Netzwerkarbeit - BNE - Motor der Schulentwicklung ... · Entwicklungsindikatoren für erfolgreiche...

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Netzwerkarbeit der Zukunftsschule Gliederung: 1. Vorwort 2. Was sind Netzwerke? 3. Bedeutung der Netzwerkarbeit für die Zukunftsschulen 4. Zielsetzungen 4.1. Zielsetzungen von Netzwerken 4.2. Beispiele von Zielen der Netzwerkarbeit 4.3.Hilfen für die Beteiligung an Netzwerken 5. Merkmale der Netzwerkarbeit 5.1. Merkmale der Arbeit in allen Netzwerken 5.2. Vom Netzwerk zur Kooperation 5.3. Beispiele von Netzwerken der Zukunftsschule und ihren spezifischen Merkmalen 5.4. Überprüfung eines Netzwerkes 6.Schulentwicklung und Netzwerkarbeit 6.1. Netzwerkarbeit als Motor der Schul- und Unterrichtsentwicklung 6.2. Beispiele für Entwicklungsprozesse an Schulen und Netzwerkarbeit 6.3. Hilfen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung mit Hilfe von BNE 7. Verfahren zur Initiierung und Steuerung von Netzwerken 7.1. 1. Vorüberlegung 7.2. Ebene und Struktur 7.3. Steuerung“ von Netzwerken 7.4. Beispiele aus den Netzwerken 7.5. Hilfen zur Beteiligung am Netzwerk 8. Analyse von Netzwerken Literatur Netzwerkarbeit - BNE - Motor der Schulentwicklung Fritz Wimber, Sonntag, 10. November 2013 1

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Netzwerkarbeit der ZukunftsschuleGliederung:

1. Vorwort

2. Was sind Netzwerke?

3. Bedeutung der Netzwerkarbeit für die Zukunftsschulen

4. Zielsetzungen

4.1. Zielsetzungen von Netzwerken

4.2. Beispiele von Zielen der Netzwerkarbeit

4.3.Hilfen für die Beteiligung an Netzwerken

5. Merkmale der Netzwerkarbeit

5.1. Merkmale der Arbeit in allen Netzwerken

5.2. Vom Netzwerk zur Kooperation

5.3. Beispiele von Netzwerken der Zukunftsschule und ihren spezifischen Merkmalen

5.4. Überprüfung eines Netzwerkes

6.Schulentwicklung und Netzwerkarbeit

6.1. Netzwerkarbeit als Motor der Schul- und Unterrichtsentwicklung

6.2. Beispiele für Entwicklungsprozesse an Schulen und Netzwerkarbeit

6.3. Hilfen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung mit Hilfe von BNE

7. Verfahren zur Initiierung und Steuerung von Netzwerken

7.1. 1. Vorüberlegung

7.2. Ebene und Struktur

7.3. „Steuerung“ von Netzwerken

7.4. Beispiele aus den Netzwerken

7.5. Hilfen zur Beteiligung am Netzwerk

8. Analyse von Netzwerken

Literatur

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1. VorwortEine zentrale Zielsetzung der Initiative Zukunftsschule.SH ist die Förderung der Bildung für

nachhaltige Entwicklung (BNE) durch die Unterstützung der Schul- und Unterrichtsentwicklung.

Die Umsetzung tragen drei Säulen:

1. Entwicklung von Mustern und Modellen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung für die

Umsetzung von BNE als Anregung für alle Zukunftsschulen.

2. Bildung von thematischen Netzwerken zur Unterstützung von Zukunftsschulen und

außerschulischen Bildungspartnern.

3. Öffentliche Anerkennung und Wertschätzung der Arbeiten zur Thematik Nachhaltigkeit von

Lehrkräften, den Schülerinnen und Schülern und den Schulen.

2. Was sind Netzwerke?Um den Begriff konstruktiv nutzen zu können dient als Ausgangspunkt die Definition von A. Hofmann und E. Strohm:

"Netzwerke signalisieren Verbindungen und gegenseitige Unterstützung bei

Wahrung der eigenen Unabhängigkeit.... Netzwerke werden nicht geführt oder

geleitet, sondern "koordiniert". Der Begriff des Netzwerkes wird gegenüber dem Begriff der Kooperation abgegrenzt. Netzwerke bieten den beteiligten Partnern ein

flexibles Geflecht von möglichen Kooperationsbeziehungen, durch die es

ermöglicht wird, die eigenen ... Ziele mit Hilfe strategischer Partner erfolgreich zu erreichen.“

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3. Bedeutung der Netzwerkarbeit für die ZukunftsschulenNetzwerkarbeit ist mit Gruppenarbeit vergleichbar: Einigen Gruppen gelingt es nicht die Kompetenzen der Beteiligten zu bündeln, anderen gelingt es sich durch

gegenseitige Ergänzungen und Einlassung ein Leistungungsniveau zu erreichen,

das weit über die Summe der Einzelleistung der Beteiligten hinausgeht.

