist eine Erhöhung des Laub-
holzanteils und der Strukturvielfalt (z.B. durch Waldmantelbiotope, äußere und innere Waldsäume, Sukzessionsflächen)
anzustreben.
Auf den verschiedenen Standorten des Naturraumes (Täler und Becken, Moränenhochfläche) sind zusätzlich folgende
Entwicklungsziele maßgebend:
In den Becken- und Tallagen sind wertvolle Lebensräume landesweit gefährdeter Arten aber auch leistungsfähige
Grundwasservorkommen anzutreffen. Zudem sind diese Bereiche durch eine hohe Erholungseignung gekennzeichnet; in
Teilen besteht eine hohe Überflutungsneigung. Daher kommt zum einen der Ausrichtung der Nutzung auf den Schutz
der Grundwasservorkommen und des Retentionspotentials der Böden und der Aue besondere Bedeutung zu, zum ande-
ren sollte die Erlebnisqualität der Landschaft erhalten und gefördert werden. Aufgrund der guten Voraussetzungen für
den Schutz und die Sicherung der Vorkommen landesweit gefährdeter Arten sollte in den betreffenden Bereichen jedoch
der Ausrichtung der Nutzungen auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes Vorrang eingeräumt werden. Dies betrifft vor
allem die Donauaue. Hier besteht ein gutes Potential zur Entwicklung naturnaher Auenlandschaften mit dynamischen
Ufer- und Auenstrukturen, durchgängigen und naturnahen Fließgewässern sowie großflächiger Grünlandextensivierung.
Donau- und Schwarzachaue gehören daher zu den überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräumen, in der
ein großräumiger, ökologisch wirksamer Lebensraumverbund für zahlreiche landesweit schutzbedürftige Zielarten von
Gewässer- und Auenbiotopen gefördert werden sollte. Darüber hinaus eignen sich Gewässer und Auen von Ablach,
Ostrach und Schwarzach aus Landessicht besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung mit dynami-
schen Ufer- und Auenstrukturen. Während an der Donau eine umfassende Gewässer- und Auerenaturierung anzustre-
ben ist, sollten an Ablach, Ostrach und Schwarzach in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Ent-
wicklung bereitgestellt werden. Das Federseegebiet ist ein weiteres wichtiges Schutz- und Fördergebiet für landesweit
schutzbedürftige Arten (z.B. der Stillgewässer, Röhrichte, Flachmoore, Sümpfe, Bruchwälder und des Grünlandes).Hier
sollten alle Nutzungssysteme auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden. In den Auen der Gewäs-
ser mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung kommt neben der Förderung der schutz-
bedürftigen Gewässer- und Uferarten auch der Förderung schutzbedürftiger Grünland- und Sumpfarten eine besondere
Bedeutung zu. Darüber hinaus sind insbesondere in der Umgebung bestehender Moore Wiedervernässungsmaßnahmen
und Grünlandextensivierungen anzustreben. In den Auen und Beckenlagen kommt der Verringerung der Zerschneidung
zur Verbesserung des Lebensraumverbundes und zur Verbesserung der Erholungseignung besondere Bedeutung zu.
Ergänzend sollten bestehende Landschaftsbildbeeinträchtigungen durch Umbau- oder kompensierende Maßnahmen
verringert werden. In den Tal- und Beckenlagen ist zur Sicherung der Leistungsfähigkeit ein besonders behutsamer
Rohstoffabbau erforderlich, der wertvolle Lebensräume und Standorte sowie das Grundwasser und das Landschaftsbild
schont.
Auf den Hochflächen kommt zudem dem Schutz leistungsfähiger Böden (vor allem im östlichen Teil des Naturraumes)
besondere Bedeutung zu. Zwischen Sigmaringen und Pfullendorf besteht ein gutes Potential für die abschnittsweise
Umsetzung eines Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg. Neben einer Ausrichtung der Wal-
dentwicklung in diesem Bereich auf die Bedürfnisse schutzbedürftiger Arten unterschiedlicher Anspruchstypen kommt
dort der Erhöhung der Durchlässigkeit der Landschaft (z.B. durch Überbrückung künstlicher Barrieren) besondere Be-
deutung zu.
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Naturraum Nr. 040
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Übergeordnete Indikatoren der Naturraumentwicklung
Die weitere Entwicklung des Naturraumes sollte vor allem anhand folgender Indikatoren kontrolliert werden:
• Nitratbelastung des Grundwassers (⇓ )
• Gewässergüte (⇑)
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (⇑)
• Gewässerrandstreifen (⇑)
• Intensität der Talbodennutzung (⇓ )
• Laubbaumanteil (⇑)
• Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Eigenartsverluste der Landschaft (↓)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den intensiv genutzten Acker- und Grün-landlandschaften und den fichtendominierten Wirtschaftswäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das GebietDonau-Ablach-/Riß-Aitrach-Platten in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebens-räume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Moore, Naß- und Feuchtbiotope, des Grün-landes, der Fließgewässer und der Stillgewässer (Siehe entsprechende Artenlisten für das Gebiet Donau-Ablach-/Riß-Aitrach-Platten und Donau-Aue in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebens-räume und Arten im Kapitel Arten und Biotope)
Darüber hinaus sind die Indikatoren und Zielsetzungen für die einzelnen Umweltbereiche zu beachten.
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutzin Baden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutz-fonds, 1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
0 4 8 12 16 km
1 : 590000
Kartengrundlage: CORINE, BfN
3500 35 10 35 20 35 30 3540 3550
3500 35 10 35 20 35 30 3540 3550
5310
5320
5330
5340
5310
5320
5330
5340
Siedlungsflächen
Industrie− und Verkehrsflächen
Ackerflächen
Grünlandflächen
Streuobst, Wein, Obstanbau
Waldflächen
Wasserfläche
Naturraumgrenzen
Grenze aktueller Naturraum
Autobahnen
Bundesstraßen
Riedlingen
Mengen
Saulgau
Meßkirch91
92
9542
41
32
30
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Verbreitung oberflächennaher mineralischer Roh-stoffe nach Rohstoffgruppen und Mächtigkeit(siehe Karte RO/1)
Flächenanteile von Rohstoffvorkommen unte r-schiedlicher Mächtigkeit nach Rohstoffgruppen
keinebedeutenden
Rohstoff-lager
Lagergeringer
Mächtigkeit
Lagermittlerer
Mächtigkeit
Lager hoherMächtigkeitbzw. hoher
Qualität
Kies und Sand 10% 15% 2%
Ziegeleirohstoff: Ton, Schluff, Löß, Lehm und Mergel 1% 5%
Flächen ohne bedeutende Rohstofflager 67%
Nutzung derNaturpotentiale
Rohstoffgewinnung je Rohstoffgruppe(siehe Karte RO/2)
Fördermengen im Naturraum je Rohstoffgruppein Stufen
< 100 000 t/a 100 000 -500 000 t/a
> 500 000 t/a
Kies- und Sandvorkommen (1996) .
Quarzsandvorkommen (1996)
Ziegeleirohstoffvorkommen (1996)
Durch Abbau und Überbauung in Anspruch ge-nommene Fläche der Rohstoffvorkommen je
Flächenanteil abgebauter bzw. überbauter Roh-stoffvorkommen in Stufen
Rohstoffgruppe <5% 5 - 10% >10%Kies- und Sandvorkommen (1993)
Ziegeleirohstoffvorkommen (1993)
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstru-ment
Rohstoffgruppe Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Rohstoffvorkommen in Stufen
<33% 33- 66% > 66%
Schutzwürdige Berei-che für den Abbauoberflächennaher
Kies- und Sandvorkommen
Rohstoffe und Berei-che zur Sicherung vonRohstoffvorkommen
Ziegeleirohstoffvorkommen
.. = Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
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Donau-Ablach-Plat ten
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe aus Sichtanderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Grundwasser Die standortprägende Funktion der Grundwasservorkommen zur Erhaltung und Förderung
schutzbedürftiger Arten und Lebensräume (z.B. der Quellen, Auen- und Uferwälder, Bruchwäl-
der, Naß- und Feuchtwiesen, Röhrichte, Moore, Streuwiesen) sollte durch Maßnahmen der
Rohstoffgewinnung nicht beeinträchtigt werden.
Im Einzugsgebiet von Wasserentnahmestellen (Grundwasserzustrombereich, Bereich der
Grundwasserneubildung) ist der Verzicht auf Rohstoffgewinnung anzuraten.
Boden Innerhalb des Naturraumes kommt der Schonung der Böden hoher Anbaueignung (vor allem
im östlichen Teil des Naturraumes), der Böden mit hohem Standortpotential zur Sicherung
gefährdeter Arten (vor allem in den Tal- und Beckenlagen) und der Böden über schutzwürdi-
gen Grundwasservorkommen besondere Bedeutung zu. Die Flächeninanspruchnahme durch
Rohstoffgewinnung ist an diesen Standorten zu minimieren.
Arten undLebensräume
Die Nutzung oberflächennaher mineralischer Rohstoffe sollte so erfolgen, daß wertvolle Le-
bensräume und Standorte zur Förderung schutzbedürftiger Arten (vor allem im überregional
bedeutsamen naturnahen Landschaftsraum im Donautal, entlang der Waldverbundachse zwi-
schen Schwäbischer Alb und Adelegg, in den Tal- und Beckenlagen sowie in den Auen der
Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung: Donau,
Ablach, Ostrach und Schwarzach) nicht beeinträchtigt werden. Für nicht mehr genutzte Ab-
baustellen ist die Entwicklung von Sekundärlebensräumen schutzbedürftiger Arten anzustre-
ben.
Landschaftsbild Bei mittlerem bis hohem landschaftsästhetischen Potential kommt der Erhaltung möglichst
großer zusammenhängender Bereiche mit hohem landschaftsästhetischen Potential (vor al-
lem im Donautal im Riedlinger Becken und im Federseebecken) eine hohe Bedeutung zu. Be-
sonders sorgsam sollten außerdem die visuell empfindlichen Bereiche der Talflanken und der
Jungendmoräne entwickelt werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe
Schutzwürdige Potentiale:
In den Donau-Ablach-Platten sind vor allem die Quarzsandvorkommen im Südosten des Naturraumes sowie die derzeit
genutzten Kies- und Sandlagerstätten und Ziegeleirohstoffvorkommen schutzwürdig. Darüber hinaus sollten alle Roh-
stofflagerstätten mit hoher Eignung und geringem Konfliktpotential gesichert werden.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte so erfolgen, daß die Nutzbarkeit der schutzwürdigen Rohstoffvorkommen
nicht beeinträchtigt wird. Für diese Bereiche ist eine weitgehende Freihaltung von Bebauung anzustreben.
