Neue Wege zum Doktorhut - uni-osnabrueck.de · Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität...

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Ausgabe 2008/4 Jahrgang 16 Dezember 2008 Überblick Forschung - Lehre - Studium . . 2 Studentisches . . . . . . . . . . . . . . . 8 Uni intern . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Studentenwerk aktuell . . . . . . 18 Namen und Nachrichten . . . . 22 Uni-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . 24 (os) Der Befund ist deutlich und mit wenigen Worten knapp umrissen: Deutschland fehlt es an hochqualifizier- ten Akademikern. Diese Diagnose gilt nicht zuletzt auch für die Region Osnabrück-Emsland, wie die hier zuständi- ge Industrie- und Handelskammer (IHK) schon seit Jahren bemängelt. Hier setzt nun die Universität an: am 29. Januar 2009 wird ein neues Zentrum für Promovie- rende an der Universität Osnabrück, kurz ZePrOS, offizi- ell eröffnet. (os) Ein Osnabrücker Geoin- formatiker beteiligt sich an einem umfassenden For- schungsprojekt über die Aus- breitung der Menschheit. Alles weitere dazu auf der Seite 19 (os) Internationalisierung ist das Stichwort. Dies gilt insbesonde- re für Hochschulen. Mehr zu diesbezüglichen Konzepten an der Universität Osnabrück gibt es auf der Seite 3 (os) Seit zehn Jahren gibt es die Psychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks. Eine groß- artige Erfolgsgeschichte. Weitere Informationen dazu auf der Seite 18 Aus dem Inhalt ... International Forschen Erfolgsgeschichte Ziel der neuen Strategie ist es, alle Promovierenden der Hoch- schule nah an ihrer jeweiligen Fach- disziplin strukturell zu unterstüt- zen und so die Promotionsphase effektiver zu betreuen. Die Rede ist dabei von zurzeit circa 600 Doktoranden, rund ein Drittel da- von Frauen. Den Promovenden der Universität Osnabrück, die entweder in Graduiertenkollegs als wissenschaftliche Hilfskräfte oder aber allein am heimischen Schreibtisch und oftmals fernab aller Netzwerke vor sich hin for- schen, sollen künftig mit dem ZePrOS Möglichkeiten der Wei- terqualifizierung und des Blickes über den Tellerrand der eigenen Fachwissenschaft hinaus angebo- ten werden. So sollen die Aka- demiker individuell erwünschte Schlüsselqualifikationen erwerben und dies in enger Kooperation mit der regionalen Wirtschaft. Weite- re wichtige Bausteine des struktu- rierten Promovierens im ZePrOS sind kompetente Beratung zu al- len Aspekten der Promotion, ein individuelles Coaching während der gesamten Promotionsphase, die webbasierte Vernetzung und der interdisziplinäre Austausch der Promovierenden, das heißt: die gezielte Förderung einer Dokto- randenkultur. Auf diese Weise wird der wis- senschaftliche Nachwuchs der Hochschule besonders gefördert und zugleich auch das hohe wis- senschaftliche Potential der Uni- versität den Wirtschaftsunter- nehmen zugänglich gemacht. Eine win-win-win-Situation also für Pro- movierende, regional ansässige Unternehmen und natürlich auch für die Universität. Aber wie lässt sich dieses ehr- geizige Projekt in die Tat umset- zen? „Ein erster Schritt war es, Kontakte mit mittelständischen Unternehmen über unseren Ar- beitskreis Universität-Wirtschaft aufzunehmen“, erläutert Prof. Dr. Beate Schücking. In zahlreichen Gesprächen hat die zuständige Neue Wege zum Doktorhut Universität Osnabrück errichtet Zentrum für Promovierende (ZePrOS) Fortsetzung auf Seite 2 © Getty images

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Ausgabe 2008/4Jahrgang 16Dezember 2008

Überblick� Forschung - Lehre - Studium . . 2

� Studentisches . . . . . . . . . . . . . . . 8

� Uni intern . . . . . . . . . . . . . . . . 17

� Studentenwerk aktuell . . . . . . 18

� Namen und Nachrichten . . . . 22

� Uni-Spiegel . . . . . . . . . . . . . . . 24

(os) Der Befund ist deutlich und mit wenigen Wortenknapp umrissen: Deutschland fehlt es an hochqualifizier-ten Akademikern. Diese Diagnose gilt nicht zuletzt auchfür die Region Osnabrück-Emsland, wie die hier zuständi-ge Industrie- und Handelskammer (IHK) schon seitJahren bemängelt. Hier setzt nun die Universität an: am29. Januar 2009 wird ein neues Zentrum für Pro mo vie -rende an der Universität Osnabrück, kurz ZePrOS, offizi-ell eröffnet.

(os) Ein Osnabrücker Geoin -formatiker beteiligt sich aneinem umfassenden For -schungs projekt über die Aus -breitung der Menschheit. Allesweitere dazu auf der Seite 19

(os) Internationalisierung ist dasStichwort. Dies gilt insbesonde-re für Hochschulen. Mehr zudiesbezüglichen Konzepten ander Universität Osnabrück gibtes auf der Seite 3

(os) Seit zehn Jahren gibt es diePsychosoziale Beratungsstelledes Studentenwerks. Eine groß -artige Erfolgsgeschichte. WeitereIn formationen dazu auf derSeite 18

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International Forschen Erfolgsgeschichte

Ziel der neuen Strategie ist es,alle Promovierenden der Hoch -schule nah an ihrer jeweiligen Fach -disziplin strukturell zu unterstüt-zen und so die Promotions phaseeffektiver zu betreuen. Die Redeist dabei von zurzeit circa 600Doktoranden, rund ein Drittel da -von Frauen. Den Promovendender Universität Osnabrück, dieent weder in Graduiertenkollegsals wissenschaftliche Hilfskräfteoder aber allein am heimischenSchreibtisch und oftmals fernaballer Netzwerke vor sich hin for-schen, sollen künftig mit demZePrOS Möglichkeiten der Wei -terquali fizierung und des Blick esüber den Tellerrand der eigenenFachwissen schaft hinaus angebo-ten werden. So sollen die Aka -demi ker individuell erwünschteSchlüs selqua lifikationen erwerbenund dies in enger Kooperation mitder regionalen Wirt schaft. Weite -re wichtige Bau steine des struktu-rierten Pro mo vierens im ZePrOSsind kompetente Beratung zu al -len Aspekten der Promotion, ein

individuelles Coach ing währendder gesamten Promo tionsphase,die webbasierte Ver netzung undder interdisziplinäre Austauschder Promovierenden, das heißt: diegezielte Förderung einer Dok to -randenkultur.

Auf diese Weise wird der wis-senschaftliche Nachwuchs derHoch schule besonders gefördertund zugleich auch das hohe wis-senschaftliche Potential der Uni -ver sität den Wirtschafts unter -nehmen zu gäng lich gemacht. Einewin-win-win-Situation also für Pro -movierende, regional ansässigeUn ternehmen und natürlich auchfür die Uni versität.

Aber wie lässt sich dieses ehr-geizige Projekt in die Tat umset-zen? „Ein erster Schritt war es,Kontakte mit mittelständischenUn ternehmen über unseren Ar -beits kreis Univer sität-Wirtschaftaufzunehmen“, er läutert Prof. Dr.Beate Schücking. In zahlreichenGesprächen hat die zuständige

Neue Wege zum DoktorhutUniversität Osnabrück errichtet Zentrum für Promovierende (ZePrOS)

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2Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Neue Wege zum DoktorhutFortsetzung von Seite 1

Vizepräsidentin bei Wirt schafts -unternehmen die Be reit schaft er -kundet, sich an einem solchenPro jekt, welches landesweit ein-zigartig ist, aktiv zu beteiligen.Insgesamt sind mittlerweile 40Kooperationspartner gefunden,darunter so unterschiedliche Fir -men wie KME Europa und dieBerentzen-Gruppe AG, HellmannWorld wide Logistics und FuchsGewürze GmbH & Co. KG.

Diese Bereitschaft der Un ter -neh men, sich an dem Programmzu beteiligen, wurde in den Fin -anzierungsantrag aufgenommen,der sich letztendlich erfolgreichdurchsetzte. So erhält das Projektaus Mitteln des EuropäischenStruk turfonds (EFRE) 451.647

Euro für eine Laufzeit von zu -nächst drei Jahren. Daraus finan-ziert werden die vier Stellen imZePrOS sowie die geplanten um -fangreichen Qua lifizierungs maß -nah men für die Pro movierenden.

Die Struktur basiert auf Frei -willigkeit und berücksichtigt dieBedürfnisse der einzelnen Fach dis -zi plinen. Aufgefächert in die dreiFach cluster der Universität, Na tur - wissenschaften, Geistes- und Kul -turwissenschaften sowie Rechts-,Sozial- und Wirtschafts wissen -schaften, wird das bestehendeDis zip linenprofil der Hochschulewi der gespiegelt. Für jeden derdrei Bereiche wurde eine Koordi -natorin eingestellt, die eng mitden Board-Professoren der jewei-ligen Fachbereiche zusammenar-beitet. Als Sprecher des naturwis-senschaftlichen Boards wurdeProf. Dr. Roland Brandt gewählt,für das geisteswissenschaftliche

tions wissenschaft, der Biologieund der Mathematik ihre Arbeitgerade aufgenommen haben.

Das Angebot des ZePrOS rich-tet sich indes ausdrücklich an allePromo vierenden der Universität.Aber wie kann die Zusammen -arbeit mit der regionalen Wirt -schaft en detail aussehen für bei-spielsweise einen Historiker oderLiteraturwissen schafter? Gibt es fürdiese, sich eher mit wenig wirt-schafts- oder unternehmensrele-vanten Themen befassenden For -schern überhaupt Mög lich kei ten,einander von Nutzen zu sein? Wiealso passt die buch- und archivali-enlastige Forschung zu Hermanndem Cherusker oder Thomas Mannzu den Interessen eines Auto mo -

bil zulieferers oder eines kupfer-verarbeitenden Un ter neh mens?„Einerseits wird gerade mit denneuen Studiengangs strukturen dasStudienfach weniger bedeutsamfür die weitere Karriere als die

individuellen Fä hig keiten der jun-gen Leute. Auch Querschnitts -profile – etwa mit besondererinternationaler Kom petenz – sindin modernen Unter nehmen gefragt.Die Vorgaben für die Zusam men -arbeit mit den jungen Leuten sindhier bewusst sehr offen gehalten.Andererseits ha ben wir beispiels-weise auch kulturfördernde Insti -tu tionen wie den Land schafts ver -band oder aber Institu tionen wieTerre des hommes und die Deut -sche Bundes stiftung Um welt unterunseren Partnern“, so Schücking.

Zunächst befindet sich das An -gebot im Aufbau. Weitere Plänewerden auf den neuen Erfahrun -gen der Promovierenden wie derUn ternehmen und der betreuen-den Professorinnen und Profes -soren aufbauen. Schücking: „ÜberJahre hinweg gedacht, wäre eswünschenswert, aus dem Zen -trum eine bleibende Struktur inder universitären Landschaft ent-stehen zu lassen.“

Board Prof. Dr. Peter Schneckund für die Rechts-, Wirtschafts-und Sozialwissenschaften Prof. Dr.Martin Schmidt-Kessel. Die zen-tralen Aufgaben der Koor dina -torinnen bestehen darin, be ra -tende Gespräche mit Promo vier -enden zu führen, die Qualifi -zierungsangebote zu koordinieren,sowie Kontakte mit den regiona-len Kooperations partnern aufzu-bauen und zu pflegen. So ist Dr.Veronika Krenzel-Zin gerle für denFach cluster Geistes wissenschaftenzu ständig, Dr. Heidrun Elfering fürdie Natur wissenschaften einschließ -lich Mathe matik und Human wis -sen schaften und Dr. Anne Wal terfür den Fachcluster Wirt schafts-,Rechts- und Sozialwissenschaften.

Marion Fiolka-Dörpmund ist dieLeiterin der ZePrOS-Ge schäfts stel le.Ihre Aufgaben sind die Admi ni s tra -tion des Zentrums, die Mit ar beitbei der Organisation des Ver an stal -tungs angebotes und der Auf baueiner Kommunikationsplattform.

Das Team entwickelt nun einProgramm, das die Teilnehmer -innen und Teilnehmer durchlaufenund das mit einem Zertifikat abge-schlossen wird. Durch individuellgestaltete Firmenkontakte, diespä testens im zweiten Betreu -ungs jahr aufgebaut werden, wirdein enger Bezug zwischen Pro mo -vie renden und regionalen Unter -nehmen angestrebt. Ein Alumni-Programm soll hier für Nach hal -tig keit sorgen. Erste Nutznießerder Einrichtung sind unter ande-rem die drei neuen Graduierten -kollegs, welche die Universität mitinsgesamt 1,25 Millionen Euro fi -nan ziert und die in der Kogni -

Prof. Dr. Brandt Foto: Elena Scholz

Prof. Dr. Schmidt-KesselFoto: Elena Scholz

Prof. Dr. SchneckFoto: privat

Prof. Dr. SchückingFoto: Pollert

© Ullstein

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Universitätspräsident Prof. Dr.Claus Rollinger: „So, wie wir esmit der Einrichtung des Sprachen -zentrums gemacht haben, wird dieUniversität auch in Zukunft kon-krete Internationalisierungsmaß -nahmen umsetzen, die die Ver -besserung der Wettbewerbs fähig -keit der Hochschule um interna-tionale Studierende und Dozen -tinnen und Dozenten als Ganzeszum Ziel haben.“

„Eine Hochschule, die die Glo -balisierungsprozesse und die damitverbundenen Herausfor de rungenignoriert, ist mittel-, wahrschein-lich schon kurzfristig chancenlos“,heißt es in einem Ent schließungs -papier der Hochschul rek toren -kon ferenz, das von der Mitglieder -versammlung am 18. No vemberverabschiedet wurde. Es gilt, eineindividuelle Interna tionalisie rungs -strategie zu entwickeln, die dieSpezifika der einzelnen Hoch -schule und den regionalen undnationalen Kontext, in den sie ein-gebettet ist, angemessen berück-sichtigt. Präsident Rollinger: „Daskann natürlich nur in sehr engerZusammenarbeit mit den Fach be -reichen geschehen.“

Die Universität Osnabrück istin einigen Bereichen außerordent-lich gut international aufgestellt.Das gilt insbesondere für Teileder Naturwissenschaft mit demSonderforschungsbereich in derBiologie, aber auch für eine Reihevon Leuchttürmen in den Sozial-und Geisteswissenschaften. „Die -se Profilierung beruht wenigerdarauf, dass sich diese Ein rich -tungen das Etikett ‚international’ausdrücklich anheften, als vielmehrauf der Selbstver ständ lichkeit, mitder dort in internationalen Kon -texten gearbeitet wird“, so Prof.Dr. Martin Schmidt-Kessel, Dekandes Fachbereichs Rechts wissen -

3 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

„Internationalisierung muss gelebt werden”Eine Strategie und ihre Umsetzung in den Fachbereichen der Universität Osnabrück

(ul) Das Referat für Interna tio -nalisierung unter Leitung vonBarbara Schluck unterstützt dasPräsidium und berät die Fach -bereiche bei der Umsetzung dervom Senat im vergangenen Jahrbeschlossenen Internationali sie -rungsstrategie. Dabei sind fol -gende Punkte wichtig:

• Aufbau internationalisierungs-fördernder Strukturen (z. B. Be -nennung einer bzw. eines In ter na - tionalisierungsbeauftragten, Ein - richtung eines InternationalenFachbereichsbüros, Konzipier -ung eines Internetauftritts „In -ternationales“).

• Bildung eines Interna tiona -lisierungsforums auf Hochschul -eb ene.

• Festlegung der Interna tiona -lisierungsziele und -maßnahmenfür künftige Zielvereinbarungenmit dem Präsidium.

• Erhöhung der Zahl der inter-nationalen Gastdozentinnen oderGastdozenten und verstärkteNutzung des Dozenten aus tau -schs im Rahmen des ERASMUS-Programms.

• Einrichtung von fremdsprachi-gen Masterstudiengängen in da -für geeigneten Fachgebieten.

• Förderung von Auslands auf -enthalten des wissenschaftlichenNachwuchses.

• Erhöhung der Zahl der inter-nationalen Studierenden und Er -höhung der Zahl der deutschenStudierenden, die einen Studien-oder Praktikums aufenthalt imAusland verbringen.

• Festlegung von Mobilitäts -fenstern für Studierende, dieeinen Studienaufenthalt im Aus -land planen und Schaffung trans-parenter Verfahren für die An -er kennung im Ausland er brach -ter Studien- und Prü fungs leis -tungen.

• Nutzung bestehender For -schungs kooperationen zum Auf -bau von Studentenaus tausch -pro grammen.

Wissenswert

Internationalisierungeffektiv vorantreiben

(ul) Wissen kennt keine Grenzen. Die wachsende Globa li -sie rung erfordert eine stärkere internationale Ausrich -tung der Hochschulen. Internationalisierung bedeutet fürdie Universität Osnabrück den weltweiten Austausch vonStudierenden und Lehrenden, die grenzüberschreitendeZusammenarbeit mit Partnerhochschulen in Forschungund Lehre und den Wettbewerb um qualifizierten Nach -wuchs. Die Bündelung und der Ausbau der Aktivitäten imBereich der Internationalisierung werden zunehmendauch zum wirtschaftspolitischen Standort faktor. Im April2007 wurde vom Senat die Fort schreibung der Inter -nationalisierungsstrategie beschlossen und die Umset -zung weitreichender Maßnahmen empfohlen.

schaf ten. „Eine Erhöhung der For -schungsstärke der Universität er -höht ihre internationale Sicht bar -keit.“ Das gelte umso mehr, wennsich diese Forschungsstärke auchin sichtbaren internationalen Ko -ope ra tio nen (Forschungsverbünde,For scher gruppen, Graduierten kol -legs und Graduiertenschulen) nie -der schlage.