Mit Sicht auf die Entwicklung von Schulen ist die Netzwerkarbeit eine der wirksamen

Entwicklungsindikatoren für erfolgreiche Schulen, sowohl für die Unterrichts- als auch für die Schulentwicklung.

1. Die wissenschaftlichen Evaluationen von erfolgreichen Schulen zeigen, wie hilfreich die Impulse der Zusammenarbeit zwischen den Schulen als auch mit

außerschulischen Partnern sind.

2. Aufgrund der knappen personellen Ressourcen, der finanziellen Mittel und der

spezifischen Kompetenzen sind häufig gemeinsame Qualifizierungen und

Ressourcennutzung nur im Verbund möglich.

3. Wir beobachten in den ausgezeichneten Schulen hohe Kompetenzen von Lehrkräften zu spezifischen BNE-Themen. Die Initiative Zukunftsschulen.SH identifiziert diese Kompetenzen, bindet sie in die Netzwerkarbeit ein und macht

sie dadurch für andere Schulen und Bildungspartner zugänglich.

4. Kleinere Schulen können bedarfsorientiert durch die Beziehungen im Netzwerk schneller auf aktuelles Wissen, Personen und neue Materialien zugreifen. Das ist besonders im Strukturwandel in der Gesellschaft und bei der Handhabung des Wissensmanagements von großem Vorteil.

Aus diesem Grund ist eine der tragenden Säulen die thematischen Netzwerke. Sie

nimmt zwei Gruppen für die Netzwerkarbeit in den Blick: Die Schulen und die schulischen Bildungspartner.

Alle Netzwerke zu den neun Themenfeldern der Zukunftsschule haben diese

Ansprüche: Mitbestimmen-Mitgestalten, Globale Entwicklung, Energienutzung,

Lebensräume gestalten, Konsum&Ressourcen, Mobilität, Ernährung, Gesundheit,

Wasser. Daneben gibt es weitere Initiativen die zur Netzwerkbildungen geführt

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haben, wie zum Beispiel „lebendige Unterelbe“, Nationalparkschulen, Fortbildungsverbund der Holsteinischen Sparkassenstiftung.

Begünstigt durch E-Mails, Internetplattformen und eLearnig gewinnt die Netzwerkabeit an Bedeutung.

4. Zielsetzungen 4.1. Was sind die Zielsetzungen von den Netzwerken der Zukunftsschulen?Es geht um Netzwerke, die das Ziel haben:

1. Den Lehrkräften und den Bildungspartnern die Möglichkeit des Austausches untereinander zu erleichtern:

Aus bestehenden Netzwerken wissen wir, dass ein wesentlicher Impuls für die

eigene Arbeit und für die Schule das Gespräch über den eigenen Unterricht und die Entwicklung an den Schulen sein kann. Das Treffen in den Netzwerken fokussiert die vorhandenen Kompetenzen der Lehrkräfte in gemeinsamen Gesprächen auf ein Thema.

2. Schulen für die Unterrichts- und Schulentwicklung oder Schulprogrammarbeit

zusammen zu führen:

Schulen benötigen für ihre innovative Entwicklung strukturierende Angebote,

Anregungen und Impulsen zur Didaktik und Organisationsentwicklung von außen.

Das können ausserschuliche Bildungspartner, andere Zukunftsschulen oder didaktisch ausgebildete Fortbildnerinnen und Fortbildner sein.

3.Gemeinsam Ressourcen nutzen:

Sachmittel und kompetente Personen lassen sich günstiger gemeinsam nutzen und einsetzen.

4. Gemeinsam neue Arbeitsformen, -methoden und Fachinhalten zu erlernen und

einzuüben. Durch den Austauschprozess etabliert sich gleichzeitig eine förderliche

Kommunikations- und Kooperationskultur in der Schule. Über gemeinsame Fragestellungen der Schulen erleichtert es Institutionen und Firmen mit Schulen zusammenzuarbeiten und ein praktisches Wissensmanagement aufbauen.

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5.Öffentliche Anerkennung und Aufmerksamkeit in der Region gewinnen und somit wieder an neue Ressourcen zu kommen (Sachmittel, Personen, Wissen) .

4.2. Beispiele von Zielen der Netzwerkarbeit von Zukunftsschulen:

Schule Ziele des Netzwerkarbeit

Nordseeschule, Sankt-Peter-Ording

Die Angebote des Wattforum Tönning in den Fachunterricht einbeziehen, gegenseitige Anregungen zur eigenen Unterrichtsgestaltung mit den anderen Nationalparkschulen

Sönke-Nissen-GemS Über einen Kurs zu BNE seine Schule gestalten und mit den anderen Schulen diese Arbeit reflektieren.

