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erattivo eractive eractivo eractif eraktiv Neuanfang… Ordine di Sant’Agostino Order of Saint Augustine Orden de San Agustín 2 – 2013

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Nº 2 – 2013

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Inhalt

in dieser ausgabe:

3. Leitwort

3. Papst Franz bei den Augustinern, ein Kommentar des Generalpriors

4. Das Kapitel bei der Arbeit

5. P. Alejandro Moral Anton ist neuer Generalprior des Augustinerorderns

die augustinische familie:

6. Meine Augustinische und kirchliche reflexion auf der Grundlage des Evangeliums

8. Programmatische Punkte zur Amtsführung von P. Alejandro

10. Vortrag von Kardinal João Braz de Aviz

12. Botschaft des Generalkapitels 2013 an alle Ordensmitbrüder

14. P. Alejandro Moral: Lebenslauf

15. Mein Traum: Ein wenig mehr Barmherzigkeit macht die Welt wärmer und gerechter

16. Konferenz der Provinziale der OAE

18. Augustinisches Symposium über Gerechtigkeit und Frieden

20. Internationale Begegnung der Augustinerjugend (AYE 2013)

21. Eine neue Schule: “San Agustín de Hipona” in Cusco-Peru

22. Provinzkapitel

23. Generalassistenten und neue Offizialen der Kurie und in St. Monika, Rom

Umschlag vorn: 1. Papst Franz mit den Augustinern in der Basilika des Hl. Augustinus in Romnach der von ihm zelebrierten Eröffnungsmesse des 184. OrdentlichenGeneralkapitels

2. Die Kapitelsväter (Generalkapitel 2013) mit Kardinal João Braz de Aviz, demPräfekten der Religiosenkongregation

OSA Interaktiv und www.augustinians.net Informationsnetzwerk der Augustiner

OSA INTerakTIv

2-2013

Redaktionsteam:

Michael Di Gregorio, OSA

Robert Guessetto, OSA

Melchor Mirador, OSA

Mitarbeiter:

Giuseppe Caruso, OSA

Kolawole Chabi, OSA

S. Anne Marie Dauguet, AMJ

Pasquale Di Lernia, OSA

Augustine Esposito, OSA

Joseph Farrell, OSA

John Flynn, OSA

Antonio Gaytan, OSA

Jean Gray

Christian Iorio, OSA

Franz Klein, OSA

Claudia Kock

Miguel Angel Martín Juárez, OSA

Georges Mizingi, OSA

S. Suzanne Mottu, ANDP

Brian O’Sullivan, OSA

Mauricio Saavedra, OSA

Elia Taban, OSA

Veronica Vandoni

Graphik, Layout, Druck:

Tipolitografia 2000 sas

di De Magistris R. & C.

Via Trento 46, Grottaferrata (Rm)

CURIA GENERALIZIAAGOSTINIANA

Via Paolo VI, 25 – Roma (Italia)Tel. +39.06.680061

Fax +39.06.68006299E-mail: [email protected]

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Nº 2 – 2013

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Die Augustiner mit Papst Franz nach der von ihm zelebrierten Eröffnungsmesse des 184.Ordentlichen Generalkapitels in der Basilika des Hl. Augustinus in Rom

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indieser ausgabe

Dankbarkeit, sich der Herausforderungen bewusst, die vor uns liegen,Freude… Mit diesen Empfindungen kommentiert Generalprior Robert F.Prevost am Ende seiner zweiten Amtszeit (29. August 2013) die Anwesen-heit von Papst Franz, der die Eucharistie gefeiert hat, mit der das 184.Ordentliche Generalkapitel eröffnet wurde.

“Dankbarkeit”, erläutert Pater Prevost: “Wenn man weiß, wie viele Ter-mine der Heilige Vater wahrzunehmen hat, wie viel er arbeitet, dann istder Gedanke, dass Papst Franz hierher kommen und diese Eucharistie fei-ern wollte, wirklich wunderschön… und alle Augustiner freuen sich, sinddankbar und vielleicht sogar gerührt über diese so großherzige Geste desPapstes.”

Pater Prevost kommt auf den Inhalt der Predigt des Heiligen Vaterszurück: “Die Predigt des Papstes ist im tieferen Sinne ein wahres “instru-mentum laboris”, das einige “Lichter” und Herausforderungen aufzeigt,über die der Orden nachzudenken hat, im Gebet, im Dialog und auchauf der Ebene von Kapitelbeschlüssen.

Die Unruhe der Liebe darf weder in uns Ordensbrüdern, noch imOrden verschlossen bleiben. Die Welt ruft uns auf, großherzig zu sein mitdem Zeugnis unseres Lebens und mit dem Charisma, das der Orden emp-fangen hat…stets vereint mit der Kirche!”

Schließlich die Freude über die Anwesenheit von Papst Franz: “Ich binsicher, dass die Freude, die wir in dieser Feier mit dem Heiligen Vatererfahren haben, kein oberflächliches Gefühl ist, das man später nichtmehr spürt. Unser Kapitel und somit das Leben unseres Ordens wird dieKraft dieser Freude, dieser Einheit mit dem Heiligen Vater, die wir gesterngenießen durften, weiterhin spüren. Es war wirklich ein großes Geschenkvon Papst Franz an den Augustinerorden.”

Papst Franz bei den Augustinern,ein Kommentar des Generalpriors

Am Ende seiner zweiten Amtszeit (29. August 2013) kommentiert PaterPrevost mit Freude und Dankbarkeit den Besuch des Heiligen Vaters, derin „Sant’Agostino in Campo Marzio“ die Eucharistie gefeiert hat.

Leitwort

Wir sind stolz, in dieser Ausgabevon OSA INT den Generalprior desOrdens, P. Alejandro Moral, und sei-nen Generalrat vorzustellen. Sie wur-den im Verlauf des Generalkapitelsgewählt, das vom 28. August bis zum14. September in Rom abgehaltenwurde. P. Alejandro ist den Leserndieser Zeitschrift nicht unbekannt, daer in den letzten zwölf Jahren alsGeneralassistent eine Reihe vonArbeiten durchgeführt hat, die imMittelpunkt vieler Artikel der vergan-genen Ausgaben von OSA INT stan-den. Wir beten für ihn und seineMitarbeiter in diesem historischenAugenblick, in dem er die Ordenslei-tung übernimmt. Sein Vorgänger, P.Robert Prevost, hat seine zweiteAmtszeit mit Beginn des Generalka-pitels beendet und wird jetzt in seineHeimatprovinz zurückkehren, nachChicago, in die Vereinigten Staaten.Ihm gelten der aufrichtigste Dankund die besten Wünsche aller Mit-glieder unseres Ordens, dem erzwölf Jahre lang treu, aufmerksamund eifrig gedient hat.

Die 90 Ordensbrüder, die fürzweieinhalb Wochen in Rom versam-melt waren, um über Fragen zu ent-scheiden, die für den Orden vongrundlegender Bedeutung sind,kamen stellvertretend für die mehre-ren Tausend Augustiner, die es auf derganzen Welt gibt, mit all ihren Hoff-nungen und ihren Träumen, ihrenHerausforderungen und ihren Sor-gen. Viele der anwesenden Ordens-brüder haben sich positiv geäußertüber das junge Gesicht dieses Kapi-tels: Das Durchschnittsalter lag bei 54Jahren. Der älteste Ordensbruderwar 76 und der jüngste 31 Jahre alt.50 Ordensbrüder waren nicht älterals 55 Jahre, die übrigen 40 warenälter als 56. Viele von ihnen nahmenzum ersten Mal an einem Generalka-pitel teil. Für einen Ordensbruderwar es jedoch sogar schon das 10.Generalkapitel, an dem er teilnahm!

Von außen betrachtet mag dasinteressanteste Element des Kapitelsdie Wahl des neuen Generalpriorsgewesen sein. Für jene, die es voninnen her miterlebt haben, war dasKapitel dagegen eine Zeit, die erfülltwar mit zahlreichen interessantenFragen, vorgestellten Dokumenten,Diskussionen und Entscheidungen.Diese Ausgabe enthält also viel Mate-rial, das das Kapitel betrifft, undobwohl viele von euch seinen Verlaufsicher über die Website des Ordensverfolgt haben, hoffen wir, dass derInhalt dieses Heftes für euch ebensoreich an interessanten und ermuti-genden Informationen sein wird.

P. MICHAEL DI GREGORIO OSAKommunikationskoordinator

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Das Kapitel bei der Arbeit

Am Donnerstag, dem 29. August 2013, hat das184. Ordentliche Generalkapitel im PatristischenInstitut Augustinianum seine Arbeit aufgenommen:83 Kapitelsbrüder aus 32verschiedenen Ländern.Sie vertreten 50 Zirkum-skriptionen, die über fünfKontinente verteilt sind.Sie haben gearbeitet, gebe-tet und sich im Geist desgeistlichen Vaters Augusti-nus ausgetauscht mit demZiel, das Programm desOrdens für die nächstensechs Jahre zu erarbeitenund den Generalprior zuwählen. Der erste, der dasWort ergriff, war der Präsi-dent des Kapitels auf Zeit,P. Michael Di Gregorio,gemäß der Konstitutioneneingesetzt bis zur Wahl desGeneralpriors.

