neues Deckblatt mit Textbaustein · Das Betriebshandbuch richtet sich an Ingenieure und...

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Operation Manual ABB Turbo Systems LtdABB Turbocharging ABB Turbo Systems Ltd CH 5401 Baden Type TPS 57E01 HT842251 n Mmax 702 t Mmax 680 n Bmax 667 t Bmax 650 1/s °C SOLD08 00410 12 60 60 Year 2016 made in Switzerland Application according to the Operation Manual kg HZTL2410 German TPS 57E01 Original Operation Manual

Transcript of neues Deckblatt mit Textbaustein · Das Betriebshandbuch richtet sich an Ingenieure und...

Operation Manual

ABB Turbocharging ���

ABB Turbo Systems LtdCH 5401 Baden

Type TPS 57E01 HT842251

nMmax 702 t Mmax 680

nBmax 667 t Bmax 6501/s °C

SOLD08 00410 12 60 60

Year 2016made in Switzerland

Application according tothe Operation Manual

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TPS 57E01

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Operating condition and replacement intervals

The operational limits for the turbocharger nBmax, tBmax, nMmax, tMmax, inspection- and replacement intervals for the compon-ents concerned on the rating plate are valid for the operational mode and compressor inlet condition, which has been agreed upon between the engine builder and ABB.

Note: Replacement intervals of components depends on the load profi le, turbine inlet temperature, suction air temperature and turbocharger speed. In case the operation conditions differs signifi cantly from what is considered to be normal for the cur-rent application, it is recommended to contact ABB for a re-calculation of replacement intervals. Frequent load alterations, high temperatures and high speed lower the life of components.

Unless otherwise agreed, the application limits nMmax, tMmax are valid for the test operation for a limited time.

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorbemerkungen 1.1 Zweck des Handbuchs 1.2 Aufbau und Funktion 1.3 Bestimmungsgemässe Verwendung des Turboladers 1.4 Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile 1.5 Zu beachtende Hinweise 1.6 Symbole und Definitionen 1.7 Leistungsschild Turbolader 1.8 Kontaktadresse und Kundendienst

2 Sicherheit 2.1 Einleitung 2.2 CE-Konformität 2.3 Definition von Gebotszeichen 2.4 Definition von Sicherheitshinweisen 2.5 Warnschilder am Turbolader 2.6 Sicherer Betrieb und Unterhalt 2.7 Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.8 Verwendung von ABB Turboladern auf Gasmotoren 2.9 Periodische Kontrolle der Druckbehälter 2.10 Heben von Lasten

3 Inbetriebnehmen 3.1 Ölversorgung 3.2 Prüfarbeiten 3.3 Inbetriebnehmen nach Ausserbetriebnahme

4 Betrieb 4.1 Lärmemission 4.2 Servicearbeiten 4.3 Erwartete Austauschintervalle 4.4 Drehzahlmessung 4.5 Stoppen des Motors

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5 Wartung 5.1 Vorwort zur Wartung 5.2 Verdichter reinigen im Betrieb 5.3 Turbine reinigen im Betrieb 5.4 Komponenten mechanisch reinigen

6 Beheben von Störungen 6.1 Störungen beim Starten 6.2 Pumpen des Turboladers 6.3 Störungen im Betrieb 6.4 Störungen beim Stoppen 6.5 Drehzahlmesssystem

7 Abbau und Anbau 7.1 Transport 7.2 Gewichte Turbolader 7.3 Turbolader abbauen 7.4 Turbolader anbauen

8 Demontage und Montage 8.1 Einleitung 8.2 Gewichte Baugruppen 8.3 Turbolader demontieren und montieren 8.4 Axialspiel A und Radialspiel B 8.5 Radialspiele N und R 8.6 Tabelle der Anziehmomente

9 Ausserbetriebnehmen 9.1 Turbolader stillsetzen

10 Turbolader konservieren 10.1 Ausserbetriebnehmen des Motors bis zu 12 Monate 10.2 Ausserbetriebnehmen des Motors länger als 12 Monate

11 Turboladerbestandteile entsorgen

12 Ersatzteile 12.1 Ersatzteilbestellung 12.2 Ansicht Turbolader mit Teilenummern 12.3 Ansicht Rotorblock mit Teilenummern

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Zweck des Handbuchs 1.1 Seite 3

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Vorbemerkungen

Zweck des Handbuchs 1.1

Dieses Betriebshandbuch gehört zum Turbolader mit identischer HT-Nummer (01), siehe Deckblatt Betriebshandbuch und Leistungsschild Turbolader.

Betriebshandbuch

Dieses Betriebshandbuch ermöglicht es, den Turbolader von ABB Turbo Systems kennenzulernen und bestimmungsgemäss zu nutzen.

Das Betriebshandbuch vermittelt wichtige Informationen, damit der Turbo-lader sicher, sachgerecht und wirtschaftlich betrieben werden kann.

Das Betriebshandbuch ergänzt und erweitert bestehende nationale Vor-schriften über Arbeitssicherheit und Unfallverhütung.

Zielgruppe

Das Betriebshandbuch richtet sich an Ingenieure und ausgebildete Me-chaniker, die für den Betrieb des Motors und den daran angebauten Tur-bolader verantwortlich sind.

Verfügbarkeit des Betriebshandbuches

Am Einsatzort des Turboladers muss immer ein Betriebshandbuch vor-handen sein.

Alle Personen, die den Turbolader betreiben oder daran arbeiten, haben das Betriebshandbuch gelesen und verstanden.

1 1.1

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Aufbau und Funktion 1.2

1 Saugstutzen / Filterschalldämpfer 8 Gasaustrittsflansch 2 Verdichtergehäuse 9 Düsenring 3 Diffusor 10 Turbinengehäuse 4 Lagergehäuse 11 Lagerflansch turbinenseitig 5 Axiales Schublager 12 Lagerflansch verdichterseitig 6 Radiales Gleitlager (nur turbinen-

seitig sichtbar) 13 Verdichterrad

7 Turbine

1.2

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Aufbau und Funktion 1.2 Seite 5

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Funktionsbeschreibung

Der Turbolader ist eine Strömungsmaschine und besteht aus folgenden Hauptkomponenten:

Turbine Verdichter

Diese sind mit einer gemeinsamen Welle verbunden.

Die Abgase des Diesel- oder Gasmotors strömen durch das Turbinenge-häuse (10) und den Düsenring (9) auf die Turbine (7).

Die Turbine (7) nutzt die im Abgas enthaltene Energie zum Antrieb des Verdichterrades (13), wobei durch den Verdichter Frischluft angesaugt und vorverdichtete Luft in die Zylinder des Motors gedrückt wird.

Die Abgase gelangen durch die am Gasaustrittsflansch (8) angeschlosse-ne Abgasleitung ins Freie.

Die Luft, die für den Betrieb des Diesel- oder Gasmotors benötigt und im Turbolader verdichtet wird, gelangt durch den Saugstutzen oder den Fil-terschalldämpfer (1) in das Verdichterrad (13). Sie durchströmt den Dif-fusor (3) und verlässt den Turbolader durch den Auslass am Verdichter-gehäuse (2).

Der Rotor läuft in zwei radialen Gleitlagern (6), welche sich in den Lager-flanschen (11/12) zwischen Verdichter und Turbine befinden. Das axiale Schublager (5) befindet sich zwischen den beiden radialen Gleitlagern.

Die Lager sind an einem zentralen Schmierölkanal angeschlossen, der vom Schmierölkreislauf des Motors gespeist wird. Der Ölaustritt liegt im-mer an der tiefsten Stelle des Lagergehäuses (4).

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Bestimmungsgemässe Verwendung des Turboladers

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Bestimmungsgemässe Verwendung des Turboladers 1.3

HINWEIS

Der von ABB Turbo Systems gelieferte Turbolader ist für den Einsatz an Dieselmotoren entwickelt worden, um die für den Betrieb des Motors benötigte Luftmenge und Ladedruck zu erzeugen. Für den beabsichtigten Einsatzzweck des Motors wurden vom Mo-torenbauer Informationen an ABB Turbo Systems gegeben, woraus die auf dem Leistungsschild des Turboladers spezifischen Einsatzgrenzen (wie Drehzahlen, Temperaturen, Wechselzeiten / Austauschintervalle) bestimmt wurden. Eine Verwendung im Zusammenhang mit einem Gasmotor erfordert, dass der Motor nicht in einer potenziell explosiven Umgebung installiert ist, und dass Vorkehrungen getroffen sind, damit der Maschinenraum als Ganzes als nicht explosionsgefährdet eingestuft wird. Jeder darüber hinausgehende Gebrauch gilt als Sonderanwendung, die mit ABB Turbo Systems abgeklärt werden muss. Für weitergehende Anwendungen haftet der Hersteller nicht. Bei anderweitiger Verwen-dung, lehnt ABB Turbo Systems alle Garantieansprüche ab.

Der Turbolader ist nach dem Stand der Technik und nach den anerkann-ten sicherheitstechnischen Regeln gebaut und betriebssicher.

WARNUNG

Unsachgemässes Betreiben und Warten des Turboladers können Ge-fahren für Leib und Leben des Benutzers oder für Dritte bedeuten. Fer-ner kann ein regelwidriges Verhalten zu Schäden an der Maschine füh-ren. Die Maschine darf nur von geschultem Personal betrieben werden.

Bestimmungsgemässes Verwenden des Turboladers schliesst auch das Einhalten der Anbau-, Abbau-, Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungs-bedingungen ein, die vom Hersteller vorgeschrieben sind. Bei der Entsor-gung gelten die Vorschriften der lokalen Behörden.

Der Turbolader darf nur in technisch einwandfreiem Zustand, seiner Be-stimmung entsprechend und unter Beachtung des Motorenbauer Manuals installiert und unter Beachtung des Betriebshandbuches bedient und be-nutzt werden.

Störungen, welche die Sicherheit beeinträchtigen können, sind umge-hend zu beseitigen.

Eigenmächtige Veränderungen am Turbolader schliessen eine Haftung des Herstellers für die daraus entstandenen Schäden aus.

1.3

Stand der Technik

Einwandfreier Zustand

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Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile

1.4 Seite 7

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Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile 1.4

Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile bis 6 Monate

Neue Turbolader und Ersatzteile von ABB Turbo Systems sind ohne zu-sätzliche Konservierungsmassnahmen, in geschlossener Packung ab Lie-ferdatum 6 Monate lagerbar (gekennzeichnet durch VCI-Etikette auf der Verpackung).

Volatile Corrosion Inhibitor (VCI)

Für die Lagerung eignen sich nur trockene Räume mit 40…70 % Luft-feuchtigkeit, in denen keine Kondenswasserbildung möglich ist.

Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile mehr als 6 Monate (VCI)

WARNUNG

Gesundheitsschutz im Umgang mit VCI VCI Produkte sind nicht gefährlich im Sinne der Gefahrstoffverordnung. Trotzdem sind beim Umgang mit VCI folgende Punkte zu beachten: Für gute Raumbelüftung sorgen. Während der Arbeit mit VCI nicht essen, trinken oder Nahrungsmittel

am Arbeitsplatz aufbewahren. Schutzhandschuhe tragen. Nach der Arbeit mit VCI, Hände und Gesicht reinigen. Für weitere Informationen siehe www.branopac.com.

Schutzhandschuhe gegen chemische Gefährdung tragen.

Alle 6 Monate sind folgende Konservierungsmassnahmen erforderlich:

Verpackung öffnen. VCI Korrosionsschutzemitter aus der Packung entfernen und durch ei-

nen gleichen, neuen VCI Korrosionsschutzemitter ersetzen. Neue VCI Korrosionsschutzemitter können unter www.branopac.com bezogen werden.

Alte VCI Korrosionsschutzemitter umweltgerecht, fachgerecht und nach den lokal gültigen Vorschriften entsorgen.

Verpackung verschliessen. Je besser der äussere Verschluss ausge-führt ist, desto dauerhafter ist der Schutz.

1.4

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Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile

1.4 Seite 8

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Langzeitlagerung von Ersatzturboladern oder Ersatzteilen

Auf Bestellung werden die Turbolader oder Rotorblöcke durch ABB Turbo Systems für eine Langzeit Lagerung vorbereitet. Die Verpackung ist mit einer Feuchtigkeitsmessanzeige ausgestattet (siehe Abbildung).

Alle 6 Monate sind folgende Massnahmen erforderlich:

Feuchtigkeitsanzeige (2) im Schauglas kontrollieren. In der Holzkiste befindet sich eine Öffnung (1), um die Kontrolle durchführen zu kön-nen. Wenn sich das Anzeigefeld 70% eingefärbt hat, wurde die maxi-mal zulässige Luftfeuchtigkeit überschritten. In diesem Fall muss der Turbolader oder Rotor durch eine ABB Turbocharging Servicestelle überprüft und neu verpackt werden.

Die Verpackung auf Beschädigung kontrollieren. Ist die Verpackung beschädigt muss der Turbolader oder Rotorblock durch eine ABB Tur-bocharging Servicestelle überprüft und neu verpackt werden.

Nach jeweils 3 Jahren müssen folgende Arbeitsschritte durch eine ABB Turbocharging Servicestelle ausgeführt werden:

Komponente kontrollieren Trockenmittel austauschen Komponente neu verpacken.

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Lagerung neuer Turbolader und Ersatzteile

1.4 Seite 9

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HINWEIS

Betriebsbereite Ersatzkomponenten Wenn das 70%-Feld der Feuchtigkeitsanzeige (2) nicht eingefärbt und die Verpackung nicht beschädigt ist, kann der Ersatzturbolader oder der Ersatzrotorblock, ohne vorherige Prüfung einer ABB Turbocharging Servicestelle in Betrieb genommen werden.

Auspacken von Ersatzturboladern oder Ersatzteilen

Nach dem Auspacken des Materials aus der VCI Verpackung endet die Korrosionsschutzwirkung.

Zur Vermeidung von Kondenswasser muss beim Auspacken die Umge-bung und der Packgutinhalt die gleiche Temperatur aufweisen.

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Zu beachtende Hinweise 1.5 Seite 10

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Zu beachtende Hinweise 1.5

Organisatorische Massnahmen

Ergänzend zum Betriebshandbuch sind zusätzlich die allgemeinen, ge-setzlichen Vorschriften zur Unfallverhütung und zum Umweltschutz im Verwenderland zu beachten.

Das gilt auch für das Bereitstellen und Tragen von persönlichen Schutz-ausrüstungen.

HINWEIS

Unter Beachtung des Betriebshandbuches ist der sicherheits- und ge-fahrenbewusste Umgang des Personals an und mit dem Turbolader re-gelmässig zu überprüfen.