Johannes Brams Schule, Itzehoe

Gemeinsam gesunde Schule entwickeln, Entwicklungsnetzwerk mit der Uni Lüneburg

GemS am Lehmwoldt, Itzehoe Profilbildung und unterrichtliche Ausrichtung jährlich zu einem Themenschwerpunkt, wie z. B. „Aus dem Land aus dem wir kommen“

GS Ascheberg Bewirtschaften des Schulgartens

4.3. Hilfen für die Beteiligung an Netzwerken

Die Klärung der folgenden Fragen ist für die Zielformulierung hilfreich:

• Was soll erreicht werden?

• Wie soll es erreicht werden?

• Bis wann soll es erreicht werden?

• Wie viel darf es kosten?

• Wer ist dafür verantwortlich?

• Wo wird die Aufgabe bearbeitet?

Die Zielfindung sollte gemeinsam im Gespräch formuliert werden. Es muss eine

Klärung der Funktionen und Rollen der Beteiligten im Rahmen des Netzwerks erfolgen.

Unter http://www.zukunftsschule.sh/infos-fuer-schulen/unterstuetzung/unterstuetzung-fuer-ihre-arbeit/ finden Sie die Datenbank von Unterstützern der Zukunftsschule, gegliedert nach den neun Netzwerken der Zukunftsschule. Alle

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ausgezeichneten Zukunftsschulen der Kategorie der Zwei- und Drei-Sterne-Schulen verpflichten sich andere Schulen bei der thematischen Netzwerkarbeit zu

unterstützen.

5. Merkmale der Netzwerkarbeit der Zukunftsschule.SHWie oben beschrieben gibt es verschiedene Netzwerke im Rahmen der Initiative der Zukunftsschule.SH.

1. Schulen die sich unabhängig von der Zukunftsschule.SH an existierenden Netzwerken beteiligt. Beispiele: Lebendige Unterelbe, Nationalpark-Schulen,

Projektentwicklungen (Gesunde Schule; Leitung Uni Lüneburg, ...), ...

2. Netzwerke, die von der Initiative der Zukunftsschule.SH initiiert und gesteuert

werden; also die neun oben aufgeführten thematischen Netzwerke der Zukunftsschule.SH. In diesen Netzwerken unterscheiden wir zwischen den

außerschulischen Netzwerkpartner und den schulischen Partnern.

3. Netzwerke von Schulen, die in Kooperation mit oder auf Initiative mit der Zukunftsschule.SH aufgebaut werden (zum Beispiel zur Schulgartenarbeit).

Um die Netzwerkbildung zu unterstützen erprobt die Initiative Zukunftsschule.SH unterschiedliche Strategien und Formate:

• Ein thematisches Netzwerk mit den ausserschulischen Partnern lädt Zukunftsschulen zur gemeinsamen Beratung zur Weiterentwicklung des Themas im Rahmen der Zukunftsschule.SH ein.

• Ein thematisches Netzwerk mit seinen ausserschulischen Partner und Zukunftsschulen (mindestens 2 Sterne) bietet anderen Zukunftsschulen Fortbildungen an.

• Ausgewählte außerschulische Partner und ausgewählte Zukunftsschulen bieten Kurse an, die auf Austausch von Erfahrungen angelegt sind.

• Um die regionale Netzwerkbildung oder regionale Kooperationen zu unterstützen stellen die ausserschulischen Bildungspartner im Rahmen der regionalen Auszeichnungsveranstaltungen der Zukunftsschulen ihre Angebote vor.

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• Nach Abschluss der Kurse bieten Tagungen die Möglichkeit des gegenseitigen

Erfahrungsaustausches, eigenen Reflexion und Rückmeldung zur Verbesserung der Kursangebotes..

5.1. Merkmale der Arbeit in Netzwerken (allgemein)• Vertrauen unter den beteiligten Akteuren

• Selbstständigkeit der Partner

• Konsens orientierte Zusammenarbeit der Beteiligten

• Freiwilligkeit

• Zusammenführung unterschiedlicher Fähigkeiten und Kompetenzen

• Bereitschaft zu Kooperationen

• Fehlen von Hierarchien

• Selbstorganisation, Selbstverantwortung

• Rechte und Pflichten müssen durch freiwillige Verabredungen hergestellt werden

• Überkomplexität ( Es ist mehr möglich zu bearbeiten, als es tatsächlich gemacht wird).

5.2. Vom Netzwerken zur KooperationKooperationen zeigen sich, wenn die Partner miteinander verbindlich zusammenarbeiten.

Netzwerke sind latent vorhanden, sie existieren im Sinne potentieller Kontakte und bieten damit Zugang zu Ressourcen, wie Wissen, Einfluss, Geld, Kompetenzen,

usw.. Aus einem Netzwerk können aus dem Potential ansprechbarer Kontakte zeitlich befristete Kooperationen entstehen. Sobald das vereinbarte Ziel erreicht

ist, geht das Netzwerk auf den latenten Zustand zurück, das Potential ist nicht mehr sichtbar. Kooperationen bieten klare Strukturen, Verantwortlich- und Verbindlichkeiten. Die Vorteile klarer formaler Strukturen von Kooperationen ist

gleichzeitig deren Schwäche. Netzwerke bieten Offenheit, Unverbindlichkeit in den

Beziehungen, ermöglichen spontane Verknüpfungen von Kontakten und flexible

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Bearbeitungen von Aufgaben. Zur Aufrechterhaltung der Netzwerke müssen die Kontakte gepflegt werden.

