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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT D EUTSCHE G EOLOGISCHE G ESELLSCHAFT Die Seite des Vorsitzenden Liebe Mitglieder, mit meinem Amtsantritt als Vorsitzender habe ich vor drei Jahren damit begonnen, Sie je- weils auf einer der ersten Seiten der Nachrichtenhefte persönlich anzusprechen. Gleichzeitig mit dem Erscheinen dieses Heftes endet meine Amtszeit. Sie hat mir Mühe und Freude be- reitet. So darf ich einen Rückblick wagen. Zwei wesentliche Erfolge kann die Gesellschaft, glaube ich, in diesen drei Jahren verbuchen: Der eine ist der Übergang von zwei zu vier Nachrichten- und Zeitschriftsheften pro Jahr. Die Information für unsere Mitglieder wird dadurch schneller und aktueller, die Druckzeiten für wissenschaftliche Aufsätze werden kürzer. Die Organisation des Druckes und der Verteilung der Zeitschrift wurde gleichzeitig einem Verlag übergeben. Das Verdienst an dieser Entwick- lung kommt nicht dem Vorsitzenden zu, sondern den jeweiligen Schriftleitern, die sich mit al- ler Kraft für das regelmäßige Erscheinen einsetzen. Ich bin mir sicher, daß wir die richtigen Schritte getan haben; sollte dies nicht so sein, so nehme ich die Verantwortung auf mich. Der zweite Erfolg bezieht sich auf den Erhalt und die Erweiterung der Fachsektionen der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Obwohl auf der einen Seite Bemühungen seitens der DGG und der Alfred-WEGENER-Stiftung liefen, die Zusammenarbeit zwischen allen geowis- senschaftlichen Gesellschaften zu stärken, gab es andererseits Tendenzen zu einer völligen Loslösung bestehender und in der Diskussion stehender Fachsektionen. Es ist gelungen, diesen Trend umzukehren und neue Gruppierungen aufzunehmen. Das Bild der DGG wird dadurch bunter. Wichtiges Ereignis in meiner Amtszeit war die Aufnahme der Planung für Festakt und Ge- meinschaftstagung mehrerer geowissenschaftlicher Gesellschaften 1998 in Berlin aus Anlaß des 150-jährigen Jubiläums der Gründung unserer Gesellschaft. Die Vorbereitungen sind auf gutem Wege. Nun zu den verbleibenden Problemen: Da ist in erster Linie die stagnierende Mitgliederzahl zu nennen. Wir hoffen, mit dem erhöhten Angebot auch mehr Werbung treiben zu können. Dafür brauchen wir aber die aktive Mitarbeit aller Mitglieder, vor allem derer, die "an der Quelle" sitzen, der Hochschullehrer. Eine Plakataktion soll alsbald Unterstützung dafür ge- ben. Betrüblich und verwunderlich zugleich ist der Mangel an Vorschlägen für die Preise und Sti- pendien, die die DGG verleiht bzw. an deren Verleihung sie beteiligt ist: CREDNER-Preis und CREDNER-Stipendium, TEICHMÜLLER-Stipendium, Bernd-RENDEL-Preis. An mangelnder Infor- 1

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Die Seite des Vorsitzenden

Liebe Mitglieder,

mit meinem Amtsantritt als Vorsitzender habe ich vor drei Jahren damit begonnen, Sie je-weils auf einer der ersten Seiten der Nachrichtenhefte persönlich anzusprechen. Gleichzeitig mit dem Erscheinen dieses Heftes endet meine Amtszeit. Sie hat mir Mühe und Freude be-reitet. So darf ich einen Rückblick wagen.

Zwei wesentliche Erfolge kann die Gesellschaft, glaube ich, in diesen drei Jahren verbuchen: Der eine ist der Übergang von zwei zu vier Nachrichten- und Zeitschriftsheften pro Jahr. Die Information für unsere Mitglieder wird dadurch schneller und aktueller, die Druckzeiten für wissenschaftliche Aufsätze werden kürzer. Die Organisation des Druckes und der Verteilung der Zeitschrift wurde gleichzeitig einem Verlag übergeben. Das Verdienst an dieser Entwick-lung kommt nicht dem Vorsitzenden zu, sondern den jeweiligen Schriftleitern, die sich mit al-ler Kraft für das regelmäßige Erscheinen einsetzen. Ich bin mir sicher, daß wir die richtigen Schritte getan haben; sollte dies nicht so sein, so nehme ich die Verantwortung auf mich.

Der zweite Erfolg bezieht sich auf den Erhalt und die Erweiterung der Fachsektionen der Deutschen Geologischen Gesellschaft. Obwohl auf der einen Seite Bemühungen seitens der DGG und der Alfred-WEGENER-Stiftung liefen, die Zusammenarbeit zwischen allen geowis-senschaftlichen Gesellschaften zu stärken, gab es andererseits Tendenzen zu einer völligen Loslösung bestehender und in der Diskussion stehender Fachsektionen. Es ist gelungen, diesen Trend umzukehren und neue Gruppierungen aufzunehmen. Das Bild der DGG wird dadurch bunter.

Wichtiges Ereignis in meiner Amtszeit war die Aufnahme der Planung für Festakt und Ge-meinschaftstagung mehrerer geowissenschaftlicher Gesellschaften 1998 in Berlin aus Anlaß des 150-jährigen Jubiläums der Gründung unserer Gesellschaft. Die Vorbereitungen sind auf gutem Wege.

Nun zu den verbleibenden Problemen: Da ist in erster Linie die stagnierende Mitgliederzahl zu nennen. Wir hoffen, mit dem erhöhten Angebot auch mehr Werbung treiben zu können. Dafür brauchen wir aber die aktive Mitarbeit aller Mitglieder, vor allem derer, die "an der Quelle" sitzen, der Hochschullehrer. Eine Plakataktion soll alsbald Unterstützung dafür ge-ben.

Betrüblich und verwunderlich zugleich ist der Mangel an Vorschlägen für die Preise und Sti -pendien, die die DGG verleiht bzw. an deren Verleihung sie beteiligt ist: CREDNER-Preis und CREDNER-Stipendium, TEICHMÜLLER-Stipendium, Bernd-RENDEL-Preis. An mangelnder Infor-mation kann es nicht liegen. Ich habe erst kürzlich all dies in den Nachrichten zur Erinnerung gebracht.

Zwar fleißig betrieben, aber nicht zu Ende geführt, ist eine grundlegende Reform der Sat-zung der DGG. Angedacht ist die Wahl der Vorstandsmitglieder durch Briefwahl, die Straf-fung der Entscheidungsfähigkeit durch die Gründung eines Geschäftsführenden Präsidiums und eine klarere Definition der Rechte und Pflichten der einzelnen Gremien als sie in der bisherigen Satzung erkennbar ist.

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Ich weiß, daß auch sonst manches liegengeblieben ist. Auch ich habe einen Hauptberuf, der einer zeitlichen, aber auch gedanklichen Widmung meiner Person für die Angelegenheiten der Deutschen Geologischen Gesellschaft Grenzen setzte. Bei den Diskussionen zur Sat-zungs- und Beitragsänderung kam auch die Idee eines hauptberuflichen Geschäftsführers auf. Sie wäre von Vorteil, ist aber - wie sich schnell gezeigt hat - nicht finanzierbar.

Bleibt mir, all denen herzlich zu danken, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, allen Mitgliedern von Vorstand und Beirat und vielen Kollegen, die in adhoc-Kommissionen Ideen eingebracht haben. Besonderer Dank gebührt den Schriftleitern der Zeitschrift und der Nachrichten. Sie opfern tagtäglich eine kaum zu überschätzende Zahl an Freizeitstunden für ihre Tätigkeit. Und das für lange Zeit, da ein häufiger Wechsel der Schriftleitung nicht von Vorteil wäre.

Zum Schluß wünsche ich meinem Nachfolger, Prof. Dr.-Ing. Peter NEUMANN-MAHLKAU, alles Gute für seine Amtszeit und erfolgreiche Jahre als Vorsitzender der Deutschen Geologi-schen Gesellschaft. In meiner Eigenschaft als Stellvertretender Vorsitzender werde ich ver-suchen, ihr weiterhin zu dienen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr

Hubert MILLER

TERRA NOVAIn den Nachrichten der DGG, Heft 58 (III. Quartal 1996), S. 8 - 12, wurde ausgiebig über die neue TERRA NOVA der European Union of Geosciences (EUG) berichtet.

Die Deutsche Geologische Gesellschaft empfiehlt Ihren Mitgliedern dieses Angebot wahrzunehmen. Weiterhin befürworten wir die

$ 30 - Option

für das Jahresabonnement unserer Mitglieder. (Nicht-Mitglieder zahlen $ 60 p.a.).

Dieser Weg hat den Vorteil, daß die 6 Hefte pro Jahr direkt von Black-well an die Mitglieder geliefert werden, ohne daß der Umweg über die Geschäftsstelle der DGG Zeit kostet und zusätzliche Kosten (Porto-Gebühren, Verpackungsmaterial) für den Abonnenten verursacht.

Nachgeheftet finden die Mitglieder der Deutschen Geologischen Ge-sellschaft ein von Blackwell vorbereitetes Bestellformular, das Interes-senten zum eigenen Vorteil möglichst umgehend ausgefüllt an den bri-tischen Verlag zurücksenden sollten.

Hubert MILLER, Vorsitzender

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Die 148. Hauptversammlung der DGG in Bonn

Vom 29. September bis zum 5. Oktober 1996 führte unsere Gesellschaft ihre 148. Hauptversammlung in Bonn durch. Die Vor-träge fanden in Hörsälen in der Nußallee statt. Im Geologischen Institut wurde am 30.9. eine Ausstellung von Fossilfunden, vor allem Wirbeltieren und Pflanzen aus dem Tertiär der Niederrheinischen Bucht eröff-net.

Die EröffnungSeitens der örtlichen Tagungsleitung hieß am 1. Oktober Prof. Dr. Jean THEIN die über 300 Teilnehmer willkommen. 150 Autoren waren mit Vorträgen, Postern sowie Exkur-sionsführungen am Gelingen der Tagung beteiligt. In seinen Grußworten gab der

Rektor der Universität, Prof. Dr. Max HUBER, seiner Freude darüber Ausdruck, daß die DGG seit 22 Jahren wieder ihren Weg nach Bonn gefunden hat. Er skizzierte die seit-dem in Bonn, dem ”Schmelztiegel seit der Römerzeit”, durch Bau von Museen und Universitätseinrichtungen geleistete Auf-bauarbeit.

Seitens der Landesregierung sprach Staatssekretär Joachim WESTERMANN (Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr) Grußworte. Er wies auf die Bedeutung Nordrhein-Westfa-lens für die Rohstoffwirtschaft hin, wenn diese auch mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden sei.

Blick in den Hörsaal während der Eröffnung der Tagung. Im Vordergrund (von links) Staatssekretär WESTERMANN, Präsident Prof. Dr. Peter NEUMANN-MAHLKAU (der zukünftige DGG-Vorsitzende), Dr. Hans Dietrich MARONDE (Deutsche Forschungsgemeinschaft), Prof.

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Dr. Roland WALTER (Träger der Hans-STILLE-Medaille), Prof. Dr. Agemar SIEHL (Universität Bonn).

Seitens der Veranstalter begrüßten die Vor-sitzenden der DGG und der Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften (GUG), die Pro-fessoren MILLER (München) und WIGGERING (Wiesbaden), die Teilnehmer.

Die EhrungenProf. Dr. H. MILLER bedauerte, daß der diesjährige Träger der Leopold VON BUCH-Plakette, Prof. Dr. Maurice MATTAUER (Montpellier), aus gesundheitlichen Grün-den nicht nach Bonn kommen konnte. Prof. MATTAUER ist durch seine Untersuchungen der Tektonik, speziell der Überschiebungen und Subduktionen, in Südfrankreich (Pyrenäen, Zentralmassiv, Montagne Noire, Korsika), Nordafrika, Afghanistan, und in den Anden (Peru) sowie durch stratigraphi-sche Erkenntnisse in Südfrankreich und auch in Deutschland bekannt geworden.

Die Hans-STILLE-Medaille ging an Prof. Dr. Roland WALTER (Aachen), der durch seine stratigraphischen und geotektonischen Be-arbeitungen des Altpaläozoikums im Mittel-, West- und Südwesteuropa und sein regio-nalgeologisches Buch über Mitteleuropa international bekannt wurde. Durch sein Engagement hat er viel zum Ansehen der Geologie an seiner TH beigetragen.

Der zur Förderung des Geologen-Nach-wuchses bestimmte Herrmann-CREDNER-Preis ging an Dr. Jonas KLEY (*1969), der als Schüler von Prof. K. J. REUTTER (FU Berlin) sein Diplom über Strukturbildung und Inkohlung des Nord-Apennins ablegte, über den ”Übergang vom Subandin zur Ostkordil-lere in Süd-Bolivien - Geologische Struktu-ren und Kinematik” promovierte. Derzeit ar-beitet er in Karlsruhe an seiner Habilitation über das östliche Andenvorland in Nord-west-Argentinien.

Für ihre 50-jährige Mitgliedschaft in der DGG wurden die Herren Dr. Robert KÜHN, Dr. Georg RIPPEL und Prof. Dr. Eugen SEIBOLD geehrt.

Der Tätigkeitsbericht und die Wahlen

Prof. MILLER erwähnte im Rückblick auf seine Amtszeit (1994-1996) als wichtigstes Ereignis die Gründung der GUG als Gesell-schaft in der DGG. Die von einzelnen Hoch-schullehrern vorgetragenen Bedenken hier-gegen lösten sich in Nichts auf. Ebenso be-grüßte er die Gründung der neuen Fach-sektion ”Geoinformatik” und die Annähe-rung der bisherigen Arbeitsgruppe ”Geotop-forschung” als zusätzliche Fachsektion.

Die Beitragserhöhung, die mit einem häufi-geren Erscheinen der Veröffentlichungen verbunden ist, hat erfreulicherweise weniger Austritte als befürchtet ergeben. Damit seien die Finanzen der DGG als gesichert zu betrachten. Die Mitgliederzahl liegt bei knapp 2.700. Prof. MILLER dankte beson-ders dem bisherigen Redakteur der DGG-Nachrichten, Dr. Heinz-Gerd RÖHLING, für seinen Einsatz bei der technischen Neuge-staltung und Senkung der Kosten.

Da Prof. MILLER nicht wieder kandidierte, wurde mit großer Mehrheit Prof. Dr. Peter NEUMANN-MAHLKAU, der Präsident des Geologischen Landesamtes Nordrhein-Westfalen (Krefeld), für 1997-1999 als sein Nachfolger gewählt. Seine Stellvertreter wurden die Professoren H. MILLER (München), G. KATZUNG (Greifswald) und H. D. SCHULZ (Bremen). An Stelle des aus-scheidenden Dr. Werner LOSKE (Münster) wurde Dipl.-Geologin Claudia HOLL-HEGENER (Krefeld) eine der beiden Schrift-führer. Schriftleiterin der DGG-Nachrichten wurde Dr. Carmen HEUNISCH (Niedersächsi-sches Landesamt für Bodenforschung, Han-nover). Neue Beiratsmitglieder wurden Prof. Dr. Jean THEIN (Bonn), Dr. Friedrich-Emil MEISTER (Geologisches Landesamt Meck-lenburg-Vorpommern, Schwerin), Dr. Wer-ner LOSKE (Münster), Prof. Dr. Wilhelm COLDEWEY (DMT Essen) und Prof. Dr. Georg BÜCHEL (Jena).

Die neue Fachsektion Geoinformatik wird von Prof. Dr. Wolf Dietrich SKALA (Berlin) geleitet, die im Aufbau befindliche Fachsek-tion Geotopschutz von Prof. Dr. Ernst-Rüdi-ger LOOK (NLfB Hannover).

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Die Planung (bis 1998)Die Professoren MILLER, BÜCHEL und SCHRÖDER informierten über die Planung der beiden kommenden Hauptversammlun-gen. Über das reiche Exkursionsangebot der Jenaer Tagung berichten wir im Ta-gungskalender. Die 150. Hauptversamm-lung wird gemeinsam mit der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft, der Paläon-tologischen Gesellschaft und der Gesell-schaft für Geologische Wissenschaften vor-bereitet. Neben speziellen Vorträgen sollen längere Übersichtsvorträge von gemeinsa-mem Interesse auch für die Nachbargesell-schaften angeboten werden. Die Transfer-Stelle der TU Berlin zur Unterstützung von Tagungen wird in Anspruch genommen werden.

Der Etat der DGG für 1995 betrug in Aus-gaben und Einnahmen 254 000 DM, für das laufende Jahr sind 281 000 DM eingeplant. Hauptposten bei den Ausgaben sind die Druckkosten, die Geschäftsstelle und das Porto (36 000 DM). Erfreulich hat sich das Vermögen der Herrmann-CREDNER-Stiftung entwickelt, so daß zwei Kandidaten geför-dert werden können. Hierfür werden Vor-schläge erbeten.

Die Veröffentlichung der Kurzfassungen der Vorträge in der neuen ”Schriftenreihe der DGG” hat sich technisch und als preisgüns-tig bewährt. Die Reihe soll auch für andere Veröffentlichungen offenstehen.

Die VorträgeDie Hauptversammlung stand unter dem Rahmenthema ”Geologische Stoffkreisläufe und ihre Veränderungen durch den Men-schen”. Sie wurde gemeinsam von der DGG und ihren Fachsektionen Hydro- und Inge-nieurgeologie, Geoinformatik und durch die Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften (GUG) gestaltet. Der Schwerpunkt lag auf den Veränderungen und Störungen der Stoffkreisläufe durch menschliche Einflüsse. Dabei ging es sowohl um Schadstoffe in der Biosphäre, wie Langzeitfolgen geochemi-scher Prozesse im Grundwasser. Auch über Akkumulationen in Sedimentbecken und

Stoffkreisläufe in der Erdkruste wurde refe-riert.

Der erste Plenarvortrag von Prof. Dr. Ger-man MÜLLER (Heidelberg) behandelte das Umweltverhalten anthropogener Schad-stoffe in der Bio-Geosphäre. In Deutschland hat infolge der Stillegungen zahlreicher In-dustriebetriebe die Belastung von Elbe, Rhein, Weser und anderen großen Flüssen an Cd, Hg, Pb und Zn stark abgenommen. Ebenso stark rückläufig ist schon seit 1970 der Phosphat-Gehalt wegen des Rückgangs phosphatreicher Waschmittel.

H. D. SCHULZ (Bremen) stellte das DFG-Schwerpunktprogramm ”Geochemische Prozesse und Langzeitfolgen in anthropo-genbeeinflußtem Sickerwasser und Grund-wasser” vor. Testgebiete lagen in Nordost-deutschland (Oderbruch) und bei Freiberg. Es geht um die Übertragbarkeit auf größere Gebiete und Aussagen über längere Zeit-räume.

Prof. Gerold WEFER (Bremen) belegte in seinem Referat ”Partikelfluß im Ozean”, wie durch das Absinken von Sedimenten der Chemismus des Ozeans verändert und das Benthos mit Nahrung versorgt wird. Dieser Ablauf ist jahreszeitlich unterschiedlich. Es finden Auflösungen von Sedimentaggrega-ten und Oxidation statt. Prof. Dr. G. EINSELE (Tübingen) gab einen Überblick über terri-gene Sedimenteinträge, Massenbilanzen, Meeresspiegelschwankungen und zyklische Schüttungen am Beispiel der chinesischen Ostküste.

Prof. Dr. R. OBERHÄNSLI (Potsdam) berich-tete anhand von Beispielen aus den Alpen und aus Oman über Stoffkreisläufe in der Kruste, speziell bei Ultra-Hochdruck-Meta-morphosen aus den Westalpen, bei denen in Marmoren Diamant- und Spinell-Ein-schlüsse entstehen.

Neben Übersichtsvorträgen gab es Darstel-lungen lokaler Kontaminationen von Ge-wässern und Sedimenten. Beispiele hierfür waren Verunreinigungen in den Saale-, Spree- und Havel-Auen. Auch wurde über die Flutung der aufgelassenen Uranerz-Bergwerke in Sachsen und das Flächenre-

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cycling ehemaliger Bergwerkshalden, -tage-baue und Werksanlagen berichtet. Weitere Beispiele aus der Praxis waren Sanierun-gen von Industrieschlämmen (z.B. Galva-nikschlämmen) und die Suche nach Ther-malwässern mit Hilfe geophysikalischer Methoden. Am Beispiel des Oderteichs bei Braunlage/Harz wurden die durch den Men-schen bedingten Abholzungen und Verhüt-tungen von Metallerzen in der Nachbar-schaft erläutert, die sich in Böden und Teichsedimenten widerspiegeln.

Aus der Fülle der Vorträge werden einige herausgegriffen, die von allgemeinerem In-teresse sein dürften. So ist die Deponierung des in großen Massen in den Nordseehäfen anfallenden ”Baggerguts” ein zunehmendes Problem. Allein in Bremen fallen jährlich 700

000 m 3 an, bei einer Sedimentationsrate von 30 cm. Untersuchungen eines Teams der Bremer Universität ergaben die Eignung dieser inhomogenen Feinsand-Schluff-Gemische für Deponieabdichtungen und die Ziegelherstellung. Wegen der gelegentlich erhöhten As-, Cd- sowie Pb-Gehalte empfiehlt sich jedoch eine Kontrolle und ggf. Behandlung der Abgase.

Die Massen von Lockergestein und Braun-kohle, die in Deutschland durch den Berg-bau bewegt werden, nehmen ständig zu. Am Niederrhein sind es jährlich 1,2 Mrd.

m3, zu denen aus Steine-Erden-Betrieben weitere 670 Mio t Lockermassen kommen. Hierdurch kommt es nicht nur zu gewaltigen Grundwasserabsenkungen, sondern auch wegen des Pyritgehalts der Braunkohle und ihrer überlagernden Tone zu einer Versaue-rung von Flüssen und Böden.

Als Beispiel großräumiger Massenbewe-gungen in den Alpen durch menschliche Eingriffe wurde der Talzuschub von Bad-gastein vorgestellt. Ein ausgedehnter, von tektonisch beanspruchten Phylliten aufge-bauter Hang zerriß durch Entwaldungen, Straßenbau und Anlage von Skilifts. Als sich auch wassererfüllte Moränen und Terrassen ablösten, kam es zu Muren katastrophalen Ausmaßes.

Auch durch meeresgeologische Untersu-chungen wurden Stofftransporte erforscht. Beispiele wurden aus dem Südatlantik und den Polargebieten, ferner aus Mündungsfä-chern großer Ströme (Amazonas) darge-stellt.

Trotz des zentralen Themas der Tagung fehlten nicht die üblichen ”Freien Themen”. Zu ihnen gehörten stratigraphisch-tektoni-sche Darstellungen des Rheinischen Schiefergebirges, eine Modellierung der tektonischen Entwicklung des Ruhrkarbons, die Diagenese triassischer Kalksteine in den Alpen und auf der Schwäbischen Alb und als Abschluß der Tagung ein Referat des BDG-Vorsitzenden, Prof. Dr. D. DOHERR über ”Geoinformatik im Internet - Chancen und Pespektiven”.

Wegen der großen Zahl von Vortragsan-meldungen wurden an fast allen Tagen Pa-rallelsitzungen abgehalten. Erfreulich gut war die technische Ausführung und textliche Gestaltung der meisten Poster. Hier wurde erstmals eine Prämierung des - nach einer Umfrage ermittelten - besten Posters vorge-nommen. Die Tagung zeigte, wie weit das Spektrum geologischer Forschung - von ”traditionellen” stratigraphisch-tektonischen Arbeiten bis zu Umweltaufgaben - gewor-den ist.

Die ExkursionenDie Exkursionen führten in die nähere und weitere Umgebung Bonns. Eine zweitägige Fahrt ging mit Bus, Bahn und Schiff durch das Rheintal von Bonn bis Bingen, wobei Geologie und Tektonik, Mineralquellen, Ter-rassengliederung, schwierige Situationen an den Hängen oberhalb der Bahnen und Straßen infolge Ablösen und Zerfallen von Felsklippen gezeigt wurden. Vom Schiff aus wurde ein Einblick in die Baumaßnahmen zur Sicherung des Rheins als Wasserstraße gegeben. Weitere Vorexkursionen behan-delten das Oberkarbon des Ruhrbeckens, den tertiären Vulkanismus und die tropische Verwitterung östlich des Rheins, den quartären Vulkanismus des Neuwieder Beckens, die Trinkwasserversorgung von Bonn und Probleme des Steinkohlenberg-

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baus im Ruhrgebiet. Nachexkursionen führten in die Mülldeponie im ehemaligen Bleierzbergbau von Mechernich, in die Wasserwirtschaft, Abbautechnik und Ter-tiärstratigraphie des Braunkohlentagebaus Garzweiler und in den Tertiär-Vulkanismus des Westerwaldes.

Die Exkursionen waren durchweg gut vor-bereitet. So erfolgte die Schiffsreise von Bingen nach Bonn mit dem ”Bereisungs-schiff” der Bundesregierung. Zu bedauern war die geringe Beteiligung bei einzelnen Exkursionen.

Ein Höhepunkt war der Empfang im Rat-haus der Stadt Bonn, bei dem die Bürger-

meisterin Dorothee PASS-WEINGARTZ ihre Sorgen nach dem Abzug der meisten Bun-desbehörden und -ministerien nach Berlin, aber auch ihre Hoffnungen auf die Stärkung der Universität und der rheinischen Wirt-schaft sowie die Ansiedlung von Gremien für Lösungsvorschläge für die Nord-Süd-Problematik skizzierte. Ein anderer Höhe-punkt der Tagung war der Vortrag von Prof. Dr. E. U. VON WEIZSÄCKER, über den wir ge-trennt berichten. So kann die Tagung als Erfolg für die Deutsche Geologische Gesell-schaft gewertet werden.

Dieter STOPPEL, Hannover

Auf der Nachexkursion in den Braunkohlentagebau Garzweiler. Markscheider Dipl.-Ing. Jochen KITTLAUS (Rheinbraun AG, mit Helm und rechts daneben Dr. Rudolf VOIGT, Rheinbraun Engineering und Wasser GmbH) erläutert die hydrogeologische Situation.

P PWir – das Redaktionsteam

der Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft –

wünschen Ihnen und Ihren Familien

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

ein besinnliches Weihnachtsfest

und ein gesundes, erfolgreiches Jahr 1997

P PGrußwort von Staatssekretär

Joachim WESTERMANN** Ministerium für Wirtschaft und Mittel-stand, Technologie und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen"Ich freue mich sehr, daß ich heute zur Er-öffnung Ihrer Jahrestagung in Bonn mit da-bei sein kann. Mit dem Motto Ihrer Tagung ”Geologische Stoffkreisläufe und ihre Verän-derungen durch den Menschen” greifen Sie Themen auf, die gerade für Nordrhein-Westfalen von besonderer Bedeutung sind.

Durch die Nutzung von Geopotentialen be-einflußt der Mensch zunehmend die natürli-chen Stoffkreisläufe. Die Intensität menschli-cher Eingriffe in die Natur wächst weltweit. Es gilt, die Langzeitfolgen dieser Eingriffe zu erforschen und negativen Entwicklungen entgegenzuwirken.

Die Wirtschaft eines hochindustrialisierten Landes ist auf eine gesicherte Rohstoffver-sorgung, eine effiziente Energieproduktion und einen rationellen Einsatz bzw. die Wie-derverwertung von Reststoffen angewiesen. Dabei muß ein Ausgleich zwischen Ökono-mie und Ökologie gefunden werden. Ökolo-gische Zielvorgaben sind in die wirtschaftli-che Entwicklung zu integrieren. Hier ist das fachübergreifende Wissen der Geowissen-schaftler und ihre Fähigkeit, großräumige Zusammenhänge zu erkennen, gefragt.

Wirtschaftliches Wachstum und Sicherung der natürlichen Umwelt müssen sich dann nicht ausschließen, wenn sich die Planun-gen und Maßnahmen auf eine breite und fachlich fundierte Datenbasis stützen. Eine schonende Nutzung der natürlichen Res-sourcen bei einem möglichst effektiven Schutz der Umwelt ist jedoch nur zu gewähr-leisten, wenn die komplexen Zusammen-

hänge zwischen Boden, Grundwasser, Rohstoffen, natürlichen und durch den Men-schen verursachten Gefahren sowie den Schutzmöglichkeiten erkannt werden.

Dies gilt in besonderem Maße für ein dicht besiedeltes Land wie Nordrhein-Westfalen, in dem die Rohstoffgewinnung einen beson-deren Stellenwert hat.

Nordrhein-Westfalen besitzt das größte Rohstoffpotential aller Bundesländer. Neben Steinkohle, Braunkohle und Steinsalz ver-fügt das Land über oberflächennahe Mas-senrohstoffe wie Kalkstein, Kies, Sand und Ton sowie hochwertige Quarzsande und Tone zur Herstellung von feuerfesten Pro-dukten.

In Nordrhein-Westfalen wurden rd. 83% der deutschen Steinkohlen- und 52% der Braun-kohlenförderung erbracht. Zur Sicherung der heimischen Energieversorgung. Aber auch mit den entsprechenden Eingriffen in Natur und Umwelt.

Staatssekretär WESTERMANN

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bei seiner Eröffnungsansprache.

Die verwertbare Fördermenge im deutschen Steinkohlenbergbau betrug im Jahr 1995 über 53 Mio t. Die deutsche Steinkohle ist auf absehbare Zeit trotz Senkung der realen Förderkosten nicht wettbewerbsfähig ge-genüber Importkohle. Wegen des Verfalls der internationalen Energiepreise und des Dollarkurses führte die Degression der rea-len Förderkosten nicht zu einer Minderung der Preisdifferenz zwischen deutscher und Importkohle. Die heimische Steinkohle liefert jedoch einen wichtigen Beitrag zur Versor-gungssicherheit unseres Landes und der Bundesrepublik Deutschland.

Natürlich hinterläßt der Steinkohlenbergbau auch Spuren in der Umwelt. Der Eingriff des Menschen in geologische Stoffkreisläufe ist hier sogar besonders augenfällig. Mit der Kohle werden große Mengen von wirtschaft-lich nicht verwertbarem Nebengestein zu Tage gefördert und aufgehaldet. 1995 waren das über 42 Mio t. Die Halden müssen in die Landschaft integriert werden. Geochemische Prozesse, die bei der Verwitterung der Ber-gehalden ablaufen, erschweren deren Kulti-vierung. Geowissenschaftler erforschen diese Prozesse und erarbeiten Problemlö-sungen. Heute werden die Halden zu Land-schaftsbauwerken gestaltet, begrünt, und für den Menschen als Naherholungsgebiete er-schlossen. Auf diese Weise konnte in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz gegen-über den Bergehalden erreicht werden.

Die Braunkohlenförderung in der Bundesre-publik Deutschland lag 1995 bei 192 Mio t, davon wurden über 100 Mio t im Rheini-schen Braunkohlenrevier gefördert. Die Braunkohle ist - wie die Steinkohle - ein tra-ditioneller Energieträger, auf den wir in ab-sehbarer Zukunft nicht verzichten können. Die deutsche Braunkohle ist kostengünstig und im internationalen Wettbewerb konkur-renzfähig.

Auch hier greift der Bergbau großräumig in geologische Stoffkreisläufe ein. Geowissen-schaftler, Bergleute und Ingenieure erfor-schen die Auswirkungen der Großtagebaue auf die Umwelt, erarbeiten Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen und planen

die langfristige Wiedernutzbarmachung der vom Bergbau beanspruchten Flächen. Der rheinische Braunkohlenbergbau unterliegt und genügt im internationalen Vergleich höchsten Umweltanforderungen. Ein ent-sprechender Import von Braunkohle würde lediglich eine Verlagerung des Problems in die jeweiligen Herkunftsländer bedeuten - mit der nicht auszuschließenden Folge hö-herer Umweltschäden.

Nach dieser kurzen Einführung in klassische Stoffkreisläufe im Stein- und Braunkohlen-bergbau gestatten Sie mir - sicher werden Sie dies von einem Vertreter des Wirt-schaftsministeriums auch erwarten - eine kurze Betrachtung der Energieerzeu - gungsstruktur in Nordrhein-Westfalen und den damit verbundenen Herausforderungen, die sich insbesondere im Umweltbereich stellen.

Dank der heimischen Stein- und Braunkohle ist Nordrhein-Westfalen nicht nur das Ener-gieland Nummer 1 in Deutschland, sondern auch die bedeutendste Energieregion Euro-pas. NRW produziert ein Drittel der deut-schen Bruttostromerzeugung. Zugleich ver-braucht Nordrhein-Westfalen ca. 28% der Primärenergie. Das Land ist Standort der Großkraftwerksindustrie und ebenso der energieintensiven Grundstoffindustrien wie der Eisen- und Stahlproduktion oder der Chemie. Vor diesem Hintergrund sind wir in besonderer Weise gefordert, unseren Bei-trag zur CO2-Reduktion leisten.

In Nordrhein-Westfalen kommt im Rahmen eines Erneuerungsprogramms Schritt um Schritt modernste Kraftwerkstechnologie zum Einsatz. Die spezifischen CO2-Emissio-nen aus der Braunkohleverstromung können so bis zum Jahr 2030 um 27% gesenkt wer-den. Darüber hinaus ist es Ziel unserer Energiepolitik, alle Möglichkeiten der Ener-gieeinsparung auszuschöpfen und erneuer-bare Energiequellen zu erschließen.

Wächst der weltweite Energieverbrauch wie bisher, so würde dies zu einer Verdoppelung der energiebedingten Emissionen bis zum Jahr 2050 führen. Da es sich um ein globa-les Problem handelt, sind internationale Lö-

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sungen erforderlich. Aber gerade die Indus-trieländer sind hier in einer besonderen Ver-antwortung.

Deshalb fördert Nordrhein-Westfalen Vorha-ben der rationellen Energieverwendung und die Nutzung unerschöpflicher Energiequel-len. Ein Beispiel hierfür ist der Windpark auf der Vollrather Höhe. Die Vollrather Höhe ist durch die Aufschlußmassen aus dem Braunkohletagebau Frimmersdorf entstan-den. Dort wurden vier Windkraftanlagen zu je 600 kW Leistung installiert. Dies ist nur ein Beispiel mit Symbolcharakter.

Auf 61 ausgewählten Bergehalden in Nord-rhein-Westfalen können weitere 130 - 150 Windkraftanlagen der 500 kW-Leistungs-klasse entstehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine von uns in Auftrag gegebene Studie der Universität Münster. Allerdings muß man die Möglichkeiten der Windkraft-nutzung realistisch sehen: Als Äquivalent zu den genannten 27% spezifischer CO2-Re-duzierung bei der Stromerzeugung auf Braunkohlebasis wären beispielsweise bei Anlagen der 1 MW-Klasse mindestens 11.000 Windkonverteranlagen erforderlich. Das zeigt, auf die konventionelle Energieer-zeugung können wir nicht verzichten. Sie ist gemeinsam mit den erneuerbaren Energien und der Energieeinsparung fester Bestand-teil des Energiemix in Nordrhein-Westfalen.

Mit der Energiegewinnung ist der Kreislauf der Gewinnung des Rohstoffes Kohle noch nicht beendet. Beim Betrieb von kohlebefeu-erten Kraftwerken entstehen große Mengen an Verbrennungsrückständen sowie Gips aus Rauchgasentschwefelungsanlagen. Ei-ne übertägige Deponierung dieser Massen-reststoffe bereitet zunehmend Probleme. Stellvertretend seien hier der Flächenver-brauch, der Immissions- oder der Grund-wasserschutz genannt. Eine Deponierung ist auch vor dem Hintergrund des neuen Kreis-laufwirtschafts- und Abfallgesetzes nicht tragbar, wonach die Verwertung von Abfäl-len Vorrang vor der Beseitigung hat. Eine technisch sinnvolle, wirtschaftlich machbare und umweltverträgliche Verwertung der Kohlekraftwerksreststoffe ist zum Beispiel der Versatz in bergmännischen Hohlräumen.

Hier bieten sich besonders die Hohlräume im Steinkohlenbergbau an, da durch den Versatz erhebliche grubensicherheitliche Vorteile erwachsen und zudem die an der Tagesoberfläche entstehenden Bergsenkun-gen vermindert werden. Hierfür waren ent-sprechende Techniken zu erproben und die geologischen Voraussetzungen zu prüfen. In Versuchsbetrieben wurden die Reststoffe als pumpfähiges Gemisch in die Bruchhohlräu-me ausgekohlter Flöze eingebracht. Nach Abschluß der Probephase konnte 1987 eine generelle Zulassung des Versatzes mit Koh-lekraftwerksreststoffen unter bestimmten Randbedingungen erteilt werden.

Das Thema Stoffkreisläufe ist sehr weit ge-spannt. Der Kreislauf, den ich Ihnen geschil-dert habe, ist für die Wirtschaft Nordrhein-Westfalens von besonderer Bedeutung. Die Gewinnung des Energierohstoffes Kohle, seine Verstromung und schließlich die Ver-wertung von Reststoffen in ausgekohlten Hohlräumen erfordern langfristig wirkende Entscheidungen, die unserer Wirtschaft die benötigte Planungssicherheit bieten. Es gilt gesellschaftlich akzeptable sowie umwelt- und klimaverträgliche Lösungen zu finden.

Sie als Geowissenschaftler können uns ob-jektive Aussagen über die Grundlagen un-seres Lebensraumes geben sowie auf Nut-zungsmöglichkeiten und Grenzen hinweisen. Ihre Arbeitsergebnise sind wichtige Grundla-gen für politische Entscheidungen und die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine er-folgreiche Tagung sowie eine anregende wissenschaftliche Diskussion.

Glückauf!"

Grußwort von Prof. Max HUBER** Rektor der Universität Bonn(in Auszügen):

”Es ist mir eine große Freude, Sie im Namen der Universität Bonn sehr herzlich zu begrü-ßen. Ich freue mich, daß die DGG wiederum ihre Jahrestagung hier bei uns in unserer

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Universität veranstaltet - nachdem sie vor 22 Jahren bereits einmal bei uns waren.

Übrigens: In 22 Jahren - d. h. im Jahre 2018 - könnten wir gemeinsam den 200. Geburts-tag unserer Universität feiern. Das wäre dann ein interessanter Anlaß, uns an die Entstehung der modernen Universität zu er-innern:

1818 wurde diese Universität, die Rheini-sche Friedrich Wilhelms-Universität - vom Preußischen König Friedrich Wilhelm III ge-gründet - übrigens praktisch zeitgleich mit den Universitäten in Berlin und Breslau. Diese drei Universitäten wurden nach den Ideen von Wilhelm VON HUMBOLDT als Re-formuniversitäten konzipiert. Das nach ihm so benannte Prinzip der ”Einheit von For-schung und Lehre” war äußerst erfolgreich!

Unsere Universität gewann darum bald ho-hes Ansehen in der wissenschaftlichen Welt. Nach und nach haben alle Universitäten in Deutschland und später in der ganzen Welt dieses Prinzip übernommen. Dies war der entscheidende Grund für den Aufstieg von Wissenschaft und Forschung in Deutschland im 19. Jahrhundert und damit die Ursache für die industrielle und wirtschaftliche Blüte unseres Landes für mehr als ein Jahrhun-dert.

Das HUMBOLDT’sche Prinzip ist heute das ”Grundmuster”, nach dem alle bedeutenden ”research universities” in der ganzen Welt organisiert sind. Dabei ist es geradezu ab-surd, daß wir in unserem Land - das wie kaum ein anderes auf wissenschaftliche Leistung und die daraus resultierende Inno-vationskraft angewiesen ist - die Kraft mo-derner Forschungsuniversitäten allenthalben so gewaltig unterschätzen: in der Politik, in der Wirtschaft, in der Gesellschaft.

Zurück zu unserer Universität: Die Universi-tät Bonn hat eine lange Tradition in den Geowissenschaften - auch gerade in der Geologie. Namen wie die des Berghaupt-manns VON DECHEN, von Hans CLOOS und Roland BRINKMANN, von Paul WURSTER sind Ihnen als herausragende Fachkollegen von historischer Bedeutung geläufig.

Aber auch heute spielen die Geowissen-schaften - und insbesondere die Geologie, die Paläontologie, die Hydrogeologie, die Bodenkunde, die Geographie - an unserer Universität eine bedeutende Rolle - sowohl in der Mathematisch-Naturwissenschaftli-chen Fakultät als auch in der Landwirt-schaftlichen Fakultät.

In dem von Herrn Kollegen Horst NEU-GEBAUER geleiteten SFB 350: ”Wechselwir-kungen kontinentaler Stoffsysteme und ihre Modellierung” arbeiten Kollegen ganz unter-schiedlicher Fachrichtungen zusammen. Von diesem SFB gehen wichtige Impulse auch in die Nachbargebiete - z.B. in die Informatik - aus. Das gilt auch für die Bonner Aktivitäten im Bereich der Fernerkundung und der Geo-Informationssysteme, um nur einige Anknüpfungspunkte zu nennen.

In der Tat verfügt eine gesunde und leis-tungsfreudige Universität - wie z.B. unsere - über einen breiten Reichtum miteinander korrespondierender Disziplinen, die für vie-lerlei Zwecke äußerst nützlich sind und die so auch gebraucht werden. Denken wir nur an das breite Gebiet der anthropogenen Klima- und Umweltveränderungen, mit de-nen Sie sich ja auf dieser Bonner Tagung in besonderer Weise befassen werden. Hier ist die Geologie, hier werden die Geowissen-schaften in besonderer Weise gefordert. Darauf brauche ich in Ihrem Kreis nicht nä-her einzugehen.