Der Turbolader ist bei sicherheitsrelevanten Veränderungen oder bei entsprechendem Betriebsverhalten sofort, durch das Stoppen des Mo-tors, stillzusetzen. Die Störung ist der dafür zuständigen Person oder Stelle zu melden.

HINWEIS

Veränderungen, Anbauten, sowie Umbauten am Turbolader, welche die Sicherheit beeinträchtigen könnten, müssen vorher von ABB Turbo Systems genehmigt werden.

Originalteile und Sicherheit

Originalteile und Zubehör sind speziell für den von ABB Turbo Systems gelieferten Turbolader konzipiert.

HINWEIS

Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass nicht von ABB Turbo Systems gelieferte Originalteile und Zubehör auch nicht von ABB Turbo Systems geprüft und freigegeben sind.

1.5

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Zu beachtende Hinweise 1.5 Seite 11

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WARNUNG

Sollten Bauteile und -gruppen verwendet werden, die nicht von ABB Turbo Systems hergestellt und geprüft wurden, so kann dies die kon-struktiv vorgegebenen Eigenschaften des Turboladers negativ verän-dern. Ferner kann die aktive und/oder passive Sicherheit des Turboladers durch die Verwendung von Nicht-Originalteilen nachteilig beeinflusst werden. Es gilt zu beachten, dass durch diese unsachgemässe Ver-wendung Gefahren für Personen und Maschine entstehen können. Nur Originalteile von ABB Turbo Sytems verwenden.

Für Schäden, die durch das Verwenden von Nicht-Originalteilen und ent-sprechendem Zubehör entstehen, schliesst ABB Turbo Systems jede Haf-tung aus.

Befähigung des Personals

Der Turbolader darf nur von ausgebildetem und autorisiertem Personal bedient und gewartet werden.

VORSICHT

Arbeiten an mechanischen Bauteilen, wie Lagern oder Rotoren dürfen nur von ausgebildeten Monteuren von einer ABB Turbocharging Ser-vicestelle ausgeführt werden.

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Zu beachtende Hinweise 1.5 Seite 12

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Ausführungsvarianten

Dieses Betriebshandbuch ist gültig für unterschiedliche Ausführungsvari-anten von Turboladern.

Es gilt zu beachten, dass es im Betriebshandbuch Abschnitte sowie Be-schreibungen von Bauteilen gibt, die für den gelieferten Turbolader nicht relevant sind.

Bei Fragen zur Ausführungsvariante des gelieferten Turboladers stehen die ABB Turbocharging Servicestellen zur Verfügung (siehe Kapitel Kon-taktadresse und Kundendienst [➙ 16]).

Genauigkeit der Bilddarstellung

Die in diesem Handbuch abgebildeten Grafiken und Bilder sind allgemein gehalten und dienen zur besseren Verständlichkeit der Arbeitsschritte und Anweisungen. Abweichungen im Detail sind daher möglich.

Registered Trademarks

In diesem Dokument werden Marken von Fremdfirmen verwendet. Die Marken sind mit ® gekennzeichnet.

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Symbole und Definitionen 1.6 Seite 13

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Symbole und Definitionen 1.6

Folgende Symbole werden in den Dokumenten verwendet:

Voraussetzung Arbeitsschritt

Aufzählung, erste Ebene

- Aufzählung, zweite Ebene

Definition Hinweis

HINWEIS

Hinweis Der Hinweis gibt Ratschläge, welche die Arbeiten am Produkt erleich-tern.

Definition von Gebotszeichen

Gebotszeichen zeigen die für eine Arbeit zu tragende Schutzausrüstung. Gebotszeichen müssen eingehalten werden und sind im Kapitel Sicher-heit beschrieben.

Definition Vorsicht / Warnung

Die Vorsicht- und Warnhinweise sind im Kapitel Sicherheit beschrieben.

ABB Turbo Systems

ABB Turbo Systems Ltd wird in diesem Dokument mit ABB Turbo Sys-tems bezeichnet.

Offizielle Servicestellen der ABB Turbo Systems

Offizielle Servicestellen werden in diesem Dokument als ABB Tur-bocharging Servicestellen bezeichnet. Sie werden durch ABB Turbo Sys-tems regelmässig geprüft und zertifiziert. Siehe auch Kapitel Kontaktad-resse und Kundendienst [➙ 16].

1.6

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Leistungsschild Turbolader 1.7 Seite 14

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Leistungsschild Turbolader 1.7

1 Turbolader-Einsatzgrenzen bei Motorüberlast (110 %). Nur im Prüfstandsbetrieb, wenn nicht anders mit dem Motorenbauer ver-einbart.

2 Turbolader Einsatzgrenzen im Betrieb

3 Kontrollintervall der Gleitlager in 1000 h 4 Austauschintervall des Verdichters in 1000 h 5 Austauschintervall der Turbine in 1000 h

6 Kunden Teilnummer 7 Bezeichnung der Sonderausführung 8 Gewicht des Turboladers in kg 9 Turbolader-Typ

10 Serien-Nummer 11 Baujahr des Turboladers

1.7

Einsatzgrenzen

Empfohlene Kontroll- und Austauschintervalle von Turboladerkomponenten

Weitere Angaben

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Leistungsschild Turbolader 1.7 Seite 15

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Erklärung zum Leistungsschild

Die empfohlenen Austauschintervalle und die entsprechenden Einsatz-grenzen werden zusammen mit dem Motorenbauer definiert. Diese Anga-ben sind anlagenspezifisch.

Der Betrieb über den angegebenen Werten nBmax, tBmax kann die empfohlenen Austauschintervalle beträchtlich reduzieren. In solchen Fällen empfehlen wir, die nächste ABB Turbocharging Servicestelle zu kontaktieren. nMmax, tMmax sind normalerweise nur für den Betrieb bei Überlast (110%) wäh-rend der Erprobung auf dem Motorprüfstand gültig. Für spezielle Anwendungen können diese Grenzwerte im Betrieb zugelassen werden. Der Betrieb über nMmax und tMmax ist nicht erlaubt. Die Nichteinhaltung der empfohlenen Austauschintervalle kann das Risiko von unvorhersehbaren Komponentenausfällen erhöhen.

Positionen der Leistungsschilder

Ein Leistungsschild (1) ist jeweils links und rechts am Lagergehäuse des Turboladers angebracht.

1.7.1

1.7.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Vorbemerkungen 1

Kontaktadresse und Kundendienst 1.8 Seite 16

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Kontaktadresse und Kundendienst 1.8

Kontaktadresse

ABB Turbo Systems AG Bruggerstrasse 71a CH-5401 Baden Switzerland www.abb.com/turbocharging

Kundendienst

Eine Liste der offiziellen Servicestellen der ABB Turbo Systems ist online ver-fügbar.

1.8

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Einleitung 2.1 Seite 17

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Sicherheit

Einleitung 2.1

Von ABB Turbo Systems hergestellte Turbolader entsprechen dem Stand der Technik und den einschlägigen Anforderungen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz zum Zeitpunkt des Baus des Turboladers. Der Turbolader ist somit betriebssicher. Trotzdem können beim Betrieb des Turboladers und bei Arbeiten am Turbolader Restrisiken bestehen, die:

vom Turbolader selbst und seinem Zubehör ausgehen. von verwendeten Betriebsmitteln und Betriebs- und Hilfsstoffen aus-

gehen. die Folge eines ungenügenden Beachtens von Sicherheitshinweisen

sind. die Folge eines ungenügenden und nicht sachgemässen Ausführens

von Wartungs- und Prüfarbeiten sind.

Der Betreiber ist für den Zugang zum Turbolader sowie die organisatori-schen Massnahmen verantwortlich, welche den sicheren Umgang seines Personals mit dem Turbolader regeln.

Alle in diesem Kapitel enthaltenen Hinweise sind für einen sicheren und störungsfreien Betrieb des Turboladers und bei Arbeiten am Turbolader zu beachten.

Ebenso sind alle weiteren, speziell gekennzeichneten Sicherheitshinweise (siehe Abschnitt Definition von Sicherheitshinweisen) in jedem Kapitel dieses Handbuchs zu beachten.

2 2.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

CE-Konformität 2.2 Seite 18

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CE-Konformität 2.2

Information

ABB Turbolader erfüllen die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und sind un-vollständige Maschinen im Sinne des Artikel 2 g.

2.2

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Definition von Gebotszeichen 2.3 Seite 19

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Definition von Gebotszeichen 2.3

Immer zu tragen

Schutzkleidung

Sicherheitsschuhe gegen mechanische Gefährdung

Arbeitsspezifisch zu tragen

Schutzbrille

Geschlossene Schutzbrille

Schutzhandschuhe ge-gen - mechanische Gefähr-dung - Chemische Gefähr-dung - Hitze Gefährdung

Atemschutz gegen - Stäube - Gase

Schutzhelm

Gehörschutz

2.3

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Definition von Sicherheitshinweisen 2.4 Seite 20

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Definition von Sicherheitshinweisen 2.4

Folgende Symbole und Benennungen werden in diesem Handbuch ver-wendet, welche die Sicherheit betreffen oder die auf mögliche Gefährdun-gen hinweisen:

WARNUNG

Definition Warnung Es kann zu ernsthaften Personenschäden bis zu Unfällen mit tödlichen Folgen führen, wenn Arbeits- und Bedienungsanweisungen mit diesem Symbol und dem Wort WARNUNG nicht oder ungenau befolgt werden. Warnhinweise müssen immer eingehalten werden.

VORSICHT

Definition Vorsicht Es kann zu folgenschweren Maschinen- oder Sachschäden führen, wenn Arbeits- und Bedienungsanweisungen mit diesem Symbol und dem Wort VORSICHT nicht oder ungenau befolgt werden. Vorsichtshinweise müssen immer eingehalten werden.

2.4

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Warnschilder am Turbolader 2.5 Seite 21

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Warnschilder am Turbolader 2.5

Am Turbolader sind Warnschilder an folgenden Stellen angebracht:

Sind Warnschilder an den vorgesehenen Stellen nicht vorhanden oder nicht lesbar, so ist wie folgt vorzugehen:

Neue Warnschilder bei ABB Turbocharging Servicestellen bestellen Unlesbare Warnschilder entfernen Für Warnschilder vorgesehene Flächen reinigen und entfetten Neue Warnschilder anbringen.

Unisolierte Turbolader

Bei Turboladern, die unisoliert an den Motorenbauer geliefert werden, müssen die Warnschilder nachträglich auf die Isolation angebracht wer-den. Dies liegt in der Verantwortung des Motorenbauers.

2.5

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Sicherer Betrieb und Unterhalt 2.6 Seite 22

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Sicherer Betrieb und Unterhalt 2.6

Die hier aufgeführten Hinweise dienen der Personensicherheit und er-möglichen zusammen mit den Hinweisen im Abschnitt Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt in diesem Kapitel einen sicheren Umgang mit dem Turbolader.

Arbeitssicherheit und Arbeitsplatzsicherheit

WARNUNG

Sturzgefahr Bei Arbeiten auf dem Turbolader besteht Sturzgefahr. Nicht auf den Turbolader oder angebaute Teile steigen oder diese

als Aufstiegshilfen verwenden. Bei Arbeiten über Körperhöhe sind die dafür geeigneten Aufstiegshil-

fen und Arbeitsbühnen zu verwenden.

Allgemeine Unfallverhütungsvorschriften einhalten. Nur in physisch und psychisch stabiler Verfassung am Turbolader ar-

beiten. Nur mit geeigneten Werkzeugen, sowie einwandfreien Geräten und

Arbeitsmitteln arbeiten. Elektrowerkzeuge müssen einwandfrei geerdet und die Anschlusska-

bel dürfen nicht beschädigt sein. Arbeitsplatz sauber halten, lose Gegenstände wegräumen, Bodenhin-

dernisse entfernen. Boden, Geräte und Turbolader sauber halten. Ölbindemittel bereithalten und Ölauffangwannen bereitstellen oder

aufstellen. Leckagen beseitigen. Brandschutzmittel und Löschmittel bereithalten.

Schweissarbeiten

Bei Schweissarbeiten oberhalb des Turboladers unbedingt den Filter-schalldämpfer abdecken, damit die Filtermatte nicht beschädigt wird.

Brennbare Gegenstände und Substanzen aus dem Bereich des Fun-kenflugs entfernen.

Alle Anschlüsse am Turbolader abdecken, damit keine Fremdkörper in den Turbolader gelangen können.

2.6

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Sicherer Betrieb und Unterhalt 2.6 Seite 23

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Sicherheit beim Inbetriebnehmen und beim Betrieb

Vor Arbeitsbeginn Sichtprüfung der Arbeitsumgebung durchführen. Hindernisse und herumliegende Gegenstände beseitigen. Vor dem Inbetriebnehmen sämtliche Leitungen von und zum Turbola-

der auf Beschädigungen und Lecks kontrollieren. Jede Arbeitsweise unterlassen, welche die Sicherheit am Turbolader

beeinträchtigen könnte. Turbolader ungefähr alle 12 Betriebsstunden, beziehungsweise min-

destens einmal am Tag auf erkennbare Schäden und Mängel prüfen. Schäden und Veränderungen des Betriebsverhaltens sofort der zu-

ständigen Stelle melden. Im Schadensfall Turbolader sofort ausser Betrieb nehmen und gegen

unbeabsichtigtes und unbefugtes Benutzen sichern. Beim Einschalten von Hilfsenergien (Hydraulik, Pneumatik, Elektrizität,

Wasser) ist auf mögliche Gefährdungen in Folge von Zuführung dieser Energien zu achten.

Sicherheit beim Reinigen

Für die Reinigung werden möglicherweise Reinigungs- und Lösungsmittel verwendet. Dazu unbedingt die Sicherheitshinweise im Abschnitt Gefähr-dung durch Betriebs- und Hilfsstoffe beachten.

Vor dem Reinigen den Boden gegen unbeabsichtigtes Eindringen von Reinigungs- und Lösungsmittel schützen.

Angemessene Schutzkleidung tragen. Vor und nach der Reinigung Elektrokabel auf Scheuerstellen und Be-

schädigungen überprüfen.

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Sicherer Betrieb und Unterhalt 2.6 Seite 24

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Sicherheit bei Demontage, Montage, Instandhaltung und Störungsbehe-bung

Vorgeschriebene Einstell-, Service-, sowie Inspektionsarbeiten und In-spektionsintervalle einhalten.

Bedienpersonal vor Beginn über alle Service- und Instandsetzungsar-beiten informieren.

Vor dem Öffnen eines Deckels, beziehungsweise Entfernen einer Schutzvorrichtung des Turboladers, muss der Motor abgestellt und der Turbolader zum Stillstand gekommen sein.

Sicherstellen, dass die Ölzufuhr unterbrochen ist, besonders bei ex-terner Ölversorgung.