Es unterscheiden sich drei Arbeitsebenen:

• Die Ebene der intensiven Kooperation in der Zusammenarbeit

• Die Ebene der regelmäßigen Kooperation mit Partnern, die zum erweiterten

Kreis des Netzwerks gehören (Absprachen, Leistungsaustausch,...)

• Die Ebene der gelegentlichen Kooperation (Beratung, wissenschaftliche Begleitung).

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5.3. Beispiele von Netzwerken der Zukunftsschule.SH und ihre spezifischen Merkmale

Netzwerk „Schule des guten Geschmacks“ mit ihren potentiellen Partnern

außerschulische Partner (Auswahl)

Partner Angebote

Bioland kostenlose Beratung der Schulen

Deutscher Kinderschutzbund

kostenlose Beratung der Schulen

Feinheimische Angebot im Rahmen der Initiative: Kinder lernen gesund kochen

Technikerkrankenkasse

Programme zur Prävention, finanzielle Unterstützungen

Verbraucher-zentrale

Angebote für den Unterricht

Landesvereini-gung zur Gesundheits-förderung SH

Audit für gesunde Schulen

Landfrauen-verband

Projektangebote

Vernetzungsstelle Schulverpflegung SH

Beratung für die Essensversorgung an Schulen

52 Schulen„Wir arbeiten im

Netzwerk“zum Thema Ernährung

15 Schulen

„Wir setzen

Impulse“zum

Thema Ernährung

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5.4. Überprüfung von Netzwerken im Rahmen der Zukunftsschule

Checkliste: Ist es eine Netzwerkarbeit für BNE? √

Die Zusammenarbeit ist nicht zeitlich begrenzt

Es lassen sich aus dem Netzwerk heraus Kooperationen entwickeln

Es handelt sich um eine Kooperation im Rahmen von Netzwerkarbeit

Mehr als ein Partner ist mit der Schule thematisch verbunden

Es findet regelmäßig ein Austausch zwischen den Beteiligten statt

Die Zusammenarbeit ist frei von Hierarchien

Die Netzwerkarbeit bezieht sich im Wesentlichen auf Themen der Bildung für Nachhaltigkeit

6. Schul- und Unterrichtsentwicklung und Netzwerkarbeit6.1. Netzwerkarbeit der Zukunftsschulen als Motor der Schul- und Unterrichtsentwicklung

Schulen suchen mit Hilfe von Netzwerken Kompetenzen zum Lösen ihrer Probleme.

Die Netzwerke der Zukunftsschule.SH unterstützen Schulen

• bei der inhaltlichen strategischen Entwicklung

• bei der operativen Umsetzung und der Qualitätserwartung bei der Umsetzung von BNE

• bei der Unterstützung bei materiellen und personellen Ressourcen und Ausstattungen

• durch Impulse von außen für einen aktuellen, guten Fachunterricht und für Idee der schulischen Gestaltung, Nutzen aus den Kompetenzen der Partner/innen ziehen

• durch Vorschläge, das Umfeld für die Lernenden für den Lernprozess zu verbessern

• durch die Möglichkeit die eigenen Kompetenzen zu vertiefen oder zu erweitern

• mit Hilfe anderer seine eigene Praxis zu reflektieren

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• hilft, die „Außenpolitik“ der Schule zu unterstützen

• Vernetzung zu Betreuungs- und Unterstützungsinstanzen im lokalen Umfeld.

Um die Zusammenarbeit zwischen den Schulen und seinen Lehrkräften zu erleichtern verwenden wir aus der Didaktik (mit Bezug auf Handlungstheorien)

abgeleitete Planungsmuster für den Unterricht. Dieses Muster ermöglicht eine

gemeinsame Sprache, ein gemeinsames Verständnis von Unterrichtsprozessen,

nachvollziehbare Qualitätsansprüche. Sie erleichtert gemeinsames Reflektieren

und einen kummulativen Aufbau von Wissensbeständen.

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Bildungssystem

Schulumfeld

UnterrichtUnterstützungManagement

StrategieKultur

Struktur

Gesellschaft und Wirtschaft

Schulbehörde

BeratungWissenschaft

vorgelagerteSchulen

Schul-angehörige

Schulen gleicher Stufe

weiterf.Schulen

UnternehmenBetriebe

Gesell.Gruppierungen

Medien

schulnaheGruppierungen

Schule hat zwei Handlungsstränge in den Blick zu nehmen: Die „Außenpolitik“ seine

Vernetzung im lokalen kulturellen und sozialen Umfeld und die „Innenpolitik“, wie

schulische Gestaltungsprozesse von möglichst vielen Lehrkräften getragen,

unterstützt oder mit Ideen bereichert werden und sich in der schulischen Arbeit strukturell etablieren.