Die Rohstoffgewinnung sollte vor allem unter Beachtung der Ziele des Arten- und Biotopschutzes, des Grundwasser-
schutzes und des Landschaftsbildschutzes erfolgen. Insbesondere im überregional bedeutsamen naturnahen Land-
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Oberflächennahe mineralischeRohstoffe
Naturraum Nr. 040
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schaftsraum im Donautal, entlang der überregionalen Waldverbundachse zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg, in
den Auen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung (Donau, Ablach,
Ostrach, Schwarzach), in den Tal- und Beckenlagen sowie den Talflanken und der Endmoränenkette sollte Rohstoffge-
winnung nur nach eingehender Vorprüfung erfolgen. Dort und in den Gebieten mit hoher Anbaueignung stellt die Ent-
wicklung von flächenschonenden Rohstoffgewinnungskonzepten eine wichtige Maßnahme dar.
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der oberflächennahen mineralischen Rohsto f-fe
Derzeit ist es nicht notwendig, eigenständige Indikatoren für den Schutz oberflächennaher Rohstoffe zu entwickeln.
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
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Grundwasser Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen
Grund-wasser-
geringleiter
geringeLeistungs-fähigkeit
mittlereLeistungs-fähigkeit
hoheLeistungs-fähigkeit
Ergiebigkeiten der Lockergesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)
60% 32%
Ergiebigkeiten der Festgesteinsgrundwasserleiter(siehe Karte GW/1)
6% 2%
Mittlerer Grundwasserflurabstand 73% 25% 2%
Grundwasserneubildung aus Niederschlägen(Sickerwasserrate)(siehe Karte GW/2)
73% 7% 20%
Gesteinsbürtiger geogener Lösungsinhalt der Grund-wässer(siehe Karte GW/3)
100%
Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung außer-halb größerer Siedlungen(siehe Karte GW/4)
73% 22% 5%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering mittel hochEntnahme von Grundwasser, Quellwasser und Uferfil-trat (1991)
Indirekte Nutzung aufgrund der Bodenbewirtschaftung (siehe Teil Boden)
Belastungskennwerteder Naturpotentiale
Schadstoffe Anteil an Proben des Grundwasserüberwa-chungsprogrammes unterschiedlicher Konzen-trationsbereiche
geringeKonzentration
mittlereKonzentration
hoheKonzentration
Nitrat (1997)(siehe Karte GW/5)
38% 44% 18%
Bor (1993) 90% 10%
Atrazin (1995) 89% 10% 1%
Derzeitige Sicherungder Potentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Instrumen-te gesicherter Grundwasservorkommen in Stu-fen
< 33% 33 - 66% > 66 %Wasserschutzgebiete(siehe Karte GW/6)
.
Schutzwürdige Bereiche für die Wasserwirtschaft undBereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Grundwasser Naturraum Nr. 040
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Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Grundwasservorkommen aus anderen Umweltbere i-Umweltbereich/Potential
Anforderung
Boden/Arten undLebensräume
Die Nutzung der Grundwasservorkommen sollte so erfolgen, daß die Lebensraumansprüche
schutzbedürftiger Tier- und Pflanzenarten (z.B. der Quellen, Auen- und Uferwälder, Bruchwäl-
der, Naß- und Feuchtwiesen, Röhrichte, Moore) an den Bodenwasserhaushalt gesichert wer-
den. Dabei sind die Toleranzschwellen vor allem der gefährdeten Arten und Lebensgemein-
schaften bezüglich der Schwankungen des Grundwasserstandes insbesondere in den Tälern
zu beachten. Donau, Ablach, Ostrach und Schwarzach eignen sich aus Sicht des Arten- und
Biotopschutzes besonders für die Entwicklung durchgängiger Gewässer und Auen. Das
Standortpotential des Grundwassers erfordert in diesem Bereich besonderen Schutz.Erholung/Landschaftsbild
Die Grundwasservorkommen sollten so genutzt werden, daß die Erlebnisqualität der Land-
schaft durch die Erhaltung unterschiedlicher Standortbedingungen gesichert wird.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Grundwasserpotentiale
Schutzwürdige Bereiche:
Schutzwürdige Grundwasservorkommen sind vor allem in den Tal- und Beckenlagen anzutreffen. Die Lockergesteins-
grundwasserleiter sind durch eine hohe bis sehr hohe Ergiebigkeit gekennzeichnet. Gleichzeitig besitzen die Grundwas-
serleiter eine besondere Bedeutung als standortprägender Faktor zur Erhaltung schutzbedürftiger Arten und Lebens-
räume. Die Leistungsfähigkeit der Grundwasservorkommen, die Filter- und Pufferfähigkeit und die Schutzfunktion der
Grundwasserüberdeckung sind zu erhalten. Schutzwürdig sind außerdem die Thermalquellen bei Bad Buchau und Saul-
gau.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Die Grundwasservorkommen der Tal- und Beckenlagen weisen erhöhte Nitratkonzentrationen auf. Zum Teil wird der
Grenzwert der Trinkwasserverordnung überschritten. Die Nitratbelastung sollte durch Minimierung des Stickstoffaustra-
ges aus landwirtschaftlich genutzten Flächen verringert werden. Bei überwiegend geringer Filter- und Pufferfähigkeit der
grundwasserüberdeckenden Böden kommt zudem der Minimierung des Biozideinsatzes ebenfalls eine wichtige Bedeu-
tung zu.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte insbesondere im Bereich der Schmelzwasserrinnen und Beckenlagen so
erfolgen, daß die stofflichen Einträge ins Grundwasser minimiert werden und die Leistungsfähigkeit der Grundwas-
serüberdeckung in größtmöglichem Umfang erhalten bleibt. Weiterhin sind Beeinträchtigungen der Standortfunktion der
Grundwasservorkommen durch direkte oder indirekte Wirkungen zu vermeiden.
Die Grundwassergewinnung erfordert besondere Rücksicht auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes.
Die landwirtschaftliche Nutzung sollte insbesondere in Gebieten mit schutzwürdigen Grundwasservorkommen so erfol-
gen, daß die Leistungsfähigkeit der Grundwasserüberdeckung erhalten und gefördert wird. Dabei sind austragsminimie-
rende Nutzungssysteme anzustreben. Im Bereich schutzbedürftiger grundwasserabhängiger Lebensräume und Stand-
orte ist auf Meliorationsmaßnahmen zu verzichten.
Die forstwirtschaftliche Nutzung sollte in Gebieten mit schutzwürdigen Grundwasservorkommen dazu beitragen, daß die
Leistungsfähigkeit der Grundwasserüberdeckung erhalten bleibt. In diesen Bereichen ist auf einen ausreichenden Anteil
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Grundwasser Naturraum Nr. 040
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standortgemäßer Laubgehölze zu achten. Meliorationen schutzbedürftiger Standorte und Lebensräume sind zu vermei-
den.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz derGrundwasserpotentialeUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden Die Filter- und Pufferfähigkeit der Böden sollte zum Schutz der Grundwasservorkommen ins-
besondere in den schutzwürdigen Bereichen gesichert werden.
Indikatoren für die Sicherung der Grundwasserpotentiale
• Nitratbelastung des Grundwassers (⇓ )
• Atrazinbelastung des Grundwassers (↓)
• Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf die Stickstoffaustragsgefahr (⇓ )
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
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Boden Naturraum Nr. 040
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Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile von Böden unterschiedlicher Lei-stungsfähigkeit im Naturraum in Stufen
Merkmalnicht
vorhandenbzw.
nicht erfaßt
Leistungs-fähigkeit
starkwechselnd
geringeLeistungs-fähigkeit
mittlereLeistungs-fähigkeit
hoheLeistungs-fähigkeit
Güte der Böden als Standort für landwirtschaftlicheKulturen(siehe Karte BO/1)
5% 95%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Gesamtbewertung(siehe Karte BO/2)
2% 35% 58% 5%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: anorganische Schadstoffe
5% 35% 50% 10%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: organische Schadstoffe
10% 35% 50% 5%
Filter- und Pufferkapazität der Böden -Stoffgruppe: Säuren
10% 35% 50% 5%
Leistungsfähigkeit der Böden als Ausgleichskörper imWasserhaushalt(siehe Karte BO/3)
2% 1% 5% 92%
Regionaler Wasserüberschuß(klimatische Wasserbilanz)
Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung trockener Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)
20% 75% 5%
Standortpotential für stenotope Arten:Verbreitung feuchter Standorte im Offenland(siehe Karte BO/4)
2% 83% 15%
Schutzfunktion als Grundwasserüberdeckung 73% 22% 5%
Belastung derNaturpotentiale
Art der Belastung Flächenanteile unterschiedlicher Intensitätsstu-fen im Naturraum bzw. durchschnittlicher Inten-sitätsgrad der Nutzung in Stufen
gering mittel hochStickstoffaustragsgefahr aus den lw.genutzten Bödenaufgrund des Kulturartenspektrums (1993)(siehe Karte BO/5)
3% 89% 8%
Mittlere Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung imHinblick auf den Pflanzenschutzmitteleinsatz (1993)(siehe Karte BO/6)
42% 54% 4%
Überschreitung der Critical Loads durch die Stickstoff-gesamtdeposition (1995)
Überschreitung der Critical Loads durch die Schwefel-und Stickstoffgesamtdeposition (1995)
Flächengewichteter Bodenabtrag auf Ackerflächen
Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr(1993)
.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
12
Boden Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Böden in Stufen
< 33 % 33 - 66 % > 66%
Grünzüge und Grünzäsuren
Schutzbedürftige Bereiche für Bodenerhaltung undLandwirtschaft (einschließlich Mindestfluren)
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete
Wasserschutzgebiete
Bodenschutzwälder .
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Böden aus der Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Grundwasser Aufgrund der erhöhten Nitratbelastung des Grundwassers kommt der Minimierung der Stick-
stoffaustragsgefahr besondere Bedeutung zu. Im Bereich schutzbedürftiger Grundwasservor-
kommen (Tal- und Beckenlagen) ist auf die Erhaltung der Schutzfunktion der Grundwas-
serüberdeckung und der Filter- und Pufferfähigkeit der Böden besonderes Augenmerk zu len-
ken.