Aber auch die am Problem orientierte Zu-sammenarbeit mit Kollegen aus den Nach-bardisziplinen ist unerläßlich: Mit den exak-ten Naturwissenschaften ebenso wie mit den Lebenswissenschaften, mit der Medizin, den Ernährungswissenschaften, z.B. der Was-serhygiene, aber auch mit dem Umweltrecht, mit der Entsorgungswirtschaft und last but not least - mit der Landwirtschaft. Hier wer-den zahlreiche Disziplinen der in der Tat rei-chen und vielfältigen Wissenschaftsland-schaft einer Universität auch gefordert.

So ist die themenkonzentrierte Zusammen-arbeit ganz unterschiedlicher Fachdiszipli-nen zur Lösung komplexer Probleme im Klima- und Umweltbereich unerläßlich. Aber das gilt auch für die Lehre und für die

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Ausbildung unserer Studenten. Dabei stehen die Umweltfragen methodisch meistens quer auf den Fachdisziplinen, an denen sich die Berufsbilder und damit auch die Studiengänge orientieren.

Will man also dieses Anliegen ernst neh-men, muß man neue Formen der Zusam-menarbeit in der Lehre, in der Ausbildung einführen. Wir haben dies bei uns begonnen - mit dem Angebot eines Aufbaustudiengan-ges ”ÖKUM - Ökologie und Umwelt” - ein wichtiger, zukunftsweisender Ansatz, auf den ich allerdings hier nicht näher eingehen kann.

Aus allen diesen Überlegungen folgt mein herzlicher Appell an Sie alle, die Sie an Ih-ren Universitäten die Geologie vertreten: Tragen Sie der wachsenden Bedeutung der Geowissenschaften Rechnung, indem Sie die Zusammenarbeit mit geeigneten Part-nern - sowohl in der Forschung als auch in der Lehre - überall dort anstreben, wo dies von der Sache her erforderlich ist. Auf diese Weise werden Sie am ehesten Ihrer Verant-wortung unseren Studierenden gegenüber gerecht, die heute doch methodisch viel breiter und wohl auch intensiver ausgebildet werden müssen als früher.

In diesem Sinne - und demnach mit großen Erwartungen - wünsche ich Ihnen eine er-folgreiche Tagung, anregende und weiter-führende Diskussionen und gute persönliche Begegnungen. Möge der Genius loci unse-rer Stadt und die historische Tradition des Rheinlandes, das sich seit der Römerzeit als Schmelztiegel bewährt und ausgezeichnet hat, Ihre Beratungen beflügeln. Damit es dann nicht nochmals 22 Jahre dauern muß, bis wir Sie hier wieder begrüßen können: Ebenso herzlich und mit guten Wünschen."

Ökologische Grenzen des Wirt-schaftswachstums - Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Ernst Ulrich

VON WEIZSÄCKER

Der DGG war es gelungen, als Redner für den traditionellen Öffentlichen Vortrag am Abend des 1. Oktobers den Direktor des

Instituts für Klima, Umwelt und Energie mbH, Wuppertal, Prof. Dr. Ernst Ulrich VON WEIZSÄCKER, als Redner zu gewinnen. Der Vortrag war zweifellos ein Höhepunkt der Tagung. Dem Redner gelang es, seine Hö-rer 1 1/2 Stunden in den Bann zu schlagen.

Dr. V. WEIZSÄCKER, Physiker und Umwelt-wissenschaftler, stellte sein Thema "Ökologische Grenzen von Stoff- und Ener-gieflüssen" unter den Aspekt "Global denken - lokal handeln". Er kritisierte, daß heute nur wenig Platz für die durch die vor 23 Jahren bewußt gewordenen Grenzen der Energie-versorgung sei. Die Bedeutung einer gesun-den Umwelt sei in der Öffentlichkeit auf Platz 12 zurückgefallen. Der "Turbokapitalismus" beherrsche das wirtschaftliche Denken.

Der Erwärmung der Atmosphäre, die vor al-lem durch den CO2-Anstieg verursacht ist und durch das Abschmelzen von Gletschern und Inlandeis sowie Hebungen des Meeres-spiegels belegt wird, schenkt man zu wenig Beachtung. Nur die Versicherungen schla-gen Alarm, weil die Unwetterschäden stän-dig steigen - wenn auch in Europa nicht so krass wie in Nordamerika.

Prof. V. WEIZSÄCKER kritisierte die Vergeu-dung von Reststoffen auch in der industriel-len Produktion. Auch sei der Energiever-brauch viel zu hoch. Leider werden weltweit nur 0,5 % der Energie durch Solar- und Windenergie gedeckt. Da sich der Anteil dieser "sanften" Energien - ebensowenig wie der Atomenergie-Anteil - nicht beliebig erhö-hen läßt, müssen weltweit Rohstoff-, vor al-lem Energiesparmaßnahmen durchgesetzt werden. Nur eine Effizienz-Revolution beim Einsatz von Rohstoffen kann weiterhelfen. Bekannte Beispiele sind energiesparende Autos (unter 2,5 l/100 km Verbrauch), bes-sere Isolierungen, bessere Wärmeausnut-zung in Kraftwerken und Heizungen, ver-mehrter Einsatz von Holz im Bauwesen so-wie die Wiederaufbereitung von Kunststoffen durch Zusätze von Laugen und Zitro-nensäure. Die "ökologischen Rucksäcke" bei der Herstellung von Industrieprodukten könnten nicht mehr akzeptiert werden.

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Leider sieht es seiner Meinung nach beim Umsetzen dieser Forderungen in die Praxis traurig aus. Durch zunehmende Industriali-sierung von bisherigen Entwicklungsländern und Vernachlässigung der Umweltauflagen nähern wir uns eher einer Verdoppelung des Rohstoff- und Energieverbrauchs. Das sei aber klimatisch nicht zu verkraften.

So bleibe wohl nur eine höhere Besteuerung der Rohstoffe. Raubbau an Energierohstof-fen dürfte nicht weiterhin subventioniert wer-den. Eine brutale Erhöhung der Energie-steuern müsse nicht zu einer Einschränkung der Produktion führen. Das zeige sich am Beispiel von Dänemark, wo inzwischen ein Drittel der staatlichen Einnahmen aus Ener-giesteuern stammt, wobei das dänische Wirtschaftswachstum das deutsche über-trifft. Und schließlich gehe es auch nicht ohne etwas mehr Bescheidenheit bei unse-ren Ansprüchen.

Die Rolle der Geowissenschaften sieht Prof. V. WEIZSÄCKER - der ehemals in Diensten der extrahierenden Industrie stand - auf die Hydrogeologie beschränkt.

In der sich anschließenden lebhaften Dis-kussion wurde u.a. auf die These eingegan-gen, es müsse eine weitreichende ökologi-sche Steuerreform geben, weil der Markt auch bei Verknappung der Ressourcen den Umweltverbrauch nicht reduzieren helfe. Der BDG-Vorsitzende, Prof. Dr. D. DOHERR, be-zweifelte die Wirksamkeit staatlich begrenz-ter Steuermechanismen unter Nichtberück-sichtigung der Marktwirtschaft, da sich bei der sich entwickelnden Informationsgesell-schaft auch die Produktions- und Arbeits-bedingungen entscheidend vermindern dürften.

Dieter STOPPEL, Hannover

EHRUNGEN

Leopold VON BUCH-Plakette für Mau-rice MATTAUER, Montpellier

Maurice MATTAUER, Professeur de classe exceptionelle in Montpellier, ist Elsässer. Er wurde am 24. Juni 1928 am Fuße der Vo-gesen, in Sentheim, geboren. Seinem Ge-burtsort - und dessen Bruchfeld - setzte er ein literarisches Denkmal; denn "der ist be-rühmt wegen einer kleinen Scholle meso-zoischer Sedimente, die zwischen Paläozoi-kum und Tertiär eingekeilt sind. Tatsächlich findet man hier - und sonst nirgendwo - auf begrenzter Fläche alle mesozoischen Schichten von der Trias bis zum Oberen Jura." - Das ist ein Zitat aus "Monts et Mer-veilles", einer 1989 für die zahlreichen Na-tur- und Bergfreunde publizierten Darstel-lung MATTAUER'scher Sicht der Gebirge. Unwillkürlich denkt man dabei an den be-rühmten CLOOSschen Untertitel "Welt- und Lebensfahrt eines Geologen". Lesenswert; ein wesentlicher Beitrag zum Verständnis und zur Breitenwirkung moderner Geowis-senschaften in jedem Falle.

Eingekeilt in die aus der deutschen Invasion entstandenen Zwänge, verließ die Familie MATTAUER von 1940 bis 1945 den Elsaß. Deshalb erhielt der Laureat seine Ober-

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schulausbildung in Annonay (Ardèche) und Belfort. Über das Bergsteigen fand er zur Geologie, zunächst an der Unversität von Besançon. Bereits mit 19 Jahren hatte er die Licence, mit 22 Jahren bekam er seine erste Anstellung beim C.N.R.S.. Sein maß-geblicher und prägender Lehrer war Prof. L. GLANGEAUD, der den 24-Jährigen - nach dem Militärdienst - auf eine C.N.R.S.-Stelle holte und zum Arbeiten nach Algerien schickte, zu Kartierungsarbeiten, stratigra-phischer und tektonischer Analyse des Me-sozoikums und Känozoikums. Ein Ergebnis war das Doctorat d'Etat im November 1957 in Paris. Die Habilitationsschrift erschien 1958 beim Algerischen Geologischen Dienst als 534-seitige "Etude géologique de l'Ouarsenis oriental". Nebenbei hatte der junge Forscher im Jura und in den Vogesen gearbeitet.

Eingekeilt in die Entwicklungen und Strö-mungen unserer Zeit leben wir alle. Maurice MATTAUER hatte zu dem Zeitpunkt seine akademische Ölung bekommen, als Frank-reich anfing, seine Universitäten auszubau-en, als es zudem mit der Repatriierung sei-ner Landsleute aus Algerien begann. Des-halb lebte der Großraum Montpellier Ende der 50er Jahre auf, und die ehrwürdige alte Universität, mit der man in Mitteleuropa da-mals wohl nur Medizin-Geschichte verband, begann mit der Umstrukturierung und dem Ausbau eines neuen Campus. Dort begann Maurice MATTAUER im Jahre 1959 - nach zwei marokkanischen Jahren - seine aka-demische Karriere als Oberassistent. 19 Jahre später erhielt er die eingangs ge-nannte Würde, die unter den französischen Hochschullehrern selten ist. Um diese Zeit war "Laboratoire de Géologie Structurale de l'Université des Sciences et Techniques du Languedoc à Montpellier" eine international hoch angesehene Adresse, während DGG und GV - gleichzeitig, wenngleich unabhän-gig - erst Mitte der 80er Jahre verstärkte Anstrengungen zur hiesigen Revitalisierung just der von MATTAUER und seiner Schule verkörperten Disziplin machten. Die Aus-nahmen in unserer damaligen Misere kennt man. Die aber arbeiteten längst mit

MATTAUERs Montpellier, fachlich und regio-nal, zusammen.

Das On-dit über Montpellier berichtet wenig über klösterliche Brüderlichkeit und fromme Sonntagsschüler. Tatsache aber ist es, daß es Herrn MATTAUER schon in den frühen 60er Jahren in Montpellier gelang, gute Schüler zu finden und mit denen Projekte energisch zu betreiben. Viele von ihnen ha-ben inzwischen selbst international reputier-liche Namen (J. ANDRIEUX; F. ARTHAUD; J.C. BOUSQUET; Ph. MATTE; M. SEGURET; P. CHOUKROUNE; P. TAPONNIER; J.P. PETIT; J. MALAVIEILLE; E. LAVILLE u.a.). Aus Montpel-lier stammt auch J.P. BURG, von Ph. MATTE betreut, der kürzlich auf den Lehrstuhl John RAMSAYs berufen wurde, des Kollegen, mit dem zusammen Maurice MATTAUER 1991 die von der EUGS verliehene Arthur-HOL-MES-Medal erhalten hatte.

Diese Entwicklung eines Kollegen, "seines" Institutes und einer ganzen Disziplin ist auch im weltweiten Einsatz der Forscher aus Montpellier begründet. Das förderte den Weg vom Befund, den Strukturen, zum Verständnis der Mechanismen der Gebirgs-bildung, schuf Grundlagen für den Vergleich von Gebirgen und schlug sich in methodi-schen Fragestellungen nieder. In "Monts et Merveilles" zählt der Laureat, fürwahr be-eindruckend, seine Arbeitsgebiete in Euro-pa, in Afrika, den beiden Amerikas und in Asien auf. Dafür war neben den französi-schen Wissenschaftsstrukturen, vor allem den C.N.R.S.-Stützpunkten, auch die fran-zösische Forschungspolitik maßgeblich. Ein eindrucksvolles Beispiel liefert die wissen-schaftliche Zusammenarbeit zwischen Paris und Peking, die den französischen Geowis-senschaften einen intelligent genutzten Vor-sprung vor den übrigen Abendländern ein-räumte. Und Maurice MATTAUER war 1980 einer der ersten, der in China arbeiten durfte.

Diese Entwicklung gründet auf einer profunden, in langen Geländejahren und in vielschichtigen Szenarien erarbeiteten Ba-sis, aus der ein breites Interessen- und Ar-beitsspektrum erwachsen konnte. Das reicht von der Gefügekunde bis zur Platten-

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tektonik. Dabei habe er sich, so schreibt er selbst, in allen Fällen bemüht, klein- und großdimensionierte Strukturen synoptisch zu betrachten und zu verstehen, vom Schliff über den Aufschluß bis zur geotektonischen Platte. Entsprechend wird Gebirgsbildung mit Plattenbewegungen in Übereinstimmung zu bringen versucht - am Beispiel u.a. der Alpen, der Pyrenäen, der Kordilleren, des Himalaya, der variszischen und alpidischen Gebirge Chinas. Das gelingt nur mit einem sensu stricto geowissenschaftlichen Ansatz, bei dem die Geophysik zunehmend an Be-deutung gewinnt, und der die historisch er-richteten Mauern um unsere deutschen geologischen, paläontologischen, mineralo-gischen und geophysikalischen Klein- und Kleinst-Einheiten alt erscheinen läßt.

Glauben oder nicht glauben, konkret: Dec-kenbau oder nicht, das waren Fragen, mit denen unser Laureat am Anfang seiner Karriere in Nordafrika konfrontiert wurde. Als "nappiste" kam er nach Montpellier, um in den Pyrenäen, damals "Privatjagd" von Toulouse, den Kampf erneut aufzunehmen. Im Alten Gebirge Südfrankreichs arbeitete er gefügekundlich, befaßte sich zunächst mit Phänomenen duktiler, später auch sprö-der Verformung. Unter seinen Ergebnissen hebt er selbst hervor die Fortschritte in der Kenntnis der variszischen Decken Süd-frankreichs, die großtektonische Ausdeu-tung von Streckungslinearen, Arbeiten über Paläostress-Felder, über Beziehungen zwi-schen Mikrogefügen und Herd-Mechanis-men von Erdbeben, seine Beiträge zur sta-tistischen Analyse und Computer-Bestim-mung von Stress-Tensoren.

Maurice MATTAUER hat eifrig publiziert. Sei-ner Habilitationsschrift hatte der damals 30-Jährige bereits 42 Veröffentlichungen vor-ausgeschickt. Heute umfaßt sein Schriften-verzeichnis über 170 Titel. Und weil "einige 100 Geologen mit ihm die Forscherfreude in den Gebirgen der ganzen Erde geteilt ha-ben", sind über 100 Arbeiten darunter, die mit Co-Autoren entstanden, mit Schülern und Kollegen. Man darf es wohl auch der französischen Kulturpolitik zuschreiben, daß Französisch über Jahrzehnte die Publikati-

onssprache blieb, daß er erst als Etab-lierter, ganz zögerlich zudem, seine Manus-kripte ins Ausland schickte (Amer. J. Sci.; Earth Planet. Sci. Let.; Nature; Geol. Soc. London; Geology; J. Struct. Geol. u.a.). Ein Meilenstein in seinem wissenschaftlichen Werk ist zweifellos sein 1973 erschienenes Lehrbuch "Les déformations des matériaux de l'écorce terrestre". Dessen deutsche Übersetzung erschien, viel zu spät, erst 1993, aber sie fand, ungeachtet der seither stürmisch verlaufenen Wissenschafts-Ent-wicklung und gegen inzwischen starke Kon-kurrenz, ihre Leser.

Die Deutsche Geologische Gesellschaft ehrt im Jahre 1996 durch die Verleihung der Leopold VON BUCH-Plakette

Prof. Maurice MATTAUER, Montpellier,den dominierenden Strukturgeologen und

Tektoniker Europas, den weltweit forschen-den Geowissenschaftler und prägenden

Hochschullehrer, den beredten Sachwalter der Geologie in der Öffentlichkeit.

Sie folgt, mit gebührendem Abstand, ihrer französischen Schwestergesellschaft, die bereits 1960 den ersten Prix Fondation Pierre PRUVOST an ihren nachmaligen Prä-sidenten Maurice MATTAUER (1977) verlie-hen hatte. Sie ehrt einen Träger der "Palmes Académiques" (1976), des "Grand Prix de l'Académie des Sciences" (1984), der (schon erwähnten) Arthur HOLMES-Me-dal (1991) und schließlich einen "Chevalier de la légion d'honneur" (1988). Sie ehrt ei-nen Kollegen, dessen wissenschaftliche Leistung unübersehbare Wirkung auch auf die deutschen Geowissenschaften hatte und hat. Und sie wartet gespannt auf die Entwicklung einer neuen, von Prof. MATTAUER propagierten Disziplin, die nun - zeitgemäß - "architectonics" heißt (TERRA NOVA, 4: 536-538; 1992).

Herbert VOSSMERBÄUMER, Würzburg

Hans-STILLE-Medaille an Prof. Dr. Roland WALTER

Roland WALTER, 1934 in Selters-Wester-wald geboren, wuchs im klassischen For-

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schungsgebiet Hans STILLEs, nämlich am Wiehengebirge und im Teutoburger Wald, auf. Von daher war es konsequent, daß er bei Franz LOTZE in Münster Geologie stu-dierte. 1962 legte er mit seiner Dissertation ”Stratigraphie und Tektonik in der nordöstli-chen Provinz Lugo, Nordwestspanien” seine ersten Forschungsergebnisse vor. Erst nach der Promotion - heute undenkbar - legte er 1963 die Diplom-Prüfung ab.

Ausgiebige Geländeerfahrung, erworben in der Erstkartierung und in ersten Altersein-stufungen des Alt-Paläozoikums am Über-gang vom asturischen Schiefergebirge in die internidische Kristallinzone Galiziens, legten den Grundstock für seine weitere wissenschaftliche Karriere. So habilitierte er sich mit einem Habilitationsstipendium der DFG 1969 mit dem Thema ”Stratigraphie und Paläogeographie des außeralpinen Si-luriums in Nord-, West- und Mitteleuropa und der westlichen UDSSR”.

Das Alt-Paläozoikum sollte ihn auch im weiteren Verlauf seines Lebens nicht mehr loslassen. So hat er von Münster aus auch nach der Habilitation weiterhin die Struktur-

geologie des Paläozoikums Zentralspaniens bearbeitet. Daneben betätigte er sich auch ingenieurgeologisch für den Talsperrenbau in Südamerika. 1972 wurde Roland WALTER auf den Lehrstuhl für Geologie und Paläon-tologie an der RWTH Aachen in der Nach-folge von Werner PLEẞMANN berufen. Dort widmet er sich nun seit 25 Jahren der Grundausbildung der Geologiestudenten sowie der Ausbildung der Studierenden des Bergbaus und Ingenieurwesens und legt dabei besonders Wert auf eine solide Ge-ländeausbildung.

Von seinem Lehrer LOTZE hat er die Her-ausgabe von DORNs ”Geologie von Mitteleu-ropa” übernommen. Die vollständig neu be-arbeitete Ausgabe liegt bereits in der 2. Auflage vor.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind weiter der Klärung der Stratigraphie, Sedi-mentologie und Strukturgeologie im Alt-Pa-läozoikum gewidmet. Regional reicht sein Arbeitsgebiet von Südwest-Spanien über die Ardennen und das Hohe Venn in den westlichen Ural.

Prof. Roland WALTER

Besondere Aufmerksamkeit widmet er je-doch dem Alt-Paläozoikum vor seiner Aa-

chener Haustür. Mit großem Einsatz ver-suchte er zusammen mit den anderen Aa-

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chener Geowissenschaftlern die erste kon-tinentale Tiefbohrung ins Massiv von Stave-lot-Venn zu verlegen. Aus diesen Vorunter-suchungen ergaben sich dann zahlreiche Anregungen für weitere Doktorarbeiten, ins-besondere zur quantitativen Profilbilanzie-rung und synsedimentären Beckenentwick-lung des linksrheinischen Außenvarisci-kums.

Neben seinen vielen Aktivitäten in For-schung und Lehre hat Roland WALTER auch noch die Zeit gefunden, die Geologie in den verschiedensten wissenschaftlichen Gesell-schaften und in der akademischen Selbst-verwaltung zu vertreten. Besonders hervor-zuheben ist seine Funktion als Vorsitzender des Forschungskollegiums der DGG und seit 1991 der Vorsitz in der Senatskommis-sion für Geowissenschaftliche Gemein-schaftsforschung der DFG (Geokommis-sion).

Die Deutsche Geologische Gesellschaft ehrt in Roland WALTER einen international ange-sehenen Geologen, der engagiert für sein Fach eintritt. Sie wünscht ihm weiterhin in-teressante Projekte und gute Ergebnisse bei seinen künftigen Arbeiten.

Peter NEUMANN-MAHLKAU, Krefeld

Herrmann-CREDNER-Stipendium an Dr. Jonas KLEY

Jonas KLEY wurde am 6.4.1969 als Sohn eines Tierarztes in Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern) geboren; aufgewachsen ist er in der Schwäbischen Alb unweit von Ulm. Nach dem Abitur 1980 und Zivildienst be-gann er 1982 mit dem Studium der Geolo-gie-Paläontologie an der Freien Universität Berlin, das er dort 1988 mit dem Diplom ab-schloß. In seiner ausgezeichneten Diplom-arbeit (bei K.-J. REUTTER) setzte er sich mit Problemen der Strukturbildung und Inkoh-lung im Nord-Apennin auseinander. An-schließend begann er mit den Feldfor-schungen zu seiner Dissertation in Bolivien im Rahmen der Berliner DFG-Forscher-gruppe ”Mobilität aktiver Kontinentalränder”,

ab 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Geologie. Unmittelbar nach der mit summa cum laude bewerteten Pro-motion (betreut von K.-J. REUTTER und V. JACOBSHAGEN) wurde ihm 1993 die Stelle eines Wissenschaftlichen Assistenten an der Universität Karlsruhe übertragen. Von dort aus betreibt er ein neues Forschungs-projekt in Südamerika.

Dr. Jonas KLEY

KLEYs Dissertation ”Der Übergang vom Subandin zur Ostkordillere in Südbolivien: Geologische Struktur und Kinematik” stellt eine Pionierleistung dar. Die vom Ordoviz bis ins Tertiär reichenden Schichtfolgen von Subandin, Interandin und Ostkordillere wur-den überarbeitet und bereichsweise präzi-siert. Auf dieser Grundlage wurden das Struktur-Inventar auf drei etwa 50-60 km langen Traversen erhoben und bilanzierte Profile erstellt. Damit konnten der Ablauf der jungmesozoisch-tertiären Orogenese präzisiert und das Ausmaß tektonischer Krustenstapelung quantitativ abgeschätzt werden. Sein souveräner, kritischer Über-blick gestattete dem Verfasser, ein außer-ordentlich großes Datenmaterial glasklar und kurz darzustellen.

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Aus diesen Untersuchungen und weiteren Forschungen in Süd-Bolivien wurden mehr als 20 Veröffentlichungen entwickelt, in de-nen KLEY seine Ergebnisse, z.T. gemein-sam mit Geophysikern und Paläontologen, vertieft und unter weitreichenden geodyna-mischen Aspekten ausgewertet hat. In ers-ter Linie hat er sich aber seit 1994 der Erfor-schung des Santa-Barbara-Systems ver-schrieben, einer kaum bekannten, sehr auffallenden Strukturzone im östlichen Vor-

land der Anden NW-Argentiniens. Diese be-reits sehr weit vorangetriebene Studie soll der Kern seiner Habilitationsschrift an der Universität Karlsruhe werden. Mit dem Sti-pendium aus der Herrmann-CREDNER-Stif-tung möchte die Deutsche Geologische Ge-sellschaft die vorzüglichen wissenschaftli-chen Leistungen von Herrn Dr. KLEY aner-kennen und seinen weiteren Weg in der Forschung fördern.

Volker JACOBSHAGEN, Berlin

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

S p e n d e n a u f r u f

" B E R L I N 1 9 9 8

1 5 0 J A H R E D E U T S C H E G E O L O G I S C H E G E S E L L S C H A F T "

Die für 1998 geplante Festveranstaltung der Deutschen Geologischen Gesellschaft aus An-laß ihres 150-jährigen Bestehens findet unter dem Motto "150 Jahre Deutsche Geologi-sche Gesellschaft - Geowissenschaften in Ökonomie und Ökologie" am Gründungsort in Berlin statt. Um das Jubiläum in einem gebührenden Rahmen verwirklichen zu können, bitten wir um Spenden unter dem Stichwort "150 JAHRE DGG".

" D G G - A K T U E L L "

Unter diesem Stichwort möchten wir um finanzielle Unterstützung für studentische Mitglieder unserer Gesellschaft bitten (Stichwort: ”DGG-AKTUELL”). Hiermit sollen insbesondere Reise-kostenzuschüsse zu Tagungen und Exkursionen der Deutschen Geologischen Gesellschaft finanziert werden.

Falls Sie der Deutschen Geologischen Gesellschaft Spenden zu den o.g. Anlässen zukom-men lassen wollen, dann überweisen Sie diese unter Angabe des gewünschten Zweckes (Stichwort: 150 JAHRE DGG bzw. DGG-AKTUELL) auf folgendes Konto der Deutschen Geolo-gischen Gesellschaft:

Dresdner Bank AGBankleitzahl: 250 800 20Konto-Nr.: 101 251 400

bzw. senden einen Verrechnungsscheck mit Angabe des Stichwortes an den

Schatzmeister der DEUTSCHEN GEOLOGISCHEN GESELLSCHAFTAlfred-BENTZ-HausStilleweg 230 655 Hannover

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1. Zirkular

149. Hauptversammlung der DGG27.9.-3.10.1997 in Jena

Regionale Geologie von Mitteleuropa Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik

Institut für Geowissenschaften, Friedrich-SCHILLER-Universität Jena,

zusammen mit Thüringer Landesanstalt für Geologie, Weimar.

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

RahmenthemaUnter diesem Rahmenthema sind alle inte-ressierten Fachkolleginnen und -kollegen, auch die der benachbarten europäischen Länder, insbesondere die Mitglieder der Deutschen Geologischen Gesellschaft, ihrer Fachsektionen und des Thüringischen Geo-logischen Vereins eingeladen, aktuelle Ergebnisse der regionalen Einheiten Mittel-europas zu präsentieren und im übergeord-neten Umfeld zu diskutieren.

Das Rahmenthema spricht ein geologisches Fachgebiet an, das einem starken Bedeu-tungswandel unterliegt. Regionale Geologie fußt auf den Ergebnissen der geologischen Kartierung mit den Schwerpunkten Litholo-gie, Stratigraphie, Tektonik und Geomor-phologie, sie behandelt aber auch die geo-logische Entwicklung als ursächliche Pro-zeßfolge, die zum heutigen Bau des Krus-tensegments geführt hat.

Die geologische Kartierung ist nach wie vor die unverzichtbare Grundlage geowissen-schaftlicher und fachübergreifender For-schung. Die Bedeutung der geodynami-schen Prozeßforschung ist jedoch gestie-gen. Die Integration von Kartierung und Geodynamik gestaltet regionalgeologische Untersuchungen effizient.

Regionale Geologie analysiert die geologi-sche Entwicklung einzelner Baueinheiten unter Nutzung vielfältiger Methoden und im großräumigen Zusammenhang der Regio-nen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die zeitlich-räumliche Entwicklung, Strati-graphie, Struktur- und Oberflächenformen eines Gebietes gerichtet. Gerade durch die Einbeziehung moderner geophysikalischer, geochemischer und strukturgeologischer Untersuchungsergebnisse sowie der Me-thoden der Fernerkundung wird ihr Stellen-wert von der bloßen Beschreibung zum geodynamischen Modell angehoben. Aus-sagen zu tieferen, nicht direkt zugänglichen Teilen der Erdkruste werden möglich. Ziel der Tagung ist es, ein grenzüberschreiten-des Bild des komplizierten Mosaiks unterschiedlicher regionalgeologischer Ein-

heiten von Mitteleuropa zu zeichnen. Neben Beiträgen zu dieser Thematik sind Vorträge und Poster zu freien Themen ausdrücklich gewünscht. Der Abstract-Band wird als Heft 2 der Schriftenreihe der Deutschen Geolo-gischen Gesellschaft veröffentlicht.

Die Tagung beginnt und endet mit Exkur-sionen zur regionalen Geologie Südthürin-gens, des Thüringer Beckens, des Thürin-ger Waldes und des Thüringischen Schie-fergebirges sowie des südlichen Harzvor-landes. Zwei Exkursionen werden gemein-sam mit der Gesellschaft für Geowissen-schaften durchgeführt, deren Jahrestagung im Anschluß an die Tagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft in Freiberg stattfindet. Die Exkursionsführer erscheinen als Heft 3 der Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Die Exkursionen rahmen die dreitägige Prä-sentation der wissenschaftlichen Beiträge ein. Die Vorträge werden durch fachüber-greifende Übersichtsreferate eingeleitet. Hierzu werden Wissenschaftler aus Europa und dem außereuropäischen Ausland ein-geladen.

Tagungssprache sind sowohl Deutsch als auch Englisch. Die wissenschaftlichen Er-gebnisse werden in einem Sonderheft der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft publiziert.

OrganisatorenDie Organisation der Tagung übernehmen:Prof. Dr. Georg BÜCHEL, Tel.: 03641-630264, e-mail: [email protected]. Dr. Harald LÜTZNER, Tel.: 03641-630258Institut für Geowissenschaften,Burgweg 11, 07749 Jena.

Das Organisationskommitee setzt sich ne-ben den genannten Personen zusammen aus:

Prof. Dr. Reinhard GAUPP, Michael PIRRUNG, Dr. Henry RAUCHEInstitut für Geowissenschaften,Burgweg 11, 07749 Jena.

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Sekretariat: Tel.: 03641-630210, Fax: 03641-630212.

Prof. Dr. Gerd SEIDEL, Dr. Georg JUDERSLE-BENThüringer Landesanstalt für Geologie, Postfach 2452, 99405 WeimarSekretariat: Tel.: 03643-5560, Fax:03643-556155.

Prof. Dr. Walter STEINERStadtmuseum in WeimarKarl-Liebknecht-Straße 5-9, 99423 WeimarSekretariat:Tel./Fax: 03643-3868.

Tagungsort JenaJena, mit rund 100000 Einwohnern gerade schon Großstadt, ist die größte Stadt im mittleren Saaletal mit beachtlichen wissen-schaftlichen und kulturellen Traditionen. Die 1558 gegründete Jenaer Universität ent-wickelte sich zu einer weithin bekannten Bildungsstätte mit glänzenden geistigen Höhepunkten wie in der Zeit der Frühauf-klärung, der Klassik und der deutschen Frühromantik, aber auch, bedingt durch ständigen Geldmangel der für die Finanzie-rung zuständigen wettinischen Fürstenhäu-ser, mit Zeiten der Stagnation.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ent-wickelte sich Jena zur Industriestadt. Aus einer feinmechanisch-optischen Werkstatt von Carl ZEISS (gegr. 1846) ging mit Hilfe der wissenschaftlichen Leistung Ernst ABBEs das weltbekannte Zeisswerk hervor, nachdem 1884 das Glaswerk Otto SCHOTT & Gen. und 1889 die Carl-ZEISS-Stiftung entstanden waren.

Durch J.W. von GOETHE wesentlich mitsti-muliert, waren die geowissenschaftlichen Fächer schon ab 1778 durch eigenständige Vorlesungen und Professuren im Fächerka-non der Universität vertreten. Darüber hin-aus gingen in der Frühgeschichte der Geo-logie von mehreren anderen thüringischen Residenzstädten wesentliche Impulse aus (FÜCHSEL in Rudolstadt, VON HOFF und VON SCHLOTHEIM in Gotha, u.a.). Eine von HAECKEL vor rund 100 Jahren initiierte Stif-

tungsprofessur kam als erstem Johannes WALTHER zugute.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Geowissenschaften nach anfänglicher För-derung ab 1966 aus der Universität ver-drängt, als der Ausbau der Zeiss- und Schottwerke zu integrierten Großbetrieben eine einseitige Profilierung der Universität nach sich zog. Nach der politischen Wende von 1989 begann ein gewaltiger Umgestal-tungsprozeß. An der Universität sind heute unter den über 10000 Studierenden in über 90 Studiengängen auch die Geowissen-schaften wieder vertreten.

Jenas Umgebung bietet mit ihrer ”klassischen” Triaslandschaft den geeigne-ten Hintergrund für eine Geologentagung. Innerhalb einer Autostunde sind - ohne Stau gerechnet - sowohl die paläozoischen Ab-folgen des Saxothuringikums als auch das Permokarbon des Thüringer Waldes oder das Braunkohlenrevier des Weißelster-beckens zu erreichen. Das Tagungspro-gramm bietet daraus sowohl geowissen-schaftlich als auch kulturell ”klassische” Ex-kursionsziele an.

Kurzübersicht zum Tagungsprogramm27.09. und 28.09. Vorexkursionen29.09.-1.10. Fachvorträge und Poster2.10. und 3.10. Nachexkursionen

Anmeldung für einen Vortrag oder ein PosterRahmenthema: Regionale Geologie Mittel - europas

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag oder einem Poster an der Jahrestagung zu beteiligen, werden gebe-ten, bis spätestens 1. März 1997 eine ein-seitige Kurzfassung zu übersenden an:

Dipl.-Geol. Michael PIRRUNGFriedrich-Schiller-Universität

Institut für GeowissenschaftenBurgweg 11, 07749 JenaTel.: 03641-630282, Fax: 03641-630212e-mail: [email protected]

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Die Kurzfassung soll in deutscher oder eng-lischer Sprache geschrieben sein. Neben einem einseitigen Ausdruck im Format A4 ist eine 3.5´ Diskette für PC mit der Text-datei erwünscht. Autoren, die ein anderes Textverarbeitungssystem als Word verwen-den, werden gebeten, zusätzlich den Text als ASCII-Datei einzusenden. Abbildungen und Tabellen bitte am Textende einfügen und als tif- oder cdr-file mitschicken.

Der Druck erfolgt zweispaltig, Spaltenbreite 7.8 cm, Texthöhe max. 24.5 cm, Schrift-größe 12 Punkt, Überschriften fett in 12 Punkt, Zeilenabstand einzeilig.

Die Abstracts werden in der Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesellschaft als Heft 2 herausgegeben und sind wäh-rend der Tagung im Tagungsbüro erhältlich.

Fachsektion GeoinformatikIm Rahmen der Jahrestagung der DGG lädt die Fachsektion Geoinformatik alle ihre Mit-glieder sowie alle weiteren interessierten Fachkolleginnen und Fachkollegen zur Prä-sentation von Vorträgen und Postern zu fol-gendem Thema ein:

”Rechnergestützte Wege und Werkzeuge der Geodynamik

und zur Generalisierung raumzeitlicher geologischer Prozesse.”

Für die Vorstellung methodischer und ap-plikativer Lösungen sind als Themen-schwerpunkte vorgesehen:

- Möglichkeiten zur Verbesserung der Er-fassung und Repräsentation geologi-scher Ist-Zustände

- Rechnergestützte Wege zur Integration von formal unterschiedlich repräsentierter Information (Multimedia-Applikationen)

- Einsatz von Methoden der räumlichen Statistik zur Klärung dynamischer Pro-bleme

- Wege und Werkzeuge zur geometrischen Rekonstruktion

- Fragen der Übertragbarkeit von Informa-tion in unterschiedliche Skalenbereiche

Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag (einem Poster) an der Jah-

restagung zu beteiligen, werden gebeten, bis spätestens 1. März 1997 eine einseitige Kurzfassung zu übersenden an:

Prof. Dr. Wolfdietrich SKALAFreie Universität BerlinFachrichtung GeoinformatikMalteser Straße 74-100, 12249 Berlin Tel.: 030-7792570, Fax: 030-7752075e-mail: [email protected]

Exkursionsprogramm Zweitägige Vorexkursionen am 27. und 28.09.1997A1 Ruhlaer Kristallin, Tambacher und Ei -

senacher Rotliegendbecken

Wiss. Leitung: Harald LÜTZNER, Sebas-tian VAN DER KLAUW, Henry RAUCHE.

Im westlichen Thüringer Wald lagern Sedi-mente und Vulkanite des Rotliegenden un-mittelbar über hochgradig metamorphen Serien und Plutoniten der Mitteldeutschen Kristallinzone. Die Kinematik der Exhumierung des Kristallins und der Anlage der Sedimentationsbecken ist in den Verformungsgefügen der Gesteine überliefert. Fazies und Fossilinhalt sowie Paläoströmungsmuster und Geröllbestand der Klastika geben Hinweise auf die zeitliche Einordnung und das paläogeographische Umfeld dieser Prozesse. Ziel der Exkursion ist es, die spätvariszische Entwicklung des zentralen Teils der Mitteldeutschen Kristallinzone zu erläutern und im geodynamischen Umfeld zu diskutieren.

A2 Litho- und Biostratigraphie der thüringi - schen Quartär-Abfolge

Wiss. Leitung: Jürgen ELLENBERG, Ralf-Dietrich KAHLKE.

Für das regionale Verständnis des Quartärs von Mitteleuropa wird die Entwicklung Thü-ringens während dieser Zeit mit einigen sei-ner bedeutendsten Lokalitäten vorgestellt. In Südthüringen geht es in Untermaßfeld (Forschungsgrabung), Breitungen und Oberzella um die Beziehungen zwischen Auslaugung, quartärer Sedimentation und

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Landschaftsformung, in Untermaßfeld darü-ber hinaus um die Rekonstruktion eines komplexen unterpleistozänen Ökosystems. Im Thüringer Becken bieten glazifluviatile Abfolgen und Warmzeitablagerungen mit ihren reichen Faunen- und Kulturhorizonten eine gute Möglichkeit zur Korrelation strati-graphischer Modelle. Das sollen die Auf-schlüsse in Burgtonna und Ehringsdorf so-wie die Forschungsgrabung Bilzingsleben demonstrieren.

Eintägige Vorexkursionen am 27. 09.1997A3 Sedimentation und Tektonik der Trias

im Thüringer Becken

Wiss. Leitung: Achim FRANZKE, Joa-chim SCHUBERT, Annette GÖTZ, Tho-mas VOIGT.

Das Thüringer Becken gehört zu den klas-sischen Gebieten der Trias-Stratigraphie und der mesozoischen ”saxonischen” Tek-tonik. Die Exkursion wird sich mit der Paläo-geographie und Fazies von Buntsandstein, Mittlerem und Oberem Muschelkalk und Keuper befassen. Im Vordergrund steht da-bei die Position Mitteleuropas während des beginnenden Pangäa-Zerfalls. Einen weite-ren Schwerpunkt bildet die saxonische Tek-tonik an der Finne-Störung und der Eichen-berg-Gothaer Störung sowie die junge Tek-tonik der Ohmgebirgsgräben.

A4 Stratigraphie, Fazies und Tektonik des Oberdevons und Unterkarbons im Thü ringer Schiefergebirge

Wiss. Leitung: Horst BLUMENSTENGEL, Dieter WEYER, Konrad BARTZSCH.

Es werden nahezu lückenlose Profile mit pelagischen Sedimenten vom tieferen Ober-devon bis zum Unterkarbon gezeigt, die für das Saxothuringikum typisch sind. Die bio-stratigraphisch gut datierten Sedimente las-sen Faziesdifferenzierungen zwischen den Profilen des Saalfelder Gebietes (Bohlen an der SE-Flanke des Schwarzburger Antiklinoriums) und den Profilen des Schleizer Gebietes (auf der NW-Flanke des Bergaer Antiklinoriums) erkennen. Darüber

hinaus vermitteln die eindrucksvollen Auf-schlüsse in einer reizvollen Mittelgebirgs-landschaft ein gutes Bild über Tektonik und Baustil des ostthüringischen Schiefergebir-ges.

Eintägige Vorexkursionen am 28. 09.1997A5 Zechstein, Buntsandstein und Mu -

schel kalk im östlichen Thüringer Becken

Wiss. Leitung: Rolf LANGBEIN, Gerd SEIDEL.