In seiner Eröffnungs-rede hat P. Michael aufdie Situation des Ordensgeschaut, wie sie sich heute, 2013 im Jahr des Glau-bens, zeigt, und zitierte drei Persönlichkeiten derKirche und des Ordens, denen in der letzten Zeitbesondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde, Per-sönlichkeiten und Aktionen, die inspirieren: am 10.Februar 2013 der Tod des 93. Generalpriors (1971bis 1983), P. Theodor Tack, der mehr als alle Vor-

gänger mit persönlicher Begeisterung die augustini-schen Gemeinschaften auf der ganzen Weltbesuchte; am 11. Februar 2013 der Rücktritt von

Papst Benedikt XVI.; am 13. März 2013 die Wahl vonPapst Franz.

“Dankbarkeit, Achtung und Begeisterung für dasaugustinische Charisma; Mut, einen Weg zum Wohlaller zu entscheiden; Einfachheit und Demut beimAusüben von Leitung. Das können die drei Ereignisse

der ersten Monate von 2013 uns empfeh-len”, unterstrich der Generalvikar. Unterden Themen, die in den nächsten Tagenzur Diskussion stehen sind die Einheit desOrdens in der konkreten Situation der All-täglichkeit und zwei Themen, die beimGeneralzwischenkapitel 2010 aufgeworfenwurden: die Berufungspastoral und dasGemeinschaftsleben, wichtige Bestandteiledes Charismas des Ordens.

Unter den weiteren Aspekten, die ange-schaut werden, sind die Neu-Evangelisie-rung und die Verpflichtungen, die demOrden daraus entstehen.

IN DIESER AUSGABE

Die Kapitelsteilnehmer während der Sitzungen

Die Kapitelsteilnehmer bei der Arbeit (Abstimmung)

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“Liebe Schwestern und Brüder,

mit großer Freude und innigem Dank an Gott verkünde icheuch heute, am 4. September 2013, dem Fest unserer LiebenFrau vom Trost, der Patronin des Ordens, die Wahl unseresMitbruders P. Alejandro Moral Antón zum 97. Generalpriordes Augustinerordens. Ich bitte alle Schwestern und Brüderdes Ordens sowie alle Gemeinschaften um ein Dank- undBittgebet, dass P. Alejandro gesegnet sei mit Weisheit undKraft, um uns in den nächsten Jahren zu leiten und zuinspirieren. Möge er vor allem authentische und ermuti-gende Zusammenarbeit bei der Ausübung seines Amtes zumWohl der Gemeinschaften und als Dienst für die Kirchedurch alle Mitglieder des Ordens erfahren. Wir bitten umdie Fürsprache Mariens, der Mutter des Guten Rates, unse-res Vaters, des hl. Augustinus, und die aller unserer Heili-gen und Seligen, damit unser Orden unter seiner Leitungin der Einheit und Heiligkeit wachsen möge.”

P. MICHAEL DI GREGORIO OSA,Präsident des Kapitels.

Die etwa 100 Kapitelsbrüder von den fünf Kon-tienten, auf die sich der Orden erstreckt, haben imdritten Wahlgang in geheimer Abstimmung den 97.Generalprior gewählt, der P. Robert F. Prevost nach-

folgt, der zwei Wahlperiodenlang das Amt innehatte.Gewählt wurde am Tagunserer Lieben Frau,der Mutter des Trostes,der Patronin unseresOrdens.

Der neue Generalprior ist P. Alejandro MoralAntón, “im Dienst” in der Generalkurie in Rom, woer in den letzten sechs Jahren Generalassistent, Gene-ralprokurator und Vorsitzender der Kommission fürGerechtigkeit und Frieden war.

“Die augustinische Familie möge mehr und mehrvom evangelischen Eifer beflügelt sein.” Das ist dieHoffnung, die der neue Generalprior wenige Stundennach seiner Wahl beim Generalkapitel äußerte, dasim Patristischen Institut “Augustinianum” in Romtagte. “Ich möchte, dass die augustinische Familie,immer mehr zu Einheit und gemeinschaftlichemLeben nach dem Charisma des hl. Augustinus fähig,das Evangelium mit neuem Auftrag und neuer Begeis-terung zu den Armen trägt und denen, die Not lei-den” unterstrich P. Alejandro in Anlehnung an dieEinladung des Papstes während der Eröffnungsmessein Sant’Agostino, im pastoralem Sinn fruchtbar zusein. Er erinnerte an diese Einladung: “Das Evange-lium mit Eintracht im Herzen und auf dem Weg aufGott hin zu verkünden” ist Ausdruck der Barmherzig-keit des Vaters.

P. Alejandro Moral Antón übernimmt jetzt denVorsitz des Generakapitels, das seine Arbeit weiter-führt und die Linien vertieft, die im InstrumentumLaboris aufgezeichnet sind, mit dem Ziel, programm-atische Leitlinien zu zeichnen, die den Ordnen dienächsten sechs Jahre beschäftigen werden.

P. Alejandro Moral Antón ist neuer Generalprior des Augustinerordens

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P. Alejandro Moral legt den Eid ab und nimmt das Amt des Generalpriors an.

P. Alejandro Moral Antón

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

MEINE AUGUSTINISCHE UND KIRCHLICHEREFLEXION AUF

DER GRUNDLAGE DES EVANGELIUMSkann sich nicht in sich selbst verschließen, sich nurum ihre eigenen Probleme kümmern und ausschließ-lich an ihre eigenen Interessen denken. Ebenso wenigkann es der Augustinerorden. Er muss mitten in derWelt sein, aber nicht nur irgendwie. Wenn wir Jesustreu sein uns vom Prinzip der Gnade inspirieren las-sen wollen, dann müssen die Kirche und der Ordenan einem ganz bestimmten Ort sein: wo Leiden vor-handen ist, wo Opfer sind – die Armen, die vomLeben oder durch menschliches Unrecht Ausgegrenz-ten, von ihren Lebensgefährten geschlagene undmisshandelte Frauen, Menschen ohne Papiere, alljene, die in der Gesellschaft und in den Herzen derMenschen keinen Platz finden. Kurz gesagt, unserPlatz ist bei den Verwundeten, die am Straßenrand lie-gen.

Von Anfang an gab in der Kirche Männer undFrauen, die den Armen und Notleidenden geholfenund versucht haben, die Schmerzen und Nöte jenerzu lindern, die nur wenig Hoffnung haben, in einernoch schwach strukturierten Gesellschaft ohne nen-nenswerte soziale Dienstleistungen… Noch immersetzen sich die Christen in den Missionsländern undbei uns sehr stark ein, auch in kirchlichen Einrichtun-gen sowie und in anderen Körperschaften und aufanderen Ebenen. Sie sind das barmherzige Antlitz derKirche, das Beste, das wir Christen haben.

Das genügt jedoch nicht. Wir müssen uns für dieKirche und den Orden einsetzen, denn sie sind ganzvom Prinzip der Gnade gestaltet. Die Kirche und derOrden müssen dort sichtbar sein, wo eine freimütige,mutige und intensive Reaktion auf das Leidens in derWelt zu sehen ist; eine einfühlsame und hingabevolleReaktion auf all die physischen, geistlichen und seeli-schen Wunden der Männer und Frauen von heute.

Wir werden viele andere Dinge zu tun haben, aberwenn wir als Ordensleute und als Orden nicht vonBarmherzigkeit geprägt sind, dann ist alles, was wirtun, bedeutungslos und sogar gefährlich, und wir ent-fernen uns von unserer Sendung, Gottes Barmherzig-keit in die Welt zu bringen. Die Barmherzigkeit ist dasEinzige, was die Kirche von heute und den Ordenmenschlicher und glaubwürdiger machen kann.

Welche Bedeutung hat eine lehramtliche Aussageüber Sex, Homosexualität, die Familie, die Frauenoder die Probleme in der Welt, wenn sie ohne Barm-herzigkeit gegenüber den Leidenden gemacht wird?Was nützt akademische Theologie, wenn sie uns nichtaus unserer Gleichgültigkeit aufweckt und wenn sienicht mehr Barmherzigkeit in die Welt und in diemoderne Kultur hineinbringt? Warum sollen wir wei-

Nach seiner Wahl zum Generalprior hielt P. AlejandroMoral am Donnerstag, dem 12. September, im Auditoriumdes Patristischen Instituts eine Ansprache an das General-kapitel, in der er seine Pläne für die nächsten sechs Jahredarlegte. Nachdem er seinem Vorgänger, P. Prevost, dem ehe-maligen Generalrat sowie den anderen Mitgliedern derKurie, mit denen er dem Orden als Generalassistent gedienthat, seinen Dank zum Ausdruck gebracht hatte, sagte P. Alejandro:

„Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist!“ (Lukas 6,36)

P. Adolfo Nicholas, der Generalobere der GesellschaftJesu, stellte uns in seinem Vortrag, der an die Mitglieder desKapitels gerichtet war, acht Herausforderungen vor Augen.Ich werde über die erste von ihnen sprechen. Er sagte: „Ihrsollt euch den großen Herausforderungen der Menschheitstellen“. Und er fügte hinzu: „Wir Ordenslaute müssen unsfragen: ‚Wie können wir das Leiden der Menschheit lin-dern?‘“. Jesus zog umher und tat genau das: Er heilte, erhörte zu. Religiöse Herausforderungen gibt es nicht. Wir sindOrdensleute, und als Ordensleute gehen wir auf die Mensch-heit zu. Die Herausforderungen der Menschheit sind unsereHerausforderungen, ebenso wie sie es für Christus waren“.Abschließend sagte er: „Wir müssen die altehrwürdige Tra-dition der Orden und den Grund, warum sie entstandensind, wiederentdecken: um der Menschheit zu dienen“.