Fließ- undStillgewässer
Donau, Ablach, Ostrach und Schwarzach eignen sich aus Landessicht besonders für eine
durchgängige und naturnahe Gewässerentwicklung. An der Donau sollten sehr lange natürli-
che oder naturnahe Gewässerabschnitte erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Ein durch-
gängiger Verbund geeigneter Lebensräume für schutzbedürftige Gewässer- und Uferarten ist
anzustreben. An Ablach, Ostrach und Schwarzach sollten in überdurchschnittlichem Maß Flä-
chen für eine Renaturierung beeinträchtigter Gewässerabschnitte bereitgestellt werden. Das
Entwicklungspotential dieser Gewässer sollte durch geeignete Nutzungen erhalten werden.
Zur Verbesserung des morphologischen Zustandes der überwiegend naturfernen Fließgewäs-
serabschnitte sind unter anderem naturnahe Gewässerrandstreifen sowie eine abgestufte Ex-
tensivierung von Talbodennutzungen anzustreben.
Bei abschnittsweise hoher Überflutungsneigung der Gewässer stellt die Sicherung des Reten-
tionspotentials in den Auen ein wichtiges Ziel dar.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
13
Boden Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Arten undLebensräume
Das Donautal ist ein überregional bedeutsamer naturnaher Landschaftsraum zur Entwicklung
eines großräumigen, ökologisch wirksamen Freiraumverbundes. Dort kommt der weitgehen-
den Renaturierung der Donauaue mit natürlichen, dynamischen Auenlebensräumen, der Ver-
besserung der Gewässergüte und der großflächigen Wiederentwicklung extensiv genutzter
Grünlandflächen besondere Bedeutung zu. Anzustreben ist eine Verbesserung des Lebens-
raumverbunds für gefährdete Arten von Feucht- und Auenlebensräumen. Die Bodennutzung
sollte in diesem Gebiet auf die Erhaltung und Förderung schutzbedürftiger Arten und Lebens-
räume ausgerichtet werden.
Im südwestlichen Teil des Naturraumes bestehen gute Voraussetzungen für die abschnitts-
weise Verwirklichung eines Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg.
Hier sollte die Bodennutzung die Umsetzung einer überregional bedeutsamen Waldlebens-
raum-Verbundachse unterstützen.
Im Federseegebiet mit seinen umgebenden Mooren und Grünlandflächen ist die Nutzung zur
Erhaltung der herausragenden Artenausstattung auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes
auszurichten.
Erholung Innerhalb des Naturraumes sollten vor allem der Naturpark am Nordrand, das Donautal, die
sonstigen Täler sowie die Umgebung der prädikatisierten Kur- und Erholungsorte Bad Buchau
und Saulgau auf die Erholungsbelange ausgerichtet werden.
Landschaftsbild Der Sicherung der typischen Reliefelemente und Nutzungsstrukturen der Donau-Ablach-
Platten ist durch eine geeignete Bodennutzung Rechnung zu tragen.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Böden
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
In den Auenbereichen kommt dem Schutz des Standortpotentials der Böden zur Sicherung schutzbedürftiger Arten und
Lebensräume, dem Schutz des Retentionspotentials der Böden sowie dem Schutz der Filter- und Pufferfunktion und der
Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung eine hohe Bedeutung zu. Die Leistungsfähigkeit der Böden sollte hier er-
halten und verbessert werden. Der Schutz und die Entwicklung des Standortpotentials zur Förderung schutzbedürftiger
Arten und Lebensräume ist dabei vor allem in der Donauaue, im Federseebecken, in den Auen von Ablach, Ostrach und
Schwarzach sowie im Bereich des Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg vordringlich. Im
Ostteil des Naturraumes kommt dem Schutz von Böden guter Anbaueignung besondere Bedeutung zu.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Bei mittlerem bis hohem Stickstoffaustragsrisiko landwirtschaftlicher Kulturen und Grundwasservorkommen mit mäßi-
ger Nitratbelastung ist die Minimierung der Stickstoffaustragsgefahr landwirtschaftlicher Kulturen notwendig. Insbeson-
dere in den Tal- und Beckenlagen sollte aufgrund der überwiegend geringen Filter- und Pufferfähigkeit landwirtschaftli-
cher Kulturen und der geringen Schutzfunktion der Grundwasserüberdeckung auf eine austragsminimierende Bewirt-
schaftung geachtet werden. Zum Schutz der Fließgewässer vor diffusen Einträgen ist eine deutliche Erhöhung des An-
teils extensiv genutzter oder unbeeinflußter Gewässerrandstreifen und extensiver Talbodennutzungen anzustreben.
Vor allem in den Gebieten mit besonderer Bedeutung für die Erhaltung und Entwicklung des Standortpotentials der Bö-
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Naturraumsteckbrief
14
Boden Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
den zur Förderung schutzbedürftiger Arten und Lebensräume (Donauaue, Auen der Gewässer Ablach, Ostrach und
Schwarzach, Federseebecken, überregional bedeutsamer Waldverbundkorridor zwischen Schwäbischer Alb und Ade-
legg) sollten die Nutzungssysteme auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden.
Einer oberflächennahen Bodenversauerung der Waldböden ist durch standortgemäße Laubholzbestockung entgegen-
zuwirken.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so erfolgen, daß die Leistungsfähigkeit der Böden in mög-
lichst großem Umfang erhalten bleibt. In den Überflutungsbereichen, dem überregional bedeutsamen naturnahen Land-
schaftsraum der Donauaue und den Auen von Ablach, Ostrach und Schwarzach sind weitere Überbauungen zu vermei-
den.
Die landwirtschaftliche Entwicklung sollte insbesondere im überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsraum, im
Federseegebiet und in den Auen der Gewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwick-
lung auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden. Hierfür sind geeignete Nutzungssysteme anzu-
streben. Die Leistungsfähigkeit der Böden sollte erhalten werden. Insbesondere in den Tal- und Beckenlagen ist auf eine
Bewirtschaftung hinzuwirken, die die Stickstoffausträge minimiert. Ebenso ist eine Verringerung der diffusen Nähr-
stoffeinträge in die Fließgewässer durch geeignete Nutzungssysteme anzustreben.
Die forstwirtschaftliche Entwicklung sollte vor allem entlang des zu fördernden überregional bedeutsamen Waldver-
bundkorridors auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ausgerichtet werden. Auf eine standortgemäße Laubholzbe-
stockung ist zum Schutz vor einer oberflächennahen Versauerung der Böden hinzuwirken.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der BödenUmweltbereich/Potential
Anforderung
Rohstoffe Innerhalb des Naturraumes ist eine möglichst bodenschonende Rohstoffgewinnung anzustre-
ben. Durch Abbauvorhaben sollten Böden hoher Anbaueignung, hoher Filter- und Pufferfähig-
keit und wertvolle Standorte für die Erhaltung schutzbedürftiger Arten nicht in Anspruch ge-
nommen werden. Die Sicherung der Grundwasserüberdeckung stellt vor allem im Bereich lei-
stungsfähiger Grundwasservorkommen ein wichtiges Ziel dar.
Indikatoren für die Sicherung und die umweltschonende Nutzung der Böden
• Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Hinblick auf die Stickstoffaustragsgefahr (⇓ )
• Gewässerrandstreifen (⇑)
• Intensität der Talbodennutzungen (⇓ )
• Laubbaumanteil (⇑)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
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Naturraumsteckbrief
15
Boden Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
Wald Offenlandsehr gering − gering
sehr gering − mittel, vorherrschend sehr gering − geringsehr gering − mittel
sehr gering − mittel, vorherrschend gering − mittel
mittel, vorherrschend gering − mittel
mittel
mittel, vorherrschend mittel − hoch
mittel − sehr hoch, vorherrschend mittel − hoch
mittel − sehr hochmittel − sehr hoch, vorherrschend hoch − sehr hoch
hoch − sehr hoch
stark wechselnd
stark wechselnd, vorherrschend sehr gering − gering
stark wechselnd, vorherrschend gering − mittel
stark wechselnd, vorherrschend mittel − hoch
stark wechselnd, vorherrschend hoch − sehr hoch
Siedlungen > 8 qkm
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 16mittel 532hoch 50
andere Nutzungen 355
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]gering 251mittel 326hoch 22
andere Nutzungen 355
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
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Naturraumsteckbrief
16
Fließgewässer Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Anteil an Fließgewässerstrecken bzw. Natur-raumflächen unterschiedlicher Leistungsfähig-keit in Stufen
gering mittel hochGewässernetzdichte
Abflußmenge der Fließgewässer
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen der Fließ-gewässer und Auen(siehe Karte FL/1)
87% 10% 3%
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desGewässerbereichs
Selbstreinigungs- und Retentionsvermögen desAuenbereichs
Aktuelles Überflutungspotential der Auen(siehe Karte FL/2)
36% 32% 32%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung bzw.Inanspruchnahme der Potentiale
Durchschnittlicher Intensitätsgrad der Nutzungin Stufen bzw. Anteil unterschiedlicher Intensi-tätsstufen im Naturraum
gering mittel hochWasserentnahme (1991)
Wasserzufuhr (1991)
Stoffeintrag aus Siedlungen (Abwasser) (1991)
Durchschnittlicher Direktabflußanteil bei Nieder-schlagsereignissen
Überbauung der Auen (1993)(siehe Karte FL/3)
35% 59% 6%
Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung im Einzugs-gebiet
.
