Naturwissenschaftlich-mathematische Gegenwartsarbeit. Eine Sammlung gemeinverständlicher Aufsätze...

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Nrttc Btiehrr NaturwiucnochdtUch- mathemPtieche Gegenwarh- orbeit. Eine Sammlung gemeinverstAndlicher AufsAtze aus der Mathemathh-Phy-PihnltPrhen Klasse der cesellschaft der Wiasmschaften zu cijttingen. Herausgegeben von Hermann Rein. (Abhandlungen der Gesellschaft der Wisscnschaften zu Giittingen. Mathematid-Physilraliscbe Klasse. 111. Folge. Heft 18.) Verlag Vandenhoeck und Ruprecht. Giittingen Die kleiae Sammlung bietet dem C h e d e r viel. In &em Aufsatz. der noch Gustav Tammann zum Verfasser hat, wird zusammenfasend iiber die Eigenschtlrten des Claszustandes berichtet. Er enthAlt die experimentellen Ergebnisse des Ver- fassers aus mehreren Jahren. Ein Beitrag Euckens behandelt theoretische und praktische Probleme auf dem Cebiet der Keaktionskhdk, und 100s schrdbt iiber physilcalische Unter- suchungen zur chemischen Bindung. P h y d k a l k h & e m h h ist noch ein Aufsatz von Pohl iiber photochemische VorgAnge in IWstallen in ihrer Bedeutung fiir die Photogaphie und ein Beitrag von Bofhe iiber die Spelrtroaltopie der Atomkerne. Windaus berichtet iiber die Gijttinger Untersuchungen am Aneurin. Technologkhes Inter- hat ein Aufsatz von I!. Wartenberg iiber Hochtemperaturkeramik. Soweit wird der Chemiker auf seinem eigenen Pachgebiet berdchert. Daneben stehen noch AufsAtze aus anderen FBchan. die alle 90 gefdt sind. da13 ein allgem&-natumhen- achaftllch interderter Leser viel Interessantes daraus ent- nehmen kann. Giidkr. [BB. 85.1 Die UrrPche der chemiachsa Verwandtschatt. Von Dr. med. A. Konrad. Verlag IMch Moser. LeipJg-Craz 1938. Preb br. RM. 3.80. Ein Medizinstudent wurde von den Vorlesungen von Frifz Pregl tief beeindruckt und begann. sich iiber das Wesen der chemischen Verwandtschaft Cedanken zu machen. Die gntliche Praxis lieB keine Zeit, diesen Dingen in M& nach- zugehen. Erst jetzt im Ruhestande kommt der Verfasser auf seine lange gehegten Ideen zuriick und legt sie der c)ffentlich- keit vor. Der Grundgdanke ist der, daB die Atome eine be- stimmte Gestalt haben; so sei z. B. das Kohlenstoffatom ein Tetraeder, ein Halogenatom eine vierseitige spitze Pyraniide u. A. Von den Spitzen sollen dann KohAsionswirkungen auf die Spitzen der Nachbaratome ausgehen. Bei der Anwendung dieser Vorstellung auf die experimentellen Tatsachen geht es dann freilich nicht ohne Willkiir ab. Der Verfasser ist sicher- lich iiberzeugt, daQ er mit dem Biichlein zum Fortschritt der Wissemschaft beitragt: freilich wagt der Referent zu bezweifeln. daB die Zahl .seiner Cefolgsleute groB werden wird. hhrbuch der Anorgantachen Chemie. Von Prof. Dr. H. Remy. 2. neubearbeitete Adage. I. Band. Mt 102 Ab- bildungen. AkademisChe Verlagsgedschaft m. b. H., Leipzig 1939. Preb geh. RM. 24,-; geb. RM. 26,-. Der ,,Remy" ist heute d a s Lehrbuch fiir die Chemie- studierenden geworden, die etwas tiefer in die anorgad.de Chemie eindringen wollen. Dieser grok Erfolg war fiir den Verfasser Ansponr und Verpflichtung, bei einer Neuadage alle erdenkliche Miihe aufzuwenden, das Buch zu vemoll- standigen, kleine MAngel auszumerzen und die Fortschritte von Farschung und Techdk zu beriicksichtigen. Die Neu- apflsgc dgt, d.1) dies in bewundemsw& Ma& g&dien ist. Eine gauze Rehe von Abschnitten ist grolnaUch um- gearbdtet worden, die Technologie ist stArker beriicksichtigt als fruher, die Zahlenangaben sind erweitert, die ganz neuen ,,RichMtze fiir die Benennung anorgadscher Verbindungen" sind angewendet. oberall. wo da Refetent iiber ihn besmders interdaende Fragen nachgdeaen hat. fand er he modeme und sacbgemAk Darstellung. So ist z. B. die Raumchemie van W. Bilk die sonst allzu gem totgeschwiegen wird, behandelt, in den technologischen Abschnitten findet man das die Beschrdbung &ex Zelle zur Darstellung von NaMum- metall am dem Chlorid. Man kann somit den Autor zu dieser Nmeuflage nur begliickwiinschen. Dies d e b t frdlich nicht aus, daB WiLnsche fiir den 11. Band sowie spatere Neuadagen offenbleiben. So sAhe da Referent gem, dao die Roblethatilt vieler Dinge aoch viel stArka hemxgehoben wiirde, als es bereits g&en ist. Der 1937, 113 Seiten. Preb geh. RM. 8,-. Klemm. [BB. 70.1 FOnniat-Verfahren ZUT Darstellung VOI~ KaliumcarbaPat und Student gewinnt nach dein Buche allzu leicht den