Schwieriger ist die Interna tio -na lisierung der Lehre. „Inter natio -nales Profil lässt sich hier nurschaffen, wenn Studiengänge aufeine Ausbildung für internationaleTätigkeitsprofile ausgerichtet sind“,so Schmidt-Kessel. „Inso weit seheich einen gewissen Ziel konflikt,wenn die Universität einerseits ihr

internationales Profil schärfen undandererseits für den lokalen undregionalen Arbeits markt und denöffentlichen Dienst des Landesausbilden will.“ Internationale Stu -diengänge, deren Programm auchauf die lokal und regional ausge-richteten Angebote abfärben, sei -en aber zweifellos ein geeignetesMittel. Der Fach bereich Rechts -wissenschaften be reite derzeiteine erhebliche Aus weiterung desAngebots an internationalen Stu -dien gängen vor.

Prof. Dr. Sabine Zachgo vomFachbereich Biologie hält es fürdringend erforderlich, dass Ver -anstaltungen in den Master pro -gram men auf Englisch abgehalten

werden. „Zum einen können un -se re Studenten dadurch den pro-fessionellen Umgang mit dieserSprache erlernen. Weiterhin ist esessentiell, um für ausländischeStudenten überhaupt attraktiv zusein.“ Hier Deutsch extra für einAuslandssemester zu lernen, seihäufig ein Hinderungsgrund füreinen Aufenthalt in Deutschland.„Die Einstellung ausländischerDozenten würde durch derenmitgebrachte Kontakte die In ter -nationalisierung der Universitätstärken.“

Dem pflichtet auch Prof. Th o -mas Gaube aus dem FachbereichWirtschaftswissenschaften bei.„Der wissenschaftliche Austausch

„In erster Linie obliegt es je -dem Fakultätsmitglied selbst,seine Auslands kontakte zuknüp fen und zu pflegen. DerInterna tionalisierungs beauf -trag te kann dabei aber einegroße Hilfe sein, indem er die Kontakte koordiniert undsicherstellt, dass sich neueKontakte unbürokratisch verfestigen.“

Foto: privat

Prof. Dr. Dirk Verse,Fachbereich Rechtswissenschaften

„Wir brauchen englischspra-chige Masterstudien gänge mitExzellenzan spruch, stärkeresEnga ge ment in den EU-Rah -menprogrammen, kleineForschungsverbünde, die überhochkarätige Sym po sien inOsnabrück die internationaleSichtbar keit erhöhen.“

Foto: privat

Prof. Dr. Jacob Piehler,Fachbereich Biologie/Chemie

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4Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

„Internationalisierung muss gelebt werden”Fortsetzung von der Seite 3

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sowohl auf nationaler und auchauf internationaler Ebene hängtsehr stark von den beteiligtenPersonen und ihren Forschungs -schwerpunkten ab. Die zahlrei-chen derzeit anstehenden Neube -rufungen in der Profes soren schaftder Universität könnten kurzfris -tig zu einer stärkeren Neuaus -richtung der internationalen Be -ziehungen genutzt werden“, soder Finanzwissen schaftler. „AmFachbereich haben wir beispiels-weise durch die Berufung desneuen Kollegen Prof. Dr. SteveHumphrey aus Nottingham einenBeitrag hierzu geleistet.“

Die Internationalisierung istauch für den Fachbereich Ma the -matik/Informatik von großer Be -deutung. „Sommerschulen, Work - shops und ähnliche Aktivi tätenführen zur Verbreitung des vor-handenen Wissens und von aktu-ellen mathematischen Frage stel -lun gen“, so Prof. Dr. Tim Rö mer.„Forschungstätigkeiten sind oh neinternationale Koopera tions part -ner schwer durchzuführen. Erstgemeinsame Anstren gungen derweltweit zur Verfügung stehendenKapazitäten führen häufig zu denerwünschten Ergebnissen.“

„Der Fachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaft hat glänzen-de Erfahrungen mit unterschiedli-chen Maßnahmen gemacht“, be -

ser zentralen wissenschaftlichenEinrichtung zeigen, dass auch inkurzer Zeit Meilensteine auf demWeg voran gebracht werden kön-nen. Als nächste Etappe wird amenglischsprachigen Web-Auf trittder Uni gearbeitet; die An zahl derSummer Schools soll ausgeweitetund auf neue Partner ausgerichtetwerden. Die seit 2006 ernanntenLänderbeauf trag ten aus den Fach -bereichen helfen, spezifische Ko -ope rationen zu vertiefen und Pro -fil zu entwickeln, denn wir wollennicht nur Quan tität, sondern vorallem auch Qualität in der Inter -nationali sierung.“

rich tet Prof. Dr. Alexander Bergs.Genannt werden von ihm großeinternationale Kongresse in Os na -brück aber auch international aus-gerichtete Sommeraka demien.

„Hier zählt nicht die Masse derGäste, sondern die Qualität derBegegnung“, so der Anglist. „So -wohl Lehrende als auch Studie -rende lernen Osna brück in zweioder mehr Wochen sehr intensivkennen und in der Regel auch lie-ben.“ Überdies verstärke der Fach -bereich seine Bemühungen, inter-nationale Gast wissenschaftler füreinige Wochen oder sogar ein biszwei Semester nach Osna brück zuholen. „Die Studierenden sehenneue Ge sichter, und wir als Wis -senschaftler haben die Gelegen -heit zu mittel- und langfris tigemAustausch und zur Entwicklungvon Projekten und universitärenPartnerschaften.“ Ebenso wichtigseien die Austauschbeziehungen aufstudentischer Ebene. „Viel leichtkönnte man demnächst einmal einBrainstorming anregen, um die Er -fahrungen aus den un ter schied -lichen Fachbereichen im Umgangmit internationalen Gäs ten undderen Bedürfnissen in Erfahrungzu bringen“, ergänzt der Sprach-und Literaturwissen schaft ler.

„Die Internationalisierung mussan unserer Universität gelebt undnicht verordnet werden“, so Prof.Dr. Beate Schücking, Vizepräsi -dentin für Forschung und Nach -wuchsförderung der Univer sität.„Der Aufbau des Sprachen zen -trums, und die gute Resonanz die-

„Die internationale Stu den -tenschaft ist für das internatio-nale Ansehen einer Universitätvielleicht nicht sofort, dochinnerhalb weniger Jahre einwichtiger Multiplikations fak -tor. Vor allem bei er folg rei -chen Studienab schlüssen wer-den sich künf tige ausländische‚Eli ten’ mit Uni und Ort ver-bunden füh len.“

Foto: privat

Prof. Dr. Chryssoula Kambas,Fachbereich Sprach- undLiteraturwissenschaft

„Internationale Koopera tionensollten auf eine so lide Basis ge -stellt werden, etwa durch Ab -kom men, gegenseitige Veröf -fent lichung auf Websei ten,Auszeichnung externer Wis -sen schaftler.“

Foto: Elena Scholz

Prof. Dr. Mirco Imlau,Fachbereich Physik

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Verbindung von Theorie und PraxisUni verabschiedet Akademischen Oberrat Dr. Friedrich Fischer in den Ruhestand

5 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

(os) Durch sein besonderes,an den Studierenden orien-tiertes Engagement konn-ten die Forschungsmöglich -keiten des Instituts für Ka -t holische Theologie konti -nu ierlich ausgebaut wer-den. Der Aka de mische Ober -rat Dr. Fried rich Fischerhat über viele Jahre dieGremientätigkeit sowie diefachdisziplin über greifendeKooperation und die Schul -buchfor schung an der Uni -versität geprägt. Vor Kur -zem wur de der Wissen -schaft ler mit einer Feier -stunde in den Ruhestandverabschiedet.

Fischer, geboren 1943 in Unna,studierte zunächst „Lehramt ander Volksschule“ an der Pädago gi -schen Hochschule Ruhr, AbteilungDortmund. 1966 legte er die Ers -te Staatsprüfung ab und war inden folgenden drei Jahren als Leh -rer tätig. 1972 bis 1974 studierte

er Erziehungswissenschaft undwar im Anschluss als Dozent amInstitut für Religionsunterrichtund Katechese der ErzdiözesePaderborn tätig. 1977 wurde erzum Akademischen Rat an derUni versität Osnabrück ernannt,fünf Jahr später zum Aka de mi -

schen Oberrat. Im Jahr 1989 folgtedie Promotion zum Thema „DieFrage nach Jesus Christus imkatho lischen Religionsunterrichtder Grundschule. Analyse ver -schie dener Religionsbuchreihen inder Zeit von 1972-1988“.

In Osnabrück widmete er sichbesonders den unterrichtsprakti-schen Studien mit dem Ziel derInnovation religiöser Lernpro zes -se, ebenso den Konvergenzpunk -ten von Religion und Ethik sowieder Kirchenraumpädagogik. AlsAutor und Mitautor hat Fischer inverschiedenen Religionsbuch rei -hen und Lehrerhandbüchern neuereligionspädagogisch-didaktischeEr kenntnisse in die Unter richts -wirklichkeit eingebracht. Auch inder Regionalpolitik engagierte sichder Wissenschaftler über vieleJahr zehnte, so unter anderem alsVorstandmitglied des CDU-Ge -meindeverbandes Has bergen undals stellvertretender Bürger meis -ter in Hasbergen. „Es war mirstets ein Anliegen, nach Wegen zusuchen, die Freude am religiösenLernen und die Effek tivität desReligionsunter richts zu steigernsowie die individuelle und gesell-schaftliche Be deutung religiöserBildung zu verdeutlichen.“

„Wir danken Friedrich Fischerfür die Begleitung ganzer Stu den -tengenerationen. Mit ihm verlässteiner der engagiertesten Leh -renden der vergangenen Jahre un -sere Universität. Er war eines derMarkenzeichen unserer Lehr amts -ausbildung in der Katho lischenTheologie“, so Vizepräsi dent Prof.Dr. Thomas Vogtherr.

Dr. Friedrich Fischer Foto: privat

(os) Am 3. Dezember fand dasalljährliche Begrüßungstreffenfür Stipendiaten des Deut -schen Akademischen Aus -tausch dienstes (DAAD) statt.Diese Veranstaltung wird imWechsel von Fachhochschuleund Universität ausgerichtet;in diesem Jahr war es an derFachhochschule, die Teilnehm erin ihren Räumen zu empfan-gen. DAAD-Begrüßungstreffenwerden an allen wichtigenHoch schulstandorten angebo-ten, da die meisten Stipen -diaten den DAAD oft nur ausE-Mails, Briefen und Tele -fonaten kennen und die Ge -legenheit bekommen sollen,einige Mitarbeiter einmal per-sönlich kennen zu lernen undmit anderen Stipendiaten inKontakt zu kommen.

Eingeladen waren alle Sti pen -diaten, die derzeit an Uni -versität und Fachhochschulestudieren oder promovieren,Alumni, Mitglieder des Freun -deskreises und der Auswahl -kommissionen sowie Betreuerder Stipendiaten. Nach der Begrüßung durchVertreter der Fachhochschulestellte Barbara Mück, Leiterindes Referats „SonderprojekteAfrika“, den DAAD sowie dievielfältigen Möglichkeiten, dieer seinen Stipendiaten bietet,vor. Im Rahmen des Treffenswurde der DAAD-Preis für in -ternationale Studierende 2008der Uni versität Osna brück anNa dezhda Milanova verliehen.Der Preis wird jährlich an in -ter nationale Studier ende mitsehr guten Stu dienleistungensowie gesellschaftlichem undso zialem En gagement vergeben.

4000 bis 5000 Schülerinnen und Schüler kamenam 20. November an die Osnabrücker Hoch -

schulen, um sich vor Ort über alle Studienmöglichkeiten zu infor-mieren. Der Hochschulinformationstag (HIT) fand mit insgesamtüber 250 Veranstaltungen von Universität Osnabrück und Fach -hoch schule Osnabrück statt. „Es hat sich wieder deutlich gezeigt,wie attraktiv das Studieren in Osnabrück ist“, betont Dr. GiselaDanz, Leiterin der Zentralen Studienberatung beider OsnabrückerHochschulen. „Als sehr hilfreich für die Schüler haben sich unsereShuttle-Busse und vor allem die rund 20 Lotsen erwiesen, dieüber all zur Wegweisung bereit standen. Zuvor war ein ausführli-ches Programmheft an mehr als 1000 Schulen der Region versandtworden, in welchem auf den HIT aufmerksam gemacht wurde.Insgesamt können wir sagen, dass der HIT in Osnabrück aus derHochschullandschaft nicht mehr wegzudenken ist.“

(os)/Foto: Elena Scholz

Ein HIT

Begrüßungstreffen derDAAD-Stipendiaten

Wissenswert

Foto: Elena Scholz

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Wie entwickelt sich Wertebewusstsein?Eine Arbeitsgruppe an der Uni erforscht die Frühkindliche Bildung

6Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

(sf) Welche Wertevor stel -lungen haben Kinder undJu gendliche in der gegen-wärtigen Gesellschaft? Wel -chen Einfluss hat hierbei dieErziehung? Welche Rollekann die religiöse Bildungspie len? Damit befasst sichdie interdisziplinäre Ar -beits gruppe „Werte-Er zie -h ung in Religion und Ge -sellschaft“ seit dem Jahr1994. In Zukunft soll sieden Namen „Werte-Bil -dung“ tra gen.

Eine der gegenwärtigen Haupt -aufgaben der Arbeitsgruppe ist dieErforschung der kindlichen, insbe-sondere frühkindlichen, ethischenBildung, sowie des Wert- undNor menbewusstseins und -verhal-tens von Kindern und Jugend -lichen. Diesen Fragen zur Werte-

Bildung geht die Forschungs grup -pe aber nicht nur in der deut-schen Gesellschaft, sondern auchin verschiedenen Kulturen undreligiösen Milieus nach.

Zur Geschichte: 1994 gründe-ten Dr. Reinhold Mokrosch, Pro -fessor der evangelischen Theo lo -gie und der Philosophie pro fessorDr. Arnim Regenbogen an derUniversität Osnabrück zusammenmit Prof. Elk Franke von derHumboldt Uni versität Berlin dieinterdisziplinäre Forschungs grup -pe. Anlass war eine allgemeineDiskussion über den vermeintlichzunehmenden „Verlust von Wer -ten in der Ge sellschaft“. Das Pro -jekt wurde von der Deutschen

Forschungs gemeinschaft (DFG)von 1994 bis 1998 finanziell geför-dert. Im Jahr 1998 stieß Prof. Dr.Martina Blas berg-Kuhnke vom In -sti tut für Katholische Theologiezu der Gruppe.

In den vergangenen Jahrenstand insbesondere ein Vergleichder Wertevorstellungen zwischenJugendlichen in West- und Ost -deutschland im Vordergrund. Da -bei zeigte sich im Westen unterden Jugendlichen zunehmend eineökologische Ein stellung. Demnachsehen sie sich nicht als Teil einer„Spaß gesellschaft“. Der Jugend inOst deutschland hingegen seienvor allem solche Werte wie Fa -milie, Freundeskreis und Wohl -stand wichtig. „Zumindest für sichpersönlich streben sie die Um -setzung dieser Wertvorstellungenan“, so Mokrosch.

Drei Habilitationen und einePromotion sind mittlerweile ausder Forschungsgruppe hervorge-gangen. Ab dem Jahr 2002 wurdedas interdisziplinäre Feld durchdie Disziplinen der Musik und derKunstpädagogik erweitert. Einwei teres konkretes Ergebnis derZusammenarbeit ist die Her aus -gabe des Handbuches „Werte -erziehung in der Schule“ von Prof.Mokrosch.

Im Jahr 2008 wurde die Leitungdieser interdisziplinären Arbeits -

gruppe gemeinsam von den Theo -loginnen Prof. Dr. Martina Blas -berg-Kuhnke (Katholische Reli -gionspä dagogik) und Prof. Dr. Eli -sabeth Naurath (EvangelischeReligions pädagogik) übernommen.Mit diesem Wechsel fand auch dieUm benennung zur „Inter dis zi pli -

ImpressumISSN 1613-6047

Herausgeber:Der Präsident der Universität Osnabrück

Redaktion:Oliver Schmidt (os)

Redaktionsteam:Prof. Dr.-Ing. Claus RollingerDr. Utz Lederbogen (ul)Dr. Brigitte SchöningIngrid ReckerProf. Dr. Mirco ImlauProf. Dr. Arnulf von SchelihaStefan Berendes

Mitarbeit:Elena Scholz (es)

Praktikant:Stefan Fehr (sf)

Redaktionsanschrift:Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitNeuer Graben/Schloss, 49069 OsnabrückTel. (0541) 969-4516, Fax (0541) [email protected]

Titelseite/Bildbearbeitung:Rothe Grafik, Georgsmarienhütte

Druck: Druckerei Grote, Bad Iburg

Auflage: 5.000 Exemplare

Nächste Ausgabe: April 2009

Redaktionsschluss: 20. März 2009

Namentlich gekennzeichnete Ar ti kel geben dieMeinung des Ver fas sers wieder, nicht un be dingt diedes Herausgebers oder die der Re dak tion.

nä ren Arbeitsgruppe Werte-Bil -dung“ statt, um einer dezidiertenSub jektorientierung im Kontexteiner pluralen Gesellschaft Aus -druck zu verleihen. Die Namens -änderung muss indes noch offiziellvom Präsi denten bestätigt wer-den. Prof. Mokrosch, Prof. Regen -bogen und Prof. Franke dem Teamweiterhin beratend zur Seite ste-hen.

In Zukunft sollen die For -schungsprojekte und Arbeitszielein intensiver Zusammenarbeit mitdem Zentrum für Lehrerbildung(ZLB) der Universität Osnabrückverfolgt und umgesetzt werden.Besonderes Augenmerk wird da -bei auf die frühkindliche Bildunggelegt. Denn in dieser Entwick -lungs phase des Kindes bestehenam ehesten Möglichkeiten, Wer -te vorstellungen zu vermitteln,meinen die Wissenschaftler undWissenschaftlerinnen. Daher istauch eine Anbindung und Ko -operation mit dem Nieder säch -sischen Institut für Früh kindlicheBildung und Entwicklung (NIFBE)vorgesehen.

http://www.ev-theologie.uni-osnabrueck.de/Main/Werterziehung

Werte: Wie beeinflussen Wertvorstellungen die Erziehung und somit dasspätere Leben von Kindern und Jugendlichen? Damit beschäftigt sich unteranderem die Arbeitsgruppe.