Den Motor erst in Betrieb nehmen, nachdem alle Teile wieder ord-nungsgemäss montiert wurden.

VORSICHT

Mechanische Arbeiten am Turbolader Mögliche Schädigung oder Zerstörung von Bauteilen am Turbolader. Nur Arbeiten ausführen, die in diesem Handbuch beschrieben sind. Nur Arbeiten ausführen, für die eine Ausbildung durchgeführt wurde.

Sicherheit beim Ausserbetriebnehmen oder Konservieren

Rotor gegen Drehen sichern. Der Rotor kann allein durch Kaminzug drehen.

Turbolader vor dem Konservieren reinigen. Angemessene Schutzkleidung tragen.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 25

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Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7

Mechanische Gefährdung im Betrieb

Im normalen Betrieb gehen vom Turbolader keine mechanischen Gefähr-dungen aus, wenn der Turbolader ordnungsgemäss angebaut wurde.

WARNUNG

Verletzungsgefahr Berührung mit rotierenden Teilen kann zu schweren Verletzungen füh-ren. Der Turbolader darf nie ohne Filterschalldämpfer oder Luftsaug-stutzen betrieben werden. Beim Stillstand des Motors kann der Rotor allein durch Kaminzug drehen. Turbolader vorschriftsgemäss betreiben. Rotor bei Wartungsarbeiten gegen unbeabsichtigte Rotation sichern.

Mechanische Gefährdungen bei Arbeiten am Turbolader

Bei Wartungsarbeiten können durch den unsachgemässen Umgang mit Komponenten, durch die Missachtung von Arbeitssicherheitsvorschriften, durch mangelnde Sorgfalt oder als Folge mangelhafter Ausbildung ver-schiedene Risiken entstehen.

WARNUNG

Mechanische Gefährdung Durch mechanische Einflüsse als Folge von riskanten, nicht sachge-rechten Arbeitsweisen können schwere Personenschäden oder Unfälle mit tödlichen Folgen entstehen. Allgemeine Regeln zur Arbeitssicherheit und Unfallverhütung beach-

ten. Arbeitsplatzsicherheit gewährleisten. Nur Arbeiten ausführen, die in diesem Handbuch beschrieben sind. Nur Arbeiten ausführen, für die eine Ausbildung durchgeführt wurde.

2.7

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 26

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Gefährdung durch Lärm

Die Lärmentwicklung im Betrieb wird durch die Einbauverhältnisse und die Betriebsbedingungen beeinflusst. Lärm mit einem Pegel von über 85 dB(A) wirkt schädigend.

WARNUNG

Gefahr durch Lärm Einwirkung von Lärm kann das Gehör schädigen, die Gesundheit und den psychischen Zustand beinträchtigen, die Aufmerksamkeit vermin-dern sowie zu Irritationen führen. Bei laufendem Motor immer Gehörschutz tragen. Ab Schalldruckpegel von 85 dB(A) immer Gehörschutz tragen.

Gehörschutz tragen.

Gefährdung durch heisse Oberflächen und Substanzen

Im Betrieb werden Oberflächen des Turboladers und angebaute Teile, sowie Betriebsstoffe (Schmieröl) heiss. Die Oberflächentemperatur ist von der Wirksamkeit der vorhandenen Isolierung abhängig. Die Höhe der Temperatur kann in Bereichen liegen, wo Verbrennungen möglich sind.

WARNUNG

Verbrennungsgefahr Berührung heisser Oberflächen oder Kontakt mit heissen Betriebsstof-fen kann zu schweren Verbrennungen führen. Heisse Oberflächen nicht berühren, Warnschild am Turbolader be-

achten. Hitzebeständige Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Den Turbolader vor Ausführung von Arbeiten abkühlen lassen.

Schutzhandschuhe gegen Hitze Gefährdung tragen.

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Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 27

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WARNUNG

Heisse Oberflächen am unisolierten Turbolader Folgenschwere Personenschäden (Verbrennungen) können von uniso-lierten Turboladern ausgehen. Je nach Bestellung durch den Motorenbauer wird der Turbolader von ABB Turbo Systems ohne Isolation ausgeliefert. In diesem Fall ist der Motorenbauer für die sachgemässe Isolation des Turboladers verant-wortlich, respektive für den Schutz gegen Berührung von heissen Ober-flächen. Die Angaben und Vorschriften des Motorenbauers zum Schutz vor

heissen Oberflächen der Turbolader sind zwingend einzuhalten.

Gefährdung durch Betriebs- und Hilfsstoffe

Betriebs- und Hilfsstoffe sind Substanzen, die für den Betrieb oder die Ausführung von Wartungsarbeiten gebraucht werden. Öle, Fette, Kühlmit-tel, Reinigungs- und Lösungsmittel, Säuren etc. können als Gefahrenstof-fe gelten. Betriebs- und Hilfsstoffe können leicht entzündlich und brennbar sein.

WARNUNG

Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen Einnehmen oder Einatmen von Dämpfen von Betriebs- und Hilfsstoffen oder der Kontakt mit solchen kann zu Gesundheitsschädigungen füh-ren. Hautkontakt und Einatmen vermeiden. Für gute Belüftung sorgen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt der Betriebs- und Hilfsstoffe be-

achten. Örtliche Gesetzgebung einhalten.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Schutzhandschuhe gegen chemische Gefährdung tragen.

Atemschutz gegen Gase tragen.

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Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 28

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WARNUNG

Brandgefahr, Explosionsgefahr Brennbare und leicht entzündliche Betriebs- und Hilfsstoffe können in Brand geraten, oder Dämpfe davon können zu einer Explosion führen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt der Betriebs- und Hilfsstoffe be-

achten. Örtliche Gesetzgebung einhalten. Kein offenes Feuer bei Reinigungsarbeiten zulassen. Reinigung im Freien durchführen oder für eine ausreichende Be- und

Entlüftung sorgen.

VORSICHT

Gefahr von Umweltschäden Austreten von Betriebs- und Hilfsstoffen in die Atmosphäre oder Ver-schmutzung von Böden und Gewässern durch unsachgemässes Ent-sorgen, kann zu Schädigungen der Umwelt führen. Betriebs- und Hilfsstoffe vorsichtig handhaben.

Gebrauchsanweisungen, Sicherheitsdatenblätter und Gefahrenhinwei-se auf den Behältern der Betriebs- und Hilfsstoffe beachten.

Angemessene Schutzkleidung tragen. Hautkontakt und Einatmen vermeiden. Für ausreichende Be- und Entlüftung des Arbeitsraums sorgen. Behälter nach Gebrauch sofort dicht verschliessen und wegräumen. Gebrauchte Arbeits- und Hilfsstoffe sicher auffangen, in geeigneten

Behältern getrennt aufbewahren und entsprechend den gesetzlichen Vorschriften fach- und umweltgerecht entsorgen.

Bei Leckagen oder nach Verschütten sofort geeignete Bindemittel ausstreuen und diese entsprechende den gesetzlichen Vorschriften fach- und umweltgerecht entsorgen.

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Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 29

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Gefährdung durch den Umgang mit Isolationsmaterialien

WARNUNG

Gefahr durch Isolationsmaterialien Staub und Fasern aus Isolationsmaterial können zu Gesundheitsschä-den oder Irritationen führen. Ungeeignete, brennbare Isoliermaterialien bedeuten Feuergefahr. Nur geeignete, nicht brennbare Isoliermaterialien verwenden. Für gute Durchlüftung am Arbeitsplatz sorgen. Aufwirbeln von Staub vermeiden. Staubvermeidende Werkzeuge und Bearbeitungsverfahren anwen-

den. Verpackung erst am Arbeitsplatz entfernen. Besondere Sorgfalt beim Entfernen alter Dämmstoffe anwenden. Isolationsmaterialien fach- und umweltgerecht entsorgen, nach den

lokal gültigen Vorschriften.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Atemschutz gegen Stäube tragen.

Schutzhandschuhe gegen chemische Gefährdung tragen.

Nur geeignete, nicht brennbare Isoliermaterialien verwenden. Für gute Durchlüftung am Arbeitsplatz sorgen. Angemessene Arbeitskleidung (Schutzbrillen, Atemschutz) tragen. Aufwirbeln von Staub vermeiden. Staubvermeidende Werkzeuge und Bearbeitungsverfahren anwenden. Verpackung erst am Arbeitsplatz entfernen. Besondere Sorgfalt beim Entfernen alter Dämmstoffe anwenden. Isolationsmaterialien fach- und umweltgerecht entsorgen, nach den lo-

kal gültigen Vorschriften.

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Gefährdung bei Betrieb und Unterhalt 2.7 Seite 30

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Gefährdung durch elektrische Komponenten

WARNUNG

Gefahr durch elektrische Komponenten Elektrische Komponenten arbeiten mit Spannungen, welche für den Menschen eine Gefahr darstellen können. Sämtliche Arbeiten an oder mit elektrischen Komponenten dürfen nur

von speziell ausgebildeten Fachkräften vorgenommen werden. Landesspezifische Vorschriften sind zu beachten.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Verwendung von ABB Turboladern auf Gasmotoren

2.8 Seite 31

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Verwendung von ABB Turboladern auf Gas-motoren 2.8

ABB Turbolader halten eine Deflagration mit einer transienten Druckerhö-hung von 12 bar aus. Bei Deflagrationsversuchen an Motoren mit Flamm-sperren wurden ein Maximum von 11 bar gemessen. Die praktische Be-triebserfahrung namhafter Gasmotorenhersteller untermauert diesen Wert. Schäden an ABB Turboladern wurden in der Vergangenheit bei De-flagrationsereignissen nicht festgestellt.

ABB Turbo Systems empfiehlt nach einem Deflagrationsereignis den Tur-bolader einer Sichtinspektion zu unterziehen. Dabei ist die Stellung des Turbinengehäuses, des Verdichtergehäuses zum Lagergehäuse sowie eine Verschiebung des Lagergehäuses gegenüber der Konsole zu kon-trollieren. Auch eine Rissprüfung der Gehäuse ist empfohlen. Für diese Untersuchung und Beurteilung sollte die nächstgelegene ABB Tur-bocharging Servicestelle beauftragt werden.

2.8

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Periodische Kontrolle der Druckbehälter 2.9 Seite 32

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Periodische Kontrolle der Druckbehälter 2.9

Bei den von ABB Turbo Systems verwendeten Druckbehältern, beispiels-weise in der Nass- oder Trockenreinigung, handelt es sich um so genann-te „einfache Druckbehälter“.

Es sind die örtlichen, gesetzlichen Regelungen zu den periodischen Kontrollen der Druckbehälter einzuhalten.

Der Betreiber ist für den sicheren Betrieb des Druckbehälters verant-wortlich.

WARNUNG

Gefahr durch Druckbehälter Der Betreiber hat die Druckbehälter in ordnungsgemässem Zustand zu erhalten und zu überwachen. Notwendige Instandsetzungs- oder War-tungsarbeiten sind unverzüglich vorzunehmen und die erforderlichen Sicherheitsmassnahmen sind zu treffen. Druckgeräte dürfen nicht betrieben werden wenn Mängel vorliegen.

2.9

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Sicherheit 2

Heben von Lasten 2.10 Seite 33

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Heben von Lasten 2.10

WARNUNG

Schwebende Lasten Nicht regelkonform angehängte Lasten können zu Personenschäden oder Unfällen mit tödlichen Folgen führen. Lasten nur an technisch einwandfreien Hebezeugen mit ausreichen-

der Tragfähigkeit befestigen. Auf korrektes Anhängen der Lasten am Kranhaken achten. Es darf sich niemand unter schwebenden Lasten aufhalten.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Schutzhelm tragen.

Bei zwei oder mehr Anschlagpunkten darf der Anschlagwinkel von 45° nicht überschritten werden. Dadurch wird eine übermässige Belastung durch Schrägzug vermieden.

Bauteile des Turboladers befestigen, wie in den jeweiligen Handlungs-schritten beschrieben.

Vor dem Umschlingen, die Bauteile des Turboladers abkühlen lassen (maximal 80°C).

Bei scharfen Kanten einen geeigneten Kantenschutz einsetzen. Montagevorrichtungen müssen vollständig eingeschraubt sein und

dürfen sich während des Einsatzes nicht lösen. Montagevorrichtungen nur für die beschriebenen Anwendungen ver-

wenden. Demontierte Bauteile des Turboladers standsicher deponieren.

2.10

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Inbetriebnehmen 3

Ölversorgung 3.1 Seite 35

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Inbetriebnehmen

Ölversorgung 3.1

Eine bei allen vorkommenden Betriebszuständen funktionierende und sorgfältig ausgeführte Ölversorgung ist eine wichtige Voraussetzung für einen störungsfreien Betrieb der Turbolader.

Die Schmierung des Turboladers erfolgt in der Regel mit Öl aus dem Mo-torölkreislauf. Wird ein separates Schmiersystem verwendet, dann ist zu-sätzlich eine Notschmierung vorzusehen.

Vorschriften des Motorenbauers zur Schmierölauswahl und Ölwech-sel-Intervallen beachten.

Ölfiltrierung

VORSICHT

Um gefährliche Abnutzungen an den Lagerteilen zu vermeiden, müssen abhängig von der Turbinenspezifikation und eingesetztem Lager unter-schiedlich grosse Verunreinigungen aus dem Schmieröl ausgefiltert werden.

Standardmässig ist für den Turbolader eine Ölfiltrierung von 34 µm vorge-schrieben. Das heisst, Verunreinigungen die grösser als 0.034 mm sind, müssen mit einem Abscheidegrad von > 99% aus dem Öl ausgefiltert werden.

Sofern das Öl durch den Motorenfilter nicht genügend filtriert wird, ist ein Zusatzfilter einzubauen.

Beim Kaltstart und wenn durch Schmutzablagerungen im Zusatzfilter der Durchflusswiderstand über 0.5 bar ansteigt, muss ein Bypass an-sprechen, der durch Umgehen des Filters die Ölversorgung des Tur-boladers gewährleistet.

Die Ölfilter müssen vor Inbetriebnahme auf Sauberkeit überprüft wer-den.

HINWEIS

Beachten Sie auch die Angaben des Motorenherstellers zu Filterfeinheit und Abscheidegrad.

3 3.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Inbetriebnehmen 3

Ölversorgung 3.1 Seite 36

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Schmiermittel

HINWEIS

Alle für Motoren verwendeten Schmieröle sind zulässig.

Öleintrittsviskosität und -temperatur

Die Öleintrittstemperatur darf 105 °C nicht überschreiten. Die zulässigen Öleintrittsviskositäten und Öleintrittstemperaturen sind aus folgender Dar-stellung ersichtlich.

