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neba.at „Meine Chance für die Zukunft“

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„Meine Chance für die Zukunft“

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Was sagt Minister Hundstorfer daZu

WaruM JugendCoaCHing

Wer Wird angesproCHen

Wer sind die partner/innen

Wie läuft JugendCoaCHing ab

fallbeispiel M.

fallbeispiel K.

adressen JugendCoaCHing Wien

adressen JugendCoaCHing steierMarK

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viele offene fragen antWorten:

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Was sagt Minister Hundstorfer daZuÖsterreich leistet beim Übergang von der Schule zum Beruf „Pionierarbeit“. Wir liegen zwar bei der Schulabbruchsquote um einiges unter dem EU-Durchschnitt, trotzdem ist sie zu hoch. Darum beginnen wir – zunächst in Wien und der Steier-mark – mit dem Jugendcoaching.

Ziel ist es, die neue Maßnahme auf alle Bundesländer aus-zuweiten. Mit dem Jugendcoaching, das gemeinsam mit dem Unterrichtsministerium umgesetzt werden soll, werden Jugendliche bis zu einem Jahr begleitet, damit alle Schüler-Innen vor Ende der Pflichtschule wissen, welche Ausbildung sie machen werden.

Österreich setzt insgesamt eine Vielfalt von Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung von Jugendlichen. So nehmen etwa 27.000 Jugendliche eine Förderung in Anspruch, oder sie er-halten Unterstützung durch Arbeitsassistenz oder persönliche Assistenz am Arbeitsplatz. Bei der Bekämpfung der Jugendar-beitslosigkeit muss jetzt gehandelt werden!

Es muss uns gelingen, so viele Jugendliche wie möglich in eine weitere Berufsausbildung zu bringen. Dabei müssen wir viel früher ansetzen als jetzt und Jugendliche, die es nötig ha-ben, intensiver betreuen. Die von mir vorgeschlagene Initiative umfasst eine Ausbildungs- und Beschäftigungsgarantie für Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren und die Einrichtung eines Fonds „Zukunft für die Jugend”.

In der EU sind mehr als fünf Millionen Jugendliche arbeitslos. Es gilt, eine Antwort auf die Jugendbeschäftigungsprobleme in Europa zu finden. Österreich kann hier ein Vorbild sein – wis-send, dass wir unsere Aktivitäten permanent weiterentwickeln müssen.

Schließlich muss ein Ziel erreicht werden: Allen Jugendlichen den für sie passenden Weg in die Zukunft zu ermöglichen. ¥

WaruM JugendCoaCHingUm den Bildungsstand und die Arbeitsmarktchancen von Ju-gendlichen zu verbessern, ist es notwendig, frühzeitige Ausbil-dungsabbrüche zu verhindern.

Gerade in der so schwierigen Phase der Entscheidung über den weiteren Bildungs- und Berufsweg benötigen Jugendliche und ihre Erziehungsberechtigen professionelle Beratung und Hil-festellung. Das Angebot des Jugendcoaching basiert auf dem Prinzip der Freiwilligkeit aller Beteiligten und kann kostenlos in Anspruch genommen werden. Ziel ist es, anhand von Stärken und Fähigkeiten der Jugendlichen die idealen nächsten Schrit-te zu planen und so den erfolgreichen Übertritt ins zukünftige Berufsleben zu möglichen.

Mit dem Jugendcoaching soll außerdem ein wesentlicher Bei-trag zur persönlichen und sozialen Stabilisierung von Jugend-lichen geleistet werden.

Gerade Probleme wie familiäre Schwierigkeiten, Suchtverhal-ten, Schulden, Wohnungsprobleme, etc. erschweren den Zu-gang zu höherer Qualifikation.

Auch Jugendliche mit Migrationshintergrund, die den österrei-chischen Arbeitsmarkt und die Ausbildungsmöglichkeiten nicht so gut kennen, sowie Jugendliche mit Lernschwierigkeiten sol-len durch das Jugendcoaching ihre Potenziale gezielter ein-setzen lernen. Es gilt, mit einer persönlichen Zukunftsplanung einen weiteren Schulbesuch, eine Qualifizierungsmaßnahme oder auch eine Ausbildungschance sowie ein festes Arbeitsver-hältnis zu ermöglichen. ¥

... daMit die bildungs- undausbildungsCHanCen

erHÖHt Werden.