falschen Eindruck, als ob alles Wesentliche in der Anorganischen Chemie erforscht sei. Unzureichend erscheinen auch clie Kapitel iiber Metalle und die intermetallischen und halbtiietallischen Ver- bindungen; aber hier wird wohl im 11. Band vieles nachgehok werden. In einem Buche dieses Umfanges ist urn Begriffe wie EnergiebAnder, Brillouinsche W e n u. a. nicht mehr heruni- zukommen. Ferner stort, daD fur die h'ebenquantenzalfen durchweg noch die k-, nicht die 1-Werte benutzt werden. Einiges ist noch etwas stiefmiitterlich behandelt, so z. B. die Liisungen der Alkalimetalle in Ammoniak und die Amnioniakat- Chemie. In der Atomvolumenkurve fehlen die seltenen Erden. Nach wie vor ist der Referent mit der Abgrenzung der so- genannten ,,Haupt- und Neben"-Cruppen nicht einverstanden. An und fiir sich sind diese Begriffe ungliicklich und eigentlicli iiberholt; fiir die Disposition eines Lehrbuchs mogen sie niitzlicli sein, aber ihre Abgrenzung ist auch dann Geschmackssarhe. Es ist unverstAndlich, welches ,,natiirliche und fur die cheitii- schen Eigenschaften zweifellos maogebende, einfarh zii formulierende Einteilungsprinzip" der von Remy gewitwteii. von ihm a h ,.eindeutig" bezeichneten Anordnung zugrundc liegen soll. Wenn man zu einer s i n n g e m a n Einteilun): kommen will, so muU man doch voin Bau der Atome uric1 Ioncii ausgehen, und hiermit stimnit die Rrmysche Binteilutig aber auch in gar keiner Weise iiberein. Es wAre daher sehr erwiinscht. wenn am Schldi des 11. Bandes, nachdem alles Material bespre chen ist, noch einmal eine groB angelegte ifbersicht iiber die .4b- hhgigkeit der Eigenschaften der Elemente und Verbindungen vom Atombau gegeben wiirde. Diese Einwhde sollen aber. das sei nocli einnial aus- driicklich betont, die grok Cesamtleistung in kciner Weise herabmhdern. Hochschullehrer wie Studenten sind Rcniy fiir dieses ceschenk dankbar. Klcmm. [BR. 69.1 Grundlegende Operationen der Farbenchemie. Von Prof. Dr. H. E. Fierz-David u. Dr. I,. Blangey. 1. utii- gearbeitete u. vermehrte Auflage. Mit 52 Abbildungen 11. 21 Tabellen auf 24 Tafeh. Verlag Julius Springer, Wen 1938. Preis geb. RM. 39,-. Die .,G&egenden Operationen der E'arbenchetiiie" voti Fierz-David sind in erster Auflage im Jahre 1920 utul daiiti in je zwdjaMgen aufeinanderfolgenden AbstAndeti in zneiter und dritter Adage erschienen. Nach nunmehr 14jaMger Pause wurde die chemische Fachwelt mit der vierten Auflage iiberrascht. Man muU freudig anerkennen, daB durch clie lnngc Zeitspanne die wertvolle dritte Auflage inhaltlich wesetitliclt gewandelt und erweitert wurde. Die Absicht des Verfassers. dem Studenten uncl erfdiretien Chemiker ein.Helfer zu sein, hat sich besonders ausgewirkt. Auf die Bediirfnisse des Anfhgers wurde durch Weglassen schwieriger Vorschriften. aber durch Hinzufiigen erghender kleiner, aber wichtiger Punkte bei der Darstellung vieler PrAparate besanders Riicksicht genommen. Der Hauptwert des Buches ist darin zu erblicken, daD sein Inhalt den Nieder- &lag der Erfahrungen des Verfassers darstellt. Auch hat Ficrx-David in Louis Bkangey einen bewahrten Mitarbeiter erhalten, der, aus der Technik kommend, auf detu Gebiete der Farbenchemie wertvolle Kenn- besitzt. So hat Blangey das Kapitel ,,Azofarbstoffe" (D), die ,,Vorschriften fiir Mazotierung und Herstellung von Azo- farbstoffen im Laboratorium" in einer ganz ausgezeichneten. in sich geschlossenenAbbandlung geschrieben. DasVorschriften- material in dem Zwischenproduktentd wurde umgearbeitet und genetisch angeordnet. Es ist dabei jede Reaktion zuerst in einem ausfiihrlichen allgemeinen Teil besprochen und dann mit &em oder mehreren praktkhen Beispielen erlautert. Wie iibersichtlich und belehrend der Stoff behandelt wurde, kann man im Falle der Arbeitsmethode ,,Halogenierung" sehr gut erkennen. Man lernt die direkte Chlorierung kennen, die gelindere mittels Sulfurylcblorid fur 0- und pChlorphmo1 aus Phenol. Man wird ferner vertraut gemacht mit der Aukst interessanten Darstdung da Chloranthrachinone aus Anthra- chinonsutfosauren und erfAhrt Ndheres iiber die oxydierende Chldemng mit Konigswasser bei der Darstellung von Chloranil aus Trichlorphenol. Andae Kapitel haben Ahnlich sachliche Belehrungen und Erweiterungen erfahren. So Kapitel A-J durch Hinzufiigung vieler neuer Beispiele in den Abteilungen ,,Zwjachenpmduh" und ,,Farbstoffe". Wichtig ist auch z. B. 3 75