1) Kinematische Viskosität (mm2/s = cSt) 2) Öleintrittstemperatur (°C) A Zulässiger Bereich

VORSICHT

Unterschreiten der minimalen Öleintrittstemperatur Folgenschwere Maschinen- oder Sachschäden können die Folge sein durch zu hohe Ölviskosität und dem damit verbundenen Ölmangel in den Lagern. Minimale Öleintrittstemperatur von 30 ºC beim Motorstart nicht unter-

schreiten. Die Öleintrittstemperatur darf nie weniger als 10 °C betragen.

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Ölversorgung 3.1 Seite 37

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Öldruck

Der Öldruck vor dem Turbolader muss für einen störungsfreien Betrieb genau eingehalten werden.

Status für Betrieb Öldruck vor Turbola-der [bar]

Normaler Betrieb 2.0 … 4.5 Motorstart: kaltes Öl, zulässig für maximal 15 Minuten ≤ 8.0 Motorleerlauf ≥ 0.2 Vor- und Nachschmierung (Motor gestoppt) ≤ 1.0

VORSICHT

Vorschmierung Folgenschwere Maschinen-, respektive Sachschäden können die Folge sein, wenn der Turbolader während dem Starten des Motors nicht mit Öl versorgt ist. Vor jedem Start des Motors Vorschmiervorrichtung betätigen.

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Ölversorgung 3.1 Seite 38

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Schmieröltemperatur am Eintritt

VORSICHT

Maschinenschäden Überschreitet die Öltemperatur am Öleintritt den zulässigen Bereich, können Maschinenschäden die Folge sein. Öltemperatur am Öleintritt gemäss nachfolgender Tabelle einhalten.

Status für Betrieb Öltemperatur am Eintritt Toil,inlet

Zulässig 30 … 105 °C Kurzzeitig zulässig (< 1 h) → Alarm > 105 °C Nicht zulässig → Motor stoppen > 110 °C Nicht zulässig → Motor nicht starten (vor Start: Öl vorwärmen)

< 30 °C

Schmieröltemperatur am Austritt

Die Öltemperatur am Austritt hängt hauptsächlich ab von:

Schmieröltemperatur und Druck am Öleintritt Motorlast und Turboladerdrehzahl Abgastemperatur

Die maximal zulässige Öltemperatur am Austritt ist in nachfolgender Ta-belle aufgeführt. Die angegebene Ölaustrittstemperatur ist als Alarmwert für den Turboladerbetrieb zu berücksichtigen und entsprechend den gän-gigen Vorschriften zu überwachen.

Status für Betrieb Öltemperatur am Austritt Toil,outlet

Zulässig ≤ 160 °C Kurzzeitig zulässig → Alarm > 160 °C Nicht zulässig → Motor stoppen > 180 °C Zulässig ≤ Toil,inlet + 55 K Kurzzeitig zulässig → Alarm > Toil,inlet + 55 K

Wurde der Turbolader längere Zeit ausserhalb des zulässigen Bereichs betrieben, empfiehlt ABB Turbo Systems den Turbolader durch eine ABB Turbocharging Servicestelle untersuchen zu lassen.

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Prüfarbeiten 3.2 Seite 39

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Prüfarbeiten 3.2

Prüfarbeiten beinhalten vorbeugende Sichtkontrollen, Überwachungs- und Messarbeiten vor und während der Inbetriebnahme. Durch Prüfarbeiten werden Veränderungen am Turbolader erkannt. Maschinenschäden kön-nen vermieden werden.

Prüfen vor Inbetriebnahme

Auf Funktion prüfen.

Auf Beschädigung prüfen.

Ölfilter vor Inbetriebnahme auf Sauberkeit prüfen.

VORSICHT

Verschmutztes Öl Schmutz- und Feststoffpartikel im Öl können folgenschwere Maschi-nen-, respektive Sachschäden verursachen. Beim ersten Inbetriebnehmen sowie nach jeder Servicearbeit muss

das komplette Schmiersystem mit warmem Öl gründlich gespült wer-den.

Beim Einfahren des Motors, sowie nach jeder Servicearbeit am Schmiersystem, sind spezielle Einfahrfilter zu verwenden.

Öldruck in den Ölzufuhrleitungen prüfen.

VORSICHT

Vorschmierung Folgenschwere Maschinen-, respektive Sachschäden können die Folge sein, wenn der Turbolader während dem Starten des Motors nicht mit Öl versorgt ist. Vor jedem Start des Motors Vorschmiervorrichtung betätigen.

3.2

3.2.1

Überwachungs-einrichtungen

Luftfiltermatte

Schmiersystem

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Prüfarbeiten 3.2 Seite 40

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Prüfen nach Inbetriebnahme (Motor im Leerlauf)

Schmiersystem

Öldruck in den Ölzufuhrleitungen prüfen Öleintrittstemperatur prüfen.

Die zulässigen Werte sind im Abschnitt Ölversorgung aufgeführt.

Gas- Luft- und Ölleitungen

Nach dem Starten des Motors alle Gas-, Luft- und Ölleitungen auf Dichtheit prüfen.

Prüfen beim Hochfahren des Motors

Drehzahl, Öldruck, Ladedruck bei verschiedenen Motorleistungen messen

Abgastemperatur vor und nach Turbine messen Lufttemperatur vor und nach Verdichter messen.

Die Messwerte sind mit den Werten des Abnahmeprotokolls zu verglei-chen, unterschiedliche Betriebsbedingungen sind dabei zu berücksichti-gen.

HINWEIS

Die bei der Turboladermontage verwendeten Schmiermittel und Pasten verflüssigen oder verdampfen, und können in den ersten Stunden nach der Inbetriebnahme als ölige Flüssigkeit austreten. Falls danach weitere ölige Flüssigkeit austritt, ist die Ursache in einer eventuellen Ölleckage zu suchen. Als erste Massnahme ist die Dichtheit der Ölzufuhr zum Turbolader zu prüfen. Falls diese nicht in Ordnung ist, ist eine ABB Turbocharging Servicestelle zu kontaktieren.

Prüfen nach 100 Betriebsstunden

Nach den ersten 100 Betriebsstunden Schmierölfilter reinigen oder wech-seln.

3.2.2

3.2.3

3.2.4

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Inbetriebnehmen 3

Inbetriebnehmen nach Ausserbetriebnahme

3.3 Seite 41

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Inbetriebnehmen nach Ausserbetriebnahme 3.3

Abdeckplatten (Blindflansche) zwischen Verdichtergehäuseaustritt und Ladeluftleitung, vor Gaseintritt, nach Gasaustritt entfernen.

Die Abgasleitung vor und nach der Turbine auf eventuelle Verbren-nungsrückstände, Fremdkörper oder Wasserrückstände kontrollieren, reinigen / entfernen.

Luftzufuhrleitung oder Filterschalldämpfer auf eventuelle Fremdkörper kontrollieren, reinigen / entfernen.

Motorenseitige Ölzirkulation zum Turbolader in Betrieb nehmen. Turbolader anhand Abschnitt ´Prüfarbeiten vor Inbetriebnahme´ im

Kapitel ´Inbetriebnehmen´ für den Betrieb vorbereiten. Turbolader in Betrieb nehmen.

3.3 Falls vorhanden

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Lärmemission 4.1 Seite 43

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Betrieb

Lärmemission 4.1

WARNUNG

Gefahr durch Lärm Einwirkung von Lärm kann das Gehör schädigen, die Gesundheit und den psychischen Zustand beinträchtigen, die Aufmerksamkeit vermin-dern sowie zu Irritationen führen. Bei laufendem Motor immer Gehörschutz tragen. Ab Schalldruckpegel von 85 dB(A) immer Gehörschutz tragen.

Gehörschutz tragen.

Der Emissionsschalldruckpegel (A-bewertet) ist im Abstand von 1 Meter vom Turbolader gemessen.

Der Höchstwert des Emissionsschalldruckpegels1) erreicht im Bereich des Filterschalldämpfers und über den gesamten Drehzahlbereich maximal 105 dB(A) .

Folgende Voraussetzungen müssen am Turbolader erfüllt sein, um diesen Grenzwert einzuhalten:

Lufteintrittssystem montiert Alle serienmässigen, schallreduzierenden Massnahmen montiert2) Kompensator am Luftaustritt akustisch einwandfrei isoliert durch den

Motorenbauer. Er ist auch für die Isolierung der Ladeluft- / Spülluftlei-tung und des Ladeluftkühlers verantwortlich.

1) Richtlinie 2006/42/EG, 1.7.4.2 / u / Absatz 5 + 7 : A-bewerteter Emissionsschalldruckpegel

2) Im Fall von abweichenden Isolationsausführungen muss der Motoren-bauer für akustisch gleichwertige Massnahmen sorgen

4 4.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Betrieb 4

Lärmemission 4.1 Seite 44

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Vorschlag für Lärmisolation Kompensator

01 Verdichtergehäuse 02 Kompensator 03 Ladeluftleitung / Spülluftleitung 04 Isolationskissen 05 Isolationsmatte (mindestens 15 mm) 06 Blechabdeckung

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Servicearbeiten 4.2 Seite 45

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Servicearbeiten 4.2

Servicearbeiten während des Betriebes sind Sichtkontrollen, Überwa-chungsarbeiten, Mess- und Prüfarbeiten, sowie Funktionskontrollen. Dadurch werden Veränderungen am Turbolader erkannt und behoben. Damit wird die volle Funktionsfähigkeit des Turboladers sichergestellt.

VORSICHT

Serviceintervalle Ausgelassene oder zu spät durchgeführte Servicearbeiten am Turbola-der können übermässige Verschmutzung und Verschleiss sowie Be-triebsausfälle verursachen. Die Servicearbeiten in den angegebenen Zeit-Intervallen durchfüh-

ren.

VORSICHT

Verkürzte Serviceintervalle Ungewöhnliche Belastungen, wie mehrere Start-Stopps pro Tag, har-sche Umwelteinflüsse, schlechte Brennstoffqualität oder hohe Anlage-vibrationen können, trotz Einhaltung der Serviceintervalle, zu vorzeiti-gen Maschinenschäden führen. Mit ABB Turbo Systems ist ein verkürztes Serviceintervall zu verein-

baren.

HINWEIS

Serviceinspektion nach 5 Jahren Um alters- und stillstandsbedingten Maschinenschäden vorzubeugen, wird spätestens 5 Jahre nach dem letzten Service eine Inspektion durch eine ABB Turbocharger Servicestelle empfohlen.

4.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Betrieb 4

Servicearbeiten 4.2 Seite 46

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Servicearbeiten alle 25 … 50 Stunden

Sichtkontrolle bezüglich Luft-, Abgas-, Wasser- und Öl-Leckagen. Betriebsdaten erfassen, und in das Motortagebuch eintragen. Bei abweichenden Werten die Ursache abklären.

VORSICHT

Unbekannte Betriebsveränderungen Beeinträchtigung bis zum möglichen Betriebsausfall können die Folge-auswirkungen sein. Unbekannte Ursachen sind von einer ABB Turbocharging Service-

stelle abzuklären.

Servicearbeiten nach Angaben des Motorenbauers

Ölfilter in der Zufuhrleitung zum Turbolader bei Motorstillstand reinigen oder austauschen.

Servicearbeiten nach Angaben auf dem Leistungsschild

(In der Regel nach 8000 … 12000 Betriebsstunden)

Rotor und Lagerteile müssen durch eine ABB Turbocharging Servicestelle kontrolliert und beurteilt werden. Als Vorbereitung können nachfolgende Arbeiten durchgeführt werden.

Rotorblock gemäss Kapitel Demontage und Montage ausbauen. Spiele messen. Turbinen- und Verdichtergehäuse reinigen und auf Risse und Erosi-

on/Korrosion kontrollieren. Lagergehäuse reinigen, Ölbohrungen durchblasen.

Düsenring reinigen und auf Risse und Erosion kontrollieren.

4.2.1

4.2.2

Ölfilter

4.2.3

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Servicearbeiten 4.2 Seite 47

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Einträge in das Motortagebuch

Das Überwachen des Motors erlaubt Rückschlüsse auf das Betriebsver-halten des Turboladers.

Folgende Betriebsdaten und Messwerte sind regelmässig in das Motorta-gebuch des Motorenbauers einzutragen:

Leistung und Drehzahl des Motors Luftansaugtemperatur Abgastemperatur vor und nach der Turbine Druck der Ladeluft Druckverlust im Ladeluftkühler Schmieröldruck, Schmieröltemperatur

Lufttemperatur nach Verdichter und Luftkühler Drehzahl des Turboladers Druckverlust im Luftfilter

4.2.4

Falls vorhanden

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Erwartete Austauschintervalle 4.3 Seite 48

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Erwartete Austauschintervalle 4.3

Rotierende Komponenten

Die empfohlenen Austauschintervalle der Verdichter- und Turbinenräder werden in Abhängigkeit der Betriebsbedingungen, anhand des Sicher-heitskonzepts für rotierende Teile (SIKO), festgelegt. Diese Intervalle sind auf dem Leistungsschild des Turboladers ersichtlich.

Nicht rotierende Komponenten

Abhängig von den anlagespezifischen Betriebsbedingungen wird unter-schieden zwischen:

Austauschintervall für die Lagerteile und Austauschintervall für die mit Heissgas beaufschlagten, nicht rotieren-

den Komponenten.

Massgebend sind diverse Einflussparameter, welche im Extremfall das Austauschintervall dieser Teile drastisch reduzieren können.

Während den vorgeschriebenen, periodischen Servicearbeiten werden die einzelnen Bauteile auf Verschleiss untersucht und wenn nötig ersetzt.

Erwartete Austauschintervalle [h]

GAS / MDO HFO Turbinengehäuse 25000 … 50000 25000 … 50000 Düsenring 50000 10000 … 25000 Gasaustrittsflansch 50000 35000 … 50000 Zwischenwand 50000 35000 … 50000 Rotorkomponenten Siehe Angaben Leistungsschild Lagerteile 12000 … 24000 12000 … 24000 Übrige Gehäuse 50000 50000

GAS = Natural Gas MDO = Marine Diesel Oil HFO = Heavy Fuel Oil

Die angegebenen Werte sind Richtwerte und keine garantierten Werte (siehe folgenden Abschnitt Einflussparameter).

4.3

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Erwartete Austauschintervalle 4.3 Seite 49

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Einflussparameter

Die angegebenen Werte sind Richtwerte und werden nicht garantiert. Die tatsächlichen Werte können zum Beispiel durch folgende Einflüsse be-achtlich von den Richtwerten abweichen:

Brennstoffqualität und Brennstoffaufbereitung Lastprofil (thermische Lastwechsel, auch Starts / Stopps, Notabschal-

tungen) Gaseintrittstemperatur Häufigkeit und Durchführung der Turbinen- und Verdichterreinigung Turboladerspezifikation. Systemspezifische Betriebsbedingungen (Betriebspunkt, Verbren-

nungsqualität, Abgaszusammensetzung)

Für Lagerteile

Schmierölqualität (Ölfiltrierung, Ölzustand, Ölüberwachung) Lastprofil (Drehzahl, Druckverhältnisse, Temperatur) Unwuchtzustand des Rotors (Verschmutzungsgrad).