Belastungskennwerteder Naturpotentiale
Belastungstyp Anteil an Meßergebnissen je aggregierter Ge-wässergüteklasse im Naturraum
unbelastetbzw.
gering belastet
mäßigbelastet
kritisch belastetbis übermäßigverschmutzt
Gewässerbelastung (1993-1997)(siehe Karte FL/4)
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
17
Fließgewässer Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Derzeitige Sicherung Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Fließgewässerstreckeder Naturpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%
Wasserschutzgebiete
Überschwemmungsgebiete(siehe Karte FL/5)
Schutzbedürftige Bereiche für die Wasserwirtschaftund Bereiche zur Sicherung von Wasservorkommen
Natur- und Landschaftsschutzgebiete *
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Fließgewässer aus der Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Arten undLebensräume
Donau, Ablach, Ostrach und Schwarzach eignen sich aus Sicht des Arten- und Biotopschut-
zes besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung mit dynamischen Auen- und
Uferstrukturen (siehe Karte FL/6). Die Donau gehört zu den überregional bedeutsamen na-
turnahen Landschaftsräumen, für die ein ökologisch wirksamer großräumiger Lebensraum-
verbund anzustreben ist. Hier sollte eine umfangreiche Auenrenaturierung mit eigendynami-
schen Prozessen, eine deutliche Verbesserung der Gewässergüte und eine Wiederentwicklung
extensiv genutzter Grünlandflächen in den Auen gefördert werden. Der Entwicklung eines
funktionsfähigen Lebensraumverbundes für schutzbedürftige Arten von Gewässer- und Auen-
biotopen kommt hier besondere Bedeutung zu. An Ablach, Ostrach und Schwarzach sollten in
möglichst großem Umfang Flächen für eine naturnahe Entwicklung beeinträchtigter Gewäs-
serabschnitte bereitgestellt werden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Innerhalb des Naturraumes sind vor allem die wenigen bestehenden, überwiegend naturnahen Gewässerabschnitte
schutzbedürftig. Darüber hinaus ist vor allem die Sicherung des Entwicklungspotentials der Gewässer mit besonderer
Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung (Donau, Ablach, Ostrach, Schwarzach) vordringlich. Hier
sollten keine Eingriffe zugelassen werden, die den Zielen einer durchgängigen und naturnahen Gewässerentwicklung
entgegenstehen.
Aufgrund einer teilweise hohen Überflutungsneigung der Gewässer kommt der Sicherung bestehender Überflutungs-
räume eine hohe Bedeutung zu.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
18
Fließgewässer Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Die Gewässer des Naturraumes sind überwiegend naturfern und kritisch belastet. Zur Verbesserung der Selbstreini-
gungskapazität und zur Verringerung der diffusen Nährstoffeinträge sollte der morphologische Zustand der Fließgewäs-
ser deutlich verbessert werden. Neben einer deutlichen Erhöhung naturnaher Gewässerrandstreifen und der Extensivie-
rung der Talbodennutzung kommen Maßnahmen der naturnahen Gewässerentwicklung eine wichtige Bedeutung zu.
In der Donauaue ist im Naturraum eine weitgehende Renaturierung anzustreben. Soweit möglich ist eine natürliche Ge-
wässer- und Auendynamik zuzulassen. Die Gewässergüte sollte deutlich verbessert werden. In den Auen stellt zudem
die Wiederentwicklung großflächig extensiv genutzten Auengrünlandes ein wichtiges Ziel dar. Der Lebensraumverbund
an der Donau für schutzbedürftige Arten von Gewässer- und Auenbiotopen sollte gefördert bzw. optimiert werden. An
Ablach, Ostrach und Schwarzach ist eine Bereitstellung möglichst großer beeinträchtigter Gewässerabschnitte für eine
Renaturierung vordringlich. Soweit möglich, ist eine durchgängige und naturnahe Entwicklung anzustreben.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so erfolgen, daß die Überflutungsbereiche sowie das Ent-
wicklungspotential der Gewässer und Auen von Donau, Ablach, Ostrach und Schwarzach erhalten bleiben. Für diese
Bereiche ist eine Freihaltung von Überbauung anzustreben.
Die landwirtschaftliche Nutzung sollte in den Auen so erfolgen, daß die diffusen Nährstoffeinträge in die Fließgewässer
verringert werden. Eine deutliche Erhöhung des Anteils naturnaher Gewässerrandstreifen und der extensiven Auennut-
zungen ist erforderlich. Entsprechende Nutzungssysteme sollten gefördert werden. In den Auen der Gewässer von Do-
nau, Ablach, Ostrach und Schwarzach ist eine Ausrichtung der landwirtschaftlichen Nutzung auf die Ziele des Arten- und
Biotopschutzes anzustreben.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der FließgewässerUmweltbereich/Potential
Anforderung
Boden Vor allem im unmittelbaren Wechselwirkungsbereich zwischen terrestrischen Böden und
Fließgewässern ist auf eine Bodennutzung mit geringer Austragsgefährdung zu achten.
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Naturraumsteckbrief
19
Fließgewässer Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Fließgewässer
• Gewässerrandstreifen (⇑)
• Intensität der Talbodennutzung (⇓ )
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (⇑)
• Gewässergüte (⇑)
• Fläche der ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete (↑)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
hoch 8mittel 28gering 246
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]keine Angabe 3
gering 98mittel 90hoch 90
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Länge/Klasse in km]
gering 97mittel 166hoch 18
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
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Naturraumsteckbrief
20
Klima/Luft Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Leistungsfähigkeit derNaturpotentiale
Merkmale der Leistungsfähigkeit Flächenanteile unterschiedlicher Leistungsfä-higkeit in Stufen
gering mittel hochRegionale Durchlüftung(siehe Karten KL/1 bis KL/4)
10% 55% 35%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Wärmebela-stung(siehe Karte KL/5)
1% 69% 30%
Wärmeausgleichsfunktion in Bezug auf Kältereiz 90% 10%
Durchschnittliche Windgeschwindigkeit(siehe Karte KL/4)
99% 1%
Nutzung derNaturpotentiale
Art der Nutzung Durchschnittliche Intensität der Nutzung im Na-turraum
gering mittel hochNO2-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/6)
61% 29% 10%
VOC-Emissionen (1990)(siehe Karte KL/7)
64% 23% 13%
Gefährdung und Bela-stungskennwerte derNaturpotentiale
Gefährdungszusammenhang/Belastungstyp Flächenanteil unterschiedlich gefährdeter/bela-steter Bereiche bzw. durchschnittliche Gefähr-dung/Belastungsintensität in Stufen
gering mittel hochNO2-Immissionen (1995)
Ozon-Immissionen (1993)
Anteil kaltluftstauender Flächen in Gebieten schlechterDurchlüftung (ca. 1990)
.
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Anteil gesicherter Offenland- und Waldflächen inGebieten geringer Durchlüftung bzw. Geltung s-bereiche programmatischer Instrumente
< 33% 33 - 66% > 66%Grünzüge und Grünzäsuren
Klima- und Immissionsschutzwälder
Natur- und Landschaftsschutzgebiete
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
21
Klima/Luft Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft
Schutzwürdige Bereiche und Potentiale:
Innerhalb des Naturraumes kommt der Sicherung und Förderung der Leistungsfähigkeit lokaler Luftaustauschsysteme
vor allem in den schlecht durchlüfteten Tallagen von Donau, Ablach und Andelsbach eine Bedeutung zu. In diesen Be-
reichen ist eine Zunahme von Emissionen und Luftaustauschhindernissen zu vermeiden. Zudem ist die Sicherung der
Leistungsfähigkeit der Talwindsysteme von Donau, Ablach und Kehlbach vordringlich.
Im Südosten des Naturraumes besteht im Bereich der Moränenrücken lokal ein hohes Windenergiepotential. Die Gelän-
derauhigkeit sollte dort nicht erhöht werden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Bei insgesamt hohem Anteil kaltluftstauender Flächen sollte deren Anteil nicht weiter zunehmen.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung erfordert in den schlecht durchlüfteten Bereichen Konzepte, durch die Emissio-
nen und der Anteil an Luftaustauschhindernissen beschränkt werden können.
Die land- und forstwirtschaftliche Entwicklung sollte in den schlecht durchlüfteten Gebieten und den Bereichen mit ho-
hem Windenergiepotential so erfolgen, daß die Luftaustauschbedingungen erhalten bleiben und gegebenenfalls unter-
stützt werden.
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung von Klima und Luft• Kaltluftstaugebiete (↔ )
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Typ] [Fläche/Typ in km²]
kaltluftfrei 350Sammelgebiet 460
Stau/Stausee 142
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]gering 579mittel 276hoch 99
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering 617mittel 217hoch 120
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
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Naturraumsteckbrief
22
Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Standortbedingungenund Biotopausstat-tung
Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen
je Lebensraumtyp gering mittel hoch
Alle Lebensraum-typen
Häufigkeit feuchter Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Häufigkeit trockener Standorteim Offenland(siehe Karte BO/4)Maximale Größe unzerschnit-tener Räume (1990)(siehe Karte AB/1)
Wald Laubbaumanteil(siehe Karte AB/2)Biotopanteil mesophytischerLaubmischwälder, wärmelie-bender Wälder und Trocken-gebüscheBiotopanteil Nieder- und Mit-telwald
Biotopanteil Bruchwälder
Biotopanteil Auen- und Ufer-wälder
Biotopanteil Bruchwälder
Acker Flächenanteil
Strukturiertheit (Schlaggröße)
Gehölzausstattung
Biotopanteil Gehölze
Biotopanteil Steinriegel
Grünland- undStreuobstgebiete
Flächenanteil
Biotopanteil Streuobstwiesen
Biotopanteil Fettwiese undWeide(siehe Karte AB/3)
.
Stillgewässer Stillgewässerdichte
Biotopanteil Weiher, Teich
Biotopanteil See, Baggersee,Stausee(siehe Karte AB/4)Biotopanteil Altwasser
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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23
Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Standortbedingungenund Biotopausstat-tung
Lebensraumtyp Standortmerkmal Durchschnittliche Ausprägung je Naturraum inKlassen
je Lebensraumtyp gering mittel hoch(Fortsetzung) Fließgewässer Fließgewässerdichte
Naturnähe des morphologi-schen Zustands der Gewässerund der AuenBiotopanteil Quelle
Biotopanteil Graben
Biotopanteil Wildbach/Bachlauf
Biotopanteil Fluß
Offene Moore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte
Biotopanteil, Naß- undFeuchtwiesen
Biotopanteil Streuwiesen
Biotopanteil Übergangsmoor
Biotopanteil Flachmoor
Biotopanteil Röhrichte(siehe Karte AB/5)
Trockenbiotope:Magerrasen, Wein-berge
Biotopanteil Magerrasen (kalk)
Sonstige Biotopanteil Kiesgrube .
