Neue Möglichkeiten der (Teil)automatisierung · Neue Möglichkeiten der (Teil)automatisierung...
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Neue Möglichkeiten der (Teil)automatisierung
28.09.2017 Ing. Martin Gleiss, SPAR 1
– Ca. 2.000 SPAR-Mitarbeiter
– 180 eigene LKW, 50 LKW von Speditionen, 3 Schicht-Betrieb
– 275.000.000 Colli pro Jahr
– 20.000 Artikel permanent in eigenen Lagerhäusern gelagert
– 8 Mio. Rollbehälter pro Jahr
– 820.000 Kundenstopps pro Jahr
– rund 240.000 Paletten Stellplätze
– 290.000m² Lagerfläche
Parameter SPAR-Logistik in Österreich
28.09.2017 Ing. Martin Gleiss, SPAR 2
Warum automatisieren wir in der Logistik?
• Die Arbeitnehmer in Österreich werden immer älter:
328.09.2017 Ing. Martin Gleiss, SPAR
Warum automatisieren wir in der Logistik?
• Und in vielen Regionen des Landes immer weniger
428.09.2017 Ing. Martin Gleiss, SPAR
Logistikstruktur SPAR Österreich
SPAR-DC
Dornbirn
SPAR-DC
Wörgl
SPAR-
Central DC
Wels
SPAR-DC
Marchtrenk
SPAR-DC
St. Pölten
SPAR – DC
Graz
SPAR-DC
Maria Saal
Frozen goods
Linz
SPAR – DC
Wr. Neudorf NFII
SPAR-DC
Ebergassing
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SPAR Zentrallager Wels
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Warum ein Zentrallager?
• Situation 1998 Trockensortiment:– Rund 4.500 Artikel im DC-Sortiment in 6 Regionallägern
– Bedarf von Einkauf und Vertrieb nach deutlich (plus 4.000) mehr Artikeln im Grosshandel da
• Industrie nicht direkt an kleine Standorte wirtschaftlich liefern kann
• Bestell- Lieferzyklus schlecht
• Mindestbestellmengen
– Mögliche Lösung• Erweiterung aller Regionallager oder
• Zentrallager
– Entscheidung Zentrallager weil:• Industrie kann an eine Stelle Ganzpaletten liefern satt an 6 Stellen Lagenpaletten
• Investition nur an einer Stelle statt an 6
• Regionale Investitionen hätten deutliche Verschlechterung der Produktivität nach sich gezogen (wesentlich weitere Wege)
• Zentralisierung bot Möglichkeit der Automatisierung
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Was wurde zentralisiert?
• Lager für rund 5.000 TS-Artikel
– Jene Artikel die von der Volumsdrehung das geringste Volumen haben – Transportkosten!
• Regionallager konnten damit
– entlastet werden
– mussten nicht ausgebaut werden
– hatten eine höhere Produktivität (mehr Palettenstellplätze als Greifplätze, geringerer Wegzeitanteil der Picker)
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Die Geschichte ZLW (ZentralLager Wels)
• 1998 Start – 80.000 Colli/Tag – damals eines der modernsten Lagerhäuser der Welt!