Prof. Dr. Elisabeth NaurathFoto: privat

Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke Foto: Elena Scholz

Prof. Dr. ReinholdMokrosch Foto: privat

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7 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

Digitaler ZettelkastenUni kauft Lizenz eines Literaturverwaltungsprogramms

Literaturnachweise lassen sichin RefWorks manuell eingegeben,aber es geht auch eleganter undschneller: Aus vielen Datenbanken

können Suchergebnisse als Direkt-Export online nach RefWorksüber tragen werden. Bei Daten -banken, die diesen Service noch

Von Dr. Jost Hindersmann

Wozu man früher Karteikärtchen und Zet -telkasten benötigte, das lässt sich heuteelektronisch erledigen: die Verwaltung vonLiteraturnachweisen. Die Universität hateine Campuslizenz des Literaturver wal -tungsprogramms RefWorks erworben, dasab sofort allen Angehörigen der Universität

kostenlos zur Verfügung steht. Gegenüber vergleichba-ren Produkten bietet RefWorks einen entscheidendenVorteil: Es ist webbasiert und damit betriebssystemun-abhängig. Alles, was der Nutzer braucht, ist ein Inter net -zugang. Der Zugriff ist nicht nur innerhalb des Uninetzes,sondern von jedem Rechner aus weltweit möglich. DasLogin findet man auf der Homepage der Universitäts -bibliothek (www.ub.uni-osnabrueck.de).

Wissenswert

Neu erschienen im epOS-music Verlag

Andersson, Robby undandere (Hg.): Tag ungs -band logOS 2008. Ler nenOr ganisation Gesell schaft.Das eCampus-Sym posiumder Osnabrücker Hoch -schulen, epOs-media, Os -na brück 2008

eLearning hat im Laufe der letz-ten Jahre einen rapiden Wandelvollzogen und versteht sichheute als Teil einer integriertenLand schaft von an der Lehre undam Lernen beteiligten elektroni-schen Systemen einer Hoch -schule, kurz eCampus genannt.Neben technischen Innovationenverbirgt sich hinter diesem Be -griff vor allem die Entwicklungneuer didaktischer und organisa-tionaler Kon zepte vor dem Hin -tergrund der Medienge sell schaft.Unter dem Motto „Ler nen, Or -ga nisation und Gesell schaft“spiegelt die LogOS 2008 dieVeränderung von isolierten zuintegrierten Ansätzen der elek-tronischen Unterstützung vonStudium und Lehre wider.

nicht bieten, ist es möglich, dieRechercheergebnisse abzuspei-chern und anschließend über vor-definierte Importfilter einlesen zulassen.

Zudem bietet RefWorks dieOption, über eine z3950-Schnitt -stelle direkt in Katalogen oderDatenbanken zu suchen, unteranderem auch im Online-Katalogder Unibibliothek oder im Ge -mein samen Verbundkatalog.

Die Literaturnachweise könnensodann in verschiedenen Ordnernabgelegt und auf vielfältige Art undWeise bearbeitet werden. Die ge -sammelten Referenzen lassen sichbeispielsweise über das Modul„RefShare“ an Studierende oderKollegen weitergeben. So sindMitglieder einer Arbeits gruppeim stande, ihre Referenzen unter-einander auszutauschen, oder einDozent vermag eine Lek türelistefür sein Seminar zu erstellen. Ref -Works bietet auch die Möglich -keit, aus den Refer enzen eineBibliografie zu erstellen, und zwarnach einem vorgegebenen Zita -tions stil. Über 1.200 Stile sindbereits verfügbar. Wer trotzdemnoch seinen bevorzugten Zita -tions stil vermisst, kann ihn entwe-der bei RefWorks beantragenoder, mit etwas Übung das Mittelder Wahl, gleich selbst erstellen.Mit Hilfe des RefWorks-Moduls„Write-N-Cite“ können die ge -sammelten Referenzen auch un -mittelbar beim Verfassen einesTextes eingefügt werden.

Die Universitätsbibliothek bie-tet auf ihrer Homepage nicht nurdas Login für RefWorks an, son-dern übernimmt auch die Kon fi gu -ration und die Schulungen. Wermehr darüber erfahren möchte,

dem sind die Veran staltungen an -zuraten, die von den Fach refe -renten der Universitäts bibliothekdurchgeführt werden.

Der Autor ist Fachreferent und in derStabsstelle für Elektronische Informa -tions dienste der Bibliothek tätig.

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Foto: Elena Scholz

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8Studentisches Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

„Mit der APO wird alles besser”Der AStA bezieht Stellung zur Allgemeinen Prüfungsordnung (APO)

Von Philipp Zeller

Der „Bologna-Pro -zess“, wie die Ein -führung der Bache -lor- und Master-Studiengänge ver-einfachend genanntwird, ist in vollemGange. An der

Uni versität Osnabrück sind inzwi-schen nahezu alle Studiengänge aufdieses System umgestellt. Aber nichtalles ist gut an dieser Einführung.Das zeigt nicht zuletzt die nicht en -den wollende Kritik von Fakultäten -tagen, Hochschulverbänden, Pro -fessoren und Studierenden, welchesich in den letzten zwei Jahren ver-vielfacht hat.

Besonders bei den verschiedenenPrüfungsordnungen, die die Uni ver -sität in den letzten Jahren geschaffenhat, zeigt sich ein großes Problemdes Bologna-Prozesses: Er neigt zuKlein staaterei. Zwar müssen dieBachelor- und Master- Studiengängevon so genannten Akkreditierungs -agenturen akkreditiert werden, aberdiese sorgen nur für eine Mindest -ver gleichbarkeit und nicht für einevollständige Vergleichbarkeit zwi-schen den einzelnen Studiengängen.

Für diese vollständige Vergleich -barkeit zu sorgen bleibt den Fakul -tä ten überlassen. Und gerade dabeizeigen sich die Probleme, mit denensich die Studierenden im ganz nor-malen Verlauf ihres Studiums he rum -schlagen müssen. Es kann nämlichdurchaus sein, dass in einer Vor le sungvier Studierende sitzen, die allesamtunterschiedliche Prü fungs ord nungenhaben und aus diesem Grund alle-samt unterschiedliche Prüfungs rege -lungen besitzen. Eine überbordendeBürokratie ist die Folge, die teilwei-se nicht einmal mehr die Vertreterin den Gremien durchblicken.

Dieser Tendenz soll jetzt durchdie neue Allgemeine Prüfungs ord -nung für Bachelor- und Master-Studiengänge (APO) Abhilfe ge schaf -fen werden. Diese wird zur Zeit imAuftrag des Vizepräsidenten für Stu -dium und Lehre, Prof. Dr. ThomasVogt herr, von der zentralen Univer -si täts verwaltung, und als besonde-res Novum, worüber ich mich sehrfreue, unter Miteinbeziehung derFach bereiche und der Studieren den -vertreter, erarbeitet und soll dannzum kommenden Sommer semesterin Kraft treten.

Grundsätzlich ist eine solcheEntwicklung begrüßenswert. DieStudierenden müssen die einzelneLehrperson nicht mehr fragen, nachwelcher Prüfungsordnung und unterwelchen Prüfungsmodalitäten ihrePrüfung abläuft. Und auch die Leh -renden haben weniger Probleme, dadie wichtigsten Regelungen ebengenau für die gesamte Universitätgelten. Die Probleme zeigen sich beidieser Entwicklung jedoch leider,wie immer, erst im Detail.

Zerstört es nicht die Kultur ein-zelner Fächer, wenn die Studier en -den in kurzfristig angebotenen Lehr -veranstaltungen keine endnotenre-levanten Prüfungen ableisten kön-nen? Ist es wirklich sinnvoll, dass diegesamte Universität einen Noten -schlüssel verwendet oder sollteman nicht besondere Notenskalen,wie sie zum Beispiel in den Rechts -wis sen schaften genutzt werden, er -

halten? Muss wirklich für die gesam-te Universität festgelegt werden,wie oft und in welchem Zeitraumdie Stu dierenden eine Prüfung able-gen dürfen, oder schränkt dies nichtdie Frei heit des Studiums unzulässigein? All diese Fragen stellen sich.Und bei weitem nicht alle durchdiese Fragen angesprochenen As -pek te können aus Sicht eines Stu -die renden ver treters als positiveEntwicklung für die Studierendenangesehen werden.

Die drei oben genannten Fragensind beispielhaft für Veränderungen,die man als Studierendenvertreternur kritisch sehen kann. Weder istes sinnvoll, in Wahl- und Speziali -sierungsbereichen keine endnoten-relevanten Prüfungen abhalten zukönnen, noch ist der Ausschlusseiner für eine ganze Fächergruppe(Rechts wissenschaften) wichtigenNoten skala zielführend. Und die

Zwischenruf

Von Prof. Dr. Thomas Vogt herr

Der Bologna-Pro -zess und seine Kon -sequenzen sind seitvielen Jahren Ge -genstand des Di a -logs zwischen ver-schiedenen Grup -

pen auch innerhalb dieser Uni -versität. Das ist gut und richtig so,und deswegen ist auch eine Stel -lungnahme aus Reihen des AStAan dieser Stelle sehr willkommen.Auch viele der Be merkungen undBeobach tungen von Philipp Zellerwerden die Mitglieder und An -gehörigen der Universität aus ei -ge ner Erfahrung verstehen kön-nen. Von überbordender Büro -kra tie ist die Rede, von trotzdemmangelnder Ver gleich barkeit, vonunterschiedlichen Prüfungs ord -nun gen mit unterschiedlichen An -for deru ngen selbst für diejenigenStudierenden, die in ein- und der -selben Lehrveranstaltung sitzen.Das alles ist richtig beobachtet.

Was aber ist die richtigeTherapie? Eine Allgemeine Prü -fungs ordnung befindet sich in derDiskussion. Es war für die Hoch -schulleitung selbstverständlich, indiese Diskussion eines solchen

Schlüsseldo ku mentes des univer-sitären All tags gerade auch dieFach bereiche und die Stu die -renden einzubeziehen. Philipp Zel -ler weiß das ebenso zu schätzen:Schön, das an dieser Stelle zulesen! Bei einer solchen All ge mei -nen Prüfungsordnung gibt es inder Tat die Tendenz zur Verall ge -meinerung, auch zum Abschleifenvon Unterschieden zwischen ein-zelnen Fachkulturen. Das ist rich-tig beobachtet. Man mag allerdingsunterschiedlicher Ansicht sein undbleiben, ob eine Allgemeine Prü -fungsordnung wirklich auf dieFest legung eines einzigen Noten -schlüssels für die Uni versität ver-zichten darf. Konkret: Wenn imeinen Fach die Note 2,49 durchden Wegfall der zweiten Dezimal -stelle zu 2,4 wird und die Gesamt -note dann „Gut“ lautet, darf ineinem anderen Fach dieselbeNote 2,49 nicht auf 2,50 aufgerun-det und zur Gesamtnote „Befrie -digend“ zusammengezogen wer-den. Hier geht es um Gleich be -hand lung in gleich gearteten Stu -dien gängen. (Deswegen auch giltdiese Allgemeine Prüfungs ordnungzwar für alle Bachelor- und Mas -ter studien gänge, nicht aber für dasJuristische Staats examen, wie Zel -

ler anzunehmen scheint.) Was dieWiederholbarkeit von Prüfungenangeht: Warum nicht eine einheit-liche Regelung für alle? Ist„Freiheit des Studiums“ die Frei -heit, dass ein Anglist nur einmaleine Prüfung wiederholen darf, einPolitikwissenschaftler viel leichtzweimal und eine Che mikerinunbegrenzt oft? (Diese Beispielesind fiktiv.) Das Argument, diegleiche Festlegung der Wieder hol -barkeit für alle zu treffen, schrän-ke die Freiheit ein, sticht nicht.Und es hat auch wirklich nichtsmit dem Fälligwerden von Lang -zeit gebühren zu tun.

Bei aller Unterschiedlichkeit derPositionen im Detail: Wichtig istes, dass über Projekte wie dieAllgemeine Prüfungsordnung inder gesamten Hochschule gespro-chen und geschrieben wurde undwird, von Lehrenden wie von Stu -dierenden. Hier zeigt sich, was„Universität“ im Wortsinne be -deutet: eine Gemeinschaft vonLeh renden und Lernenden zu sein.Das schließt gelegentliche Mei -nungsverschiedenheiten und In -teres senunterschiede nicht aus.

Der Autor ist Vizepräsident für

Studium und Lehre.

Ein schränkung der möglichen Ver -suche auf nur drei und eine Fest -legung, in welchem Zeitraum diePrüfung bestanden sein muss, isteine in meinen Augen unzulässigeEinschränkung der Freiheit des Stu -diums, die gerade in Zeiten vonLang zeitstudien ge bühren, welche jaeingeführt wurden, um die Stu die -ren den zu kürzeren Studienzeitenzu bringen, auch noch ein besonde-rer Hohn ist.

Noch ist aber nichts entschie-den. Der AStA hat in seiner drei-zehnseitigen Stellungnahme einigeKritik punkte aufgeführt, die bei derErstellung der Vorlage für die ZSKund den Senat von der zentralenUniversitätsverwaltung hoffentlichBeachtung finden. Der vorliegendeEntwurf ist jedenfalls in meinenAugen aus studentischer Sicht nochnicht soweit, um als abschließendePrüfungsordnung in Kraft treten zukönnen.

Der Autor ist Referent für

Fachschaften im AStA.

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Von Antje Mensen

Am 28. und 29.Januar sind Se -nats wahlen! Undam Am 4. und 5.Februar wird dasneue Studieren -denparlamentgewählt.

Zur Erklärung: Der Senat istdas höchste Gremium der Uni ver -sität und wie die anderen Grup -pen der Universitäts angehörigen(Professoren, wissenschaftlicheMitarbeiter und Mitarbeiter derVerwaltung) seid ihr Studierendeaufgerufen eure Vertreter zu wäh -len! Die drei studentischen Sena -to ren können zwar keine Ent -scheidungen blockieren, wenn sichdie anderen Gruppen einig sind,aber ihre Stimme ist umso ge -wichtiger, desto mehr Studieren desie repräsentieren können. Also

9 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Studentisches

Nicht wegsehen, sondern wählen gehen!Der AStA ruft auf zu den Wahlen des Studierendenparlaments und des nächsten Senats

Uniball: Jetzt Karten sichern!Am 24. Januar ist es wieder soweit: Die Uni lädt ein ins Alando-Palais

gebt am 28. oder 29. Januar ineinem der Wahllokale eure Stimmeab und nehmt Einfluss darauf, wiesich die Stu die ren den schaft inwichtigen Debatten positioniert.

Im Februar geht es dann umdie studentische Selbstverwaltung,also den Raum der Uni, den wirganz autonom gestalten können.

Dabei ist das Studierenden par la -ment (StuPa) das höchste Gre mi -um, das über das Se mesterticketentscheidet, eure Initiativen finan-ziell unterstützt und den AStAwählt. Außerdem kann das StuPaauch durch Beschlüsse Einfluss aufandere Entscheidungsträger – wiebeispiels weise das Studentenwerk

Feiern: Das Alando-Palais bietet dafür das richtige Ambiente Foto: privat

(os) Am Samstag, dem 24.Januar, kommen sie wiederalle auf ihre Kosten: dieJazzliebhaber, die Charts -freunde und natürlich jene,die gemeinsam mit Freun -den ausgelassen feiern wol-len: Der Uni-Ball im Alan do-Palais ist ein Muss – undzwar nicht nur für die künf -tigen Akademiker. „Wirfreuen uns, inzwischenauch Nicht- oder ehemali-ge Studierende zu errei-chen “, so Ball-Or ganisatorDr. Hans-Jürgen Unver -ferth. Der Vorver kauf hatbereits begonnen.

Karten gibt es wieder im Uni-Shop, bei der Neuen OsnabrückerZeitung und den OsnabrückerNachrichten. Die Eintrittspreisesind übrigens wie immer niedrig,Studierende zahlen ermäßigt 12Euro im Vorverkauf; die nicht er -mäßigten Karten kosten 22 Euro.

Das Alando-Palais: Zum zweitenMal lockt dieses festliche Am bi en temit zahlreichen Tanzflä chen, lauschi -gen Ecken und gemütlich ei n ge rich -

te ten Bars. Diesmal er war tet dieGäste ein Gröne meyer-Special derbesonderen Art. Aber erst, nach-dem DisSona aus Mün chen mitKris Kristof fersen- und LeonardCohen-Songs eröffnet haben. Aus -ser dem werden b`free und show-line den Bo gen von Stan dards bis

zu Chart breakern spannen. DieKon rad Kater Kapelle nimmt dieGäs te mit zu einem musikalischenRund flug über die Gefilde Süd -ame rikas und der Kari bik. Und dieStädti schen Bühnen überraschenmit einer ungewohnten Inter pre ta - tion des Romeo und Julia-Motives.

Von Salsa und Merengue, bishin zu Soul und Disco: Beim letz-ten Mal ging es bis 6 Uhr in derFrühe. Und es steht zu vermutenund natürlich auch zu hoffen, dasses diesmal ein ähnlich gelungenesFest werden wird, meint Un -verfehrt.

– nehmen. Dies funktioniert na -tür lich umso besser, wenn dieAbgeordneten durch eine hoheWahlbeteiligung entsprechend le -gitimiert sind. Achtet also im Janu -ar verstärkt auf Flyer mit Wahl -pro grammen der Hochschul grup -pen und gestaltet unsere Uni mit,indem ihr wählen geht!

Foto: Elena Scholz

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10Neue Publikationen Osnabrücker Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

Aldo Legnaro, Arnold Schmieder (Hg.): Dasberauschte Über-Ich. Psychoanalytisches zustoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen(Jahrbuch Suchtforschung, Bd. 6), Lit-Verlag2008Psychoanalyse hat erneut an Bedeutung gewonnen. DieNeurowissenschaften, zumal die Neurobiologie, bestätigensie als wichtiges Erkenntnisinstrument. Soziobiologischeund systemtheoretische Ansätze sind fragwürdig gewor-

den. In welche Richtung genetische Systeme aktiviert werden, wesentlich inder Frühphase des Lebens, ist entscheidend. Das verweist auf ihr engesZusammenspiel mit Umwelt und Erfahrung. Psychoanalytischer Forschung istso aufgegeben, auch bei kritischer Soziologie Anleihen zu machen. AnAbhängig keitserkrankungen wird in diesem Band demonstriert, wie psychody-namische As pekte interdisziplinär zu vernetzen sind. So verstandene Genesevon Psychopathologie soll psychoanalytisch orientierte Therapie anleiten. Ihrezentrale Bedeutung wird dabei deutlich.