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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24
Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen
Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele Beispiele fürZielorientier-te Indikator-arten (SieheAnhang derbesondersschutzwürdi-gen Lebens-räume undArten)
Wald Sicherung und Ausdehnung der Bruch- und Auwaldbiotope mitnatürlicher WalddynamikSchutz und naturnahe Entwicklung der Restbestände der Moor- undSumpfwälder mit ihrer schutzbedürftigen ArtenausstattungDeutliche Erhöhung des Laubholzanteils (mit standortheimischenBaumarten) und Förderung reichstrukturierter naturnaher Waldbe-stände auf unterschiedlichen Standorten (z.B durch Erhöhung desLaubholzanteils, Förderung eichenreicher Altholzbestände, Entwick-lung lichter, offener Waldbestände und einer hohen Waldsaumdichte,Zulassen von jungen Sukzessionsflächen (vor allem auf Feucht- undNaßstandorten)
Wald-Wiesenvögel-chenCoenonymphaheroMittelspechtPicoides mediusGlatter LaufkäferCarabus glabra-tus
Acker Förderung kleinstrukturierter Ackergebiete sowie Acker-Grünland-Mischgebiete mit einer höheren Dichte nutzungsbegleitender Struktu-ren (z.B. ungedüngte Ackerrandstreifen, Gehölzsäume)Verringerung der Nutzungsintensität in der Umgebung von Feuchtle-bensräumen
RebhuhnPerdix perdix
Grünland Erhalt der Grünlandbiotope und Förderung einer stabilen Bestands-situation schutzbedürftiger GrünlandartenErhöhung der Dichte nutzungsbegleitender Strukturen in Grünland-gebieten (z.B. Gras- und Krautsäume)Förderung eines BewirtschaftungsmosaiksEntwicklung weiterer geeigneter Habitate für gefährdete Grünlandar-ten im Verbund mit Naß- und Feuchtwiesen durch Grünlandextensi-vierung vor allem in der Umgebung von artenreichen Feuchtbiotopen(wie dem Federseegebiet) und Mooren sowie in Auenbereichen
Heller Wiesen-knopf-AmeisenbläulingMaculinea teleiusLilagold-FeuerfalterLycaena hippo-thoeWeißstorchCiconia ciconiaGroßer Brachvo-gelNumenius ar-quata
Fließgewässer Förderung naturnaher Fließgewässer mit einem durchgängigenVerbund geeigneter Lebensräume für schutzbedürftige Gewässer-und Uferarten (vor allem an der Donau sowie Ablach, Ostrach, undSchwarzach)Entwicklung natürlicher dynamischer Ufer- und Auenstrukturen.Anzustreben ist eine naturnahe, intakte Auenlandschaft. Dafür sollteeine zügige Umsetzung des Integrierten Donauprogrammes unter-stützt werden.Verbesserung der GewässerqualitätSchutz der Quellebensräume insbesondere an Ostrach und Kanzach
BitterlingRhodeus seri-ceus amarusSchlammpeitzgerMisgurnus fossi-lisSumpf-AhlenläuferBembidion lunu-latumBiberCastor fiberTeich-AmpferRumex hydrola-pathum
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Naturraumsteckbrief
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Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Spezifische Schutz-und Entwicklungszielenach Lebensraumty-pen
Lebensraumtyp Schutz- und Entwicklungsziele Beispiele fürZielorientier-te Indikator-arten (SieheAnhang derbesondersschutzwürdi-gen Lebens-räume undArten)
(Fortsetzung) Stillgewässer Schutz der Stillgewässerbiotope sowie der StillgewässervielfaltFörderung stabiler Bestände von gefährdeten Zielarten der Stillge-wässer insbesondere am Federsee und an den zahlreichen Weihernund TeichenFörderung von naturnahen Verlandungszonen und Versumpfungsbe-reichen
Große Moos-jungferLeucorrhiniapectoralisKrickenteAnas creccaKreuzkröteBufo calamita
Offene Niedermoore,Sümpfe, Naßwiesenund Röhrichte
Erhaltung aller Feucht- und Naßwiesen sowie der Flach- und Über-gangsmoorlebensräume mit ihrer gefährdeten ArtenausstattungAusdehnung von Feuchtbiotopen sowie schutzbedürftigen Artenbe-ständen (z.B. im Federseegebiet und in den Auen) durch Maßnah-men der Wiedervernässung von Grünland, Nutzungsextensivierung,Förderung der Streuwiesennutzung sowie Förderung von Versump-fungs- und Verlandungszonen an Weihern und TeichenVerbesserung der Bestandssituation bzw. Förderung nachhaltiggesicherter Vorkommen schutzbedürftiger Arten von Feuchtlebens-räumenSchutz der großflächigen Röhrichtbestände (vor allem am Federsee)sowie der RiedvegetationErhaltung und Wiederherstellung des oligotrophen Zustandes derKalkflachmoore mit ihrer spezifischen Artenausstattung
BekassineGallinago galli-nagoGoldener Schek-kenfalterEurodryas auri-niaBlaukehlchenLuscinia svecicaVierzähnigeWindelschneckeVertigo geyeriGroßes Wiesen-vögelcherCoenonymphatullia
Komplexe Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraum-verbundDie Donauaue ist als Gebiet mit einem hohen Potential zur Restaurierung von großen,zusammenhängenden artenreichen Auelebensräumen ausgezeichnet und gehört daherzu den überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräumen.Im Bereich der Donauaue sollten vor allem schutzbedürftiger Arten dynamischer Ufer undWildflußauen, naturnaher Fließgewässer, des Feuchtgrünlandes und der Sumpf- undMoorbiotope gefördert werden. Anzustreben ist eine naturnahe intakte Auenlandschaft.Dafür ist eine zügige Umsetzung des Integrierten Rheinprogrammes zu unterstützen.Förderung der durchgängigen und naturnahen Entwicklung der Donau mit natürlichendynamischen Ufer- und AuenstrukturenVerbesserung der GewässerqualitätWiedereinrichtung großflächiger, extensiver GrünlandnutzungWesentlicher Schutz- und Förderschwerpunkt für Arten der Feuchtgebiete und überre-gional bedeutsamer naturnaher Landschaftsraum ist außerdem das Federseebecken.
Überregional bedeutsame Verbundachsen der Wald- und WeidelandschaftenZur Förderung des Austausches räumlich getrennter schutzbedürftiger Waldarten ist dieVerwirklichung eines Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adeleggerforderlich. Zwischen Sigmaringen und Pfullendorf bestehen gute Voraussetzungen fürdie abschnittsweise Verwirklichung des Waldverbundkorridors. Dazu ist die Optimierungder Waldbestände und Waldränder entsprechend den Ansprüchen der schutzbedürfti-gen Arten.(Berücksichtigung unterschiedlicher Anspruchstypen: z.B. Altholzbewohner,sonnige Krautfluren...) und die Überbrückung künstlicher Barrieren notwendig.
Fließgewässer, die sich aus Sicht des Arten- und Biotopschutzes besonders füreine durchgängige und naturnahe Entwicklung eignenNeben der Donau eignen sich innerhalb des Naturraumes vor allem Ablach, Ostrach undSchwarzach für eine durchgängige und naturnahe Gewässerentwicklung. Hier solltendynamische Ufer- und Auebiotope gefördert und die Gewässergüte prioritär verbessertwerden. Es sollten in überdurchschnittlichem Maß Flächen für eine naturnahe Gewässe-rentwicklung bereitgestellt werden.
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Naturraumsteckbrief
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Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Belastungskennwerteder Lebensraumtypen
Lebensraumtyp Art der Belastung Durchschnittlicher Grad der Belastung im Natur-raum
gering mittel hoch
Alle Lebensraum-typen
NOx-Immissionen (1993)
Zerschneidung (1990) .
Wälder Ozon (1993)
Allgemeine Immissionsbela-stung (Flechtenschäden)(1993)Vitalitätsbeeinträchtigung anBäumen (1993)
Fließgewässer Belastung mit organischenSubstanzen (Gewässergüte)(1993-97)Schwermetallbelastung derSedimente (1993)
Empfindlichkeit derLebensraumtypen
Lebensraumtyp Art der Nutzungs- bzw.Strukturveränderung
Empfindlichkeit des Lebensraumtyps gegenüberNutzungs- bzw. Strukturveränderungen in St u-fen
gegenüber Nutzungs- gering mittel hochund Strukturver-änderungen
Wälder Zunahme der Zerschneidung
Fließgewässer undAuen
Siedlungsentwicklung
Stillgewässer Intensivierung der Naherho-lung
.
Derzeitige Sicherungder Lebensräume und
Sicherungsinstrument Flächenanteil gesicherter Landschafts-, Wald-oder Offenlandfläche
Lebensraumpotentiale < 33% 33 - 66% > 66%
Landschaftsschutzgebiete, Naturschutzgebiete, flä-chenhafte Naturdenkmale, Bann- und Schonwälder(siehe Karte AB/6)Grünzüge und Grünzäsuren sowie schutzbedürftigeBereiche für Naturschutz und Landschaftspflege
Besonders geschützte Biotope nach § 24a NatSchG Moore, Sümpfe, naturnahe Bruchwälder, naturnaheSumpfwälder, naturnahe Auwälder, Streuwiesen, Röh-richtbestände und Riede, seggen- und binsenreicheNaßwiesen, naturnahe und unverbaute Bach- undFlußabschnitte einschließlich der Ufervegetation, Al-tarme fließender Gewässer einschließlich der Uferve-getation, Tümpel einschließlich der Ufervegetation,Quellbereiche, Verlandungsbereiche stehender Ge-wässer, Trockenrasen, Magerrasen, Gebüsche undnaturnahe Wälder trockenwarmer Standorte ein-schließlich ihrer Staudensäume, offene Felsbildungen,offene natürliche Block- und Geröllhalden, Feldheckenund Feldgehölze, Steinriegel
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
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Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Biotopschutzwald nach § 30 a Waldgesetz Naturnahe Schlucht- und Blockwälder sowie regionalseltene, naturnahe Waldgesellschaften; Tobel, Klin-gen, Kare und Toteislöcher im Wald mit naturnaherBegleitvegetation; Wälder als Reste historischer Be-wirtschaftungsformen und strukturreiche Waldränder
Natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichemInteresse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Inter-esse, deren Erhaltung sichergestellt werden muß(Richtlinie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Streng zu schützende Tier- und Pflanzenarten vongemeinschaftlichem Interesse (prioritäre Arten, Richtli-nie 92/43/EWG des Rates, FFH-Richtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Arten der Vogelschutzrichtlinie mit besonderemSchutzbedarf in ihrem Verbreitungsgebiet sowie Zugvo-gelarten mit besonderem Maßnahmenbedarf hinsicht-lich ihrer Vermehrungs-, Mauser- und Überwinterungs-gebiete sowie der Rastplätze in ihren Wanderungsge-bieten (Richtlinie 79/409/EWG, Vogelschutzrichtlinie)
Siehe Anhang der besonders schutzwürdigenLebensräume und Arten
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Arten und Biotope aus Sicht anderer UmweltbereicheUmweltbereich/Potential
Anforderung
Erholung Im Naturraum besitzen vor allem der Naturpark am Nordrand des Naturraumes, die Talräume
(hier insbesondere das Donautal) und die Umgebung der prädikatisierten Kur- und Erholungs-
orte Bad Buchau und Saulgau eine besondere Bedeutung für Erholungsbelange. Die Zugäng-
lichkeit und Nutzbarkeit der Landschaft sollte vor allem in diesen Bereichen nicht erheblich
eingeschränkt werden.