• 2002 erste Erweiterung – 120.000 Colli/Tag• 2007 – Lager wird zu klein – Lagerung von Paletten extern• 2011 – Start der Kommissionierung in einem Außenlager – 2000 Artikel aber
1000 Kunden pro Tag!• 2013 – Vorstandsentscheidung für 3. Baustufe• Frühling 2014 – Baubeginn• Oktober 2015 – Beginn Probebetrieb• November 2015 – Vollbetrieb Baustufe 3 • März 2016 – volle Leistung Gesamtsystem
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Inhalte Baustufe I
DepalettiernDepalettierung
Wareneingang
DPS (Dynamic Picking System)
Warenausgang
Hochregallager
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…und II
DepalettiernDepalettierung
OCB (Order Consolidation Buffer)
Wareneingang
DPS (Dynamic Picking System)
Warenausgang
Hochregallager
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Philosophie der Baustufen I und II
• Kommissionierung für die Geschäfte ausschließlich in Klappkisten die auf Dolly (rollbare Halbpaletten) gestapelt werden weil:
– Kleinvolumige Artikel die Zielgruppe sind die tlw. zu klein für Rollbehälter wären– Diese Kisten auf Dolly geschlichtet werden und nicht auf RB um das Rückfrachtvolumen
über die großen Distanzen gering zu halten
• Kommissioinierung in 50 verschiedenen Shipgroups– Maximal kurze Wege in den Geschäften zum Nachschlichten– Kein Mehraufwand in der Kommissioinierung durch Automatisierung
• Möglichst große Flexibilität was Artikelanzahl und Orderstruktur betrifft
• Konzept: DPS (Dynamic Picking System)– Nur 7.000 Stellplätze für 12.000 Artikel – Langsamdreher– System wechselt die Pickplätze automatisch– Zweistufiges System
• Vereinzelung Palette in sortenreine Kisten• Picken aus Kisten in Kundenkisten• Kommissionierzone kann klein gehalten werden
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Änderungen durch Baustufe II
• Erhöhung der Leistungsfähigkeit von 80.000 Colli auf 120.000 Colli• Anpassung der entsprechenden Reservekapazität im HRL• Integration vom OCP (Order Consolidation Puffer):
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Baustufe III:
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Entwicklung Colli– Ausgang ZLW
GVE Entwicklung ZLW 2002 - 2025
0
10.000.000
20.000.000
30.000.000
40.000.000
50.000.000
60.000.000
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
2025
Auslegung Bausstufe 2
2016: 45.560.000 GVE
2025: 51.193.606 GVEAuslegung Bausstufe 3
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Philosophie Baustufe III
• Nicht (wesentlich) mehr Artikel (aktuell 14.000) müssen abgewickelt werden können, sondern mehr Colli pro Artikel
• Engpass der BSII lag in der maximal möglichen Anzahl an Kisten die im System transportiert werden können, die Anzahl der Menschen könnten ja immer erhöht werden durch kleinere Arbeitsplätze
• Lieferanten welche viele kleine, aber wenig große Langsamdreher haben müssen abgewickelt werden können (Mussten bisher an 6 Stellen die großen Artikel und an das Zentrallager alle anderen liefern)
• Um die bestehenden Anlagenteile produktiver zu machen müssen die großvolumigen Produkte (Weinkartons) wo nur 1, 2 oder 3 Einheiten in eine Kiste passen, aus dem DPS entfernt werden.
Einsatz von Rollbehältern nötig!
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Philosophie Baustufe III
Eigenentwicklung von nestbaren Rollbehältern – 112 Stück pro Sattelzug ohne „stülpen“
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Technik, Vorteile/Nachteile:
• Hohe Investitionskosten
• Hoher Energiebedarf
• Teure Wartungskosten (55 Techniker im gesamten ZLW)
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• Vollautomatisch
• Beste und wirtschaftlichste Lösung am Markt für diese Aufgabenstellung (bei Personalkosten von Österreich)
• Höchste Flexibilität was die Auftragsstruktur betrifft
• Systembedingt praktisch 100% fehlerfrei
• Logische Konsequenz war der Einsatz von Witron´s OPM:
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Situation vor und nach Baustufe 3
• Großvolumige Artikel kommen auf den Rollbehälter (gesamt 4000 von den 14.000)
• Dadurch steigt der Füllgrad in der Kiste um 1 GVE
– Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit im alten Lagerteil um 20%!