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Drehzahlmessung 4.4

Ein Drehzahlmesssystem ermöglicht die ständige Überwachung der Tur-boladerdrehzahl.

VORSICHT

Kabel nicht als Steighilfe verwenden Durch starkes Ziehen an den Kabeln der Drehzahlmessung können Kontakte herausgerissen werden. Kabel der Drehzahlmessung nicht auf Zug belasten.

86505(A) Drehzahlsensor (Kabel nicht inte-griert)

86526 F/I-Wandler

86505(B) Drehzahlsensor (Kabel integriert) 86528 Tachometer 86515(A) Kabelkupplung zu 86505(A) 1 Verschlussschraube 86515(B) Kabelkupplung zu 86505(B) 2 Dichtung

4.4

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Drehzahlmessung 4.4 Seite 51

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Drehzahlunterschiede bei mehreren Turboladern pro Motor

Die Drehzahlen aller Turbolader auf einem Motor weichen im regulären Betrieb nur wenig voneinander ab.

Die Differenz der höchsten und der niedrigsten Turboladerdrehzahl darf nicht mehr als 3 % betragen, bezogen auf die Drehzahlgrenze nBmax.

Wird dieser zulässige Differenzbereich überschritten, so sind die folgen-den Schritte auszuführen:

Motorleistung sofort reduzieren, bis die höchste Turboladerdrehzahl den Wert 70% von nBmax nicht mehr überschreitet.

Kann der Motor nicht gestoppt werden, darf mit dieser reduzierten Mo-torleistung, respektive Turboladerdrehzahl, weitergefahren werden.

Falls der Turbolader andauernd pumpt, ist die Motorleistung weiter zu reduzieren.

Temperaturen in den Luftleitungen und Gasleitungen von und zu den Turboladern messen und mit Normalwerten vergleichen.

Kann der Motor kurzzeitig gestoppt werden:

Luftleitungen, Gasleitungen und die Turbolader inspizieren und vor-handene Störungen beseitigen.

Es wird in jedem Fall empfohlen, die nächstgelegene ABB Tur-bocharging Servicestelle zu kontaktieren.

4.4.1

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Drehzahlmessung 4.4 Seite 52

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Drehzahlsensor austauschen

WARNUNG

Heisse Kabelkupplung und heisser Drehzahlsensor Gefahr von Verbrennung. Die Kabelkupplung und der Drehzahlsensor können im Betrieb Temperaturen von über 100 °C erreichen. Bei Demontage von Kabelkupplung und Drehzahlsensor Schutz-

handschuhe tragen.

Schutzhandschuhe gegen Hitze Gefährdung tragen.

Motorleistung bis zum Leerlauf reduzieren, dann Motor stoppen. Schmierölzufuhr zum Turbolader ausschalten. Kabelkupplung vom Drehzahlsensor trennen. Defekten Drehzahlsensor ausschrauben.

Neuen Drehzahlsensor bis zum Anschlag einschrauben. Anziehmoment einhalten.

Teilenummer TPS48 TPS52 TPS57 TPS61 86505 15 Nm 15 Nm 15 Nm 15 Nm

4.4.2

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Drehzahlmessung 4.4 Seite 53

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HINWEIS

Abdichtung des Drehzahlsensors Der Drehzahlsensor ist mit einer Dichtkante ausgeführt und benötigt beim Einbau keine zusätzliche Dichtung.

Kabelkupplung mit Drehzahlsensor verbinden. Schmierölzufuhr zum Turbolader einschalten.

Ausfall des Drehzahlmesssystems

Mögliche Gründe für den Ausfall des Drehzahlmesssystems sind im Kapi-tel Beheben von Störungen beschrieben.

4.4.3

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Stoppen des Motors 4.5 Seite 54

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Stoppen des Motors 4.5

VORSICHT

Stoppen des Motors bei ölgekühlter Turboladerausführung Beim Turbolader muss die Wärme vom weiterzirkulierenden Schmieröl abgeführt werden. 15 … 20 Minuten nachschmieren. 0.5 … 1.0 bar Öldruck für Nachschmierung einhalten.

VORSICHT

Stoppen des Motors bei wassergekühlter Turboladerausführung Beim Turbolader muss die Wärme abgeführt werden. Die Wasserkühlung des Turboladers nach dem Stoppen des Motors

noch 15 … 20 Minuten weiterlaufen lassen. Ölschmierung weiter laufen lassen, bis der Rotor still steht. Weiteres

Nachschmieren ist nicht erforderlich und nicht empfohlen.

4.5

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Vorwort zur Wartung 5.1 Seite 55

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Wartung

Vorwort zur Wartung 5.1

Wartungsarbeiten sind regelmässige Sichtkontrollen und Reinigungsarbei-ten, welche die störungsfreie Funktion des Turboladers sicherstellen soll.

Die beschriebenen Wartungsstellen werden wie nachfolgend differenziert:

Reinigen im Betrieb: – Verdichter – Turbine und Düsenring.

Mechanisches Reinigen von einzelnen Komponenten: – Filterschalldämpfer – Gehäuse, Diffusor, Düsenring – Rotorblock: Verdichter, Turbine.

VORSICHT

Beschädigungsrisiko während mechanischer Reinigung Zu häufige mechanische Reinigungen können zu Beschädigung und Korrosion der Komponenten führen. Wenn die Reinigung im Betrieb nicht ausreicht um akzeptable Werte

für die thermische Beanspruchung und die Leistung des Motors zu erreichen, kann die lokale mechanische Reinigung durchgeführt werden.

Mechanische Reinigung, speziell des Rotorblocks nur einmal inner-halb des Serviceintervalls durchführen.

HINWEIS

Reinigungsmethode Um die regulären Serviceintervalle einhalten zu können und die Turbo-lader Effizienz hoch zu halten, empfiehlt ABB Turbo Systems die Reini-gung im Betrieb. Dadurch kann die thermische Beanspruchung des Mo-tors tief und die Brennstoff Effizienz am höchsten gehalten werden.

Schmutzwasser und Reinigungsmitteln umweltgerecht, fachgerecht und nach den lokal gültigen Vorschriften entsorgen.

5 5.1

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Verdichter reinigen im Betrieb 5.2 Seite 56

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Verdichter reinigen im Betrieb 5.2

Die Verschmutzung der Verdichterstufe (Verdichterrad und Diffusor) hängt vom Reinheitsgrad der angesaugten Luft ab.

Zu Ablagerungen von Schmutz in den Strömungskanälen kann es kom-men, wenn folgende Stoffe mit angesaugt werden:

Öl- oder Salznebel feste Verbrennungsrückstände Staub verschiedener Art

Das Verschmutzen der Verdichterstufe hat einen negativen Einfluss auf den Verdichterwirkungsgrad und auf den Ladedruck.

Motorseitig bewirkt dies höhere Abgastemperaturen und einen erhöhten Brennstoffverbrauch. Die Verschmutzung des Verdichters kann auch die Unwucht des Rotors erhöhen.

Die periodische Reinigung des Verdichters im Betrieb ersetzt keinesfalls die Servicearbeiten, bei denen der Turbolader vollständig zerlegt und der Verdichter mechanisch gereinigt wird.

HINWEIS

Bei sehr starken, verhärteten Schmutzbelag kann der Verdichter nur noch in zerlegtem Zustand manuell gereinigt werden. Diese Reinigung ist durch eine ABB Turbocharging Servicestelle durchzuführen.

Die Zeitspanne zwischen den periodischen Reinigungen hängt stark von den Betriebsbedingungen ab. In der Regel soll alle 25 bis 100 Betriebs-stunden gereinigt werden.

HINWEIS

Reinigungsintervalle Sollten die vorgegebenen Reinigungsintervalle nicht mit dem Motorbe-trieb vereinbar sein, so ist ABB Turbo Systems zu kontaktieren.

5.2

Reinigungsintervall

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Verdichter reinigen im Betrieb 5.2 Seite 57

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Reinigungsmethode

Die Reinigung des Verdichters im Betrieb wird als Nassreinigung durchge-führt. Diese Reinigungsmethode ist von ABB Turbo Systems geprüft und zugelassen.

Um die Verdichterstufe im Betrieb zu reinigen, wird mit einem eingebau-ten Einspritzröhrchen im Filterschalldämpfer oder im Saugstutzen Wasser vor das Verdichterrad eingespritzt.

Das Wasser wirkt dabei nicht als Lösungsmittel, vielmehr wird der Belag durch die mechanische Arbeit der aufprallenden Tröpfchen abgetragen. Das Verfahren ist gut geeignet, solange die Verschmutzung noch nicht zu weit fortgeschritten ist.

VORSICHT

Korrosion und Ablagerung beim Reinigen Beschädigung und Beeinträchtigung von Turboladerteilen durch Salz-wasser und Kühlwasser-Aufbereitungsmittel. Für die Reinigung kein Salzwasser, sondern reines Wasser verwen-

den.

VORSICHT

Auf keinen Fall darf das Einspritzröhrchen über einen Hahn direkt an eine Wasserleitung oder ein grösseres Dosiergefäss als mitgeliefert angeschlossen werden. Dies um zu vermeiden, dass unkontrollierte Wassermengen in den Lader und in den Motor gelangen, was zu gros-sen Schäden führen kann.

Bei V-Motoren mit mehreren Turboladern je Motor empfehlen wir die pa-rallele Reinigung der Verdichter. Dieser Reinigungsvorgang ist schneller und die Pumpgefahr des Turboladers wird reduziert.

Bei der sequentiellen Aufladung muss speziell nach den Betriebsperioden im unteren Leistungsbereich darauf geachtet werden, die Turbolader-Verdichter regelmässig zu reinigen.

Prinzip der Nassreinigung

V-Motoren

Sequentielle Aufladung

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Verdichter reinigen im Betrieb 5.2 Seite 58

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Nassreinigung Verdichter mit externen Druckwasserbehälter (XC1)

HINWEIS

Diese Anweisungen für das Nassreinigen gelten nur für das Reinigen mit reinem Wasser und unter der Voraussetzung, dass der Motoren-bauer das Verfahren zulässt.

HINWEIS

Die Wassereinspeisung mit dem extern montierten Dosiergefäss eignet sich nur für Anwendungen mit Unterdruck vor dem Verdichterrad (nicht anwendbar für: Gebläse, welche vor dem Verdichter eingeschaltet sind oder für Hochdruckverdichterstufen bei zweistufiger Aufladung).

Vorbedingungen Betriebszustand für Reinigung Verdichter mit XC1

HINWEIS

Um eine erfolgreiche und von ABB Turbo Systems geprüfte und emp-fohlene Reinigung durchführen zu können, müssen folgende Vorbedin-gungen erfüllt sein: Motorlast von 50 … 85 % Start des Reinigungszyklus anhand nachfolgender Beschreibung

Bedienung Nassreinigung mit XC1.

5.2.1

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Verdichter reinigen im Betrieb 5.2 Seite 59

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Bedienung Nassreinigung Verdichter mit XC1

X Verschlussstopfen D Druckluft Y Ventilgriff W Wasser Z Behälter

Verschlussstopfen (X) ausschrauben. Behälter (Z) mit reinem Wasser füllen. Verschlussstopfen einschrauben. Ventilgriff (Y) gegen die Feder schieben und 10 bis 15 Sekunden hal-

ten, bis die gesamte Wassermenge eingespritzt ist. Der Reinigungszyklus darf erst nach frühestens 10 Minuten Stabilisie-

rungszeit wiederholt werden.

HINWEIS

Der Erfolg der Reinigung kann am Lade- oder Spüldruck oder auch an den Abgastemperaturen erkannt werden. Ist der Reinigungsvorgang er-folglos, kann dieser bis zu 2 mal wiederholt werden. Sollte die Reinigung nach drei Vorgängen erfolglos bleiben, empfehlen wir, bei unbefriedigenden Motorenwerten, den Turbolader durch eine ABB Turbocharging Servicestelle kontrollieren und reinigen zu lassen.

Produkt Motorlast Inhalt Dosiergefäss

[dm3]

Wasser- einspritzzeit

t1 [s] TPS 50 … 85 % 0.4 10

Bedienung des Druck-Wasserbehälters

Reinigungsparameter pro Turbolader-Verdichter

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 60

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3

Die Verbrennung von Brennstoffen wie Schweröl (HFO) in Dieselmotoren bewirkt eine Verschmutzung der Turbinenkomponenten des Turboladers. Treibstoff von schlechter Qualität kann, in Verbindung mit einer hohen Abgastemperatur, zu besonders harten Ablagerungen auf dem Düsenring und vor allem auf dem Gasaustrittsflansch führen.

ABB Turbo Systems empfiehlt Brennstoffe mit niedrigen Asche-, Schwe-fel-, Natrium und Vanadiumgehalt zu verwenden.

Folgen der Verschmutzung:

Schlechter Turbinenwirkungsgrad erhöhte Abgastemperaturen höhere Lade- und Zünddrücke bei ansteigender Turboladerdrehzahl geringere Motorleistung. Nach dem Stoppen des Motors kann der Rotor in Schmutzablagerun-

gen stecken bleiben.

Betriebserfahrungen zeigen, dass mit periodischer Reinigung im Betrieb der Abstand zwischen den Überholungen verlängert werden kann. Die im Folgenden beschriebene Turbinen-Nassreinigung sollte bei 4-Takt-Anwendungen mit starken Ablagerungen (zum Beispiel HFO-Anwendungen) angewendet werden.

Die periodische Reinigung der Turbine im Betrieb ersetzt keinesfalls die Servicearbeiten, bei denen der Turbolader vollständig zerlegt und mecha-nisch gereinigt wird.

Sehr stark verschmutzte Turbinen können auf diese Art nicht mehr gerei-nigt werden. In diesem Fall müssen die verschmutzten Komponenten me-chanisch durch eine ABB Turbocharging Servicestelle gereinigt werden.

HINWEIS

Regelmässiges Reinigen Regelmässige Turbinenreinigung während des Betriebes verhindert be-ziehungsweise verzögert eine zu starke Zunahme der Verschmutzung.

5.3

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 61

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Reinigungsintervalle

Die Zeitspanne zwischen den periodischen Reinigungen hängt stark von den Betriebsbedingungen ab. In der Regel soll alle 50 bis 200 Betriebs-stunden gereinigt werden.