Das Thüringer Becken gehört zu den klas-sischen Gebieten von Zechstein und Trias in Deutschland. Es entstand durch Wech-selwirkung zwischen Tektonik und Sedi-mentation. Stratigraphie, Fazies und Sedi-mentologie des Zechsteins, Buntsandsteins und Muschelkalks am Rande des Germani-schen Beckens werden vorgestellt. Es er-folgte eine Beeinflussung des erzgebirgisch streichenden Beckenrandes durch herzy-nisch streichende Elemente.

Aufschlüsse: Bohrkernlager der Thüringer Landesanstalt für Geologie in Niederpöllnitz (Zechstein- und Muschelkalk-Bohrprofile); Grenze Bernburg- / Volpriehausen-Folge bei Orlamünde; Hardegsen- und Solling-Folge an der Rabenschüssel bei Maua; Sa-linarröt-Folge an den Teufelslöchern in Jena-Ost; Unterer Muschelkalk am Jenzig bei Jena.

A6 Talsperren in Thüringen

Wiss. Leitung: Erhard DITTRICH, Wolf-gang BIEWALD.

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Thüringen ist das an Talsperren reichste Land der Bundesrepublik Deutschland. 1994 gab es in Thüringen 170 Talsperren und Speicher. Dazu gehört die größte Tal-sperre Deutschlands, die Bleiloch-Talsperre mit 215 Mill. m3 Stauinhalt. Sie bildet mit vier weiteren Talsperren die sogen. Saale-Kaskade, besichtigt wird das Pumpspei-cherwerk Hohenwarte. Die Talsperre Schmalwasser ist mit 80.7 m der höchste Steinschüttdamm Deutschlands. Im Tal der Lichte befindet sich die Betongewichts-mauer Leibis im Bau, mit 102.5 m Höhe eine der größten Staumauern Deutsch-lands. Diskutiert werden ingenieurgeologi-sche und geotechnische Probleme auf der Baustelle; außerdem Besuch der Vorsperre Deesbach.

A7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und die Geologie von Weimar

Wiss. Leitung: Marie-Luise KAHLER, Walter STEINER. Max. Teilnehmerzahl: 25 Personen!

Die geowissenschaftlichen Sammlungen im Steinpavillon des Goethehauses in Weimar vermitteln ein anschauliches Bild des Na-turwissenschaftlers J.W. von Goethe, der als Mitglied des Geheimen Conziliums (oberste Regierungsbehörde im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach) auch für die Bergbauangelegenheiten zuständig war. In Aufschlüssen im Park an der Ilm wird der geologische Bauplan Weimars vorgestellt. Die gleich neben GOETHE´s Wohnhaus am Frauenplan gegen Ende des 18.Jahrhun-derts geschaffene Stollenanlage ”Parkhöh-le” ist ein bergbauliches Denkmal dieser Zeit - und zugleich ein hervorragender Au-schluß im pleistozänen Travertin von Weimar und der unterlagernden Sedimente (Ilmschotter, Auelehm). Bei der geologi-schen Bearbeitung dieser Travertinlager-stätte gelang es, ein überregional bedeut-sames Fazies-Raum-Modell zu erkennen. Eine geologische Profilaufnahme in diesem Travertin von August und Wolfgang VON GOETHE 1823 ist durch die hohe wissen-schaftliche Qualität auch für die heutige Forschung voll gültig.

Zweitägige Nachexkursion, 2. und 3.10.1997

B1* Altpaläozoikum im Thüringisch-Vogt - ländischen Schiefergebirge

Wiss. Leitung: H.-J. BERGER, Ulf LINNEMANN, Harald LÜTZNER.

Im Thüringisch-Vogtländischen Schieferge-birge treten großflächig altpaläozoische Se-dimentfolgen zutage, die während der letz-ten Jahre Gegenstand von Kartierungsar-beiten sowie von stratigraphischen, sedi-mentologischen und geochemischen Pro-jekten waren. Die Exkursion, mit der neue Ergebnisse vorgestellt werden, führt durch die Antiklinorien von Schwarzburg und Ber-ga sowie in das Sächsische Vogtland. Über-nachtung voraussichtl. in Schöneck.

B2 Struktur und Landschaftsgeschichte der Rhön und Südwestthüringens

Wiss. Leitung: Jürgen ELLENBERG, Hans KÄSTNER, Henry RAUCHE, Bernt SCHRÖDER.

Die Exkursion führt in die Nordspitze der Süddeutschen Scholle, ein Gebiet, dessen regionalgeologischer Kenntnisstand nicht zuletzt aufgrund des über 100 jährigen Kali-bergbaus ausgesprochen gut ist. Im Rah-men einer Grubenbefahrung sollen die stra-tigraphische Gliederung und die fazielle Ausbildung des Werra-Salinars (Zechstein 1) vorgestellt und die stofflichen und me-chanischen Wechselbeziehungen zwischen Subsalinar, Salinar und postsalinarem Deckgebirge, insbesondere während des miozänen Basaltvulkanismus, diskutiert werden. Die von Subrosion und störungs-kontrollierter Erosion gekennzeichnete post-basaltische Landschaftsgeschichte bildet einen weiteren Schwerpunkt der Exkursion.

B3* Krustenbau und Tektonik der Flach - kruste in Ostthüringen, Westsachsen und Nord böhmen

Wiss. Leitung: Peter BANKWITZ, Horst KÄMPF, Uwe KRONER.

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Die Exkursion verläuft etwa entlang des tiefenseismischen DECORP Profils MVE (Münchberg-Vogtland-Erzgebirge) und stellt den Vergleich von Ergebnissen der Tiefen-seismik mit Befunden der Oberkrustengeo-logie, der Xenolithpetrologie und der Lager-stättenforschung in den Mittelpunkt der Dis-kussion von Modellen zum Krustenbau. Die Abfahrt von Jena wird vorraussichtlich auf den Nachmittag des 1.10.97 gelegt, um die weite Fahrtroute, die über Frankiskovy Lazne, Marianske Lazne und Mêdênec auch durch Tschechien führt, zu bewältigen.

B4* Seismik in Ostthüringen und West - sachsen

Wiss. Leitung: K.G. JACOBS, Hermann BRAUSE.

Die Exkursion führt 2-tägig von Jena über Leipzig nach Freiberg mit Besuch der geo-physikalischen Observatorien Moxa und Collm. Eintägige Nachexkursion am 2.10.1997B5 Folgeprobleme des Kalibergbaues in

Nord thüringen

Wiss. Leitung: A. STÄUBERT, Arnold SCHWANDT, Dietrich FULDA, Holger THOMA.

Seit alters her gehören Bergbau und Roh-stoffverarbeitung zu den Grundpfeilern der thüringischen Wirtschaft. In den vergange-nen Jahrzehnten prägte vor allem der Kali- und Kupferschieferbergbau die Landschaft. Als Folge der veränderten ökonomischen Bedingungen nach der deutschen Wieder-vereinigung wurde die Gewinnung in fast allen Bergwerksbetrieben eingestellt. Mit der Verwahrung der Bergwerksanlagen bzw. der wirtschaftlichen Nachnutzung der Grubenhohlräume sind eine Reihe geome-chanischer und hydrogeologischer Proble-me verknüpft, die im Rahmen der Exkursion vorgestellt werden. Exkursionspunkte: Naß-verwahrung Bischofferode, Verwahrung mit

Spülversatz in Bleicherode und Sonders-hausen.

B6 Sanierung des Ostthüringer Uranberg - bau-Reviers

Wiss. Leitung: Rimbert GATZWEILER, Michael PAUL, LANGE, RUSKE, Georg BÜCHEL.

Demonstriert wird die komplexe Sanie-rungstätigkeit der WISMUT GmbH am Bergbaustandort Ronneburg und am Aufbe-reitungsstandort Seelingstädt. Auf der Grundlage der Erläuterung von Geologie und Bergbauhistorie der Lagerstätten Ron-neburg und Culmitzsch/Trünzig erfolgt die Darstellung der Sanierungskonzepte und des Standes der Arbeiten an beiden Stand-orten. Am Standort Ronneburg stehen die Arbeiten zur Verwahrung und Flutung des Grubengebäudes, zur Haldenverwah-rung/Tagebauverfüllung sowie zur Flächen-sanierung im Mittelpunkt der Exkursion. Am Standort Seelingstädt werden die Aktivitäten zur Tailingsverwahrung dargestellt. Neben der Präsentation der angewendeten Sanierungstechnologien werden Methoden und Ergebnisse der Standorterkundung und Expositionspfadanalyse alternativer Sanie-rungsoptionen sowie des Umweltmonito-rings vorgestellt.

Eintägige Nachexkursion am 3.10.1997B7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und

die Geologie von Weimar

Wiss. Leitung: Marie-Luise KAHLER, Walter STEINER.

Programm siehe Exkursion A7. Max. 25 Teilnehmer!

* Exkursion gemeinsam mit der Gesellschaft für Geowissenschaften

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

E i n A nm elde for m ul a r f inden S ie am E nde d i eses H e f tes !

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

VO RST A ND UN D BEIR A T DER DGG 1996

Vorsitzender:

Prof. Dr. Hubert MILLER, Ludwig-Maximilians -Universität, Inst. f. Allgemeine u. Angewandte Geologie, Luisenstraße 37, 80 333 München; Tel.: (089) 5203-210 / 211, Fax.: (089) 5203293

Stellvertretende Vorsitzende:

Dr. Manfred DWORATZEK, RWE-DEA, Übersee-ring 40, 22 297 Hamburg, Tel.: (040) 63752085

Prof. Dr. Dierk HENNINGSEN, Inst. f. Geol. u. Pa-läontol. der Univ., Callinstr. 30, 30 167 Hanno-ver; Tel.: (0511) 762 2299, Fax: (0511)7622172

Prof. Dr.-Ing. Peter NEUMANN-MAHLKAU, Geolo-gisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897200, Fax: (02151)897505

Dr. Margot ISENBECK-SCHRÖTER, FB Geowissen-schaften der Univ., Postfach 330 440, 28334 Bremen

Schriftführer:

Dr. Werner LOSKE, Inst. f. Allgemeine u. Ange-wandte Geologie der Univ., Luisenstraße 37, 80 333 München; Tel.: (089)5203343, Fax: (089) 5203286

Dr. Dieter STOPPEL, Bundesanstalt für Geowis-senschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511)6432440, (dienstl.), 584486 (priv.), Fax: (0511)6432304

Schriftleiter der Zeitschrift:

Prof. Dr.Herbert VOẞMERBÄUMER, Inst. f. Geolo-gie d. Universität, Pleicherwall 1, 97070 Würz-burg; Tel.: (0931)312567, Fax: (0931)57705

Schriftleiterin der Nachrichten:

Dr. Carmen HEUNISCH, Niedersächsisches Lan-desamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511)6432529, Fax: (0511) 6433667, e-mail: [email protected]

Schatzmeister:

Dr. Heinz-Gerd RÖHLING, Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30 655 Hannover; Tel.: (0511)6433567, Fax: (0511) 6433667, e-mail: [email protected]

Bibliothekar:

Dipl-Geol. Andreas KÜPPERS, GeoForschungs-Zentrum Potsdam, Telegrafenberg A 17, 14473 Potsdam; Tel.: (0331)2881030Öffentlichkeitsarbeit

Dr. Wolfgang DORN, Außenstelle des Bayeri-schen Geologischen Landesamtes, Concordia-straße 28, 96049 Bamberg; Tel.: (0951) 9552721, Fax: (0951)51251

Erwe i te r te r Vors tand :

Prof. Dr. Walter WITTKE, Lehrstuhl für Grundbau der RWTH, Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 52 074 Aachen, als Vorsitzender der Deutschen Ge-sellschaft für Geotechnik (DGGT); Tel.: (0241) 805247

Prof. Dr. Axel VON HILLEBRANDT, Institut für An-gewandte Geowissenschaften II, Technische Universität, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin, als Vorsitzender der Paläontologischen Gesell-schaft; Tel.:(030)3143651, Fax: (030) 314 21107

Be ira t :

Prof. Dr. Dieter FÜTTERER, Alfred-WEGENER-Ins-titut für Polar- und Meeresforschung, Colum-busstr. 26, 27 568 Bremerhaven; Tel.: (0471) 4831200

Dr. Andreas HOPPE, Hess. Landesamt f. Boden-forschung, Leberberg 9, 65 193 Wiesbaden; Tel.:(0611)537336, Fax: (0611)537327

Dr. Wolf-Dieter KARNIN, BEB Erdgas und Erdöl GmbH, Riethorst 12, 30 659 Hannover; Tel.: (0511) 0641-0

Dr. Wolfram KNOTH, Geologisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Köthener Straße 34, 06 118 Halle/Saale; Tel.: (0345)5212105, Fax:(0345) 509910

Dr. Carsten REINHOLD, Institut für Angewandte Geowissenschaften II, Technische Universität, Ernst-Reuter-Platz 1, 10587 Berlin; Tel.: (030) 314 21159, Fax: (030) 314 21107

Sabine ROTH, An der Esche 16, 53 111 Bonn; Tel.: (0228)638358 (priv.), e-mail: uzs629@ibm. rhrz.uni-bonn.de

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DEUTSCHE GEOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Prof. Dr. Horst D. SCHULZ, Fachbereich Geo-wissenschaften FB5 der Univ., Klagenfurter Str., 28 359 Bremen; Tel.:(0421)2183393, Fax: (0421)2184321

Prof. Dr. Walter STEINER, Stadtmuseum Wei-mar, Karl Liebknecht-Str. 7, 99 404 Weimar; Tel. + Fax: (03643) 3868

Dr. Arend THIERMANN, Geologisches Landes-amt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897 330, Fax: (02151) 897505

Le i te r de r Fachsekt ionen :

Geoinformatik

Prof. Dr.W. SKALA, Institut für Geologie, Geo-physik und Geoinformatik der Freien Universität Malteserstraße 74-100, 12 249 Berlin, Tel.: (030)7792570, Fax: (030) 7752075

Geotopschutz

Dr. Ernst-Rüdiger LOOK, Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511) 6432487

Hydrogeologie:

Dr. Wilhelm STRUCKMEIER, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: (0511) 6433301, Fax: 0511) 6432304

Ingenieurgeologie:

Prof. Dr. Edmund KRAUTER, Forschungsstelle für Rutschungen, Donnersbergstrasse 12, 55 129 Mainz; Tel.: (06131) 581589, Fax: (06131) 593655

Gesellschaft für Umweltgeowissen schaften (GUG):

Dr. Jörg MATSCHULLAT, Institut für Umwelt-Geo-chemie der Universität, Im Neuenheimer Feld 236, 69120 Heidelberg; Tel.: (06221) 546003, Fax: (06221) 545228

Wei tere r Be ira tsmitg l ieder

Forschungskollegium Geologie

NN

Arbeitskreis für Studien- und Hochschul fra gen :

Prof. Dr. Herbert VOẞMERBÄUMER, (Vorsitzen-der), Inst. f. Geologie d. Universität, Pleicher-wall 1, 97 070 Würzburg; Tel.: (0931)312567, Fax: (0931)57705

AEGS:

Prof. Dr. Martin KÜRSTEN, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel (5139) 3671 (priv.), Fax: (0511) 643 2304

IUGS:

Prof. Dr.Volker JACOBSHAGEN, Freie Universität Berlin, Fachbereich Geowissenschaften, FR All-gemeine Geologie, Malteserstraße 74, 12 249 Berlin; Tel.: (030) 7792686 (dienstl.), 8114894 (priv.)

AWS:

Prof. Dr.Dieter FÜTTERER, Alfred-Wegener-Insti-tut f. Polar- und Meeresforschung, Columbus-str. 26, 27 568 Bremerhaven; Tel.: (0471) 4831 200

BDG:

Dr.Johann-Peter GROETZNER, Inst. für Geologie und Paläontologie der Univ., Hannover, Callin-str. 30, 30 167 Hannover, Tel.: (0511) 7622173, Fax: (0511) 7622171

Geological Society of America

Prof. Dr. Peter NEUMANN-MAHLKAU, Geologi-sches Landesamt Nordrhein-Westfalen, De-Greiff-Str. 195, 47 803 Krefeld; Tel.: (02151) 897200, Fax: (02151) 897505

Tagungs le i tung 1997

Prof. Dr. Georg BÜCHEL, Institut für Geowissen-schaften, Burgberg 11, 07749 Jena; Tel.: (03641) 630210/630282; Fax: (03641) 630212; e-mail: [email protected]

Geschäftsstelle der Deutschen Geologischen Gesellschaft Alfred-Bentz-Haus, Stilleweg 2, 30655 Hannover

Sekretariat: Frau Karin HEINRICHSTel.: (0511) 643 2507Fax: (0511) 643 3663

Schatzmeister: Dr. Heinz-Gerd RÖHLINGTel.: (0511) 643 3567Fax: (0511) 643 3667

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A U S D E N G E O L O G I S C H E N D I E N S T E N

FACHSEKTION GEOTOPSCHUTZ

Verbesserung des Geotopschutzes in Deutschland

Geotopschutz ist in den vergangenen Jah-ren zu einem Thema von stetig steigender Aktualität geworden. Weite Teile der Bevöl-kerung nahmen die Bemühungen um den Erhalt von Geotopen wie beispielsweise der weltberühmten Fossilfundstelle Messel nicht nur zur Kenntnis, sondern begrüßten die letztlich erfolgreiche Erhaltung dieses Geo-topes auch. Sowohl die Fachwelt, aber auch Naturschutzbehörden und interessierte Öf-fentlichkeit erkannten die Notwendigkeit, dem Schutz von wertvollen Geotopen mehr Gewicht zu verleihen. Dabei hat sich jedoch gezeigt, daá gerade bei den Betroffenen oft erhebliche Verständnisprobleme über die Aufgaben und Ziele des Geotopschutzes bestehen. Zur Klärung soll die nunmehr vorgelegte "Arbeitsanleitung zum Geotop-schutz in Deutschland" der Geologischen Dienste der Länder der Bundesrepublik Deutschland beitragen.

Auf Initiative des Bayerischen Geologischen Landesamtes hatte bereits 1992 der Direk-torenkreis der Geologischen Dienste der Länder und der Bundesanstalt für Geowis-senschaften und Rohstoffe festgestellt, daß die Erhaltung von Geotopen ein besonderes Anliegen der Erdwissenschaften und die Erarbeitung der fachlichen Grundlagen für eine ausgewogene Unterschutzstellung Aufgabe der staatlichen geowissenschaftli-chen Dienste sei. Gleichzeitig hatte er den Geologischen Diensten empfohlen, die ein-schlägigen Arbeiten in verstärktem Maße durchzuführen. Nach Vorlage eines Grob-konzeptes zur Vorgehensweise, das von Vertretern der Länder Bayern, Niedersach-sen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt unter der Federführung des Bayerischen Geologischen Landesamtes erstellt worden war, richtete schließlich 1994 der Bund/Länder-Ausschuss Bodenforschung eine "Ad-hoc-Arbeitsgruppe Geotopschutz" - ebenfalls unter der Leitung des Bayeri-schen Geologischen Landesamtes - ein, der

Vertreter der Geologischen Dienste der meisten Bundesländer sowie der Bundes-anstalt für Geowissenschaften und Roh-stoffe angehörten. Sie erhielt u.a. den Auf-trag, Definitionen zu erarbeiten und Vor-schläge zur Erfassung und Bewertung von Geotopen zu unterbreiten. Der von der ge-samten Arbeitsgruppe erarbeitete Ab-schlußbericht wurde im Herbst 1995 vorge-legt und gebilligt; er ist nunmehr - ergänzt durch eine englisch e Übersetzung - als Heft 9 der Reihe "Angewandte Landschafts-ökologie" des Bundesamtes für Naturschutz erschienen. Der in dieser Art einzigartige Leitfaden soll der Schaffung einheitlicher, länderübergreifend abgestimmter Grundla-gen für den Vollzug des Geotopschutzes in Deutschland dienen. Er enthält die wesent-lichen Grundsätze sowie Vorschläge zur Verbesserung des Geotopschutzes. Einlei-tend werden zunächst die wichtigsten Defi-nitionen wiedergegeben. Des weiteren fin-den sich im Textteil eine Auflistung wichtiger Geotoptypen Deutschlands, Vorschläge zur Erfassung, ein Schema zur Bewertung, Möglichkeiten zu Schutz und Pflege von Geotopen sowie ein Überblick über die ein-schlägigen Rechtsvorschriften. Der Anhang besteht aus einer - vor allem für die mit dem Vollzug des Geotopschutzes befaßten Be-hörden und die interessierte Öffentlichkeit gedachten - Kurzerläuterung der Geotopty-pen sowie Musterbelegen zur Erfassung und Bewertung sowie für den Schutz und die Pflege von Geotopen.

Die Arbeitsanleitung dient damit als Stan-dard für eine künftige Erfassung und Bewer-tung von Geotopen in den Bundesländern. Die Durchführung der einschlägigen Arbei-ten ist in den meisten Ländern Aufgabe der Geologischen Dienste. Vereinzelt sind damit jedoch auch andere Behörden betraut.

Ulrich LAGALLY, München

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DGG-Bibliothek im Internet

Seit einigen Wochen ist auch die Bibliothek der DGG im World Wide Web zu erreichen. Es sind einige nützliche Werkzeuge zu besichtigen:

Index der Zeitschriften im Bestand der DGG-Bibliothek

Serviceline: Auskunft und Bestellung (für DGG-Mitglieder)

Online-Suche im DGG-Bestand an der Universität Potsdam

Recherche in der Zeitschriften-Datenbank des Deutschen Bibliotheksinstituts

Die DGG verfügt aufgrund der Geschichte und Sammelstruktur ihrer Bibliothek über eine Reihe von Zeitschriftentiteln, die sonst nirgendwo in Deutschland stehen. Sie ist deshalb eine wertvolle und einmalige Ressource.

Zusätzlich werden angeboten:

Zeitschrift der DGG - Online -Abstracts (in Zusammenarbeit mit dem Schweizerbart-Verlag)

Nachrichten der DGG - Online

Veranstaltungskalender (Kongresse, Tagungen)

Das Geologen-Archiv

Schon Online ?! - Ihre Dissertations- oder Habilitations-Schrift ?

und vieles mehr.

Der URL (Adresse) der HomePage lautet:

http://www.gfz-potsdam.de/d3m/dgg/

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GESELLSCHAFT FÜR UMWELTGEOWISSENSCHAFTEN GUG

GUG: Wahlen zu Vorstand und Bei-rat und Mitgliederversammlung

1996In der Mitgliederversammlung der GUG, die am 1. Oktober 1996 im Rahmen der Tagung "Geologische Stoffkreisläufe und ihre Ver-änderungen durch den Menschen" in Bonn stattfand, ging es neben den Berichten von Vorsitzendem, Schatzmeister, Kassenprü-fern und Öffentlichkeitsreferentin vor allem um die Neuwahl einiger Vorstands- und Bei-ratsmitglieder.

Die Geschäftsordnung der GUG sieht nur die Briefwahl vor. Bis zum Stichtag 26. Sep-tember 1996 gingen insgesamt 154 Wahl-briefe ein, die unter der Leitung von Profes-sor Friedrich WELLMER in Bonn ausgezählt wurden. Es ergibt sich folgende Stimmen-verteilung:

Jörg MATSCHULLAT (Heidelberg) wurde mit 147 Stimmen (6 Enthaltungen) zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Joachim HÄRTLING (Freiburg) erhielt 135 Stimmen (18 Enthaltungen) und ist neuer Stellvertretender Vorsitzender.

Die neuen Beiräte sind Kristine ASCH (Hannover; 124 Stimmen), Hubert WIGGERING (Wiesbaden; 112 Stimmen) und Peter WYCISK (Halle, 94 Stimmen).

Lothar VIERECK-GÖTTE lag in der Stimmen-anzahl (96) vor Peter WYCISK, nahm die Wahl zunächst auch an, zog die Annahme allerdings kurz darauf wieder zurück. Als Hauptgrund gab er die zu erwartende Ar-beitsbelastung beim Aufbau seiner Profes-sur in Jena ab April 1997 an.

Kritisch beleuchtet wurde von mehreren Sei-ten die finanzielle Situation der GUG, die vor allem auf die finanziell mißglückte Tagung 1994 in Köln zurückgeführt werden muß. Für daraus entstandene Verpflichtungen hatte die DGG der GUG ein zinsloses Darlehen gegeben, daß nun über drei Jahre zurück-

gezahlt werden soll. Es erging der Aufruf nach Spenden und Ideen für Sponsoring.

Eine gewisse Entlastung bringt dem Haus-halt 1996 die Auslieferung des Jahresban-des 1996 erst in 1997. Dies liegt aber vor allem in der technischen Ausführung be-gründet, die durch den ehrenamtlichen Ein-satz der Schriftleitung nicht so zügig wie nö-tig voranschreiten konnte.

Für das kommende Geschäftsjahr wurde eine Veranstaltung angekündigt, die stärker die Öffentlichkeit einbeziehen soll. Es ist an eine Podiumsdiskussion zum Thema ”Profil des Umweltgeowissenschaftlers" gedacht, die u.U. in Zusammenarbeit mit dem BDG-Arbeitskreis Ausbildungs- und Berufsfragen durchgeführt wird.

Monika HUCH, Adelheidsdorf

GUG-Jahrestagung 1996Der Einladung von German MÜLLER und Jörg MATSCHULLAT nach Heidelberg folgten 1993 über 500 Geowissenschaftler, von denen ein Großteil den Aufruf unterstützte, eine Gesellschaft für die umweltorientierten Geowissenschaftler zu gründen. Ein Jahr später kamen wieder rund 500 hochmoti-vierte Teilnehmer nach Heidelberg, um auf der Workshop-Tagung für die auf Initiative von German MÜLLER, Jörg MATSCHULLAT und Hubert WIGGERING sowie Hubert MILLER, H.J. SCHULZ und Dieter FÜTTERER ins Leben gerufenen Gesellschaft für UmweltGeowis-senschaften (GUG) eine Kursbestimmung vorzunehmen. Weitere zwei Jahre später trafen sich auf Einladung der Deutschen Geologischen Gesellschaft (DGG) und ihrer Fachsektionen sowie der GUG über 300 (Umwelt-)Geowissenschaftler in Bonn, um sich über "Geologische Stoffkreisläufe und ihre Veränderungen durch den Menschen" auszutauschen.

In den zwei Jahren zwischen Heidelberg 1994 und Bonn 1996 hat die GUG intensiv

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an ihrem Profil als "Mittler" für Informationen im Umweltbereich gearbeitet. In Bonn wurde deutlich, daß auch die DGG in der Zwi-schenzeit die Bedeutung der Geowissen-schaften für die Umweltdiskussion erkannt hat. Mit den Stichworten "geogener Hinter-grund" vs. "anthropogene Veränderungen" traf sie den Kern der Auseinandersetzung um die Definition von Richt- und Grenzwer-ten, aber ebenso mitten in die Nachhaltig-keitsdebatte.

Aufbauend auf früheren Erkenntnissen ver-lassen die Bearbeiter bei der Analytik inzwi-schen oft eingetretene Pfade. Gerade bei der Diskussion um Grenz- und Richtwerte setzt sich allmählich die Erkenntnis durch, daß der lokale Standort stärker berücksich-tigt werden muß. Global gemittelte Werte können nicht auf die lokale Ebene übertra-gen werden. Dennoch darf die Anerkennung der kleinräumigen Individualität nicht dazu führen, daß die Grenz- und Richtwerte der zahlreichen Listen, die es für verschiedene Regionen gibt, nach Gutdünken verwendet werden. Hier besteht noch viel Diskussions- und Handlungsbedarf.

Insbesondere bei den organischen Chemi-kalien belegen die Untersuchungen die große Bedeutung der mikrobiellen Prozesse und deren Abhängigkeit von der jeweiligen

Umgebung hinsichtlich Standort und Stoff-gruppenzugehörigkeit. Noch relativ jung ist die Erkenntnis, daß Metabolite, z.B. von Di-oxinen und Furanen, die bisher als rein an-thropogen verursacht angesehen wurden, auch unter natürlichen Bedingungen gebildet werden können.

Gleich mehrere Beiträge wiesen beispielhaft darauf hin, daß bei der Gewinnung geologi-scher Rohstoffe auch die Kosten der Nach-folgenutzung berücksichtigt werden müssen, um die Kosten-Nutzen-Rechnung realistisch einschätzen zu können.

Die veränderte Zielrichtung der Diskussion über Geowissenschaften und Umwelt inner-halb der DGG liegt sicherlich auch an der Präsenz der GUG. So wird das Thema der 150. Hauptversammlung 1998 in Berlin "Geowissenschaften in Ökonomie und Öko-logie" lauten. Aber ohne die Kompetenz der Hydrogeologie, der Ingenieurgeologie und der Geoinformatik wäre auch die GUG nicht da, wo sie heute steht. Dies bestätigt in ein-drücklicher Weise ihren Stellenwert: vorhan-denes Wissen und vorhandene (Er-) Kennt-nisse zusammenzuführen und sie allgemein verfügbar zu machen.

Monika HUCH, Adelheidsdorf

B E R I C H T E V O N F A C H T A G U N G E N , H I N W E I S E

17th Regional African European Meeting of Sedimentology in Sfax,

Tunesien Vom 22. bis 30. März 1996 fand mit dem

17th Regional African European Meeting of Sedimentology zum zweiten Male ein regio-nales Sedimentologentreffen der IAS (International Association of Sedimentolo-gists) in Tunesien statt. 1987 traf sich die IAS zu ihrem 8. regionalen Treffen in Tunis. Dieses Jahr fand die Tagung an der Ecole Nationale d’Ingénieurs de Sfax (ENIS) statt. Ausgerichtet wurde die Tagung von der In-ternational Association of Sedimentologists

(IAS), tatkräftig unterstützt von der Ecole Nationale d’Ingénieurs de Sfax, der Faculté des Sciences de Sfax, der Faculté des Sciences de Tunis sowie der Association Tunisienne des Etudes Internationales de Geologie.

Unter der Tagungsleitung von A. M’RABET (ETAP, Tunis), H. BEN DHIA (ENIS, Sfax) und M. SOUSSI (Fac. Science, Sfax) trafen sich ca. 300 Sedimentologen, angereist be-sonders aus Europa und Nordafrika, aber auch aus Nord- und Südamerika sowie Chi-na. Für die 3-tägige Vortrags- und Poster-Sitzung waren 142 Vorträge und 64 Poster besonders von jüngeren Universitätskolle-gen angemeldet, von denen leider eine

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Reihe kurzfristig abgesagt wurden. In drei Parallel-Sitzungen fanden Vorträge zu fol-genden Themen-Schwerpunkten statt: ”Se-quenzstratigraphie”, ”Karbonatplattformen, Riffe und Diagenese”, ”Becken-Analyse”, ”Fluviatile und deltaische Siliziklastika”, ”Plattform-Becken-Übergänge”, ”Umwelt-Se-dimentologie”, ”Sedimentärer Rekord von Impakt-Ereignissen”, ”Kohlenwasserstoff-Mutter- und Speichergesteine”, ”Evaporite” und ”Sedimentäre Erze” sowie spezielle Projekt-Sitzungen zu den Themen ”Pangea im Perm” (GSGP) und ”Klimatische, tektoni-sche und eustatische Signale in Extensions-Becken” (IGCP 369). Leider waren die Vor-träge von sehr unterschiedlicher Qualität und, obwohl Tagungssprache Englisch war, wurden viele Vorträge auf Französisch ge-halten. Die Poster wurden während zweier spezieller Poster-Sitzungen im Vorraum ei-nes der Sitzungssäle präsentiert. Die Kurz-fassungen der Vorträge und Poster sind in einem 296 S. starken Abstract-Band zu-sammengefaßt.

Die Tagung wurde von 3 bis 4-tägigen Prä-Meeting und Post-Meeting Exkursionen be-gleitet. Die Exkursionsführer sind in einem 242 S. starken, reich illustrierten Band zu-sammengefaßt. Zusätzlich bekam jeder Ex-kursionsteilnehmer noch einen Sonderdruck des jeweiligen Exkursionsführers für die Geländebegehung in die Hand. Der Autor nahm an der 3-tägigen Exkursion zu den be-kannten oberpermischen Riff-Komplexen bei Jebel Tebaga, S-Tunesien teil. Die Exkursi-onsleiter A. M’RABET, S. RAZGALLAH, M. DRIDI und M.C. CHAOUACHI zeigten Auf-schlüsse oberpermischer Algen-Schwamm-Riffe und assoziierter Plattform-Sedimente; deren Lithologie, Fossilinhalt und Diagenese wurden ausführlich und sehr anschaulich diskutiert. Weitere Exkursionen führten zu mesozoischen und känozoischen Sedimen-ten in Nord- und Süd-Tunesien. Besonders begeistert kamen die Teilnehmer von der von E. DAVAUD, Y. JEDOUI und A. STRASSER geführten Exkursion zu holozänen Küsten-Ablagerungen südlich der Insel Jerba zu-rück. Dort wurden im Verlauf der 4-tägigen Exkursion verschiedenste rezente Ablage-rungsräume - vom Strand, über Gezeitenflä-

chen und Sabkha bis zu Beachrock, Äoliani-ten und Rotalgen-Riffen - präsentiert.

Die herzliche Gastfreundschaft der Gastge-ber konnte man auf der ”ice breaker party” sowie anläßlich einer ”evening invitation” bei traditioneller Live-Musik und üppigem Büffet erleben. Die Tagung war sehr gut organi-siert, nur mit der Dia-Projektion gab es re-gelmäßig Schwierigkeiten. Ein gut funktio-nierender Shuttle-Busverkehr verband die einzelnen Hotels mit dem etwas am Stadt-rand liegenden Tagungsort.

Die Stadt Sfax liegt an der Mittelmeerküste, ca. 120 km S von Sousse/Monastir bzw. 230 km NW der Insel Jerba. Sfax ist mit über 200 000 Einwohnern nach Tunis die zweitgrößte Stadt und das Industriezentrum (u.a. Phos-phatproduktion) Tunesiens. Faszinierend ist die sehr gut erhaltene Medina mit engen Gassen und riesigen Souks, in denen man stundenlang spazierengehen kann - daher war es nicht verwunderlich, dort zum Ta-gungsende hin immer mehr Teilnehmer zu treffen.

Das 18th

IAS-Regional Meeting of Sedimen-tology findet vom 2. bis 4. September 1997 am Geologisch-Paläontologischen Institut der Universität Heidelberg unter der Leitung von Th. BECHSTÄDT (Heidelberg) und R. GAUPP (Mainz) statt.

Carsten REINHOLD, TU Berlin

SEDIMENT ‘96 - 11. Sedimentolo-gen-Treffen im neuen Geo-Zentrum

in WienIm neuen Geo-Zentrum der Universität Wien, direkt am Donau-Kanal gelegen, fand vom 9. bis 15. Mai die diesjährige Tagung deutschsprachiger Sedimentologen - SEDIMENT ‘96 - statt. In den letzten Jahren bekam die Tagung einen immer mehr inter-nationalen Charakter, sodaß in diesem Jahr 220 Teilnehmer aus Österreich, Schweiz, Deutschland, Belgien, Slovenien, Ungarn, Slovakei, Tschechische Republik, Polen,

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aber auch aus Nigeria, Kanada und USA zu-sammen trafen.

Unter der hervorragenden Tagungsleitung von Peter FAUPL, Michael WAGREICH und Werner PILLER wurden 110 Vorträge und 83 Poster innerhalb der 2 ½-tägigen Veranstal-tung vorgestellt. Besonders jüngere Kol-legen stellten hier in z.T. sehr guten Prä-sentationen ihre neuesten Forschungser-gebnisse dar. Die Themen umfaßten in ein-zelnen Sitzungen regionale Themen wie die Geologie von Spanien, Südamerika und der Karpathen, reichten stratigraphisch vom Holozän bis ins Paläozoikum und behan-delten Sequenzstratigraphie, Mikrofazies, Diagenese und Tiefwasserkarbonate. Be-sonders häufig fanden beckenanalytische Betrachtungen zu alpinen Sedimentbecken statt. Die Tagung wurde umrahmt von 3 prä- und 2 postmeeting-Exkursionen, die ins Wiener Becken, in die Flyschzone des Wie-nerwaldes, in die Trias der östlichen Kalkal-pen sowie ins kalkalpine Mesozoikum und in die Molassezone Oberösterreichs führten.

Die Beitrags-Kurzfassungen sind in einem 188 S. starken Tagungsband erschienen; die Exkursionsführer sind in den Berichten der Geologischen Bundesanstalt, Band 33 publiziert.

Die SEDIMENT ‘97 wird vom 21. bis 24. Mai 1997 am Geologischen Institut der Universi-tät Köln unter der Leitung von Werner RICKEN und seiner Arbeitsgruppe stattfinden.

Carsten REINHOLD, TU Berlin

66. Jahrestagung der Paläontologi-schen Gesellschaft in Leipzig

Geologie und Paläontologie haben an der Universität Leipzig eine große Tradition. Sie war jedoch für längere Zeit unterbrochen,

und erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit existiert wieder ein eigenständiger Studien-gang. Vom 22. bis 28. September 1996 fand hier nun die 66. Jahrestagung der Paläonto-logischen Gesellschaft statt. Diese Gelegen-heit wurde von vielen Kollegen genutzt, das Leipziger Institut einmal kennenzulernen. In dem reichhaltigen Vortragsprogramm kamen wie gewohnt die verschiedensten Aspekte paläontologischer Forschung zum Zuge.

In den Räumen des Institutes waren eigens aus diesem Anlaß zwei Ausstellungen vor-bereitet worden. Mit der Geologie und Pa-läontologie des Tertiärs der Leipziger Bucht konnte eines der Hauptarbeitsgebiete des Institutes vorgestellt werden. Die andere, gemeinsam von Prof. R. SCHROEDER (Frankfurt/M.) und dem Institut für Geowis-senschaften und Geiseltalmuseum der Uni-versität Halle/Saale konzipierte Ausstellung war dem Leben und Werk von Johann Ge-org BORNEMANN gewidmet. Diesem Thema galten auch die Vorträge in der Eröffnungs-Sitzung der Tagung.

Ein umfangreiches Exkursionsangebot machte mit einigen Aspekten der vielfältigen Geologie Thüringens, des nördlichen Teiles von Sachsen und des südlichen Sachsen-Anhalt bekannt und führte damit in ein land-schaftlich sehr reizvolles Gebiet. So führten je zwei Tagesexkursionen in den Bereich des Thüringer Waldes und in die Trias des Thüringer Beckens. Darüber hinaus war die Möglichkeit gegeben, das Tertiär der Leipzi-ger Bucht mit seinen Braunkohlentagebauen und die südöstliche Umrandung des Harzes kennenzulernen.

Insbesondere wenn man die geringe perso-nelle Kapazität des Institutes bedenkt, gilt den Veranstaltern der Tagung ein großes Lob für die gelungene Veranstaltung.

Volker WILDE, Frankfurt/M.

AUSBILDUNGS- UND BERUFSFRAGEN , STUDENTISCHES

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Die Volkswagenstiftung hat ein neues Programm zur Förderung

junger Wissenschaftler aufgelegt.Nachwuchsgruppen an Universitäten

I. Ziele der FörderungMit ihrem Programm ”Nachwuchsgruppen an Universitäten” möchte die Volkswagen-Stiftung jungen, herausragend qualifizierten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit geben, frühzeitig eigenstän-dig Forschung, vorwiegend auf neuen und zwischen den Disziplinen angesiedelten Gebieten, zu betreiben und eine mit Mitar-beiterstellen und Sachmitteln ausgestattete Arbeitsgruppe selbständig zu leiten. Das Programm ist ausschließlich auf deutsche Universitäten konzentriert. Es ist fachlich nicht eingegrenzt und richtet sich somit glei-chermaßen an die Geistes- und Gesell-schaftswissenschaften wie an Natur- und Ingenieurwissenschaften und die Medizin.

Als Leiter oder Leiterinnen der Nachwuchs-gruppen wird an junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen gedacht, die während oder nach der Promotion herausragende wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht haben. Auch ausländischen Nachwuchswis-senschaftlern steht das Programm grund-sätzlich offen. Entscheidendes Kriterium stellt das Forschungsinteresse des künfti-gen Leiters oder der künftigen Leiterin dar, das vorzugsweise auf ein besonders inno-vatives, eventuell auch risikobehaftetes Ar-beitsgebiet gerichtet sein sollte. Auch die Etablierung neuartiger Methoden in traditio-nellen oder sich entwickelnden Arbeitsge-bieten kann als Arbeitsziel angestrebt wer-den.

II. Antrags- und AuswahlverfahrenUm günstige Rahmenbedingungen für die wissenschaftlichen Arbeiten der jeweiligen Nachwuchsgruppe sicherzustellen, sollten Anträge auf Einrichtung einer solchen Gruppe von universitären Institutionen oder Gremien (z.B. Fachbereich, Fakultät, Direk-torium eines Zentrums oder Instituts) ge-stellt werden. Eine Selbstbewerbung inter-

essierter junger Wissenschaftler ist nicht möglich.

Für die Antragsprüfung und die Auswahl des Leiters bzw. der Leiterin einer Nach-wuchsgruppe ist das folgende zweistufige Verfahren vorgesehen:

In einem ersten Schritt erfolgt die Prüfung der von den jeweiligen Gremien einer Uni-versität gestellten Anträge auf Einrichtung einer Nachwuchsgruppe. Die Anträge wer-den unter Einschaltung von Gutachtern ver-gleichend geprüft. Stichtag für die Vorlage der Anträge ist jeweils der 15. Februar ei-nes Jahres, erstmalig der 15. Februar 1997.