Bernd-Peter Lange: Medienwettbewerb, Kon -zentration und Gesellschaft. InterdisziplinäreAnalyse von Medienpluralität in regionalerund internationaler Persepektive, VS Verlagfür Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008 Der Band bietet eine interdisziplinäre sozialwissenschaft-liche Analyse von Medienwettbewerb bzw. -pluralität,Medienkonzentration und ihrer gesellschaftlichenAuswirkungen unter besonderer Berücksichtigung techni-

scher und ökonomischer Konvergenz in der Zeit globaler Digitalisierung.Die Macht der Medien wird so Disziplinen übergreifend untersucht.Abschließend erfolgt eine kritische Evaluation der bisherigen rechtlichenund politischen Regulierungsbemühungen systematisch und an Hand vonkonkreten case-studies aus Deutschland, der EU und den USA.

Horst Malchow / Sergei Petrovskii / Ezio Ventu -rino: Spatio temporal Patterns in Ecology and Epidemiology: Theory, Models, and Simulation.Chapman & Hall / CRC, Boca Raton - London -New York, 2008 Verständnis und Theorie der Dynamik natürlicher Popu -lationen in Raum und Zeit sind noch zu wenig entwickelt.Das vorliegende Buch über raumzeitliche Strukturen in Öko-logie und Epidemiologie zeigt, dass mathematische Modelle

und numerische Simulationen erfolgversprechende und effiziente Methoden zurUntersuchung der grundlegenden, meist nichtlinearen Prozesse sind. Zu diesenProzessen gehören beispielsweise Wachstum, Wechselwirkungen einschließlichKrankheitsübertragung, Zufälle sowie Bewegung und raumzeitliche Muster -bildung.

Michael Bommes und Marianne Krüger-Potratz (Hg.): Migra tionsreport 2008. Fakten -Analysen - Perspektiven, Campus Verlag,Frankfurt/New York 2008Der alle zwei Jahre erscheinende “Migrationsreport” desbundesdeutschen Rates für Migration liefert auch 2008wieder wichtige Fakten und Informationen zur Diskussionum Migration, Integration und Minderheiten. In diesemJahr widmet er sich der Bedeutung von Städten und

Kommunen für den Verlauf von Integrationsprozessen. WelcheHandlungsoptionen gibt es auf der lokalen Ebene in Bezug auf Fragen ökono-mischer, politischer, sozialer und kultureller Integration? Neben einer Analysedes letzten Weltbevölkerungsberichts und einer Nachlese zum Report von2006 bietet er die bewährte Chronologie von Ereignissen und Debatten zu

Migration und Integration in Deutschland. Michael Bommes ist Professor fürSoziologie/Methodologie interkultureller und interdiszplinärer Migrations -forschung für an der Universität Osnabrück.

Oberbürgermeister der StadtOsnabrück und Prä sident derUniversität Osnabrück (Hg.):Osna brücker Jahrbuch Friedenund Wis senschaft 15 / 2008.Kon flik te auf Dauer? Universi -täts verlag Osnabrück bei V&Runipress, Göttingen 2008Die Veranstaltungen der Osnabrücker

Friedensgespräche 2007 hatten Politikfelder zum Thema, in denen dauerhaftnach Konfliktlösungen gesucht werden muss: Trotz vieler Aufklärungs -bemühungen bleibt der Rechtsradikalismus ein Dauerkonflikt. Dagegen zuToleranz aufzurufen, ist das eine; aber auch Bildungsanstrengungen und dieAuseinan dersetzung in den Medien müssen verstärkt sowie juristische undpolizeiliche Mittel des Rechtsstaates ausgeschöpft werden. Dass inDeutschland lebende Menschen mit nichtdeutscher Herkunft für Staat undGesellschaft existenziell wichtig sind, ist eine schon fast triviale Erkenntnis.Dennoch ist „Integration“ noch keine Normalität. Das geeinte Europa derUnion ist bereits ein Erfolg, aber die Einigung bleibt ein schwieriger, langfristi-ger Prozess mit einigem Konfliktpotenzial. Von einem Prozess wechselseitigerVerständigung scheint der Nahe Osten leider noch weit entfernt. Hier schweltweiterhin ein Dauerkonflikt, der jederzeit eskalieren kann.

Jörn Borke, Andreas Eickhorst (Hrsg.):Systemische Entwick lungsberatung in derfrühen Kindheit , facultas.wuv, Wien 2008Wie berät man Familien mit Säuglingen und Kleinkindernbei auftretenden Belastungen und Schwierigkeiten?Dieses Buch vermittelt einen Überblick zu den Mög -lichkeiten der systemischen Entwicklungsberatung fürEltern von Kindern im Alter bis zu drei Jahren. In denverschiedenen Beiträgen werden zunächst theoretische

Grundlagen der entwicklungspsychologischen Forschung wie die kulturver-gleichende Säuglingsforschung und Evolutions psychologie sowie zentraleAspekte der Systemtheorie und Familienthera pie beschrieben. Daran an -schließend werden die aus diesen Hintergründen abgeleiteten Konzepte fürdie Beratung anhand praktischer Beispiele erläutert und deren empirischeÜberprüfung dargestellt. Dazu bietet das Buch eine Fülle praktischerMethoden für verschiedene Beratungsanlässe unterschiedlicher Familien -systeme.

Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

B.-P. Lange

H. Malchow

M. Bommes

B. Pistorius C. Rollinger

A. Schmieder

J. Borke

Foto: Elena Scholz

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11 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

Der Vernichter vor den VernichternHistoriker beleuchtet Leben und Werk des Antisemiten Gustav Stille

Von Oliver Schmidt

Die Norddeutsche Tiefebene hatso manchen irrlichternden Geisthervorgebracht. Ob es sein könn-te, dass die eher karge Land schaftdazu verführt, sich in ein irisie-rend schillerndes herbei ge -schriebenes Utopia zu flüchten,fernab der als allzu trist empfun-den Alltäglichkeit? Es mag so sein.Fest steht indes, dass einige dieserWirklichkeitsflüchtigen sich in ge -radezu wahnhaften Ideen verfin-gen und dabei die spätere Historiezu mindest mit der Feder vorzube-reiten halfen. Ein Beispiel dafür hatnun der Osnabrücker Honorar -professor Dr. Hans-Jürgen Dö -scher in einer eloquent formulier-ten Biographie be han delt. Objektseines Interesses ist der nieder-sächsische Heimatdichter, Medi zi -ner und antisemitische Publi zistGustav Stille, der, 1845 im LandHadeln geboren, so einiges vor-wegnahm, was nach Daniel J.Goldhagens umstrittener Unter -suchung zum „eliminatorischenAn tisemitismus“ füh ren sollte.Und gerade hierin liegt das Inte -resse Döschers: Stilles „bevölke-rungspolitischen und radikalantise-mitischen Publikationen verdienenindes umso mehr Beachtung, weilsie (...) schon gegen Ende des 19.Jahrhundert zentrale Ziel set zun -gen der späteren NSDAP enthiel-ten“, so der Autor einleitend.

Mit diesem biographischen An -satz, soviel vorweg, befindet sichDöscher in guter und solider his -torisch forschender Gesellschaft.Gerade in den letzten Jahren wur -de das Desiderat der Forschung,nämlich die Aufarbeitung früherVordenker und VorwegnehmerNS-rassenideologischer Ideolo ge -me, wie sie später Alfred Rosen -berg oder schlimmer noch: JuliusStreicher aufgreifen sollten, zu -neh mend von der Forschung ent-deckt. Die Frage dabei lautet:Exis tiert eine lineare Verlaufslinievom antijudaistischen Denken imWilhelminismus hin zur späteraufkommenden Wahnidee desrassisch begründeten Anti semi tis -mus? Mithin zeigen sich für Dö -scher insbesondere bei GustavStille durchaus Vorläufer funktio -nen. Mit feinem Sensorium auchfür die frühen Schriften des Land -arztes ermittelt der Wissen schaft -

ler den Übergang vom Malthus-Anhänger zum judenfeindlichenSchreiber in den neunziger Jahrendes 19. Jahrhunderts. Dabei lassensich dessen spätere und dabeiimmer grobschlächtigere Thesendurchaus vergleichen mit deneneines Adolf Bartels, HermannLöns und Gorch Focks. Und wiefür einige der hier Ge nannten sindes die „Rasse-Eigen schaften“ derjüdischen Mit bür ger, die – lautStille – unabänderlich seien. Werindes zur wahren Einschätzungder „Judenfrage“ kommen wolle,dürfe nicht dem „Radau-Anti semi -ten“ angehören, sondern müssesich, so abstrus dies auch klingenmag, nach Ansicht des Arztes sei-nes Verstandes be die nen. Dieses,sich einer Pseudo wissenschaftlich -keit bedienenden Verklärung dereigenen Einstel lung, sollte Nach -ahmer finden, wie nicht zuletzt inHitlers Früh schrif ten und in „MeinKampf“ nachweisbar ist. Dabeiergeht sich der Pastorensohn undMediziner Stille in Verbalinjurien,die schlimmer nicht sein könnten:„Kampf gegen die Judenmacht biszu ihrer völligen Vernichtung“, lau-tet sein ge bets mühlenartig wie-derholtes Credo. Und wenn erdabei von „jüdischer Zersetzung“schreibt, bleibt er bis in den letz-ten Buchstaben dem Ge dankender Gleichsetzung von jüdischenMitbürgern mit Krank heits -erregern verbunden. Mithin einbiologistisches Versatzstück, wel-ches ebenfalls im „Wörter buchdes Unmenschen“, um mit DolfSternberger zu sprechen, zwi-

schen 1933 und 1945 bei vielenVerwendung fand.

Es sind solche Verbindungs lini en,die Döscher in dem ab schrecken -den Oeuvre des 1920 verstorbe-nen Stilles systematisch herausar-beitet und konzise zu ver knüpfenweiß. Nicht zuletzt da rin liegt einVerdienst der Darstellung.

All dies zusammen genommen,kann ein Fazit über diese Studienur positiv ausfallen: Döscher, Jahr -gang 1944, der weit über die Zunfthinaus vor wenigen Jahren mit sei-ner Darstellung über ehemaligeNSDAP-Diplomaten im Dienst desAuswärtigen Amtes für Furoresorgte, hat sich tief in dieses The -ma hinein begeben. Sein Ver such,Stille sowohl mit zeitgenössischenantisemitischen Pub li zisten alsoauch mit den Ideo lo gen des „Drit -ten Reiches“ zu vergleichen, trägtinsofern Früchte, als dass er auferschreckende Wei se deutlichmacht, wie fruchtbar der antisemi-tische Schoß be reits in früherenZeiten war, aus dem später so -dann das Unheil kriechen sollte –um es frei nach Brecht zu sagen.

Hans-Jürgen Döscher:„Kampf gegen das Juden -thum“: Gustav Stille (1845-1920). Antisemit im Deut -schen Kaiserreich, (Reihe„Dukumente, Texte, Mate -ri alien: Veröffentlichet vomZentrum für Anti semitis -musforschung der Tech -nischen Universität Berlin,Band 71), Metropol-Verlag,Berlin 2008

(ul) Bei der Einwerbung vonEU-Forschungsgeldern ist dieUni versität Osnabrück immererfolgreicher. Im 6. Forschungs -rahmenprogramm der Europä -ischen Union erzielte sie imbundesweiten Vergleich im För -derschwerpunkt „Bürger undStaat in der Wissens ge sell -schaft“ hinter der FU Berlin miteiner Fördersumme von 1,86Millionen Euro den viertenPlatz. Im Förderschwerpunkt„Nachhal tige Entwicklung, glo-bale Ver änderung und Ökosys -

te me“ kam sie mit einer För -der summe von 2,78 Mio. Euroauf einen beachtenswerten 8.Platz. Das ergab eine vom Nie -der säch sischen Ministerium fürWissen schaft und Kultur(MWK) in Auftrag gegebeneStudie, die jetzt in Hannovervorgestellt wurde. „Die Uni -versität Osna brück spielt damitbei der Förderung deutscherHoch schulen ganz oben mit“,freut sich Universitäts prä sidentProf. Dr.-Ing. Claus Rollinger.125 deutsche Hoch schulen hat-ten sich an dem EU-Programmbe teiligt. Die Eu ropäische Unionbündelt ihre Forschungsför de -rung in zeitlich befristetenForschungsrahmen pro gram men.Primäres Ziel ist, die wissen-schaftlichen und technologi-schen Grundlagen in der Ge -meinschaft zu stärken und dieEntwicklung ihrer internationa-len Wettbewerbsfähigkeit zufördern. Das 6. Rahmenpro -gramm, das jetzt unter demGesichtspunkt der Beteiligungdeutscher Hochschulen imAuftrag des MWK von derLeibniz Universität Hannovereva luiert wurde, hatte eineLaufzeit von 2002 bis 2006.

Wissenswert

Uni immer erfolgreicherbei Einwerbung vonEU-Geldern

Gustav Stille Foto: Metropol-Verlag

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12Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

(os) Prof. Dr. Manfred Spie -ker, Sozialethiker an derUniversität, gilt als interna-tional anerkannter Expertein seiner Disziplin. „MeinAnliegen ist es, Kri terienfür eine humane Gesell -schaft zu vermitteln undWiderstände, die der Um -set zung dieser Kriterien inWirtschaft und Gesell schaft,Staat und internationalenBeziehungen entgegenste-hen, zu analysieren“, so derWissenschaftler, der vorkur zem seine Ab schieds -vor lesung hielt.

Unter den rund 300 Gästenbefanden sich unter anderem derOsnabrücker OberbürgermeisterBoris Pistorius, der Vizepräsidentdes italienischen Parlaments RoccoButtiglione, der Dekan der anglika-nischen Kirche von Liverpool JustinWelby und Kollegen aus Indien,der USA, Benin in Westafrika undzahlreichen europäischen Staaten .

Spieker, 1943 geboren in Mün -chen, studierte an den Uni versi -täten Freiburg, Berlin und Münchendie Fächer Politik wis senschaft,Geschichte und Philo sophie. In sei-ner 1972 eingereichten Promotionbefasste er sich mit dem Verhältnisvon Neomarxismus und Chris ten -tum. Von 1972 bis 1982 war er alsAssistent an der Universität Kölntätig. Dabei lag sein wissenschaftli-cher Schwer punkt insbesondereauf der Er forschung der Legitimi -täts- und Stabilitätskriterien desSozial staates. Darüber hinaus enga-gierte sich der Wissenschaftler fürdie Entwicklung einer Ethik der Ab -schreckung, der auch seine An -trittsvorlesung an der UniversitätOsnabrück am 1. Februar 1984galt, aus der heraus dann in Zu -sammenarbeit mit der Stadt dieOsnabrücker Friedensgesprächeentstanden sind. Nach der Ha bili ta -tion für das Fach Politische Wis -sen schaft an der Wirtschafts- undsozialwissenschaftlichen Fa kultätder Universität Köln mit der Arbeit

„Legitimitätsprobleme des Sozial -staats in der BundesrepublikDeutsch land“ im Jahr 1982 folgteder Ruf an die Universität Osna -brück, auf die Professur für Christ -liche Sozialwissenschaften.

Spieker war von 1995 bis 2001Beobachter des Heiligen Stuhls imLenkungsausschuss für Sozialpolitikdes Europarates sowie bei Konfe -

ren zen der Sozialminister des Euro -pa rates. Als Gastprofessor lehrteder Wissenschaftler an der Uni ver -si tät Valparaiso/Chile (1988), ander Fakultät für Katholische Theo -lo gie in Erfurt (1991), an der Uni -versität Gabriela Mistral in Santiagode Chile (1997), an der UniversitätVilnius (1998), als Gast referentdarüberhinaus in 38 verschiedenenStaaten Europas, Afri kas, Asiensund Amerikas. Seine Publikationenwurden in 17 Sprachen übersetzt.

Der interdisziplinäre Grundge -danke seines Wirkens fand über-dies Ausdruck in der Mitbe grün -dung der Osnabrücker Wis sen -schaftlichen Gesellschaft 1989 undder Gründung der For schungs stelle„Kirche und Gesellschaft“ 1996.Spieker führte eine Vielzahl vonVeranstaltungen und For schungs -projekten auf nationaler und aufinternationaler Ebene durch. Da rü -ber hinaus ist er ist Mitbegründerder Internationalen Vereinigung fürChristliche Sozial lehre mit Kolle genaus der Schweiz und Frank reich1986, in der heute rund 60 Kolle -gen aus 20 Ländern und aus zahl-reichen Disziplinen vertreten sind.

Forschungsschwerpunkte Spie -kers sind unter anderem die post-kommunistischen Transformations -prozesse und die Rolle der christli-chen Gesellschaftslehre, die Frie -densethik, die Ethik des Sozial -staates und die Bioethik, der auchim Sommersemester 2008 eine vielbeachtete Ringvorlesung gewidmetwar, deren Beiträge im Frühjahr imVerlag Schöningh als Buch erschei-nen werden. Spieker betont, wobesonders sein Interessengebietliegt: „In den vergangenen Jahrenist es mir zunehmend wichtigergeworden, mich mit den Proble -men des Lebensschutzes in derBio medizin sowie mit der Fa milien -politik zu befassen.“

„Mit Herrn Spieker verabschie-den wir einen renommierten Wis -senschaftler, der ausgehend von sei - nem Ort im Fachbereich bereits frühbemerkenswerte interdisziplinäreund internationale Kontakte suchteund Netzwerke ausbaute. Wir hof-fen, dass er auch weiterhin ein kri -ti scher Wegbegleiter und Beraterpolitischer und wirtschaftlicherVor gänge und Bestrebungen zumWohl einer humanen Gesell schaftbleiben wird”, so der Dekan desFach bereichs, Prof. Dr. Peter Elflein.

beeindruckender Weise ge schaffthaben, den Blick auf den Wissen -schaftsstandort Osnabrück zu len-ken und die Vielfalt und Faszina -tion des wissenschaftlichen Arbe -itens an der Universität einerbrei ten Öffentlichkeit bekannt zumachen.“ Die Or gani sation derVeranstaltung oblag Stefan Prinz(Neue-OZ) und dem Presse spre -cher Dr. Utz Lederbogen.