Landschaftsbild Im Naturraum herrscht ein mittleres landschaftsästhetisches Potential vor. Zusammenhän-
gende Bereiche mit hoher Erlebnisqualität sind vor allem das Donautal, das Federseebecken,
das Andelsbachtal sowie einige sonstige Talabschnitte. Die Erlebnisqualität dieser Bereiche
sollte unbedingt erhalten werden.
Bei der Umsetzung von Arten- und Biotopschutzzielen ist den Zielsetzungen zur Entwicklung
des Landschaftsbildes Rechnung zu tragen.
Aus Landessicht vorrangige Schutz- und Entwicklungsziele sowie Mindeststandards für den Arten- und Bio-
topschutz
Schutz- und entwicklungsbedürftige Lebensraumtypen und Landschaften: (siehe Karten AB/7und AB/8)
- Schutz- und Entwicklungsschwerpunkte nach Lebensraumtypen
Im Naturraum der Donau-Ablach-Platten sollten vor allem die Flach- und Übergangsmoore, die großflächigen Röhricht-
bestände, die Au- und Uferwälder, die Bruchwälder, die Fließgewässer- und Stillgewässerbiotope, die Streu-, Naß- und
Feuchtwiesen sowie weitere extensiv genutzten Grünlandflächen als Lebensräume für landesweit schutzbedürftige Arten
gesichert bzw. wiederentwickelt werden. In diesen Lebensraumtypen sind stabile Bestände von gefährdeten und be-
drohten Zielarten anzustreben (z.B. von Weißstorch, Blaukehlchen, Biber, Große Moosjungfer, Großes Wiesenvögel-
chen, Glatter Laufkäfer). Dafür ist neben einer Verbesserung und Optimierung der Lebensraumbedingungen auch eine
Ausdehnung und stärkere Vernetzung dieser Biotoptypen erforderlich, z.B. durch Wiedervernässungen, Förderung von
naturnahen Versumpfungs- und Verlandungsbiotope an Stillgewässern, Wiederentwicklung natürlicher Fließgewässer-
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Naturraumsteckbrief
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Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
und Auenbiotope, Grünlandextensivierungen sowie Ausdehnung der Streuwiesennutzung. Umfangreiche Grünlandex-
tensivierungen sind zur Sicherung gefährdeter Grünlandarten insbesondere in der Umgebung der Moorkomplexe und
in den Auen (v.a. Donauaue) sowohl auf feuchten als auch auf frischen Standorten anzustreben. Auf eine Förderung
durchgängiger und naturnaher Fließgewässer mit dynamischen Ufer- und Auenstrukturen ist vorrangig an Donau,
Ablach, Ostrach und Schwarzach hinzuwirken. Anzustreben ist ein durchgängiger Verbund geeigneter Lebensräume
für schutzbedürftige Gewässer- und Uferarten. Besonders schutzwürdig sind auch die Quellebensräume (v.a. an
Ostrach und Kanzach). Notwendige Voraussetzung für die Verbesserung der Fließgewässerlebensräume ist auch eine
deutliche Verringerung der Gewässerbelastung durch die Reduzierung der Nährstoffeinträge. Soweit möglich sollten
eine naturnahe Entwicklung und Ausdehnung der Au- und Ufer- sowie der Bruchwaldbestände in den Auen und Niede-
rungen gefördert werden.
Darüber hinaus liegen in der Donauaue wichtige Rast- und Überwinterungsbiotope für Zugvögel. Für Wasservögel be-
sonders bedeutsam sind die Krauchenwieser Baggerseen. In der Überflutungsaue sollten artenreiches Grünland,
Flachwasserbereiche (z.B. Überschwemmungstümpel, Versumpfungen und Röhrichte) in ihrer Funktion als Nah-
rungsflächen für Rast- und Zugvögel verbessert bzw. ihre Flächenanteile ausgedehnt werden.
In den Ackerbaugebieten sind kleinstrukturierte Mischlandschaften mit einer höheren Dichte nutzungsbegleitender
Strukturen (z.B. Ackerrandstreifen, Gehölzsäume) und einer extensiven Bewirtschaftung auf Teilflächen anzustreben.
- Gebiete mit besonderer Eignung für einen großräumig wirksamen Lebensraumverbund
Die Donauaue eignet sich in besonderem Maß für die Wiederentwicklung großer zusammenhängender, natürlicher,
dynamischer Auenlebensräume. Sie gehört somit zu den überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräumen,
für die ein großräumiger, ökologisch wirksamer Lebensraumverbund von natürlichen Fließgewässer-, Ufer- und Sum-
pflebensräumen sowie von extensiv genutzten Feuchtgrünlandbiotopen für landesweit schutzbedürftige Zielarten an-
zustreben ist. Zur Förderung einer großräumigen intakten und artenreichen Auenlandschaft ist eine zügige Umsetzung
des Integrierten Donauprogrammes zu unterstützen.
Neben der Donauaue ist vor allem die Moorlandschaft des Federseeriedes mit seiner Lebensraumvielfalt (z.B. Moore,
Schilfflächen, Ried- und Streuwiesen, Gewässer, Bruchwälder, Grünland) und einer landesweit herausragenden Ar-
tenausstattung hervorzuheben. Die Sicherung der Lebensräume bzw. stabiler Bestände der großen Vielfalt hochgradig
schutzbedürftiger Arten des Federseegebietes stellt ebenfalls vorrangiges Ziel im Naturraum dar. Dafür ist auf eine
Förderung geeigneter Nutzungssysteme hinzuwirken.
- Überregional bedeutsame Verbundkorridore der Wald- und Weidelandschaften und Gewässer mit besonderer Eig-
nung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
Zwischen Sigmaringen und Pfullendorf bestehen gute Voraussetzungen für die abschnittsweise Verwirklichung des
vorgeschlagenen überregionalen Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg. Hierzu sollten die
Lebensraumbedingungen in den Wäldern entsprechend den Ansprüchen gefährdeter Waldarten verbessert bzw. opti-
miert werden. Mögliche Maßnahmen betreffen z.B. die Erhöhung des Laubbaumanteils, des Alt- und Totholzangebo-
tes, das Zulassen von Sukzessionen und die Förderung besonnter Waldbereiche mit mageren Gras- und Krautsäu-
men. Künstliche Hindernisse entlang des Waldverbundkorridors sollten durchlässig gestaltet werden (z.B. durch
Überbrückung künstlicher Barrieren).
Donau, Ablach, Ostrach und Schwarzach eignen sich besonders für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung
mit dynamischen Gewässer- und Auenlebensräumen zur Förderung schutzbedürftiger Fließgewässer- und Uferarten.
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Naturraumsteckbrief
29
Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
An der Donau sollten dabei sehr lange natürliche bzw. naturnahe Gewässerstrecken erhalten bzw. wiederhergestellt
werden. An Ablach, Ostrach und Schwarzach sind in überdurchschnittlichem Umfang beeinträchtigte Fließgewässer-
abschnitte für eine Sanierung bereitzustellen.
- Kohärentes europäisches Netz besonderer Schutzgebiete NATURA 2000
Ergänzend zu den oben genannten Maßnahmen sollten die Lebensraumtypen und Habitate von europäischer Bedeu-
tung erhalten sowie die erforderlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Kohärenz von NATURA 2000 durchgeführt
werden.
Sanierungsbedürftige Nutzungstypen und Landschaften:
Sanierungsbedürftige Landschaften:
Aufgrund des überwiegend naturfernen Zustandes der Fließgewässer sind an einem Großteil der Gewässer Maßnah-
men der naturnahen Gewässerentwicklung erforderlich. In den kritisch belasteten bis übermäßig verschmutzten
Fließgewässerabschnitten ist zudem eine deutliche Verringerung der Gewässerbelastung notwendig. Vordringlich ist
vor allem eine Rücknahme der landwirtschaftlichen Nutzungsintensität in den Auen, die Entwicklung naturnaher Ge-
wässerrandstreifen sowie eine Reduzierung diffuser Nährstoffeinträge.
Der Zerschneidungsgrad der Landschaft ist in einigen Gebieten des Naturraumes zu hoch. Insbesondere im überre-
gional bedeutsamen naturnahen Landschaftsraum, entlang des geplanten Waldlebensraum-Verbundkorridors und in
den Auen der Fließgewässer mit besonderer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung ist auf eine
Verringerung der Landschaftszerschneidung hinzuwirken.
- Mindeststandards an Artenvorkommen für Nutzungssysteme:
Im Naturraum sollte die Artenausstattung vor allem in den intensiv genutzten Grünland- und Ackerbaugebieten sowie
in den fichtendominierten Wirtschaftswäldern überprüft werden, da hier in einigen Gebieten eine verarmte Artenaus-
stattung zu erwarten ist. Wird der geforderte Mindeststandard nicht erreicht, sind in den Grünland- und Ackerbauge-
bieten Maßnahmen zur Rücknahme der Nutzungsintensität bzw. zur Erhöhung der Dichte nährstoffärmerer Be-
gleitstrukturen anzustreben. In verarmten Fichtenforsten ist ebenfalls das Lebensraumangebot (z.B. durch deutliche
Erhöhung des Laubholzanteils, die Entwicklung strukturreicher Waldrandökotone) zu verbessern.
Ansprüche an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so gestaltet werden, daß der Grad der Zerschneidung
und der Überbauungsgrad insbesondere im überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsraum, entlang des ge-
planten Waldverbundkorridors zwischen Schwäbischer Alb und Adelegg und in den Auen der Gewässer mit besonde-
rer Eignung für eine durchgängige und naturnahe Entwicklung (Ablach, Ostrach, Schwarzach) verringert bzw. nicht
erhöht wird.