Rudolf HundstorferBundesminister

für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

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Wer Wird angesproCHenJugendcoaching richtet sich an Jugendliche im 9. Schulbe-suchsjahr sowie an Jugendliche bis 19 Jahre, die noch nicht beim Arbeitsmarktservice gemeldet sind. Jugendliche mit ei-ner Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf können das Programm bis zum 25. Lebensjahr in Anspruch nehmen.

Besondere Unterstützung erhalten Jugendliche, die gefährdet sind, die Schule abzubrechen oder keinen Abschluss erlangen können. Das Jugendcoaching begleitet auch bei der Lehrstel-lensuche bzw. beim direkten Berufseintritt.

Oftmals sind es nur vorübergehende Probleme, die zu einer schwierigen persönlichen Situation führen. Manchmal müssen Strukturen im Umfeld geändert, Möglichkeiten für eine positive Bewältigung dieser Probleme oder ein Angebot für besondere Qualifizierungsmaßnahmen aufgezeigt werden. Unter Umstän-den brauchen die Jugendlichen auch nur mehr Zeit, um Defi-zite beseitigen zu können oder psychologische Unterstützung, damit das Selbstwertgefühl gestärkt wird.

Die Angebotspalette ist breit und soll auch in vollem Umfang genützt werden können. Mit Hilfe des Jugendcoaching soll eine Vernetzung von Familie, Schule, Qualifizierungsmaßnahmen und Wirtschaft stattfinden. Dadurch kann jene Unterstützung zum Tragen kommen, die Jugendliche in dieser zeitlichen Übergangsphase benötigen, um eine erfolgreiche persönliche Zukunftsplanung umsetzen zu können. ¥

Wer sind die partner/innenJugendliche mit niedrigen Qualifikationen sind von Arbeitslo-sigkeit bedroht. Damit sind sie auch gefährdet, an den Rand der Gesellschaft gedrängt bzw. ausgegrenzt zu werden. Die Zusam-menarbeit mit den Eltern spielt daher im Jugendcoaching eine große Rolle. Eine weitere wesentliche Partnerin ist die Schule.

Lehrer und Lehrerinnen haben einen unmittelbaren und sehr engen Kontakt zu den Jugendlichen. Dadurch sind sie in der Lage, Jugendliche mit schwachen Lernleistungen oder ver-mehrtem Fernbleiben vom Unterricht, was ein Zeichen von Überforderung sein kann, namhaft zu machen.

Nachdem die Jugendlichen durch die Schule für das Jugend-coaching gemeldet wurden, müssen alle Beteiligten, also die Jugendlichen, aber auch die Erziehungsberechtigten und die BeraterInnen im Jugendcoaching, durch Unterschreiben einer Zielvereinbarung ihre Zustimmung zur Zusammenarbeit und einer eventuell notwendigen Weitergabe von personenbezo-genen Daten geben.

Im Sinne einer Partnerschaft ist während des gesamten Ju-gendcoaching der Kontakt zu den Erziehungsberechtigten und der Schule aufrechtzuerhalten und positiv weiterzuentwickeln.

Sollte nach einer Abklärung der Situation als weiterer Schritt für die Jugendlichen nicht die weitere Schullaufbahn, sondern ein Übertritt ins Berufsleben stattfinden, sind das Arbeitsmarkt-service, externe Beratungs- und Betreuungseinrichtungen und nicht zuletzt Ausbildungsstellen sowie Wirtschaftsbetriebe in die Partnerschaft eingebunden. ¥

... erZieHungsbereCHtigte, sCHule und betrieb.

... für JugendliCHe ZWisCHen deM 15. und 25. lebensJaHr.

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Im Jugendcoaching sind drei Stufen der Unterstützung mög-lich: Stufe 1 umfasst beratende Erstgespräche im Umfang von ca. 3 Stunden. Hier geht es um die Weitergabe von allgemeinen Informationen. Angesprochen sind in erster Linie Jugendliche, die mithilfe dieser Informationen relativ eigenständig die näch-sten Schritte gehen können.

Die Stufe 1 wird mit einer sogenannten „Fachlichen Stellung-nahme“ – einem Kurzbericht – abgeschlossen. Sollte mehr an Unterstützungsbedarf notwendig sein, so kann ein Übertritt in Stufe 2 oder Stufe 3 erfolgen.