„Kritierien für eine humane Gesellschaft“Sozialethiker Prof. Dr. Manfred Spieker mit Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet

„Zukunft. Fragen. Antworten“1. Osnabrücker Wissensforum war ein voller Erfolg

(ul) Mehr als 350 Os na -brücker folgten der Ein la -dung zum 1. OsnabrückerWissensforum der NeuenOsnabrücker Zeitung undUniversität. Unter demTitel „Zukunft. Fragen.Antworten“ beantworte-ten 32 Professorinnen undProfessoren Fragen derBür ger. Die Antworten sindim Internetauftritt derNeuen-OZ (www.neue-oz.de/wissens forum) und derUni (http://www.uni-osnabrueck.de/14247.php)abrufbar.

„Spannend und wissenswertsind die Vorträge gewesen“, lobtNeue-OZ-Chefredakteur EwaldGerding, der zusammen mit Uni -ver sitätspräsident Prof. Dr.-Ing.Claus Rollinger die Ver anstaltungmoderierte. Vier Minu ten hattendie Wissenschaftler Zeit, die ih nengestellte Frage zu beantworten.Dabei waren die Themen hochangesiedelt: Wie groß ist die Ge -fahr von Glaubens kriegen? Ist

Alzheimer heilbar? Wann verglühtdie Sonne?

Die Neue-OZ wird die Bei trä -ge in einer Serie publizieren. Da -rü ber hinaus soll eine Broschüremit allen Beiträgen erscheinen.

Rollinger: „Mein Dank gilt derNeuen Osnabrücker Zeitung, diedie Idee zu der Veranstaltung hat -te, sowie den beteiligten Profes so -rinnen und Professoren, die es in

Prof. Dr. Manfred SpiekerFoto: Uwe Lewandowski

Wissen: Interessiert verfolgten die Bürger die Kurzvorträge.Foto: Michael Hehmann

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Fantastisches FeedbackNutzerbefragung zum Online Prüfungs-Informa tion und -Management (OPIuM)

Wissenswert

Neuerscheinungen bei V&R unipress/Universitätsverlag Osnabrück

Andrea Riecken: Migrationund Gesundheitspolitik:Flüchtlinge und Vertrie -bene in Niedersachsen1945–1953 (Studien zurHis torischen Migrations -forschung (SHM), Band17), Göttingen 2008Flüchtlinge und Vertriebene gal-ten unmittelbar nach dem Zwei -ten Weltkrieg als „Seuchen trä -ger“, als gesundheitlich besondersgefährdete, aber auch be sondersgefährliche Bevöl kerungs gruppe.Die Arbeit untersucht die ge -sund heitliche Situa tion dieserGrup pe und hinterfragt die Re -aktion von Gesund heitspolitikund Gesundheitsver waltung. AmBeispiel des „Haupt flüchtlings lan -des“ Niedersachsen wird unteranderem der Einfluss der natio-nalsozialistischen Me dizinal büro -kra tie auf den gesundheitspoliti-schen Umgang mit den Zu wan -derern gezeigt. Im Fazit führte dieniedersächsische Politik durchgezielte Horrormel dungen über

wachsende Infektions- und Seu -chen gefahren zur Aus grenzung,zugleich aber auch zu einer nach-haltigen Verbesserung der Gesund -heits fürsorge im Land.

Kevin Weyand: Verwal -tungs kontrolle in Spanien(Schriften zum Europä ischenund Internationalen Recht,Band 16) Göttingen 2008Die Darstellung behandelt mit derVerwaltungskontrolle eine Grund -satz frage jeder Verwaltungs rechts -ordnung. Auf der Basis eines wei-ten Verständnisses von Kon trolleanalysiert der Autor zunächst aus-führlich die einzelnen Bausteine derVerwaltungs kon trolle im spanischenRecht. Ge genstand der Unter su -chung sind dabei sowohl verwal-tungsinterne als auch verwaltungs-externe Kon trollinstrumente undRechtsschutz möglichkeiten. DenAbschluss der Arbeit bildet einsystematisch gegliederter Vergleichbesonders wichtiger Merkmale desspanischen Verwaltungskontroll ge -

füges mit dem deutschen Recht,wobei an verschiedenen Stellenauch Er kennt nisse aus anderenVer waltungsrechtsordnungen ein-fließen.

Karl Sidhu: Die Regelungvon Direktinvestitionen inder WTO. Das TRIMs-Abkommen und das GATS(Schriften zum Europä i schenund Internationalen Recht,Band 12) Göttingen 2008Die Welthandelsorganisation WTOhat als Nachfolge organi sation desGATT ihre Effi zienz mit der erfolg-reichen Liberalisierung des Welt -handels unter Beweis gestellt. Mitdem GATS wurde der internatio-nale Dienstleistungshandel in diemultilaterale Handelsordnung derWTO eingeschlossen. Der Autoranalysiert die Mechan ismen derInvesti tions libera lisierung und ver-gleicht den Liberalisierungs- undSchutzgrad für Direktinvesti tionenin der WTO mit den Behand lungs -standards internationaler Investi -

tions ab kommen. In diesem Zu -sam men hang wird der wirt-schaftspolitische Interes sen ge -gen satz zwischen den entwickel-ten Ländern und den Ent wick -lungsländern im Hinblick auf dievölkerrechtliche Be handlung vonDirektinvesti tionen dargestellt.

13 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

(os) „Eine super Möglichkeit,er ste Informationen überdie Prüfungsergebnisse zube kommen“, ist nur einesvon vielen Zitaten der mehrals 200 Studierenden einerOn line-Befragung im Som -mersemester 2008. Ihr Zielwar es, das Nutzer feed backzur erfolgten Um stellungder Webseite zu OnlinePrüfungs-Informa tion und -Management (OPIuM) ein-zuholen.

Die Online-Befragung nach derNeugestaltung der OPIuM-Web -seite, die unter anderem aufAnregung von Studierenden erfolg-te, brachte interessante Ergebnisse.Einige Beispiele: Studierende nut-zen am häufigsten die Funktiona -litäten zur Prüfungsanmeldung undErgebnisansicht. 81,7 Prozentschät zten zudem Online-Prüfungs -management grundsätzlich positivein. Die Bewertung der einzelnenFunktionen, sowie Gestaltung, Be -

dienbarkeit, Übersichtlichkeit undSicherheit liegt auf der Schul noten -skala zwischen „gut“ und „befriedi-gend“. Die OPIuM-Umgestaltungwird nach den Ergebnissen alserfolgreich bewertet.

Verbesserungspotential wird auftechnischer Seite gesehen. Es sol-len neben Firefox und Internet Ex -plo rer auch weitere Browser un -ter stützt werden und es wird einschnellerer Seitenaufbau von denStudierenden gewünscht. Es wurdefestgestellt, dass einige praktischeFunktionen wie „Ergebnisse imVer gleich“ noch wenig bekanntsind. Auch auf organisatorischerSeite zeigen die Ergebnisse weite-res Verbesserungspotential. Kon -kret werden die oft unterschiedli-chen Regelungen der Prüfungs orga -ni sation in den verschiedenen Stu -dien gängen bemängelt, aber auchUnklarheiten bei der Information,z. B. Ansprechpartner.

Die Entwicklung der OPIuM-Web seite steht nicht still. „DieUmfrage diente dazu neue An -

forderungen und Verbes serungs -potentiale auszuloten“, so AndreasKnaden vom Zentrum für virtuelleLehre und Informationsmana ge -ment der Universität Osnabrück(virtUOS). Die Ergebnisse enthal-ten Anregungen für Weiterent -

wicklungen der Web seite. DieSchlüs se, die aus den Bewertungender Studierenden gezogen werden,sollen – soweit auf organisatori-scher und technischer Ebene fürdas virtUOS möglich – in nächsterZeit umgesetzt werden.

© Dirk Meissner

Foto: Elena Scholz

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14Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Erneute Auszeichnung und EhreDer Physiker apl. Prof. Dr. Manfred Neumann erhielt Ehrendoktorwürde

(os) Der Senat der Tech -nischen Universität in Cluj-Napoca (Klausenburg) hatdem Physiker apl. Prof. Dr.Manfred Neumann den Ti teleines Ehrendoktors ver lie -hen. Im Rahmen eines Fest -aktes wurde dem Wis sen -schaftler die Ernen nungs - urkunde zum Doktor ho -no ris causa vor kurzemüber reicht. Bereits vor zweiJahren hatte ihm die rumä-nische Babes-Bolyai-Uni -ver sität in Cluj-Napoca eineEhrenprofessur verliehen.

Seit vielen Jahren beschäftigtsich der Osnabrücker Forschermit der Untersuchung von Materi -alien mit Hilfe von Röntgen stra h -len. In mehr als 300 wissenschaftli-chen Veröffentlichungen hat erseine Forschungsergebnisse ver-breitet und dabei unter anderem

die Aufmerksamkeit rumänischerFachkollegen auf sich gezogen.Neumann war auch die treibendeKraft bei dem Austausch pro -gramm für Studierende und Wis-

Anzeige

sen schaftler mit beiden rumäni-schen Universitäten in Klausen -burg. Mit der Babes-Bolyai-Uni -versität besteht seit gut zehnJahren ein Kooperations abkom -

Feierlichkeiten: apl. Prof. Dr. Manfred Neumann (Mitte) bei der Verlei -hung der Ehrendoktorwürde. Foto: privat

men, und mit der TechnischenUniversität seit knapp fünf Jahren.

Im Rahmen der beiden Ab -kommen, welche durch das Aka -demische Auslandsamt und jetztdurch das Referat für Inter na tio -nalisierung unterstützt wurden,haben zehn Professoren und meh-rere Wissenschaftler aus Klausen -burg den hiesigen Fach bereich be -sucht, zum Teil jährlich. Zwanzigrumänische Studenten wurden imFachbereich Physik in Osnabrückbei ihren Master arbeiten betreut,fünf rumänische Studenten habenihre Promotion erfolgreich in Osna -brück abgeschlossen. Prof. Neu -mann hat an beiden Uni ver si tä tenwiederholt Vorlesungen und Vor -träge gehalten. Die Auszeich nungwird selten und nur an internationalangesehene Wissen schaft ler ver-liehen. „Dass Prof. Neumann dieseEhre zuteil wird, ist auch eine An -erken nung der langjährigen underfolgreichen Zusammen ar beit zwi -schen den Physik-Fach berei chen inOsna brück und Cluj-Napoca“, soder Dekan des Fach be reichs Phy -sik, Prof. Dr. Michael Reich ling.

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15 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Forschung - Lehre - Studium

„Ich bin nicht krank, ich brauche keine Hilfe!“Neues Projekt zur Erforschung der Krankheitseinsicht bei Schizophrenie-Patienten

(ul) Schon bald wird mehrals die Hälfte der Deut -schen über 50 Jahre alt sein.„Aber Menschen zwischen50 und 70 Jahren sind heutekeine Methusalems, keineAlten im Sinne des Kli -schees. Sie sind vielmehrge sund, fit, sexuell aktiv,partnerschaftlich motiviert,finanziell abgesichert undpolitisch engagiert“, sagtDr. Dieter Otten (64), Pro -fessor für Soziologie. SeitMitte der 80er Jahre hat ersich mit dem Thema Alterund Gesellschaft beschäf-tigt. Jetzt verabschiedete ersich mit der Präsentationseiner soeben erschienenen„50+ Studie“ auf dem RotenSofa im Osnabrücker Thea -ter am Domhof in den Ru -hestand.

Geboren 1944 bombenkriegs-bedingt im idyllischen Eltville a.Rhein, wuchs Otten im Ruhrgebietauf. 1963 machte er in Wredensein Abitur und begann im selbenJahr sein Studium in Göttingen.Dabei hatte er stets mehr als einThema im Blick, studierte Theo -logie, Philosophie, Soziologie undMathematik. Es folgten Studien -

orts wechsel nach Münster und Bie -lefeld. Otten: „Dass ich im Weich -bild einer Zeche aufwuchs, hattewohl Folgen: meine Themen krei-sen seither um Technik und Gesell -schaftspolitik, um das große Be -griffs paar des Marxismus, Pro -duktiv kräfte und Produktions ver -hältnisse.“

Er begann mit Arbeiten zum„Gesellschaftsbild der Ingenieure“und beschäftigte sich intensiv mitder kritischen Weiterentwicklungder Marxschen Theorie. In densiebziger und achtziger Jahren wur -de aus dem Projekt „Ge schichte

der Produktivkräfte“ ein Grund -lagenwerk über die Wurzeln derMo derne in Europa. Die Studen -ten bewegung mündete in derHoch schulreform. In den frühensiebziger Jahren maßgeblich an derEntwicklung des Konzeptes dereinphasigen Lehrerausbildung undder Universitätsreform beteiligt,kam er 1974 an die Universität Os -nabrück. „Doch der Veränder ungs -widerstand in einem föderal zer-splitterten, politisch so zerrissenenLand war zu groß“, so der Hoch -schulprofessor über die einphasigeLehrerausbildung. „Die Os na -brücker Reform scheiterte.“

„Ich habe in der Fach-Wis sen -schaft nie mein einziges Be täti -gungsfeld gesehen”, gesteht Otten.So erstellte er unter anderem mitdem Bertelsmann-Kon zern Wis -sens systeme für die Online-Nut -zung. Gleichzeitig entwickelte ermit Mitarbeitern neue Formen dercomputerbasierten Sozial forschung.„In der Umbruch phase der deut-schen Einheit erforschten wir mitdiesen Instrumenten empirisch denZeit geist der Vereinigung.“ Seinpublizistisches Interesse galt auchdem gesellschaftlichen Konflikt aus-einander laufender Geschlechter.

1984 kandidierte er für dasEuropäische Parlament, war Ende

der achtziger Jahre Chairman derHamburger Weltklimakonferenz,wurde Geschäftsführer des Wis -senschaftsparks Gelsenkirchen undspäter wissenschaftlicher Beraterdes Multimedia-Versuchs Info-CityNRW.

1999 entstand das „Projekt In -ternetwahlen“, das er mit den Stu -dierenden der Universität Os na -brück aus der Taufe hob. „Mit demProjekt haben wir eine funktionie-rende Software zum Wählen mitdem Internet entwickelt, erstmalsempirisch das Briefwähl erverhaltenerforscht, und die Grundlagen füreine politiksoziologische Beurtei -lung der Wahl ver fahrensreformgeliefert.“

2007/2008 realisierte Otten mitStudierenden die Idee eines In ter -net Langzeit-Panels für die „JungenAlten“. „Die 50+ Studie“, derenerste überraschende Er gebnissejetzt vorliegen, wird zu sammen mitKarstadtQuelle Ver sicherungenfortgesetzt.

„Prof. Otten war als Wis sen -schaftler und Kollege stets für eineÜberraschung gut. Dieses Überra-schungspotential in jedem Sinnewird nicht so schnell zu er setzensein“, so Prof. Dr. Michael Bom -mes, Dekan des Fach bereichesSozialwissenschaften.

Ein vielfältig forschender WissenschaftlerFachbereich Sozialwissenschaften: Prof. Dr. Dieter Otten wurde in den Ruhestand verabschiedet

Prof. Dr. Dieter OttenFoto: privat

Es existieren verschiedene Er -klä rungen mangelnder Einsicht beiSchizophrenie: Während „neuro-kognitive“ Ätiologien Störungenhöherer Funktionen der Infor ma -tions verarbeitung annehmen, se -hen motivationale Erklärungen einevon mehreren Ursache in einemdefensiven Stil der Krank heits ver -

arbeitung. Dies ist allerdings keinschizophrenie-spezifisches, son-dern ein allgegenwärtiges mensch-liches Phänomen: Informationen,die den Selbstwert bedrohen, wer -den unter be stimmten Umständen„abgewertet“ oder zumindest we -niger be reitwillig mitgeteilt. Auchzeigen gesundheitspsychologische

Er kennt nisse, dass die Konstruk -tion subjektiver Krankheits kon -zep te auch bei körperlichen Er -krank ungen unter anderem vonder Wahrnehmung und Deutungvon Symptomen abhängt.

„Bislang wurden kognitive undmotivationale Ansätze kaum inte-griert“, so Wiedl. „Wir erwarten,dass für unterschiedliche Sub grup -pen von Betroffenen unterschied-liche Wirkfaktoren gefunden wer-den können.“ Die Wissenschaftlerwollen sich dem Problem mit ei -ner Auswahl selbst entwickelterund etablierter psychologischerTests annähern. Wiedl: „Wir er -hoffen uns Er kenntnisse, die zurbesseren Vermittlung funktionalerKrank heitsmodelle und zur Prä -ven tion depressiver Krank heits -ver arbeitung bei Schizo phreniebeitragen.“

(os) „Ich brauche keine Hilfe! Ich bin ja nicht krank!“ –Menschen mit der Diagnose einer Schizophrenie zeigenoftmals Defizite der „Krankheitseinsicht“: Ihre Selbst -beschreibung weicht oft vom Krankheitsbegriff der siebehandelnden Psychiater und Psychologen ab. Oftmalswerden „psychotische“ Erlebnisse nicht als Zeichen einerStörung gewertet, bestehender Behandlungsbedarf undweitreichende, gravierende Konsequenzen für das Lebennicht erkannt. Das Institut für Psychologie wird sich ineinem von Prof. Dr. Karl Heinz Wiedl geleiteten und vonder Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförder-ten Projekt mit den Ursachen dieser mangelnden Stö -rungs bewusstheit beschäftigen.

