Neue Analysen von Waldviertelgesteinen

2
Kleine Mitteilungen. 101 Die Themen, welche in dem Kongre• zur Besprechung gelangen sollen, sind bis jetzt die folgenden: Die in der Welt vorhandenen Lagerst/Rten an Phosphaten und Pyriten; Geologie des MitteUindischen Meeres; Cambrische und Silurische Tierwelt; Afrikanische Geologie und ihr Zusammenhang mit der europiisehen; Terti/~re Wirbeltiere; Hercynische Faltungen; Foraminiferen der Terti~trzeit; Mo- derne Theorien Qber Metallogenie; ¥ulkanismus; Geophysische Untersuchungen. Exkursionen sind vorgeseben nach Sevilla, CSrdoba, A|geciras, Rouda, Nord- Marokko, Granada, Almeria, Linares, Huelva, Burgos, Bilbao, Asturien, Catalonien, Toledo, Escorial und den Balearischen and Canarischen Inseln, wo Minen und die in geologisoher, industrieller und kitnstlerischer Hinsicht interessantesten Punkte besucht werden. Alle diejenigen, welche an dem Kongrel~ teilzunekmen oder n~here Angaben tiber denselben zu erhalten wflnschen, wollen sich an den Sekret~r des Organi- sations-Ausschusses Instituto GeolSgico, Plaza de los Mostenses ~, Madrid, wenden. Neue Analysen von Waldviertelgesteinen. Von Alexander K~hler und Arthur Narchet. Als Begleiter des Granulitmassivs siidlich yon PSchlarn treten u. a. auch Pyropserpentine auf. Frisches Material wurde im Bette des Thalheimbaches westlich Klein-P6chlarn (am linken Donauufer) yon A. KShler aufgesammelt. Uber Auftreten und Zusammensetzung gibt A. K{~hler folgendes an: Der Serpentin ist hier zwar durch jtlngere Sedimente bedeckt, doch, finden sich gr61~ere Bl~cke im Bachbett. Im Dfinnschliff erkennt man nebst Serpentin noch Pyrop mit breiten Kelyphitrinden, ferner Reste yon Pyroxen und Olivin. Magnetit ist bei der Ser- pentinisierung entstanden, Carbonat ist nur sehr wenig auf feinen Sprttngen zu beobachten. Die Analyse wurde yon Dr. Naima Sahlbom in Stockholm ausgeflthrt= SiO~ . . . 38"44% (Jbertrag 100"54 Ti02 • • • Sp. --O . 0'07 A1203... 2"63 100"47 Cr~Oa . . . 0"0i Gew. Verl. bei 1050 . 1"003 ) Fe2Oa... 5'55 FeO .... 2'34 MuO . . . 0"06 Niggli'sche Projektionszahlen MgO . . .37"09 CaO . . . 1"59 al~ 2"40 Na20 . . . 0"20 fm~94"50 k~0"38 K20 . . . 0"19 c~ 2"62 mg~0"90 H20 ~ 105 o 12"12 alk ~ 0"48 P205 . . . 0"08 100"00 C1 .... 0"16 S ..... 0"05 si ~ 59 Fiirtrag 100"54:1) 1) Bezogen auf bei 105o getrocknete Substanz. 2) Bezogen auf lufttrockene Sabstanz.

Transcript of Neue Analysen von Waldviertelgesteinen

Kleine Mitteilungen. 101

Die Themen, welche in dem Kongre• zur Besprechung gelangen sollen, sind bis jetzt die folgenden: Die in der Welt vorhandenen Lagerst/Rten an Phosphaten und Pyriten; Geologie des MitteUindischen Meeres; Cambrische und Silurische Tierwelt; Afrikanische Geologie und ihr Zusammenhang mit der europiisehen; Terti/~re Wirbeltiere; Hercynische Faltungen; Foraminiferen der Terti~trzeit; Mo- derne Theorien Qber Metallogenie; ¥ulkanismus; Geophysische Untersuchungen.

Exkursionen sind vorgeseben nach Sevilla, CSrdoba, A|geciras, Rouda, Nord- Marokko, Granada, Almeria, Linares, Huelva, Burgos, Bilbao, Asturien, Catalonien, Toledo, Escorial und den Balearischen and Canarischen Inseln, wo Minen und die in geologisoher, industrieller und kitnstlerischer Hinsicht interessantesten Punkte besucht werden.

Alle diejenigen, welche an dem Kongrel~ teilzunekmen oder n~here Angaben tiber denselben zu erhalten wflnschen, wollen sich an den Sekret~r des Organi- sations-Ausschusses Instituto GeolSgico, Plaza de los Mostenses ~, Madrid, wenden.

Neue Analysen von Waldviertelgesteinen. Von Alexander K~hle r und A r t h u r Na rche t .