6.2. Beispiele für Entwicklungsprozesse an Schulen und NetzwerkarbeitUnsere Auswertung der Datenbank der Zukunftsschule.SH weist mehrere Gruppen auf: Die Differenzierung bezieht sich auf die Form der Entwicklungsprozesse und der Tiefe der Wirkung innerhalb der Schulkultur unf des Schulmanagements.

1.Gemeinsam erproben, reflektieren und weiter entwickeln Schulen und

außerschulischen Partnern Möglichkeiten der unterrichtlichen Umsetzung von

BNE-Themen. Hier können auch die außerschulischen Partner lernen auf die

didaktischen und methodischen Bedürfnisse der Schulen einzugehen. Beispiele: Lebendige Unterelbe und Nationalparkschulen.

2.Beteiligung an BNE-bezogenen Projekten wie BLINK, Netzwerkarbeit der Zukunftsschulen als Motor der Schul- und Unterrichtsentwicklung, Tansania und ich, Konsum&Ressourcen

3.Beteiligung an BNE-Wettbewerben, eingebettet in einer didaktischen und methodischen Betreuung und einem reflexiven Prozess.

4. Eine systematische Einbindung der BNE-Themen in den Schulentwicklungsprozess beobachten wir zurzeit selten. Als hervorzuhebendes Beispiel beschreiben wir das Ludwig-Mayn-Gymnasium in Uetersen.

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Schule BNE -Wirkung auf den schulischen Prozess

Ludwig-Mayn-Gymn. Ueteresen

(hier nur interne Prozesse zur Schulentwicklung)

Auszug: „Schulinterne Evaluation: BNE_Arbeitsgruppe: Zunehmend beteiligen sich immer mehr Kollegen und Kolleginnen an großen und kleinen BNE-Projekten im Unterricht und im Schulalltag und entwickeln Konzepte zur besseren Energieeinsparung, Verwendung von Recyclingpapier usw. Am Ende des Schuljahres werden Projekttage zum Thema „Nachhaltigkeit“ durchgeführt werden. Am Geotag der Artenvielfalt werden wieder Orientierungsstufenklassen die Natur erkunden, denn „nur was man kennt, schützt man“. Konzepte und Arbeitsmaterialien wurden dafür von einer Arbeitsgruppe entwickelt.“

Max Planck Schule, Kiel (Fortbildung zur Bestandsaufnahme und Projektmanagement, 2 X Austausch von Ergebnissen zwischen den Projektteilnehmern.

Seit 2011 befasst sich unsere Klasse nun schon mit dem Themen Nachhaltigkeit und Klimawandel. Doch wir wollten uns nicht nur darüber informieren, sondern auch etwas tun und unsere Stadt nachhaltiger gestalten.Zunächst stellten wir uns vor, wie wir in ein paar Jahren leben wollen und erstellten eine SWOT-Analyse, um die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Stadt Kiel zu ordnen.Nach langen Überlegungen entschieden wir uns für einen nachhaltigen Fahrradwettbewerb für Schüler und Erwerbstätige, um dem Klimawandel entgegen zu wirken. Dieser aFahrradwettbewerb soll ein Ansporn für die Teilnehmer sein, öfter einmal ihr Fahrrad zu benutzen, eine Verbesserung des Kieler Verkehrsnetzes im Bezug auf die Fahrradwege ermöglichen sowie die Attraktivität der Stadt steigern und Lärm und Abgase stark reduzieren. Auch für die Teilnehmer des Wettbewerbs wären frische Luft, Bewegung und Einsparungen von Benzinkosten ein großer Vorteil.

Johannes.Brahms-Schule

Die JBS Pinneberg nimmt am Projekt "Gemeinsam gesunde Schule entwickeln", das von der DAK finanziert und von der Leuphana Universität Lüneburg wissenschaftlich begleitet wird, teil. Durch einen umfassenden und systematischen Prozess sollen dabei Lern- und Entwicklungsprozesse initiiert und verstetigt werden.

Ferdinand-Tönnies-Schule

Nordseeschule

Friedrich-Hebbel-Schule

Schule am Meer

Theodor-Storm-Schule

Die Lehrkräfte der Nationalpark-Schulen bilden ein Netzwerk und treffen sich dreimal pro Schuljahr. Gemeinsame Exkursionen in den Nationalpark, Fachvorträge und der Austausch von Unterrichtsmaterialien helfen den Lehrkräften darin, den Nationalpark mit all seinen Facetten im Unterricht aufzugreifen.

Organisatorische und fachliche Unterstützung erhalten die Lehrkräfte dabei von der Nationalparkverwaltung und der Initiative Zukunftsschule SH.