Der Osnabrücker Universi -täts wissen schaft ler Prof. Dr. KarlHeinz Wiedl forscht seit vielenJahren über Schizophrenie und dieUr sachen dieser psychischen Er -krankung. Foto: privat

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16Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Berufliche Chancen verbessern helfenUniversität richtet einen Career Service für Absolventinnen und Absolventen der Hochschule ein

Bezug auf solche Wanderungs -bewe gun gen und ihre zeitliche Ab -folge zu klären so wie die Rou ten,aber auch die biologischen Mecha -nis men und Kultur tech ni ken zuerforschen, dank derer sich unse-re Vorfahren in neuen Um wel tenbehaupten konnten, ist die wis-senschaftliche Aufgabe der neuenForschungs stelle.

„Zunächst war ich über dieAn frage, als Mitglied der Wis sen -schaftlichen Kommission diesesProjekt zu begleiten, einigermaßenüberrascht“, so Ehlers. „Histori -sche Altertumsforschung halte ich

Von seiner Stammheimat, demafrikanischen Kontinent, breitetesich die Gattung Mensch in ver -schie denen Wanderungswellennach Asien und Europa aus. Wa render Lebensraum der Australo pi -the cinen und frühen Menschen for -men wie bei anderen Lebe wesendurch natürliche Be dingun gen be -schränkt, passten sich Menschenzunehmend durch Kultur an neueUmwelten an. Welchen Einflusshat ten dabei Klima- und Umwelt -veränderungen bzw. Innovationenwie Steingeräte und Feuernut zung?Eben diese und ähnliche Fragen in

(os) In erster Linie geht esihr darum, die beruflichenChancen von Absolven tin -nen und Absolventen nachdem Studium zu verbes-sern. Dafür hat SabineNajib, die seit Mai 2008 alsProjektkoordinatorin ei n enCareer Service im Gleich - stellungsbüro aufbaut, einModell entwickelt, welchessich vor allem auf dreiSäulen stützt: die Durch -füh rung spezifischer Semi -na re, per sönliche Bera tungund lang fristig den Ausbauvon Firmenkontakten.

Besonderen Stellenwert legt die39-Jährige auf die Vermittlung vonSelbstmarketingstrategien, denn:„Ich merke bei meinen Beratungs -gesprächen immer wieder, dassbei spielsweise Frauen ihre Leis -tung oft sehr kritisch beurteilenund ihr Licht unnötig unter den

Scheffel stellen. Hier möchte ichansetzen.“

Für solche Aufgaben ist SabineNajjb durch ihre bisherige Aus -bildung bestens gerüstet. So hatsie neben Ihrer Tätigkeit als Be -rufsberaterin bis 2004 erfolgreichPädagogik in Tübingen studiert undnach der Elternzeit mehrere Jahrein der Bundesagentur für Arbeitim Team „Akademische Berufe“als Beraterin für Studien interes -sierte und AbsolventInnen gear-beitet. Allesamt Erfahrungen, dieder gebürtigen Stuttgarterin nunzugute kommen.

Um sich indes zu Beginn ihrerneuen Tätigkeit erst einmal einenÜberblick zu verschaffen, hat sieunter allen Studierenden eine Um -frage gestartet. Das Ergebnis: „Vie leStudierende zeigen sich be sorgtüber die Möglichkeiten, die sichihnen nach dem Studium im Berufbieten. Und rund 75 Pro zent sindnur wenig informiert über die Mög -

für hochinteressant, als Geo infor -matiker stellt sie allerdings nichtgerade mein Spezial gebiet dar. Alsich aber in der Projektbeschrei bunglas, dass die Wissenschaftler ihreErgeb nisse computergerecht auf-bereiten und in ein Geographi -sches Informa tions system (GIS)einbringen wollen, wurde mir klar,wa rum ich als Mitglied in dieKom mission gewählt wurde.“

Der Osnabrücker Wissen schaft - ler, der zurzeit Präsident der Ge -sellschaft für Geoin for ma tik ist,nahm an der Inau guraltagung inHeidelberg teil. Die Wissen schaft -li che Kommission nutzte die Gele -genheit ebenfalls zu ihrer erstenSitzung. Die Kommission bestehtaus insgesamt zwölf Wissen scha ft -ler in nen und Wissenschaftlernund ist hochkarätig besetzt. Ne -ben Ehlers sind beispielsweiseamerikanische Kollegen aus Yaleund Harvard, der Rektor der Uni -versität Heide lberg sowie zweiMax-Planck-Wissenschaftler Mit -glie der. „Die Kommission ist zu -nächst für eine vierjährige Amts -zeit gewählt; eine Wiederwahl istdabei zulässig“, erklärt Prof. Dr.Manfred Ehlers.

„Ich halte es für bewunderns-wert, dass ein Forschungsprojektfür eine Dauer von 20 Jahrengenehmigt wird. Etliche der betei-ligten Wissenschaftler werdenwohl ihre Projektabschluss er geb -nis se erst nach ihrer Pen sio -nierung präsentieren können.“ Erhält insbesondere die An sprüchean den Aufbau des GIS für sehrhoch. „Eine solche raumzeitlicheDaten bank mit extrem heteroge-nen Da ten, wie Fotos, Schriften,Skizzen, Karten, Satelli tendatenund Modellen, aufzubauen, istschon eine Heraus forderung. Abergerade dieses ‚historische‘ GISkann durch die Integration grund-verschiedener Datenquellen neueinnovative Kenntnisse vermitteln.Ich hoffe, dass ich als Kom mis -sions mitglied mithelfen kann, dassdiesem Teil des Projektes von denbeteiligten Ar chä o logen, Paläonto -logen und -ökologen die geboteneWichtig keit gewährt wird.“

Weitere Informationen zum Groß - projekt: http://www.haw.baden-wuerttem-berg.de/seiten/ presse/aktuell/the_role_of_culture.php

(os) Es gab viele und sie lebten entweder in unterschiedli -chen Epochen oder gleichzeitig in verschiedenen Regio nen.Die Rede ist vom Neandertaler, Homo erectus, Australo -piticus und Homo sapiens: Sie alle sind mehr oder weni-ger zu unseren Vorfahren zu rechnen. Ein auf 20 Jahreangesetztes Forschungsprojekt von Wissen schaftlern desFrankfurter Senckenberg-Instituts und der UniversitätTübingen hat sich zur Aufgabe gesetzt, die Triebfedernder Ausbreitung der frühen Menschen aus Afrika zu un -ter suchen. Angesiedelt ist es im neu gegründeten For -schungszentrum „The role of culture in the early expan-sions of humans“. Die renommierte Heidelberger Akade -mie der Wissenschaften hat den Geoinformatiker Prof.Dr.-Ing. Manfred Ehlers in die Wissenschaftliche Kom -mis sion des Zentrums gewählt.

lichkeiten, die sie haben, ob wohl siesich dafür an sich interessieren.“Ein weiteres Resultat der Unter -su chung ist das deutliche Bedürf -nis nach konkreten Informationenüber Anfor derungen und Aufga benin Wirt schaft und Verwaltung. Undgerade da möchte Najib ansetzen.So zum Beispiel mit dem Pro -gramm „Job & Karriere“, ein viel-fältiger Veranstaltungs reigen, dendie Universität zusammen mit derBun desagentur für Arbeit seit Jah -

ren organisiert. Najib möchte beidiesem Programm den Schwer - punkt künftig stärker in RichtungKompetenzerwerb in allen Phasendes Studiums verschieben. „Män -ner haben anscheinend viel stär-ker ein Problem mit dem berufli-chen Scheitern, das merke ichimmer wieder. Da könnte manansetzen; erstmal schauen, wiesodas so ist und ihnen dann Hilfe -stel lung anbieten.“

Insgesamt also eine Reihe anIdeen, Vorstellungen und konzep-tionellen Überlegungen. Konkretsteht zunächst einmal jedoch dasKennenlernen der Hochschule an:„Das ist allein deshalb besonderswichtig, weil ich immer wieder fest - stelle, an wie vielen Stellen hier inähnliche Richtungen ge dacht undgearbeitet wird. Wenn wir uns dagegenseitig austauschen, könnenwir viel Zeit und Energie einsparen,um sie dann sinnvoller für die Lö -sung von Pro ble men einzusetzen.“

Woher wir irgendwann einmal kamen ...Geoinformatiker beteiligt sich an Forschungsprojekt über die Ausbreitung der Menschen

Sabine Najib Foto: privat

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17 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 uni-intern

Ein Pionier der ersten StundeWolfgang Meschke, Leiter des Studierendensekretariats der Universität geht in den Ruhestand

(os) Wolfgang Meschke,Dezernent für StudentischeAngelegenheiten, geht dem -nächst nach 36 Jahren ander Universität in den Ru -he stand. Zeit für einenknappen Rückblick.

?Wie war das damals? Undbis heute?

Begonnen hat meine Tätigkeit inder Uni in ih rer Gründungsphase:Nach einer Aus bil dung im öffentli-chen Dienst wechselte ich 1972 inden Grün dungsausschuss der Uni -ver si tät, und zwar in die dortigeGe schäftsstelle, in der damals nochalle alles machen mussten. Dies wa -ren ebenso hoch interessante wieauch bewegte Zeiten, wie es Wen -delin Zimmer in seiner Festschriftzum 25-jährigen Uni-Jubiläumschrieb. Aber von den damaligen„Pionieren“ ist heute nach 36 Jah -ren kaum noch jemand anzutreffen.Die Universität Osnabrück hat

sich zweifelsfrei den Vorzug einerüberschaubaren Größe bewahrtmit der Folge kurzer Geschäfts -wege, die die Möglichkeit belas-sen, so etwas wie „kollegiale Land - schaftspflege“ zu betreiben, guteund erforderliche Kontakte zuknüpfen, alles das dient ja schließ-lich einer gemeinsamen Sache.Mir wurde nach der vollzoge-

nen Gründung der Universität dieLei tung der Studentenverwaltungüber tragen, der ich seit nun über30 Jahren vorstehe. Eine sehr reiz-volle Aufgabe, die ich mir gerneüber tragen ließ. Was diese Po si ti onwesentlich ausmacht, ist der Um -gang mit jüngeren Menschen, dieei ne akademische Laufbahn an stre -ben, die aber – bei den zunehmen -den Veränderungen der Studien be -dingungen in den vergangenen Jah -ren, die man nun wahrlich nichtim mer nur als Verbesserungen be -zeichnen kann – immer mehr Hil -festellung benötigen. Hier sind dieGewichte von der reinen Ver wal -tung in Richtung Betreuung ver -schoben worden.Insbesondere aber auch die

Ver an twortung für die Mit ar bei ter -in nen in der Studentenverwaltung,die hier für eine exzellente Team -ar beit stehen, hat mir große Freu -de bereitet. Und dazu gehörtnatür lich auch die Betreuung derAus zu bil den den, die stets meinebesondere Aufmerksamkeit fand.

?Was hat sich verändert,Positives, Negatives?

Veränderungen innerhalb einesZeitraum von über 30 Jahren sindselbstverständlich, sowohl räumli-cher Art wie auch auf Seiten derSacharbeit. Um zunächst etwas außeror-

dentlich Positives festzuhalten. Mitdem Erwerb des Gebäudes derehemaligen AOK wurde hier einstudentisches Dienstleistungs zen -trum eingerichtet, ein für die da -für eingesetzte Projektgruppe vorvier Jahren kein ganz einfacherProzess. Es galt, die verschiedenen– zum Teil auch vordergründigen -Interessen der beteiligten und un -ter zubringenden Organisation un -ter einen Hut zu bekommen. Beisolchen Projekten geht es um min -destens zwei Rahmenbedingungen:zum einen die baulich-räumlicheSeite, zum anderen die Frage, washierin zu investieren die Hoch -schul leitung bereit und in der Lageist. Was dabei herausgekommenist, alsbald „StudiOS“ genannt,kann sich heute auch im Vergleichzu ähnlichen Einrichtungen mehrals nur sehen lassen.Aber auch in Bezug auf die

Sacharbeit haben sich in den letz-ten 15 Jahren gravierende Verän -de rungen ergeben. Da ist zum ei -nen die ab Anfang der 90er Jahrefast flächendeckende Ausweitungder Zulassungsbeschränkungen(Nu merus Clausus), die die Stu -dentenverwaltung verändert hat.In jüngerer Zeit ist es mit derAbschaffung des zentralen Be wer -bungsverfahren für die bundesweitbegehrten Studienplätze die einge-setzte Flut von Mehr fach be wer -bungen, die wie ein Tsunami nahe-zu alle Universitäten überschwem-men und kaum noch in den Griffzu bekommen sind. So bewerbensich beispielsweise für die vorhan-denen 100 Psychologie-Studien -plätze in Osnabrück fast 1300Interessenten – man mag daranermessen, was das für die Mitar -bei terinnen in der Studenten ver -waltung bedeutet.Bei der Umsetzung des Bologna-

Prozesses, bei dessen Umsetzungoffensichtlich die Konsequenzennicht bedacht wurden, tun sichmeines Erachtens Abgründe auf:Was wird aus den 75 Prozent derStu dierenden, für die keine Stu -dien plätze im Master-Studium

vor gesehen sind? Juristen, Lehrer,Medi ziner, die bislang ihr Studiummit dem Staatsexamen absch-ließen mussten, um in ihren Berufhineinzukommen, werden miteinem Bachelor nicht mehr in ihrevorgesehenen Berufe gelangen, fürdie ein sich anschließendes Master -studium notwendig ist. Vielleichtdarf ein Bachelor in Medizin dannzukünftig im SchwesternzimmerPflanzen gießen – eine Schwes -tern ausbildung hat dieser Bache -lor ja eben auch nicht! Und einSchmalspur-Jurist darf bei Gerichtoder bei einem Anwalt Akten sor-tieren – ersichtliche beruflicheBefugnisse werden mit einemknapp 6-semestrigen Bachelor-Studium eben nicht erlangt!

?Wie sehen Sie das ThemaStudienbeiträge?

Das Thema könnte eine abendli-che Dis kus sionsrunde füllen undspren gen. Wir haben mit der Ein -zie hung der Beiträge unsere liebeNot. Da wird den Kolleginnen all -zu vieles zugemutet, bis hin zudem Eindruck, man müsse mittler-weile kugelsichere Westen tragen,wenn verärgerte zahlungsunwilligeund schlimmer: zahlungsunfähigeStudierende bei uns auflaufen. Dalässt, bei aller Kunden freund lich-keit, verständlicherweise immerhäufiger die Freundlichkeit vonKun den zu wünschen übrig. Be -

mer kenswert ist allerdings dieTatsache, dass erst nach Jahrender Einführung von Studien ge büh -ren der Politik einfällt, über dieSozialverträglichkeit der Gebüh -ren nachzudenken.

?Was wünschen Sie sichfür Ihren Nachfolger?

Mein vorgesehener Nachfolger,Volker Peters, bringt das hand-werkliche Rüstzeug aus Münstermit, sicherlich auch neue Ideen.Ich denke, dass die Studierenden -ver waltung als Kernstück desStudiOS mit einer starken Dienst -leitungskomponente weitergeführtwerden muß, ohne dass die not-wendigen Belange für die perso-nelle Ausstattung außer Betrachtbleiben. Das ist alles auf einen gu -ten Weg gebracht, und eine weit -gehende Unterstützung durch dieHochschulleitung dürfte so gutwie sicher sein.

? Noch ein kurzes Fazitzum Abschluss?

In Kürze soviel: Wenn einem in36 Jahren der Tätigkeit in derUniversität auch manchmal derWind heftig ins Gesicht blies, sogab es für mich nie ernsthafteZweifel daran, den richtigen Jobgemacht zu haben. Und: mit etwasWitz, einer Portion (Selbst)ironieund etwas (Galgen-)Humor fälltvieles leichter ...

Wolfgang Meschke Foto: Egmont Seiler

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18Studentenwerk aktuell Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Ratsuchende Studierende werden immer jüngerPsychosoziale Beratungsstelle des Studentenwerks blickt auf zehn erfolgreiche Jahre zurück

(os) Lern- oder Arbeits -probleme, Leistungsdruckund Selbstzweifel, Angstvor Prüfungen, Redehem -mungen im Seminar, Ein -samkeit, Beziehungspro -ble me oder Schwierigkei -ten mit den Eltern – dieProbleme, die Studierendein die Beratungsstelle desStudentenwerks führen,sind vielfältig. Seit nun-mehr zehn Jahren erhaltendie Studierenden der Os na -brücker Hochschulen Ratund Unterstützung in derpsychosozialen Bera tungs -stelle an der Se danstraße.

„Studien belegen regelmäßig,wie notwendig eine Beratungs -stelle ist, die speziell an den Be -dürfnissen der Studierenden aus-gerichtet ist. Untersuchungen ma -chen deutlich, dass ein Viertel derStudierenden sich durch psychi-sche Probleme in ihrem Studiumbeeinträchtigt sehen“, betont Dr.Kerime Faris-Lewe, die die Bera -tungsstelle mit aufgebaut hat undnun nach fünf Jahren Konzen tra -tion auf Familie und Kinder erzie -hung wieder die Leitung über -nom men hat.

Thomas Müller, der ebenfallsvon Anfang an dabei ist und Faris-Lewe während ihrer Elternzeit alskommissarischer Leiter vertretenhat, stellt seit einigen Semesterndeutliche Veränderungen fest: „Dieratsuchenden Studierenden wer-den immer jünger und suchenschon im ersten Semester psycho-logische Unterstützung“. Aus vie-len Beratungsgesprächen hat erden Eindruck gewonnen, dass derLeistungsdruck sehr stark gestie-gen ist.

Erhöhte finanzielle Belastungendurch Studienbeiträge und derÜbergang von den Diplom- undMagisterstudiengängen zu Bache -lor- und Masterabschlüssen stellendie Studierenden vor neue Her -aus forderungen. Auch der Hoch -schulstandort Vechta wird vomOsnabrücker Studentenwerk be -treut. „So war es nur folgerichtig,dass wir inzwischen auch eineAußenstelle der Beratungsstelle inVechta eröffnet haben“, erläutertBirgit Bornemann, die Geschäfts -führerin des Studentenwerks.„Nach einer Testphase ist auch

Nach zehn Jahren ist die psy-chosoziale Beratungsstelle als Ab -teilung des Osnabrücker Stu den -tenwerks etabliert und bes tensaufgestellt. Hochschul nähe, fle-xible und niedrigschwellige Ange -bo te, die auf die Be dürfnisse derStudierenden zugeschnitten sind,führen jährlich zu mehr als 2.000Beratungs kontakten.