Bei positiver Entscheidung dieses Antrags durch das Kuratorium der Stiftung wird zu-nächst nur der in Frage kommende Förder-rahmen festgelegt und der Antragsteller aufgefordert, die Stelle des Gruppenlei-ters/der Gruppenleiterin auch in internatio-nal anerkannten Fachzeitschriften auszu-schreiben.

Anhand der eingegangenen Bewerbungen erfolgt dann in einem zweiten Schritt die Auswahl der für die Leitung der betreffen-den Nachwuchsgruppe in Frage kommen-den Person. Dazu ist von seiten der antrag-stellenden Einrichtung eine Auswahlkom-mission zu bilden, der auch drei externe von der Volkswagen-Stiftung zu benennende Gutachter angehören.

Die endgültige Entscheidung der Stiftung über die tatsächliche Förderung der bean-tragten Nachwuchsgruppe wird erst nach Abschluß des Auswahlverfahrens für die Leitung der Nachwuchsgruppe getroffen, wobei die von der Stiftung benannten Gut-achter mehrheitlich dem Ergebnis der Aus-wahl zustimmen müssen.

Um sowohl die Ausschreibung als auch das Auswahlverfahren zügig abzuwickeln, kön-nen von der Stiftung bis zu 20.000 DM vorab zur Verfügung gestellt werden. Sie sind zur Deckung der Ausgaben für die An-zeige auch in internationalen Zeitschriften, die Einladung von Bewerbern und Bewerbe-rinnen auch aus dem Ausland und zur Er-stattung der den auswärtigen Mitgliedern

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der Auswahlkommission entstehenden Kos-ten bestimmt.

III. Allgemeine Voraussetzungen für die Beantragung von Nachwuchsgrup-pen

Im ersten Schritt wird in der Regel keine gezielte Benennung bestimmter Kandidaten in den aus den Hochschulen einzureichen-den Anträgen möglich sein. Vielmehr sollte der aus der Universität gestellte Antrag die thematische und/oder methodische Ausrich-tung der Arbeitsgruppen begründen und er-sichtlich machen, wie diese in das allge-meine wissenschaftliche Umfeld eingebun-den werden soll und welche Interaktions-möglichkeiten sich für sie, ggf. auch über den Rahmen der antragstellenden Hoch-schuleinrichtung hinaus, ergeben. In den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften wäre beispielsweise der Zugang zu Biblio-theken, Archiven oder Rechnerkapazitäten zu gewährleisten. Gleichermaßen sollten für Arbeitsgruppen im natur- und ingenieurwis-senschaftlichen Bereich Angaben zur Siche-rung der Nutzung der Geräte und der Werkstätten gemacht werden.

Wichtig ist ferner, daß auch die Einbindung der innerhalb der Nachwuchsgruppe zu be-treuenden Doktoranden vorab gesichert wird für den Fall, daß der Gruppenleiter noch nicht habilitiert ist.

Einen wesentlichen Aspekt für die Einrich-tung von Nachwuchsgruppen an Universitä-ten stellt für die Stiftung die Einbeziehung der Leiter/-innen in die Lehre dar. Dafür sollten mindestens zwei Semesterwochen-stunden vorgesehen werden.

An die Förderung von Nachwuchsgruppen knüpft die Stiftung die Erwartung, daß sei-tens der antragstellenden Institution sub-stantielle Eigenleistungen erbracht werden. Diese sollten sich in der Höhe von etwa ei-nem Viertel bis einem Drittel der Gesamt-kosten bewegen. Hierbei können die Grundausstattung und die Schaffung der räumlichen Voraussetzungen als Basis ein-gerechnet werden.

Die antragstellende Institution sollte darüber hinaus eine weitgehende organisatorische

Unabhängigkeit der Nachwuchsgruppe insofern gewährleisten, als diese in die Lage versetzt wird, zumindest über einen Basisanteil eigener Haushaltsmittel und die Nutzung ihrer Ressourcen selbst zu verfü-gen.

IV. Umfang und Dauer der FörderungGrundsätzlich ist eine fünfjährige Förderung mit 1,5 bis maximal 2,5 Mio DM pro Nach-wuchsgruppe entsprechend den Erforder-nissen des jeweiligen Fachgebietes vorge-sehen. Nach einer Evaluation der Gruppe nach dem 3. Förderjahr kann in Abhängig-keit von dem jeweiligen Ergebnis eine Aus-lauffinanzierung für ein 6. Jahr in Betracht gezogen werden, z.B. um noch laufende Promotionsarbeiten abzuschließen. Die für die reguläre fünfjährige Laufzeit zu bewilli-genden Mittel könnten beispielsweise für eine naturwissenschaftliche Nachwuchs-gruppe wie folgt gegliedert sein: Leitungs-position BAT Ia, 1 BAT IIa-Stelle, 1 Dokto-randenstelle (BAT IIa/2) und eine TA-Stelle (BAT VIb); Mittel für laufende Sachmittel, kleinere Geräte und Reisen. Generell ist je-doch die Zusammensetzung und Ausstat-tung der Gruppe von den spezifischen Er-fordernissen des jeweiligen Fachgebietes abhängig und kann von der Stiftung - ge-rade auch in den Geistes- und Gesell-schaftswissenschaften - entsprechend flexi-bel gehandhabt werden. Interessenten sollten sich im Vorfeld dazu mit der Stiftung in Verbindung setzen.

In besonderen Fällen können auch Mittel für größere Geräte, die spezifisch für die Durchführung der Forschungsarbeiten der Nachwuchsgruppe benötigt werden, zur Verfügung gestellt werden. Es wird jedoch grundsätzlich davon ausgegangen, daß eine Grundausstattung an Geräten vorhan-den ist und Großgeräte über das Land, ge-gebenenfalls das HBFG-Verfahren, be-schafft werden.

Im Hinblick auf familiäre Notwendigkeiten ist auch eine teilzeitmäßige Inanspruchnahme der Stellen mit entsprechender Streckung der Gesamtlaufzeit möglich. Um insbeson-dere Wissenschaftlerinnen zu ermutigen, sich für eine Nachwuchsgruppenleitung zu

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bewerben, sollte hierauf bereits in der Aus-schreibung aufmerksam gemacht werden. Bei Nachweis des entsprechenden Bedarfs können zusätzlich Zuschüsse zu Kinderbe-treuungskosten übernommen werden.

V. AntragstellungAnträge können jederzeit schriftlich und ohne weitere Formerfordernisse an die Ge-schäftsstelle der Volkswagen-Stiftung ge-richtet werden. Die Anträge sollten - auch sprachlich - so abgefaßt sein, daß sie so-wohl der Stiftung als auch den von ihr zu Rate gezogenen Fachgutachtern ein ver-ständliches, für die Prüfung ausreichendes Bild des geplanten Vorhabens vermitteln.

Anträge können auch in Englisch gestellt werden; eine Zusammenfassung in deut-scher Sprache und mit deutschem Titel ist dann hilfreich.

Ein Antrag sollte insbesondere auf die in Abschnitt III und IV angesprochenen Punkte eingehen und insgesamt folgende Informa-tionen enthalten:

· Kurze, möglichst aussagefähige Bezeich-nung des Arbeitsgebiets

· Zusammenfassung zu Zielsetzung und Begründung (etwa zwei Seiten)

· Ausführliche Darstellung der themati-schen Ausrichtung der zukünftigen Ar-beitsgruppe (Begründung auch in bezug zum internationalen Forschungsstand, Schilderung der in dem avisierten Arbeitsgebiet erforderlichen Methoden, Zukunftsperspektive)

· Darstellung des wissenshaftlichen Umfel-des. Wenn möglich Name, Ausbildung und Arbeitsbereich der eng mit der zu-künftigen Gruppe kooperierenden Wis-senschaftler mit wissenschaftlichem Wer-degang und Publikationsliste der letzten fünf Jahre

· Erläuterung der potentiellen Bewerbersi-tuation

· Angaben zur beabsichtigten Integration des Nachwuchsgruppenleiters/der -leite-rin in bezug auf die Lehre (mindestens 2

Semesterwochenstunden) und zur Be-treuung von Doktoranden

· Eigenleistungen der antragstellenden Institution und Angaben zum vorgesehe-nen organisatorischen Status der Nach-wuchsgruppe sowie zu den strukturellen Rahmenbedingungen (z.B. Werkstätten, Archive, Gerätenutzung)

· Abschätzung und Begründung der zu er-wartenden Kosten (unter Berücksichti-gung der Eigenleistungen) in folgender Aufgliederung:

· Personalmittel

Wissenschaftliches Personal

Sonstiges Personal

· Laufende Sachmittel

Reisekosten

Sonstige laufende Sachkosten (z.B. Ver-brauchsmaterial)

· Einmalige Sachmittel

GeräteSonstige einmalige Beschaffungen (z.B. Literatur).

Bei Geräten mit einem Anschaffungswert über 150.000 DM sind zunächst die Mög-lichkeiten des Hochschulbauförderungsge-setzes zu prüfen; das Ergebnis ist im Antrag mitzuteilen.

· Angaben über die Vorlage des Antrags oder thematisch verwandter Anträge bei anderen Förderinstitutionen

· Bezeichnung des vorgesehenen Bewilli-gungsempfängers

VI. AuskünfteFür weitere Auskünfte zu diesem Schwer-punkt steht die Geschäftsstelle der Volks-wagen-Stiftung, Hannover (Dr. Indra WILLMS-HOFF, Tel.: 0511/83 81-376), zur Verfügung.

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A U S D E N G E O L O G I S C H E N D I E N S T E N

Grund- und Trinkwasser: Wissen-schaftliche Weiterbildungsseminare

an der Universität MainzIn der BRD wird Trinkwasser zum überwie-genden Teil aus Grundwasser gewonnen. Kontaminationen durch menschliche Ein-griffe in unsere Umwelt, aber auch natürli-che Prozesse können Grundwasservor-kommen gefährden. Daher kommt dem Grundwasserschutz sowohl aus naturwis-senschaftlicher als auch aus rechtlicher Sicht eine besondere Bedeutung zu.

Die Angewandte Geologie des Instituts für Geowissenschaften der Johannes GU-TENBERG-Universität Mainz bietet zu diesem Themenbereich vier dreitägige Weiterbil-dungsseminare an. Diese werden vom Mi-nisterium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland-Pfalz gefördert.

Grundwasserneubildung sowie rechtliche und naturwissenschaftliche Grundlagen des Grundwasserschutzes, 04. - 06. De-zember 1996

Probennahmetechniken für Trink- und Grundwasseranalysen, 12. - 14. März 1997

Analysenmethoden und Qualitätssiche-rung, voraussichtlich 23. - 25. April 1997

Anwendungsmöglickeiten und Grenzen von Prognosemodellen, voraussichtlich 04. - 06. Juni 1997

Die Weiterbildungsmaßnahme richtet sich an alle mit der Gewinnung und dem Schutz von Grundwasserreserven befaßten Institu-tionen und soll dem mit den Problemen konfrontierten Fachmann die Möglichkeit bieten, neue Methoden und Technologien kennenzulernen, die besonders an den Hochschulen entwickelt wurden. Zum ande-ren muß bei Maßnahmen, wie z.B. beim Bau neuer Wasserwerke, neben der rein wissenschaftlich-technischen Seite die Ak-zeptanz der betroffenen Bürger berücksich-tigt werden. Es sollen die dazu notwendigen Informationen über die Zusammenhänge und die ablaufenden Prozesse vermittelt werden.

Die Aufteilung in vier Seminare soll es den Teilnehmern ermöglichen, dem eigenen Wissensstand angepaßt, auch an einer Ein-zelveranstaltung teilnehmen zu können.

Weitergehende Informationen können bei Frau Chantal SCHENK unter Tel. (06131)39-5584 angefordert werden.

Interuniversitärer KursDiagenese Klastischer Sedimente I

Veranstalter:Prof. Reinhard HESSEunter Mitwirkung von

Prof. A. HOLLERBACH, BGR, Hannover undDr. Volkmar SCHMIDT, Petroscan, Cal-

gary/Canadaund der

Deutschen Geologischen GesellschaftOrt:

Ludwig Maximilians Universität MünchenInstitut für Allgemeine und Angewandte

Geologie

Termin:Montag, 7.4. bis Samstag, 13.4.1997

(einschließlich)täglich von 915-12 und 14-17 Uhr.

Themen:Teil I:

1. Einführung: Definition und allgemeine Kennzeichen der Diagenese. Abgren-zung gegen Verwitterung und Metamor-phose, Epigenese.

2. Hydrochemie und diagenetische Ent-wicklung von Porenwässern: Hydro-chemische Trends in Offshore-Becken der Kontinentalränder und Ozeane. Bakterielle Oxidation organischer Sub-stanzen, Gas-Hydrate. Einfluß meteori-scher Wässer in fossilen Becken an Land.

3. Diagenese organischer Substanzen: Einführung in die organische Chemie

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diagenetisch wichtiger Verbindungen, Entstehung von Erdöl, Gas und Kohle.

4. Kompaktion toniger Sedimente, Zonen überhydrostatischer Drucke.

5. Diagenese von Sanden und Sandstei-nen: Mechanische Diagenese, Chemi-sche Diagenese, Sekundäre Porosität.

6. Diagenese von Quarz-Sandsteinen; Diagenese von Quarz-armen Sandstei-nen; Beispiel; mit Dünnschliffen.

TEIL II(geplant für Ende Okt. 1997):

7. Diagenese toniger Sedimente: Tonmi-neral-Strukturen, Diagenetische Verän-derungen der Tonminerale in der Ver-senkungsdiagenese.

8. Diagenese von Kieselschlämmen (Hornstein-Problem); mit Dünnschliffen.

9. Zeolithe in der Diagenese, Zeolith-Fa-zies (falls zeitlich möglich).

10. Zonengliederung von Diagenese, Anchi- und Epimetamorphose in Externzonen von Orogenen, prä-, syn- und postoro-gene Diagenese, Flüssigkeitseinschlüs-se als Paläothermometer und -barome-ter der Diagenese.

11. Diagenese und tektonisches Milieu: Dia-genese in passiven und aktiven Konti-nentalrändern und intrakratonalen Becken.

12. Computer-Modellierung der Versen-kungsgeschichte: Einführung in ein Basin Modeling Computer Program.

Anmeldeschluß (Teil I): 15.2.1997eilnehmerzahl ist beschränkt auf etwa 50 Personen.

Teilnahme-Voraussetzung: Kenntnisse in Durchlicht-Dünnschliff-Mikroskopie.

Unkostenbeitrag: Studenten DM 125,--, alle übrigen DM 250,--

Bei Überbuchung entscheidet das Ein-gangsdatum des Unkostenbeitrages über die Reihenfolge auf der Teilnehmerliste.

Mit der Kursteilnahme ist das Angebot verbunden, kostenlos für 1 Jahr Mitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft zu werden und die Zeitschrift und die Nachrichten der DGG gratis zu beziehen. Der reguläre Jahresbeitrag beträgt DM 110.- (Studenten: DM 40.-). Dieses Angebot gilt für Teilnehmer, die noch nicht Mitglied der DGG sind.

Münchner Studenten: DM 60,--Überweisung auf Postgirokonto München 203567-808 (R. HESSE) erbeten. Bei Über-buchung entscheidet Eingangsdatum des Unkostenbeitrages über Reihenfolge auf der Teilnehmerliste.

Anfragen und Anmeldung: Sekretariat Insti-tut für Allgemeine und Angewandte Geolo-gie, Luisenstr. 37, 80333 München, Tel.: 089-5203-211, Fax 5203-293.

Unterbringung in München obliegt den Teil-nehmern selbst: Amtl. Bayer. Reisebüro, Promenadenplatz 12, 80333 München, Tel. 089-22 22 50.

Interuniversitärer Kompaktkurs Kohle- und Organische Petrologie: Grundlagen, Methoden und Anwen-

dungsgebiete

Ort: Freie Universität Berlin, Institut für Geologie, Geophysik und Geoinformatik, Malteserstr. 74-100, 12249 Berlin (Lankwitz); Tel. 030-

7792-657.

Termin:

24.- 28.02.1997 (Montag - Freitag), ganztä-gig.

Themen: - Bildung von Kohlelagerstätten- Der Inkohlungsprozeß- Das Maceralkonzept- organisches Material (Kerogen) in

Sedimentgesteinen- Kerogen-Klassifikation- Bildung von Erdöl/Erdgas

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A U S D E N G E O L O G I S C H E N D I E N S T E N

- Beziehung zu anderen Reifeparametern- Anwendungen in der Geologie (mit

Übungen)- Analytische Methoden (mit Übungen)

Vitrinit-ReflexionFluoreszenz-MikroskopieMaceral-AnalyseMikrolithotypen-Analyse

Etwa die Hälfte der Zeit wird mikroskopiert. Dafür steht jedem Teilnehmer ein Mikroskop zur Verfügung. Eigenes Probenmaterial kann zum Mikroskopieren mitgebracht werden.

Zielgruppe: Studenten des Hauptstudiums, Diplomanden, Doktoranden und andere In-teressenten mit Diplom-Abschluß.

Teilnehmerzahl: maximal 12 Personen.

Beginn: Haus C, Seminarraum (Erdgeschoß, geradeaus); 26.2.; 9 Uhr c.t.;Übungen in Haus B; 1. Stock.

Kosten:  Das Textbuch 'Coal Petrology' so-wie weiteres Skriptenmaterial kosten 60.-DM. Der Betrag sollte möglichst direkt nach Bestätigung der Anmeldung bezahlt wer-den.

Anmeldung schriftlich bei:

Dr. Martin ReinhardtReinhardt Geological Consulting Internatio-nalDrostei 730982 KoldingenTel. 05102-915 217Fax 05102-915 673e-mail: [email protected]

Bis zum 01.02.97 (Eingang der Anmeldung) werden Berliner FU-Studenten bevorzugt zum Kurs zugelassen (BerHG). Danach werden freie Plätze in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben. Diese Einschrän-kung sollte auswärtige Interessenten aber nicht abschrecken. In der Vergangenheit

konnte fast immer jede/r Interessent/in be-rücksichtigt werden.

Computergestütztes Lernen in der Geotechnik

Neue Wege bei der Vermittlung geotechni-scher Kenntnisse zu beschreiten ist das Ziel eines Gemeinschaftsvorhabens mehrerer Universitäten in Großbritannien. Mit der fi-nanziellen Unterstützung unterschiedlicher Ausbildungsfonds werden Computerpro-gramme entwickelt, die Studierenden geo-technische Aufgabenstellungen aus der Praxis näher bringen sollen. Labormethoden zur Ermittlung geomechanischer Parameter, Standortuntersuchungsprogramme, Grün-dungsverfahren und Wechselwirkungen zwi-schen Baugrund und Bauwerk, wie sie in der alltäglichen Arbeit vorkommen, werden mit-tels Computersimulationen nachvollzogen. Dabei stehen jederzeit interaktiv abrufbare Erläuterungen zur Verfügung. Ergänzt wer-den die einzelnen Programme durch Aufga-ben und Fragen, deren Lösung und Beant-wortung das Verständnis überprüfen sollen.

Insgesamt soll das Projekt GeotechniCAL (Geotechnical Computer Aided Learning) die traditionellen Methoden der Ausbildung nicht ersetzen, sondern gezielt um praxisbezo-gene Aufgaben ergänzen. Für Universitäten in Großbritannien werden die noch in der Entwicklung befindlichen Softwareprodukte kostenlos sein. Geplant ist ebenfalls, in Zu-sammenarbeit mit international tätigen Ver-lagen, die Programme auch anderen Nut-zern zugänglich zu machen. Unter der WWW-Adresse http://CL24.uwe.ac.uk/geocal/geocal.htm finden sich weitere Hinweise auf das Projekt.

Joachim GERSEMANN, Hannover; Quelle: Geoscientist, 6 (5); 1996

GEOWISSENSCHAFTLICHE FORSCHUNG , NEUE PROJEKTE

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Forscher finden Oberkiefer eines Vormenschen

Darmstädter Forscher haben in Zen-tralafrika ein 2,5 Millionen Jahre altes Oberkiefer-Stück eines Vormenschen ge-funden. Erste Analysen rechnen es der Gattung der ”robusten Vormenschen” (Australopithecus robustus) zu, wie das Hessische Landesmuseum mitteilte. Die beiden erhaltenen Backenzähne seien dreimal so groß wie die des heutigen Men-schen, was auf vorwiegend pflanzliche Nah-rung hinweise. Die Fundstelle liege etwa 20 Kilometer südlich der Distrikthauptstadt Ka-ronga am Ufer des Malawi-Sees; weitere Ausgrabungen sind geplant.

Die Entdeckung zeigt nach Darstellung der Forscher, daß die robusten Vormenschen gemeinsam mit den ersten Urmenschen im Gebiet des heutigen Malawi lebten. 1991 war der Darmstädter Wissenschaftler Frie-demann SCHRENK, der auch die jetzigen Grabungen leitete, etwa 60 Kilometer süd-lich der jetzigen Fundstelle auf den Unter-kiefer eines Urmenschen der Gattung Homo rudolfensis gestoßen. Die Vormenschen starben schließlich aus, weil sie in Nah-rungskonkurrenz mit spezialisierten Pflan-zenfressern wie Antilopen gerieten; die Ur-menschen der Homo-Linie entdeckten da-gegen den Gebrauch von Werkzeugen und erschlossen sich damit neue Nahrungsquel-len.

Quelle: Oberhessische Presse, 4.10.96 (dpa)

TZ-Beratung der BGR auf dem Kohlenwasserstoff-Sektor 1970 -

1995Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hat in den vergange-nen 25 Jahren Erdöl-Erdgas-, also Kohlen-wasserstoff (KW)-Beratung in 27 Ländern im Rahmen der Technischen Zusammenar-beit (TZ), d.h. im Auftrag des Bundesminis-teriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung (BMZ), ausgeführt. Ent-scheidend wurde der Umfang der Beratung begünstigt durch den seinerzeitigen Bericht des ”Club of Rome” sowie durch die beiden Energie- bzw. Ölpreiskrisen 1973 und 1979/80. Das Finanzvolumen der BGR-KW-TZ-Projekte lag bei rund 83 Millionen DM, die von den Empfängerländern - wie üblich in der Technischen Zusammenarbeit - nicht zurückzuzahlen waren; mit diesen Mitteln wurden Personalkosten, Ausrüstungs- und Sachlieferungen sowie Aus- und Fortbil-dungsmaßnahmen für die Mitarbeiter der Partnerinstitutionen abgedeckt. In zwei Ländern (Birma/Myanmar und Bangla-desch) war BGR in Projekten der Finanziel-len Zusammenarbeit (FZ, zinsgünstige Darlehen) der Kreditanstalt für Wiederauf-bau fachlich sehr eng eingebunden. Insge-samt kamen in den KW-Projekten etwa 165 Experten über 2325 Experten-Monate bzw. fast 200 Experten-Jahre zum Einsatz. Etwa die Hälfte dieser Expertenleistung wurde durch die Stammbelegschaft der BGR bzw. des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung (NLfB) erbracht, die ande-re Hälfte wurde an Consultants vergeben.

Im Laufe der Zeit zeichneten sich in der Art der Beratungstätigkeit Schwerpunktver-schiebungen ab und zwar von anfänglich sehr betonter Serviceleistung über ”institutional building” zu intensiver Fach-schulung der Counterparts. Partner der BGR im Ausland waren die, häufig neuge-gründeten, nationalen Erdölgesellschaften, die Geologischen Dienste oder andere, hierarchisch hoch eingestufte staatliche Or-ganisationen.

Durch die Vorarbeiten und Beratung der BGR wurden in zahlreichen Gastländern Firmenfolgeaktivitäten ausgelöst, so z.B. in Birma/Myanmar, Ägypten, Simbabwe, Ban-gladesch, Peru und Philippinen. Der wirt-schaftliche Erfolg blieb nicht aus: in Bangla-desch wurden drei Erdgas/Kondensat-, in Pakistan zwei Erdölfunde und in Birma ein Erdgas-/Kondensatfund getätigt sowie Pro-duktionserhöhung durch Fördermaßnahmen erzielt. In Pakistan wurde die Partnerinstitu-

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tion zur operationsfähigen Serviceorganisa-tion befähigt.

Die Nachhaltigkeit des vollzogenen know how-Transfers wurde in zahlreichen Projek-ten durch Personalfluktuation gemindert, sie war aber im Falle der staatlichen Ölgesell-schaft Petronas in Malaysia besonders er-folgreich.

Die KW-Projekte wurden i.a. durch die Aus-arbeitung von Erdölländerberichten vorbe-reitet oder begleitet. Aber keineswegs alle Vorarbeiten und Vorerkundungen führten zu KW-Projekten. Der fachliche Schwerpunkt lag in der Ausarbeitung von Höffigkeitsbe-wertungen und Beckenstudien, in die alle Disziplinen (wie Seismik, Strukturgeologie, Sedimentologie, Paläontologie, Paläogeo-graphie) einflossen und die zu zahlreichen Bohrvorschlägen und Definitionen von Höf-figkeitsbereichen (einschließlich Erfolgen, s.o.) führten. Alle Projekte sind fachlich umfangreich dokumentiert und fanden in vielen mit den Counterparts erarbeiteten Publikationen (z.B. in Buchform in der Reihe ”Regionale Geologie der Erde”) ihren Nie-derschlag.

Langanhaltendes, uneingeschränktes An-gebot an preiswertem Erdöl hat das Interes-se auf der Geberseite an KW-Projekten entscheidend gemindert.

Im folgenden werden die einzelnen KW-Projekte knapp vorgestellt:

1.   LATEINAMERIKAEcuadorNach der Aufkündigung der Explorations-verträge mit internationalen Ölfirmen kam die KW-Suche in Ecuador nahezu zum Still-stand. Um die Aufsuchung und Gewinnung von KW zu intensivieren, wurde die staatli-che Erdölgesellschaft Corporacion Estatal Petrolera Ecuatoriana (CEPE) unter Fortbil-dung ihrer Fachkräfte in diesen Bereichen praxisnah beraten.

PeruDie staatliche PETROPERU wurde in der geologischen Bewertung ausgewählter on-shore-Gebiete (Marañon-, Ucayali-, Hualla-ga- und Madre de Dios-Becken einschließ-lich von ”hydrocarbon material balances in petroleum systems”) sowie bei der Erledi-gung aktueller Aufgaben unter Fortbildung ihrer Fachkräfte beraten.

Dominikanische RepublikDurch eine Kurzzeitberatung wurde ver-sucht, Gründe dafür zu finden, warum die bisherige KW-Exploration wirtschaftlich er-folglos blieb. Haupterschwernisfaktoren scheinen ein geringer Wärmefluß und/oder der Mangel an generationsfähigen Mutter-gesteinen zu sein.

2.   AFRIKA Verdeckte Gräben in AfrikaEin dreiphasiges, sektoral gefördertes Pro-jekt ("desk study") bewertete die KW-Höffig-keit in z.T. verdeckten, d.h. nicht an der Oberfläche erkennbaren, Gräben und Bec-ken im südlichen (Simbabwe, Botswana, Sambia) und östlichen (Mozambik, Tanza-nia, Kenia, Ruanda, Burundi, Uganda, Ma-lawi) Afrika sowie in der Sahelzone und im westlichen Zentralafrika (Kamerun, Mali, Ni-ger, Nigeria, Tschad, Zentralafrikan. Repu-blik). Jede Projekt-Phase schloß mit einem Know-how-Transfer-Seminar ab. Aus dem Sektorprojekt erwuchsen die beiden Projek-te Simbabwe I und II und das Kurzzeitbera-tungsprojekt Botswana (s. unten).

ÄgyptenNach dem Yom-Kippur Krieg 1973 lag die ägyptische Erdölwirtschaft darnieder. Für die staatliche General Petroleum Company (GPC) wurden onshore Golf von Suez (West) seismische Messungen (einschließ-lich einer ersten flächenhaften bzw. dreidi-mensionalen -3D- Messung durch Prakla-Seismos GmbH) sowie in der Westlichen Wüste oberflächengeochemische Messun-gen durchgeführt. Als Novum in Ägypten wurden die Ölspeicher in zwei Bohrungen erfolgreich hydraulisch gefract. Im seismi-

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schen Meßgebiet wurden Bohrvorschläge erarbeitet, spätere Bohrungen durch US-Lizenzhalter blieben wirtschaftlich erfolglos.

BotswanaIm Vorfeld kommerzieller KW-Exploration wurde der geologische Dienst durch Bewer-tung und Interpretation seismischer, aero-magnetischer, gravimetrischer und magne-totellurischer Übersichtsmessungen im Ge-biet der SW-Kalahari beraten. Ein Know-how Transfer dieser Untersuchungsergeb-nisse wurde mit einem einwöchigen Semi-nar in Lobatse geleistet. Gesteinsmaterial, der 4016 m tiefen Bohrung Masetlheng Pan 1 (SW-Kalahari) wurden multidisziplinär untersucht und erdölgeologisch bewertet.

Simbabwe IMit magnetotellurischen Feldmessungen der BGR wurden Anhaltspunkte über die Sedimentmächtigkeiten und damit auf die prinzipielle KW-Höffigkeit im Sambesi-Tal gewonnen.

Simbabwe IIBasierend auf einer Vernetzung von Vorar-beiten aus Wissenschaft, Forschung und TZ wurde der Geol. Dienst bei der KW-Explo-ration durch Mobil Oil im Sambesi-Tal durch Überwachung der Explorationsarbeiten so-wie eine unabhängige Bewertung/Auswer-tung der Meßergebnisse beraten. Schulung einheimischer Fachkräfte sowie Erstellung einer "promotion brochure" nach Abzug der Mobil Oil waren weitere Arbeitsschwer-punkte.

3.   ASIENJemenDie zuständigen staatlichen Stellen wurden bei der Bewältigung der geologisch-operati-ven Tagesaufgaben beraten. Ein erdölgeo-logischer Statusbericht diente als Unterlage für die weitere KW-Exploration.

PakistanMit einem 10-jährigen Projekt wurde das Hydrocarbon Development Institute bera-

ten. Der Aufbau eines geochemischen und sedimentologischen/paläontologischen La-bors mit dabei verbundenem Training der Fachkräfte stand im Vordergrund, begleitet von Beckenstudien zur KW-Höffigkeit, die wiederum eine verstärkte Lizenznahme durch ausländische Firmen bewirkten. Die Laborbereiche konnten bis zur Dienstleis-tungsreife für die in Pakistan tätigen Firmen geführt werden. Auf Satellitenbild-Interpre-tationen basierende Spezialuntersuchungen dienten z.B. zur Klärung strukturgeologi-scher Probleme sowie der Ausgrenzung von Ölschiefervorkommen.

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BangladeschÜber zehn Jahre wurde die staatliche PETROBANGLA bzw. ihre Nachfolgeorga-nisationen auf dem KW-Explorations- und Produktionssektor beraten. Landesweite Höffigkeitsbewertungen, gefolgt von einem umfangreichen seismischen Meßprogramm (Prakla-Seismos GmbH) und begleitet von einem FZ-finanzierten Tiefbohrprogramm waren Arbeitsschwerpunkte einschließlich Reservenerhebungen. Die von der BGR er-arbeiteten Bohrvorschläge führten zu insge-samt bislang drei wirtschaftlich nutzbaren Gas- und Kondensatfunden im NE des Lan-des und verbesserten die landeseigene Energieversorgung erheblich. Folgemaß-nahmen, finanziert aus dem Studien- und Expertenfond des BMZ, konzentrierten sich auf bohrtechnische Beratungsmaßnahmen sowie Lösung angeblich ungeklärter stra-tigraphischer Probleme.

Birma/MyanmarFast über zwei Jahrzehnte wurde die staat-liche birmanische Erdölgesellschft in Fragen der on- und offshore-Exploration und Ge-winnung landesweit beraten. Dabei wurden für zahlreiche Becken Höffigkeitsbewertun-gen ausgeführt, Bohrvorschläge erarbeitet, Maßnahmen zur Steigerung der Ergiebigkeit älterer Bohrungen geplant und ausgeführt sowie gezielte landesweite geologische Aufnahmen vorgenommen. Aeromagnetische, vor allem aber seismi-sche Messungen auf Land und zur See (Golf von Martaban), finanziert mit FZ-Mitteln, wurden in großem Umfange in besonders KW-höffigen Becken durch Prakla-Seismos GmbH ausgeführt, einige Strukturen konnten dabei bis zur Bohrreife geführt werden; dadurch gelang es der bir-manischen Regierung, mehrere ausländi-sche Firmenkonsortien für Dienstleistungs-verträge zu gewinnen (in der Folge wurden wirtschaftliche Fündigkeiten erzielt). Aus-rüstungslieferungen umfaßten u.a. digital-seismische Anlagen sowie Geräte für lager-stättentechnische Maßnahmen.

MalaysiaDurch integrierte Experten wurde die 1974 gegründete Staatsgesellschaft Petronas sowie ihr operativer Arm Carigali bei der Exploration und Exploitation von KW-La-gerstätten beraten. Ein Schwerpunkt war die begleitende Beratung/Überwachung der Aktivitäten von internationalen Firmen sowie die Weiterbildung durch on-the-job-Training der jungen Petronas-Geowissenschaftler. Petronas ist heute ein blühendes Unter-nehmen und durch Carigali mit Aktivitäten in mehr als 20 Ländern vertreten.

PhilippinenDie Beratung neugegründeter staatlicher Organisationen bei der Suche und Gewin-nung von Erdöl/Erdgas erstreckte sich über 13 Jahre. Überwachung von Firmenaktivitä-ten, Höffigkeitsbewertung ausgewählter Sedimentbecken und umfangreiche CP-Schulung waren Arbeitsschwerpunkte.

Papua-Neu GuineaIn dem rund fünfjährigen Projekt stand die fachliche Qualifizierung und Stärkung junger Counterparts in der erdölgeologischen Ab-teilung des geologischen Dienstes im Vor-dergrund.

Karl HILLER, Hannover

ODP: Ocean Drilling Program

Scientists experience creation of hydrothermal vents on seafloor --

JOIDES Resolution coming to San Diego, Oct. 17-20, 1996

"During the current research expedition aboard the scientific drill ship JOIDES Re-solution, two new hot springs were created on the seafloor. This event reactivated an ancient hydrothermal system which produ-ced extensive mineral deposits on or just below the ocean floor.

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The group of 25 scientists from nine coun-tries are part of the Ocean Drilling Program (ODP) studying active seafloor hydrother-mal systems, and the rich metal deposits they often produce. The ship was drilling about 150 miles west of Vancouver Island, Canada Sept. 17-23 when the creation of these new vents was witnessed.

Although water as hot as 286 °C (547 °F ) is actively being expelled from the seafloor within a few miles of the drilling location, ODP research was focused on sampling the deposits formed by older, but now inactive vents. Natural hot spings on the seafloor are formed when seawater circulates through hot volcanic rocks, often located where new oceanic crust is being formed. Submarine hot springs are in the spotlight of such intensive study because they are places where deposits rich in iron, copper, zinc, and other metals form.

"The metal deposits are of great interest to us not so much because they form a metal resource on the seafloor, but because of what they can tell us about how metallic ore deposits that we mine on land were formed millions of years ago," said Dr. Robert ZIERENBERG, a researcher with the Univer-sity of California, Davis, and a co-chief scientist for this expedition. "Many of these metal deposits were originally created on the seafloor and have been pushed up onto the continents as the Earth's plates collide."

Scientists on board of the JOIDES Resolu-tion inspected the site of the new hy-drothermal vent (hole 1035F) by lowering an underwater camera 2,448 meters to the seafloor. One of the first to witness the new vent was co-chief scientist Dr. Yves FOUQUET, from IFREMER in Brest, France. "It was incredible, we couldn't even see the sea bed because hot water was rushing out of the hole so fast that it was carrying mud and rock fragments out of the hole and for-ming a cloud more than 30 m (100 ft) above the seafloor."

The new hydrothermal vents provide an un-precedented opportunity for scientists to study the life cycle of a seafloor hot spring and its associated biological community.

Naturally occurring hydrothermal vents are known to have limited life spans, but how long any given vent lasts, how it evolves, and how the biological community it sup-ports evolves is largely unknown. One of the biggest mysteries is how the animal com-munities manage to migrate from one vent to another. Dr. Melanie SUMMIT, a microbio-logist from the University of Washington says, "We can now start from time zero and watch how these sites become colonized. This is our first opportunity to watch how a new hydrothermal vent and the animal communites that thrive in these environ-ments grow and change with time."

The U.S. National Science Foundation has responded rapidly to scientist's request to revisit this area of the Northeast Pacific in the near future. In October, scientists will use the research vessel Thompson, outfit-ted with a robotic vehicle operated from the ship, to study the geology, chemistry, and biology of these new hydrothermal vents.

"Deep ocean drilling is the only method which allows us to collect samples used to develop a three dimensional picture of fluid flow, alteration, structure, size and compo-sition of deposits and the processes invol-ved in the evolution of these systems," says Dr. FOUQUET.

The international research team are sealing instruments into the drill holes to monitor temperature and pressure changes during the next several years. The data will be sto-red in computers on the seafloor and will be recovered in the future when remotely ope-rated vehicles (ROVs) or the research sub-mersible ALVIN visit these sites. Scientists will then examine the records to see how events like nearby earthquakes and volca-nic eruptions effect the flow of hot water from the vents.

The Ocean Drilling Program is funded by the U.S. National Science Foundation, Ca-nada, Australia, South Korea, the European Science Foundation Consortium, Germany, France, Japan, and the United Kingdom to investigate such topics as earth's history and evolution, climate change, and forma-tion of the ocean crust.

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Joint Oceanographic Institutions for Deep Earth Sampling (JOIDES), an international group of scientists, provides scientific plan-ning and program advice. Joint Oceanogra-phic Institutions, Inc., a nonprofit consortium of 10 major U.S. oceanographic institutions, manages the program.

Texas A&M University, science operator, operates and staffs the drill ship that retrie-ves core samples from strategic sites in the world's oceans. Lamont-Doherty Earth Ob-servatory of Columbia University is respon-sible for downhole logging.

U.S. members of JOIDES are: University of California at San Diego, Columbia Univer-sity; University of Hawaii, University of Miami; Oregon State University, University of Rhode Island, Texas A&M University, University of Texas at Austin; University of Washington, and Woods Hole Oceanogra-phic Institution. The European Science Foundation Consortium consists of Belgium, Denmark, Finland, Iceland, Italy, the Netherlands, Norway, Spain, Sweden, Swit-zerland and Turkey."

Ocean Drilling ProgramPublic Information OfficeVoice: 001 - 409 - 845 - 9322Fax: 001 - 409 - 845 - 1026e-mail: [email protected]

The swallowing of Earth’s ocean floors --

Ocean Drilling Program scientists probe recycling of oceanic crust

beneath Costa Rica

SAN DIEGO - An international team of scientists representing nine countries boarded the JOIDES Resolution in San Diego to study the active continental margin off Costa Rica. The scientists will determine the ages and compositions of the rocks and sediments, their physical and chemical properties, and will use the newly developed logging tool called Logging While Drilling, or LWD. The LWD technique samples physical

and chemical properties in place within the drill hole, while drilling is occurring simul-taneously, and gives pristine results, unaf-fected by vertical movements of the drill in the hole.

The team is led by Dr. Eli SILVER (Director of the Institute of Tectonics, University of California, Santa Cruz) and Dr. Gaku KUMURA (Department of Earth Sciences, University of Osaka Prefecture, College of Integrated Arts and Sciences, Sakai-shi 593, Japan), along with scientists from the U.S., Japan, France, Germany, Great Bri-tain, Canada, Italy, Norway, and Costa Rica. Silver noted that the Costa Rica mar-gin is an important locator where one tec-tonic plate collides, forcing one plate to slide under the other plate creating subduction zones.

Subduction zones are the most dynamically active features on Earth control the move-ments of plates, produce most of the world’s volcanic and activity, and a key role in re-cycling surface material to great depths within the Earth. These processes are inter-related, and the recycling of subducted material plays a major role in the production and regulation of both volcanic and seismic. With this study shipboard scientists hope to make major inroads into understanding the recycling process.

The theory of plate tectonics postulates that the amount of crust destroyed at subduction zones each year is balanced by the forma-tion of new crust at spreading ridges. This expedition seeks to understand how much of the sediment being carried to subduction zones is scraped off the descending plate and how much goes down into the mantle with the plate. The problem is that many subduction zone trenches are flooded with sediment from the last million years of gla-cial climates, when abnormally high amounts of material washed off the land surfaces, making it difficult to determine this partitioning between downgoing and off-scraped sediment. About a decade ago scientists discovered that Costa Rica may be one of the few places that unable this determination to be made.

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Using three dimensional seismic imaging, a method of probing the subsurface with high energy sound waves in a very tightly spaced pattern, this part of the offshore margin of Costa Rica can be viewed in exquisitely fine detail. The images show that 400 m (1,300 feet) of sediment lie on the incoming Cocos Plate and about 80 m (250 feet) of the in-coming sedimentary section is being scraped off at the base of the slope. An-other 80 m or so continue beneath the slope for some distance before being scraped off, and roughly 240 m continue to subduct.