Wie wir in diesem Kapitel sehen, ist es für uns alsOrden wichtig, unseren Platz in der Gesellschaft zufinden: den wahren Platz, von dem aus wir unsereEvangelisierungssendung erfüllen. Die Kirche Jesu

P. General bei seiner Rede an die Kapitulares über seine Pläne und sein Programm

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ter die Liturgie feiern, wenn der Weihrauch und dieGesänge uns daran hindern, die Leidenden zu sehenund ihre Schreie zu hören? Die Kirche ist dann glaub-würdig, wenn ihr Handeln von der Barmherzigkeitgegenüber den Menschen bestimmt ist, denn genaudas fehlt in der heutigen Welt am meisten.

Aufrichtige Barmherzigkeit ist nicht einfach –weder für die Kirche als Institution noch für unserePfarrgemeinden, die Hierarchie oder Christen aufihrem Weg. Sie ist weder für jene einfach, die sichselbst als „progressiv“ betrachten, noch für jene, diesich in der Vergangenheit verschließen. Wir müssendaher immer wieder den Ruf hören: „Seid barmher-zig, wie es auch euer Vater ist!“

Was genau wollte Jesus in die Welt hineinbringen?Was bedeutet das Streben nach dem Reich Gottes undseiner Gerechtigkeit für Jesus? Ich glaube, wir könnenes so zusammenfassen: Gott ist vor allem ein Geheim-nis der Barmherzigkeit gegenüber seinen Geschöp-fen. Das Wichtigste für die menschliche Geschichteist es jetzt, diese Barmherzigkeit anzunehmen, sie ein-zuführen und zu entwickeln. Es genügt nicht, eineneue, gerechtere Ordnung der Dinge zu schaffen, dieeiner Auffassung von Gerechtigkeit entspricht, die diewirtschaftlichen, politischen und religiösen Kräfte fastimmer auf ihre eigenen Interessen ausrichten. Ja, wirmüssen über Gerechtigkeit sprechen – aber über eineGerechtigkeit, die aus der Barmherzigkeit entstehtund die eine neue Dynamik einführt und der Welteine neue Ausrichtung gibt. Die Barmherzigkeit istdie Grundlage dafür, den Geringsten ein würdigeresLeben zu schenken. Das ist die erste Aufgabe derer,die Jesus nachfolgen, heute und allezeit. Das ReichGottes anzunehmen bedeutet, dafür zu sorgen, dassNationen, Kulturen, Politik und Religionen dieWürde der Geringsten achten. Es gibt keinen mensch-

lichen Fortschritt, keinen fortschrittli-chen Politiker, keine wahre Religion,keine Verkündigung der Menschenrechte,keine Gerechtigkeit in der Welt, wenn sieuns nicht näher zu den Geringsten bringen, mitder Barmherzigkeit Gottes. Wenn die Kirche durchandere Fragen oder Interessen abgelenkt ist, danndenkt sie nicht daran und entfernt sich so immer weiter von ihrem Herrn.

Abschließend möchte ich noch einmal deutlichsagen, dass „wir Gefahr laufen, als Orden einzugehen,wenn wir nicht die Wirklichkeit, dem armen Christusnachzufolgen, und die grundlegende Option für dieArmen ernsthaft annehmen“.

Wir können jedoch nur dann „barmherzig sein,wie es auch unser Vater ist“, wenn wir es verstehen,mit ihm allein zu sein, wenn wir mit ihm sprechen,wenn wir in sein innerstes Wesen eintauchen: seineLeidenschaft für seine Kinder. Wir müssen stets EINTIEFES VERLANGEN SPÜREN, IMMER UNTER-WEGS ZU SEIN ZU GOTT, und Sehnsucht haben,ihm zu begegnen. Das innere Leben ist der einzigeWeg, Gott zu begegnen und ihn unserem Nächstenals Nahrung zu geben.

Ich möchte auch die Bedeutung des gemeinsa-men Lebens und der wahren Gemeinschaft für unsin Erinnerung rufen. Ich denke an die Worte vonPapst Franz in der Eröffnungsmesse unseres Kapitels.Er sprach zu uns von der „Ruhelosigkeit der Liebe“.Wie gehen wir mit der Ruhelosigkeit der Liebe um?Glauben wir an die Gottes- und Nächstenliebe? Sindwir ruhelos angesichts der Not unseres Bruders, oderziehen wir uns in uns selbst zurück? Papst Franz zuuns etwas sehr Trauriges: „Man kann in einerGemeinschaft sein, ohne seinen eigenen Mitbruderwirklich zu kennen“.

Der Generalprior, P. Alejandro Moral OSA, mit den Mitgliedern seines Rates

die augustinische familie

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

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Der neue Generalprior, P. Alejandro Moral, zelebriert die Eucharistie

Programmatische Punkte zur Amtsführung von P. Alejandro

Zwei Bezugstexte:

„Der Größte unter euch soll werden wie derKleinste, und der Führende soll werden wie derDienende“ (Lukas 22,25). „Euer Oberer soll sichnicht deshalb glücklich schätzen, weil er kraft sei-nes Amtes gebieten, sondern weil er in Liebe die-nen kann“ (Regel, 46).

A) Alle Autorität, auch die des Generalpriors,muss stets als Liebesdienst ausgeübt werden:

* Dienst an Gott, dem Anfang und Ende allerDinge, offenbart in Christus, der uns beim Namenruft, damit wir ihm folgen.* Dienst an der Kirche, unserer Mutter, voll-

kommen fügsam gegenüber ihren Weisungenund Bedürfnissen.* Dienst am Orden in allen seinen Mitgliedern

und in einem jeden von ihnen, damit die Beru-fung, zu der wir berufen sind, Früchte tragenkann.

B) Dieser Dienst kann nicht individuell, sondernmuss in der Gemeinschaft ausgeübt werden,auf die Gemeinschaft ausgerichtet sein.

Denn das Augustinische Ordensleben kann nurin der Einheit von Herz und Seele im Strebennach Gott verstanden und gelebt werden. Daher:* Die Bedeutung des unablässigen Gebets des

Generalpriors und der Ordensleitung.* Die Bedeutung von Zusammenarbeit, Dialog

und Beteiligung.* Die Bedeutung der Offenheit gegenüber

dem Wehen des Geistes in seiner stets überra-schenden Neuheit.

C) Mein Programm entspricht dem, was dasGeneralkapitel vorgibt.

Dieses versammelt sich, wie es in den Konstitu-tionen heißt, um für das gemeinsame Wohl derBrüder Sorge zu tragen (vgl. Konst. 408). Die Ent-scheidungen des Kapitels, sowie eure bereichern-den Beiträge in Diskussionen der Arbeitsgruppenweisen den Weg für die kommenden sechs Jahreund bieten wertvolles Material für Reflexionenund Analysen. Auf diesem Hintergrund möchteich zehn Aspekte hervorheben, denen ich beson-dere Aufmerksamkeit widmen möchte:

1. Der religiösen Dimension unseres Lebens Prioritätverleihen durch die Stärkung der Dimension desGebets und der Pflege unserer Spiritualität. Ichzähle dabei auf die Unterstützung durch auf daskürzlich errichtete Institut für Augustinische Spi-ritualität, das einen Dienst nach Regionen begin-nen wird, wie vom Kapitel vorgegeben.

2. Das Gemeinschaftsleben im Orden fördern, in allseinen Dimensionen, sowie die Initiativen, die esstärken, und Höheren und örtlichen Oberen beidieser wichtigen Aufgabe unterstützen. Dabei wirddie Zusammenarbeit zwischen den verschiedenenZirkumskriptionen angestrebt, vor allem im Hin-blick auf Mitarbeiter und Finanzen. Ich möchte,dass alle Zirkumskriptionen sich daran beteiligen,den Plan des Kapitels umzusetzen. Dieser wird inden Sitzungen des Generalrats im Oktober undDezember weiterentwickelt und dann durch dieKommissionen und das Sekretariat des Ordenserweitert (von Januar bis März 2014) undanschließend den Höheren Oberen der Zirkum-skriptionen zur Prüfung durch die jeweiligen Räte

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Patristischen Instituts „Augustinianum“ und ande-rer größerer Zentren für theologische Studien wieVillanova, Valladolid, Bogotá…

8. Beständige Aufmerksamkeit gegenüber den kontem-plativen Schwestern unseres Ordens. Wir wollen nichtnur zukünftige Begegnungen der Schwestern undgemeinsame Berufungsprojekte, wo diese möglichsind, fördern und geistlichen Beistand leisten, son-dern wir wollen auch versuchen, eine Erneuerungder Konstitutionen sowie die Revision einigerLebensformen durchzuführen, zusammen mit denPräsidentinnen der Föderationen der Ordens-frauen sowie den Oberinnen der Klöster.

9. Die Augustinische Laienbewegung weiter fördern,mit besonderer Aufmerksamkeit gegenüber denjungen Menschen, um die Strukturen der Laienzu festigen und die Augustinische Ausbildungihrer Mitglieder sowie die Zusammenarbeit zu för-dern.