Als Begleiter des Granulitmassivs siidlich yon PSchlarn treten u. a. auch Pyropserpentine auf. Frisches Material wurde im Bette des Thalheimbaches westlich Klein-P6chlarn (am linken Donauufer) yon A. K S h l e r aufgesammelt. Uber Auftreten und Zusammensetzung gibt A. K{~hler folgendes an: Der Serpentin ist hier zwar durch jtlngere Sedimente bedeckt, doch, finden sich gr61~ere Bl~cke im Bachbett. Im Dfinnschliff erkennt man nebst Serpentin noch Pyrop mit breiten Kelyphitrinden, ferner Reste yon Pyroxen und Olivin. Magnetit ist bei der Ser- pentinisierung entstanden, Carbonat ist nur sehr wenig auf feinen Sprttngen zu beobachten. Die Analyse wurde yon Dr. N a i m a S a h l b o m in Stockholm ausgeflthrt=

SiO~ . . . 38"44% (Jbertrag 100"54 Ti02 • • • Sp. - - O . 0'07

A 1 2 0 3 . . . 2"63 100"47 Cr~Oa . . . 0"0i Gew. Verl. bei 1050 . 1"003 ) F e 2 O a . . . 5'55 FeO . . . . 2'34

MuO . . . 0"06 Niggli'sche Projektionszahlen MgO . . .37"09 CaO . . . 1"59 a l ~ 2"40 Na20 . . . 0"20 fm~94"50 k ~ 0 " 3 8 K20 . . . 0"19 c ~ 2"62 m g ~ 0 " 9 0 H20 ~ 105 o 12"12 alk ~ 0"48

P205 . . . 0"08 100"00 C1 . . . . 0"16 S . . . . . 0"05 si ~ 59

Fiirtrag 100"54:1)

1) Bezogen auf bei 105 o getrocknete Substanz. 2) Bezogen auf lufttrockene Sabstanz.

10'2 Kleine Mitteilungen.

Der hohe Gehalt an CI litSt sich bei der Berechnung der Analyse nicht unterbringen, er scheint zu hoch zu sein.

Weitere Anzlysen warden yon einem yon A. K6hler gesammelten und be- schriebenen Mischgestein aus dem $teinbruch bei Ebersdorf (an der Donauufer- bahn, 6stlich Klein-P6chlarn) ausgeftthrt. Hier ist man an der Grenze Granulit-- GfShlergneis. Einlagerungen yon Paragesteinen sind hiufig, infolgedessen kommt es oft zu innigen Durchdringungen des Orthoo und Paramaterials. l) Eine solche Mischtype, die geologisch ZUm Granulitgebiet gehiirt, l~llt mikroskopisch Granat, kleine Augen yon Mondstein neben viel Biotit erkennen. Sillimanit ist besonders auf dem Hauptbruch in IKenge zu treffen. Er scheint paramorph nach Disthen vorzukommen. Reste des Disthen sind gleichfalls noch vorhanden. Die braun- violette Farbe des Geste i~ ist auf den sehr zahlreichen Biotit zuritckzufilhren. Die lichten Gemengteile sind Quarz, perthitischer Kalifeldspat und basischer 01igoklas. Dfinne dunkle Streifen durchziehen das Gestein. In ihnen sind die Tonerdeminerale angereichert, Magnetkies und Graphit treten dazu. Diese Streifen sind, wie sich feststellen l~Bt, 1) noch nicht vbllig verdaute Partien yon Paragneisen.

Die folgenden Analysen wurden yon den Herren K. C h u d o b a (I) und H. H a b e r l a n d t (II) gelegentlich einer Vorlesung fiber Gesteinsanalyse yon A. M a r c h e t und unter dessen st~ndiger Aufsicht ausgeffihrt. Bei der guten Ubereinstimmung der beiden Analysen ist eine Berechnung des Mittels (III) gestattet.

I. I[. III.

SiO., . . . . 75"07% 75"08 ~o 75"07% T i 0 : . . . . 0'20 0"19 0"19 kl.j03 . . . 12'82 13'00 12"91 Fe20:~ . . . 0"40 0'45 0"43 FeO . . . . 1"86 1'8! 1"83 Mg0 . . . . 0'32 0"36 0"34 Ca0 . . . . 0"95 0"90 0'93 NasO . . . . 3"34 3"38 3"36 K2 0 . . . . 5"07 4"92 4'99 HsO ~- 1100 . 0"19 0'lS 0"19 P205 . . . . 0"13 0"11 0"12

100-35 ~) 100-38 ~) 100.36 ~) Gew. Verl.

bei 110 o . . . 004:3 ) 0"03:3 ) 0"04 '~)

Projektionszahlen nach ~Niggli

al = 43 7 f m = 13"6 k == 0'49

c = 5"7 m g = 0 ' 2 1 alk - - 37"0

I00"0

si ~ 430

Eine Diskussion der Analysen soll an anderer Stelle yon A. K (ih I e r erfolgen.

i) Siehe: A. K6hler, Das Granulit- und Granulitgneisproblem im stidwest- lichen Waldviertel; Anz. d. Ak. d. Wiss., Wien, 1925, Nr. 4.

2) Bezogen auf bei 1100 getrocknete Substanz. 3) Bezogen auf lufttrockene Substanz.