HINWEIS

Reinigungsintervalle Sollten die vorgegebenen Reinigungsintervalle nicht mit dem Motorbe-trieb vereinbar sein, so ist ABB Turbo Systems zu kontaktieren.

Reinigungsmethode

Die Reinigung der Turbinenkomponenten im Betrieb wird durch die nach-folgend beschriebenen Nassreinigungsverfahren durchgeführt. Diese sind von ABB Turbo Systems geprüft und zugelassen.

Die Turbinengehäuseausführung und die Art der Turbinengehäuseabdich-tung sind für die Wahl der Reinigungsmethode ausschlaggebend.

HINWEIS

Zulassung durch Motorenbauer Voraussetzung für die Nassreinigung ist, dass der Motorenbauer das Verfahren zulässt und dessen Vorschriften eingehalten werden.

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 62

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Nassreinigungsverfahren

Verfahren mit kurzer Wassereinspritzzeit (3 x 30 Sekunden- Reinigung)

Das Reinigungsverfahren mit kurzer Wassereinspritzzeit wird bei Turbola-derausführungen ohne Zusatzabdichtung mittels C- Ringe angewendet.

Das Verfahren stützt sich auf das Thermoschockprinzip in Kombination mit einer nachfolgenden Spülphase.

Verfahren mit langer Wassereinspritzzeit (10 Minuten- Reinigung)

Das Reinigungsverfahren mit langer Wassereinspritzzeit wird bei Turbola-derausführungen mit Zusatzabdichtung mittels C- Ringen angewendet.

Basierend auf einer Einspritzphase von 10 Minuten nützt dieses Reini-gungsverfahren das Prinzip der Wasserlöslichkeit der Schmutzablagerun-gen.

HINWEIS

Wahl des Reinigungsverfahrens Falls Auskunft über die Wahl des Reinigungsverfahrens (kurz / lang) benötigt wird, kann der Motorenbauer oder eine ABB Turbolader Ser-vicestelle kontaktiert werden.

5.3.1

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 63

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Vorbedingungen

VORSICHT

Korrosions- und Ablagerungsgefahr Beeinträchtigung und Beschädigung des Turboladers durch Salzwasser und durch Kühlwasser-Aufbereitungsmittel in den Strömungskanälen. Für die Reinigung kein Salzwasser und nur reines Wasser verwen-

den. Korrosion an den inneren Gehäuseflächen vermeiden. Motor noch 10 Minuten nach einem Nassreinigungsvorgang weiter

betreiben.

VORSICHT

Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung Während der Reinigung wird die Temperatur vor der Turbine ansteigen und kann das Material der Turbinenkomponenten stark beanspruchen. Die Temperatur am Turbineneintritt kann bis zu 100 °C höher liegen im Vergleich zur Abgastemperatur nach Zylinder. Dies soll bei der Einstel-lung des Betriebspunktes vor der Reinigung berücksichtigt werden. Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung nicht

überschreiten.

VORSICHT

Unzulässige Wärmespannungsbeanspruchung und Überflutung der Turbine Kleinere Wassermengen können zu ungenügender Reinigungswirkung führen. Grössere Wassermengen führen zu unzulässigen Wärmebean-spruchungen der Turbinenkomponenten und können das Überfluten der Turbine verursachen. Turbinenreinigungsparameter unbedingt einhalten.

HINWEIS

V-Motoren Bei V-Motoren mit mehreren Turboladern je Motor empfehlen wir die parallele Reinigung von beiden Turboladern. Dieser Reinigungsvorgang ist schneller und die Pumpgefahr des Turboladers wird reduziert.

5.3.2

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 64

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Empfohlener Betriebszustand für die Turbinen-Nassreinigung

Folgender Betriebszustand ist von ABB Turbo Systems geprüft und zuge-lassen:

Eigenschaft / Komponente Bedingungen kurze

Wassereinspritzzeit lange

Wassereinspritzzeit Motorlast (Richtwert) 20 … 40 % Turbineneintritts-Temperatur TTE vor der Wassereinspritzung

350 … 400 °C 350 … 430 °C

Wasserversorgung gewährleistet Wasserdruck (Überdruck gegenüber Atmosphäre) pWT

2.0 bar 1.5 bar

Gegebenenfalls muss die Motorleistung gesenkt werden um diese Bedin-gungen einhalten zu können.

Nun kann der Reinigungszyklus anhand nachfolgender Beschreibung ge-startet werden.

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 65

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Vorgehen beim Verfahren mit kurzer Wassereinspritzzeit

Vorbedingungen sind erfüllt. 10 Minuten Stabilisierungsphase abwarten, nach Reduktion der Motor-

last. Absperrventil öffnen. Geforderter Wasservolumenstrom gemäss Tabelle Reinigungspara-

meter mit der Mengenmessvorrichtung einstellen und während 30 Sekunden einspritzen.

Pause von 3 beziehungsweise 5 Minuten gemäss Tabelle einhalten. 30- sekündige Wassereinspritzung zweimal wiederholen. Absperrventil schliessen. 10 Minuten Stabilisierungsphase abwarten, bevor die Motorlast wieder

erhöht wird.

Der Reinigungsvorgang der Turbine ist abgeschlossen.

Reinigungsparameter während des Verfahrens

TPS

Temperatur vor Turbine während

der Reinigung [°C]

Wasser Volumenstrom 1)

[dm3/min]

Einspritzzeit [min]

Pause zwi-schen den Ein-

spritzungen [min]

48 ≤ 450

6 0.5 (3x)

3 52 8 57 11 61 17 5

1) entspricht einem Wasserdruck pWT von 2.0 bar (Überdruck gegenüber Atmosphäre)

VORSICHT

Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung Während der Reinigung wird die Temperatur vor der Turbine ansteigen und kann das Material der Turbinenkomponenten stark beanspruchen. Die Temperatur am Turbineneintritt kann bis zu 100 °C höher liegen im Vergleich zur Abgastemperatur nach Zylinder. Dies soll bei der Einstel-lung des Betriebspunktes vor der Reinigung berücksichtigt werden. Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung nicht

überschreiten.

5.3.3

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Turbine reinigen im Betrieb 5.3 Seite 66

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Vorgehen beim Verfahren mit langer Wassereinspritzzeit

Vorbedingungen sind erfüllt. 10 Minuten Stabilisierungsphase abwarten, nach Reduktion der Motor-

last. Absperrventil öffnen. Geforderter Wasservolumenstrom gemäss Tabelle Reinigungspara-

meter mit der Mengenmessvorrichtung einstellen und während 10 Minuten einspritzen.

Absperrventil schliessen. 10 Minuten Stabilisierungsphase abwarten, bevor die Motorlast wieder

erhöht wird.

Der Reinigungsvorgang der Turbine ist abgeschlossen.

Reinigungsparameter während des Verfahrens

TPS

Temperatur vor Turbine während

der Reinigung [°C]

Wasser Volumenstrom

1) [dm3/min]

Einspritzzeit [min]

Stabilisierungspha-se vor/nach Was-sereinspritzung

[min]

48 ≤ 530 4 10 10 52 5.5 57 8.5 61 12

1) entspricht einem Wasserdruck pWT von 1.5 bar (Überdruck gegenüber Atmosphäre)

VORSICHT

Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung Während der Reinigung wird die Temperatur vor der Turbine ansteigen und kann das Material der Turbinenkomponenten stark beanspruchen. Die Temperatur am Turbineneintritt kann bis zu 100 °C höher liegen im Vergleich zur Abgastemperatur nach Zylinder. Dies soll bei der Einstel-lung des Betriebspunktes vor der Reinigung berücksichtigt werden. Maximale Temperatur vor Turbine während der Reinigung nicht

überschreiten.

5.3.4

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Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 67

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Komponenten mechanisch reinigen 5.4

Einleitung

VORSICHT

Auswahl der Reinigungswerkzeuge Turbolader Komponenten sind empfindlich auf mechanische Beschädi-gungen. Die Verwendung von beispielsweise Nadelpistolen oder ande-ren Schlagwerkzeugen beschädigen die Komponenten. Je nach Spezi-fikation haben Düsenringe oder Turbinengehäuse Schutzschichten, welche ebenfalls beschädigt werden können. Nur weiche Werkzeuge wie Lumpen, Bürsten oder Drahtbürsten

verwenden. Bei starken Verschmutzungen können die beschriebenen Reini-

gungsmethoden wie beispielsweise das Einweichen wiederholt wer-den, bis ein zufriedenstellendes Resultat erreicht wird.

Schmutzwasser und Reinigungsmitteln umweltgerecht, fachgerecht und nach den lokal gültigen Vorschriften entsorgen.

HINWEIS

Demontage und Montage Die Demontage und Montage der Komponenten ist im Kapitel Demon-tage und Montage beschrieben.

5.4

5.4.1

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Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 68

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Filterschalldämpfer reinigen

81135 Schalldämpferkörper 81266 Abdeckgitter 81136 Dämpfungssegment 81270 Spannband 81137 Mantelblech 81271 Verschluss 81265 Filterring

HINWEIS

Demontage und Montage Die Demontage und Montage des Filterschalldämpfers ist im Kapitel Demontage und Montage beschrieben.

Filterring reinigen (falls vorhanden)

Filterring (81265) entfernen. Filterring (81265) bei Bedarf oder alle 500 Betriebsstunden reinigen

und spätestens nach dem fünften Reinigungsvorgang ersetzen. Die Verschmutzung des Filterrings hängt vom Reinheitsgrad der an-gesaugten Luft ab.

Filterring (81265) mit Wasser und Zugabe von Feinwaschmittel aus-spülen oder bei starker Verschmutzung einweichen und dabei sorgfäl-tig durchdrücken. In kaltem Wasser ausspülen. Hohe mechanische Beanspruchung (Wasserstrahl) vermeiden.

Filterring vor der Montage vollständig trocknen lassen. Schmutzwasser und Feinwaschmittel nach den lokal gültigen Vor-

schriften entsorgen.

5.4.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Wartung 5

Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 69

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Dämpfungssegmente reinigen

Spannbänder (81270) lösen. Abdeckgitter (81266) entfernen. Mantelbleche (81137) herausziehen, aufbiegen und Dämpfungsseg-

mente (81136) entfernen. Dämpfungssegmente (81136) reinigen.

Beim Reinigen darauf achten, dass die Dämpfungssegmente (81136) nur mit leichter Druckluft, weicher Bürste oder mit feuchtem Putzlap-pen gereinigt werden.

Stark verschmutzte Dämpfungssegmente durch eine ABB Tur-bocharging Servicestelle ersetzen lassen.

Filterschalldämpfer montieren

Dämpfungssegmente (81136) in die Mantelbleche (81137) einstecken. Die Mantelbleche (81137) in die Ursprungsform biegen und in die

Schlitzführungen im Schalldämpferkörper (81135) einstecken. Abdeckgitter (81266) montieren. Spannbänder (81270) montieren und an den Verschlüssen (81271)

spannen. Beschädigte Spannbänder müssen durch neue ersetzt werden. Falls vorhanden Filterring (81265) montieren.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Wartung 5

Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 70

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Verdichterseitige, nicht rotierende Teile

WARNUNG

Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen Einnehmen oder Einatmen von Dämpfen von Betriebs- und Hilfsstoffen oder der Kontakt mit solchen kann zu Gesundheitsschädigungen füh-ren. Hautkontakt und Einatmen vermeiden. Für gute Belüftung sorgen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt der Betriebs- und Hilfsstoffe be-

achten. Örtliche Gesetzgebung einhalten.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Atemschutz gegen Gase tragen.

Die folgenden, leistungsrelevanten Teile können gemäss nachfolgender Beschreibung gereinigt werden.

72000 Verdichtergehäuse 77000 Einsatzwand 79000 Diffusor

Oben genannte Bauteile mit Dampf reinigen oder im Dieselöl oder Wasser mit Haushaltsreinigungsmittel einweichen lassen. Nach dem Einweichen den Schmutz mit einer Bürste entfernen.

Bauteile vollständig trocken. Gereinigte Flächen mit Kriechöl einsprühen. Aussenflächen des Tur-

bolader nicht besprühen. Schmutzwasser und Reinigungsmittel gemäss Angaben im Sicher-

heitsdatenblatt entsorgen.

5.4.3

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Wartung 5

Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 71

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Turbinenseitige, nicht rotierende Teile

WARNUNG

Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen Einnehmen oder Einatmen von Dämpfen von Betriebs- und Hilfsstoffen oder der Kontakt mit solchen kann zu Gesundheitsschädigungen füh-ren. Hautkontakt und Einatmen vermeiden. Für gute Belüftung sorgen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt der Betriebs- und Hilfsstoffe be-

achten. Örtliche Gesetzgebung einhalten.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Atemschutz gegen Gase tragen.

Eingebrannte Schmutzschichten aus beispielsweise Schweröl oder ver-koktem Öl treten turbinenseitig auf. Die folgenden, leistungsrelevanten Teile können gemäss nachfolgender Beschreibung gereinigt werden.

51000 Turbinengehäuse 56001 Düsenring 52400 Gasaustrittsflansch

Verschmutzte Teile in heissem Wasser oder in einer Flüssigkeit wie Kohleentferner einlegen damit die Verschmutzung aufweicht.

Verschmutzung abbürsten oder mit einem Dampfreiniger entfernen. Falls nötig Einweichen und Abbürsten wiederholen. Teile in sauberem Wasser vollständig von Lösungsmitteln befreien.

5.4.4

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Komponenten mechanisch reinigen 5.4 Seite 72

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Bauteile vollständig trocken. Gereinigte Flächen mit Kriechöl einsprühen. Aussenflächen des Tur-

bolader nicht besprühen. Schmutzwasser und Reinigungsmittel gemäss Angaben im Sicher-

heitsdatenblatt entsorgen.

Rotorblock

Einleitung

VORSICHT

Korrosion Wird der Rotorblock nach der Reinigung nicht sofort wieder im Betrieb benutzt, können Teile korrodieren. Unmittelbar nach der Reinigung den Rotorblock wieder einbauen und

benutzen.

Verdichterräder oder Turbinen können durch Schwerölbetrieb oder ver-koktes Öl stark verschmutzt sein. Solche Verschmutzungen können even-tuell nicht mehr durch die Reinigung im Betrieb entfernt werden und müs-sen während den Standard Serviceintervallen mechanisch gereinigt wer-den (siehe Kapitel Servicearbeiten).

Turbolader vom Motor abbauen (siehe Kapitel Abbau und Anbau [➙ 87]).

Rotorblock entfernen (siehe Kapitel Demontage und Montage [➙ 91]).

Gemäss nachfolgender Beschreibung zuerst die Verdichterseite und da-nach die Turbinenseite reinigen.