10. Die Kommunikation stärken, um Informationund gemeinsames Handeln zu unterstützen.

D) Ich möchte, dass wir uns als Orden zu einerhoffnungsvollen Zukunft hin öffnen, denn esgibt viele Zeichen des Lebens. Ich lade euchdaher ein:

* Zur Erkenntnis des Willens Gottes für einenjeden von uns als Augustiner und gemeinsam alsOrden.* Zur Erneuerung, wo diese notwendig ist, um

unser Charisma mit Kraft und Freude zu leben,wie so viele unserer Brüder es in der Geschichtegetan haben.* Zur Teilnahme, Mitarbeit und zum Einsatz für

unser gemeinsames Werk.

vorgelegt werden (April bis Mitte Mai). Schließ-lich werden sich im Juni alle Höheren Oberenund der Generalrat in Rom versammeln, umWege zu finden, den Plan umzusetzen, mit derUnterstützung und dem Einsatz eines jeden inden konkreten Schritten, die vorgesehen sind.

3. Die Berufungspastoral und die Pflege unserer per-sönlichen Berufung stärken. Diese sollte freudig undkonsequent gelebt werden, um in der Lage zusein, in der heutigen Welt ein glaubwürdigesAngebot zu machen. Wollen wir die Zahl und dieQualität der Berufungen steigern? Dann lasst unsdie Armut leben, wie sie in den Konstitutionenvorgesehen ist, wo es heißt: „Was wir den Armengeben, das geben wir Christus, und was wir denArmen verweigern, das verweigern wir Christus“,und „wir müssen stets ein prophetisches Zeugnisablegen für die bevorzugte Option für die Armenund fest entschlossen Christus nachahmen“(Konst. 73).

4. Sorge tragen für die anfängliche Ausbildung undständige Weiterbildung der Ordensmitglieder, wobei wiruns stets unserer Augustinischen Wurzeln und derbesonderen Gegebenheiten der Zeit, des Ortesund der Kultur bewusst sein müssen.

5. Dem Evangelium entsprechend auf die Nöte undHerausforderungen der heutigen Welt antworten, imsolidarischen Kampf gegen Ungerechtigkeit undfür die Förderung des Friedens, wie wir zu Beginndieses Dokuments gesagt haben.

6. Unsere wirtschaftlichen Strukturen überprüfen,die Zentralisierung der Wirtschaft sowie den bes-seren Gebrauch von Ressourcen und die Transpa-renz stärken.

7. Das Studium und das kulturelle Leben des Ordensfördern, unter besonderer Berücksichtigung des

Die Kapitelsteilnehmer bei der Rede des neuen Generalpriors, P. Alejandro Moral

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

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Vortrag von Kardinal João Braz de Aviz,Präfekt der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und die Gesellschaften

apostolischen Lebens, 13. September 2013.

In der Welt gibt es 1.500.000geweihte Personen und etwa 2000Kongregationen, Orden, Säkula-rinstitute und den Ordo Virginum.Wir sind dem Herrn sehr dankbar,dass er auch weiterhin geweihtePersonen zum Leben in der Kircheberuft. Es ist etwas Wunderbares:Niemand von uns in unserergegenwärtigen Kultur wäre in derLage, jemanden davon zu überzeu-gen, diesem Weg zu folgen. DerHerr aber ist in der Lage, dort, wowir es am wenigsten erwarten,jemanden zu erwecken, der dieseBerufung der Weihe und des kon-templativen Lebens annimmt.

Wir befinden uns in einemAugenblick großer Veränderun-gen. Auch im Bereich der Spiritua-lität gibt es einen tiefen Wunschnach neuer Vertiefung. Wir wollendas genau auf der Linie tun, aufder ihr zu gehen bemüht… An ers-ter Stelle muss natürlich die tiefeSuche nach Gott stehen. Wir sindgeweihte Personen. Wenn wir dieHälfte unserer Werke verlieren,aber die Ursprünglichkeit unseres

Charismas bewahren würden, ein-gefügt in die Kirche mit dem gan-zen Reichtum auch eurerGeschichte, dann wäre das ein Ver-dienst für die Menschheit und fürdie Kirche.

Wenn wir dagegen unter denWerken sterben, dann wird es inZukunft keine Augustiner mehrgeben, die ihre Geschichte erzäh-len können. In diesem Sinne mussman den Mut haben, eine Ent-scheidung zu treffen. Wir müssendas Hauptsächliche erhalten undbewahren – das, was dem amNächsten kommt, was Gott vonuns will, natürlich immer durchunsere Ordensgründer. DieserWeg ist notwendig. Er hat heuteeine besondere Charakteristik: Dieganze individuelle Spiritualität, eingewaltiges Erbe der Kirche, all das,was einen tiefen individuellen Wegausweist, muss jetzt den Schrittmachen, den Johannes Paul II.aufgezeigt hat, und muss in derKirche zu einer Spiritualität derGemeinschaft übergehen. In die-ser Spiritualität der Gemeinschaft

müssen wir die Kriterien zurHerausbildung des Mannes undder Frau in der gegenwärtigen Kul-tur finden. Denn erstens ist dies imGeheimnis Gottes zutiefst gegen-wärtig und zweitens ist auch in dergegenwärtigen Kultur eine sehrgroße Empfänglichkeit für dieseDimension vorhanden. In Gottbefinden sich nämlich Einheit undVielfalt in völligem Gleichgewicht,da Gott dreifaltig einer ist, und somüssen wir heute auch in derAnthropologie diesen Mittelpunkthaben, aus dem wir hervorgegan-gen sind, als Abbild und GleichnisGottes.

Der heilige Johannes sagt, dassGott die Liebe ist. Gott ist dreifaltigeiner, und hier seid ihr auf euremGebiet, denn wenn jemand zu die-sem Thema etwas bewegen wollte,dann gerade Augustinus. In Augus-tinus gibt es auch einen Wider-spruch: Er wurde vom Licht derDreifaltigkeit geblendet. Augusti-nus hat verstanden, dass in Gottder Liebende, der Geliebte und dieLiebe ist. Augustinus sagt auch,

Kardinal João Braz de Aviz, der Präfekt derReligiosenkongregation mit den Mitgliedern

des Generalrates des Ordens

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dass Gott die Liebe ist, dieGemeinschaft schafft und beste-hen lässt, wie Augustinus es mit sei-nen Gefährten getan hat, weil erdieses gemeinschaftliche Lebenwollte. Dann werden wir verste-hen, dass Vielfalt nicht schadet,wenn sie Liebe ist. Die Vielfaltbereichert uns. Das ist heute sehrwichtig. Die Vielfalt der Religio-nen, der Glaubensrichtungen, derkonkreten Erfahrungen aller Arthat einen Sinn und kann Bereiche-rung schenken, wenn wir diesesLicht finden. Ich glaube, dass auchdas geweihte Leben, wenn es dasnicht neu entdeckt, unfruchtbarund unverständlich wird: Wenn dugeweiht bist, dann muss in diretwas geschehen. Ich glaubezutiefst an diese Wirklichkeit undmöchte sie aufbauen mit allenOrdensleuten und mit der ganzenKirche.

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dass es ein zu hoher, zu tiefgründi-ger Weg ist, und hat sich dahermehr dem Mann und der Frauzugewandt, um die drei tiefenEigenschaften zu verstehen, die dasBild der Dreifaltigkeit uns vermit-telt.

Wir müssen diesen Schritt tun;vielleicht können uns die Augusti-ner sehr dabei helfen: die Wirklich-keit vertiefen, dass Gott die Liebe,die Liebe, die Liebe ist. Das WesenGottes ist also die Liebe. Weil wirAbbild und Gleichnis Gottes sind,sind wir die Liebe. Von der Onto-logie der Dreifaltigkeit zur Anthro-pologie der Dreifaltigkeit, um denMenschen und die gegenwärtigeKultur zu verstehen. Ich sehe kei-nen anderen Weg.

Die Theologie der Dreifaltig-keit hat dies wunderbar zum Aus-druck gebracht in unserem präzi-sen Sprachgebrauch in Bezug aufdie Dreifaltigkeit, aber wir hatteneinige Schwierigkeiten, dieseDinge zu verstehen. Wir bekennendie Dreifaltigkeit und beten sie an,aber wir lassen sie etwas in derFerne, weil sie zu schwierig ist. Sieerscheint uns wie ein mathemati-sches Problem, das wir nicht lösenkönnen. Dort ist der Kern unseresLebens, unsere DNA, von dortmüssen wir ausgehen, um zum Ver-ständnis zu gelangen. Hier ist derUrsprung der ganzen Frage nachdem, was die Liebe ist. Wir müssendas Geheimnis der Menschwer-dung und der Erlösung als Liebewieder aufgreifen. Ich sehe keinenanderen Weg.

Als Gott sich in Jesus offenbartund der Menschheit hingeschenkthat, hat er einen Weg der Liebebeschritten. Der Brief an die Phi-lipper hilft uns sehr, diese Wirk-lichkeit zu verstehen (2,5-11):„Seid untereinander so gesinnt…“.Die Kenosis nicht als Erniedrigungdes Menschen, sondern als einzigmöglicher Ausdruck der Liebe.Um sich mitzuteilen, macht sichdie Liebe klein. Um sich mitzutei-len, nimmt Gott die Größe desMenschen an, und dadurch teilt ersich mit.