There are two gaping holes of knowledge scientists would like to fill. Scientists don’t know the age of the material and therefore can’t determine the rates at which these scraping and subducting processes occur. The second problem is determining how long this process has been occurring. Re-cent seismic studies using larger energy sources and receivers on the seafloor indi-cate that a large part of the margin may be underlain by old rocks which are not part of the present cycle of sediment accretion. If this is the case, it limits the amount of mate-rial that could have been scraped off the subduction plate.

In addition to determining the balance bet-ween accreted and subducted sediment, this team is interested in understanding why the seafloor off Costa Rica has some of the lowest heat flow measured on Earth. Mea-surements made in 1994 from the R/V At-lantis II and from the submersible ALVIN showed that this zone of low heat flow is widespread and probably indicates chilling of the crust by unusually strong flow of sea water through the oceanic crust. The heat flow through the accreted sediment is twice as great as that through the incoming plate to the west. Fluids flowing through the mar-gin from deeper sources may provide one explanation for this increase. To determine how fluids flow through these rocks, inten-sive physical and chemical properties will be performed on the cores, and critical sup-plementary data will be obtained with the LWD system.

Korea joins the international scien-tific Ocean Drilling Program

During the port call events for the JOIDES Resolution research vessel in Victoria, Bri-tish Columbia (August 1996), Dr. Richard HAWORTH, Director General of the Sedimen-tary and Marine Geoscience Branch of the Earth Sciences Sector of Natural Re-sources, Canada announced that the Aus-tralia-Canada Consortium of the Ocean Drilling Program (ODP) was expanding its membership to include the Korea Institute of Geology, Mining and Materials (KIGAM), Taejon, South Korea. With the addition of KIGAM, the Ocean Drilling Program increa-ses to nineteen countries, the last to join was Australia in 1988.

A memorandum of understanding (MOU) was signed between KIGAM and The Aus-tralian Geological Survey Organisation (AGSO) in Canberra, Australia and was then signed by the Geological Survey of Canada (GSC) in Ottawa, Canada. ”The agreement of MOU among Australia, Cana-da and Korea is a significant achievement of global co-operation that deserves our cele-bration to commemorate as a historical event”, noted Dr. Pil-Chong KANG, President of KIGAM.

”A key component of the recently announ-ced federal Strategy for Science and Tech-nology for Canada is the proactive deve-lopment of international alliances and tech-nology partnerships,” said HAWORTH, ”The Ocean Drilling Program has always repre-sented a superb example of such an inter-national partnership.” The addition of Korea to the Consortium may lead to a larger Pan-Pacific Consortium within the Program.

AGSO, GSC and KIGAM, as members of the Consortium will each pay a share of the full member financial contribution as stipu-lated in the MOU between the National Science Foundation (NSF) and AGSO. The annual budget for the ODP is 44,4 million US dollars. The Consortium’s annual contri-bution is $ 2.21 million. NSF provides ap-proximately 60% of the annual Program

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budget and the remaining member countries contribute 40%.

The Ocean Drilling Program (ODP) is an international partnership of 19 nations en-abling scientists and research institutions to explore the history and structure of the Earth beneath the ocean basins. During these scientific cruises, each approximately eight weeks long, scientists drill holes deep into the seafloor.

From these holes, scientists retrieve sedi-ment, rock samples and geophysical data from the layers beneath the seafloor. The cores -- slender cylinders approximately 9.5 meters long -- reveal clues about Earth’s basic processes including the rearrange-ment of continents, the evolution of life in the sea, and the changes over time of global climate, ocean currents, world-wide sea levels and Earth’s magnetic field. These layers span millions of years of geologic history. ODP provides samples, shipboard and shore-based facilities for the study of these samples, and downhole measure-ments (e.g., wireline logging) and opportuni-ties for special experiments to determine in situ conditions beneath the seafloor.

The drill ship, JOIDES Resolution, is 143 metres long and 21 meters wide with a der-rick that towers 62 meters above the water-line. A computer-controlled positioning sys-tem maintains the ship over a specific loca-tion. The ship can drill in water depths up to 8,200 meters and can deploy as much as 9,100 meters of drill pipe.

DFG-Schwerpunktprogramm ”DSDP/ODP”

Die Kosten für den Betrieb des Bohrschiffs, für Logistik, technische Entwicklungen, Pro-ben- und Datenverwaltung sowie Publika-tionen betragen zur Zeit jährlich 44,5 Millio-nen US$, woran sich die Bundesrepublik Deutschland mit 2,95 Millionen US$ betei-ligt. Die deutsche Beteiligung, d.h. der Grundbeitrag zum Programm, die Mitwir-kung an der Planung, Durchführung und Auswertung von Bohrungen wird durch Mit-tel des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG) ermöglicht. Die DFG hat für die wissenschaftliche Begleitung des ODP ein Schwerpunktprogramm eingerichtet, an dem zu jeder Zeit etwa 200 Wissenschaftler mitwirken. Es wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Hannover, koordiniert. Mehrere Mil-lionen Deutsche Mark werden jährlich zu-sätzlich zu den Kosten für das Schwer-punktprogramm aufgewendet, um mit den konventionellen deutschen Forschungs-schiffen Meteor, Sonne und Polarstern künftige Bohrziele zu erkunden. Dabei wird der Meeresboden auf seine physikalischen Eigenschaften, seinen Stoffbestand, sein Alter und in ihm ablaufende Prozesse un-tersucht.

Rückfragen an den Koordinator des DFG-Schwerpunktprogramms "DSDP/ODP":

Dr. Helmut BEIERSDORF Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, D-30655 Hannover.Tel.: 0511-643 24 13; Fax: 0511-643 36 62 oder 0511-643 23 04e-mail: [email protected]

Helmut BEIERSDORF, Hannover

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Renaissance der MagnetikTotgesagte leben länger. Auch im Fall der Magnetik bewahrheitet sich dieses Sprich-wort wieder aufs Neue. Der U.S. Geological Survey berichtet im Heft 77(28) der Zeit-schrift EOS über das Vorhaben, neue Ra-daraufnahmen mittels SAR und Magnet-feldmessungen in 20 - 22 km Höhe über den USA und Alaska durchzuführen. Plattform für die Instrumente soll eine Maschine des Typs ER-2 sein, eine NASA-Version des besser bekannten Spionageflugzeugs U2. Die Magnetometer könnten in Transportbe-hältern in der Mitte (A) oder an der Spitze der Tragflächen (B) montiert werden. Der besondere Vorteil des Projekts liegt in der geplanten Meßhöhe, die die weltweit beste-hende Lücke zwischen den bodennahen ae-romagnetischen Aufnahmen und den Satel-liten-gestützten Messungen schließt. Für Geologen ergibt sich hieraus eine verein-

fachte Möglichkeit zur Interpretation von Strukturelementen mit Ausdehnungen zwi-schen 200 und 900 km (Orogene, Riftzonen, Becken). Hierfür standen bislang nur die un-genaueren Satellitenaufzeichnungen oder kompilierte Karten aus bodennahen Mes-sungen zur Verfügung, deren aufwendige und fehlerträchtige Herstellung nun umgan-gen werden könnte.

Joachim GERSEMANN, Hannover

AUS DEN GEOLOGISCHEN D IENSTEN

BGR: Prof. Dr. Martin KÜRSTEN im Ruhestand

Am 12. Oktober 1996 wurde Prof. Dr. Martin KÜRSTEN 65 Jahre alt und trat als Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und des Niedersächsischen Landesamtes für Bodenforschung am 31. Oktober in den Ruhestand. Im Rahmen ei-ner Feierstunde verabschiedeten ihn aus diesem Anlaß am 14. Oktober in Hannover Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter REXRODT und Staatssekretär Dr. Alfred TACKE vom Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Verkehr. Viele dankbare Worte der Anerkennung und des Lobes wurden ihm dabei gesagt. Den beruflichen Werdegang von Prof. KÜRSTEN zeigte bereits REXHÄUSER im Geol. Jb. A 172 (1991) im Rahmen einer Festschrift anläß-

lich dessen 60. Geburtstages auf, so daß an dieser Stelle darauf verwiesen werden kann.

Nicht hinreichend gewürdigt werden konnte aber, weil damals noch nicht abgeschlossen, die erfreuliche Entwicklung der Staatlichen Geologischen Dienste in den neuen Bundes-ländern, zu der Martin KÜRSTEN das Funda-ment gelegt hatte, in unermüdlichem Stre-ben aus den daniederliegenden geowissen-schaftlichen Institutionen der ehemaligen DDR neue kraftvolle Ämter erwachsen zu lassen. Ebenso lag es ihm am Herzen, zu den geowissenschaftlichen Instituten Osteu-ropas nach dem Zerfall der Sowjetunion enge Kontakte zu knüpfen, um auch hier beim Wiederaufbau helfend zur Seite stehen zu können. Vielerlei bilaterale Absprachen haben sich daraus ergeben, zum Nutzen dieser Staaten und zum Wohle unseres ei-genen Landes. Auf europäischer Ebene hat

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Prof. KÜRSTEN mit Vehemenz, gemeinsam mit französischen, englischen, niederländi-schen und spanischen Kollegen, den Zu-sammenschluß der 15 Geologischen Diens-te Westeuropas und des assoziierten Nor-wegens betrieben. Mit Erfolg, denn am 1.1.96 wurde EuroGeoSurveys - The As-sociation of the Geological Surveys of the European Union - gegründet. Der Kontakt zur und die Beratung der EU-Kommission

wird seitdem durch eine EuroGeoSur-veys-Geschäftsstelle in Brüssel koordiniert. - Für diese Leistungen im eigenen Lande, in Osteuropa und für EuroGeoSurveys wurde Herrn Prof. KÜRSTEN im September das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Ver-dienstordens der Bundesrepublik Deutsch-land verliehen.

Prof. Dr. Martin KÜRSTEN (links) und Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter REXRODT (rechts)

Für sein persönliches Engagement um die Zusammenarbeit österreichischer und deut-scher Geologen, insbesondere zwischen denen der geologischen Bundesanstalten in Wien und Hannover, erhielt er Anfang Okto-ber die seltene Auszeichnung des Großen silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.

Prof. KÜRSTEN hat über 10 Jahre lang die Geschicke der deutschen Geowissenschaf-ten in exponierter Stellung vertreten und ganz wesentlich mit geprägt. Er hat dabei stets das gemeinsame Wohl vor Augen ge-habt, nie Partikularinteressen vertreten. Er hat sich und seine Mitarbeiter erfolgreich in den Dienst unseres Landes und vielfach im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit

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und der Entwicklungshilfe zum Wohle Dritter gestellt. Hierfür gebührt ihm in hohem Maße Dank und Anerkennung.

Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Hannover und den zugehörigen Außenstel-len sowie zahlreiche Kollegen aus dem In- und Ausland danken Herrn Prof. KÜRSTEN für viele Jahre vertrauensvoller, konstrukti-ver und erfolgreicher Zusammenarbeit und wünschen ihm von ganzem Herzen einen gesunden und erfüllten Ruhestand. - Seinem Nachfolger, Herrn Prof. Dr. Ing. Friedrich-Wilhelm WELLMER, wünschen sie viel Glück und Erfolg für sein gewiß nicht leichtes Amt.

Jens D. BECKER-PLATEN, Hannover

Neuer Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Roh-stoffe betont Rohstoff-Forschung

und RessourcenschutzOptimale und umweltgerechte Nutzung der natürlichen Rohstoffe sind wichtige Voraus-

setzungen für eine nachhaltige Entwicklung. Der neue Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), Prof. Dr.-Ing. F.-W. WELLMER, sieht hier wachsende Aufgaben für die in Hannover ansässige Institution. Anläßlich der Amtsübernahme am 1. November 1996 er-läuterte Prof. WELLMER die im neuen For-schungskonzept ”BGR 2000” umrissene langfristige Arbeitsplanung des Hauses.

Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen großen Verbraucherländern, ist ein Rückzug der Industrie aus dem Bergbau er-kennbar. Bei den Bergbaugesellschaften der großen Förderländer kommt es zu einer im-mer stärkeren Konzentration. Eine sehr ge-naue Rohstoffbeobachtung, Beobachtung der internationalen Versorgungsströme und der Weltmärkte als Datenbasis für die Roh-stoffpolitik der Bundesregierung bleibt daher eine vordringliche Aufgabe der zum Ge-schäftsbereich des Bundeswirtschaftsminis-ters gehörenden Fachinstitution.

Prof. Dr. Fr.-Wilhelm WELLMER (im Vordergrund)Prof. Dr. Martin KÜRSTEN (links) und Bundeswirtschaftsminister Dr. Günter REXRODT (rechts)

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Voraussichtlich schon im nächsten Jahr-zehnt wird die Welt-Erdölwirtschaft den so-genannten ”depletion midpoint” erreichen, den Punkt, an dem die Hälfte des konven-tionellen Erdöls gefördert sein wird. In frühe-ren Zeiten wurden die Welt-Erdölreserven trotz steigender Förderraten immer wieder durch Neufunde ergänzt. Die Reichweite der Reserven lag über lange Zeit hinweg immer bei ungefähr 40 Jahren. Mit dieser beruhi-genden Statistik ist es dann vorbei, kom-mentierte Prof. WELLMER. Obwohl auch in Zukunft weiterhin mit Neufunden gerechnet werden kann, sind Fördersteigerungen dann kaum mehr möglich, es sei denn, auf einem ganz anderen Preisniveau. Im Forschungs-konzept ”BGR 2000” hat daher die Erdöl- und Erdgasforschung den höchsten Stellen-wert.

Ein weiterer wichtiger Rohstoff - in mancher Hinsicht der wichtigste überhaupt - ist Was-ser. Im Forschungskonzept ”BGR 2000” hat Grundwasser die zweite Priorität nach den Kohlenwasserstoffen. Probleme sind hier die Belastungen des Grundwassers durch Schadstoffe und die Verfügbarkeit. In den ariden und semiariden Gebieten der Ent-wicklungsländer wird oft ”historisches” Grundwasser genutzt; Grundwasservorräte die teilweise schon vor tausenden von Jah-ren gebildet wurden, die sich aber heute we-gen fehlender Niederschläge nicht mehr er-neuern. Die Grundwasserneubildungsrate liegt in diesen Ländern unter dem Ver-brauch. Gutes Wassermanagement mit kontrollierten Förderraten ist notwendig und für die Arbeiten der BGR in den Ländern der Dritten Welt von steigender Bedeutung. Auch in den Küstengebieten müssen die Förderraten kontrolliert werden, um das Ein-dringen von Salzwasser zu verhindern. Vor-dringlich sind aber weltweit Maßnahmen zum Schutz des Wassers vor Verschmut-zung.Neben Rohstofferkundung und Ressourcenschutz wird die BGR auch in der Zukunft, sozusagen am anderen Ende der Stoffströme, aktiv bleiben. Umweltgeologi-sche Fragen im Zusammenhang mit der De-ponierung von Reststoffen, vor allem aber die sichere Endlagerung radioaktiver Abfälle,

bleiben auch weiterhin wichtige Aufgaben-felder des Hauses.

In seiner Antrittsrede sprach Prof. WELLMER auch die immer enger werdende Personalsi-tuation der BGR an. Zur Zeit sind in Hanno-ver und in der Außenstelle Berlin insgesamt 838 Mitarbeiter tätig; davon 343 Wissen-schaftler. Weitere finanzielle und personelle Einschränkungen können nur durch eine Konzentration der Arbeiten auf wenige Schwerpunkte aufgefangen werden. Das Forschungskonzept ”BGR 2000” trägt dieser Entwicklung Rechnung.

Arnt MÜLLER, Klaus SPANNBRUCKER, Hanno-ver

Besuch im Geologischen Landes-amt Baden-Württemberg

Am 17./18. September 1996 weilte eine De-legation aus den USA im Geologischen Landesamt Baden-Württemberg in Freiburg. Unter der Leitung von Sharon WALTMAN sind vier Mitarbeiter des US Natural Resources Conservation Service gegenwärtig zu einem Erfahrungsaustausch in Deutschland unter-wegs, wo sie außerdem die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover und Berlin sowie das Bayerische Geologische Landesamt in München besu-chen. Diese amerikanische Institution ist die oberste Naturschutzbehörde der USA und untersteht direkt dem Department of Agriculture. Sie hat etwa 11 000 Mitarbeiter und ist mit Untersuchungen zum Schutz des Bodens, der Gewässer, der Luft sowie der Pflanzen- und Tierwelt und auch der Land-schaftsplanung beauftragt. Die vier Besu-cher gehören verschiedenen Zweigstellen dieser großen Institution an und sind ver-antwortlich für den Aufbau des National Soil Information System sowie der State Soil Geographic Database.

Im Geologischen Landesamt Freiburg lern-ten sie die Amtsstruktur, die Einrichtungen der Information und Kommunikation sowie den aktuellen Stand des bundesweit abge-stimmten Bodeninformationssystems für geowissenschaftliche Grundlagen kennen.

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Da in Freiburg bereits ein großer Erfah-rungsschatz bei der standardisierten Auf-nahme von Bodendaten sowie deren digita-ler Speicherung und Weiterverarbeitung zu Bodenkarten und nutzerbezogenen Auswer-tungskarten vorliegt, war der Besuch für die amerikanischen Kollegen sehr wichtig. Die-ser erste Erfahrungsaustausch ergab auch Anregungen für die Arbeit in Baden-Würt-temberg. Der Erfahrungsaustausch soll fort-gesetzt und in eine für beide Seiten nützli-che Zusammenarbeit überführt werden: Die Systemanalyse, die Modellierung und rech-nergestützte Auswertung bodenkundlicher Daten sowie die Weiterentwicklung des Bo-deninformationssystems sind Themen von gemeinsamen Interesse.

Diethard H. STORCH, Freiburg

Bayerisches Geologisches Landes-amt umorganisiert

Am 15. Mai 1996 erfolgte beim Bayerischen Geologischen Landesamt eine Änderung des Geschäftsverteilung. Danach hat das GLA sechs Abteilungen.

1. Zentrale Aufgaben

Leiter: Dr. Klaus DOBEN2. Geowissenschaftliche Informationssys-

teme Leiter: Dr. Günter FRIED

3. Geologische Landesaufnahme Leiter: Dr. Horst FRANK

4. Angewandte Geologie Leiter: Dr. Jan-Peter WROBEL

5. Geotechnik Leiter: Prof. Dr. Hans-Jörg OELTZ-

SCHNER6. Bodenkunde

Leiter: Dr. Werner GROOTENTALER

Präsident des Bayerischen Geologischen Landesamtes ist Hubert Schmid, sein Stell-vertreter Dr. Jan-Peter WROBEL. Dem Präsi-denten direkt unterstellt ist die Zentrale Verwaltung (Leiter: Bernhard STRASSER). Leiter der Aussenstelle Bamberg ist Dr. MURAD.

Die Anschrift des Landesamtes ist weiter-hin:

Postfach 40 03 46, 80703 München bzw.Heßstr. 128, 80797 München.Tel.: 089 / 1213-2600, Fax: 089/ 1213- 2647

Quelle: BDG-Mitteilungsblatt Nr. 71 (6/96)

AUS GESELLSCHAFTEN UND VERBÄNDEN

Medaille der Naturhistorischen Ge-sellschaft Hannover zum 200-jähri-

gen Jubiläum 1997Zum 200-jährigen Jubiläum der Naturhistori-schen Gesellschaft Hannover (NGH) soll eine Medaille herausgegeben werden, die auf der Vorderseite den Anlaß und das Ver-einsemblem enthält. Die Rückseite stellt an-hand einer Profilsäule wesentliche Ab-schnitte der hannoverschen Erdgeschichte dar, charakterisiert durch Symbole aus Pa-läofauna, -flora und anthropogenem Wirken. Der Medaillenentwurf stammt von Horst AUST. Es sind Prägungen in Feinsilber (999, ca. 50 gr) sowie in Tombak, bronze patiniert, vorgesehen. Der Durchmesser wird in bei-

den Fällen 50 mm betragen. Die künstleri-sche Überarbeitung und die Prägung wer-den durch das renommierte Unternehmen B.H. MAYER’s Kunstprägeanstalt KG, Pforz-heim erfolgen.

Zur Preisgestaltung:

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Die Silbermedaille wird ca. DM 95,-- kosten, die Medaille in Tombak ca. DM 65,--. Diese Preiskalkulation geht davon aus, daß jeweils 100 Stück abzusetzen sind. Bei einer Ab-nahme von mehr als jeweils 200 Stück erge-ben sich deutlich günstigere Preise. Die vor-stehenden Angaben enthalten die Mehr-wertsteuer sowie die Kosten für den Post-versand und eine Lieferung in PVC-Täsch-chen. Es ist vorgesehen, die Medaillen im Frühjahr 1997 auszuliefern.

Wer diese Medaille erwerben möchte, findet am Schluß dieses Heftes ein Bestellformu-lar. Trennen Sie dieses ab und senden es bis 15.01.1997 an die Naturhistorische Ge-sellschaft, Stilleweg 2, 30655 Hannover.

10 Jahre Niedersächsisches Um-weltministerium

In den niedersächsischen Medien hat das Niedersächsische Umweltministerium nicht immer positive Schlagzeilen. Dennoch wurde in dem zurückliegenden Jahrzehnt viel erreicht, auch wenn es nach Aussage der amtierenden Umweltministerin, Monika GRIEFAHN, sowie ihres Amtsvorgängers, Dr. Werner REMMERS, noch nicht genug ist. In einer gemeinsamen Pressekonferenz Ende August 1996 machten beide klar, daß trotz des gewachsenen Umweltbewußtseins und mancher Verbesserungen auf Umweltpolitik als eigenständigem Aufgabenfeld nicht ver-zichtet werden darf. Angesichts der andau-ernden Diskussion um den Standort Deutschland, in der Umweltschutz von vie-len nur als Störfaktor gesehen werde, müsse sich die Umweltpolitik umso lauter zu Wort melden. Die Auflösung von Umweltministe-rien, wie zuletzt in Baden-Württemberg, sei deshalb ein völlig falsches Signal.

Unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl war das Niedersächsische Umweltministerium auf Beschluß der Lan-desregierung am 15. Juli 1986 gegründet worden. Erste Aufgaben waren für die junge Behörde neben der Schaffung funktionsfähi-ger Strukturen vor allem die Entsorgung der

durch Tschernobyl radioaktiv verseuchten Molke, die Entschwefelung des Kraftwerks Buschhaus bei Helmstedt sowie erste Schritte zum Schutz der Nordsee. Die Ein-richtung des freiwilligen ökologischen Jahres und das Programm zur Entsalzung der We-ser waren weitere Schwerpunkte. Insbeson-dere durch den Aufbau effektiver Meßnetze und Überwachungssysteme von Luft und Wasser wurden wirksame Instrumente zur Beurteilung der Umweltbelastung geschaf-fen, was zu einer stetigen Verbesserung im Immissionsschutz geführt hat.

Mit dem Regierungswechsel 1990 wurden dann neue Schwerpunkte gesetzt. Die zu-nächst notwendige ”Reparaturtätigkeit" gra-vierender Umweltschäden verlagerte sich hin zu einer planvollen und koordinierten Umweltvorsorge, die Schäden möglichst im Ansatz vermeiden möchte. Da Querschnitts-orientierung und vernetztes Denken mit dem Ziel einer nachhaltigen Entwicklung noch nicht überall verankert sei, hält Monika GRIEFAHN das Niedersächsische Umweltmi-nisterium weiterhin für absolut notwendig.

Als wichtigen Schritt bezeichnet die Um-weltministerin den Wechsel der Natur-schutzabteilung aus dem Landwirtschafts-ressort in das Umweltministerium, da damit für einen Kernbereich der Umweltvorsorge Verantwortung übernommen wurde. Gerade im Naturschutz kann Niedersachsen gute Erfolge aufweisen. Als fachübergreifendes Ergebnis dieser Arbeit kann der vom Nieder-sächsischen Umweltministerium initiierte Umweltdaten-Katalog betrachtet werden, der momentan im Auftrag der Europäischen Umweltagentur (EEA) zu einem europäi-schen Umweltnetz EIONET ausgebaut wird, das Informationen über den Zustand der Umwelt aus allen europäischen Staaten sammeln und für Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit verfügbar machen soll.

Aber auch in der Abfallpolitik sei ein Umden-ken bei Wirtschaft und Verbrauchern erreicht worden. Mit vielen Aktivitäten im Sinne von Vermeidung, Verwertung und Verminderung von Abfällen hat die Landesregierung den Wandel beschleunigt. Schwierigkeiten und Mißerfolge gab es allerdings vor allem in der

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Atompolitik. Hier zeigt sich die Begrenztheit der Länderministerien, da das Atomgesetz, das die Atomenergie fördere, ein Bundesge-setz sei.

Die Ziele für die nächsten zehn Jahre sehen ein Programm ”Arbeit und Umwelt" als Chance für den Lebens- und Wirtschafts-raum Deutschland, die Umsetzung der Agenda 21 von Rio und ein Konzept

”Nachhaltiges Niedersachsen" vor. Nach Meinung der Umweltministerin hat sich die Erkenntnis, daß Umweltschutz nur vernetzt betrieben könne und in die Arbeit aller ande-ren Politikfelder integriert werden müsse, noch nicht überall durchgesetzt. Daran müsse weiterhin gearbeitet werden, ”auch wenn das anderen manchmal lästig ist".

Monika HUCH, Adelheidsdorf

MUSEEN UND ERWACHSENENBILDUNG

Wirbeltiere aus dem Niederrheini-schen Braunkohlenbergbau

Unter dem Motto ”Ur-Nashörner unter Pal-men - Aktuelle Funde aus den Braunkohlen-Tagebauen” findet vom 1.10.1996 bis zum 15.9.1997 im GOLDFUẞ-Museum im Geolo-gischen Institut der Universität, 53115 Bonn, Nußallee 8, eine Austellung statt, die anläß-lich der 148. Hauptversammlung der Deut-schen Geologischen Gesellschaft eröffnet wurde. Gezeigt werden u.a. Wirbeltiere und Pflanzenreste aus den niederrheinischen Braunkohle-Tagebauen aus den Sammlun-gen von Herrn von der HOCHT, Dr. WUTZLER (Rheinbraun AG) und des Ehepaares GROSSMANN. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr, sonntags von 13 - 17 Uhr. Auskünfte erteilt der Kustos des Instituts für Paläontologie, Dr. Martin SANDER.

Dieter STOPPEL, Hannover

Neandertal-Museum eröffnetUnweit der Fundstelle des ersten Neander-talers in einer inzwischen abgebauten Höhle bei Düsseldorf wurde am 10. Oktober das "Neandertal-Museum" eröffnet, das durch 4 Mio. Jahre Menschwerdung führt. Im Juni 1995 war der Grundstein für den technisier-ten Flachbau mit 1 500 m2 Ausstellungsflä-che gelegt worden. Für zwei Monate wurde das sonst im Tresor des Bonner Landesmu-seums verwahrte Schädeldach und die

Knochen des ersten, 1856 von FUHLROTT gefundenen Neandertalers an das neue Museum ausgeliehen.

Quelle: Mitt. Verband deutscher Höhlen- und Karstforscher, 4/1995, München; Ober-hessische Presse, Marburg, 8.10.1996

Sonderausstellung "Versteinerte Wälder" im Senckenberg-MuseumVom 25. November 1996 bis Ende März 1997 findet im Senckenberg-Museum in Frankfurt am Main eine Sonderaustellung zum Thema "Versteinerte Wälder - spekta-kuläre Zeugen der Vegetation vor mehr als 200 Millionen Jahren" statt. Unmittelbarer Anlaß hierfür ist die dauerhafte Aufstellung von zwei großen verkieselten Baumstäm-men im ersten Lichthof des Museums, die im Zusammenhang mit den laufenden Vor-bereitungen für eine neue Dauerausstellung zur Entwicklungsgeschichte der Pflanzen-welt mit Mitteln der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft angeschafft werden konnten.

Da die beiden Großobjekte aus Madagas-kar bzw. Arizona stammen, soll nun mit der kleinen Sonderausstellung darauf aufmerk-sam gemacht werden, daß versteinerte Wälder nicht nur in entfernten Gegenden der Welt zu finden sind. So kann durch das freundliche Entgegenkommen des Muse-ums für Naturkunde der Stadt Chemnitz und des Staatlichen Museums für Mineralogie

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und Geologie zu Dresden Material aus dem berühmten versteinerten Wald von Chem-nitz gezeigt werden. Hierzu kommen eige-ne, zum Teil hervorragend erhaltene Funde

aus der Wetterau direkt vor den Toren von Frankfurt.

Volker WILDE, Frankfurt/M.

PERSONALIA

Prof. Dr. phil. Hans HENTSCHEL ver-storben

Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Leben verstarb am 5.9.1996 in Wiesbaden der in-ternational bekannte Mineraloge Professor Dr. Hans HENTSCHEL im gesegneten Alter von 97 Jahren. Mit ihm ist ein bedeutender Kenner des hessischen Vulkanismus, be-sonders der submarinen paläozoischen Vul-kanite in der Lahn- und Dillmulde, von uns gegangen.

Nach der Teilnahme am 1. Weltkrieg stu-dierte Hentschel in seiner Heimatstadt Leip-zig am Mineralogischen Institut Naturwis-senschaften und blieb dort anschließend als Assistent und nach seiner Habilitation 1942 als Dozent. Zunächst kristallographisch ar-beitend, beschäftigte er sich später mit der Petrographie der Metamorphite der sächsi-

schen Mittelgebirge. Nach Kriegsende wurde er von den Amerikanern nach West-deutschland zwangsevakuiert.

Hans HENTSCHEL war als Mineraloge und Petrograph vom 15.5.1950 bis 31.10.1963 für das Hessische Landesamt für Bodenfor-schung in Wiesbaden tätig, dessen stellver-tretender Leiter er 1959 wurde. Durch seine Forschungsarbeiten trug er wesentlich zur Erkundung der Geologie Hessens und zur Klärung submariner vulkanischer Bildungen bei. Er erkannte die Tuffnatur der Schalstei-ne und arbeitete grundlegend über die Vor-gänge der Spilitisierung. Dabei war er als Kollege und Vorgesetzter bei seinen Mitar-beitern hoch geschätzt. Nach Beendigung seiner Dienstzeit als Regierungsdirektor führte er im Ruhestand seine Untersuchun-gen über den paläozoischen Magmatismus und die damit verbundenen Roteisenerz-La-gersttättenbildung im Lahn-Dillgebiet sowie über den tertiären Vulkanismus von Wes-terwald, Vogelsberg und Nordhessen als freiwilliger Mitarbeiter ehrenamtlich fort.

Seine wissenschaftlichen Arbeiten zum pa-läozoischen und tertiären Vulkanismus fan-den ihren Niederschlag sowohl in zahlrei-chen Publikationen als auch in mehreren Erläuterungen zur Geologischen Karte von Hessen 1 : 25 000. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit als apl. Professor an der Uni-verstät Mainz vergab und betreute er dane-ben Dissertationen. 1964 richtete er die 42. Jahrestagung der DMG in Mainz aus.

Als Vortragender und Gutachter war er über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und gefragt. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde ihm 1964 das Bundesver-dienstkreuz Erster Klasse verliehen.

Zahlreiche Kollegen des Hessischen Lan-desamtes für Bodenforschung, dem sich der

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Verstorbene bis zuletzt verbunden fühlte, begleiteten ihn auf seinem letzten Weg.

Heinrich ABEL, Wiesbaden

Nachruf: Prof. Dr. Walter CARLÉ

WALTER CARLÉ

23.06.1912 - 12.09.1996

Um die Mittagsstunde des 12. September 1996 starb Oberregierungsdirektor i.R. Prof. Dr. rer. nat. WALTER CARLÉ in seiner Woh-nung im Wohnstift Augustinum in Stuttgart-Riedenberg. Mit Professor CARLÉ ist einer der bedeutenden Landesgeologen der Bun-desrepublik Deutschland und ein internatio-nal angesehener und anerkannter Wissen-schaftler von uns gegangen. Die Deutsche Geologische Gesellschaft verlieh ihm 1983 die HANS-STILLE-Medaille. In die Deutsche Geologische Gesellschaft trat er 1933 ein und gehörte ihr bis zu seinem Tode, also 63 Jahre lang an. Er war Mitglied des Oberrheinischen Geologischen Vereins seit 1948 und dessen Ehrenmitglied seit 1971.

Die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg erhielt er 1981.

WALTER EDUARD HERMANN CARLÉ wurde am 23. Juni 1912 in Stuttgart-Cannstatt gebo-ren. Der Vater, GEORG CARLÉ, Oberinge-nieur und Abteilungsleiter beim Techni-schen Überwachungsverein Stuttgart, stammte aus Worms, die Mutter, ELISABETH, geborene KUNZ, aus Heidelberg. Die Vor-fahren waren Bauern, Weingänrtner und Handwerker. Der Namen CARLÉ geht auf aus Frankreich eingewanderte Hugenotten zurück.

Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs, im Herbst 1918, wurde WALTER CARLÉ ein-geschult. Ab 1921 besuchte er die Ober-realschule Stuttgart-Cannstatt. Dort wurde sein Interesse für die Naturwissenschaften geweckt. So war es für ihn selbstverständ-lich, daß er nach der 1930 abgelegten Rei-feprüfung Naturwissenschaften mit dem Hauptfach Botanik studieren wollte. Sein Konsemester HELMUT FAHRION, der spätere Chefgeologen und Direktor in der Brigitta-Elwerath-Betriebsführungsgesellschaft (BEB) begeisterte ihn so für die Geologie, daß es nicht lange dauerte, bis WALTER CARLÉ sein Hauptfach wechselte. Die Ent-scheidung wurde ihm durch die hervorra-genden Vorlesungen von GEORG WAGNER, dem Altmeister süddeutscher Erd- und Landschaftsgeschichte, und von BRUNO VON FREIBERG, später Ordinarius in Erlangen, erleichtert. Allerdings behielt er die anderen Fächer bei, da er sein Studium damals noch auf das Examen für das Höhere Lehramt ausgerichtet hatte. Zum Sommersemester 1932 wechselte er an die Universität Kiel. ERICH WASMUND, dessen Vorlesungen es ihm besonders angetan hatten, redete ihm das Streben nach dem Höheren Lehramt aus und empfahl ihm, im nächsten Semes-ter nicht wie geplant nach München, sondern zu HANS STILLE nach Berlin zu ge-hen. Er tat dies im Wintersemester 1932/33 und blieb dort bis 1936.

Für einen Studenten der Geologie muß Ber-lin damals eine Art Eldorado gewesen sein. Aus der großen Anzahl von Geowissen-schaftlern, die dort lehrten. hob WALTER

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CARLÉ in seinen Lebenserinnerungen fol-gende Persönlichkeiten hervor: Am Institut außer HANS STILLE noch WERNER QUEN-STEDT und FRANZ LOTZE, ferner der Minera-loge PAUL RAMDOHR. Von der Preußischen Geologischen Landesanstalt FRITZ DAHLGRÜN, WALTER GOTHAN und ERICH STACH sowie der freiberuflich tätige Montangeologe ERICH HAARMANN. Die Aus-bildung der Studenten war vielseitig und gründlich, mit hohen Anforderungen an den Arbeitseinsatz. Nach dem Vorexamen war der Weg frei für die Doktorarbeit. Von sei-nen Lehrern HANS STILLE und FRANZ LOTZE erhielt er die Anregung, das Saxonium des nordwestlichen Harzrandes zu untersuchen. Der Titel der mit "sehr gut" beurteilten Dis-sertation lautet: "Die saxonische Tektonik westlich und nordwestlich des Harzes (Gittelder Graben und Lutterer Sattel)". Er wurde 1936 promoviert. Die Promotionsur-kunde mit der Ernennung zum Dr. rer.nat. der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin wurde allerdings erst am 13.6.1938 ausge-stellt, nachdem die Arbeit gedruckt erschie-nen war. Das Erste Staatsexamen bestand er am 21.11.1936 an der Preußischen Geologischen Landesanstalt in Berlin.

Ab 1.11.1936 bis zum Ende des Jahres 1937 war er wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Geologischen Staatsinstitut Hamburg. Dort konnte er bei ROLAND BRINKMANN seine Kenntnisse in Geologie auf eine breite Basis stellen. Schon vor seiner Anstellung hatte er in seiner württembergischen Heimat mit dem Fahrrad zahlreiche Aufschlüsse aufgesucht und tektonische Messungen, vor allem auch der Kleintektonik, vorgenom-men. Dies führte er in den Ferien während seiner Assistentenzeit in Hamburg weiter. Neben den Arbeiten für den laufenden Ins-titutsbetrieb beschäftigte es sich intensiv mit der Glazialtektonik im norddeutschen Flachland. Er konnte die Stauchung des interglazialen Kieselgurvorkommens von Ohe (Lüneburger Heide) auf Saale-eiszeitli-chen Ablagerungen durch einen Gletscher des Warthe-Vorstoßes nachweisen. Daraus schloß er auf eine eigenständige Warthe-Eiszeit, was heute zwar anders gesehen wird, jedoch in damaliger Zeit einen beach-

tenswerten Beitrag für die Stratigraphie des norddeutschen Pleistozäns darstellte. ROLAND BRINKMANN mußte aus politischen Gründen seinen Lehrstuhl abgeben. Die dadurch "führungslos" gewordenen Assis-tenten PAUL SCHMIDT-THOMÉ und WALTER CARLÉ holte FRANZ LOTZE, der inzwischen Chef der geologischen Abteilung des deutsch-spanischen Bergwerkunterneh-mens Montana S.A. geworden war, nach Spanien. Der Sitz der Firma war in Bilbao, doch arbeitete WALTER CARLÉ letztlich im Auftrag des Reiches hauptsächlich in Gali-zien, im Nordwesten Spaniens.

Die Untersuchungsarbeiten der Firma, hauptsächlich auf Vorkommen von Wolfram und Zinn, unterlagen der Geheimhaltung, so daß darüber keine Publikationen möglich waren. Einige Erkenntnisse der Spezialkar-tierungen konnten jedoch in eine tektoni-sche Übersicht, deren Grundlagen auf Dienstfahrten und in der Freizeit gewonnen wurden, eingearbeitet werden. Es gelang ihm weit durchhaltende Grabenzonen aus-zuweisen, die auch morphologisch zu er-fassen sind. Letztlich sind 20 Veröffentli-chungen zustande gekommen, die auf seine Zeit in Spanien zurückgehen. An ihnen wird bereits ein Arbeitsstil erkennbar, der sich wie ein roter Faden durch sein Leben und sein Werk zieht: Sobald er auf ihm Unbekanntes stieß, ging er der Sache nach und prüfte, was darüber bekannt war. Bei nicht ausreichend vorhandenen In-formationen untersuchte er selbst die Tatbestände und beschrieb sie, unterstützt durch Zeichnungen, um sie dann in einen größeren Rahmen zu stellen. Dabei beschränkte er sich nicht nur auf Geologie. Ein gutes Beispiel dafür ist seine ausge-zeichnete Studie über Maisspeicher im Nordwesten der Iberischen Halbinsel.

Die Tätigkeit in Spanien endete Mitte des Jahres 1940 und er kehrte durch das inzwi-schen besetzte Frankreich zurück nach Ber-lin, wo er am 1. September als wissen-schaftlicher Angestellter in die Reichsstelle für Bodenforschung aufgenommen wurde. Nach zwei Meldearbeiten "Der tektonische Charakter der südwestdeutschen Schich-

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tenverbiegungen" und "Die Molybdänvor-kommen zwischen Le Thillot, Chateau Lam-bert und St. Maurice (Dep. Vosges und Haute Saone)" legte er am 13.11.1941 die 2. Staatprüfung für die Anstellung bei der Reichsstelle, später Reichsamt, für Boden-forschung ab. Am 16. Mai diesen Jahres heiratete er RUTH NEUHAUS aus Remscheid. Sie hatten sich bei der Bergbaufirma in Spanien kennengelernt.

Anfang Dezember 1941 wurde WALTER CARLÉ zur Wehrmacht eingezogen und in Berlin-Spandau zum Pionier ausgebildet. Im März 1942 wurde er zum Einsatz an der Ostfront in den Kessel von Demjansk geflo-gen. Bis zu seiner Verwundung am 10. Fe-bruar 1945 war er mit längern Unterbre-chungen an der Ostfront eingesetzt. Mit ei-nem Bauchschuß kam er aus Ostpreußen über die Ostsee nach Kiel und mit einem Lazarettzug nach Komotau im Sudetenland. Sobald er sich wieder bewegen konnte, ge-langte er in nicht ungefährlicher privater Ab-setzbewegung in das Benediktinerinnen-Kloster Tutzing am Starnberger See und dort dann auch in amerikanische Gefangen-schaft. Nach der Entlassung kehrte er am 15. Juni 1945 in das Haus der Eltern zu seiner Frau und fast dreijährigen Tochter zurück. Von den Eltern lebte nur noch der Vater. Die Mutter war im gleichen Jahr ge-storben.