5.4.5

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Verdichterseite reinigen

VORSICHT

Auswahl des Reinigungsmittels Reinigungsmittel, welche Chlor beinhalten, greifen Metalle an. Nur pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, welche Metalle nicht

angreifen. Sicherheitsdatenblatt beachten.

VORSICHT

Wasser und Schmutz im Rotorblock Wenn Wasser oder Schmutz in den Rotorblock eintritt, können die Funktion des Turboladers beeinträchtigt und Teile im Rotorblock be-schädigt werden. Sicherstellen, dass Wasser oder Schmutz nicht in den Rotorblock

eintritt.

Verdichterrad mit einem Lumpen oder einer weichen Bürste reinigen, welche in Wasser mit Haushaltsreinigungsmittel getränkt sind. Keine Drahtbürsten verwenden!

Verdichterrad und Spalt zwischen dem Verdichter und dem Lagerge-häuse mit schwacher Druckluft trocknen.

Verdichterrad und Spalt zwischen dem Verdichter und dem Lagerge-häuse mit Kriechöl wenig einsprühen.

Schmutzwasser und Reinigungsmittel gemäss Sicherheitsdatenblatt entsorgen.

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Turbinenseite reinigen

Eingebrannte Schmutzschichten aus Schweröl oder verkoktem Öl treten turbinenseitig auf. Die Verschmutzung kann durch einweichen und bürs-ten entfernt werden. Das Einweichen der Schmutzschichten sowie das Reinigen der Turbine sind nachfolgend beschrieben.

Produkt A [mm] B [mm] C [mm] TPS48 108 17 205 TPS52 128 20 245 TPS57 157 25 300 TPS61 187 30 357

Um die Schmutzschichten auf der Turbine einzuweichen kann der Rotor-block vertikal in einen Behälter (02) mit Flüssigkeit eingetaucht werden.

Den Behälter (02) in einen grösseren Behälter (03) stellen, damit die übertretende Flüssigkeit aufgefangen werden kann.

VORSICHT

Auswahl des Reinigungsmittels Reinigungsmittel, welche Chlor beinhalten, greifen Metalle an. Nur pH-neutrale Reinigungsmittel verwenden, welche Metalle nicht

angreifen. Sicherheitsdatenblatt beachten.

Behälter (02) mit Einweichflüssigkeit füllen.

Schmutz einweichen

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HINWEIS

Flüssigkeit erhitzen Um die Einweichzeit zu verkürzen, kann die Flüssigkeit auf maximal 60 ºC erwärmt werden.

WARNUNG

Erhitzen von Reinigungs- und Betriebsmittel Beim Erhitzen von Reinigungs- und Betriebsmittel können gesundheits- und explosionsgefährliche Dämpfe entstehen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt beachten.

Atemschutz gemäss Sicherheitsdatenblatt tragen.

VORSICHT

Wasser und Schmutz im Rotorblock Wenn Wasser oder Schmutz in den Rotorblock eintritt, kann die Funkti-on des Turboladers beeinträchtigt und Teile im Rotorblock beschädigt werden. Rotorblock auf passende Aufnahmen (01) aus Holz oder Metall plat-

zieren. Mass (B) für die Aufnahmen (01) einhalten, damit der Rotorblock

nicht zu tief eintaucht.

Schmutzschichten auf Turbine vier Stunden einweichen lassen.

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WARNUNG

Gesundheitsgefährdung durch Russpartikel Gelangen Russpartikel in die Augen oder Atemwege kann dies die Ge-sundheit schädigen. Staubentwicklung vermeiden. Staub mit geeignetem Staubsauger aufsaugen. Atemschutz gegen Stäube tragen (P1 oder P2 Maske). Geschlossene Schutzbrille tragen.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Atemschutz gegen Stäube tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Rotorblock anheben und horizontal ausrichten. Schmutz manuell mit einer weichen Bürste oder einer Drahtbürste ent-

fernen.

Schmutz entfernen

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VORSICHT

Wasser und Schmutz im Rotorblock Wenn Wasser oder Schmutz in den Rotorblock eintritt, kann die Funkti-on des Turboladers beeinträchtigt und Teile im Rotorblock beschädigt werden. Sicherstellen, dass Wasser oder Schmutz nicht in den Spalt zwi-

schen Zwischenwand und Turbine eindringt.

VORSICHT

Unzulässige Rotorunwucht nach dem Reinigen Ungleichmässig verteilte, restliche Schmutzablagerungen führen zu Ro-torunwucht. Lager- und Turboladerschäden können die Folge sein. Schmutzablagerungen auf der Turbine restlos entfernen.

Nach dem Abbürsten des Schmutzes den Behälter (02) mit sauberem Wasser, nicht Salzwasser füllen.

Turbine des Rotorblocks in sauberes Wasser eintauchen damit sich loser Schmutz vollständig ablöst.

Rotorblock anheben und horizontal ausrichten. Zwischenwand mit dem Lagergehäuse verklemmen. Turbine und Spalt zwischen dem Turbine und Zwischenwand mit

schwacher Druckluft trocknen. Turbine und Spalt zwischen dem Turbine und Zwischenwand mit

Kriechöl wenig einsprühen. Schmutzwasser und Reinigungsmittel gemäss Angaben im Sicher-

heitsdatenblatt entsorgen.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Störungen beim Starten 6.1 Seite 79

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Beheben von Störungen

Störungen beim Starten 6.1

Anlauf zögernd

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Turbolader verschmutzt Reinigen Lager beschädigt ABB Turbocharging Servicestelle

kontaktieren Rotor streift Fremdkörper im Turbolader

Vibrationen

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Rotorunwucht ABB Turbocharging Servicestelle kontaktieren Turbine oder Verdichter beschä-

digt Lager beschädigt

Streifen von rotierenden Teilen

Normales Verhalten, kein Fehler Turbola-der

Eine minime und gleichmässige Abnützung am Umfang der Rotor-komponenten, hervorgerufen durch leichtes, örtliches Streifen an den angrenzenden Bauteilen ist zulässig. Dabei werden die Ver-dichter- beziehungsweise die Turbinenschaufeln etwas verkürzt. Um keinen wesentlichen Wirkungsgradverlust zu verursachen, müssen bestimmte Toleranzen eingehalten werden. Gibt es Zweifel über das Ausmass des Streifens, so muss eine

ABB Turbocharging Servicestelle kontaktiert werden. Masskontrolle durch eine ABB Turbocharging Servicestelle durch-

führen lassen.

6 6.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Pumpen des Turboladers 6.2 Seite 80

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Pumpen des Turboladers 6.2

Pumpen des Turboladers

Mögliche Ursachen Behebung Motor Schutzgitter vor Turbolader

verschmutzt oder beschädigt Reinigen / austauschen

Turbolader Filterschalldämpfer oder Dif-fusor verschmutzt

Reinigen

Starke Schmutzablagerungen in der Turbine oder im Düsen-ring

Ladeluftküh-ler

Kühler verschmutzt Reinigen Ladeluftleitung verstopft

VORSICHT

Andauerndes oder periodisches Pumpen Mögliche Schädigung der Bauteile wie Verdichterrad, Turbinenschau-feln, Lagerung und Filterschalldämpfer. Ursache umgehend durch eine ABB Turbocharging Servicestelle ab-

klären und beheben lassen. Bauteile durch eine ABB Turbocharging Servicestelle auf Beschädi-

gung untersuchen und gegebenenfalls ersetzen lassen.

Vereinzelte Pumpstösse

Bei gewissen Betriebszuständen, zum Beispiel beim schnellen Reduzie-ren der Motorleistung beim Manövrieren, kann es zum Pumpen des Tur-boladers kommen. Dabei wird kurzzeitig die Strömungsrichtung im Ver-dichter umgekehrt. Solche vereinzelten Pumpstösse beeinträchtigen den sicheren Betrieb des Turboladers nicht.

Ein Pumpstoss ist von einem lauten Knall und heissem Luftaustritt aus dem Filterschalldämpfer begleitet.

6.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Störungen im Betrieb 6.3 Seite 81

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Störungen im Betrieb 6.3

Schmieröldruck zu tief

Mögliche Ursachen Behebung Motor Ölfilter stark verschmutzt Reinigen

Ölpumpe im Schmiersystem de-fekt

Kontrollieren / Ersetzen

Manometer zeigt falsch an Manometer ersetzen Turbola-der

Axialspiel des Rotors zu gross ABB Turbocharging Servicestelle kontaktieren

Absinken der Drehzahl

Mögliche Ursachen Behebung Motor Defekte an den angeschlosse-

nen Zylindern bei Stossaufla-dung

Motorenbauer kontaktieren

Turbola-der

Starke Verschmutzung der Tur-bine

Reinigen

Beschädigte Rotorkomponenten oder Lagerung

ABB Turbocharging Servicestelle kontaktieren

Leitungen Defekte, wie Leckagen, an den Abgasleitungen oder Ladeluftlei-tungen

Reparieren

Zunahme der Drehzahl

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Starke Verschmutzung des Dü-senrings (bei 4-Takt Anwendung)

ABB Turbocharging Servicestelle kontaktieren

6.3

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Störungen im Betrieb 6.3 Seite 82

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Abgastemperatur zu hoch

Motorleistung und Motordrehzahl unverändert

Mögliche Ursachen Behebung Motor Störung im Einspritzsystem Reparieren oder mit Hersteller

Kontakt aufnehmen Turbolader Luftmangel, zum Beispiel Fil-

terschalldämpfer durch Schmutz verstopft

Reinigen

Verdichter / Turbine ver-schmutzt Abgasgegendruck zu hoch Boiler oder Abgasschalldämpfer

reinigen oder reparieren Turbine beschädigt oder ero-diert

ABB Turbocharging Servicestelle kontaktieren

Ladeluftküh-ler

Kühler verschmutzt Reinigen Kühlwassermenge zu gering Auffüllen Eintrittstemperatur des Kühl-wassers zu hoch

Kühlsystem kontrollieren/reinigen

Entlüftung nicht ausreichend Besser entlüften

Ladeluftdruck zu tief

Motorleistung und Motordrehzahl unverändert, Ansaugbedingung normal

Mögliche Ursachen Behebung Motor Luftreceiver undicht Reparieren

Gasleitung zwischen Motor und Turbine undicht Einspritzung verstellt Richtig einstellen Ventilsteuerung verstellt

Turbola-der

Manometeranzeige fehlerhaft Manometer ersetzen Zuleitung zum Manometer un-dicht

Leck reparieren

Filterschalldämpfer verschmutzt, deshalb Druckabfall zu gross

Reinigen

Verdichter / Turbine verschmutzt Verdichter / Turbine beschädigt ABB Turbocharging Servicestelle

kontaktieren Abgasgegendruck zu gross Boiler oder Abgasschalldämpfer

reinigen oder reparieren

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Störungen im Betrieb 6.3 Seite 83

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Ladeluftdruck zu hoch

Motorleistung und Motordrehzahl unverändert, Ansaugbedingung normal

Mögliche Ursachen Behebung Motor Störung im Einspritzsystem Reparieren oder mit Hersteller

Kontakt aufnehmen Einspritzung verstellt Richtig einstellen Motorleistung höher als vermutet Motorleistung kontrollieren

Turbola-der

Manometeranzeige fehlerhaft Manometer ersetzen

Verschmutzung des Verdichters durch Einleitung von Entlüftungsgasen

Reduzierte Verdichterleistung / Verdichterwirkungsgrad und dadurch Mo-torleistungsverluste

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Starke Verschmutzung der Ver-dichterkomponenten

Verdichter reinigen Ölabscheidung optimieren

Erhöhte Schwingungen, Verdich-terschaufelhavarie

Einleitung der Entlüftungsgase nach Angaben des Motorenbau-ers korrigieren.

Reduzierte Dauerschwingfestigkeit des Verdichterrades, Verdichterschau-felbrüche.

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Material des Verdichterrades angegriffen

Brennstoff und dessen korrosi-ven Bestandteile überprüfen und gegebenenfalls Brennstoff wech-seln.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Störungen beim Stoppen 6.4 Seite 84

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Störungen beim Stoppen 6.4

Auslaufgeräusche

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Turbolader verschmutzt Reinigen Lager beschädigt ABB Turbocharging Servicestelle

kontaktieren Rotor streift Fremdkörper im Turbolader

Auslaufzeit zu kurz

Mögliche Ursachen Behebung Turbola-der

Turbolader verschmutzt Reinigen Lager beschädigt ABB Turbocharging Servicestelle

kontaktieren Rotor streift Fremdkörper im Turbolader

6.4

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Beheben von Störungen 6

Drehzahlmesssystem 6.5 Seite 85

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Drehzahlmesssystem 6.5

Mögliche Ursachen Behebung Keine oder schlechte Sig-nalamplitude vorhanden

Montagefehler

Die Verschlussschraube für den Sensor ist mit einer zusätzlichen Dichtung (Kupferring) montiert. Bei der Montage des Drehzahlsensors muss diese Dichtung entfernt werden. Falls diese versehentlich montiert wurde, ist der Ab-stand der Sensorspitze zur signalgebenden Dichtscheibe vergrössert. Dadurch verringert sich die Spannungsamplitude des Drehzahl-signals, was zu Problemen bei der Auswer-teelektronik führen kann. Durch Entfernen der Dichtung wird dieses Problem behoben.

Sensor defekt ABB Turbocharging Servicestelle kontaktie-ren

Zu hohe ge-messene Drehzahlen

Verschmutzung der Sensorspitze

Da die Sensorspitze magnetisch ist, kann sie Materialpartikel anziehen. Dadurch wird der Abstand zur signalgebenden Dichtschei-be reduziert, was zu einer Verstärkung des Rauschanteils führen kann und somit zu Fehltriggerungen. Den Sensor demontieren, die Sensorspitze reinigen und den Sensor wieder mit dem vorgeschriebenen Anziehmoment montie-ren.

Zu tiefe ge-messene Drehzahlen

- - ABB Turbocharging Servicestelle kontaktie-ren

Andere Fehlerursa-chen

- - Hilft keine der oben erwähnten Massnahmen zur Behebung der Störung, so wird eine Kontrolle des Drehzahlmesssystems durch eine ABB Turbocharging Servicestelle emp-fohlen.

6.5

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Abbau und Anbau 7

Transport 7.1 Seite 87

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Abbau und Anbau

Transport 7.1

Aufhängung des unisolierten Turboladers

Turbolader mit ölgekühltem Lagerge-häuse

Turbolader komplett mit Gasaustritts-gehäuse

Aufhängung des isolierten Turboladers

Turbolader mit ölgekühltem Lagerge-häuse

Turbolader komplett mit Gasaustritts-gehäuse

7 7.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Abbau und Anbau 7

Gewichte Turbolader 7.2 Seite 88

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Gewichte Turbolader 7.2

Für den Abbau und Anbau des Turboladers sind Hebezeuge mit ausrei-chender Tragfähigkeit zu verwenden. Die folgende Gewichtsangabe ist die schwerstmögliche Variante. Dieser Richtwert kann je nach Spezifikati-on von den Angaben auf dem Leistungsschild abweichen.