Papst Franziskus spricht heutezum Herzen aller Menschen, weiler sich fast zu nichts macht. Dasverstehen alle. Dahin müssen wir

zurückkehren. Es ist der Mittel-punkt des Geheimnisses der Kir-che, zum dreifaltigen Gesetz derLiebe zurückkehren, die sich kleinmacht, um dem anderen zu begeg-nen. Wenn dieses Gesetz zumGesetz der Kirche, der Menschheit,unserer Beziehungen wird, dannist die Liebe gegenwärtig. Selbst dieFrage des Oberen und des Unterenwird in der Sichtweise des Glau-bens einfacher, denn da Gott dieunter uns gegenwärtige Liebe ist,ist es einfacher, den Willen Gotteszu finden – sowohl für den, dereine Entscheidung finden muss alsauch für den, der ihm folgen muss.Die Kirche ist Brüderlichkeit.

In diesem Sinne glaube ich,dass ihr mit eurem Charisma imHerzen der Kirche seid. Gebt unsdiese Hilfe durch eure ganze kon-krete Lebenserfahrung, um dieWirklichkeit besser zu erfahren,

Die Kapitulares hören Kardinal João Braz de Aviz zu

Kardinal João Braz de Aviz spricht zu den Kapitelsteilnehmern

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

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BOTSCHAFT DES GENERALKAPITELS 2013AN ALLE ORDENSMITBRÜDER

DER FRIEDE DER RUHELOSIGKEIT

Liebe Brüder,am Ende dieses 184. Generalkapitels des Ordens, dasin Rom versammelt ist, möchten wir allen einen brü-derlichen Gruß senden und über die Arbeiten derKapitelsitzungen berichten.

In diesen Wochen haben wir – Ordensbrüder aus52 Zirkumskriptionen in 32 Nationen – uns versam-melt. Wir haben zusammen gebetet, wir haben Ideenund Sorgen miteinander geteilt, und wir haben auch– warum nicht? – über Probleme diskutiert undunterschiedliche Meinungen geäußert. Wir dankenGott für diese Möglichkeit des Gebets, der Begeg-nung und der brüderlichen Zusammenarbeit sowiedafür, dass wir uns der Größe und der Kraft derBande, die uns vereinen, bewusst geworden sind undeine Vielfalt erfahren haben, die uns bereichert.

Im Mittelpunkt der Arbeit des Kapitels stand vorallem ein allen wohlbekanntes Thema: „Die Einheitdes Ordens im Dienst des Evangeliums“. Das Gene-ralzwischenkapitel von 2010 hatte dieses Dokumenterarbeitet, und auf dieser Linie ist ein großer Teil derKapitelsitzungen vor sich gegangen, auf der Suchenach Lösungen für verschiedene Probleme, denender Orden in aller Welt gegenübersteht.

Dieses Dokument hat uns eingeladen, das ersteKapitel unserer Konstitutionen noch einmal zu lesen.Dort werden wir daran erinnert, dass unsere Orden-

sidentität von vier grundlegenden Quellen ausgeht:das monastische Erbe des heiligen Augustinus, dieeremitischen Wurzeln, die besonderen Bande, dievom Eingreifen des Apostolischen Stuhls ausgehen,und die Satzung als Bettelorden (Konst. Nr. 4): vierverschiedene Wurzeln, die durch die Zeiten bis zuuns reichen, um den einen Leib zu erhalten und zunähren: den Augustinerorden.

Wie können wir heute unsere Identität leben?Was sollen wir tun? Wenn man es als „tun“ oder„nicht tun“ betrachtet, dann ist die Frage ganz sicherschlecht gestellt!

Es geht darum zu wünschen! Eine Lebensgemein-schaft zu wünschen, die in solcher Fülle erfahrenwird, dass sie uns das Gefühl gibt, eine Seele zu ein!Zu wünschen, dass unsere Berufung, unser Schatz,die kostbare Perle, für die wir alles verlassen haben,uns dahin führt, dass wir alle Güter und Begabungenmiteinander teilen. Zu wünschen, dass das Gebet unddas Apostolat die Freude einer tiefen geistlichenFreundschaft wachsen lassen, deren Grundlage dieGegenwart Christi im Mitbruder ist. Zu wünschen,dass jeder von uns zuerst an seinen Bruder denkt,bevor er an sich selbst denkt, und auch den Dienstdes Leitens, des Führens, des Vorstehens und auch –warum nicht? – des Zurechtweisens anzunehmen undan erste Stelle das Gemeinwohl, also die Gemein-

Die Kapitulares beim Gebet in der Basilika des Hl. Augustinus in Rom

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nicht nur um uns selbst zu drehen, damit wir erken-nen, dass wir durch die Kirche und für die Kircheleben, dass unser Leben das Leben der Kirche ist, dieim Dienst des Reiches Gottes steht. Dann werdenzweifellos junge Männer zu uns kommen, um ihrLeben mit uns zu teilen: wenn das Einzige, was ihnengeboten wird, darin besteht, es für das Evangeliumzu verlieren.

Wünsche, Bestrebungen, Hoffnungen, Verlan-gen… Unser heiliger Vater Augustinus nannte diesalles „Ruhelosigkeit“.

Wieder einmal, wie schon so oft in derGeschichte, hat der Apostolische Stuhl zu uns gespro-chen. Seine Heiligkeit Papst Franz sagte in den wun-derschönen Worten, die er uns in der Predigt zurEröffnung des Kapitels gewidmet hat: „Welche Artenvon Unruhe lädt uns dieser große Mann und Heiligeein, zu erwecken und in unserem Leben lebendig zuerhalten? Ich möchte drei vorschlagen: die Ruhelo-sigkeit der geistlichen Suche, die Ruhelosigkeit derBegegnung mit Gott, die Ruhelosigkeit der Liebe.“Lest seine Worte noch einmal. „Der Schatz des hl.Augustinus ist gerade diese Haltung: immer zu Gotthin hinausgehen, immer zur Herde hinausgehen…Er ist ein Mann in der Spannung zwischen diesen bei-den Arten des Hinausgehens; die Liebe nicht »priva-tisieren«… immer auf dem Weg! Immer auf demWeg, sagten Sie, Pater. Immer ruhelos! Und das istder Friede der Ruhelosigkeit.“

Die Kirche fordert von uns „Ruhelosigkeit“. Blei-ben wir dem Geist unseres heiligen Vaters Augustinustreu und in der Nachfolge unseres Herrn Jesus Chris-tus. Unsere Mutter vom Guten Rat möge uns beglei-ten!

Die Kapitelbrüder

schaft zu stellen. Zu wünschen, dass den Unterschie-den in Temperament, Alter und Auffassungen nichtmehr Beachtung geschenkt wird als den Gemeinsam-keiten. Eine solche Gemeinschaft kann unseren inne-ren Menschen erleuchten und so in jeder Art vonArbeit und apostolischem Einsatz das Licht des Evan-geliums ausstrahlen. Es gibt keine Sprachbarrierenund Grenzen, die das verhindern können.

Es ist also vor allem eine Frage des „Wünschens“.Eine persönliche Tiefe wünschen, die im Gebet, imStudium und im Nachdenken in der Einsamkeit desHerzens erlangt wird und die fast automatisch dazuführt, ein Meister der Innerlichkeit zu werden. EineTiefe, die dann im Dienst am Evangelium sichtbarwird; eine Tiefe, die als ihren natürlichen Ort dieGemeinschaft der Brüder verlangt.

Es ist der Augenblick des Wünschens. Im Ordeneine Gemeinschaft zu wünschen, die die Bindungenmit jedem Bruder festigen kann, über alle Unter-schiede hinaus; die uns dahin bringt, Kräfte undEnergien zu vereinen; die auch die schwierigstenApostolate in einer so komplexen Welt ermöglicht.Eine Zusammenarbeit, die aus dem Wunsch nachFreiheit entsteht, nach innerer Freiheit anstelle vonGewohnheiten, Wiederholungen und monotonerRoutine: ein Wunsch nach Freiheit, die im Gehorsamgegenüber den gemeinsamen Bedürfnissen zum Aus-druck kommt; ein Wunsch nach Freiheit, die uns nuran die Verkündigung des Evangeliums bindet.

Es ist also die Zeit der Bestrebungen. Danach zustreben, der Kirche zu dienen, in einer ständigenBereitschaft, die uns dazu bringt, das Beste aus jedemherauszuholen. Das Bestreben, ein prophetisches Zei-chen zu sein in einer Welt, die mit lauter StimmeFrieden und Gerechtigkeit fordert. Der Wunsch,nicht für uns zu leben, uns selbst zu vergessen, uns

Die Kapitelsteilnehmer beim offiziellen Foto vor dem Patristischen Institut “Augustinianum”

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

P. Alejandro wurde am 1. Juni 1955 in La Vid (Burgos) in Spanien geboren. Er trat 1972 in das Noviziat der spa-nischen Augustinerprovinz ein und legte am 12. September 1973 die Ordensgelübde ab. Nach dem Studium in LaVid und Madrid setzte er seine akademische Ausbildung am Internationalen Kolleg „S. Monica“ in Rom fort undlegte im September 1980 die feierliche Profess ab. Er wurde am 20. Juni 1981 zum Priester geweiht.

P. Alejandro hat in der Provinz verschiedene Aufgaben erfüllt, als Bibliothekar, Prokurator, Ausbildungsleiter,Provinzrat. 1995, im Alter von 40 Jahren, wurde er zum Provinzprior gewählt und hatte bis zu seiner Wahl zumGeneralvikar des Ordens im Jahr 2001 dieses Amt inne. Bevor er zum Generalprior gewählt wurde, war er alsMitglied der Generalkurie mit verschiedenen Aufgabenbereichen betraut: Er war Vorsitzender der Kommissionzur Revision der Konstitutionen, Vorsitzender der Wirtschaftskommission und Vorsitzender des Sekretariats „Jus-titia et Pax“ des Ordens. Von 2004 bis heute hat er auch als Generalprokurator des Ordens gedient und seit 2009außerdem als Assistent einer der beiden Föderationen der kontemplativen Augustinerinnen in Spanien.