In der Stufe 2 erfolgt eine detailliertere Beratung für Jugendli-che, die neben gezielter Berufsorientierung auch Hilfe bei per-sönlicher Entscheidungsfindung und bei der Organisation von Unterstützungsangeboten benötigen. Der Abschluss der Stufe 2 – nach ca. 8 Stunden – gilt auch als Voraussetzung für Jugend-liche, die eine Lehrausbildung im Rahmen der „Integrativen Berufsausbildung“ absolvieren möchten. Am Ende der Stufe 2 wird ebenfalls eine „Fachliche Stellungnahme“ übergeben.

Stufe 3 richtet sich an Jugendliche, die eine intensive Beglei-tung im Sinne eines „Case Managements“ benötigen. Ausge-hend von der individuellen Situation der Jugendlichen wird eine Stärken- und Schwächenanalyse und nicht zuletzt ein Clearing-Bericht inklusive Entwicklungsplan – basierend auf einem Neigungs- und Fähigkeitsprofil – erstellt, der konkrete Fördermaßnahmen, Qualifizierungsschritte sowie mittel- und langfristige Ziele enthält.

Die Dauer der Stufe 3 kann sich auf maximal ein Jahr erstrecken.Im Sinne der Nachhaltigkeit des Jugendcoaching erfolgt auch eine Nachbetreuung der Jugendlichen. Eine erneute Kontak aufnahme mit den Jugendlichen ist möglich. ¥

Wie läuft JugendCoaCHing ab

… Mit deiner Mappe bistdu in spätestens eineM JaHr fit.*NEET: Not in Education, Employment or Training

Begleitung / Übergabe in Folgesystem(Aus-)Bildungs- oder Unterstützungssystem,

Arbeitsmarkt

Externe Beratungs-und Betreuungs-

einrichtungen

Förderangeboteder Schule

BIZ des AMS

Begleitung - Stufe 3Case Management,Entwicklungsplan

Beratung - Stufe 2Abklärung der Situation,Fachliche Stellungnahme

Erstgespräche - Stufe 1Allgemeine Information

Frühmeldesystem NiederschwelligerZugang - NEETs*

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M. ist 17 Jahre alt und wohnt schon seit einiger Zeit in einer betreuten Wohngemeinschaft. In der Schule wurden bei M. Lernschwächen, vor allem in Deutsch und Mathematik, fest-gestellt. Hauptproblem für M. ist aber seine Unsicherheit bei sozialen Kontakten. Er ist anderen Personen gegenüber sehr zurückhaltend, spricht nur nach Aufforderung und kann sein Befinden nur schwer äußern, was häufig zu Missverständnis-sen führt.

Eine Interessensabklärung ergab Schwerpunkte in den Bereichen Bücher, Oper, Musical und Medien, sowie Le-bensmittel und Kochen. Der Berufswunsch von M. war Ein-zelhandelskaufmann oder Koch. Er schnupperte in einer Buchhandlung und merkte dann selber, dass der geforderte direkte Kundenkontakt im Einzelhandel eine Überforderung für ihn darstellt.

M. wurde durchwegs als fachlich geeignet eingestuft, seine Schwierigkeiten im Sozialbereich stellten aber ein großes Hin-dernis dar, da es immer wieder zu Missverständnissen mit an-deren Mitarbeitern kam.

Schließlich bekam M. die Möglichkeit, in einem Bio-Restau-rant zu schnuppern, und es wurde ihm ein Ausbildungsplatz angeboten. Der Betrieb ist sehr klein, die Küche und sein Ar-beitsbereich gut überschaubar. Geboten wurde eine sehr ru-hige Atmosphäre, der Betriebsleiter ist sozial engagiert und hat sehr viel Verständnis für den Jugendlichen. M. arbeitet den ganzen Tag an der Seite seines Chefs, zu dem er zunehmend Vertrauen fassen konnte.

M. hat sehr schlechte Erinnerungen an seine Schulzeit und wollte eigentlich nicht mehr in die Berufsschule gehen. Ande-rerseits war es ihm auch wichtig, eine berufliche Ausbildung zu machen. Mit der gebotenen Unterstützung kann M.sein persönliches Ziel – eine Berufsausbildung – erreichen.

Alle, die M. kennen und ihn bei der Arbeit beobachten, mer-ken sofort, wie viel Freude ihm seine Arbeit bereitet. ¥

fallbeispiel

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M.