6.3. Hilfen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung mit Hilfe von BNE

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Schule und Unterricht können sich nur selbst entwickeln (R. Arnold, S. 156, 2007, Carl-Auer-

Systemverlag). Dazu benötigen sie für ihre Entwicklung eine didaktische Vision. So fängt die

Veröffentlichung zur Schulprogrammarbeit an. Weiter zu lesen unter:http://www.zukunftsschule.sh/infos-fuer-schulen/unterstuetzung/schulprogrammarbeit/

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7. Verfahren zum Initiieren und zum Steuern von Netzwerken7.1. Erste Vorüberlegung

Aus dem Netzwerk heraus muss sich die Kooperation entwickeln können. Dazu

werden den möglichen Partnern und Institutionen die Vorteile und die Bedeutung

des Netzwerkes aufgezeigt. Vor einer Beteiligung oder Gründung eines

Netzwerkes sind folgende Fragen zu klären:

• Welches Thema soll bearbeitet werden oder ist vorgegeben?

• Was soll im eigenen Arbeitsbereich verändert werden? (Was soll ausgebaut, neu konzipiert oder erweitert werden?)

• Gibt es Vorgaben oder Zwänge von außen für die Kooperation?

• Was ist allein nicht zu schaffen und benötigt ein Begleitung durch ein Netzwerk?

• Welche Änderung der Zielgruppe, der personellen und räumlichen Struktur wird angestrebt?

• Wie lautet der Engpass, der die Zielerreichung am meisten behindert?

• Welche Organisation verfügt über die Mittel und kann den Engpass beseitigen?

• Welche Leistungen sind von anderen zu erwarten?

• Was kann selbst angeboten werden?

• Welche Bedingungen müssen für die Kooperation gegeben sein?

• Stehen Aufwand und Ergebnis der angestrebten Kooperation in einem

angemessenen Verhältnis?

• Was kostet die Kooperation?

• Welche Wünsche und welche Bedenken liegen vor?

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7.2. Ebene und Struktur von Netzwerken:

Was ist bei der Struktur von schulischen Netzwerken zu beachten?In der Beschreibung von Netzwerken wird zwischen strategischen und operativen

Netzwerken unterschieden. Mitglieder strategischer Netzwerke verständigen sich

über den Aufbau und Zweck des Netzwerks. Sie nehmen für die Lösung des Problems eine lokale oder regionale Bestandsaufnahme von Angeboten und

Leistungen vor und ermitteln die Bedürfnisse der Zielgruppen. Zu den erfassten Problemen, Aufgaben und Fragen sollten weitere Personen des Netzwerks gewonnen werden. Das kann durch Fachtagungen, Diskussionskreise und gezielte

Öffentlichkeitsarbeit geschehen. Das Ergebnis der strategischen Netzwerke sollte

in einem Maßnahmenplan und der Verständigung auf ein operatives Netzwerk

münden. Die Transparenz der Netzwerkarbeit muss durch geeignete Kommunikation(smittel) sichergestellt werden. Um das Engagement der Akteure

vor Ort nicht zu gefährden, sollten sie frühzeitig am strategischen Entwicklungsprozess beteiligt werden.

Die Lehrkräfte der Schulen bzw. Bildungseinrichtungen sind in der Regel Mitglieder

eines operativen Netzwerks. Für die Entwicklung neuer Lösungen im

übergreifenden individuellen Kontext sind offenere Vorgaben und

Aufgabenbeschreibungen für den Gestaltungs- und Entscheidungsspielraum der

operativen Akteure förderlich. Wichtig ist die gleichberechtigte Einbeziehung aller Akteure. In der Netzwerkarbeit sind die Prozesse innerhalb der einzelnen Institutionen, zwischen den Institutionen und auf der Regionalebene relevant. In den

einzelnen Institutionen werden die abgesprochenen Dienstleistungen erbracht. Für die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen muss eine Infrastruktur der direkten Zusammenarbeit hergestellt werden (Absprachen, Regeln, Zeit, Personal, Form der elektronischen Kommunikation, ...). Auf der regionalen Ebene werden Teilergebnisse und Auswirkungen zwischen den Beteiligten ausgetauscht, sowie

die Netzwerkarbeit überprüft und gesteuert.

Vernetzung der Schulen zu Betreuungsinstanzen im lokalen Umfeld.

Grafik angelehnt an : Gallener Schulmodell (Seitz&Capaul, 2005 S.19).

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7.3. Wie steuert man

schulische Netzwerke?

Ein wenig Managementphilosophie!

1. Organisation thematischer Netzwerke: Die Gründung von Netzwerken bedarf

eines langen Atems, überzeugende Visionen und Ideen, Ressourcen an Zeit und

Räumlichkeiten und eigenen Vorleistungen. Es gilt die Zielsetzungen, die

Strategien, die Mittel, die Umsetzungswege und vorhandenen Unterstützungen

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Vielfalt genießen

Das Netzwerk für Leute, die wissen wollen und Leute, die wissen: www.zukunftsschule.sh/ernaehrung

ERNÄHRUNGsfragen?