Außerdem war P. Alejandro in den Kommissionen für die Laien, für die Bildung, für die Wirtschaft und für dieSpiritualität des Ordens tätig. Er hat mehrere Artikel über die Heilige Schrift und das Ordensleben veröffentlichtund einige Werke über die Augustinische Spiritualität ins Spanische übersetzt. Er tritt also sein Amt als Generalpriormit vielen Erfahrungen an, eine gute Voraussetzung für seinen dienst am Orden.

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LEBENSLAUF

Geboren: La Vid (Burgos, Spanien) am 1. Juni 1955Internatszeit: Palencia von 1966 bis 1972Noviziat: 1972-1973Erstprofess: 12. September 1973Philosophiestudium: La Vid (Burgos, Spanien) 1973-1976Theologiestudium: Los Negrales (Madrid, Spanien) 1976-

1978; Rom (Italien) 1978-1979Feierliche Profess: 7. September 1980Priesterweihe: 20. Juni 1981

STUDIEN

Lizenz in Exegese am Biblischen Institut (Rom, Italien) von1979-1983

Biblische Archäologie in Jerusalem von Februar bis Juli 1983Kurse zum doktorat in Exegese 1984-1985Lizenz in dogmatik an der Gregoriana 2004-2006

AUFGABEN

Bibliathekar in Los Negrales 1983-1987Prokurator in Los Negrales 1987-1991Verantwortlicher für die Stuien in Los Negrales 1987-1991Klerikermagister in Los Negrales 1989-1995Provinzrat der Spanischen Provinz 1991-1995Provinzial der Spanischen Provinz 1995-2001Generalvikar des Ordens 2001-2007Vorsitzender der Kommission für die Erneuerung der Kon-

stitutionen 2001-2007Vorsitzender der Wirtschaftskommission des Ordens 2001-

2007Vizepräsident der Kommission Erziehung des Ordens 2001-

2007

Verantwortlicher für humanitäre Projekte des Ordens 2001-2007

Prokurator des Ordens 2004-2013Vorsitzender des Sekretariates Justizia et Pax 2007-2013Vizepräsident der Kommission Ordensleben 2007-2013Vizepräsident der Kommission für die Laien des Ordens

2007-2013Vizepräsident der Kommission Erziehung des Ordens 2007-

2013Vizepräsident der Wirtschaftskommission des Ordens 2007-

2013Assistent der Föderation der Spanischen Kontemplativen

Schwestern “Nuestra Señora del Pilar y santo Tomás deVillanueva” 2009-2013

Mitarbeiter für die humanitäre Projekte des Ordens 2007-2013

Veröffentlichung verschiedener Artikel zu Exegese undOrdensleben.

Übersetzung verschiedener Bücher ins Spanische:Regel des Hl. Augustinus (Autor: P. Nello Cipriani)Viele und Einer in Christus (Autor: P. Nello Cipriani) (2013)

Rom, 4. September 2013

ALEJANdRO MORAL ANTóN

Der neu gewählte Generalprior,

P. Alejandro Moral Antón OSA

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Mein Traum: Ein wenig mehr Barmherzigkeit macht die Welt wärmer und gerechter

Der folgende Text wurde von einem der jüngeren Teilnehmer des Generalkapitels geschrieben – er spricht von seinem Traum, wie das Kapitel sich ausdrücken könnte mit der Sprache

und der Art von Papst Franz

Wir, die Brüder des ordentlichen Generalkapitels der Augustiner von 2013, möchten uns aufmerksam den Zeichender Zeit gemäß die Gefühle und Sehnsüchte von Papst Franz zueigen machen für eine Kirche, die den Traum unseresHerrn Jesus Christus widerspiegelt. Das ist ein Ziel, das wir als Orden des hl. Augustinus erreichen sollten. Wirwollen Augustiner mit apostolischem Eifer sein, nicht Augustiner, die faul herumliegen. Der Augustinerorden istkeine kulturelle oder politische Vereinigung oder ein Sozialdienst. Wir sind ein lebendiger Körper in der Kirche, eineGruppe, die in der Geschichte unterwegs ist mit Jesus Christus, dem Herrn, als Haupt, der uns leitet, nährt undunterstützt. Wir hoffen, dass die Jungen Jesus Christus in der Weise lieben wie es der heilige Augustinus tat.Solche Augustiner leiden darunter, wenn ein Bruder oder eine Schwester nicht im gleichen Geist leben. Für dieseJungen wollen wir Menschen sein, die Gott lieben, nicht alte Jungesellen oder Jungfern. Wir möchten, dass Jesus,der Herr, der Urgrund für alles ist, was wir unternehmen. Wir möchten keine Funktionäre sein. Wir möchten Mittlersein, nicht Zwischenhändler. Wir möchten den Orden arm sehen; an der Seite und für die Armen. Wir wollen Dennachahmen, den wir feiern, so dass wir in der Teilnahme am Geheimnis von Tod und Auferstehung des Herrn denTod Christi zu seinen Gliedern tragen und mit Ihm ins Neue Leben schreiten. Wir versuchen Menschen zu sein, diekeine Angst haben, Christus als den Erlöser der Menschheit zu predigen, die weder Applaus noch Geld, irdischeAnerkennung oder akademische Titel suchen. Uns dessen bewusst, dass wir erwählt wurden und berufen, den Men-schen zu dienen nach dem Vorbild Jesu Christi und für die Sache Gottes einstehen, lasst uns mit Freude und ehr-licher Liebe das Werk Christi ausüben mit dem einmütigen Verlangen, Gott zu gefallen und nicht uns selbst.

Manchmal verlieren wir die, die uns nicht verstehen, weil wir die Einfalt verloren haben und mit einer Art Ratio-nalismus sprechen, die unseren Mitmenschen fremd ist. Ohne die Grammatik der Einfalt, also einem Weg, einfachund klar zu reden, was für uns als Bettelbrüder und für unseren Orden charakteristisch sein sollte, verlieren wir dieBedingungen, die uns befähigen, im tiefen Wasser des Geheimnisses für Gott zu “fischen”.

Der neu gewählte Provinzialder neuen

Augustinerprovinz von Brasilien,

P. Cláudio de CAMARGO

Die Teilnehmer des 1. Kapitels der neuen Augustinerprovinz von Brasilien mit dem Generalprior, P. Alejandro Moral, am 28. Oktober 2013 im Haus der Begegnung St. Monika in Guarulhos, São Paulo

flash Das neue Augustinerprovinz von Brasilien

Provinzial: P. Cláudio de CAMARGORäte: P. Jesus CABALLERO FERNÁNDEZ

P. Jose Luis LUIS ARIAS ÁLVAREZP. Maciel ALVES BUENOP. Eduardo FLAUZINO MENDES

Prokurator: P. Caio Marcio MORAESSekretär: P. Salvador Aparecido DOS SANTOS

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Gemäß Nummer 5 der Statutender OAE fand vom 30. April bis zum2. Mai 2013 die Konferenz der Pro-vinziale von Europa in Krakau statt.Die Provinz Polen mit ihrem OberenWieslaw Dawidowsky an der Spitzeempfing uns großzügig und freund-lich im schönen Kloster St. Katharinaund einem nahen Hotel.

Das Ziel des jährlichen Treffensist „den Stand des Ordens in Europa zuprüfen, neue Projekte vorzustellen und zubesprechen oder die Projekte anzuschauen,die schon am Laufen sind“. Das im Hin-terkopf begannen wir unsere Konfe-renz am 30. April mit einer Eucharis-tiefeier zur Danksagung für dasLeben des Ordens auf dem Konti-nent, wo die heute schwindende Zahlder Augustiner versucht, wichtigeNetze zu knüpfen.

Während der Eucharistiefeier begrüßte uns derPräsident der OAE, P. David Middleton, offiziell.Darauf folgte ein Gang durch die Geschichte derpolnischen Provinz, die ihr Provinzoberer mitDank und Leidenschaft vorstellte. Das Wiederauf-leben nach dem Verschwinden begann 1983 durch

die Präsenz von P. William Faix während der Zeitdes schon verstorbenen Generalpriors P. TheodorTack. P. Wieslaw wurde von seinen Emotionenüberwältigt als er das Leben der augustinsichenBrüder beschrieb, vor allem derer, die ihr Leben

im Nazi-Konzentrationslager Ausch-witz verloren.

Bei den zu behandelnden The-men sprachen wir über die Neu-Evangelisierung, den Glauben, dervielen Menschen unserer europäi-schen Völker immer mehr schwin-det, die Zusammenarbeit mit denLaien, den Gebrauch der sozialenNetze... und, wie immer, über dieBerufungspastoral und die jungenAugustiner. Das ist auch wichtig,denn sie gehören zu den neuenGenerationen und haben verschie-

Konferenz der Provinziale der OAE(Krakau 30. April – 2. Mai 2013)

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

Die Teilnehmer der OAE im KonzentrationslagerAuschwitz

Die Teilnehmer der Konferenz der OAE (Augustiner von Europa)

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dene Probleme, darunter das Problem des oft gro-ßen Altersunterschiedes der Ordensmitglieder. Wirglauben, dass das Problem sich nicht einfach durcheine Bravourleistung erledigt, also indem Personalund Zeit eingesetzt werden. Wir machen uns eherSorgen um das tägliche Leben, um das, was wir alsAntworten haben, aber ohne Vision für eineZukunft. Wir sollten energischer und kreativer undmutiger diese beiden letzten Themen angehen.