• Mehrere Kunden auf einem RB gibt es nicht mehr – Leistungssteigerung im Regionallager um 0,4%
• Restekisten werden automatisch im neuen Lager ganz unten am Rollbehälter geschlichtet
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• Automatisch geschlichtete RB haben ein perfektes Packbild dadurch
– Deutlich weniger Bruch
– Deutlich mehr GVE am Rollbehälter – reduzierte Transportkosten ZLW und ZN
• Bis zu 300.000 Colli pro Tag können kommissioniert werden – Saisonspitzen sind somit erstmals abwickelbar
• Größere Colli als Kistenformat sind erstmals möglich – wenn Volumen groß aber Menge klein
Situation vor und nach Baustufe 3
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SPAR Ebergassing
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Lager auf einen BlickECKDATEN
LEISTUNG
Trockensortiment
Durchschnittlich: 70.000 GVE/TagSpitzentage: 140.000 GVE/Tag5.000 GVE/Stunde > 2.000 Rollbehälter/Tag
Frischdienst
Durchschnittlich: 85.000 GVE/TagSpitzentage: 170.000 GVE/Tag> 6.000 GVE/Stunde> 2.000 Rollbehälter/Tag
LAGERDATEN
Standort
Ebergassing, Österreich
Lagergröße
41.600 m²
Artikelanzahl
3.500 Trockensortiment4.000 Frischdienst
SPAR Ebergassing – technische UnterschiedeALLE technisierten Lagerhäuser weltweit arbeiten zweistufig!
Wareneingang
Paletten Hochregallager
Kommissionierung auf Rollbehälter
Zwischenlagern der KistenUmpacken in
Kisten
Warenausgang
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SPAR Ebergassing – technische UnterschiedeUnsere Lösung Ebergassing:
für 40% vom Volumen muss nicht der Zwischenschritt der Vereinzelung und der Einzellagerung gemacht werden!
Wareneingang
Paletten Hochregallager
Kommissionierung auf Rollbehälter
Zwischenlagern der KistenUmpacken in
Kisten
Warenausgang
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SPAR Ebergassing – technische Unterschiede
Was bedeutet das?
- Ungefähr 200.000 Einzelstellplätze müssen nicht errichtet werden
- Ca. 10 Umpackstationen müssen nicht gebaut werden
- Die gesamte verbindende Fördertechnik muss nicht gebaut werden
- Wir sparen die komplette Instandhaltung und den Strom für diese Technik
- Ca. 40% weniger Technik!
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Ca. 50% vom
VolumenCa. 50%
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Wareneingang
Paletten Hochregallager
PKS (Paletten
Kommissioner Station)
Zwischenlagerung
Warenausgang
TKS (Tray
Kommissionier
Station)
Umpacken
SPAR Ebergassing – technische Unterschiede
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PKS TKS
2 unterschiedliche Systeme aber:
- Nur ein Prozess für den Kommissionierer
- Gleiche Technologie in allen Sortimenten
- Hoch ergonomisch
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Vorteil der PKS
• Wie handhaben wir Mengenspitzen im manuellen Lager:– Spitzentage haben im Regionallager 100% mehr Warenausgang als der
Durchschnittstag
– Nicht mehr Artikel an diesen Tagen
– Nicht mehr Kunden an diesen Tagen
– ABER: 50% höhere Kommissioinierleistung – weil bei einem Stopp am Kommissionierplatz ein Stück mehr genommen werden kann – höhere Picks/Orderline! und weil der Wegzeitanteil sich dramatsich reduziert!
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Vorteil der PKS• Wie machen wir
Spitzentage in normalen automatisierten Lagerhäusern (wie TKS oder ZLW):– Man muss die Investition so
auslegen dass in 3 Schichten die Spitzen bewältigt werden
• Vergleichen zur PKS: – Diese Maschine bringt den
Vorteil der manuellen Kommission in die automatisierung. Die Kommissioninerleistung steigt an den Spitzentagen enorm an - bis zu 2300 Picks/Stunde an 3 Stationen
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Vor einigen Jahren haben wir ein Testprojekt gestartet:
- 4 Kommissioniergeräte wurden auf AGV´s umgebaut
- Am Ort mit der höchsten Frequenz an Mitarbeitern und Paletten
- Die Partner Still und Knapp sagten uns dass das hier nicht funktionieren
wird wegen der großen Behinderung
Transport der Rollbehälter zum Warenausgang:
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• 100% von allen fertig gepickten Rollbehältern werden von Toyota AGV´s
zum Warenausgang transportiert – ohne Menschen
Ergebnis für Ebergassing:
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Eine wesentliche Voraussetzung für Schnelldreherlager mit der gesamten Frische:
- Extrem hohe Ausfallssicherheit- Energieversorgung – 2 unabhängige Versorgungsmöglichkeiten- Rechner – 2 unabhängige Systeme 400m von einander entfernt und immer gespiegelt- Die Lagerung der Ganzpaletten – viele verschiedene Gassen mit Lagerung aller Produkte in
allen Gassen- Lagerung in der Einzel-GVE – mit der eingestzten OSR-Technologie wird in diesem Lagerteil
die horizontale und die vertikale Bewegung getrennt. Dadurch können im Störungsfall nur sehr kleine Lagerteile ausfallen die sehr schnell repariert werden können (Austausch) und die keine Auswirkung auf das Gesamtsystem haben.