Partner und Förderer der Initiative Zukunftsschule.SH im Themenbereich Ernährung

www.zukunftsschule.sh

Gesunde Schulen mit GeschmackKlug einkaufen – bewusst essen – Vielfalt genießen! Dies sind nur drei der Aspekte, um die es sich im „Netzwerk SH – Gesunde Schulen mit Geschmack“ dreht. Kompetente außerschulische Ernährungs- und Gesundheitsfachleute sowie Bildungsexperten engagieren sich hier in einem „Zukunftsschule.SH“-Netzwerken gemeinsam für die Schülerinnen und Schüler in SH. Unser Ziel ist es, Schulen in Schleswig-Holstein bei Ihrer Arbeit im Themenfeld „Ernährung“ sachkundig und konkret zu unterstützen. Die Themenpalette reicht dabei von der Gestaltung einer Schulmensa über das Kochen mit Schüle-rinnen und Schülern bis hin zur Arbeit an Unterrichtsinhalten. Auf Fortbildungen können interessierte Schulen direkt mit den Netzwerkpartnern in Kontakt treten und von Ihren Angeboten profitieren. Interessiert? Dann melden Sie sich. Die Adressen finden Sie auf www.zukunftsschule.sh – wir freuen uns auf Sie!

kochen können

Qualität schmeckenMensa gestaltengemeinsam essen

klug einkaufen

kompetent entscheiden

Essräume erleben

bewusst essen

www.zukunftsschule.sh/ernaehrungAdressen, Projektbeispiele, Arbeitsmaterial,Infos, Veranstaltungen, Ansprechpartner zum Thema Ernährung

gemeinsam als Vision entwickeln. Dabei ist der Informationsstand, die Kompetenzen und der Wertehaltung der Beteiligten sowie die verschiedenen

Kompetenzen in der Zusammensetzung des Netzwerks zu berücksichtigen. Es

muss deutlich werden, dass die Beteiligten auch persönlich die gemeinsamen

Ziele unterstützen.

2. Netzwerke begleiten:

- Sicherstellung von Informations- und Erfahrungsaustausch (Wen und wo kann ich anrufen? Wer hat welche Expertise`?)

- Sichern der Ergebnisse für alle, dazu müssen die Kommunikationsform und -

wege geklärt sein

- Gezielter Einsatz von Interventionsinstrumenten, wie Vorträge, Verschriftlichung der Absprachen, Information zu Recht/Verordnungen, abgleichen von Maßnahmenplänen

- alle Maßnahmen sollten berücksichtigen, dass die Netzwerkmitglieder sich mit

dem Netzwerk indentifizieren (können).

Ohne „Wir-Gefühl“ entsteht nicht die notwendige Empathie für gemeinsames

verantwortliches Handeln und der Mehrwert bleibt für alle aus.

3. Das Miteinander: Die Dynamik von Netzwerken entsteht durch das gegenseitige Geben und Nehmen. Auch wenn einzelne Partner in Vorleistung gehen, wird langfristig erwartet dafür eine Gegenleistung zu erhalten. Gegenseitige zeit- und

arbeitsplatznahe Unterstützung fördert das vertrauensvolle Geben und Nehmen.

4. Reflexion der Netzwerkarbeit: Die gleichberechtigte Zusammenarbeit erfordert

ein aufmerksames Miteinander, Störungen in der persönlichen Beziehung im

Kommunikation- oder Arbeitsprozess müssen früh erkannt, angesprochen und behoben werden.

7.4. Beispiele aus den Netzwerken der Zukunftsschule.SHIn der Netzwerkarbeit der Zukunftsschulen haben sich einige Elemente zur Ausgestaltung der Netzwerkarbeit entwickelt:

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1. Jedes Netzwerk beteiligt sich an der Herausgabe einer Themen-Broschüre. Sie wird an die Zukunftsschulen verteilt, die digitale Fassung ins Netz gestellt.

2. Auf den Sitzungen werden gemeinsame Veranstaltungen verabredet.

3. Die außerschulischen Netzwerkpartner beteiligen sich an der Durchführung von Projekten.

4. Gemeinsam stellt sich das Netzwerk mit seinen Angeboten zur Unterstützung von Zukunftsschulen vor.

5. Voneinander lernen: Wer macht es wie? Wo gibt es neue Entwicklungen und neue Anregungen?

6. Die Netzwerkpartner beteiligen sich an der Planung von gemeinsamen Tagungen.

7.5. Hilfe zur Beteiligung an einem NetzwerkNetzwerke werden wesentlich durch das Know-how und das Engagement der einzelnen Personen bestimmt. Die Organisation, aus der die beteiligten Personen stammen, bestimmt aber die Rahmenbedingungen des Handelns. Daher sollte das

organisationsinterne Ziel der Kooperation im Netzwerk geprüft werden. Dazu dienen die vier folgenden Fragen:

• Welche Bedeutung hat mein Netzwerk für die Organisation?