Blumen überreichte Borne mannnicht nur zum Jubiläum, sondernzugleich als Dank für die Ver tre -tung an Thomas Müller und alsWill kommensgruß an Dr. KerimeFaris-Lewe, die sich freute, dassder Kontakt zum Studen tenwerkwährend der Fami lienphase erhal-ten blieb. Flexible Arbeits zeit -model le wurden entwickelt, die esauch jetzt möglich machen, dieAnfor der ungen von Familie undKindern mit der Leitung der psbzu verbinden.

Mit dem gesamten Team umStefan Biele, Kerstin Horngacher(Vechta), Christina Meynert, Tho -mas Müller und Martina Schniederblickt sie optimistisch auf dienächsten zehn Jahre.

shops zu besuchen. Darin wirdvermittelt, wie die Anforderungenim Studienalltag bewältigt werdenkönnen und wie man mit Lern -problemen und Prüfungsangst um -gehen kann. Manchmal helfen aucheinfache Techniken, Rede ängstezu überwinden.

dort die Beratungsstelle für vieleStudierende ein Rettungsankerund nicht mehr aus dem Studie n -alltag wegzudenken.“

Neben individuellen Beratungs -gesprächen haben Studierende inOsnabrück und Vechta auch dieMöglichkeit, Kurse und Work -

Gratulation: Thomas Müller, kommissarischer Leiter der psb, BirgitBornemann, Geschäftsführerin des Studentenwerks Osnabrück, und Dr.Kerime Faris-Lewe als psb-Leiterin (von links) freuen sich über die bis-her erfolgreich geleistete Arbeit. Foto: Michael Münch

(os) Freudige Nachricht fürdie niedersächsischen Stu -dentenwerke. Das Land er -höht den jährlichen Etatvon 14 Millionen auf 14,5Mio. Euro. Diese Summewird bis 2011 garantiert.

Diese Nachricht überbrachtedie Landtagsabgeordnete AnetteMeyer zu Strohen bei ihrem Be -such im Studentenwerk gemein-sam mit ihrem Kollegen Dr. Ste -phan Siemer aus Vechta. Ge schäfts -führerin Birgit Borne mann zeigtesich erfreut. Sie hatte sich im Julian die Land tags abge ord ne ten ge -wandt, um sie um Unter stützungzu bitten. Anlass waren die massi-ven Erhöhungen der Ener gie kos -ten und die Steige rungs raten imLebensmittel bereich. Bornemannhatte die Parlamentarier gebeten,sich bei den Haushaltsberatungenfür 2009 dafür einzusetzen, dassdie Finanzhilfe im Interesse derStu dierenden an die massiven Kos -t en steigerungen angepasst wird.

Nur dadurch würde ein Teil derMehrkosten ohne weitere Preis -erhöhungen aufgefangen.

Vom WissenschaftsministerLutz Stratmann war noch eine Er -höhung um zehn Prozent ange-dacht gewesen, also rund 1,3 Mil -lio nen Euro. Angesichts der Belas -tungen des Landeshaushaltes unddes Ziels, den Haushalt zu sanie-ren, konnte diese Auf stockungjedoch nicht in voller Höhe reali-siert werden. Von den geplanten500.000 Euro entfallen rund75.000 Euro auf das Studen ten -werk Osnabrück. „Damit könnenzwar nicht alle Kosten steige run -gen kompensiert werden, abereine Entlastung ist diese Zuwen -dung auf jeden Fall“, so Borne -mann.

Anette Meyer zu Strohen hattesich zuvor über die sozialen Rah -menbedingungen am Hoch schul -standort informiert. „Eine gutesoziale Infrastruktur kann für denErfolg eines Studiums entschei-dend sein“, so Meyer zu Strohen.

Eine gute Nachricht aus HannoverLand Niedersachsen erhöht 2009 Etat für die Studentenwerke

Gemeinsam: Dr. Stephan Sie -mer und Anette Meyer zu Stroh -en überbrachten Birgit Borne -mann (Mitte) symbolisch den(zusätzlichen) finanziellen Beitragdes Landes. Foto: Michael Münch

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19 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Studentenwerk aktuell

Ein guter Grund zum ausgelassenen FeiernStudentenwerk Osnabrück feierte 25-jähriges Jubiläum der Mensa am Schloßgarten

Zu Besuch bei den Bio-PionierenNiedersächsischer Landwirtschaftsminister eröffnete Aktionstag

(os) Der niedersächsischeMi nister für Ernährung,Land wirtschaft, Verbrau -cher schutz und Landesent -wicklung Hans-HeinrichEhlen eröffnete die dies-jährigen niedersächsischenBio-Mensa-Aktionstage inder Mensa am Schloß gar ten.

Ehlen nutzte die Gelegenheit,um einen Blick hinter die Kulissender preisgekrönten Mensa zu wer - fen, die seit 2004 nach EG-Öko-Verordnung zertifiziert ist. Beieinem anschließenden Mittag essen

überzeugte er sich, wie vorzüglichhier mit Bio-Produkten gekochtwird. Küchenchef Josef Schefferund sein Team bieten den Gästentäglich ein besonderes Gaumen er -leb nis. Auf dem Speiseplan standenin der Woche Genüsse aus kon trol -liert biologischer Land wirt schaft –auch Gerichte mit Bio-Fleisch. Zuden Highlights gehören der haus -ge machte Ge müse-Kar tof fel Brat -ling an Pe tersiliensoße und dermagere Bio-Schinken bra ten, densich der Minister schmecken ließ.

„Für unsere Mensen in Osna -brück und Vechta ist das Thema

ge sunde Ernährung und Bio nichtneu und erst recht kein kurzlebi-ger Modetrend. Wir bieten schonseit 1991 ökologisch erzeugte Pro -dukte an“, betont Birgit Bor ne -mann, die Geschäfts führerin desStu dentenwerks Osnabrück.

„Dieses Studentenwerk gehörtzu den Bio-Pionieren in Nie der -sachsen. Das Team der hiesigenHoch schulgastronomie bietet sei-nen Gästen bestes Hand werk inhervorragender Qualität. So wares naheliegend, die Auftakt ver an -stal tung der niedersächsischenBio-Mensa-Aktions tage hier zuprä sentieren“, erklärt Eb er hardRöhrig van der Meer, Ge schäfts -füh rer von U.plus-Agentur fürUm welt kommunikation des Um -welt zen trum Hannover.

Im Foyer luden das WABE-Zen trum Wallenhorst und dieÖko logische Gemeinschaft Osna -brücker Land die Mensagäste imFoyer zum Naschen und Ge nies -sen ein. Die Mitarbeiter des Um -welt zentrum Hannover e.V. infor-mierten und befragten die Gästerund um das Thema Bio in derMensa. Insgesamt sieben Bio-Mensa-Aktionstage in Osnabrück,Han no ver, Emden, Wilhelmshavenund Göttingen fanden im Oktoberund November 2008 statt.

(os) Sekt und gelbe Rosenfür die ersten 25 Stu die ren -den, Geburtstags menü undein riesiger Kuchen für dieBesucher, dazu farbenfro-he Theater dar steller, dieein Ständ chen mit Frei kar -ten des Theaters belohnen.Das Studentenwerk hat sichallerlei einfallen lassen, umdas 25-jährige Jubiläum derSchloßgarten mensa mit sei -nen Gästen zu feiern.

Die Eröffnung der Mensa 1983be deutete einen erheblichen Fort -schritt bei der Schaffung einer gu -ten sozialen Infrastruktur am Hoch - schul stand ort Innenstadt. Heuteist ein qualitativ hochwertiges undpreiswertes Verpflegungs an gebotfür die Studierenden und Be diens -teten aus dem Studien alltag nichtmehr wegzudenken.

Dabei lässt sich die Zu frie den -heit der Gäste an den Wän denab lesen. Dort hängen inzwischenzahlreiche Gol dene Tab letts, dieimmer wieder beim jährlichenWett bewerb der Zeit schrift „Uni -cum“ um den Titel „Men sa desJahres“ errungen werden konn ten.Erst im letzten Jahr wurde dieSchloßgartenmensa mit dem Preisals „Big Player“, als am bestenplat zierte Mensa unter Groß men -sen ab 3.000 Essen täglich ausge-zeichnet.

„Das Ernährungsbewusstseinvie ler Gäste hat sich in den letzten25 Jahren verändert“, berichtetAnnelen Trost, die Leiterin derAbteilung Hochschulgastro nomieim Studentenwerk. „Wir sehen dasan der großen Nach frage unseresAngebotes im Be reich der Pro -duk te aus kontrolliert biologischemAnbau und der vegetarischen Ge -rich te sowie beim Fleisch aus art-gerechter Tierhaltung“.

Und Birgit Bornemann, die Ge -schäftsführerin des Studenten werksergänzt: „Schon seit 1991 bietenwir ökologisch erzeugte Produktean. Unsere Mensen tragen so auchzu einer gesunden Ernährung vonStudierenden bei. Studentenwerkeinsgesamt haben hierbei eine Vor -reiterrolle ge spielt und sind regel-rechte Bio-Trendsetter“, so Bor ne -mann. Küch en chef Josef Schefferer läu tert die Verarbeitung derhoch wertigen Waren. „Un se remo derne küchentechnische Aus -

stat tung gewährleistet das je weilsschonendste Garverfahren. So wer -den Vitamine und Nähr stof fe weit-gehend erhalten. Bei den Re -zepten versuchen wir möglichstfettreduzierte Varianten zu ent-wickeln. Und auch die Salate be -reiten wir frisch zu, lassen sie alsonicht gewaschen und geschnittenanliefern, so dass die Vitamine er -hal ten bleiben“.

„Mensen und Cafeterien erfül-len noch weitere Funk tionen“, be -tont Bornemann. „Sie sind wichtigeOrte der Kommu nikation, die Er -ho lung und Ent spannung bieten.Vie le Stu dierende nutzen die Ca -fe terien, um sich in Arbeits grup penzu treffen oder mit Laptop ihreSe minare vorzubereiten“.

Zum runden Geburtstag derMensa am Schloßgarten gab esnoch eine Überraschung: Die

Gäs te wurden mit einem beson-deren Ge burts tags-Menü, beste-hend aus mehreren Gän gen, zu

einem Jubiläums-Son der preis ver-wöhnt. Ein Angebot, das gernewahrgenommen wurde.

Feiern: Birgit Bornemann, Geschäftsführerin des Studentenwerks (3.v. l.) und Annelen Trost, Leiterin der Abteilung Hochschulgastronomieumrahmt von den „vier Elementen“ des Theaters Osnabrück.

Foto: Michael Münch

Genießen: Birgit Bornemann, Heiner Ehlen und Eberhard Röhrig vander Meer. Foto: Michael Münch

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20Forschung - Lehre - Studium Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

„Sportliche“ Mathe-Tüftler ausgezeichnetPreisverleihung des Schülerwettbewerbs Mathematik/Informatik der Universität Osnabrück

ter tomographie geht, Mathematikund Informatik sind überall.

Die Osnabrücker Wettbe -werbs aufgaben sind aus einemkon kreten Praxisproblem hervor-gegangen, bei dem es um die jähr-liche Spielplanung von Sportligengeht. Zwei Aufgaben waren zumKnobeln und ließen sich ähnlichwie ein Sudoku per Hand lösen.Für die beiden anderen Aufgaben

mussten die jugendlichen Informa -tik freaks ein Programm für einenComputer schreiben, das einembei der Suche nach geeignetenPlänen hilft. „Die Anzahl der Mög -lich keiten ist bei praktischen Op ti -mie rungsproblemen jedoch so rie-sig, dass ein Computer Jahre odersogar Jahrhunderte rechnen müs-ste, wenn er alle Möglichkeitendurchprobieren wollte“, erläutertdie Juniorprofessorin. „Daher mussman sich intelligentere Optimie -rungs verfahren überlegen“.

Die Osnabrücker Mathemati ke - rin zeigte sich bei der Preis ver lei -hung im Zimeliensaal der Universi -tätsbibliothek erfreut über dieQua lität der eingeschickten Lö sun - gen. „Wir konnten mit den Wett -be werbsaufgaben den Schü lerin -nen und Schülern hoffentlich zei-gen, dass Mathematik und In for - matik interessante Gebiete sind

„Mathematik und Informatiksind nicht nur Theorie, sondernbe gegnen uns ständig im täglichenLeben“, so die Organisatorin desWettbewerbs, JuniorprofessorinDr. Sigrid Knust. Ob es zum Bei -spiel um die Optimierung vonSchicht- oder Fahrplänen, dasVerschlüsseln von Daten, dieStimm auszählung am Wahlabend,den MP3-Player oder die Compu -

und bei Alltagsproblemen helfenkön nen. Durch den Einsatz vonOp timierungsverfahren könnenUmwelt und Ressourcen ge schont,Kosten gespart oder Men schenbessere Arbeitsbedingungen er -mög licht werden.“

Alle Teilnehmer an der Preis -ver leihung erhielten von Vize prä -si dent Prof. Dr. Thomas Vogtherreine Urkunde und ein Informatik-Buch, gestiftet von der Uni ver si -täts gesellschaft. Für besondersgute Lösungen wur den SebastianHätälä, Jan-Hendrik Arling, Chris -toph Schlaak (alle GymnasiumCarolinum), Matthias Hoelzel (Jo -han nes-Kepler-Gymnasium Ibben -bü ren), Linus Scholz (GymnasiumMelle), Attila Meeßen (Abend gym -na sium Sophie-Scholl Osnabrück),Johanna Lies brock und Zarah Yas -min Dieterle (beide Fürstenberg-Gymnasium Recke) ausgezeichnet.

(ul) Mathematik und Informatik haben oft den Ruf,schwierig und nicht besonders spannend zu sein. DiesesVorurteil versuchte jetzt ein Schülerwettbewerb desFachbereichs Mathematik/Informatik der UniversitätOsnabrück auszuräumen. 37 Schülerinnen und Schülervon zehn Schulen aus Osnabrück und Umgebung nahmenan dem Wettbewerb zum Thema Sportligaplanung teil; inder zweiten Dezemberwoche fand nun die Preis ver lei -hung statt. Die besten Lösungen präsentierten die Tüft lerder Osnabrücker Gymnasien „In der Wüste“ und „Caro -linum“ sowie der Gymnasien in Melle und Nord horn.Diese Schulen erhielten einen Sonderpreis der Uni ver si -täts gesellschaft. Der 1. Preis für die beste Schü ler leistungging an Sebastian Hätälä vom Gymnasium Carolinum.

Die Preisträger des Schülerwettbewerbs wurden von VizepräsidentProf. Dr. Thomas Vogt herr (rechts) und Juniorprofessorin Dr. Sigrid Knust(links) zu ihren ausgezeichneten Leistungen beglückwünscht.

Fotos: Utz Lederbogen

Der 1. Preis des Schülerwettbewerbs Mathematik/Informatik der Un iver -sität Osnabrück ging an Sebastian Hätälä vom Gymnasium Caro li num.Neben ihm die Juniorprofessorin Dr. Sigrid Knust, die den WettbewerbSportligaplanung organisierte.

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22Namen und Nachrichten Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Jubiläen

Seit 25 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt sind:

Prof. Dr. Peter Elflein Fachbereich Erziehungs- undKulturwissenschaften

Christiane TillnerStabsstelle WWT

Claus WeimerUniversitätsbibliothek

Gabriele HikadeFachbereich Biologie/Chemie

Seit 40 Jahren im ÖffentlichenDienst beschäftigt ist:

Helga HoffmannUniversitätsbibliothek

Neu an der Uni

(os) Eine der klassischen Fragen inder Allgemeinen Psychologiebezieht sich auf das sogenannteBindungs-Problem. Ein Beispiel da -für: Eine Tomate ist rund und rot.Wie nun lässt sich im Gehirn, woFarbe und Form in unterschiedli-chen Arealen verarbeitet werden,beides so zusammenführen, dassaus einer runden Gestalt und derroten Farbe die Tomate als einekohärente Entität erkannt wird?Bislang wurde von vielen Wissen -schaftlern der Ansatz vertreten,dass Information im Gehirn hier-archisch verarbeitet wird. Analogzu einer Pyramide an deren Fußdie Verarbeitung sehr simplerEigenschaften steht und an derenSpitze eine „Tomatenzelle“ übrigbliebe. Prof. Dr. Thomas Gruber,seit 1. Oktober 2008 Leiter desFachgebiets Allgemeine Psycho -logie I, vertritt eine andere These:„Alle Informationen, die zum Ge -samtbild ,Tomate‘ beitragen, wer - den in verteilten Hirnarealen ver-arbeitet. Diese Areale synchroni-sieren ihre Aktivität in einem Fre -quenzband über 25 Hertz.“ Die sesso genannte Gam ma-Band, wel-ches im Elektro enzephalogramm(EEG) sichtbar wird, ist nach An -sicht Grubers und einiger Kolle gendie einigende Frequenz, die das

Gruber zunächst in Leipzig tätig,bis ihn der Ruf nach Osnabrücker reichte. Hier sieht er unter an de -rem durch die Möglichkeit von Ko - operationen mit dem Insti tut fürKognitionswissen schaften (IKW)und den renommierten an derenLehrstühlen des Instituts für Psy -chologie hervorragende Ar beits -bedingungen, denn: „Die Er for -schung der neuronalen Grund -lagen von Wahrnehmungs- undGe dächtnismechanismen liegt jaan einer Schnittstelle zwischenPsychologie und den kognitivenNeurowissenschaften.“ WeitereSchwerpunkte beziehen sich vorallem auf die Entwicklung neuerMethoden zur Analyse von EEGDaten und deren Anwendung inForschung und Praxis.