Eine Ausrichtung der landwirtschaftlichen Entwicklung auf die Ziele des Arten- und Biotopschutzes ist insbesondere in
den überregional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräumen, im Federseebecken und in der Donauaue sowie in
den weiteren Auen deren Gewässer vorrangig naturnah entwickelt werden sollten (Ablach, Ostrach, Schwarzach) er-
forderlich. Dabei stehen Nutzungsextensivierungen und Wiedervernässungsmaßnahmen sowie die Förderung von
Sondernutzungen (z.B. Streuwiesen) im Vordergrund. Zur Verringerung der diffusen Nährstoffeinträge sind insbeson-
dere in den Auen Nutzungsextensivierungen und die Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen anzustreben. In
den intensiv genutzten Acker- und Grünlandgebieten ist eine Überprüfung der Mindestartenausstattung erforderlich. In
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Naturraumsteckbrief
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Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
verarmten Gebieten ist zur Erhöhung der Artenvielfalt eine Rücknahme der Nutzungsintensität zumindest auf Teilflä-
chen sowie die Entwicklung nutzungbegleitender Randstrukturen (z.B. von unregelmäßig und extensiv genutzten
Gras- und Krautsäumen entlang von Gräben) anzustreben.
Die forstwirtschaftliche Nutzungsentwicklung sollte insbesondere entlang des geplanten Waldverbundkorridors zwi-
schen Schwäbischer Alb und Adelegg auf die Erfordernisse schutzbedürftiger Arten ausgerichtet werden. Dabei ist in
den Wäldern z.B. eine Erhöhung des Laubholzanteils, des Alt- und Totholzangebotes, das Zulassen von Sukzessio-
nen, die Entwicklung lichter durchsonnter Waldbestände und eine hohe Dichte magerer Waldsäume anzustreben.
Wichtig ist auch die Moor-, Bruch- und Auwälder des Naturraumes mit ihrer spezifischen Artenausstattung zu erhalten
sowie natürliche, reichstrukturierte Bestände zu fördern. Ergänzend ist in den Auen eine Ausdehnung naturnaher Au-
und Bruchwaldbiotope zu unterstützen.
In den fichtendominierten Wirtschaftswäldern sollte die Artenausstattung im Hinblick auf den Erfüllungsgrad der Min-
destartenausstattung überprüft werden. In verarmten Fichtenforsten ist auf eine Erhöhung des Laubholzanteils (mit
standortheimischen Laubholzarten) und der Strukturvielfalt (z.B. reichstrukturierte Waldmäntel, äußere und innere
Waldsäume, höheres Totholzangebot) hinzuwirken.
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung anderer Umweltbereiche zum Schutz der Arten und BiotopeUmweltbereich/Potential
Anforderung
Rohstoffe Durch die Gewinnung von Rohstoffen sollten insbesondere in den überregional bedeutsamen
naturnahen Landschaftsräumen weder durch direkte noch durch indirekte Einwirkungen aktu-
ell oder potentiell wertvolle Lebensräume und Standorte beeinträchtigt werden. Für nicht mehr
genutzte Abbaustellen sollte die Entwicklung von Sekundärlebensräumen für schutzbedürftige
Arten gefördert werden.
Boden Auf Standorten bzw. in Lebensräumen mit schutzbedürftigen Artbeständen sind Meliorationen
zu vermeiden und geeignete Nutzungssysteme anzustreben. Dies betrifft vor allem die überre-
gional bedeutsamen naturnahen Landschaftsräume (Donauaue, Federseebecken) und die Au-
en von Ablach, Ostrach und Schwarzach.
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Naturraumsteckbrief
31
Arten und Biotope Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Indikatoren zum Schutz und zur Entwicklung der Arten und Biotope
• Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Morphologischer Zustand der Fließgewässer (⇑)
• Gewässergüte (⇑)
• Laubbaumanteil (⇑)
• Erfüllung des Mindeststandards für die Artenausstattung insbesondere in den intensiv genutzten Acker- und Grün-
landlandschaften und den fichtendominierten Wirtschaftswäldern (Siehe entsprechende Artenlisten für das Gebiet
Donau-Ablach-/Riß-Aitrach-Platten und die Donauaue in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
• Bestandsentwicklung der Zielorientierten Indikatorarten insbesondere der Moore, Naß- und Feuchtbiotope, des Grün-
landes, der Fließgewässer und der Stillgewässer (Siehe entsprechende Artenlisten für das Gebiet Donau-Ablach-/Riß-
Aitrach-Platten und die Donauaue in: RECK et al., 1996.∗) (Siehe Anhang der besonders schutzwürdigen Lebens-
räume und Arten)
Für die Belange des Arten- und Biotopschutzes sind insbesondere die Vorkommen der prioritär schutzbedürftigen
Zielarten (‘Landesarten', siehe Anhang) in stabilen Beständen zu sichern bzw. zu fördern. Zur Erhaltung der vom
Aussterben bedrohten bzw. akut gefährdeten Landesarten (Gruppe A, siehe Anhang) sollten Artenhilfsmaßnahmen
durchgeführt werden. Landesarten sind generell in jeder Planung besonders zu beachten (Ziele zum Bestandsschutz
sowie zur Vermeidung und zum Ausgleich von Eingriffen siehe RECK et al. 1996). (Siehe Anhang der besonders
schutzwürdigen Lebensräume und Arten)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
∗ RECK, H., WALTER, R., OSINSKI, E., HEINL, T., KAULE, G. (1996): Räumlich differenzierte Schutzprioritäten für den Arten- und Biotopschutz inBaden-Württemberg (Zielartenkonzept). - Gutachten im Auftrag des Landes Baden-Württemberg, gefördert durch die Stiftung Naturschutzfonds,1730 Seiten und ein Kartenband; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universität Stuttgart.
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Größenkl. in km²] [Fläche/Größenkl. in km²]
bis 4 424 − 8 55
8 − 16 19916 − 32 36932 − 64 626
64 − 100 321> 100 105
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
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Naturraumsteckbrief
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Landschaftsbild Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Leistungsfähigkeit der Merkmale der Leistungsfähigkeit Ausprägung im landesweiten Vergleich in StufenNaturpotentiale gering mittel hoch
Landschaftsästhe-tisches Potential
Gesamtwert(siehe Karte LA/1)
14% 71% 15%
Landschaftliche Vielfalt(siehe Karte LA/2)
13% 67% 20%
Landschaftliche Natürlichkeit(siehe Karte LA/3)
14% 65% 21%
Landschaftliche Eigenart(Summe)(siehe Karte LA/4)
44% 25% 31%
Maßstäblicher Zusam-menhang der Land-schaftselemente
.
Konstanz der Landnut-zung
Schutzwerte in der Landschaft
Wertbestimmende Elemente Moore, Naß- und Feuchtwiesen, Fließgewässer,Moorwälder, Bruchwälder, Stillgewässer, Einzelbäu-me, Kirchen
Visuelle Sensitivitätder Landschaft
Reliefbezogene Widerstands-funktion der Landschaft ge-genüber Eingriffen
Visuelle Merkmale Merkmale RaumbezugOrientierungsmerkmale Sichtraumbegrenzende Strukturen sind im Norden
vor allem der Albanstieg sowie im Süden die Jun-gendmoränenkette. Wesentliche, jedoch außerhalbdes Naturraumes liegende Erhebungen mit wichtigerOrientierungsfunktion sind Bussen und Österberg imNorden. Innerhalb des Naturraumes sind die Tälerund Beckenlagen von Donau und Federsee wesentli-che Orientierungsmerkmale
Anordnungsmerkmale der Siedlungen Die Siedlungen befinden sich vor allem randlich dergroßen Auen
Anordnungsmerkmale des Offenlandes Offenland ist vor allem in den Auen als zusammen-hängendes Band ausgebildet. Ansonsten dominiertdas Offenland vor allem in den Randbereichen derMoränenrücken.
Anordnungsmerkmale des Waldes Wald befindet sich vor allem auf den Moränenrücken ingrößeren zusammenhängenden Flächen sowie in denBeckenlagen in zersplitterten Stücken mit starker Rand-verzahnung
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
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Landschaftsbild Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Tendenzen der Nut- Nutzungstyp Tendenz der Nutzungsentwicklungzungsentwicklung Siedlung Innerhalb des Naturraumes ist nur mit einem geringen
Bevölkerungs- und Siedlungszuwachs zu rechnen.Industrie In den gut erschlossenen Tälern ist punktuell eine
Zunahme von Industrie- und Gewerbefläche zu erwar-ten.
Wald Mit einem Waldzuwachs ist vor allem im Bereich derBeckenlagen und Auen zu rechnen.
Landwirtschaftlich genutzte Fläche Die landwirtschaftlich genutzte Fläche wird vor allem inden Beckenlagen und Auen (Standortverhältnisse)sowie den Moränenrandbereichen (Siedlungsschwer-punkte) abnehmen.
Infrastrukturen des Straßenverkehrs Aus- und Neubaumaßnahmen sind vor allem im Bereichdes Riedlinger Beckens, des Schwarzach- und Kehl-bachtales und den Erschließungsstraßen der prädikati-sierten Kur- und Erholungsorte Bad Buchau und Saul-gau vorgesehen.
Infrastrukturen des Schienenverkehrs Innerhalb des Naturraumes sind keine Veränderungenzu erwarten.
Infrastrukturen des Flugverkehrs Hier sind keine Veränderungen vorgesehen.
Derzeitige Sicherungder Naturpotentiale
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Landschaft in Stu-fen
< 33% 33 - 66% > 66%Natur- und Landschaftsschutzgebiete .
Schutzbedürftige Bereiche für Naturschutz und Land-schaftspflege
Grünzüge und Grünzäsuren
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung des Landschaftsbildes
Schutzwürdige Bereiche:
Im Naturraum sind vor allem die bestehenden Bereiche mit hohem landschaftsästhetischen Potential (Federseebecken)
sowie die sonstigen Gebiete mit hoher Vielfalt und Natürlichkeit (Riedlinger Becken, Andelsbachtal, einige sonstige Tal-
abschnitte) schutzwürdig. Die Erlebnisqualität dieser Bereiche sollte erhalten und verbessert werden. Auf die Sicherung
der Verbreitung und Erlebbarkeit der landschaftsprägenden Elemente (Moore, Naß- und Feuchtwiesen, Moor- und
Bruchwälder, Fließgewässer, Stillgewässer, Einzelbäume, Kirchen, Feldkreuze) ist hinzuwirken.
Aufgrund der hohen visuellen Sensitivität der Landschaft sollten Landnutzungsänderungen mit besonderer Vorsicht vor-
genommen werden. Dies betrifft insbesondere die Bereiche mit besonderer Orientierungsfunktion: die Ränder zur
Schwäbischen Alb, zur Jungendmoräne, die Beckenlagen und Schmelzwasserrinnen sowie die Randbereiche von Bus-
sen und Österberg.