Angeregt durch die Beobachtung der Klein-tektonik in Aufschlüssen bei Stuttgart machte sich WALTER CARLÉ schon 1936 nach seiner Promotion Gedanken über die Ausbildung des Saxonikums in Südwest-deutschland. Während des Krieges führte er in seiner Brieftasche stete eine Skizze des mitteleuropäischen Saxonikums mit sich, anhand derer er in seiner Freizeit Überlegungen zur Tektonik dieses Gebiets anstellte. Wie sehr ihn diese Gedanken umtrieben, zeigt sein Bekenntnis, daß er noch am Tag seiner Heimkehr in den Keller stieg, um seine Bibliothek, Zettelkästen und Entwürfe heraufzuholen und zu sichten. Bei der Gemeinde Korntal arbeitete er bis Ende Oktober als Hilfsarbeiter, mußte diese Tä-tigkeit dann aber aus gesundheitlichen

Gründen aufgeben. Nun hatte er wieder Zeit für die Geologie. Die vielen, damals im Land noch vorhandenen Aufschlüsse wurden mit dem Rad angefahren. So mehrten sich Details, Erkenntnisse und Überblick. Diese mit großem körperlichen Einsatz und immensem Fleiß über Jahre hinweg voran-getriebene Arbeit wurde in der "Geotektoni-schen Übersichtskarte der Südwestdeut-schen Großscholle, 1:1 000 000" zusam-mengefaßt. Sie konnte als Probedruck erstmals bei der "Oberrhein"-Tagung 1950 in Radolfzell vorgestellt werden und erregte großes Aufsehen. Die inzwischen immer wieder nachgedruckte Karte zeigt klar die großen tektonischen Linien und Elemente Süddeutschlands. Dies ist nicht zuletzt der ungewöhnlichen Farbgebung zu verdanken, die der einfallsreiche württembergische "Landesgeologe" und Kartenspezialist FRITZ WEIDENBACH angeregt hatte, nämlich die tektonischen Elemente farblich herauszuhe-ben. Daraus wurde die Idee entwikelt, Tiefzonen durch kalte(grau, blau), Hochzo-nen durch warme Farben(rot, gelb) darzu-stellen. Drei Jahre später habilitierte WALTER CARLÉ sich mit der 1955 erschiene-nen großartigen Zusammenfassung seiner tektonischen Studien: Bau und Entwicklung der Südwestdeutschen Großscholle. Damit hat er unter diesen Schwerpunkt seiner Forschungen, die immerhin zwanzig Publi-kationen zeitigten, einen Schlußstrich ge-zogen.

Die 1903 gegründete Geologische Abteilung des Württembergischen Statistischen Lan-desamts war seit Kriegsende nicht mehr funktionsfähig. Mitte Juni 1946 erhielt der wenige Wochen zuvor aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrte FRITZ WEIDENBACH den Auftrag, die Geologische Abteilung wieder aufzubauen. Die Verhand-lungen mit den Behörden zogen sich jedoch in die Länge bis die amerikanische Besat-zungsmacht eine genaue Darstellung der Wasservorkommen, der Bodenarten und eine kartenmäßige Erfassung der Steinbrü-che forderten. Am 1. September 1946 nahm die neu formierte Geol. Abt. des Württ. Sta-tist. Landesamts im Rahmen eines Sonder-auftrags wieder die Arbeit auf. WALTER

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CARLÉ war unter den acht Geologen der ersten Stunde. Bei der Einteilung der Dienstbezirke erhielt er im Norden des damaligen Landes Württemberg-Baden die Kreise Mergentheim, Künzelsau, Schwä-bisch Hall und Crailsheim mit den Bädern Mergentheim, Ingelfingen und Schwäbisch Hall. Damit wurden in mehrfacher Hinsicht für die weiteren Tätigkeiten und Schwer-punkte seiner Arbeit die Weichen gestellt: Fertigung von Gutachten, Kartierung, Ein-arbeitung in die Hydrogeologie, mit beson-derer Berücksichtigung des Mineral- und Thermalwassers sowie die Erhebungen zur Geschichte württembergischer Salinen.

Sein damaliges Arbeitsgebiet wird haupt-sächlich von Muschelkalk mit Erosionsres-ten des Unteren Keupers eingenommen. Im Süden ist der Stufenrand des Mittleren Keupers erfaßt. Im Taubertal und einigen Nebentälern ist der Obere Buntsandstein angeschnitten. Naturgemäß überwogen deshalb bei den rund 1600 Gutachten, die er während seiner Dienstzeit bearbeitete, Gutachten zur Wassererschließung, zur Abgrenzung von Schutzgebieten, Erschlie-ßung von Rohrstoffen und Deponierung von Müll. Auch bei der Stellungnahme zu Be-bauungsplänen ging es in seinen Kreisen überwiegend um die Beeinträchtigung des Grundwassers und weniger um Fragen der Ingenieurgeologie. Schon der dritte Gut-achtenantrag aus seinem Gebiet führte ihn nach Bad Mergentheim. Es sollte geklärt werden, ob der im Kurbereich geplante An-stau der Tauber zur Energiegewinnung die Mineralquellen schädigen könne. Die vor-handenen Unterlagen waren dürftig und seine Kenntnisse auf diesem Gebiet auch. Das war für ihn eine Herausforderung, der er sich in gewohnt gründlicher und hart-näckiger Weise stellte. Um einen besseren geologischen Überblick zu gewinnen kar-tierte er die nähere und weitere Umgebung und legte damit den Grundstein für die von ihm gefertigten Blätter Mergentheim, Lauda und Weikersheim der Geologischen Karte 1:25 000. Daneben arbeitete er sich in die Hydrogeologie und in die Balneologie ein.

Auf seinen Vorschlag, in der Tiefe kohlen-dioxidreiche Sole zu gewinnen, wurde 1952 eine Bohrung abgeteuft, durch die erstmals die Ausbildung und Mächtigkeit des Bunt-sandsteins und des Zechsteins in dieser Gegend festgestellt werden konnte. Bei 551 m war im Rotliegenden die Endteufe er-reicht. Das in der "Paulsquelle" genannten Bohrung mit 50 l/min. geförderte Mineral-wasser stammt aus dem Buntsandstein. Es ist ein eisen- und jodhaltiger Sol-Säuerling mit einem Lösungsinhalt von 65 520 mg/kg Wasser, der aber nicht genutzt wird. Er er-griff von nun an jede Möglichkeit, sich auf diesem Sektor weiterzubilden und sein Ar-chiv zu erweitern. Rasch verschaffte er sich einen Überblick über die Mineralwasserpro-vinzen Deutschlands und arbeitete in den fünfziger Jahren im "Hydrogeologischen Ar-beitskreis" des Bundeswirtschaftsministeri-ums mit. Dort setzte er sich dafür ein, daß in die von RUDOLF GRAHMANN herausgege-bene "Hydrogeologische Übersichtskarte der Bundesrepublik Deutschland 1:500 000" die Mineralwässer aufgenommen wurden und war direkt am Entstehen von fünf Blät-tern dieser Karte beteiligt. Er entwickelte sich zu einem gefragten Fachmann auf die-sem Gebiet. So gehörte er der ständigen Kommision der hydrogeologischen Sachbe-arbeiter der bundesdeutschen Geologi-schen Landesämter an und war Mitglied im naturwissenschaftlich-technischen Arbeits-kreis und in der Abteilung Bäder-wissenschaft des Deutschen Bäderverban-des. Jahrelang referierte er den Sektor Mi-neral- und Thermalwässer im Geologischen Zentralblatt. Die über ein Vierteljahrhundert weitergeführten Arbeiten fanden ihren krö-nenden Abschluß in seinem 1975 erschie-nenen Buch "Die Mineral- und Thermalwäs-ser von Mitteleuropa. Geologie, Chemis-mus, Genese". Es ist ein Nachschlagewerk der Sonderklasse, das in dieser ausführli-chen und umfassenden Weise Vorbild für Werke auf anderen Gebieten sein kann.

1949 regte er die Gründung des Volksbil-dungswerks Korntal an, das im Herbst seine Tätigkeit aufnahm. Er war zuerst Leiter und später 1. Vorsitzender dieser Bildungsein-richtung. Zur selben Zeit wurde er Lehrbe-

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auftragter an der Technischen Hochschule Stuttgart mit Vorlesungen über Tektonik, Regionale Geologie und Hydrogeologie der Mineral- und Thermalwässer. Im Sommer 1951 lernte ich WALTER CARLÉ kennen, hörte einige Semester lang seine Vorlesun-gen und nahm an tektonischen Übungen teil. Die Vorlesungen begannen jeweils montags um acht Uhr. Den frühen Zeitpunkt wählte er, damit seine Dienstgeschäfte nicht zu kurz kamen. Es war faszinierend, wie er von dem Stoff, den er vortrug, begeistert war, und wie er das Feuer, das in ihm brannte, auf die Studenten übertrug oder doch zu übertragen versuchte. In späteren Jahren ließ die Zahl seiner Hörer aber deutlich nach. Ein reicheres Angebot an Vorlesungen durch mehr Lehrkräfte, der frühe Zeitpunkt seiner Vorlesung sowie die Tatsache, daß er nicht prüfte, mögen die Gründe dafür gewesen sein. Er wurde 1953 Privatdozent und 1960 apl. Professor. Seine Lehrtätigkeit beendete er 1972.

Die Geologische Abteilung des Württember-gischen Statistischen Landesamts ging 1952 im neu gegründeten Geologischen Landesamt Baden-Württemberg auf, blieb jedoch als Zweigstelle Stuttgart für die Tä-tigkeiten in Nordwürttemberg erhalten. WALTER CARLÉ wurde 1954 Landesgeologe, 1959 Oberlandesgeologe, 1970 Regie-rungsdirektor und 1974 Oberregierungsdi-rektor. Von 1970 bis zu seinem Ausschei-den Ende Juni 1975 war er Leiter der Zweigstelle. Ob als akademischer Lehrer oder staatlicher Geologe war es ihm ein be-sonderes Anliegen, den Nachwuchs zu för-dern. Dafür setzte er sich ein, wo immer er konnte.

Ein Gutachten für die Stadt Mosbach und das in diesem Zusammenhang mit dem his-torisch sehr interessierten und versierten Präsidenten des Geologischen Landesamts, FRANZ KIRCHHEIMER, geführte Gespräch ga-ben den Anstoß für die ab 1958 über zwei Jahrzehnte andauernden CARLÉschen For-schungen zur Geschichte von Salinen und Salinisten in Baden-Württemberg. In un-glaublich rascher Folge erschienenen Be-schreibungen von Salinen mit zahlreichen

technischen Details und von Würdigungen der für den Aufbau und den Betrieb der Salinen verantwortlichen Männer. Seiner Ausdauer und seinem Spürsinn verdanken wir, daß geschichtlich bedeutendes, in Archiven versunkenes Material veröffentlicht wurde. So konnte THEO SIMON von der Zweigstelle Stuttgart des Geologischen Landesamts auf seinen Vorarbeiten auf-bauen und die Kenntnisse erweiternd eine groß angelegte Zusammenschau über "Salz und Salzgewinnung im nördlichen Baden-Württemberg. Geologie, Technik, Geschich-te" geben.

Unter der großen Zahl von Gutachten stell-ten die zur Rohstoffgewinnung nur einen kleinen Anteil. Sie bezogen sich hauptsäch-lich auf die Gipsvorkommen in den Kreisen Crailsheim und Schwäbisch Hall, die an den Gipskeuper des Mittleren Keupers gebun-den sind. Von bleibendem Wert für die Lan-desgeologie ist jedoch die in diesem Zu-sammenhang "nebenbei" erfolgte Kartie-rung des Blattes Crailsheim der GK 25, das 1980 erschien.

In seinem Ruhestand hat er noch rund 50 Veröffentlichungen zu Papier gebracht, für die das Material schon gesammelt war oder das er noch sammelte, wenn ihm eine neue Idee aufblitzte. Mit vollem Einsatz widmete er sich zu Beginn des letzten Lebensjahr-zehnts einer wissenschaftshistorischen Ar-beit, in der nochmals seine ganze Schaf-fenskraft, sein umfangreiches geologisches Wissen, sein kritisches Werten von Tatsa-chen und Personen, sein organisatorisches Geschick und seine Menschlichkeit zusam-menwirkten. Das Werk "WERNER-BEYRICH-VON KOENEN-STILLE. Ein geistiger Stamm-baum wegweisender Geologen" ist meister-haft und wurde von ihm selbst als gelunge-ner Abschluß seiner Lebensarbeit gesehen.

Die Schwerpunkte seiner Forschungen sind mit einem Blick zu erfassen (Abb. 1). Von den vielen noch nicht erwähnten der insge-samt 261 Arbeiten sei noch eine herausge-stellt: Der Kilimandjaro. Auf einer Safari in Ostafrika, an der er 1969 mit seiner Frau teilnahm, hatte er das Bergmassiv schon von drei Seiten aus gebührender Entfer-

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nung gesehen. Nun wurde der Wunsch, ihn zu besteigen immer stärker, zumal das el-terliche Haus in der Rebmannstraße in Korntal steht. Der in Gerlingen geborene, in Korntal beerdigte JOHANNES REBMANN war Missionar und der Entdecker des Kibo, des Kilimandjaro-Gipfels in Tanzania. Gleich nach seiner Pensionierung unternahm WALTER CARLÉ Ende Juli 1975 den ersten Besteigungsversuch, den er aber in 5 200 m Höhe abbrechen mußte. Im zweiten An-lauf, anderthalb Jahre später, konnte er den Gipfel des Kibo erringen. Im Alter von fast 65 Jahren eine großartige Leistung. Die noch im selben Jahr erschienene, gut be-bilderte Arbeit bietet die Erforschungsge-schichte, eine Beschreibung von Klima, Ve-getation und Geologie sowie der persönli-chen Eindrücke von diesem Berg. Es ist eine gelungene Synthese seiner umfangrei-chen Literaturstudien mit eigenen Beob-achtungen und Erfahrungen.

Ende der sechziger Jahre hatte er einen Ruf an die Universität in Münster in West-falen als Nachfolger von FRANZ LOTZE. Er lehnte ihn nach reiflicher Überlegung ab, weil er sich der einheimischen Geologie verpflichtet sah und auch den Aufstieg in der Hierarchie des Geologischen Lanse-samts vor Augen hatte.

In seinen Erinnerungen gibt WALTER CARLÉ an, er hätte seine Veröffentlichungen nicht aus Ehrgeiz geschrieben, sondern aus inne-rem Drang und aus Begeisterung für den je-weiligen Stoff. Das ist richtig und nicht ganz richtig zugleich. Tatsächlich war er über jede neue Erkenntnis voll jugendlichen Schwungs begeistert und wollte andere da-ran teilhaben lassen, was ihm durch die Leichtigkeit des Formulierens in Wort und Schrift auch meisterhaft gelang. Hinzu ka-men seine Beständigkeit, ja Hartnäckigkeit im Erforschen schriftlicher Quellen, sein Er-kennen von Zusammenhängen und sein im-menser Fleiß. Eigenschaften, auf denen sein Erfolg und die reiche Ernte, die er ein-fahren durfte, beruhten. Er war mit Recht darauf stolz. Hinzu kam aber auch das Be-streben, eine Sache gut zu machen und zu Ende zu führen, das man gesunden Ehrgeiz

nennen darf. Daneben existierte jedoch noch eine Triebfeder, die er selbst nicht er-kannte oder aber verdrängte, nämlich - vielleicht nur sich - zu beweisen, was er zu leisten vermochte.

Im Herbst 1978 starb seine geliebte Frau RUTH. Die Töchter lebten weit entfernt. Die Einsamkeit bedrückte ihn sehr. Mitte der achtziger Jahre verkaufte er das elterliche Haus und zog in das Wohnstift Augustinum in Stuttgart-Riedenberg. Dort kümmerte er sich neben seinen wissenschaftlichen Arbei-ten, die er weiterführte, um andere Be-wohner des Stifts, die körperlich nicht mehr so gut beieinander waren wie er. Von sei-nem Zimmer im 13. Stock konnte er einen herrlichen Blick über die Filder und den Westrand des Schönbuchs genießen. Von manchem Liebgewonnenem und von den meisten geologischen Schriften und Bü-chern mußte er sich allerdings aus Platz-gründen trennen.

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Kurz nach seinem 80. Geburtstag erlitt er einen Herzinfarkt und eine Beeinträchtigung der Sehkraft des linken Auges. Im Februar 1994 wurde über Nacht auch sein rechtes Auge, wohl infolge von Druchblutungsstö-rungen, so in Mitleidenschaft gezogen, daß er nur noch schemenhaft sehen und nicht mehr lesen und schreiben konnte. Das war ein harter Schlag für ihn. Einige Freunde und frühere Mitarbeiter besuchten ihn im-mer wieder, doch war sein Denken durch fehlende neue Impulse in der letzten Zeit zunehmend rückwärts gerichtet.

Es ist unmöglich, der Vielfalt und Leistun-gen einer so herausragenden Persönlichkeit wie WALTER CARLÉ in einem Nachruf gerecht zu werden. Er selbst schrieb in sei-nen Lebenserinnerungen: "Ich war so gern Geologe". Wer ihn kannte und seine Arbei-ten kennt, darf getrost ergänzen: man spürte es und kann es nachempfinden. Viel wichtiger als alle beruflichen Verdienste ist jedoch, daß man sagen kann, er war ein außergewöhnlicher und guter Mensch. Dies soll in der Erinnerung lebendig bleiben.

Winfried REIFF, Leinfelden-Echterdingen

Zum Gedenken an Prof. Dr. Willi PAUL (1907-1996)

Am 02.10.1996 verstarb im Alter von fast 89 Jahren Prof. Willi PAUL in Vöhrenbach. Der Verstorbene war seit Jahrzehnten freiwilli-ger und ständiger Mitarbeiter des Geologi-schen Landesamts Baden-Württemberg. Er gehörte zu den ersten 10 Herren, denen 1948 von der Badischen Geologischen Landesanstalt im Einvernehmen mit dem Badischen Ministerium der Wirtschaft und Arbeit dieser Status verliehen wurde. Dies erfolgte "in dankbarer Anerkennung der Verdienste um die Geologie des Landes", obgleich er gar keine reguläre Ausbildung zum Geologen durchlaufen hatte. Zwar war ein Studium der Geologie sein größter Wunsch gewesen, widrige familiäre Ver-hältnisse in seiner Jugend hatten dies je-doch verhindert. Der am 5. 10. 1907 in Vil-lingen geborene junge Mann mußte einen

Beruf erlernen, der es erlaubte, möglichst rasch auf eigenen Beinen zu stehen. So wurde er Industriekaufmann und erlangte im Laufe der Zeit bei verschiedenen feinme-chanischen Firmen im Schwarzwald leiten-de Stellungen.

Willi PAUL widmete sich neben seiner erfolg-reichen Berufsarbeit der Geologie, aber nicht wie ein Sammler und Liebhaber, son-dern als echter Forscher nach neuen Er-kenntnissen ringend. Das Rüstzeug dazu hatte er sich im Selbststudium sowie durch enge Kontakte zu Geologen, insbesondere der früheren Badischen Geologischen Lan-desanstalt und des Geologischen Instituts der Universität Freiburg erworben. Ent-scheidend für seine Erfolge war seine Gabe zu originellen Beobachtungen, Fragestel-lungen und Deutungen.

Zuerst befaßte Willi PAUL sich in einer viel-beachteten Arbeit (1936) mit der Gliederung des Hauptmuschelkalks am südöstlichen Schwarzwald. Berufsbedingt kam er danach in den Grundgebirgsschwarzwald, wo er sich geologisch zunächst in der Wüste fühlte. Aber gerade hier hat er dann seine wichtigste Tätigkeit entfaltet, die Suche nach Deutungen der Landschaftsformen. Die Fragen dazu hatten sich ihm bei unzäh-ligen Fahrten in alle Ecken und Winkel, vor allem des Mittleren Schwarzwalds, aufge-drängt. Die von ihm gefundenen Antworten waren zuerst einmal tektonischer Art. Aus-gehend von einer alten Fläche, deren Hö-henlage er verfolgte, konnte er eine tektoni-sche Karte des Mittleren Schwarzwalds entwerfen und damit Vorstellungen über den Bau der Erdkruste in ein Gebiet hinein-bringen, das bislang in dieser Hinsicht we-nig erforscht war. Doch damit nicht genug: Von den tektonisch bedingten Großformen ging Willi PAUL zu den diese überlagernden Skulpturformen über, die Informationen über eiszeitliche Ereignisse enthalten.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen wurden in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Willi PAUL hat sie aber auch bei zahlreichen Exkursionen der Fachwelt und vielen interessierten Heimatfreunden vorgestellt. Er entfaltete darüber hinaus

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eine lebhafte Vortragstätigkeit, vor allem in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Villingen und dem Verein für Geschichte und Naturgeschichte der Baar in Donau-eschingen. Dabei führte er viele interes-sierte Menschen, weit über die engere Hei-mat hinausgehend, in Grundlagen und Probleme der Geologie ein.

Für seine äußerst fruchtbare Tätigkeit zur Erforschung und Verbreitung des Verständ-nisses der heimischen Landschaft und För-derung der Geologie wurde Willi Paul vom Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg 1980 durch die Verleihung des Titels "Professor" geehrt. Willi PAUL war Geologe nicht von Beruf, sondern aus Beru-fung.

R. HÜTTNER & Diethard H. STORCH, Frei-burg/Breisgau

Dr. Fritz WEIDENBACH wurde 95 Jahre

Am 15. August 1996 wurde der frühere Leiter der Geologischen Abteilung des Württembergischen Statistischen Landes-amts und später der Zweigstelle Stuttgart des Geologischen Landesamts Baden-Württemberg, Regierungsdirektor i. R. Dr. Fritz WEIDENBACH, 95 Jahre alt.

Der Nestor der schwäbischen Geologen wurde 1901 in der Mittleren Mühle in Ehlen-bogen zwischen Loßburg und Alpirsbach im Schwarzwald geboren. Die Umgebung - Wiesen, Wald, Berge und Forellengewässer - sowie die väterliche Mühle wirkten mächtig auf den Jungen ein. Seine Beobachtungs-gabe wurde sicherlich auch auf dem tägli-chen Weg zur Einklassenschule in Ehlen-bogen und später der Realschule in Freu-denstadt gefordert und gefördert. Ab 1917 ging er in Esslingen zur Schule, weil man in Freudenstadt damals noch kein Abitur er-werben konnte.

Von 1920-1925 studierte F. WEIDENBACH Geologie und Mineralogie in Stuttgart und Tübingen. Mit der Arbeit "Die Amphibolite des Kinzig- und Renchgebiets und ihre Be-

ziehungen zu den Schwarzwälder Gneisen" wurde er 1925 promoviert. Nach kurzer As-sistentenzeit in Tübingen wurde er 1926 als Hilfsgeologe bei der Geologischen Abtei-lung des Württembergischen Statistischen Landesamts in Stuttgart eingestellt. Seine Tätigkeit und seine Aufgaben in dieser Ein-richtung waren sehr vielseitig und erfolg-reich, so daß er es bis zum Leiter dieser Einrichtung brachte (1948-1952). Mit Grün-dung des Geologischen Landesamts Ba-den-Württemberg wurde er Leiter der Zweigstelle Stuttgart. Diese Aufgabe erfüllte er bis zu seiner Pensionierung 1966. Auch danach war er als gefragter Gutachter tätig - als 85jähriger hat er am Heiligen Abend 1986 sein letztes Gutachten zur Post ge-bracht, wie er einmal berichtete!

In den vierzig Berufsjahren hat er so vieles geleistet, daß hier gar nicht alles erwähnt werden kann. Hervorgehoben seien seine Geologischen Karten: Als bisher unübertrof-fenes Meisterwerk gilt die Geologische Übersichtskarte von Württemberg 1 : 200 000 in vier Blättern, deren 1. Auflage 1929-1933 erschien. Die von ihm überarbeitete REGELMANN-Karte erschien 1938 als Geolo-gische Übersichtskarte von Südwest-deutschland 1 : 600 000. Geologische Spe-zialkarten (Waldsee, Biberach, Ochsenhau-sen und Aulendorf) sowie die Übersichts-karte des Iller-Riß-Gebiets 1 : 100 000 stammen von ihm und erfuhren mehrere Auflagen.

Bereits vor Ausbruch des 2. Weltkriegs mußte F. WEIDENBACH als Wehrgeologe beim Aufbau des Westwalls tätig werden, wo er sich mit Bodenmechanik und Inge-nieurgeologie beschäftigte. Ab 1940 wurde er als Chefgeologe der Luftwaffe im Reichsluftfahrtministerium in Berlin einge-setzt, was zur Tätigkeit in verschiedenen Ländern Europas führte.

Nach der Rückkehr (1946) aus amerikani-scher Kriegsgefangenschaft widmete er sich aktiv dem Wiederaufbau in Württemberg, das bedeutete vor allem die Erschließung von Trink- und Heilwasser, die Ausweisung von Wasserschutzgebieten sowie die Bear-beitung ingenieurgeologischer Fragestellun-

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gen, z. B. bei der Gründung der Todtsburg-brücke am Albaufstieg der Autobahn und beim Bau des Pumpspeicherwerks Glems.

Die vielseitige Tätigkeit führte natürlich zu einer Anhäufung umfangreichen Wissens, das sowohl in Publikationen (u. a. über den Weißjurakarst), in Diskussionen, auf Exkur-sionen und von ihm geleiteten Tagungen als auch in Vereinen (jahrelang war er z. B. Vorsitzender des Oberrheinischen Geologi-schen Vereins) weitergegeben wurde. Die Deutsche Quartärvereinigung würdigte sei-ne Leistungen 1968 durch die Ernennung zum Ehrenmitglied.

Erwähnt seien auch seine Erzählkunst, die in zwei längst vergriffenen Büchlein über das Ehlenboger Tal und über Geologen ("Von Gekritzten und Geschlitzten") dauer-haft dokumentiert ist, und sein Verhalten. Diejenigen, die das Glück hatten, mit ihm zusammen arbeiten zu dürfen, betonen im-mer wieder seine Kollegialität, Menschlich-keit und Kameradschaftlichkeit. Er wollte immer nur "primus inter pares" sein.

Wir wünschen dem rüstigen Jubilar, daß er noch lange als Vorbild unter uns bleiben möge.

Diethard H. STORCH, Freiburg/Breisgau

Prof. Dr. Horst SCHNEIDER wurde 60 Jahre alt

Der Präsident des Geologischen Landes-amts Baden-Württemberg wurde am 10. September 60 Jahre alt. Der in Birkenfeld (heute Rheinland-Pfalz) Geborene studierte in Göttingen und Heidelberg Geologie. Nach dem Studium arbeitete er u. a. zwei Jahre bei der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz. Als Montangeologe war Horst SCHNEIDER in Zaire, Australien, Ecuador, Costa Rica, den USA und den Niederlanden tätig. Im Niedersächsischen Sozialministeri-um war er von 1977 - 1983 für sicherheits-technische Aspekte bei der Endlagerung zuständig. Von 1983 bis Anfang 1992 leitete er den Bereich "Berg- und kerntechnische Sicherheit" und die Abteilung "Sicherheit der Endlagerung" bei der Physikalisch-Techni-schen Bundesanstalt bzw. beim Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter. Seit Februar 1992 ist er Präsident des in Freiburg an-sässigen Geologischen Landesamts Baden-Württemberg. Unter seiner Leitung wurden im Geologischen Landesamt verstärkt digi-tale Verfahren bei der Herstellung geologi-scher Karten eingesetzt.

Diethard H. STORCH, Freiburg/Breisgau

NEUE KARTEN - NEUE BÜCHER

”scriptum” - eine neue Schriften-reihe des Geologischen Landesam-

tes Nordrhein-WestfalenMit ”scriptum” hat das Geologische Landes-amt Nordrhein-Westfalen eine neue Schrif-tenreihe eröffnet, die in zwangloser Folge aktuelle Ergebnisse zur Geologie, zum Bo-den, zum Grundwasser, zu Rohstoffen und zur Ingenieurgeologie bekannt machen soll. Hierbei soll über laufende Arbeiten, der Do-kumentation von Projekten und Beschrei-bung von Methoden informiert werden.

Im ersten Heft stellen Gert MICHEL, Ulrich ADAMS, Georg SCHOLLMAYER unter dem Titel ”Grundwasser in Nordrhein-Westfalen” eine Bibliographie zur regionalen Hydrogeologie vor. Sie ist geordnet nach Grundwasser-landschaften. Ein Vorgänger dieser Biblio-graphie erschien vor 21 Jahren, seitdem ist - weit verstreut im Zeitschriftenwald - vieles hinzugekommen. 1100 Zitate werden ge-nannt, ferner die in Nordrhein-Westfalen ver-fügbaren hydrologischen und hydrogeologi-schen Karten. Dieses erste Heft von ”scrip-tum” kostet beim Geologischen Landesamt

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Nordrhein-Westfalen (Postfach 1080, 47710 Krefeld) 13 DM, mit Diskette 20 DM.

Dieter STOPPEL, Hannover

Nordrhein-Westfalen - alle Blätter der Bodenkarte 1 : 50 000 digital

verfügbarMit dem 1995 erschienenen Blatt L 4702 Nettetal ist das vom Geologischen Landes-amt NRW herausgegebene Kartenwerk der Bodenkarte von Nordrhein-Westfalen 1 : 50 000 vollständig abgeschlossen. Die 72 Blät-ter des Kartenwerks werden jedoch nicht nur gedruckt abgegeben. Seit Mitte des Jahres 1996 sind auch sämtliche Blätter des Kar-tenwerks digital verfügbar.

Die Digitalisierung der Graphik der Karten-blätter erfolgte nach Vorgaben des Geologi-schen Landesamtes durch Fachfirmen, wäh-rend die Legende des Kartenwerks im Geo-logischen Landesamt NRW unter Anwen-dung eines bodenkundlichen Datenschlüs-sels in normierte Kürzel übersetzt wurde. Diese Übersetzung ist auf numerische Wei-terverarbeitung im Rechner ausgelegt. Sie bietet die einheitliche, vergleichbare und au-torisierte Grundlage für Auszüge und Aus-wertungen des Datenbestandes. Die Ergeb-nisse der Bearbeitungen können als Plots ausgegeben oder als digitale Datensätze an Dritte kostenpflichtig weitergegeben werden. Der Speicherbedarf für die gesamte digitale Bodenkarte 1 : 50000 liegt bei etwa 100 MB.

Standardmäßige Auswertungen sind Karten bzw. Tabellen der effektiven Durchwurze-lungstiefe, der nutzbaren Feldkapazität, der Luftkapazität, der Bodenwertzahlen, der Grundwasser- und Staunässeverhältnisse, der Erodierbarkeit des Oberbodens, der ökologischen Feuchtestufe, der Kationen-austauschkapazität, der Wasserdurchlässig-keit und des Kapillaraufstiegs. Spezielle Auswertungen stehen zu den Themen Sickerwasser, Austauschhäufigkeit, Grund-

wasserbelastung durch Schwermetallionen und schutzwürdige Böden zur Verfügung. Die Auswertungskarten Sickerwasser und Austauschhäufigkeit greifen nicht nur auf die Fachdaten der Bodenkarte zurück, sondern integrieren zugleich Angaben aus dem digi-talen Höhenmodell (DHM 25) und Ergebnis-se der Bodenwasserhaushaltssimulation auf Basis von 400 Niederschlags- und 40 Kli-mastationen für den Berechnungszeitraum 1961-1990.

Alle Auswertungskarten können auch auf den ALK-GIAP übertragen und dort mit kar-tographischen Routinen bearbeitet werden. Hierzu wurde eine Verfahrensdatei für die Bodenkarte erstellt. Diese ermöglicht eine druckkartenähnliche Ausgabe auf dem HP-Design-Jet und macht die topographischen Rasterkarten als Kartenhintergrund verfüg-bar.

Rainer WOLF, Krefeld

Baugrundkarte PfullingenDas Geologische Landesamt Baden-Würt-temberg legt die Baugrundkarte Pfullingen vor. Ziel dieser Baugrundkarte ist es, den bisherigen Kenntnisstand über die geologi-schen Verhältnise im Pfullinger Stadtgebiet zu dokumentieren und bautechnische Be-sonderheiten zu beschreiben. Neben einem kurzen Erläuterungstext beinhaltet die Bau-grundkarte insgesamt fünf thematische Kar-tenbeilagen (Geologische Übersichtskarte, Aufschlußkarte, Hangneigungskarte, Bau-grund-Risikoflächen sowie eine Karte zu den bisher vor allem in den Tal- und Muldenla-gen beobachteten Grundwasserflurabstän-den). Sämtliche Kartenbeilagen liegen in di-gitaler Form vor und werden vom Geologi-schen Landesamt fortgeschrieben. Der Be-arbeitungsmaßstab aller Kartenbeilagen be-trägt 1 : 5000, als Darstellungsmaßstab wur-de 1 : 10000 und bei Verkleinerung das DIN A3-Formblatt gewählt.

Grundlagen für die Erarbeitung der Bau-grundkarte sind die vorhandenen Geologi-schen Karten im Maßstab 1 : 25000 und 1 : 50000, die Bodenkarte Reutlingen 1 : 25000 sowie die aus zahlreichen ingenieurgeologi-

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schen Einzelgutachten des Geologischen Landesamts und privater Ingenieurbüros ab-geleiteten zusätzlichen Erkenntnisse.

Der kommunale oder private Planer und Bauherr kann sich mit der Baugrundkarte frühzeitig ein Bild von den Baugrundverhält-nissen im Pfullinger Stadtgebiet verschaffen. Die Baugrundkarte soll und kann jedoch keine objektbezogene Baugrunderkundung ersetzen.

Die Baugrundkarte Pfullingen wurde am 17. September dem Bauauschuß der Stadt Pful-lingen vorgestellt und ist vom Geologischen Landesamt Baden-Württemberg, Albert-straße 5, 79104 Freiburg, zu beziehen (Stückpreis 90,-- DM).

Diethard H. STORCH & C. RUCH, Freiburg /Br.

Faszination Mensch - Natur unter Tage, Bergwerke und Höhlen im

Harz.Friedhart KNOLLE, Wilhelm MARBACH, Vol-ker SCHADACH & Regine SCHULZ (1996). - 38640 Goslar: Schadach, 1996, 107 S., 100 Ill.; DM 16,80.

Der Harz ist als seit über 1 000 Jahren be-triebenes Bergbaugebiet und dank seiner geologischen Vielfalt ein Exkursionsgebiet ersten Ranges in Mitteleuropa. 13 Besu-cherbergwerke, 11 Museen mit geologi-schen Sammlungen und 5 Höhlen lohnen einen Besuch.

Das zweisprachig (deutsch - englisch) ver-faßte Buch gibt eine knappe Einführung in die Geologie des Harzes und des hier be-triebenen Bergbaus, von dem heute nur noch der Bad Lauterberger Schwerspat-bergbau geblieben ist. Das mit Unterstüt-zung der Besucherbergwerke entstandene Buch ist eine ausgezeichnet illustrierte Ein-führung für geologische, lagerstättenkundli-che und bergbauhistorische Exkursionen. Besonderer Wert wurde auf Abbildungen ehemaliger Bergbaumaschinen und der far-benprächtigen Sinterbildungen in den Be-sucherhöhlen gelegt.

Bei einer Neuauflage sollte man an Angaben über die Öffnungszeiten der Bergwerke und Höhlen denken.

Dieter STOPPEL, Hannover

Die Grenzziehung Unter-/Mitteljura (Toarcium/Aalenium) bei Wittnau

und Fuentalsaz - Beispiele interdis-

ziplinärer geowissenschaftlicher Zusammenarbeit.

Geologisches Landesamt Baden-Württem-berg (Hrsg.). - Freiburg i.Br. 1996 (Informa-tionen; 8), 52 S., 35 Abb., 2 Tab., 4 Taf.; DM 20,--.

Das Bestreben, möglichst weltweit eindeu-tige Korrelationen geologischer Schichten-folgen durchzuführen, ist nicht neu. Es hat dazu geführt, daß die Internationale Union Geologischer Wissenschaften (IUGS) ihre Stratigraphischen Kommissionen beauftrag-te, geeignete Bezugspunkte für alle wichti-gen erdgeschichtlichen Zeitgrenzen zu fin-den. Bevor solche Bezugspunkte - Global Stratotype Section and Point (GSSP) - fest-gelegt werden können, ist nach den gelten-den Richtlinien eine Vielzahl von Bedingun-gen zu erfüllen, was eine jahrelange inter-disziplinäre und internationale Zusammen-arbeit erfordert. Die insgesamt 21 Autorin-nen und Autoren aus fünf Staaten (Deutsch-land, Schweiz, Italien, Spanien und der USA) berichten hier über die Untersu-chungsergebnisse an den zwei zur Diskus-sion stehenden Profilen - Wittnau südlich Freiburg in Baden-Württemberg und Fuen-talsaz in Nordspanien.

Das 1966 erstmals beschriebene Profil der Tongrube Wittnau (eine ca. 42 m mächtige Tonsteinfolge an der Grenze Ober-Toarci-um/Unter-Aalenium = aalensis-/torulosum-Subzone) wurde 1994 durch eine For-schungsbohrung ergänzt und erweitert, die eine Endteufe von 109,8 m erreichte. Die Untersuchungsergebnisse aus der Tongrube und der Bohrung werden hier vorgestellt: Im Profil Wittnau ist das unterste Aalenium

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ganz außergewöhnlich mächtig und lücken-los ausgebildet, weil es in einem absinken-den Sedimentationsraum abgelagert wurde. Das lithostratigraphische Profil ist in mehre-ren Abbildungen dokumentiert. Die Resul-tate diverser geophysikalischer Messungen, zahlreicher geochemischer und sedimento-logischer Untersuchungen sowie die Ermitt-lung von Strontiumisotopen-Verhältnissen sind ebenso dargestellt, wie die umfangrei-chen biostratigraphischen Arbeiten an Hand von Ammoniten, Belemniten, kalkigem Nan-noplankton (Coccolithen), Dinoflagellaten-zysten, Radiolarien, Foraminiferen und Ostracoden. Auf das Vorkommen verschie-denartiger Krebsscheren, Ophiurenelemen-te, Seeigelstacheln, Fischzähnchen und Sporomorphen sowie seltener Crinoiden- und Holothurien-Reste wird hingewiesen.

Das Profil Fuentelsaz in den Iberischen Ketten (Nordspanien) zeichnet sich ebenfalls durch einen gut entwickelten Übergangsbe-reich Toarcium/Aalenium aus, der aus einer Kalk-Mergel-Wechselfolge mit Ammoniten in fast jeder Schicht besteht. Daneben sind auch Brachiopoden, Ostracoden, Foramini-feren und Nannofossilien (diese allerdings nicht abgebildet) vorhanden.

Beim Vergleich der beiden Profile zeigen sich u.a. beim Auftreten der Ammoniten und der Subzonengliederung bedeutende Unter-schiede, es fällt auch auf, daß im Profil Fu-entelsaz an der dortigen Toarcium/Aaleni-um-Grenze (buckamni-/opalinum-Subzone) keine größeren Faunen- oder Florenumbrü-che stattfinden. Diese liegen dort an der Basis der mactra- oder der buckmani-Sub-zone, also um einiges tiefer.

D.H. STORCH, Freiburg i.Br.

Urbaner BodenschutzDeutsche Bodenkundliche Gesellschaft /Arbeitskreis Stadtböden (Hrsg.)- Berlin [u.a.]: Springer, 1996, X, 244 + VI S., 44 Abb., 56 Tab.

ISBN 3-540-58032-8; DM 88,- DM.

Das vorliegende Buch setzt sich aus 19 Fachbeiträgen zusammen, die 1994 anläß-

lich des Seminars ”Urbaner Bodenschutz” des Arbeitskreises Stadtböden der Deut-schen Bodenkundlichen Gesellschaft vorge-stellt wurden. Insgesamt haben 21 Autoren an dem Band mitgewirkt, der sich an Studie-rende der Fachgebiete Bodenkunde, Land- und Gartenbau, Forstwissenschaften, Geo-logie, Geographie, Raumplanung, Ingenieur-wissenschaften sowie an Vertreter der Um-weltpolitik und Verwaltungsebenen (Bund, Länder und Kommunen) wendet.

In sechs Kapiteln wird dem Leser eine strukturierte Einführung in den noch neuen Wissenschaftszweig des urbanen Boden-schutzes gegeben. Neben den Grundsätzen des städtischen Bodenschutzes, die W. BURGHARDT im ersten Kapitel erläutert, wer-den im zweiten Abschnitt die Substrate und die Schadstoffeinträge der Stadtböden von W. BURGHARDT bzw. D. A. HILLER näher cha-rakterisiert. Das dritte Kapitel behandelt me-chanische Eingriffe (Beitrag E. CORDSON) und am Beispiel Hamburgs das Infiltrations-potential von städtischen Böden (R. WOLFF).

Der folgende vierte Abschnitt ist mit der Überschrift ”Stadtböden als Lebensraum” überschrieben. H. KURZ setzt sich dabei mit den Besonderheiten urbaner Vegetation bzw. G. MASCHULLA mit der Bedeutung von Bodenmikroorganismen auseinander. Das fünfte Kapitel ”Stadtbodenkartierung” stellt die Vorgehensweise bei der Kartierung an-hand der Fallbeispiele Hannovers (J. SCHNEIDER) und Hamburgs (B. SCHEMSCHAT) vor. Für Hamburg werden des weiteren typische Bodenprofile (R. WOLFF), Standorterfassung und -bewertung von Parkanlagen (T. DÄUMLING & H. WIECHMANN) sowie Schwermetalluntersuchungen in Kleingärten (H. HEYMANN) näher beschrie-ben. Im letzten Abschnitt stehen die Bewer-tungsverfahren und der Umgang mit Stadt-böden im Vordergrund. FETZER et al. be-schäftigen sich mit der Entwicklung einer vorbereitenden computergestützten Kon-zeptkarte. K. KORNDÖRFER bezieht in seine Überlegungen den Aspekt der (Kultur-)Ökotope aufgrund von Untersu-chungen im Stadtgebiet von Witten ein. U. SCHLEUẞ & Q. WU beschäftigen sich in ihrem

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Beitrag mit dem Verhalten von organischen Chemikalien in Böden. E. PLUQUET widmet sich der Bewertung und dem Umgang mit Stadtböden bei Kleingartennutzung. Die Si-tuation und Sanierung von Stadtbäumen in Hamburg wird von H. MEYER -STEINBRENNER beschrieben. A. KERSTING behandelt die Thematik des städtischen Bodenwasser-haushalts, wobei insbesondere die Versicke-rung von Niederschlagsabflüssen im Vor-dergrund steht. W. D. KNEIB skizziert ab-schließend Konzepte des urbanen Boden-schutzes für das Verwaltungshandeln.