Die Patres Miguel de la Lastra und Aldo Bazán,

Mitglieder des Sekretariates, hatten im Vorhineinalles sehr detailliert vorbereitet. Sie waren die See-len der Konferenz: sie organisierten, schlugen vor,lösten Probleme, übersetzten... Dafür sagen wirihnen sehr herzlich Danke. Ohne ihre Schaffens-kraft und ihre Fähigkeiten hätte dieKonferenz nicht in dieser Weise orga-nisiert werden können. Danke füreure Großzügigkeit und Hingabe!

Wir danken auch P. David Middle-ton, dem vormaligen Provinzial derEnglisch-Schottischen Provinz. Er warin den letzten Jahren der Präsidentder OAE. Vielen Dank, Bruder! Jetztfolgt ihm als Präsident der OAE P.Carlos Morán nach, der vorherigeVizepräsident und derzeitige Provin-zial der Philippinischen Provinz. Ihmund dem neu gewählten Vizepräsi-

dent, dem gastgebenden Provinzoberen der polni-schen Provinz, P. Wieslaw, gelten unsere gutenWünsche für ihren Dienst. Danke auch dem Gene-ralvikar, P. Michael Di Gregorio, der uns stellvertre-tend für unseren Generalprior mit seiner Präsenzund seinen Ratschlägen begleitete und unter-stützte.

Eine letzte Erinnerung aus den vielen, vondenen die meisten im Tintenfass verborgen blei-ben, ist die an Auschwitz-Birkenau. Wir besuchten

die beiden Plätze am 1. Mai. AmEnde des Weges, markiert von Trau-rigkeit, Unverständnis und Unsäg-lichkeit dieser Wirklichkeit fülltensich unsere Augen mit Tränen... Gra-besstille beschlich unsere Herzen, dasIrrationale unseren Verstand, dieOhnmacht unser Sein... wir begriffenein wenig mehr, dass allein Gott derBARMHERZIGE ist... IHM danktenwir in der Kapelle, die inmitten diesesFriedhofes errichtet steht, wo tau-sende von Menschen ihr Leben ver-loren aufgrund menschlicher Unver-nunft.

Danke allen Brüdern, die dieseKonferenz der Provinziale vonEuropa möglich gemacht haben.

Noch einmal Danke den beiden Brüdern desSekretariates und an die Provinz von Polen, hervor-ragend vertreten durch ihren Provinzoberen Wies-law Dawidowsky.

P. ALEJANDRO MORAL ANTÓN, OSA

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13Teilnehmer der Konferenz der OAE auf dem Weg ins Konzentrationslager Auschwitz

Die Teilnehmer im Konzentrationslager Auschwitz

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AUGUSTINISCHES SYMPOSIUM ÜBER GERECHTIGKEIT UND FRIEDEN

(Iquitos, 19. bis 24. Mai 2013)

In Peru, einem edlen und altehrwürdigen Land,zu dem auch das unermessliche Erbe der Vielfalt desAmazonasgebietes gehört, wurde ein Symposium zumThema Gerechtigkeit und Frieden abgehalten, dasvom Generalsekretariat der OALA veranstaltet wurde.Vorsitzender und Veranstalter der Begegnung war P.Victor Lozano (Generalsekretär), mit P. Jaime Soriaals Koordinator vor Ort. Hätte es einen besseren Ortgeben können, um eine Begegnung zu diesem Themazu veranstalten? Kaum! In unserer gegenwärtigen Zeitist der Regenwald weltweit ein Ort von strategischerBedeutung, denn unser Planet ist erkrankt durch dieglobale Erwärmung mit all ihren Auswirkungen.

Das Symposium fand im „Centro Recanate“ in derStadt Iquitos statt, das eigens für das Ereignis ausge-stattet worden war. Die jungen Augustiner sowie Ver-treter der Welt der Laien haben sich gemeinsam dafüreingesetzt, die für den Kongress nützlichen Reflexio-nen zu erarbeiten.

Die Vorträge waren alle sehr interessant und ver-dienen sicherlich eine Vertiefung. Zu Beginn hat P.Victor Lozano das Arbeitsprogramm für die einzelnenTage vorgestellt und eine wirklich schöne und poeti-sche Einführung gegeben. P. Gonzalo Tejerina sprachzunächst über Ganzheitlichkeit der Schöpfung – Öko-Theo-logie in einer bedrohten Welt – Eine Augustinische Sichtweiseund erläuterte am zweiten Tag die Rolle der Armen in

der Lebenspraxis und in der Verkündigung des heiligenAugustinus. José Luis Rivera sprach über Einige Aspektedes Augustinischen Denkens und der Augustinischen Lehrezum Thema Gerechtigkeit und Frieden. Joaquín Garcíahielt einen Vortrag über Territorium und Natur, dieQuelle der Spiritualität für die indigenen Völker in Latein-amerika. Ein Beitrag kam auch von dem Biologen JosèAlvarez, Mitarbeiter im Ministerium der Regierungdes Landes und Experte zum Thema des Ökosystemsdes Amazonas. Er erläuterte ausführlich einige Fra-gen, die zum Amazonas-Regenwald in enger Bezie-hung stehen. Wir hatten das große Glück, unter denTeilnehmern herausragende Persönlichkeiten zuhaben, die der Kommission für Gerechtigkeit undFrieden sowie der Menschrechtskommission des Apos-tolischen Vikariats von Iquitos angehören, sowie einenRechtsanwalt. Sie haben die Arbeiten an allen Tagenverfolgt. Außerdem hatten wir Gelegenheit, das Zeug-nis einer Frau zu hören, die Opfer von Menschenhan-del geworden ist.

Die verschiedenen Arbeiten wurden in Gruppendurchgeführt, denn eines der Ziele der Begegnungbestand darin, „erste Leitlinien für Lateinamerikaherauszugeben, denen alle Zirkumskriptionen Anre-gungen entnehmen können, um eigene Leitlinien zuerarbeiten, unter Berücksichtigung der Besonderhei-ten der einzelnen Zirkumskriptionen“. Das Projekt

DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

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Die Teilnehmer des Symposiums Justizia et Pax

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war von P. Jaime Soria entworfen wor-den, und mit Hilfe seines Materialshaben wir daher in den verschiedenenGruppen gearbeitet. Ein großer Teildieser Leitlinien sollte, zusammen mitdem vom Orden erarbeiteten Material,als Ausgangspunkt dienen für denAbschnitt, der dem Thema „Menschen-handel“ gewidmet war – ein Thema,mit dem der Orden sich in den letztendreieinhalb Jahren befasst hat. P. Ale-jandro Moral, der ehemalige General-assistent und Präsident des Sekretariats„Gerechtigkeit und Frieden“ desOrdens stellte die „Leitlinien fürGerechtigkeit und Frieden“ vor, dievom Ordentlichen Generalkapitel erarbeitet wordenwaren, und informierte uns gleichzeitig über dieTätigkeit des Sekretariats in den letzten sechs Jahren.

Zum Abschluss dieses interessanten Symposiumshaben wir drei sehr lehrreiche Fahrten unternom-men. Zunächst machten wir einen Ausflug zum RioNanay, einem Nebenfluss des Amazonas. Dann habenwir das Internat „Colegio San Agustín“ sowie das Frau-enhaus „Isidra Borda“ besucht, das Frauen aufnimmt,die Opfer verschiedener Formen von Gewalt gewor-den sind, insbesondere junge Mädchen, die sexuellmissbraucht wurden. Zum Abschluss sind wir zum„Centro Tagaste“ des Vikariats gefahren, wo die Schü-ler aus dem Internat, junge Leute und Katechetensich treffen, um verschiedene Arbeiten, auch zu pas-toralen Fragen, durchzuführen.

Abschließend können wir sagen: Wenn es einModell gibt, das unsere Schritte in der Nachfolge desheiligen Augustinus und unserer Augustinischen Spi-ritualität leiten kann, dann finden wir es in Matthäus25,31–46.

Bei der Eröffnung der Tagung sagte P. VictorLozano: „Sich für Gerechtigkeit und Frieden einzuset-zen bedeutet, das Risiko auf sich zu nehmen, amRande des politischen Bereichs zu stehen. Unsere Auf-gabe besteht daher nicht darin, die Pille einesLiberalismus zu schlucken, der versucht, einekleine Minderheit über die große Masse derArmen zu erheben. Wir sind hier, um zu ver-meiden, uns unkritisch in den Dienst der Mit-telschicht zu stellen, indem wir uns ihnenangleichen und über die Mauern unserer Häu-ser hinweg die Welt der Ausgegrenzten ruhigbeobachten.“

Wir sind stolz auf alles, was in unseren Zir-kumskriptionen zum Thema Gerechtigkeitund Frieden getan wurde und getan wird. Wirmessen diesem Symposium und der Anwesen-heit vieler junger Ordensbrüder aus den ver-schiedenen Zirkumskriptionen in Lateiname-rika großen Wert zu. Tatsächlich ist jedoch das,was getan wurde, sehr wenig. Wir Augustinermüssen viel mehr in die Tiefe gehen, müssenviel tiefer in das eindringen, was unser HeiligerVater uns zu den Themen Gerechtigkeit und

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Frieden gesagt hat. Wir sollten die Tradition unsererHeiligen und Intellektuellen auf diesem Gebiet besserkennenlernen. Die heutige Welt bittet uns mit lauterStimme darum, den an den Rand Gedrängten undAusgegrenzten zu Hilfe zu kommen. Auch die letztenbeiden Päpste haben mit Nachdruck darum gebeten,wachsam zu sein und auf die Zeichen der Zeit zu ach-ten bei der Verkündigung des Evangeliums, dessenHöhepunkt in Kapitel 25 des Matthäusevangeliums zusuchen ist.