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
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Landschaftsbild Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Die Umgebung von Saulgau und die Moränenränder sind zum Teil durch ein geringes landschaftsästhetisches Potential
gekennzeichnet. Dort sind geeignete Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt und Natürlichkeit der Landschaft notwen-
dig.
Im Riedlinger Becken, im Andelsbachtal und zum Teil in den Tälern bestehen starke Landschaftsbildbeeinträchtigungen
durch Verkehrsinfrastrukturen und Hochspannungsleitungen. Diese sollten durch geeignete Maßnahmen verringert bzw.
kompensiert werden.
Die Auen sind aufgrund starker Landnutzungsänderungen in ihrer Eigenart gestört. In diesen Bereichen sollten insbe-
sondere Landnutzungsänderungen vermieden werden, die zu einer weiteren Verringerung von Vielfalt, Natürlichkeit oder
Eigenart der Landschaft führen.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte im Naturraum so erfolgen, daß die Erlebnisqualität der Landschaft in den
Bereichen mit hohem landschaftsästhetischen Potential und den Bereichen mit hoher visueller Sensitivität erhalten blei-
ben. Auf eine Verringerung bestehender Beeinträchtigungen (z.B. im Riedlinger Becken und einigen Tälern) ist nach
Möglichkeit hinzuwirken.
Die landwirtschaftliche Nutzungsentwicklung sollte vor allem in den Bereichen mit hohem landschaftsästhetischen Po-
tential bzw. hoher Vielfalt und Natürlichkeit so erfolgen, daß die wertbestimmenden Elemente erhalten und gefördert
werden. In den Gebieten mit starken Landschaftsbildbeeinträchtigungen und in den verarmten Gebieten (um Saulgau,
an den Moränenrändern) ist eine Förderung des Anteils natürlicher Elemente durch geeignete Nutzungen anzustreben.
In den Auen ist auf eine Beschränkung der Nutzungsdynamik hinzuwirken.
Die forstwirtschaftliche Nutzungsentwicklung sollte im Naturraums aufgrund der Waldflächenzunahme in den vergange-
nen Jahren vor allem in den Becken und Tälern besonders sorgsam erfolgen.
Indikatoren für die Sicherung des Landschaftsbildes
• Eigenartsverluste durch Großinfrastrukturen (↓)
• Landnutzungsdynamik (↓)
• Landschaftliche Vielfalt (↑)
• Landschaftliche Natürlichkeit (↑)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
[Klasse] [Fläche/Klasse in km²]
gering (< 35dB(A)) 160mittel (35−45dB(A)) 469
hoch (> 45dB(A)) 321
0 10 20 30 40 50 60 km
1:2.500.000
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Naturraumsteckbrief
32
Erholung Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Eignung des Natur-raumes für land-schaftsgebundene
Eignungsmerkmale Indikatoren Dominierende Ausprägung der Indikatoren inStufen bzw. Ausprägung im landesweiten Ver-gleich in Stufen
Erholung gering mittel hoch
Verfügbare Land-schaftsfläche
Je Einwohner für Aufenthalteaußerhalb der Siedlungsge-biete zur Verfügung stehendeLandschaftsfläche im Natur-raum(siehe Karte ER/1)
LandschaftlicheErholungs-eignung
Anteil geeigneter und ausge-statteter Landschaftsfläche ander verfügbaren Landschafts-fläche
(siehe Karte ER/2)Ausstattung desRaumes mit natür-lichen, erholungs-bedeutsamen Land-schaftselementen
Anteil geeigneter Landschafts-fläche an der verfügbarenLandschaftsfläche
(siehe Karte ER/3)Waldrandsituationen
Raumvielfalt
Schneesicherheit(Höhenlage)
Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derFließgewässer
Gewässer und Gewäs-serrandsituationen derStillgewässer
Ausstattung desRaumes mit Erho-lungsinfrastruktur
Anteil der infrastrukturellausgestatteten Fläche an derverfügbaren Landschaftsfläche(siehe Karte ER/4)
.
Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen in denEinzugsgebieten der Er-holungsparkplätze)Allgemeine Erschließung(Erlebnisflächen derRad- und Wanderwege)
Erlebnisflächen desWintersports
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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Naturraumsteckbrief
33
Erholung Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Erholungsnachfrage Merkmale der Er- Indikator Ausprägung des Indikators in Stufenholungsnachfrage gering mittel hoch
Interessensge-biete der ortsbe-zogenen Erho-lung
Anteil der Interessensgebietefür die Stadtranderholung ausden hochverdichteten Sied-lungsgebieten(siehe Karte ER/5)
Potentielle Erho-lungsnachfrage
Summe der Erholungsnach-frage aufgrund der potentiellenAufenthaltsdichten
(siehe Karte ER/6)Potentielle Aufenthalts-dichte der Binnennach-frage im Naturraum
Potentielle Aufenthalts-dichte der Außennach-frage aus benachbartenNaturräumenPotentielle Aufenthalts-dichte der Ferien- undKurbevölkerung
Überregionale Ausflugsziele Federsee
Belastungskennwerte Durchschnittliche Belastungsstufeder Landschaft
Belastungstypgering mittel hoch
Verlärmung (1990)(siehe Karte ER/7)
Zerschneidung (1990) .
Gewässerbelastung (1993-97)
Konflikte durch Erholung (1987) Konflikte durch Erholung treten vor allem im Bereichder Moorseen auf.
Derzeitige Sicherungder erholungsgeeig-neten Landschaft
Sicherungsinstrument Flächenanteil durch unterschiedliche Siche-rungsinstrumente gesicherter Erholungsland-schaft in Stufen
< 33% 33 - 66% > 66 %i Natur- und Landschaftsschutzgebiete
Naturparke
Schutzbedürftige Bereiche für die Erholung
Grünzüge und Grünzäsuren
= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der niedrigsten Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der mittleren Klasse zuzuordnen= Die dominierende Ausprägung des Merkmals ist der höchsten Klasse zuzuordnen
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34
Erholung Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Sicherungsinstrument RaumbezugPrädikatisierung nach Kur-ortegesetz
Kurorte und Kurbäder Ort (Prädikatisierung)(siehe Karte ER/8)
Gemeinde
• Heilbad (HB)• Heilklimatischer Kurort (HKK)• Kneippheilbad, Kneippkurort (KHB)• Ort mit Heilquellen- oder Moorkurbetrieb (HKB)• Luftkurort (LKO)
Buchau (HB)Saulgau (HKB)
Bad BuchauSaulgau
Erholungsorte (ERO)
Anforderungen an die Erholungsnutzung aus anderen UmweltbereichenUmweltbereich/Potential
Anforderung
Arten und Biotope In den Lebensräumen mit empfindlichen Artenbeständen (z.B. Moore, Naß- und Feuchtwie-
sen, Quellen, Fließgewässer, Stillgewässer) sind Belastungen durch Erholungsnutzung zu
vermeiden.
Ziele zum Schutz und zur Entwicklung der Erholungsfunktionen der Landschaft
Schutzwürdige Bereiche:
Im Naturraum sind vor allem der Naturpark (am Nordrand des Naturraumes), die Umgebung der prädikatisierten Kur-
und Erholungsorte (Bad Buchau und Saulgau) sowie die sonstigen Gebiete hoher Erholungseignung (Auen) besonders
schutzwürdig. In diesen Bereichen sollte vorrangig auf eine Erhaltung und Förderung der Erlebnisqualität der Landschaft
geachtet werden.
Sanierungs- und entwicklungsbedürftige Bereiche:
Vor allem im Bereich der Moorlebensräume sind Überlastungen durch Erholungsnutzung zu vermeiden. Dies trifft im
Naturraum besonders auf den Federsee zu. Hier ist die Entwicklung geeigneter Nutzungskonzepte vordringlich
Insbesondere in den Tälern ist auf eine Verringerung des Zerschneidungsgrades der Landschaft hinzuwirken. Zudem
sollte die Gewässergüte der erholungsgeeigneten Fließgewässer verbessert werden.
Anforderungen an die Nutzungssysteme:
Die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung sollte innerhalb des Naturraumes so erfolgen, daß die Zerschneidung der Ge-
biete hoher Erholungseignung verringert wird.
Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sollte im Naturraum dazu beitragen die Erlebnisqualität der Landschaft zu er-
halten und zu entwickeln. In den Auen sind zur Verbesserung der Gewässergüte eine Minimierung diffuser Einträge
durch Nutzungsextensivierungen und die Entwicklung naturnaher Gewässerrandstreifen anzustreben.
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Naturraumsteckbrief
35
Erholung Naturraum Nr. 040
Donau-Ablach-Plat ten
Anforderungen an die Nutzung und die Entwicklung der Potentiale anderer Umweltbereiche zum Schutz der Er-holungsfunktionen der LandschaftUmweltbereich/Potential
Anforderung
Grundwasser/Boden Grundwasser und Boden sollten so entwickelt werden, daß die Standortvielfalt und damit die
Erlebnisqualität der Landschaft gesichert wird.
Arten und Biotope In den schutzwürdigen Erholungsbereichen ist der Sicherung empfindlicher Standorte und Le-
bensräume (z.B. der Moore, Naß- und Feuchtwiesen, Quellen, Stillgewässer) durch geeignete
Maßnahmen der Besucherlenkung Rechnung zu tragen, ohne daß die Zugänglichkeit der
Landschaft dadurch erheblich eingeschränkt wird.
Landschaftsbild Im Naturraum kommt der Sicherung der Erlebnisqualität der Landschaft in den Bereichen ho-
her Erholungseignung besondere Bedeutung zu.
Indikatoren für die Sicherung des Erholungspotentials
• Durchschnittliche Größe unzerschnittener Räume (↑)
• Gewässergüte (⇑)
Legende:
⇑ deutliche Zunahme/Verbesserung erforderlich
↑ Zunahme/Verbesserung erforderlich
↔ Sicherung des Status Quo
↓ Abnahme der Belastungen erforderlich
⇓ deutliche Abnahme der Belastungen erforderlich
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering 103mittel 531hoch 114
stark wechselnd 110nicht bewertet 96
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]gering 113mittel 575hoch 170
nicht bewertet 96
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]
gering 123mittel 558hoch 177
nicht bewertet 96
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch
0 5 10 15 20 25 30 km
1:600.000
[Stufe] [Fläche/Stufe in km²]gering 264mittel 216hoch 378
nicht bewertet 96
Riedlingen
Saulgau
Meßkirch