Zahlreiche Beiträge beinhalten ein erläu-terndes Glossar. Sicherlich hätten ein Ab-kürzungsverzeichnis für Kenngrößen, Ein-heiten etc. und ein Sachregister die Lese-freundlichkeit noch erhöht. Der Gesamtein-druck, daß es sich bei dem vorliegenden Band um eine gut gelungene Einführung in den urbanen Bodenschutz handelt, bleibt davon allerdings unberührt. Es bleibt zu wünschen, daß das Werk einen breiten Le-serkreis findet, und so der flächenhafte Aspekt des Bodenschutzes stärker beachtet wird. Eine Reduktion des Bodenschutzes auf die gängige Altlastenthematik wäre fatal.

Klaus HERMANNS, Sankt Augustin

Wörterbuch Umwelt : englisch/ deutsch.

Klaus DEGERING, Dieter HAMBLOCK, William WALKER, Dieter WESSELS. - Berlin: Cornel-sen Girardet, 1996, 530 S. ISBN 3-464-49415-2; DM 78.-

Ein Wörterbuch muß weder spannend sein noch unterhaltsam. Es kommt ohne Bilder aus und braucht auch auf keine weiterfüh-rende Literatur zu verweisen. Das Werk von DEGERING et al. erfüllt alle diese Vorausset-zungen. Ein spezielles Wörterbuch sollte al-lerdings ein Vokabular umfassen, das die-sem Charakteristikum entspricht. Was ist nun das Charakteristische an der Umwelt? Eine Antwort bleibt uns auch dieses Werk schuldig. Es ist mal dies und mal jenes, wie im richtigen Leben. So finden sich viele Be-

griffe im Wörterbuch Umwelt, die auch im normalen Englisch-Wörterbuch stehen. Nun verweisen die Autoren im Vorwort bereits darauf, dass viele der Begriffe nicht neu sind, nur im Zusammenhang mit der Diskus-sion über Umweltschutz eine neue Qualität oder Bedeutung erlangt hätten. Das ist rich-tig, aber zumeist ergeben sich diese Zusam-menhänge bereits aus dem zu übersetzen-den Text und es reicht ein gutes normales Wörterbuch, um den Sinn korrekt zu erfas-sen. Für die wenigen Begriffe, deren Bedeu-tung nur mit diesem Buch erschlossen wer-den kann, sind DM 78.- ziemlich viel Geld.

Die jeweiligen Mehrdeutigkeiten einzelner Begriffe werden wie üblich durch Symbole den einzelnen naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen zugeordnet. Die Geologie ist nicht darunter. Warum sollte dann ein Geologe das Buch kaufen?

Joachim GERSEMANN, Hannover

Earth Science Software Directory7th ed.- Boulder, Colorado: Gibbs Assoc., 1995, VI+ 467 S.; ISBN 0-943909-16-3

Boulder in Colorado ist sicherlich eines der bedeutendsten Zentren der Geowissen-schaften und die Adresse steht für Qualität. Dies wissen auch die Herausgeber des o.g. Werks und verlangen daher ca. 100 US $ für ein Buch, das mit Sicherheit schon bald überholt sein wird. Das soll aber keineswegs heißen, eine Anschaffung lohne sich nicht. Es wird durchaus etwas geboten: Hinweise auf über 900 Computerprogramme aus allen Bereichen der Geowissenschaften und des Bergbaus. Etwa eine halbe Seite wird jedem Produkt eingeräumt. Hersteller und Anbieter inkl. der Adresse, Programmname, Kurzbe-schreibung, Programmiersprache, sowie notwendige Software- und Hardware-Konfi-gurationen sind immer angegeben. Sofern bekannt, wird auch der Preis erwähnt. Diese Strukturierung macht Vergleiche möglich und erleichtert Entscheidungen. Positiv fal-len die Benutzungshinweise zu Beginn auf

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und der umfangreiche Index. Sicherlich fin-det man die abgedruckten Hinweise auch weniger teuer in Informationsbroschüren, Herstellermitteilungen und ggf. im Internet. Doch um den gleichen Umfang erreichen zu können, wird man mehr als 100 US $ inves-tieren müssen.

Joachim GERSEMANN, Hannover

A geologic trip across Tennessee by Interstate 40

Harry L. MOORE.- Knoxville: Univ. of Tennes-see Press, 1994 (Outdoor Tennessee se-ries), 339 S.

ISBN 0-87049-832-0; US $ 22.00

Mein erster Gedanke: Autobahngeologie, pfui Teufel, das kann doch gar nichts An-ständiges geworden sein. Wer ist denn der Autor? Ein Harry L. MOORE; ist mir unbe-kannt. Auch noch von der Verkehrsbehörde, ach du liebe Güte. Kann der überhaupt schreiben? Die Antwort lautet: Ja, und nicht mal schlecht. Der gute Harry zeigt uns, was man daraus machen kann, wenn nun schon einmal so ein häßlicher Asphaltstreifen in der Gegend liegt. Dadurch ist die Landschaft nicht verschwunden, im Gegenteil. Man muß nur hingucken. MOORE hat hingeguckt und uns im ersten Teil des Buches seine Version der Geologie von Tennessee vorgestellt, er-gänzt durch die geotechnischen Aspekte beim Bau der o.g. Fernstraße. Der zweite Teil ist das sogenannte Road Log. Meile für Meile wird keine geologische Besonderheit ausgelassen. Wenn ein Abstecher lohnt, so ist er angeführt. Die Stärke des Buches sind aber die Abbildungen. Straßenskizzen und geologische Kartenskizzen enthalten das, was sie aussagen sollen und keine über-flüssigen Details. Dafür sind Fotos besser geeignet, die MOORE zahlreich (leider nur in schwarzweiß) präsentiert. Wenn es noch komplizierter wird, muß ein Profil den Sach-verhalt klären. Auch derartiges liefert der Autor, aber obendrein skizziert er nahezu alle zu beobachtenden Phänomene in Block-bildern, die an Klarheit nichts zu wünschen übrig lassen. Man merkt Harry L. MOORE an,

daß er bei einer Institution arbeitet, die Infor-mationen (in Form von Straßenkarten) pro-fessionell erarbeitet und vermittelt: Eindeu-tig, übersichtlich und preiswert. Und siehe da, auch Geologen finden hier ihren Platz. Das ist ermutigend.

Für alle, die vielleicht ein Buch über deut-sche Autobahngeologie schreiben wollen oder ”nur” einen Exkursionsführer zusam-menstellen müssen, sei dieses preiswerte Buch als Vorbild wärmstens empfohlen.

Joachim GERSEMANN, Hannover

Lagerstättenpotentialkarte der Kiesvorkommen in der Region

Südlicher OberrheinGeologisches Landesamt Baden-Württem-berg (Hrsg.) - Freiburg i. Br., 1996, 51 S., 11 Abb., 10 Tab., 6 Anh. (249 S.), 8 Kt., 16 geol. Schnitte.

Die "Lagerstättenpotentialkarte der Kiesvor-kommen in der Region Südlicher Oberrhein” wurde vom Geologischen Landesamt im Rahmen des Rohstoffsicherungskonzepts der Landesregierung erarbeitet. Durch geo-logische Erkundung und Auswertung der dem Geologischen Landesamt vorliegenden Daten waren insbesondere die Unter-schiede in Mächtigkeit und Qualität dieser in der Region sehr wichtigen Rohstoffe – der in den letzten 2,5 Mio. Jahren abgelagerten Kiese und Sande des Oberrheingrabens – zu ermitteln. Danach erfolgte eine Abgren-zung von hochwertigen gegenüber weniger wertvollen Vorkommen in dem rund 110 km langen und bis 20 km breiten Untersu-chungsgebiet. Dieses Werk (Textband mit Anhängen sowie Karten und Profildarstel-lungen) ist in einer Dokumentenmappe DIN A4 zusammengestellt.

Gegenwärtig werden in 51 Gewinnungsbe-trieben im Oberrheingraben der Region Südlicher Oberrhein jährlich etwa 15 Mio t. Kiese und Sande abgebaut; das entspricht rd. 27 % der Gesamtförderung in Ba-den-Württemberg und unterstreicht die Be-deutung der Kieslagerstätten der Region für

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die Rohstoffversorgung des Landes. Die Kiese und Sande aus der Region werden vorwiegend im Straßenbau und als Zu-schlagstoffe bei der Asphalt- und Betonher-stellung verwendet.

Zur Erstellung der Lagerstättenpotential-karte wurden vom GLA in den Jahren 1993 bis 1995 die Schichtdaten von 1232 Boh-rungen bearbeitet und zusätzlich 33 Erkun-dungsbohrungen bis zur Kiesbasis (Tiefe 80–130 m) abgeteuft. Rund 1000 Großpro-ben – das entspricht einer Menge von etwa 42 t – wurden zur Qualitätsuntersuchung entnommen.

Als wichtigste rohstoffgeologische Ergeb-nisse sind festzuhalten: In der Region Süd-licher Oberrhein sind vier Bereiche von nutzbarem Kies und Sand mit Mächtigkeiten über 100 m nachgewiesen: (1) im Gebiet Hochstetten – W von Bremgarten, (2) im Gebiet der Rheinaue W Wyhl und W Rheinau, (3) im Gebiet Ottenheim–Ichen-heim bis S Kehl und (4) im Gebiet SE Frei-stett. Der flächenmäßig größte Anteil dieser sehr mächtigen Kiese befindet sich im Nordgebiet (3) zwischen Ottenheim und

Kehl, wo Kiese mit über 100 m nutzbarer Mächtigkeit in einem 2 bis 8 km breiten Streifen entlang des Rheines auftreten. In der Freiburger Bucht wurden demgegen-über stark sandige Kiese mit Mächtigkeiten von nur 10 bis 30 m abgelagert.

Die Kiesvorkommen der Region wurden in vier rohstoffgeologische Bewertungsstufen untergliedert und ihre jeweilige Verbreitung auf der Karte in vier Farbstufen dargestellt. Vorkommen der Kategorie 1 (sehr geringes bis geringes Lagerstättenpotential) sind auf einer Fläche von ca. 375 km2 verbreitet, die der Kategorie 2 (mittleres Lagerstättenpo-tential) auf 298,5 km2, die der Kategorie 3 (hohes Lagerstättenpotential) auf ca. 390 km2 und die der Kategorie 4 (sehr hohes Lagerstättenpotential) auf 93,5 km2.

Diese Lagerstättenpotentialkarte ist ab No-vember 1996 vom Geologischen Landesamt käuflich zu erwerben. Sie ist die erste aus einer Reihe vorgesehener Kartenwerke; die nächsten sind in Druckvorbereitung.

Diethard H. STORCH, Freiburg/Breisgau

M ITTEILUNG NR . 28 DER ALFRED-WEGENER-STIFTUNG

geotechnica'97Internationale Messe und Kongreß für Geowissenschaften und Geo-

technik, Köln, 13.-16. Mai 1997Die geotechnica geht 1997 in Köln in ihre vierte Runde. Sie ist als Messe und Kongreß inzwischen das anerkannte internationale Forum für Geowissenschaften und Geo-technik, sie soll und wird auch weiterhin die Brücke zwischen Forschung und Praxis und zwischen den geotechnischen Anwendern schlagen. Die geotechnica ist aber zugleich auch Schaufenster der Leistungsfähigkeiten ihrer Repräsentanten, Impulsgeber für die politische Öffentlichkeit und damit Dreh-scheibe geowissenschaftlichen und geo-technischen Knowhows. Dabei soll sie 1997 sehr viel direkter als bisher die praktische

Arbeit der Geowissenschaftler umsetzen, wozu alle mit ihren Institutionen zur Mitarbeit aufgerufen sind. Anhand eines neuen Wa-ren- und Branchenverzeichnisses (von den Veranstaltern zu beziehen) wird den Fach-besuchern eine klare Identifizierung der geotechnica-Schwerpunkte ermöglicht.

Für die geotechnica-Messe hat sich in den vergangenen Jahren im Wechselspiel zwi-schen Angebot und Nachfrage eine Reihe von Schwerpunkten entwickelt, die auch bei der Vorbereitung der kommenden Messe im Vordergrund stehen, darunter

* Geoinformatik mit einer Vielzahl vers-chiedener Anwendungen in Geo-Informa-tions- Systemen;

* Umweltanalytik, also Meß- und Analysen-technik für den Einsatz im Labor und im Gelände;

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* Umwelt-Consulting;* Entsorgungstechnologie: Deponie, Ab-

wasser, Altlastensanierung;* Bergbau, Rohstoffe einschl. Steine und

Erden sowie Energie.

Die zentralen Themen der Messe werden den Fachbesuchern in Angebotsschwer-punkten präsentiert, die sowohl lange Wege ersparen als auch einen weitgehenden Überblick über den Wettbewerb und die ver-schiedenen Systeme des Marktes bieten können. Auch wissenschaftliche Institutionen haben wieder die Chance, zu einem von der AWS ausgehandelten Vorzugspreis dabei-zusein, wobei sowohl die Einzelpräsentation als auch Gemeinschaftsstände der Universi-täten, Institutionen oder Länder möglich sind. Hierzu sollten frühzeitig Absprachen getroffen werden. Jungen Wissenschaftlern wird wieder nach dem ersten Versuch nun in optimierter Weise die Gelegenheit geboten, im Rahmen eines Innovationsforums für ihre Ideen und Entwicklungen den notwendigen Partner zu finden. Im Rahmen der Präsenta-tion der Alfred-Wegener-Stiftung wird den Geowissenschaften die Möglichkeit geboten, die ökonomische und politische Bedeutung dieser Disziplinen herauszustellen.

Der internationale geotechnica-Kongreß, veranstaltet in Verantwortung der Alfred-WEGENER-Stiftung, untermauert wissen-schaftlich Aufgaben und Leistung ihrer wirt-schaftlichen Vermittlung im geotechni-ca-Messebereich. Als interdisziplinäres Austauschforum wird der Kongreß sich mit den wichtigsten Fragen rund um die "Um-weltgerechte Nutzung unserer Ressourcen an der Schwelle des nächsten Jahrtau-sends" als Generalthema befassen.

Deckungsgleich mit dem Messe-Ereignis wird der Kongreß in vier Blöcken mit gelade-nen Referenten in Key-Note- und Spezial-vorträgen ohne Parallelsitzungen, aber er-gänzt durch workshops und Podiumsdiskus-sionen durchgeführt. Das Gerüst des Kon-gresses ist durch die folgenden vier Blöcke gegeben:

* Mineralische und Energie-Rohstoffe,* Wasser und Boden,

* Geomonitoring und Raumnutzungspla-nung,

* Geowissenschaften im Dienste der Ge-sellschaft.

Im Rahmen dieser Thematik können Poster für den Kongreß frei angemeldet werden, Informationen erteilt der Unterzeichner. Die einzelnen geowissenschaftlichen Gesell-schaften sollen an den angegebenen The-men ihre fachliche Präsentation im Rahmen des AWS-Standes ausrichten. Entsprechend den vier Kongreß-Blöcken werden sich vor-aussichtlich in vier Ausstellungsinseln die Präsentationen der wissenschaftlichen Ge-sellschaften zusammenfassen lassen. In dieser Weise muß es den Geowissenschaf-ten gelingen, Messebesuchern und Kon-greßteilnehmern die Zukunftsperspektiven beim schonenden Umgang mit den Res-sourcen der Erde aufzuzeigen und die geo-technica - Internationale Messe und Kon-greß für Geowissenschaften und Geotechnik - zum Erfolg werden zu lassen.

Bericht über die 30. und 31. Präsi-diumssitzung

Die 30. Sitzung des Präsidiums der Alfred-Wegener-Stiftung hat am 16.11.1995 bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften stattgefunden. Zur 31. Sitzung trat das Prä-sidium am 19.04.1996 in Bonn zusammen.

1. Im Mittelpunkt beider Sitzungen stand die geotechnica 97 - Messe und Kongreß -. Während die 30. Sitzung des Präsidiums einer kritischen Aufarbeitung der geotechni-ca 95 diente, wurde in der 31. Sitzung die weitere Entwicklung, insbesondere die Ge-staltung des Kongresses anläßlich der geo-technica 97 erörtert, die vom 13. bis 16. Mai in Köln stattfinden wird.

2. In beiden Sitzungen befaßte sich das Präsidium mit der Vorbereitung und dem Verlauf von Alfred-Wegener-Konferenzen und -workshops. Prof. Dr. MEIẞNER berich-tete über den erfolgreichen Verlauf der ”Plume 2 Conference” in Rottach-Egern (siehe ”Terra Nostra-Reihe, Reihe 3/1995) und Prof. Dr. FÜTTERER über die Vorberei-

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tung eines workshops zur Forschung im Be-reich des Kaspischen Meeres sowie der AW-Konferenz ”Geowissenschaften in Lehrerbildung und Schule”, die vom 28. bis 30.10.1996 in Leipzig stattfindet.

3. Aufgrund der am 27.6.1995 genehmig-ten, geänderten und neugefassten Satzung der Alfred-Wegener-Stiftung (vergl. Mitt. Nr. 27), die für das Geschäftsführende Präsi-dium außer dem Präsidenten bis zu drei Vi-zepräsidenten und den Schatzmeister vor-sieht, wählte das Präsidium die Herren Prof. Dr. FÜTTERER und Prof. Dr. STRAUCH zu Vi-zepräsidenten sowie Herrn Steuerberater Wolfgang DORSEL, Köln, anstelle des aus dienstlichen Gründen aus diesem Amt aus-geschiedenen Herrn Dr. FRIEDRICH-RUST, zum Schatzmeister. Herr Prof. Dr. ACKERMANN ist nach Ablauf seiner Amtszeit aus dem Geschäftsführenden Präsidium ausgeschieden.

4. Nach krankheitsbedingtem Ausfall des bisherigen Kuratoriumsvorsitzenden konnte Herr Prof. Dr. KÜRSTEN, der Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover, gewonnen werden, sich für das Kuratorium zur Verfügung zu stellen. Er wurde am 23.1.1996 zum Vorsit-zenden und Prof. Dr. HEITFELD, Aachen, zum stellvertretenden Vorsitzenden ge-wählt.

Als neue Mitglieder des Kuratoriums wählte das Präsidium die Herren

Prof. Dr. Dr. h.c. ALTHAUS, KarlsruheRechtsanwalt GLATTES, SwisttalRechtsanwalt HANEMANN, KielDr. HOMRINGHAUSEN, CelleProf. Dr. ZIEGLER, Frankfurt

5. Als Ergebnis mehrerer ”Konzentrations-sitzungen” findet im November eine gemeinsame Tagung der Vorstände von Trägergesellschaften und der Mitglieder des Präsidiums statt, um die bisher identifizierten inhaltlichen und organi-satorischen Probleme zu erörtern. Die Ta-gung wird am 28. November 1996 im neuen Senatssaal der Universität zu Köln, im Hauptgebäude, Beginn: 11 Uhr, stattfinden.

6. Das Präsidium beschloß am 19.4.1996 der Gesellschaft für Geowissenschaften e. V. (GGW) gem. § 7 Abs. 2 Satz 1 der Stif-tungssatzung das Recht einzuräumen, ein Mitglied für das Präsidium zu benennen und die GGW damit in den Kreis der Trägerge-sellschaften aufzunehmen.

7. Nach einem Bericht des Geschäftsfüh-rers, Herrn KREUSER, nahm das Präsidium zur Kenntnis, daß die Geschäftsstelle der AWS am 1. Februar 1996 von Bonn nach Köln verlegt worden ist. Die neue Anschrift lautet:

Alfred-Wegener-StiftungWeyerstraße 34 - 4050676 KölnTel.: 0221/921 541 90Fax: 0221/921 825 4E-mail: [email protected] Geschäftsstelle ist während der Ge-schäftszeiten, montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr ständig erreichbar. Es meldet sich Frau Kerstin DUPKE, die seit dem 1.2.1996 als Angestellte auch für die AWS tätig ist.

8. In seiner Sitzung am 19.4.1996 geneh-migte das Präsidium die Jahresabrechnung 1995 einschließlich der Vermögensüber-sicht sowie den Wirtschaftsplan für das Jahr 1996. Es nahm den Tätigkeitsbericht für das Jahr 1995 entgegen und erteilte dem Ge-schäftsführenden Präsidium Entlastung.

KREUSER, Bonn

AWS-Geschäftsstelle nach Köln umgezogen

Am 28. Februar 1980 wurde die Alfred-We-gener-Stiftung mit dem Ziel gegründet, die Geowissenschaften stärker zu konzentrie-ren und eine interdisziplinäre Zusammenar-beit zu fördern. Dieses Anliegen ist heute aktueller denn je, denn die Geowissen-schaften sind im Hinblick auf die Umwelt-thematik besonders gefordert, Lösungen auf der Basis einer effektiven fachüber-greifenden Zusammenarbeit zu finden.

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Bisher hat die Alfred-Wegener-Stiftung (AWS) ihre Ziele von Bonn aus erfolgreich realisiert. Am 1. Februar 1996 wurde die Geschäftsstelle der AWS nach Köln verlegt. Köln wurde aus verschiedenen Gründen als neuer Standort ausgewählt:

Zusammenlegung der Alfred-Wegener-Stiftung und der Alfred-Wegener-Förder-gesellschaft mbH zum Zweck einer bes-seren Koordinierung

Nähe zur geotechnica - Internationale Fachmesse und Kongreß für Geowissen-schaften und Geotechnik in Köln

Köln bietet als Welt- und Medienstadt vielfältige Möglichkeiten der Kontaktpfle-ge zu Fachleuten und zur Öffentlichkeit

Die Alfred-Wegener-Fördergesellschaft (AWF) wurde am 1. Januar 1994 zur Unter-stützung der Alfred-Wegener-Stiftung ge-gründet, um Wissenschaft, Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Geowissenschaf-ten zu fördern. In Köln sind die AWS und die AWF nun in gemeinsamen Büroräumen untergebracht, was eine bessere Koordinie-rung der gemeinsamen Interessen erleich-tert.

Die AWS ist ideeller Träger der alle zwei Jahre in Köln stattfindenden geotechnica. Darüber hinaus veranstaltet sie den parallel zur geotechnica-Fachmesse stattfindenden internationalen Fachkongreß. Durch die Verlegung der Geschäftsstelle von Bonn nach Köln möchte die AWS dieser engen Verbindung zur geotechnica und zur Köln-Messe Rechnung tragen.

Durch die Verlegung der Geschäftsstelle von Bonn nach Köln hat die AWS wieder einen wichtigen Schritt getan, der sich vor-teilhaft auf zukünftige Vorhaben auswirken wird.

K. DUPKE, KölnVerein zur Förderung der Alfred-

Wegener-StiftungSeit jetzt fast fünf Jahren besteht der Verein zur Förderung der Alfred-Wegener-Stiftung, der gegründet wurde, um es vielen Interes-senten und vor allem Geowissenschaftlern

zu erlauben, auf einem einfachen und gera-dezu bequemen Weg die Geowissenschaf-ten durch persönliche, ständig fließende Geldzuwendungen gezielt zu fördern. Die eingeworbenen Mittel fließen satzungsge-mäß der Stiftung zu, die sie wiederum nur für die in ihrer Satzung festgelegten Aufga-ben einsetzen darf. So konnte sie in einer Reihe von Fällen Fördermittel z.B. als Ta-gungshilfen, Druckkostenzuschüsse - auch für Vortragskurzfassungen, Exkursionsführer usw. im Rahmen der bekannten AWS-Publi-kationsserie ”Terra Nostra” - oder zur Auf-stockung von Mitteln für Alfred-Wegener-Konferenzen oder -workshops gewähren. Hier war der Förderverein also im allgemei-nem Interesse aller Geowissenschaftler tä-tig. Seine Möglichkeiten sind sehr begrenzt, und die meisten Hilfsgesuche müssen leider noch abschlägig beantwortet werden. Für eine effektivere Unterstützung ist die Mitglie-derzahl mit z. Z. 221 leider noch viel zu klein.

Der Förderverein hat neben seinen laufen-den Werbeaktivitäten damit begonnen, für seine Mitglieder interessante Veranstaltun-gen, zunächst im Rahmen der Jahresmit-gliederversammlungen, auszurichten, zu de-nen auch Gäste herzlich willkommen sind.

Die Mitgliederversammlung 1996 fand des-halb im rheinischen Braunkohlerevier am 13. September statt, und zwar in Verbindung mit einer Befahrung des Braunkohletagebaus Bergheim der Rheinbraun AG, Köln. Dieser Tagebau ist geologisch und tektonisch be-sonders interessant, weil er im Bereich des Erftsprungsystems innerhalb der nach Wes-ten in die Tiefe gestaffelten ”Schollentreppe” liegt und der Tagebau mit der höchsten auf-geschlossenen Gesamtkohlemächtigkeit von rund 80 m ist. Über die Exkursion und die Ergebnisse der Mitgliederversammlung, in der auch Vorstandsneuwahlen auf der Ta-gesordnung stehen, werden wir in der nächsten Ausgabe dieser Mitteilungen be-richten.

Wir möchten auch hier wieder alle Leser auf-rufen, unseren noch jungen Verein für ihre ganz persönliche Förderung der Geowissen-schaften zu nutzen, und sie zu bitten, dem

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Förderverein beizutreten. Der Jahresmin-destbeitrag ist mit nur 30,-- DM sicher nicht abschreckend hoch, und wir freuen uns über jedes neue Mitglied! Ein besonderer Anreiz zum Beitritt dürfte auch darin bestehen, daß man dann die Möglichkeit hat, die von der AWS geförderte Zeitschrift ”Geowissen-schaften” zu einem sehr günstigen Preis im Jahresabonnement zu beziehen: z. Z. 80,-- DM statt 370,-- DM bzw. 230,-- DM für Mit-glieder von AWS-Trägergesellschaften

(Kontaktstelle: Dipl.-Ing. K. REICHENBACH, Rheinbraun AG, Stüttgenweg 2, 50935 Köln, Tel.: 0221/480 22740, Fax: 0221/4801351).

Frau Ruth CLOSS verstorbenSie war die Ehefrau des 2. Präsidenten der Alfred-Wegener-Stiftung, Prof. Dr. H. CLOSS. Eine aufgeschlossene, vielseitig in-teressierte und künstlerisch begabte Dame, treue Ehefrau und Lebensgefährtin ihres Mannes. Als ausgebildete Sängerin gab sie ihren Beruf auf, um mit Hans CLOSS ein Geologen-Leben zu teilen, das viele Höhen und Tiefen aufwies, wie es für diese Gene-ration typisch war. Er, ein vielseitig interes-sierter, dynamischer Geist, voller Aktivität verlangte viel von seiner Frau auch an Ent-sagung und Verzicht.

Das Ehepaar CLOSS führte ein offenes Haus, gastfreundlich und aufgeschlossen für Wissenschaft und Kunst, dabei verstand sie es mit grosser Improvisationsgabe, das Ambiente des Hauses in der Gerlachstraße in Hannover zu gestalten.

Eine besondere Herausforderung für das Ehepaar war es, die Anfänge der AWS zu gestalten. Der Beginn war äusserst be-scheiden. ”Nur Papier und die Schreibma-schine auf den Knieen” verschickten sie eine grosse Zahl von Briefen (auch um neue Mittel einzuwerben!), Protokollen und Memoranden in den Jahren 1981/82. Hier-bei seien besonders die Anfänge des KTB hervorgehoben.

Der plötzliche Tod ihres Mannes am 2.12.1982 setzte diesem Wirken ein jähes

Ende. Frau CLOSS zog sich - nach der Auf-lösung des Haushaltes in der Gerlachstraße - in das Eilenriede-Stift in Hannover zurück. Sie empfing weiterhin gern Besuch und blieb bis zuletzt den Geowissenschaften verbunden. Einer ihrer letzten Wünsche war es, von Kranzspenden abzusehen und da-für gedachte Mittel an die AWS zu überwei-sen. Für diese Hochherzigkeit gebührt ihr unser besonderer Dank; möge dieses Bei-spiel Nachahmer finden!

Ruth CLOSS verließ uns am 14.1.1996. Die Stiftung wird ihr ein ehrendes Andenken bewahren.

F. GOERLICH, Wachtberg-Niederbachem

BranchenreportGeowissenschaften und

Geotechnik Deutschland 1996Erstmals wird die Alfred-Wegener-Stiftung im Herbst dieses Jahres den Branchenre-port Geowissenschaften und Geotechnik Deutschland 96/97 herausgeben. Das Ta-schenbuch mit Kalendarium im Format DIN A6 wird neben zahlreichen Informationen und Adressen aus Forschung und Lehre vor allem auch einen umfangreichen Adressen-teil mit mehr als 5.000 Firmen und Unter-nehmen aus dem gesamten geotechni-schen Spektrum, sortiert nach Branchen- und Angebotsbereichen enthalten.

Außerdem enthält das Werk zahlreiche wertvolle Hinweise und Adressen aus dem Bereich der geowissenschaftlich/geotech-nisch relevanten Fachmedien, der Ämter, Behörden und Ministerien sowie der Fach- und Spitzenverbände, Organisationen, Ge-sellschaften und Vereinigungen. Alles in allem wird das Werk das ”who ist who” der Geowissenschaften und der Geotechnik in Deutschland sein.

Die Alfred-Wegener-Stiftung sieht diesen Branchenreport Geowissenschaften und Geotechnik Deutschland als ein dringend notwendiges Nachschlage- und Informati-onswerk, das erstmals querschnittorientiert

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und branchen- bzw. disziplinübergreifend die Orientierung in sämtlichen geowissen-schaftlichen und geotechnischen Einzelbe-reichen ermöglicht.

Das Buch wird Ende Oktober 1996 auf dem Markt sein und zum Preis von DM 19,50 zzgl. Versand- und Portogebühren bei der

Alfred-Wegener-Fördergesellschaft mbH,Weyerstraße 34-40, 50676 Köln,Tel: 02 21/921 541 0, Fax: 02 21/921 825 4 zu beziehen sein. Vorbestellungen können bereits jetzt vorgemerkt werden.

Informationen erteilt die Geschäftsstelle der Alfred-WEGENER-Stiftung, Frau Kerstin DUPKE, Tel: 02 21/921 541 90. Bei Abnah-me größerer Mengen durch die Trägerge-sellschaften ist ein Vorzugspreis von DM 16,50 möglich.

Ausschreibung des HEITFELD-Prei-ses der Alfred-Wegener-Stiftung

Bekanntlich verleiht die Alfred-Wegener-Stiftung in zwei-jährigem Rhythmus den HEITFELD-Preis für besondere Leistungen in den Wissenschaften der festen Erde. So-wohl herausragende Einzelleistungen wie auch das Gesamtwerk eines Wissenschaft-lers können mit dem Preis geehrt werden. Das nächste Mal soll der Preis in einer Feierstunde im Zusammenhang mit der geotechnica vom 14. bis 16. Mai 1997 ver-liehen werden. Vorschläge zur Verleihung können von Einzelnen oder von Gruppen eingebracht werden, über die das HEITFELD-Preis-Kuratorium entscheidet. Das Preisgeld beträgt 20.000,- DM.

Vorschläge sind an das Geschäftsführende Präsidium der Alfred-Wegener-Stiftung zu richten.

Verleihung des Ehrenpreises Rolex Awards for Enterprise 1996

Am 5. Juni 1996 ist in Köln der Ehrenpreis der diesjährigen, international ausgeschrie-benen Rolex Awards for Enterprise verge-ben worden. Eine hochkarätige, internatio-

nale Jury hat in diesem Jahr als einzigen Deutschen unter 2.500 Bewerbern aus 116 Ländern Herrn Professor Dr. Frithjof VOSS von der Technischen Universität Berlin als Preisträger ausgewählt.

Das Projekt, für das Herr Professor VOSS ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit dem Einsatz der Satellitentechnologie zur Bekämpfung der Heuschreckenschwärme in Afrika. Mit seinem Projekt kann es gelingen, Heuschrecken ausfindig zu machen, bevor sie sich sammeln und beginnen, Getreide-felder zu vernichten. Somit können die Heu-schrecken mit einer bedeutend geringeren Menge an Pestiziden gezielter bekämpft werden.

Terra-Nostra-VerzeichnisFolgende 16 Hefte der "Terra Nostra" sind bisher erschienen und noch lieferbar:

Heft Nr. 93/1 - "Aktive Kontinentalränder in Gegenwart und Vergangenheit", "Active continental margins present and past"- 83. Jahrestagung der Geologischen Vereini-gung e. V., 25.- 27. Febr. 1993, Berlin. Zu-sammenfassungen der Tagungsbeiträge, 59 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 94/1 - Alfred-Wegener-Conference " Climate dynamics recorded in long conti-nental high resolution time series since the last interglacial" - GeoForschungsZentrum Potsdam, 28. Sept.- 2. Okt. 1994, Berlin. Abstracts, 154 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 94/2 - 14. Geowissenschaftliches Lateinamerika-Kolloquium, 16.- 18. Nov. 1994, Tübingen. Zusammenfassungen der Tagungsbeiträge, 88 S. Anhang: Poster des SFB 267 Deformationsprozesse in den An-den, 24 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 94/3 - 1."Orogene Prozesse, ihre Quantifizierung und Simulation am Beispiel der Varisziden" - 3. Kolloquium im DFG-Schwerpunktprogramm, 29.- 31. März 1994, Würzburg. Beitragszusammenfassungen, 112 S.;

2. "Modeling of Orogenic Processes at Lithospheric Scale" - workshop, 21.- 23.

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März 1994, Berlin. Beitragszusammenfas-sungen, 29 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/1 - "Global Change and Marine Geology" - 85. Jahrestagung der Geologi-schen Vereinigung e. V., 22.- 25. Febr. 1995, Bremen. Zusammenfassungen der Tagungsbeiträge, 84 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/2 - 14. International Congress - International Union for Quaternary Re-search (INQUA), 3.- 10. Aug. 1995, Berlin. Abstracts, 318 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/3 - Alfred-Wegener-Conference " Plume 2" - 17.-21. Juli 1995, Schloss Ringberg/ Rottach-Egern, Germany. Exten-ded abstracts, 171 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/4 - 65. Jahrestagung der Pa-läontologischen Gesellschaft, 25.- 30. Sept. 1995, Hildesheim. Abstracts und Poster, 84 S.; Verkaufspreis: DM 15.--.

Heft Nr. 95/5 - 65. Jahrestagung der Pa-läontologischen Gesellschaft, 25.- 30. Sept. 1995, Hildesheim. Exkursionsführer, 229 S.; Verkaufspreis: DM 30.--.

Heft Nr. 95/6 - "Geologie des südlichen Ost-seeraumes - Umwelt und Untergrund" - 147. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 4.- 6. Okt. 1995, Greifswald. Exkursionsführer, 226 S.; Ver-kaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/7 - 11th Meeting on Geodyna-mics of the European Variscides - 2nd Symposium on Permocarboniferous Igne-ous Rocks, 27.- 29. Okt. 1995, GeoFor-

schungsZentrum Potsdam. Extended ab-stracts, 148 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 95/8 - "Orogene Prozesse, ihre Quantifizierung und Simulation am Beispiel der Varisziden" - 4. Kolloquium im DFG-Schwerpunktprogramm, 29.- 30. März 1995, Jena. Beitragszusammenfassungen, 140 S.; Verkaufspreis: DM 20.--.

Heft Nr. 96/1 - "Prediction in Geology - Vor-hersage in der Geologie - Voorspellen in de Geologie" - 86. Jahrestagung der Geologi-schen Vereinigung e. V., Koninklijk Neder-lands Geologisch Mijnbouwkundig Genoot-schap, 21.- 24. Feb. 1996, Amsterdam. Ab-stracts, 37 S.; Verkaufspreis: DM 15.--.

Heft Nr. 96/3 - 18. Internationale Polarta-gung der Deutschen Gesellschaft für Polar-forschung, 18.- 22. März 1996, Universität Potsdam. Zusammenfassung der Tagungs-beiträge, 87 S.; Verkaufspreis: DM 15.--.

Heft Nr. 96/4 - First EuroColloquium of the Ocean Drilling Program; 28.02. - 01.03. 1996 in Oldenburg, 93 S. Verkaufspreis: DM 20,--.

Heft Nr. 96/7 - 148. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 29.09. - 04.10.1996 in Bonn, - Exkursions-führer -; Geologische Stoffkeisläufe und ihre Veränderungen durch den Menschen, 212 S. Verkaufspreis: DM 30,--.

Die Hefte sind zu beziehen von: Alfred-We-gener-Stiftung, Geschäftsstelle, Weyerstras-se 34-40, 50676 Köln. Die Verkaufspreise errechnen sich aus den anteiligen Druck- und Versandkosten.

TAGUNGSKALENDER

1997

14.1. Essen - Jahreshaupt-versammlung der Geologischen Gesell-schaft Essen. Vortrag: Prof. Bernt SCHRÖ-DER, Bochum: ”Geoarchäologie im Umfeld von Milet (Kleinasien)”. - *: Frau ISHORST,

Haus der Technik e.V., Hollestr. 1, 45127 Essen. Tel.: 0201-1803-1; Fax: 0201-1803-269.

19.01. - 24.01. Puerta Vallarta /Mexico) - IAVCEI - 1997. General assembly of the

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International Association of Volcanology and Chemistry of the Earth Interior. Envi-ronmental aspects of volcanism. Volcanic hazards. Confronting volcanic hazards. Other environments. Geochemistry and pe-trogenesis of magmatic rocks. *: Organi-zing Committee. Instituto Geofísica, UNAM, Circuito Exterior, Ciudad Universitaria, C.P. 04519m México, D.F. Fax: (5) 550-24-86.

28.01. - 29.01. Oslo (Norwegen) New Trends in Geoscience Computing. - *: Norwegian Petroleum Society, PO Box 1897 Vika, N-0124 Oslo. Tel.: (47)-22430050; Fax: (47)-22554630.

10.02. - 14.02. Christchurch (Neusee-land) - TERRANE DYNAMICS 97 - VIII In-ternational Terrane Conference. - *: Se-cretary Terrane Dynamics 97, Department of Geological Sciences, University of Can-terbury, P.B. 4800, Christchurch, New Zealand.

17.02. - 21.02. Berlin - Utech Berlin’97 - Umwelttechnologieforum ICC Berlin. - *: Fortbildungszentrum Gesund-heits- und Umweltschutz Berlin e.V., Eise-nacher Straße 11, 10777 Berlin. Tel.: (49) (0)30-212953; Fax: (49)(0)30-21295420.

19.02. - 21.02. Halle/Saale - 3. GBL-Kolloquium im wissenschaftlich-techni-schen Gemeinschaftsvorhaben ”Grundwas-sergüteentwicklung in den Braunkohlege-bieten der neuen Länder (GBL)” - Leit - thema: - Ergebnisse und Empfehlungen - Themen schwer punkte: Datenkompilation, Typisierung, Prozeßanalyse, Modellbe-trachtungen und Geomonitoring zur Pro-gnose der Grundwassergüteentwicklung und zur Konzeption der Grundwassergüte-Meßnetze. Veranstaltungsort: Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Audito-rium Maximum im Tschernyschewskij-Haus, Tagungsbüro im 1. Stock, Moritzburgring 10, 06108 Halle. - *: Dr. Joerg REICHLING, Niedersächsisches Landesamt für Boden-forschung, - Geowissenschaftliche Gemein-schaftsaufgaben -, Stilleweg 2, 30 655 Hannover.

20.02. - 21.02. Braunschweig - Pfahl-Symposium`97. - Themen: Probleme be-

züglich wachsender Anforderungen an Pfähle, Durchführungen verschiedenartiger Probebelastungen, Zugpfahlverankerungen zur Sicherung von Baugruben. - *: Dipl.-Ing. E. BARON, Zentralstelle für Weiterbil-dung, Technische Universität, Postfach 3329, 38023 Braunschweig. Tel.: 0531-391-4211; Fax: 0531-391-4215.

21.02 - 23.02. Braunschweig - Ver-handeln und Überzeugen (Kurs). Wieder-holungstermine: 3.-5.3.96, 18.-20.4.96. Kreis: Unternehmer, Selbstständige Füh-rungskräfte

26.02. - 27.02. Braunschweig - Braun-schweiger Grundwasserkolloquium. The-ma: Umweltschonende Grundwasserbewirt-schaftung. Schwerpunkte: Ökologisch ver-tretbare Grundwasserbewirtschaftung, Grundwasserprobleme in mitteldeutschen Braunkohlebergbau-Folgelandschaften, in-tegraler Gewässerschutz als Grundlage für Trinkwasserversorgung und Schutz von Ökosystemen. - *: Prof. Dr. Joachim WOLFF, Institut für Geowissenschaften, Postfach 3329, 38023 Braunschweig.