Ein besonderer Dank gilt den Ordensbrüdern desVikariats von Iquitos, die uns zusammen mit VikarMiguel Fuentes in brüderlicher Herzlichkeit und mitbesonderer Aufmerksamkeit gegenüber all unserenBedürfnissen aufgenommen und uns in all den ver-schiedenen Phasen des Symposiums begleitet haben.

Mit tiefer Bewunderung danken wir außerdem P.Joaquín García, der in Fortsetzung der Arbeit von P.Avencio Vilarejo die zweitgrößte Bibliothek zu allenmit dem Amazonasgebiet verbundenen Themen auf-gebaut hat. Wir durften diese Bibliothek, die 35.000Bände umfasst, unter seiner Führung besichtigen undbewundern.

P. ALEJANDRO MORAL OSA

Die Teilnehmer des Symposiums bei der Sitzung

Die Teilnehmer des Symposiums in Kleingruppen

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

Internationale Begegnungder Augustinerjugend

(AYE 2013)

Einer der Höhepunkte dieses Jahres des Glau-bens war die aufregende Internationale Begegnungder Augustinerjugend, AYE 2013 (AugustinianYouth Encounter), die vom 16. bis zum 20. Juli im“Mendel Augustinian College” stattfand. Die Begeg-nung wurde von der Internationalen Kommissionunter dem Vorsitz von Generalassistent Rommel Parvorbereitet, zusammen mit der örtlichen Kommis-sion und einer Gruppe freiwilliger Helfer, die mitgroßer Liebe und Hingabe daran arbeiteten. Siegaben alles, um sicherzustellen, dass alles hervorra-gend klappte, nach dem Willen Gottes.

Die Begegnung wurde am 16. Juli mit einer Party,Tanz und örtlichen Speisen eröffnet: Brasiliens Will-kommensfest für alle jungen Menschen des Ordens.

Am 17. Juli gingen die Pilger nach BragançaPaulista, wo sie Gelegenheit hatten, über ihr Lebennachzudenken und das Sakrament der Beichte zufeiern. Das Thema war Innerlichkeit und wurdevon der Augustinerin Ana Maria Guantay orga-nisiert. Der Abend war frei für die Begegnungmit anderen. Zum Abschluss des Tages nah-men die jungen Menschen an der ViaLucis teil, die mit einer wunderbarenShow auf dem Platz endete.

Der 18. Juli begann mit einemVortrag von Bischof AlbertoBochatey über den Glauben,der das Thema des Tages war.Danach legten einige derjungen Leute ihr Zeugnisab und nahmen später anWorkshops teil. Nachden Workshops gin-gen alle in den Got-tesdienst. An diesemAbend fand das Festi-val der Nationen statt,das diesen Tag abschloss.

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Teilnehmer des AYE (Internationales Augustiner Jugendtreffen) bei der Messe (1)Teilnehmer des AYE beim Gruppenfoto nach dem Besuch von Familien in Guarulhos, São Paulo (2)

Eröffnung des AYE im Kolleg Mendel, São Paulo (3)Während der Vorstellung der Kultur der verschiedenen Länder beim AYE (4)Teilnehmer des AYE auf dem Weg zu Familien in Guarulhos, São Paulo (5)

AYE in Campo Cerete (São Paulo) mit den unterschiedlichen Jugendgruppen des Weltjugendtages in Rio 2013 (6)

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Das Thema für den 19. Juli war Berufung und Mission. Die jungen Leute gingen nach Guarulhos, um not-leidende Familien zu besuchen und so ein konkretes Zeichen von Gottes Liebe zu bringen. Am Abend nah-men sie an der Messe unter dem Vorsitz von Generalprior Robert Prevost teil; dann wurden die AYE Luftbal-lons fliegen lassen. Nach dem Abschied aus Guarulhos gab es zusammen mit jungen Menschen aus anderenPfarreien und Schulen eine Begegnung mit Bischof Edmar, Weihbischof in der Erzdiözese São Paulo.

Am letzten Tag der AYE packten die jungen Leute für den nächsten Morgen und nahmen am Nachmittagan der Feier des “Parade Ground” teil, zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag, mit einer Messe, die vom Erz-bischof von São Paulo, Kardinal D. Odilo Scherer, gefeiert wurde. Nach der Rückkehr zur Schule brachen siefast sofort zur Reise nach Rio de Janeiro auf, mit einem Halt in Aparecida, um an einer feierlichen Messe teil-zunehmen, zusammen mit vielen anderen jungen Menschen aus aller Welt.

Als Frucht dieser außergewöhnlichen Erfahrungen von AYE und dem Weltjugendtag gewannen die jungenMenschen neue Freunde und teilten Augenblicke tiefer Spiritualität und reicher Augustinischer Erfahrung. So lernten sie, junge Augustiner, Zeugen Jesu und Freunde des heiligen Augustinus und der heiligen Monikazu sein.

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EINE NEUE SCHULE : “SAN AGUSTÍN DE HIPONA”IN CUSCO - PERU

Am 4. März 2013 begann die Schule für 86 Schüler der Grundstufe in “San Agustín de Hipona” in Cusco. Siewar durch den Erlass dREC N° 2148 der Verwaltung von Cusco – Perubestätigt worden. die neue Schule arbeitet sehr verheißungsvoll unterder Leitung von P. Lizardo Estrado, dem direktor, Schw. Elizabeth SaenzPérez, der pädagogischen Rektorin, und P. Venturo Miranda, dembeauftragten für Schulpastoral.

An verschiedenen Tagen wurden öffentliche Veranstaltungen ange-boten, an denen die Lehrer der Schule, die Eltern und örtliche Behör-den sich beteiligten, so dass die Schule schon recht bekannt wurde,Gott sei dank! Auf diese Weise nimmt das Vikariat von Apurimac ander Erziehungspastoral des Ordens in vielen Teilen der Welt teil.

P. LIzARdO ESTRAdA

Das Kolleg San Agustín

Schüler des Kollegs San Agustín de Hiponain Cusco (Peru)

P. Lizardo Estrada, Direktor des Kollegs

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DIE AUGUSTINISCHE FAMILIE

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PROVINZ VON IRLAND

Provinzial: P. John HENNEBRYRäte: P. John HUGHES

P. Noel HESSIONP. Michael MERNAGH

P. Tom SEXTONProkurator: P. Richie GOODESekretär: P. Dick LYNG

PROVINZ VON KASTILIEN

Provinzial: P. Angel ESCAPA ARENILLASRäte: P. Santiago INSUNZA SECO

P. Juan Antonio TEJEDOR GUTIÉRREZP. Valentín LORENZANA GARCÍA

P. Víctor FERNÁNDEZ SANTOSProkurator: P. Juan Antonio TEJEDOR GUTIERREZSekretär: P. Antonio VELASCO SUAREZ

PROVINZ VON KOLUMBIEN

Provinzial: P. Marino PIEDRAHITARäte: P. Miguel VILLAMIZAR

P. César AGUIRREP. William CARREÑO

P. Manuel CALDERÓNProkurator: P. Alberto URDANETASekretär: P. Uriel ZAMORA

PROVINZ VON MEXIKO

Provinzial: P. Rafael Baltasar TORRES DURÁNRäte: P. Secundino PEÑA MERY

P. Mario LÓPEZ DE CASTILLOP. Abel TORRES TORRES

P. Daniel MARTINEZ MARTINEZProkurator: P. Edilberto FLORES MAYÉNSekretär: P. José Manuel RIVERA CABRERA

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GENERALASSISTENTEN

Afrika: P. Edward DALENG (Prov. NIG)Nordamerika-Kanada: P. Joseph L. FARRELL (Prov. VIL)Lateinamerika: P. Edwin Patricio VILLALBA SUAREZ (Prov. QUI)Asien-Pazifik: P. Anthony N. BANKS (Prov. AUS)Nordeuropa: P. Franz KLEIN (Prov. GER)Südeuropa: P. Luis MARÍN de SAN MARTIN (Prov. HIS)

OFFIZIALEN DER KURIE

Generalvikar: P. Joseph L. FARRELL (Prov. VIL)Generalprokurator: P. Miguel A. MARTÍN JUÁREZ (Prov. HIS)Generalökonom: P. Matthias HECHT (Prov. GER)Generalsekretär: P. John R. FLYNN (Prov. VIL)

NEU IN ST. MONIKA, ROM

Prior: P. Robert GUESSETTO (Prov. VIL)Ökonom: P. Martin MICALLEF (Prov. MEL)Magister: P. Alexander LONGS (Prov. NIG)

DALENG

FARRELL MARTÍN JUÁREZ HECHT FLYNN

GUESSETTO MICALLEF LONGS

FARRELL VILLALBA SUAREZ BANKS KLEIN MARÍN

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