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N r t t c Btiehrr

NaturwiucnochdtUch- mathemPtieche Gegenwarh- orbeit. Eine Sammlung gemeinverstAndlicher AufsAtze aus der Mathemathh-Phy-PihnltPrhen Klasse der cesellschaft der Wiasmschaften zu cijttingen. Herausgegeben von Hermann Rein. (Abhandlungen der Gesellschaft der Wisscnschaften zu Giittingen. Mathematid-Physilraliscbe Klasse. 111. Folge. Heft 18.) Verlag Vandenhoeck und Ruprecht. Giittingen

Die kleiae Sammlung bietet dem C h e d e r viel. In &em Aufsatz. der noch Gustav Tammann zum Verfasser hat, wird zusammenfasend iiber die Eigenschtlrten des Claszustandes berichtet. Er enthAlt die experimentellen Ergebnisse des Ver- fassers aus mehreren Jahren. Ein Beitrag Euckens behandelt theoretische und praktische Probleme auf dem Cebiet der Keaktionskhdk, und 100s schrdbt iiber physilcalische Unter- suchungen zur chemischen Bindung. Phydka lkh&emhh ist noch ein Aufsatz von Pohl iiber photochemische VorgAnge in IWstallen in ihrer Bedeutung fiir die Photogaphie und ein Beitrag von Bofhe iiber die Spelrtroaltopie der Atomkerne. Windaus berichtet iiber die Gijttinger Untersuchungen am Aneurin. Technologkhes Inter- hat ein Aufsatz von I ! . Wartenberg iiber Hochtemperaturkeramik.

Soweit wird der Chemiker auf seinem eigenen Pachgebiet berdchert. Daneben stehen noch AufsAtze aus anderen FBchan. die alle 90 gefd t sind. da13 ein allgem&-natumhen- achaftllch interderter Leser viel Interessantes daraus ent- nehmen kann. Giidkr. [BB. 85.1

Die UrrPche der chemiachsa Verwandtschatt. Von Dr. med. A. Konrad. Verlag IMch Moser. LeipJg-Craz 1938. Preb br. RM. 3.80.