- Transport zum Warenausgang: - 29 unabhängig arbeitende AGV´s
- Bleibt nur eine große technische Komponente von der wir abhängig sind – die Palettenfördertechnik
Andere Besonderheiten:
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Wareneingang
Hochregallager
PKS
Zwischenlagerung
Warenausgang
TKS
Vereinzelung
Palettentransport im Lager
Nachteile Palettenfördertechnik:• Produkte können sich nicht
überholen!
• Investiton sofort in komplette
Infrastruktur – auch wenn nur ein
Bruchteil der Leistung nötig ist
• Benötigt man mehr Transporte keine
effiziente Erweiterung möglich
• Barriere im Lager – weg nicht mehr
durchfahrbar
• Schlechte Reinigungsmöglichkeit
• Keine Ausfallssicherheit
• Verbindet immer nur einen Punkt mit
dem nächsten Punkt
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Palettentransport im Lager:
AG
V
AG
V
AGV (automated guided vehicle)
Vorteile:• Artikel können sich überholen
(Erdbeeren auf die wir schon warten
überholen alles andere)
• Investition immer in Relation zur
nötigen Leistung
• Fast beiliebig erweiterbar
• KEINE Einbauten im Lager – also
keine Schleifen oder Spiegel
• Boden bleibt frei - Reinigung
• Keine Sequenzierung nötig (diese
kann durch das AGV hergestellt
werden)
• Jeder Punkt im Lager wird mit jedem
Punkt verbunden!
• Komplett ausfallsicher
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Wareneingang
Hochregallager
PKS
Zwischenlagerung
Warenausgang
TKS
Vereinzelung
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Steuerung, Energieversorgung:
• Die Fahrzeuge „sprechen“
miteinander
• Hindernisse werden erkannt und
selbstständig umfahren
Antrieb:
• Keine Batterien
• Kein Gas oder Diesel
• Wir verwenden Supercabs• 20 Mio. Ladezyklen garantiert!
• Keine Battierwechselzeit!
• Keine Ladestation!
• Kein Umweltschaden durch Blei
• 24h Betrieb ohne Unterbrechung
möglich
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Vorteile/Nachteile:
• AGV´s gibt es noch nicht
• Stromversorgung für AGV´s gibt es noch nicht
• PKS in einem solchen Zusammenhang gibt es noch nicht
• Kein vollautomatisches System –Personalbedarf: ca. 55% im Vergleich eines manuellen Lagers
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• Geringere Investition und Folgekosten
• Relativ einfach auf vollautomatisches System erweiterbar!
• Beste und wirtschaftlichste Lösung für diese Aufgabenstellung (bei Personalkosten von Österreich)
• Sehr hohe Ausfallsicherheit
• Systembedingt praktisch 100% fehlerfrei
• Einschulungszeit Kommissionierer: 10 min
28.09.2017 Ing. Martin Gleiss, SPAR
• Trockensortiment im Vollbetrieb
• Frische gerade in der Hochlaufphase – komplettes Frischesortiment, ca. 50% der Kunden
• Vollbetrieb FD im gegen Ende 2017
Status:
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Gesamtüberblick:
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