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Die Jugendliche K. besuchte im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester ihr letztes Pflichtschuljahr an ei-ner Kooperativen Mittelschule. Ihre Schullaufbahn begann mit einem Vorschulbesuch, es gab jedoch Startschwierigkeiten in der Klasse. Danach in der Volksschule traten ebenfalls gröbere Probleme mit dem Lernen auf, vor allem gab es Schwächen in Mathematik. Für kurze Zeit wurde sie auch medikamentös be-handelt, diese Therapie schwächte ihre Konzentrationsfähig-keit und Merkfähigkeit jedoch noch mehr und wurde wieder abgebrochen.

In der vierten Klasse kam sie das erste Mal in die Beratungs-einrichtung: bemüht und arbeitswillig, jedoch überfordert mit den Entscheidungen, die sie nun treffen musste (Lehrstellen- und Praktikumssuche, etc.) und einem WIFI-Test, der ihr „soziale und technische Interessen“ bestätigte. Der ursprüngliche Ge-danke des Mädchens, Friseurin oder Kosmetikerin zu werden, wurde in der Beratung sowohl durch Gespräche als auch durch praktische Erprobung rasch relativiert und ein technisches In-teresse deutlich. Ihre Berufspraktischen Tage absolvierte sie schließlich als Mechatronikerin, somit war die Richtung ihres Wunschberufs gefestigt. Bei einer anschließenden Bewerbung musste sie einige Niederlagen in Form von nicht-bestandenen Lehrlingstests und zahlreichen Absagen von Firmen einste-cken.

Die weitere Zusammenarbeit in der Beratung war deshalb sehr intensiv: Lehrstellenrecherche im Internet, Erstellen von Bewerbungsunterlagen, Testtraining zur Vorbereitung auf Auf-nahmetests, Üben von Vorstellungsgesprächen, Abklärungs-gespräche mit der Mutter, regelmäßige Vernetzung mit ihrer Lehrerin, etc..

Schließlich erhielt K. nach einem weiteren individuellen Schnupperpraktikum und einem erfolgreich bestandenen Bewerbungsverfahren eine Lehrstellenzusage als Maschinen-bautechnikerin. Sie wurde bis zum Ende der Probezeit noch weiter begleitet, damit ihr der Start ins Arbeitsleben gut gelin-gen konnte. ¥

fallbeispiel

K.12

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adressenträger JugendCoaCHing Wien ab 1.1.2012

IntegrationshausEngerthstraße 163 · 1020 WienTel: (01) 212 35 20

ÖSBMariahilferstraße 123 · 1060 WienTel: (01) 331 68 - 3800

WUK Verein zur Schaffung offener Kultur- und WerkstättenhäuserKaiserstraße 45, Stiege 2, 3. Stock · 1070 WienTel: (01) 236 72 74 – 32

Die Wiener Volkshochschulen GmbHKaiserstraße 84 · 1070 WienTel: (01) 789 86 07

WUK Verein zur Schaffung offener Kultur- und WerkstättenhäuserJosefstädterstraße 51/3/2 · 1080 WienTel: (01) 523 48 11

Die Wiener Volkshochschulen GmbHGottschalkgasse 10 · 1110 WienTel: (01) 749 53 73

Verein in.comeBonygasse 40/2/5 · 1120 WienTel: (01) 907 69 95

Wien Work integrative Betriebe und AusbildungsgmbHHanreitergasse 3/8 · 1210 WienTel: (01) 985 91 66 – 41

Das NETZWERK BERUFLICHE ASSISTENZ verfügt derzeit über folgende Leistungen:

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träger JugendCoaCHing steierMarK ab 1.1.2012

alpha nova BetriebsgmbHPlüddemanngasse 67b · 8010 GrazTel: (0316) 20 75 04

Lebenshilfe Graz u. Umgebung, VoitsbergNiesenbergergasse 37/3 · 8020 GrazTel: (0316) 71 92 46-0

Jugend am Werk Steiermark GmbHFrauentalerstraße 5 · 8530 DeutschlandsbergTel: (050) 7900-2800

BBRZ ÖsterreichWienerstraße 60 · 8605 KapfenbergTel: (03862) 29920

Chance B GleisdorfBusinesspark 6 · 8200 GleisdorfTel: (03112) 4911-2114

Verein f. psychische u. soziale Lebensberatung Liechtensteingasse 1 · 8750 JudenburgTel: (03572) 83980

Lebenshilfe EnnstalPyhrnstraße 4 · 8940 LiezenTel: (03612) 26126-17

ÖSB Consulting GmbH (ab 1.4.2012)Eggenberger Straße 7Tel: (0316) 38 12 37-0

Wappen der SteiermarkDavid Liuzzo 2006

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