Ein Medizinstudent wurde von den Vorlesungen von Frifz Pregl tief beeindruckt und begann. sich iiber das Wesen der chemischen Verwandtschaft Cedanken zu machen. Die gntliche Praxis lieB keine Zeit, diesen Dingen in M& nach- zugehen. Erst jetzt im Ruhestande kommt der Verfasser auf seine lange gehegten Ideen zuriick und legt sie der c)ffentlich- keit vor. Der Grundgdanke ist der, daB die Atome eine be- stimmte Gestalt haben; so sei z. B. das Kohlenstoffatom ein Tetraeder, ein Halogenatom eine vierseitige spitze Pyraniide u. A. Von den Spitzen sollen dann KohAsionswirkungen auf die Spitzen der Nachbaratome ausgehen. Bei der Anwendung dieser Vorstellung auf die experimentellen Tatsachen geht es dann freilich nicht ohne Willkiir ab. Der Verfasser ist sicher- lich iiberzeugt, daQ er mit dem Biichlein zum Fortschritt der Wissemschaft beitragt: freilich wagt der Referent zu bezweifeln. daB die Zahl .seiner Cefolgsleute groB werden wird.

hhrbuch der Anorgantachen Chemie. Von Prof. Dr. H. Remy. 2. neubearbeitete Adage. I. Band. Mt 102 Ab- bildungen. AkademisChe Verlagsgedschaft m. b. H., Leipzig 1939. Preb geh. RM. 24,-; geb. RM. 26,-.

Der ,,Remy" ist heute d a s Lehrbuch fiir die Chemie- studierenden geworden, die etwas tiefer in die anorgad.de Chemie eindringen wollen. Dieser grok Erfolg war fiir den Verfasser Ansponr und Verpflichtung, bei einer Neuadage alle erdenkliche Miihe aufzuwenden, das Buch zu vemoll- standigen, kleine MAngel auszumerzen und die Fortschritte von Farschung und Techdk zu beriicksichtigen. Die Neu- apflsgc d g t , d.1) dies in bewundemsw& Ma& g&dien ist. Eine gauze Rehe von Abschnitten ist grolnaUch um- gearbdtet worden, die Technologie ist stArker beriicksichtigt als fruher, die Zahlenangaben sind erweitert, die ganz neuen ,,RichMtze fiir die Benennung anorgadscher Verbindungen" sind angewendet. oberall. wo d a Refetent iiber ihn besmders in te rdaende Fragen nachgdeaen hat. fand er h e modeme und sacbgemAk Darstellung. So ist z. B. die Raumchemie van W. B i l k die sonst allzu gem totgeschwiegen wird, behandelt, in den technologischen Abschnitten findet man das

die Beschrdbung &ex Zelle zur Darstellung von NaMum- metall am dem Chlorid. Man kann somit den Autor zu dieser Nmeuflage nur begliickwiinschen.

Dies d e b t frdlich nicht aus, daB WiLnsche fiir den 11. Band sowie spatere Neuadagen offenbleiben. So sAhe d a Referent gem, dao die Roblethatilt vieler Dinge aoch viel stArka hemxgehoben wiirde, als es bereits g&en ist. Der

1937, 113 Seiten. Preb geh. RM. 8,-.

Klemm. [BB. 70.1

FOnniat-Verfahren ZUT Darstellung VOI~ KaliumcarbaPat und

Student gewinnt nach dein Buche allzu leicht den falschen Eindruck, als ob alles Wesentliche in der Anorganischen Chemie erforscht sei. Unzureichend erscheinen auch clie Kapitel iiber Metalle und die intermetallischen und halbtiietallischen Ver- bindungen; aber hier wird wohl im 11. Band vieles nachgehok werden. In einem Buche dieses Umfanges ist urn Begriffe wie EnergiebAnder, Brillouinsche W e n u. a. nicht mehr heruni- zukommen. Ferner stort, daD fur die h'ebenquantenzalfen durchweg noch die k-, nicht die 1-Werte benutzt werden. Einiges ist noch etwas stiefmiitterlich behandelt, so z. B. die Liisungen der Alkalimetalle in Ammoniak und die Amnioniakat- Chemie. In der Atomvolumenkurve fehlen die seltenen Erden. Nach wie vor ist der Referent mit der Abgrenzung der so- genannten ,,Haupt- und Neben"-Cruppen nicht einverstanden. An und fiir sich sind diese Begriffe ungliicklich und eigentlicli iiberholt; fiir die Disposition eines Lehrbuchs mogen sie niitzlicli sein, aber ihre Abgrenzung ist auch dann Geschmackssarhe. Es ist unverstAndlich, welches ,,natiirliche und fur die cheitii- schen Eigenschaften zweifellos maogebende, einfarh zii formulierende Einteilungsprinzip" der von Remy gewitwteii. von ihm a h ,.eindeutig" bezeichneten Anordnung zugrundc liegen soll. Wenn man zu einer s inngeman Einteilun): kommen will, so muU man doch voin Bau der Atome uric1 Ioncii ausgehen, und hiermit stimnit die Rrmysche Binteilutig aber auch in gar keiner Weise iiberein. Es wAre daher sehr erwiinscht. wenn am Schldi des 11. Bandes, nachdem alles Material bespre chen ist, noch einmal eine groB angelegte ifbersicht iiber die .4b- hhgigkeit der Eigenschaften der Elemente und Verbindungen vom Atombau gegeben wiirde.