27.02. - 01.03. Jülich - ”Elementare Geologische Prozesse”. - 87. Jahresta-gung der Geologischen Vereinigung. Themenbereiche: 1. Beckentektonik und Krustendynamik. 2. Geochemie, Petrologie, Mineralogie, Geophysik von Sedimentge-steinen. 3. Thermische Geschichte von Se-dimentbecken. 4. Fluid Transfer und Wech-selwirkungen mit Gesteinen. 5. Integration verschiedener Prozesse. - *: Dr. Ulrich MANN, Tagungsbüro 87. GV-Tagung, ICG-4, Forschungszentrum Jülich GmbH, 52425 Jülich.

03.03. - 07.03. Potsdam - 57. Jahres-tagung der Deutschen Geophysikali-schen Gesellschaft. - *: Prof. Dr. V. HAAK, GeoForschungsZentrum, Telegrafen-berg A 45, 14473 Potsdam; Tel.: 0331-8877-326, Fax: 0331-8877-422; E-mail: [email protected].

05.03. - 06.03. London (Großbritan-nien) - Transpressional and Transtensio-nal Tectonics. - *: Bob HOLDSWORTH, Dept. Of Geological Sciences, University of

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Durham, GB-Durham DH1 3LE; Fax: (44)-011913742510; e-mail: R.E.Holdsworth @durham.ac.uk.

05.03. - 10.03. Blarney (bei Cork, Ir-land) - Clacial-Interglacial Sea-Level Changes in Four Dimensions. Evidence of Sea-Level and of Linked Environmen-tal Changes at the Land Ocean Interface. Themes: Sea level and coastal processes. Coastal instrumentation and monitoring. Seal-level and environment process chan-ges from continental margins. Earth model-ling and the links to sea-level evidence. Da-ting techniques. Computers and multivariate statistics in sea-level studies. Poster and Workshop sessions. *: Dr. Josip HENDEKO-VICS, European Science Foundation, 1, quai Lezay Marnésia, F-67080 Strasbourg CE-DEX, Tel.: +33 (0) 3 88767135; Fay: +33 (0) 388366987; e-mail: [email protected]; Online information: http://www.esf.org /eursco.

10.03. - 12.03. Hamburg - 5. Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Kristallographie. - *: Prof. Dr. U. BISMAYER, Mimeralogisch-Petrographi-sches Institut der Universität, Grindelallee 48, 20146 Hamburg. Tel. 040-4123-2050, -2051; Fax: 040-4123-2422; E-mail: [email protected].

17.03. - 19.03. Orlando (Florida/ USA) - Fourth International Conference Remote Sensing for Marine and Coastal Environments. *: ERIM Conferences, P.O. Box 134001, Ann Uarbor, MI 48113-4001, USA. Tel.: (313)994-1200, Ext. 3453; Fax: (313)994-5123.

19.03. - 21.03. Essen - 30. Essener Tagung für Wasser- und Abfallwirtschaft. Thema: Umweltqualität und Wirtschaft - Was wurde erreicht?. Wo geht es hin?. - *: Dr. Verena KÜLLING, Lehrstuhl für Sied-lungswasserwirtschaft, Mies-van-der-Rohe-Straße, 52056 Aachen.

23.03. - 26.03. Reno (Nevada/USA) - 10th Annual symposium on the Applica-tion of geophysics to Environmental and Engineering Problems. (SAGEEP). - *: SAGEEP’97, Dr. John LOUIE, c/o Dr. James TARANIK, Desert Research Insitute, 7010

Dandini Blvd., PO Box 60220 Reno, NV 89506, USA; Fax: +702-673-7421; E-mail: [email protected].

23.03. - 27.03. Strasburg (Frankreich) - EUG-9 - 9. Jahreskongreß der European Union of Geosciences. 23 Symposien, 48 Fachsitzungen mit ”Open Sessions” und ”Discussion Forums” über geologische, geochemische und geophysikalische The-men, u.a. über Bau und Zusammensetzung des Erdmantels, Schwerpunktprogramme Europrobe, Uralides, Svekalapko (Evolution der paläoproterozoischen und archaischen Lithosphäre), Orogenese des ”Pannonian - Carpathian - Dinaride System”, Vulkanis-mus, Management von Nuklearabfällen, Biogeochemie. *: EUG, 5 rue René Des-cartes, F-Strasbourg, CEDEX.

23.03. - 27.03. Strasburg (Frankreich) - EUG-9 - 9. Jahreskongreß der European Union of Geosciences: Session ”Advan-ced techniques in provenance analysis of sedimentary rocks”.- *: Dr. Heinrich BAHLBURG, Geologisch-Paläontologisches Institut, Ruprechts-Karls-Universität, Im Neuenheimer Feld 234, 69120 Heidelberg; Tel.: (49)-(6221) 548295; Fax: (49)-(6221) 545503.

01.04. - 05.04. Bad Münstereifel - 118. Jahrestagung des Oberrheinischen Geologischen Vereins e.V. Themen: Kale-donische und variszische Orogenese des Hohen Venn, Devon der Eifelkalkmulden, Stratigraphie und Tektonik im Aartal, Trias der Mechernicher Bucht, Braunkohlenabbau in der Erft-Scholle, Hydrogeologie (Erft-Verband, Grundwasserabsenkung in Kalk-steinvorkommen des Bergischen Landes, Aachener Thermalquellen), Ingenieurgeolo-gie (Eifel-Talsperren, Deponie-Gründung). - *: Prof. Dr. K. SCHETELIG, Lehrstuhl f. In-genieurgeologie und Hydrogeologie der RWTH Aachen, Lochnerstraße 4-20, 52064 Aachen, Tel. (0241) 80-5470/ 5471; Fax: (0241) 8888280.

06.04. - 09.04. Dallas (Texas/USA) - American Association of Petroleum Geologists, annual meeting, and AAPG-SEPM-EMG annual convention. - *:

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AAPG, PO Box 979, Tulsa, OK 74101, USA; Tel.: () 918-5602679, Fax: () 918-5602684.

06. - 09.04. Springfield (USA) - 6th. Conf. Sinkholes, Eng. & Env. Impact Karst. - *: B. F. BECK, P. E. LAMOREAUX & associates, Inc., PO Box 4578, Oak Ridge, TN 37831-4578, Tel.: (423)-483-7483; e-mail: [email protected]

12.04. - 17.04. Wien (Österreich) - World tunnel congress’97 and exhibition. - *: Walter J. HINKEL, Generalsekretär, c/o ICOS, Johannesgasse 14, A-1010 Wien, Tel.: (43)15128091; Fax: (43)15129180.

23.04. - 25.04. Würzburg - 11. Nationale Tagung für Ingenieurgeologie der Fach-sektion Ingenieurgeologie der Deutschen Geologischen Gesellschaft: Themen: Inge-nieurgeologie und Geotechnik im Verkehrswegebau (Straße, Schiene, Wasserwege), Ingenieurgeologie und Umwelt (Hänge, Böschungen, Stützbauwerke, Modellbildungen, Niederschlagsversickerung, Ökoaudit). - *: Prof. Dr. Kurt MAGAR, Geotechnisches Institut Prof. Magar und Partner, Winterhäuser Straße 9, 97084 Würzburg.

13.05. - 16.05. Köln - 4. Geotechnica - Internationale Fachmesse und Kongreß für Geowissenschaften und Geotechnik. The-ma: ”Angewandte Geowissenschaften” mit den Schwerpunkten Geoinformatik, Um-weltanalytik, Umweltconsulting und Entsor-gungstechnologie. - *: Prof. Dr. F. STRAUCH, Geol.-Paläont. Inst., Correns-Straße 24, 48149 Münster.

18.05. - 21.05. London (Großbritan-nien) - Third European Metals Confe-rence ”Advances in extraction metall-urgy - enhancing competitiveness” (gemeinsame Veranstaltung der Institution of Mining and Metallurgy, der GDMB und Benelux Metallurgy, Brüssel). - *: GDMB, Postfach 1054, 38668 Clausthal-Zellerfeld.

20.05. - 23.05. Kevelaer - Tagung der Arbeitsgemeinschaft Nordwestdeutscher Geologen. - *: Dipl.-Geol. H. D. HILDEN, Geologisches Landesamt Nordrhein-West-falen, Postfach 1080, 47 710 Krefeld.

21.05. - 24.05. Köln - Sediment’97. *: Prof. Dr. W. RICKEN, Universität zu Köln, Geologisches Institut, Zülpicher Str. 49 a, 50 674 Köln; Tel.: 49-221-470-5619 oder 2537, Fax: 49-221-470-5149. E-mail: [email protected]

24.05. - 25.05. Meiningen - Fortschrit-te in der Geologie Südthüringens (Nord-rand der Süddeutschen Großscholle) - Jahreshauptversammlung des Thüringi-

schen Geologischen Vereins. - *: Dipl.-Geol. Joachim SCHUBERT, Postfach 2756, 99408 Weimar.

25.05. - 30.05. Jerusalem (Israel) - 18th

International Geochemical Exploration Symposium (AEG). - *: IGES Secretariat, PO Box 50006, Tel Aviv, 61500 Israel; Fax: 973-35140077.

26.05. - 30.05. Genf (Schweiz) - Euro-pean Association of Geoscientists and Engineers (EAGE). - *: E.H. BORNKAMP, PO Box 298, NL-3700 Zeist, Tel.: (31)-3069-62655; Fax: (31)-3069-62640.

15.06. - 21.06. Ottawa (Canada) - XIth

International Clay Conference. - *: Dr. Jeanne PERCIVAL, Geological Survey of Ca-nada, 601 Booth St., Ottawa, ON K1A 0E8, Canada; Fax: (001)-613-943-1286; E-mail: [email protected].

18.06. - 19.06. London (Großbritan-nien) - Late Quarternary Coastal Tecto-nics. - *: Iain STEWART, Dept. of Geogra-phy and Geology, Brunel University, Bo-rough Road, Isleworth, Middlesex TW7 5DU, GB, Tel (44) (0) 1818910121; Fax: (44)(0) 1815699188; E-mail: [email protected].

25.06. - 29.06. Leipzig - International Conference ”Urban Ecology”. Themen (u.a.): Die ökologische Stadt, Verbesserung der Lebensumwelt, Flächennutzung, Natur-

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integration und Landschaftsbezug in der Stadtentwicklung. - *: Dr. Hildegard FELD-MANN, UFZ Umweltforschungszentrum, Per-moserstr. 15, 04318 Leipzig; Fax: 0341-235 -2534.

07.07. - 09.07. Graz (Österreich): Sym-posium ”Paläobotanische Forschung 100 Jahre nach Freiherr Constantin VON ETTINGSHAUSEN”. Gleichzeitig APP-Jahres-treffen. 7. + 8.7.: Symposium, 9.7.: Ex-kursion zu Fundstellen in das Steirische Becken (die Exkursion stellt gleichzeitig die Vorexkursion zum 2nd European Palaentolo-gical Congress dar). *: Dr. Reinhold NIE-DERL, Steiermärkisches Landesmuseum, Referat Geologie und Paläontologie, Rau-bergasse 10, A-8010 Graz. Tel.: (+43) 0316-8017-4730; Fax: (+43) 0316-8017-4800.

07.07. - 10.07. Kopenhagen (Dänemark) - Third International Airborne Remote Sensing Conference and Exhibition; Technology, Measurements and Analy-sis. *: Robert ROGERS, ERIM Conferences, Box 134001, USA-Ann Arbor, MI 4811 3-4001; Tel.: 313-994-1200, Ext. 3234; Fax: 313-9945123. Http://www.erim.org/CONF/

10.07. - 12.07. Wien (Österreich) - 2nd

European Paleontological Congress - Climates: Past, Present and Future. Ses-sions. 1: Palaeontological proxies for Pa-laeoclimatology. 2. The contribution of pa-laeontology to climatic modeling. 3: Corre-lating changes in Palaeo-ecosystems with climatic change. 4: Climatic change as a driving force in Human Evolution. 5: Clima-tes: Past, Present and Future. Using palae-ontological data to predict future changes in the environment. Exursions: Pre-conference excursion to the Miocene sedimentary suc-cession in the open-cast lignite mine at Köflach in Styria; visit the Ettinghausen Ex-hibition in Graz. - Post-conference excursi-on to the Upper Cretaceous of the New Welt Basin; Miocene of the Vienna Basin. *: Dr. Heinz A. KOLLMANN, Natural History Museum, Burgring 7, A-1014 Vienna, Aus-tria, Fax: 00-43-15235254; Telex: 134442 natur a.

27.07. - 31.07. Greenwich (Großbritan-nien) - 13th International Symposium on Ostracoda. - *: ISO97, School of earth Sciences, Univ. of Greenwich, Medway Towns Campus, Chathan Maritine, Kent ME4 4AW, GB; E-mail: [email protected].

20.07. - 26.07. Lüttich (Belgien) - XXth International Congress of History of Science. Spezialsymposium: ”Development and cultural influence of geological science in the age of technological and industrial expansion”. Themenkreise: 1. Geology and mining in the old and new world. 2. Use of non-written sources of history of geological sciences. -. *: Hugh S. TORRENS, Dpt. of Geology, University of Keele, Staffordshire ST5 5BG, England. Fax: 44 - 01782-583.

28.07. - 01.08. Hilo (Hawai/USA) - II. International Conference on Geoscience education ”GeoSciEd II”. *:M. Frank Watt IRETON, GeoSciEd II, Registration Education and Research Directorate, American Geophysical Union, 2000 Florida Avenue, NW, Washington, DC 20009, USA; E-mail: [email protected].

10.08. - 15.08. New Hampton (USA) - Gordon Research Conference of Inorga-nic Geochemistry. - *: Mark REED, Dept. of Geological Sciences, Univ. of Oregon, Eugene, OR 97403-1272, USA; Tel.: (001)-541-346-5587; Fax: (001)-541-346-4692; E-mail: [email protected].

17.08. - 21.08. Bellingham (Washing-ton/USA) - Paleo Forams’97. - Preconfe-rence field trip: 14.-16.08. - *: Charles A. ROSS, Dept. of Geology, Western Washing-ton University, Bellingham, WA 98225-9080 USA, Tel.: ()360-6503634; Fax: ()360-650-3148; E-mail: [email protected].

18.08. - 29.08. Thessaloniki (Griechen-land) - 29th General Assembly of the In-ternational Association of Seismology and Physics of the Earth's Interior (IAS PEI). - *: Geophysical Laboratory, Univ. of Thessaloniki, GR-54006 Thessaloniki.

24.08. - 28.08. Lissabon (Portugal) - 17th European Cristallographic Meeting. -

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*: ECM Secretariat, Dept, engenharia Quimica, Intituto Superior Técnico, Av. Ro-visco Pais, P-1096 Lisboa; E-mail: [email protected].

28.08. - 02.09. Heiligkreuztal/Riedlin-gen - 7th International Symposium on Palaeolimnology. Main Themes and topics: - laminae versus varvae, - microfabric of the laminae, - statistical approaches, - salt lakes, sebkhas, playas, - the signal of human impact, - archives of environmental change, - free contributions. Two pre-symposium ex cur sions : A. Pleistocene and Holocene lakes in North Germany: Niedersachsen and Schleswig-Holstein (5 days). B. The Maar lakes of the Eifel region (3 days). During the symposium: Two half day trips: C: Lake Fe-dersee and ist surroundings. D: The ecolo-gical problems of Lake Constance. Three post-symposium excursions: E: Holocene and Pleistocene lakes in Southwest Germa-ny: Baden-Württemberg and Bayern (5 days). F: Holocene and Pleistocene lakes in the central part of the Switzerland (5 days). G: Sebkhas and playas in southern Tunisia. Sedimentological and limnological history of a semiarid region (7 days). *: Josef MERKT (secretary). Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, P.O. Box 510153, D 30631 Hannover, Tel.: 49-511-643-3611/ 3670; Fax: 49-511-643-3667; e-mail: merkt @gate1.bgr.d400.de.

28.08. - 03.09. Bologna (Italien) - AIG IVth International Conference on Geomor-phology. - *: Paolo FORTI, Via Crociali 2, I-40138 Bologna.

01.09. - 05.09. Istanbul (Türkei) - In-ternational Symposium on Geology and Environment. - *: GEOENV’97, Interna-tionl Symposium Geoscience, PK 464 Yeni-sehir, 06444 Ankara, TR. Tel.: (90)3124-343601; Fax: (90)3124342388; E-mail: [email protected].

01.09. - 05.09. Karlovy Vary / Carlsbad (Czech Republic) - MAEGS-10 - 10th Mee-ting of the Association of European Geo-logical Societies: ”Challenges to Chemi-cal Geology ‘97”. Themen (u.a.): Geoche-

mistry of mantle plumes / Advancement in radiogenic dating, corroboration of the dates by independant methods / REE dynamics in the crust / Bohemian Massif enigmas / Iso-topes in paleoclimate studies and in global change scenarios / open session. - *: MAEGS-10, Dr. Martin NOVAK, Czech Geo-logical Survey, Geologicka 6, CZ-152 00 Prague.

02.09. - 04.09. Heidelberg - IAS Regio-nal Meeting of Sedimentology. - *: Thilo BECHSTÄDT, Geologisch-Paläontologisches Institut der Univ. Heidelberg, Im Neuenhei-mer Feld 234, 69120 Heidelberg. Tel.: +(49) -6221-545989; Fax: +(49)-6221-545503; E-mail: [email protected]; WWW-Adresse: http://lx.urz.uni-heidelberg.de/ ~dc8

02.09. - 04.09. Heidelberg - Aquifer Sedimentologie. - *: Thomas AIGNER, Institut für Geologie, Universität Tübingen, Sigwartstr. 10, 72076 Tübingen, Tel.: (49) (0)-7071-295923, Fax: (49) (0)-7071-296990; E-mail: [email protected].

02.09. - 04.09. London (Großbritan-nien) - Tunneling 97 (Conference and ex-hibition). - *: The Conference Office, The Institute of Mining and Metallurgy, 44 Port-land Place, London W1N 4B.R, GB, Tel.: (44)-1715803802; Fax: (44)-1714365388.

07.09. - 10.09. Wien (Österreich) - AAPG International Conference and Ex-hibition. Motto: East meets West. Das technische Programm wird sich über alle Bereiche der Kohlenwasserstoff-Aufsu-chung und -Gewinnung erstrecken. Zusätz-liche Themen: Energieminerale (Uran, Koh-le, Coal Bed Methane) und Environmental Geology. - *: Walter P. GRÜN, General Chairman, c/o OMV AG/Exp-Pgeo, Geras-dorfer Straße 151, A-1210 Wien; Tel.: (0043) 1/40440-3722, Fax: (0043) 1/40440-997.

10.09. - 13.09. Bad Neuenahr - 41. Wissenschaftliche Tagung des Deut-schen Markscheider-Vereins (DMV). Mot-to: ”Das Markscheidewesen in der Roh-stoff-, Energie- und Entsorgungswirt-schaft”. Themenbereiche: 1. Rohstoffe: La-

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gerstättenbearbeitung, Vorratsberechnung, Abbauplanung, Geostatistik. 2. Bergschä-den, Altlasten und Deponietechnik: Metho-den der Sanierung und Entsorgung. 3. Bo-denbewegungsmessung und Deformations-analyse: Meßmethoden, Auswerteverfah-ren. 4. Moderne Meßtechniken und Punkt-bestimmung: Digitale Photogrammetrie, GPS, Laserscanner. 5. Genehmigungsver-fahren im Bergbau und der Entsorgungs-wirtschaft: Planfeststellungsverfahren, UVP, Betriebsplanverfahren. Geoinformationssys-teme im Bergbau: Digital geführtes Rißwerk, Informationssysteme zur Planung und Ana-lyse von Deponiestandorten, Digitales Lei-tungskataster. 7.; Geotechnik. - *: Mark-scheider Dipl.-Ing. W. SCHAEFER, c/o Rhein-braun AG, Stüttgenweg 2, 50935 Köln; Tel.: 0221-480-22327, Fax: 0221-480-20770.

11.09. - 14.09. Bratislava (Slowakei) - Alpine evolution of the Western Carpa-thians and related areas. International conference held on the occassion of the 100th anniversary of Dimitrij ANDRUSOV. Scientific Program: 1. Sedimentation and accretion along the northern Austroalpine - Central Carpathian margin. 2. Evolution of the Meliata - Hallstatt ocean and position of its suture in the Alpine - Carpathian realm. 3. New trends in paleontology and stratigra-phy. 4. Geodynamic processes in the Alpine - Carpathian - Panninian areas. 5. Environ-mental hazards and geology - Excursions: 13.09.: Peniny Klippen Belt of western Slo-vakia: stratigraphy, sedimentology and tec-tonics. 14.09.: Structure of the outer margin of the Central Western Carpathians (Mále Katrpaty, Povazký Inovec and Strazovské vrchy Mts.) - *: Slovak Geological Society, Dr. J. HÓK, Slovak Geological Society, Mlynská dol. 1, 81704 Bratislava, Slovak Republic.

15.09. -18.09. Köln - 75. Jahresta-gung der Deutschen Mineralogischen

Gesellschaft. Rahmenthemen: Einkristalle - Züchtung und Anwendung, Phasenum-wandlungen, Elementverteilung, Schmelzen - Bildung und Transport, Niedrigtemperatur-geochemie, niedriggradige Metamorphose, Kosmochemie, Erdmantel. - *: Prof. Dr. H.-A. SECK, Mineralogisches Institut der Univ., Zülpicherstr. 49, 50674 Köln; Tel.: 0221-470-3240; Fax: 0221-470-5173.

21.09. - 26.09. Aachen - 20. Interna-tionaler Aufbereitungskongreß der GDMB. - *: Prof. Dr. Heinz HOBERG, Insti-tut für Aufbereitung, RWTH, Wüllnerstr. 2, 56062 Aachen.

21.09. - 27.09. London (Großbritanni-en) - 27th IAH Congress - Groundwater in the Urban Environment - *: Prof. Dr. J.D. MATHER, Geology Dept., Roxal Holloway and Bedford New College, Egham, Surrey TW20 0EX, UK, Fax. 784-47180.

22.09. - 27.09. Daun - 67. Jahresta-gung der Paläontologischen Gesell-schaft. - *: Dr. I. ESHGHI, GeoZentrum Vulkaneifel, Burgstraße 20, 54576 Hilles-heim, Tel.: (06592) 93320-0.

22.09. - 27.09. Kapstadt (Südafrika) - 6th International Conference on Fluvial Sedimentology. Themen: Sediment trans-port and bedforms. Fluvial processes on alluvial fans. Fluvial channels - ancient and modern. Overbank systems - ancient and modern. Sequence stratigraphy. Energy re-cources and fluvial sequences. Fluvial pla-cerc deposits. Estuaries - ancient and mo-dern river management. Open Theme. 11 Exkursionen und Workshops, mit Unter-stützung durch: Sedimentological Division, Geological Society of south Africa. - *: The Conference Organizer, 6 IFCS, Post-graduate Conference Division, UCT Medical school, Observatory 7925, South Africa. Or Contact: Mrs. Sally Elliott: Tel.: +27 21 406 6911 / 40 66 381; Fax: +27 21 448 6263; e-mail: [email protected].

27.09. - 03.10.Jena

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149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Thema: Regionale Geologie von Mitteleuropa.

Exkursionsprogramm: Zweitägige Vorexkursionen am 27. und 28.09.1997: A1 Ruhlaer Kristallin, Tambacher und Eisenacher Rotliegendbecken, A2 Litho- und Biostratigraphie der thüringischen Quartär-Abfolge. Eintägige Vorexkursionen am 27.09.1997: A3 Sedimentation und Tektonik der Trias im Thüringer Becken. A4 Stratigraphie, Fazies und Tektonik des Oberdevons und Unterkarbons im Thüringer Schiefergebirge. Eintägige Vorexkursionen am 28.09.1997: A5 Zechstein, Buntsandstein und Muschelkalk im östlichen Thüringer Becken. A6 Talsperren in Thüringen. A7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und die Geologie von Weimar. Zweitägige Nachexkursion, 2. und 3.10.1997: B1* Altpaläozoikum im Thüringisch-Vogtländischen Schiefergebirge. B2 Struktur und Landschaftsgeschichte der Rhön und Südwestthüringens. B3* Krustenbau und Tektonik der Flachkruste in Ostthüringen, Westsachsen und Nordböhmen. B4* Seismik in Ostthüringen und Westsachsen. Eintägige Nachexkursion am 2.10.1997: B5 Folgeprobleme des Kalibergbaues in Nordthüringen. B6 Sanierung des Ostthüringer Uranbergbau-Reviers. Eintägige Nachexkursion am 3.10.1997: B7 Der Geologe J.W. VON GOETHE und die Geologie von Weimar. * Exkursion gemeinsam mit der Gesellschaft für Geowissenschaften.

Vorbereitung: Institut für Geowissenschaften der Universität Jena,

Thüringer Landesanstalt für Geologie, Weimar.

*: Dipl.-Geol. Michael PIRRUNG,Institut für Geowissenschaften,

Burgweg 11, 07749 Jena; Tel.: (03641) 630210 / 630282; Fax: (03641) 630212;

e-mail: [email protected].

27.09 - 03.10.Jena

Rechnergestützte Wege und Werkzeuge der Geodynamik und zur Generalisierung raumzeitlicher geologischer Prozesse.”

Jahrestagung der Fachsektion Geoinformatikder Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Die Tagung findet während der 149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft ebenfalls in Jena statt. Für die Vorstellung methodischer und applikativer Lösungen sind als Themenschwerpunkte vorgesehen: - Möglichkeiten zur Verbesserung der Erfassung und Repräsentation geologischer Ist-Zustände. - Rechnergestützte Wege zur Integration von formal unterschiedlich repräsentierter Information (Multimedia-Applikationen). - Einsatz von Methoden der räumlichen Statistik zur Klärung dynamischer Probleme. - Wege und Werkzeuge zur

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geometrischen Rekonstruktion. - Fragen der Übertragbarkeit von Information in unterschiedliche Skalenbereiche. Interessenten, die beabsichtigen, sich mit einem Vortrag (einem Poster) an der Jahrestagung zu beteiligen, werden gebeten, bis spätestens 1. Mai 1997 eine einseitige Kurzfassung an die nachfolgende Adresse zu senden.

*: Prof. Dr. Wolfdietrich SKALA.,Freie Universität Berlin, Fachrichtung Geoinformatik,

Malteser Straße 74-100, 12249 Berlin.Tel.: 030-7792570; Fax: 030-7752075;

E-mail: [email protected]

02.10. - 07.10. Freiberg - 6. Jahresta-gung der Gesellschaft für Geologische Wissenschaften (GGW). Thema. ”125 Jahre amtliche Geologie in Sachsen”. Vor-exkursion: Gemeinsam mit der Deutschen Geologischen Gesellschaft. - *: Dr. Klaus HOTH, Dr. Werner PÄLCHEN, Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Hals-brücker-Str. 31a, 09599 Freiberg.

06.10. - 11.10. Vilnius (Lithuania) - The Baltic - The Fifth Marine Geological Con-ference. Subjects: Different aspects of ma-rine geology, geophysics, sedimentology etc. Post-Conference field-trip (two days) to Klaipeda-Kursiu, Nerija, Spit-Nida. *: The Baltic Marine Conference, Conference Committee, Sevcenkos 13, 2600 Vilnius, Lithuania. Tel.: +370-2-236504; Fax: .: +370-2-236408

12.10. - 16.10. Peking (China) - 15. Welt-Erdöl-Kongreß. - *: Dr. Klaus LINKSIEK, Christa JENKE, DGMK, Postfach 600549, 22205 Hamburg.

14.10. - 18.10. Bochum - Workshop ”Grundwasser im Ruhrgebiet - Probleme, Aufgaben, Lösungen” der Deutschen Montan-Technologie DMT und der Interna-tional Association of Hydrogeologists IAH. - *: Prof. Dr. W. G. COLDEWEY, DMT-Ge-sellschaft für Forschung und Prüfung mbH,

Franz-Fischer-Weg 61, 45 307 Essen; Tel.: (0201)172-1850; Fax: (0201)172-1891.

20.10. - 23.10. Denver (Colorado/USA) - Geological Society of America, annual meeting. - *: GSA Meeting Department, PO Box 9140, Boulder, CO 80 301, USA. Tel. ()-800-4721988

21.10. -23.10. Hannover - 8. Interna-tionale Rohstoff-Symposium. Rohstoffbi-lanzen im Wirtschaftskreislauf. - *: Ref. B0.1, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Stilleweg 2, 30655 Hanno-ver; Tel.: (0511)643-2299; Fax: (0511)643-3685: E-mail: [email protected]

26.10. - 29.10. London (Großbritanni-en) - 5th Conference and Exhibition on Petroleum Geology of Northwest Europe. - *: Conference Associates & Services In-ternational Ltd., Miss Jane HILL, Project Ma-nager PGE 1997, 4 Cavendish Square, London W1M OBX, GB; Tel.: (0044)171/ 4990900, Fax: (0044) 171/6293233.

11.12. Hannover - 200-Jahr-feier der Naturhistorischen Gesellschaft Hannover. - *: Dr. Jens-Dieter BECKER-PLATEN, c/o Niedersächsisches Landesamt für Bodenforschung, Stilleweg 2, 30655 Hannover, Tel.: (0511) 643-2470.

1998

20.04. - 22.04. Bahrain (Arab. Emirate) - Geo’98 - Middle East Geoscíences ex-

hibition and conference. - *: Stephen KEY, Arabian Exhibition Management WLL,

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A U S D E N G E O L O G I S C H E N D I E N S T E N

PO Box 20200, Manama, Bahrain. Tel.: +973550033; Fax: +973553288; *: Will Martin, Overseas Exhibition Services Ltd., 11 Manchester Square, London, W1M 5AB, GB, Tel (44)-1714861951; Fax: (44)-1714868773.

08.06. - 12.06. Leipzig - European As-sociation of Geoscientists and engineers (EAGE), 60th Conference. - *: E. H. BORNKAMP, PO Box 298, NL-3700 Zeist, Tel.: (31)-3069-62655; Fax: (31)-3069-62640.

23.06- 27.06. Yellowknife (Northwest Territories, Canada) - VII International Conference on Permafrost. *: J.A. HEGINBOTTOM, Geological Survey of Ca-nada, 601 Booth St., Ottawa, Ontario, Ca-nada K1A 0E8, Tel. 613-992-7813, Fax. 613-992-2468.

28.06. - 05.07. Le Cap (Südafrika) - Gondwana 10. - *: Organizing Committee Gondwana 10, Dept. of Geological Scien-ces, Univ. of Cape Town, Rondebosch,

Südafrika. Tel.: +2721-6503171, /-6502925; Fax: +272-6503167/-6503783.

26.10. - 29.10. Toronto (Ontario/Cana-da) - Geological Society of America, an-nual meeting. - GSA Meetings Dept., PO Box 9140, Boulder COSO 301, USA. Tel.: +800-472-1988.

21.09. - 23.09. Halle/Saale - Epiconti-netal Triassic International Symposium. Subjects: Regional overviews (Central Eu-ropa, Northern Africa, Eurasia, Antarctica). Palaeontology, biostratigraphy (vertebrates, invertebrates, palaeobotany. Sedimento-logy. Sequence stratigraphy. Magnetostra-tigraphy. Enivontinental - marine Triassic correlation. Pre- and Post-Symposium field trips (several one- or two-day trips). - *: Prof.Dr. G.H. BACHMANN, International Sym-posium on the Epicontinental Triassic, Inst. for Geosciences and Geiseltal Museum. Martin-Luther University Halle-Wittenberg, Domstr. 5, D-06099 Halle/Saale. Tel: (+49)-345-5526070/71; Fax: (+49)-345-55-27178.

04.10. - 11.10. Berlin

150-Jahre Deutsche Geologische Gesellschaft (DGG) . Rahmenthema:

”Geowissenschaften in Ökonomie und Ökologie”. Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, der Deutschen

Geophysikalischen Gesellschaft, der Paläontologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Geowissenschaften aus Anlaß des 150-jährigen Bestehens der DGG.

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I M P R E S S U M

Impressum Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft

Herausgeber und Verlag:Deutsche Geologische Gesellschaft, Hannover

Redaktion: Dr. Carmen HEUNISCH

Die "Nachrichten der Deutschen Geologischen Gesellschaft" erscheinen vierteljährlich in einer Auf-lage von zur Zeit 3.000 Exemplaren. Die Zeitschrift ist für die Mitglieder bestimmt; der Jahresbeitrag berechtigt zum Bezug.Die Redaktion der Nachrichten der DGG macht darauf aufmerksam, daß die unter einem Namen oder einem Namenszeichen in den Nachrichten erscheinenden Artikel persönliche Meinungen und Ansichten enthalten, die nicht mit der Meinung und Ansicht der Deutschen Geologischen Gesell-schaft übereinstimmen müssen.Für Form und Inhalt ihrer Artikel sind die Autoren selbst verantwortlich. Einsender von Manuskripten, Leserbriefen etc. erklären sich mit der redaktionellen Bearbeitung ihrer Zuschrift einverstanden und treten die Rechte an ihrem Artikel an die DGG ab. Für unverlangt eingereichte Einsendungen über-nimmt die Redaktion keine Verantwortung. Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.Trotz sorgfältigen Korrekturlesens sind Druckfehler nicht auszuschließen. Insbesondere bei Silben-trennungen können Fehler entstehen, da dies der letzte Arbeitsgang vor Drucklegung ist. Dieser Ar-beitsschritt erfolgt durch ein Textverarbeitungsprogramm im PC, ohne weitere Kontrolle durch die Redaktion. Die Redaktion bittet hierfür um Verständnis.Angaben zu Preisen, Terminen usw. erfolgen ohne Gewähr.Personenbezogene Angaben unserer Mitglieder werden zum Zwecke der Mitgliederverwaltung und für den Versand der Nachrichten (NDGG) sowie der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesell-schaft (ZDGG) gespeichert.Erscheinungsdatum für Heft 60/I. Quartal 1997 der NDGG ist März.Redaktionsschluß und Anzeigenschluß für Heft 60/I. Quartal 1997 ist der 1. Februar. Zuschriften, Anzeigen, Büchersendungen für die "Nachrichten" senden Sie bitte an die Geschäfts-stelle der DGG, Redaktion Nachrichten, Stilleweg 2, 30655 Hannover. E-mail: [email protected]:Beiträge nach Möglichkeit mit Diskette (in Word, Word-Perfect oder ASCII) einreichen. Falls

dies nicht möglich ist, scan-fähiger Schreibmaschinentext.

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Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Neu! Bitte Bestellen!

Schri f tenreiheDeutsche Geologische Gesel lschaft

Heft 1

148. Jahreshauptversammlung Deutsche Geologische Gesellschaft

Fachsektion HydrogeologieFachsektion Ingenieurgeologie

Fachsektion GeoinformatikGesellschaft für UmweltGeowissenschaften

Hrsg: Jean THEIN & Andreas SCHÄFER

Geologische Stoffkreisläufeund ihre Veränderungen durch den Menschen

Kurzfassungen der Vorträge und Poster

1. bis 3. Oktober 1996Bonn

Heft 1 der Schriftenreihe der Deutschen Geologischen Gesellschaft können Sie als DGG-Mitglied zum Preis von DM 10.- (zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial) bei der Ge-schäftsstelle der DGG erwerben. Nichtmitglieder unserer Gesellschaft zahlen DM 20.- (zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial). Ein Bestellformular finden auf der übernächsten Seite!

Bestellungen richten Sie bitte an die Geschäftsstelle der Deutschen Geologischen Gesell -schaft, Stilleweg 2, 30655 Hannover; Tel.: 0511-643-2507; Fax: 0511-643-3667.

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An k ü n d i g u n gSchri f tenreihe

Deutsche Geologische Gesel lschaft

Heft 2149. Jahreshauptversammlung

Deutsche Geologische Gesellschaftsowie

Jahrestagung der Fachsektion Geoinformatik

Jena 1997

Hrsg: Georg BÜCHEL & Harald LÜTZNER

Regionale Geologie von Mi t te leuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordat lant ik

Kurzfassungen der Vorträge und Poster1

__________________________________________________________________Heft 3:

149. Jahreshauptversammlung Deutsche Geologische Gesellschaft

Jena 1997

Hrsg: Georg BÜCHEL, Henry RAUCHE & Gerd SEIDEL

Regionale Geologie von Mi t te leuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordat lant ik

Exkursionsführer1

__________________________________________________________________Heft 4:

Hrsg.: Holger FREUND & Gerfried CASPERS

Vegetat ion und Paläokl ima der Weichsel -Kal tzei tim nördl ichen Mi t teleuropa

Ergebn isse pa läobo tan ischer , pa läo faun is t i scher und geo log ischer Un te rsuchungen

Bitte vorbestellen1 (siehe Bestellformular):

1 Teilnehmer an der 149. Hauptversammlung der DGG erhalten Heft 2 und 3 der Schriftenreihe mit den Tagungsunterlagen im Tagungsbüro.

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"-------------------------------------- Hier bitte abtrennen und senden an --------------------------------

Deutsche Geologische Gesellschaft, B e s t e l l f o r m u l a rGeschäftsstelle Stilleweg 2, 30655 HannoverFax: 0511-643-3667

Hiermit bestelle(n) ich/wir folgende Hefte der Schr i f t en re ihe Deu tsche Geo log ische Gese l l scha f t :

Heft 1: Jean THEIN & Andreas SCHÄFER (Hrsg). (1995): 148. Hauptversammlung der Deut-schen Geologischen Gesellschaft, 29.09. - 04.10.1996 in Bonn. - Geologische Stoff-kreisläufe und ihre Veränderungen durch den Menschen. Kurzfassungen der Vorträge und Poster. Preis(zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 10.- DM, Nichtmitglieder: 20.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 2: Georg BÜCHEL & Harald LÜTZNER (Hrsg.) (1997): 149. Hauptversammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 27.09. - 03.10.1996 in Jena. - Regionale Geolo-gie von Mitteleuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik. Kurzfassungen der Vorträge und Poster.

Preis (vorraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 20.- DM, Nichtmitglieder: 40.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 3: Georg BÜCHEL, Henry RAUCHE & Gerd SEIDEL (Hrsg.) (1997): 149. Hauptversamm-lung der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 27.09. - 03.10.1996 in Jena. - Regionale Geologie von Mitteleuropa - Geodynamische Prozesse zwischen Alpen und Nordatlantik. Exkursionsführer.

Preis (vorraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 20.- DM, Nichtmitglieder: 40.- DM ______ Exemplar(e)

V o r a n k ü n d i g u n g f ü r d a s I I . Q u a r t a l 1 9 9 7Heft 4: Holger FREUND & Gerfried CASPERS (Hrsg.) (1997): Vegetation und Paläoklima der Weichsel-Kaltzeit im nördlichen Mitteleuropa ¾ Ergebnisse paläobotanischer, paläo-faunistischer und geologischer Untersuchungen.

Preis (vorraussichtlich) zuzüglich Porto und Verpackungsmaterial): ich/wir bestelle(n)DGG-Mitglieder: 30.- DM, Nichtmitglieder: 60.- DM ______ Exemplar(e)

____________________________ _________________________

(Name / Anschrift) (Unterschrift / Datum)

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"---------------------- Hier bitte abtrennen und bis zum 15.01.97 senden an---------------------------

An die

Naturhistorische Gesellschaft Hannover

Stilleweg 2

30655 Hannover

Ich bestelle ____Stück NGH-Jubiläums-Silbermedaillen zum Einzelpreis von je ca. DM 95,--

Ich bestelle ____Stück NGH-Jubiläums-Tombakmedaillen zum Einzelpreis von je ca. DM 65,-

Die Medaillen werden durch die B.H. MAYER’s Kunstprägeanstalt KG, Pforzheim, ausgeliefert. Der angegebene Kaufpreis ist nach Erhalt auf eines der folgenden Konten der Natur-historischen Gesellschaft Hannover zu entrichten:

Nr. 6665-307 Postbank Hannover, BLZ 250 100 30

bzw.

Nr. 101 031 664 NordLB Hannover, BLZ 250 500 00

____________________________ _________________________

(Name / Anschrift) (Unterschrift / Datum)

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Voranmeldung149. Jahrestagung der DGG

27.09.-3.10. in Jena

Institut für Geowissenschaften149. HV DGGBurgweg 11D-07749 Jena

Bitte senden Sie diese Voranmeldung zusammen mit Ihren Exkursionswünschen bis zum 1. März 1997 an unsere Adresse. Das zweite Zirkular erhält nur derjenige, der sich vorangemeldet hat.

Name .................................................. Vorname ...........................................................

Akademischer Grad .................................

Institution................................................................................................................................

Straße .......................................................

PLZ, Ort .................................................................................................................................

Telefon ..................................................

Fax ..................................................

e-mail ..................................................

Ich bin Student ¬ zur Zeit erwerbslos ¬ DGG-Mitglied ¬

Ich möchte teilnehmen an der Exkursion / den Exkursionen

A1 ¬ B1 ¬

A2 ¬ B2 ¬

A3 ¬ B3 ¬

A4 ¬ B4 ¬

A5 ¬ B5 ¬

A6 ¬ B6 ¬

A7 ¬ B7 ¬

Anmeldung für eine Posterpräsentation / einen VortragIch werde bis zum 1. März 1997 ein Abstract für ein Poster oder einen Vortrag einsenden ¬

Titel:

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Autor(en), unterstrichen: Vortragende(r):

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