Doch apropos EEG: Sind inZei ten der bildgebenden Ver fah -ren wie der Magnet resonanz to -mo graphie EEG-Methoden nichtaußer Mode. Gruber verneint:„Für unser La bor richten wir ge -rade ein EEG mit 128 Elektrodenein. Damit ist es möglich dieQuel len von Hirn aktivität sehrgenau zu bestimmen und das EEGwird quasi selbst zum bildgeben-den Verfahren. Zu sätzlich hat dasEEG den Vorteil die zeitliche Dy -na mik verschiedenster Hirnfunk -tio nen erfassen zu können.“ Ins -gesamt also beurteilt der Psycho -loge die wissenschaftlichen Mög -lich keiten hier in Osnabrück alssehr gut: „Ich bin überzeugt, dassich hier meinem Beitrag zu derFrage ,wie die Welt in unseremKopf entsteht‘ leisten kann.“

Gehirn zur Lösung des Bin dungs-Problems verwendet. Inso fern al -so eine Informationsverarbeitung,die in Form einer auf den Kopfgestellten Pyramide verläuft.

Wer sich mit solchen Fragenbe fasst, muss ein exzellenter Ken -ner der Funktionsweise des EEGsein. Und da kann der Wissen -schaftler auf fundierte Kenntnisse

zurückgreifen. Geboren 1968 inBöb lingen, absolvierte er nachdem Abitur nämlich zunächst einStu dium zum Diplom-Ingenieur anei ner Berufsakademie, in der ersich insbesondere mit der Sig nal -verarbeitung befasste. „Dort lern -te ich die Grundlagen kennen, diemir später beim Verständnis derInformationsverarbeitung im Ge -hirn zugute kamen.“

Von 1992 bis 1998 folgte danndas Studium der Psychologie an

der Uni versität Konstanz, welchesGru ber mit einer Diplomarbeitüber Aufmerksamkeitsmechanis -men abschloss. Und bereits in die-ser Zeit zeigte sich sein besonde-res Interesse an der Funk tions -weise des Gehirns. Nach einemInterregnum an der neuropsycho-logischen Rehabilitationsklinik Ich -en hausen, nahe der Stadt Ulm, be -gann er seine Promotion. Themader 2001 eingereichten Unter -suchungen waren mit Hilfe desEEG gemessene Zusammenhängevon unbewussten und bewusstenGedächtnisinhalten.

Die nächsten drei Jahre ver-brachte Gruber am Lehrstuhl fürKog nitive Neurowissenschaftender Universität Liverpool. „DieZeit im Ausland war für mich einesehr wertvolle Erfahrung.“

Zurück in Deutschland war

Prof. Dr. Thomas GruberFoto: Elena Scholz

(sf) Besondere Auszeichnungfür Prof. Dr. Heike Jochum:Die Wissenschaftlerin desFach bereichs Rechtswissen -schaf ten hat bei der Wahlzum „Professor des Jahres2008 – Wegbereiter für Kar -rieren“ des Unicum Verlagesin der Kategorie Wirtschafts -wissenschaften und Jura mitdem dritten Platz eine hervor-ragende Platzierung unter denersten zehn Wissenschaftlernerreicht. Jochum freut sichbesonders über ihre gute

Platzierung bei dem Wett be -werb: „Die Platzierung ehrtmich sehr und ich sehe sie alsAnerkennung für die Arbeit,die wir hier am Ins titut lei-sten. Neben uns ist nur nochein juristischer Lehr stuhl aus-gewählt worden, der Platz 6erreichte. Unser Ziel für daskommende Jahr ist, diese gutePlatzierung jedenfalls zu haltenund vielleicht noch zu verbes-sern.“ Bei dem Wettbewerbdes Unicum-Ver lages werdenjedes Jahr Lehrende von Uni -versitäten und Fachhoch schu -len ausgezeichnet, die sichneben der Lehre zusätzlichum die Be rufsorientierungund die be rufliche Vermittlungihrer Stu denten bemühen.Der Wett bewerb rückt damitHoch schullehrer in den Blick -punkt, die Praxisnähe be wei -sen und bei denen neben derklassischen Wissensver mitt -lung auch die berufstypischenSoftskills auf dem Lehrplanstehen, wie der Vermittlungvon Präsentation stechniken,Kommunika tions fähigkeit undKonfliktmanagement.

Fachbereich Humanwissen schaften:Prof. Dr. Thomas Gruber

(os) Der Redaktionsschlussfür die kommende Ausgabeder Universitätszeitung ist der20. März 2009. Beiträge bittean: Oliver SchmidtTel. (0541) 969-4516 [email protected]

Wissenswert

Wissenswert

Redaktionsschluss

Auszeichnung fürOsnabrücker Juristin

Prof. Dr. Heike JochumFoto: Elena Scholz

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23 Zeitung Universität Osnabrück 2008/4 Namen und Nachrichten

Ruf angenommen

Ruf erhalten

Ruf abgelehnt

Prof. Dr. Dirk SiepmannFoto: Elena Scholz

(os) Sprachen haben ihn seit sei-ner Schulzeit interessiert, erklärtProf. Dr. Dirk Siepmann, der seitMärz 2006 am Institut für An -glistik/Amerikanistik in der Fach -didaktik des Englischen tätig ist. Sowar seine Studienwahl nach demAbitur in Mülheim an der Ruhrfolgerichtig: Von 1988 bis 1994studierte er Anglistik, Französistikund Italianistik für das Lehramt anGymnasien. Nach erfolgreichemAbschluss des Ersten und ZweitenStaatsexamens jedoch zeigte sich,dass in Nordrhein-Westfalen kei -ne Gymnasialstellen für dieseFächer kombination zur Verfügungstanden. Siepmann wich an einBerufskolleg aus, eine Tätigkeit,die ihn mit vielen interessantenneuen didaktischen und auch pä -da gogischen Aufgaben konfron-tierte. So unterrichtete er bei-spielsweise Wirtschaftsenglisch amWirtschaftsgymnasium oder tech-nisches Englisch für Bau denk mal -pfleger. „Da lernte auch ich viel

Nach Osnabrück

Dr. Peter Graumann, Uni -ver sität Freiburg, an den Fach -bereich Biologie/Chemie, Profes -sur für Mikrobiologie

Prof. Dr. Margit Eckholt,Philosophisch-theologische Hoch -schule des Salesianer Don BoscosBene diktbeuren, an den Fachbe -reich Erziehungs- und Kultur -wissenschaften, Professur fürSystematische Theologie: Dogma -tik (mit Fundamentaltheologie)

Prof. Dr. Christoph Lou -ven, Katholische UniversitätEichstätt-Ingolstadt, an den Fach -bereich Erziehungs- und Kultur -wissenschaften, Professur fürSystematische Musikwissenschaft

Dr. Matthias Bohlender,Humboldt Universität zu Berlin,an den Fachbereich Sozialwissen -schaften, Professur für PolitischeTheorie

Dr. Martin Steinhart, Max-Planck-Institut Halle, an den Fach -bereich Biologie/Chemie, Profes -sur für Physikalische Chemie

Aus Osnabrück

Prof. Dr. Martin Riedmiller,Fachbereich Mathematik/Infor -matik, an die Universität Freiburg,Professur für Maschinelles Ler nenund Natürlichsprachliche Systeme

Nach Osnabrück

Dr. Christian Hess, Fritz-Haber-Institut der MPG Berlin, anden Fachbereich Biologie/Chemie,Professur für Physikalische Che -mie

Neu an der UniNach Osnabrück

Dr. Beate Wischer, UniversitätBielefeld, an den Fachbereich Er -ziehungs- und Kulturwissenschaf -ten, Professur für Schulpädagogikmit dem Schwerpunkt Schulfor -schung/Schultheorie

Dr. Steven James Hum -phrey, University of Nottingham,an den Fachbereich Wirtschafts -wissenschaften, Professur für Mi -kro ökonomik, insbesondere Infor -mationsökonomik

Dr. Yves D`hulst, UniversitätLeiden, an den Fachbereich Sprach-und Literaturwissenschaft, Profes -sur für Romanische Sprachwissen -schaft

Dr. Joachim Wilde, Institut fürWirtschaftsforschung Halle, an denFachbereich Wirtschaftswissen -schaften, Professur für Ökonome-trie und Statistik

Prof. Dr. Philipp Maaß, TUIlmenau, an den Fachbereich Physik,Professur für Theoretische Physik

Dr. Alois Paul Knobloch,Daimler AG Stuttgart-Möhringen,an den Fachbereich Wirtschaftswis -senschaften, Professur für Inter -national Accounting

Dr. Sandra Bohlinger, TUBerlin, an den Fachbereich Er -ziehungs- und Kulturwis sen -schaften, Professur für Berufs -pädagogik

Prof. Dr. Mirco Imlau, Uni -versität Osnabrück, an den Fach -bereich Physik, Professur fürExperimentelle Physik, Schwer -punkt Optik/Photonik

Darüber hinaus hat Siepmann,der bereits kurz nach seiner An -kunft hier an der Universität zweiweitere Rufe erhielt, das Schrei -ben in der Fremdsprache, dieÜber setzungswissenschaft und dieVer bindung von Korpuslinguistikund Fremdsprachenunterricht alsbesondere Schwerpunkte. Undzusätzlich leitet er auch noch Wis -senschaftler anderer Disziplinenim Publizieren englischsprachigerFachtexte an. Allesamt For schungs-und Lehrinteressen, die er an demFachbereich, der sich mitten imGenera tionswechsel befindet, her-vorragend wahrnehmen kann:„Wir sind hier ein relativ jungesund sehr engagiertes Team mitzahlreichen Neu berufenen, dieeinen großen Gestaltungswillenmit bringen. Das macht die Arbeitsehr interessant.“

Fachbereich Sprach- und Litera tur -wissenschaft: Prof. Dr. Dirk Siepmann

begann Siepmann an seiner Pro -motion zu arbeiten, einer Unter -suchung über Diskursmarker inFachtexten, welche er 2003 ab -schloss. Bereits während dieserPhase seiner akademischen Lauf -

bahn war Siep mann verbeamtetund als Stu dienrat an die Univer -sität Siegen abgeordnet worden.„Dadurch hatte ich einerseits denVorteil, mich nicht fragen zu müs-sen, wie es danach weitergehensollte; andererseits musste ich eineex trem hohe Zahl von Stun den ge -ben, zwischen 13 und 17 Se mes -terwochenstunden, was die Arbeitan der Habilitation behinderte.“

Schon als Student hatte Siep -mann bei Krupp in Essen an einerDatenbank für Übersetzungen mit -gearbeitet, was ihm auch späterbei seiner wissenschaftlichen Ar -beit zugute kommen sollte. So isteines seiner Forschungs projektehier in Osnabrück die Erstellungeines digitalen deutsch-englischenWörterbuches mit sehr detailrei-chen Artikel struk turen, und zwarnach Sachgruppen strukturiertund nicht in alphabetischer Ord -nung. „Auf diese Weise wird eszum Beispiel möglich, dass je -mand, der sich für die Reparaturvon Autos interessiert, gleich alleWortverbindungen zu diesem The -ma zusammen hat. So kann gezieltge lernt werden.“

von meinen Schülern, zum Beispielim Bereich Architektur.“ An einerHöheren Handelsschule war Siep -mann in dieser Zeit ebenfalls tätig;der Vorteil dieser nicht ganz soalltäglichen Arbeit für Gymnasial -lehrer: „Ich bekam Ein blick in vieleverschiedene Schulformen, wasmir im Gym nasium verwehrt wor-den wäre.“ Während dieser Zeit

(os) Dr. Arnulf von Scheliha,Pro fessor für SystematischeTheologie am Institut fürEvan gelische Theologie derUniversität Osnabrück, hateine Einladung erhalten, in derKollegperiode 2009/2010 alsFellow am Zentrum für Re li -gion, Wirtschaft und Politikdes Collegium Helveticum inBasel zu arbeiten. Er wird indieser Zeit in einer interdiszi-plinären Arbeitsgruppe zumThema „Religion und Legi ti -mität“ forschen.

Wissenswert

Fellow

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24Uni-Spiegel Zeitung Universität Osnabrück 2008/4

Menschen an der Uni: Volker Peters

(os) Studierendenverwaltung istfür Volker Peters alles andere alseine staubtrockene Angelegenheit.Seit dem 15. September arbeitetder gebürtige Münsteraner imStu die ren densekretariat und wirddort demnächst die Leitung vonWolf gang Meschke übernehmen,der dann in den Ruhestand geht.„Es handelt sich um ein spannen-des Aufgabengebiet, das in den ver -gangenen Jahren und auch nochaktuell beispielsweise durch dieEinfüh rung von Studienbeiträgeund die Umstellung auf Bachelor-und Mas terstudiengänge starkenVerände run gen unterliegt“, so der31-Jährige.

Im Jahre 1998 begann Petersdie Ausbildung im gehobenen Ver -waltungs dienst bei der Stadt Mün -ster. Das daran gekoppelte Fach -hoch schulstudium schloss er alsDiplom-Verwaltungswirt im Jahr2001 ab. „Die Schwerpunkte die-ses Studiums lagen auf rechts wis -sen schaftlichen Themen wie bei -spiels weise das Verwaltungsrecht,Staats recht und Sozialrecht.“Darüber hinaus wurden aber auchFächer wie Psychologie und Sozio -logie behandelt. Insgesamt einKanon von Disziplinen, der ihmnach Abschluss dieses dualen Aus -

bildungsprogramms sehr zugutekam. Von 2001 bis zum Sommer2008 war Peters sodann in seinerHeimatstadt an der UniversitätMünster tätig. Zunächst einmaldurchlief er dort in einem ein-jährigen Rotationsverfahren dieverschiedenen Verwaltungs berei -che und konnte auch erstmals fürmehrere Monate in die Arbeit imStudierendensekretariat herein-schnuppern.

Nach vierjähriger Tätigkeit imGebäudemanagement übernahmPeters die Zuständigkeit für dieZulassungsverfahren in den ört-lich beschränkten Studiengängen.

„Nach meinen ersten positivenErfahrungen in diesem Bereichwar ich froh, nun dauerhaft in derStudierendenverwaltung beschäf-tigt zu sein.“ Doch damit nichtgenug. Neben der Arbeit absol-vierte Peters berufsbegleitend ander Verwaltungs- und Wirt schafts -aka demie Münster ein Weiter bil -dungs studium zum Verwaltungs-Betriebswirt (VWA). Dabei stan-den insbesondere Themen wieOrganisation und Wirtschaft, aberauch Kurse in Kommunikationund Konfliktmanagement im Vor -der grund. „Insbesondere die Be -wältigung des Studienprogrammsneben dem Beruf war für micheine große Herausforderung.“

Nun also der Wechsel an dieungleich kleinere Universität imniedersächsischen Osnabrück. Da -mit verbunden war für Peters vorallem das Einarbeiten in gänzlichneue Gesetze und Ver ordnungen,denn: „Obwohl beide Städte janur gut 50 Kilometer voneinanderentfernt sind, ist mit dem Wech -sel von einem Bundes land zumanderen viel verbunden.“ Alleindie Vorgaben, welche Vor bil dun -gen den Zugang zu einem Hoch -schulstudium eröffnen, sind inNordrhein-Westfalen gänzlich an -ders geregelt als hier in Os na -brück. Doch mittlerweile hat sichder Beamte einen soliden Über -blick verschafft. „Dabei ha ben mirnicht zuletzt auch die Kollegenhier im Studieren den sekretariatund insbesondere Herr Meschkesehr geholfen.“

Im Privaten ist Volker Peters,der vor Kurzem auch sei ne Woh -nung diesseits der Landes grenzegenommen hat, ebenfalls in Osna -brück an gekommen. „Auch wennich von der Stadt bislang nochnicht allzu viel gesehen habe – wasmir hier bereits gefällt, ist dererste Eindruck der Innenstadt undauch die morgendliche Rad streckemit Blick auf die Katha rinenkirche.Da mit kann ich auf alle Fälle sehrgut leben.“

(ul) An unserer Uni ver si -tät gibt es täglich Neu ig - keiten, die da rauf warten,an die Medien „verkauft“zu werden. Dies istAufgabe der Presse stelle.Wir bieten Stu die ren den,die Spaß an Kom mu ni ka -tion und In t e resse amJournalis mus ha ben, einsechswöchiges un be zahl -tes Pflicht prak ti kum an. Schicken Sie Ihre Be -werbung an die Uni ver -sität Os na brück, Presse -stelle, Neuer Gra ben/Schloss,49069 Osna brück, Tel. (0541) 969-4370, E-Mail: utz.lederbogen @uni-osnabrueck.de

Wissenswert

Wissenswert

Pressestelle der Uni bietet Praktikum an

Volker Peters Foto: Elena Scholz

(os) Gast an der MoskauerElite universität MGIMO warvor Kurzem Prof. em. Dr.Rainer Eisfeld. Der Emeritusder Universität Osnabrück istseit 2006 Vorstandsmitglied derInternational Political ScienceAssociation, er wurde zu vierVorlesungen eingeladen: überGrundfragen der Demokratieund der Politikwissenschaft,über Aspekte des politischenSystems der Bundesrepublikund über aktuelle Problemedeutscher Politik. Das Mos -kauer Staatliche Institut fürInternationale Beziehungen(MGIMO), 1944 als Institut fürInternationale Beziehungen ge -gründet, besitzt heute denStatus einer Universität, unter-steht aber nach wie vor demrussischen Außenministerium.Dort wird der Diplomaten -nachwuchs der RussischenFöderation ausgebildet, ebensoauf der Basis von Partner -schaftsabkommen zahlreicheausländische Studierende –auch deutsche.

Zu den Ehren doktoren desMGIMO zählt unter anderemEx-Außenminister Hans-Die -trich Genscher. „Meine Gast -vorlesungen“, so Prof. Eisfeld,„befass ten sich mit der De mo -kratie im Zeitalter von Glo ba li -sierung, weltweiten Migrations -be we gungen und aktuellerWirt schafts krise. Statt für denneo-liberalen ‚schlanken Staat’,der auf Privatisieren, Aussour -cen und Aussteigen setzt, plä-diere ich für einen neuen NewDeal: für robuste staatliche Re -gulierung des ‚corporate capita-lism’, für Ausweitung wirt-schaftlicher und sozialer Demo -kratie, für mehr Mitbestimmungethnischer und kultureller Min -derheiten – und für eine Poli -tik wissenschaft, die der Analysesolcher strittiger, nicht leicht zulösender Fragen breiten Raumwidmet, statt sich zu sehr zubeschränken auf eine Art Be -triebswirtschaftslehre des Par -la ments- und Parteien staats.”

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