Diese Einwhde sollen aber. das sei nocli einnial aus- driicklich betont, die grok Cesamtleistung in kciner Weise herabmhdern. Hochschullehrer wie Studenten sind Rcniy fiir dieses ceschenk dankbar. Klcmm. [BR. 69.1

Grundlegende Operationen der Farbenchemie. Von Prof. Dr. H. E. Fierz-David u. Dr. I,. Blangey. 1. utii- gearbeitete u. vermehrte Auflage. Mit 52 Abbildungen 11.

21 Tabellen auf 24 Tafeh. Verlag Julius Springer, Wen 1938. Preis geb. RM. 39,-.

Die .,G&egenden Operationen der E'arbenchetiiie" voti Fierz-David sind in erster Auflage im Jahre 1920 utul daiiti in je zwdjaMgen aufeinanderfolgenden AbstAndeti in zneiter und dritter Adage erschienen. Nach nunmehr 14jaMger Pause wurde die chemische Fachwelt mit der vierten Auflage iiberrascht. Man muU freudig anerkennen, daB durch clie lnngc Zeitspanne die wertvolle dritte Auflage inhaltlich wesetitliclt gewandelt und erweitert wurde.

Die Absicht des Verfassers. dem Studenten uncl erfdiretien Chemiker ein.Helfer zu sein, hat sich besonders ausgewirkt. Auf die Bediirfnisse des Anfhgers wurde durch Weglassen schwieriger Vorschriften. aber durch Hinzufiigen erghender kleiner, aber wichtiger Punkte bei der Darstellung vieler PrAparate besanders Riicksicht genommen. Der Hauptwert des Buches ist darin zu erblicken, daD sein Inhalt den Nieder- &lag der Erfahrungen des Verfassers darstellt. Auch hat Ficrx-David in Louis Bkangey einen bewahrten Mitarbeiter erhalten, der, aus der Technik kommend, auf detu Gebiete der Farbenchemie wertvolle Kenn- besitzt.

So hat Blangey das Kapitel ,,Azofarbstoffe" (D), die ,,Vorschriften fiir Mazotierung und Herstellung von Azo- farbstoffen im Laboratorium" in einer ganz ausgezeichneten. in sich geschlossenen Abbandlung geschrieben. DasVorschriften- material in dem Zwischenproduktentd wurde umgearbeitet und genetisch angeordnet. Es ist dabei jede Reaktion zuerst in einem ausfiihrlichen allgemeinen Teil besprochen und dann mit &em oder mehreren praktkhen Beispielen erlautert.

Wie iibersichtlich und belehrend der Stoff behandelt wurde, kann man im Falle der Arbeitsmethode ,,Halogenierung" sehr gut erkennen. Man lernt die direkte Chlorierung kennen, die gelindere mittels Sulfurylcblorid fur 0- und pChlorphmo1 aus Phenol. Man wird ferner vertraut gemacht mit der A u k s t interessanten Darstdung d a Chloranthrachinone aus Anthra- chinonsutfosauren und erfAhrt Ndheres iiber die oxydierende Chldemng mit Konigswasser bei der Darstellung von Chloranil aus Trichlorphenol. Andae Kapitel haben Ahnlich sachliche Belehrungen und Erweiterungen erfahren. So Kapitel A-J durch Hinzufiigung vieler neuer Beispiele in den Abteilungen ,,Zwjachenpmduh" und ,,Farbstoffe". Wichtig ist auch z. B.

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