• Welche internen Faktoren stützen die meine Netzwerkarbeit?

• Welche internen Faktoren behindern meine Netzwerkarbeit?

• Welche Unterstützung brauche ich von meiner Organisation?

Es gibt drei wesentliche Gelingensbedingungen für schulische Netzwerke:

• Netzwerkarbeit muss sich am Unterricht orientieren

• Netzwerkarbeit muss sich auf die Verbesserung des Lernens von Schülern beziehen

• Netzwerkarbeit benötigt die Unterstützung einer qualifizierten Schulleitung

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8. Analyse von NetzwerkenZur Analyse der Elemente in einem Netzwerk ist eine bildhafte Darstellung des Systems hilfreich. Bei der Analyse der Beziehungen der Personen und Institutionen

zueinander entsteht eine Art Landkarte, die hilft, Zusammenhänge und Dynamiken innerhalb des Netzwerkes zu verdeutlichen. (angelehnt an: A.Hofmann und E.Strohm, S. 27)

Folgende Fragen können über die grafische Darstellung bearbeitet werden:

• Welche Personen oder Institutionen gehören zum Netzwerk?

• Mit welcher Funktion, Verantwortung oder welchem Motiv?

• Wie intensiv ist die jetzige Zusammenarbeit?

• Wie wichtig ist die Vernetzung für die einzelnen Akteure?

• Wer hat Interesse an einer Änderung des jetzigen Zustands?

• Mit wie viel Energie kann er/sie sich an der Netzwerkarbeit beteiligen?

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• Wer ist gegen eine Änderung, was ist das Motiv, mit welchen Verhinderungsstrategien ist zu rechnen?

• Welche Themen und Inhalte bestimmen die Beziehungen innerhalb des Netzwerks?

• Wer könnte/sollte noch ins Netzwerk einbezogen werden?

• Was passiert, wenn bestimmte Personen oder Institutionen sich aus dem Netzwerk zurück ziehen?

• Welche anderen Themen, Projekte oder ähnliches sind mit dem Netzwerk verbunden?

• Wer hält sich im Moment heraus?

Die bildhafte Darstellung sollte mit Symbolen belegt werden, zum Beispiel:

- Ein durchgezogener (grüner) Pfeil steht für eine stabile und gute Beziehung (Die

Stärke des Pfeiles könnte ein weiteres Merkmal sein)

- Ein unterbrochener (grüner) Pfeil symbolisiert eine geringe Beziehung- Ein roter Pfeil bedeutet Konflikte oder Konkurrenz

- Gepunktete (schwarze) Striche weisen auf Ablehnung oder Widerstand hin, stark

umrahmte Kästen weisen auf die Bedeutung der Institution oder Personen hin

- Auf den Beziehungslinien werden spezifische Themen vermerkt.

Die Analyse sollte ergeben,

• welche Personen als erstes zur Unterstützung gewonnen werden sollten,

• wer die Entwicklung besonders unterstützen könnte,

• wie diese Personen einzubinden sind.

In der Darstellung des Netzwerks kann der Einfluss der Personen herausgestellt werden.

Wesentliche Personen können sein:

•zentrale Person: Sie haben viele Ansprechpartner, genießen hohes Ansehen.

•Meinungsmacher: Sie haben ebenfalls viele Ansprechpartner, stehen aber

weniger in der Öffentlichkeit. Sie sind in ihrer Wichtigkeit genau so hoch

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einzuschätzen wie die "zentrale Person". Sie sind zu identifizieren und zu

überzeugen, um so zu verhindern, dass sie die Netzwerkarbeit behindern

•Verbindungsleute: Sie verbinden Netzwerke miteinander.

•Schleuse: Wenn der Kontakt zwischen Netzwerken, Institutionen und

Personengruppen nur über eine Person möglich ist, spricht man von Schleusen. Die Mitarbeit solcher Personen im Netzwerk ist unabdingbar.

LiteraturgrundlageA. Hofmann und E. Strohm: Was die Kooperation in Netzwerken gelingen lässt;

2003; heidelberger institut beruf und arbeit gmbh

Aannette Czerwanski (Hrsg.): Schulentwicklung durch Netzwerkarbeit, Verlag Bertelsmann Stiftung; 2003

Michael Jäger: Wenn Ideen Schule machen, FörMig Material 1, Verlag Waxmann, 2008

Günter Dresselhausen: Kooperation und Netzwerke - Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Skript, o. A.

Pädagogik 07-08`08: regionale Bildungsnetzwerke

Helmut Fend: Qualität im Bildungswesen, Juventa, 1998

Helmut Fend: Schule gestalten, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008

Netzwerkarbeit- BNE - Motor der Schulentwicklung

Fritz Wimber, Sonntag, 10. November 2013 ! 22