TPS48 [kg]

TPS52 [kg]

TPS57 [kg]

TPS61 [kg]

180 250 410 650

7.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Abbau und Anbau 7

Turbolader abbauen 7.3 Seite 89

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Turbolader abbauen 7.3

Sämtliche Abgas- und Luftleitungen nach den Angaben des Motoren-bauers trennen.

Ausführung mit wassergekühltem Lagergehäuse:

Wasserleitungen nach Angaben des Motorenbauers trennen.

Falls vorhanden, harte Isolationen wie folgt entfernen:

Schrauben und Blech (B) der Lagergehäuseisolation entfernen. Restliche Schrauben der Lagergehäuseisolation (A) entfernen. Lagergehäuseisolation nach oben wegziehen. Zum einfacheren Ent-

fernen kann die Lagergehäuseisolation zusammengedrückt werden.

Kabelkupplung zum Drehzahlsensor ausstecken. Hebezeug am Lagergehäuse befestigen. Falls ein Gasaustrittskrümmer vorhanden ist, muss dieser zusätzlich

umschlungen oder mit einem Anschlagwirbel (C) am Hebezeug befes-tigt werden.

Befestigungsschrauben (D) am Lagergehäuse lösen. Turbolader vom Motor abheben und deponieren. Ölanschlüsse abdecken.

7.3

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Abbau und Anbau 7

Turbolader anbauen 7.4 Seite 90

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Turbolader anbauen 7.4

Abdeckungen von den Ölanschlüssen entfernen. Visuelle Kontrolle der O-Ring-Dichtungen von Öl Zu- und Ablaufleitung

(die motorseitigen O-Ring-Dichtungen sind nicht Lieferumfang von ABB Turbo Systems).

Hebezeug am Lagergehäuse befestigen. Falls ein Gasaustrittskrümmer vorhanden ist, muss dieser zusätzlich

umschlungen oder mit einem Anschlagwirbel (C) am Hebezeug befes-tigt werden (siehe auch Abschnitt Transport / Gewichte).

Turbolader am Motor anpassen. Befestigungsschrauben (D) am Lagergehäuse anziehen. Kabelkupplung zum Drehzahlsensor und VCI einstecken.

Falls vorhanden harte Isolationen wie folgt befestigen:

Lagergehäuseisolation anpassen. Schrauben der Lagergehäuseisolation (A) anziehen. Schrauben und Blech (B) der Lagergehäuseisolation anpassen.

Sämtliche Abgas- und Luftleitungen nach den Angaben des Motoren-bauers befestigen.

Ausführung mit wassergekühltem Lagergehäuse:

Verschlussschrauben an den Wasseranschlüssen entfernen und die Wasserleitungen nach Angaben des Motorenbauers montieren.

7.4

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Einleitung 8.1 Seite 91

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Demontage und Montage

Einleitung 8.1

Vorraussetzung für die folgend beschriebenen Arbeiten ist ein vom Motor abgebauter Turbolader (siehe Kapitel Abbau und Anbau).

VORSICHT

Weiterführende Arbeiten Mit diesem Operation Manual dürfen nur die darin beschriebenen Arbei-ten durchgeführt werden. Falsch ausgeführte Demontage und Montage des Rotorblockes können zu schweren Maschinenschäden führen. ABB Turbo Systems empfiehlt die weiterführenden Arbeiten nur

durch geschultes Personal einer ABB Turbocharging Servicestelle ausführen zu lassen.

HINWEIS

Gehäusestellung für Montage markieren ABB Turbo Systems empfiehlt, die Gehäusestellungen vor der Demon-tage zu markieren.

Identifizierung der Montagevorrichtungen

Es sind nicht alle Montagevorrichtungen mit einer Teilenummer gekenn-zeichnet. Die Kennzeichnung wird mit der Werkzeugliste sichergestellt. Diese Liste ist in der Werkzeugkiste beigelegt.

WARNUNG

Instandhalten der Montagevorrichtungen Montagevorrichtungen sind vor und nach Benutzung auf Beschädigung zu kontrollieren. Sichtprüfung auf Korrosion, Risse, Deformation und Verschleiss. Beschädigte Montagevorrichtungen dürfen nicht mehr gebraucht

werden und sind zu ersetzen.

8 8.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Einleitung 8.1 Seite 92

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Kundenersatzteilset

Vor Beginn der Arbeiten sicherstellen, dass benötigte Kundenersatzteil-sets vorhanden sind.

Siehe Kapitel Ersatzteile.

Ölblende

Bei Demontage des Turboladers darf eine montierte Ölblende nicht entfernt werden.

Anziehmomente für Bauteile des Turboladers

Die vorgeschriebenen Anziehmomente der Schraubverbindungen für Bau-teile des Turboladers müssen eingehalten werden (siehe Abschnitt Tabel-le der Anziehmomente).

Anziehmomente für Montagevorrichtungen von ABB Turbo Systems

Falls nichts anderes beschrieben ist, müssen die Schrauben und Muttern der Montagevorrichtungen fest anliegend angezogen werden.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Einleitung 8.1 Seite 93

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WARNUNG

Schwebende Lasten Nicht regelkonform angehängte Lasten können zu Personenschäden oder Unfällen mit tödlichen Folgen führen. Turbolader, Baugruppen oder Einzelteile nur an technisch einwand-

freien Hebezeugen mit ausreichender Tragfähigkeit befestigen. Auf korrektes Anhängen der Lasten am Kranhaken achten. Es darf sich niemand unter schwebenden Lasten aufhalten.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Schutzhelm tragen.

Begriffsdefinitionen

Anschlagpunkt Definierter Lastangriffspunkt an einem Bauteil oder einer Baugruppe (Sacklochgewinde, Öse, Lasche).

Montagevorrichtung Vorrichtungen, die an den Turbolader montiert werden, um einen An-schlagpunkt zu erhalten. Montagevorrichtungen sind speziell für den definierten Einsatz konstruiert und ausgelegt, sie sind keine Handels-ware. Montagevorrichtungen nur für die beschriebenen Anwendungen verwenden.

Hebezeug Gerät zum Heben und Transportieren von Lasten (Seile, Kettenzug, Kran). Hebezeuge werden nicht von ABB Turbo Systems AG mitgelie-fert.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Einleitung 8.1 Seite 94

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Zu verwendende Anschlagwirbel

Zum sicheren Heben von Lasten wird ein Anschlagwirbel benötigt (nicht im Lieferumfang enthalten).

Anschlagwirbel Produkt Gewin-de M

Länge L

Tragfähigkeit mindestens

TPS48 M10 17 mm 250 kg TPS52 M10 17 mm 250 kg TPS57 M12 21 mm 350 kg TPS61 M12 21 mm 500 kg

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Gewichte Baugruppen 8.2 Seite 95

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Gewichte Baugruppen 8.2

Die angegebenen Gewichte der Einzelteile respektive Baugruppen sind aufgerundete Richtwerte.

Bezeichnung TPS48 [kg]

TPS52 [kg]

TPS57 [kg]

TPS61 [kg]

1 Filterschalldämpfer 19 30 40 65 2 Luftsaugstutzen radial 6 8 11 21 3 Luftsaugstutzen axial 4 4 6 9 4 Verdichtergehäuse 24 35 55 90 5 Einsatzwand 7 10 13 30 6 Diffusor 2 3 6 10 7 Rotorblock 35 50 85 140 8 Düsenring 1 2 3 6 9 Berstring 2 3 5 12

10 Turbinengehäuse mit externem Berstschutz

1 Eintritt 35 50 80 130 2 Eintritte 35 50 86 150 3 Eintritte - 53 95 170 4 Eintritte - - 95 170

11 Gasaustrittsflansch 4 8 16 30 12 Gasaustrittskrümmer 18 25 40 60

8.2

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 96

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Turbolader demontieren und montieren 8.3

Verdichtergehäuse ausbauen

WARNUNG

Verbrennungsgefahr Berührung heisser Oberflächen oder Kontakt mit heissen Betriebsstof-fen kann zu schweren Verbrennungen führen. Heisse Oberflächen nicht berühren, Warnschild am Turbolader be-

achten. Hitzebeständige Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Den Turbolader vor Ausführung von Arbeiten abkühlen lassen.

Schutzhandschuhe gegen Hitze Gefährdung tragen.

Sämtliche Luftleitungen nach den Angaben des Motorenbauers tren-nen.

Schrauben der Verdichtergehäuseisolation entfernen und Isolation demontieren.

V-Band (72020) lösen und Filterschalldämpfer (81000) oder Luftsaug-stutzen (82000) entfernen.

8.3

Falls vorhanden

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 97

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Isolation demontieren

Schrauben der Isolationsbleche (1, 2) lösen und entfernen. Isolationsbleche (1, 2) entfernen.

Schrauben (72011) leicht lösen und Verdichtergehäuse (72000) dre-hen, bis Anschlagwirbel am Hebezeug befestigt werden kann.

(77006* nur vorhanden bei Einsatzwand mit Beschleunigungshilfe)

Falls vorhanden

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 98

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HINWEIS

Falls sich das Verdichtergehäuse nicht leicht lösen lässt, kann es mit dem Abpresswerkzeug (90042) gegen das Turbinengehäuse abge-drückt werden. Dazu müssen die zwei Abdeckbleche (1, 2) der harten Turbinengehäuseisolation entfernt werden.

VORSICHT

Axialkraft Mit dem Abpresswerkzeug kann eine hohe Axialkraft erzeugt werden und bei unsachgemässer Handhabung (zu starkes einseitiges Abpres-sen) kann der Rotor beschädigt werden. Daher immer abwechselnd beidseitig einsetzen und pro Seite nicht

zu viel abpressen.

Schrauben (72011) lösen und mit Befestigungslaschen (72012) ent-fernen.

Verdichtergehäuse (72000) mit Einsatzwand (77000) horizontal vor-sichtig wegfahren.

Einsatzwand (77000) mit Nylonhammer aus dem Verdichtergehäuse schlagen und O-Ring (77005) entfernen.

Demontage Einsatzwand TPS61

Hebebalken (90258) an der Einsatzwand befestigen. Anschlagwirbel (a) am Hebebalken befestigen. Einsatzwand (77000) mittels Hebezeug entfernen.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 99

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Verdichtergehäuse einbauen

Einsatzwand (77000) und O-Ring (77005) in sinngemäss umgekehrter Reihenfolge einbauen.

HINWEIS

O-Ringe Gebrauchte O-Ringe immer durch neue O-Ringe ersetzen. O-Ringe sind nur im Set erhältlich (siehe Kapitel Ersatzteile).

Verdichtergehäuse in sinngemäss umgekehrter Reihenfolge anbauen. Befestigungslaschen (72012) vor der Montage gründlich reinigen.

Rotorblock ausbauen

Hebezeug kontrollieren und am Lagergehäuse (42001) befestigen.

Sämtliche Leitungen anhand Angaben Motorbauer trennen, Isolation entfernen, Turbolader abbauen und Verdichtergehäuse sowie Filter-schalldämpfer entfernen (siehe auch vorangehende Kapitel).

WARNUNG

Verbrennungsgefahr Berührung heisser Oberflächen oder Kontakt mit heissen Betriebsstof-fen kann zu schweren Verbrennungen führen. Heisse Oberflächen nicht berühren, Warnschild am Turbolader be-

achten. Hitzebeständige Schutzhandschuhe und Schutzkleidung tragen. Den Turbolader vor Ausführung von Arbeiten abkühlen lassen.

Schutzhandschuhe gegen Hitze Gefährdung tragen.

Lagergehäuse lässt sich nicht leicht lösen. Lagergehäuse mit Abpresswerkzeug (90042) gegen das Turbinenge-

häuse abdrücken (siehe nachfolgendes Bild).

VORSICHT

Axialkraft Mit dem Abpresswerkzeug kann eine hohe Axialkraft erzeugt werden und bei unsachgemässer Handhabung (zu starkes einseitiges Abpres-sen) kann der Rotor beschädigt werden. Daher immer abwechselnd beidseitig einsetzen und pro Seite nicht

zu viel abpressen.

Falls vorhanden

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Düsenring (56001) mit den beiden Abziehvorrichtungen (90070) und dem Service- Supportunterteil (90012) herausziehen.

C-Ring (51105) entfernen.

Falls vorhanden

Demontage Diffusor

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Rotorblock (42001) auf den Service Support (90012) stellen und fest-schrauben.

Schraube (42008) lösen und Diffusor (79000) und O-Ring (42012) ent-fernen.

Axial- und Radialspiele messen (siehe Abschnitt Axial- und Radial-spiele).

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Rotorblock einbauen

HINWEIS

O-Ringe Gebrauchte O-Ringe immer durch neue O-Ringe ersetzen. O-Ringe sind nur im Set erhältlich (siehe Kapitel Ersatzteile).

HINWEIS

Vorstehende Isolation Beim Turbinengehäuse kann die Isolation gasaustrittseitig vorstehen. Diese kann mit einem Schraubenzieher zurückgeschoben werden.

Düsenring (56001) bis zum Anschlag in das Turbinengehäuse (51000) einschieben.

C-Ring (51105) ins Turbinengehäuse einsetzen und mit Hochvakuum-fett befestigen.

Falls vorhanden

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HINWEIS

Damit der Düsenring im Betrieb fixiert ist, muss er zwischen Zwischen-wand und Turbinengehäuse geklemmt sein.

Die Pressung (PD) muss berechnet werden.

HINWEIS

Ist der berechnete Wert (PD) kleiner als 0.1 mm, muss eine ABB Tur-bocharging Servicestelle kontaktiert werden.

Axial- und Radialspiele messen (siehe Abschnitt Axial- und Radial-spiele).

Düseningpressung bei eineintrittigem Turbinen-gehäuse

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Die Pressung (PD) muss berechnet werden.

HINWEIS

Befindet sich der berechnete Wert (PD) ausserhalb von ±0.2 mm, muss eine ABB Turbocharging Servicestelle kontaktiert werden.

Axial- und Radialspiele messen (siehe Abschnitt Axial- und Radial-spiele).

Düsenringpressung bei mehreintrittigem Turbi-nengehäuse

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 105

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Diffusor (79000) und O-Ring (42012) mit Schraube (42008) befesti-gen.

Hebezeug kontrollieren und am Lagergehäuse (42001) befestigen. Rotorblock losschrauben und aus dem Service Support (90012) he-

ben. Zentriersitze und Schraubengewinde mit Hochtemperaturfett schmie-

ren.

Provisorische Abdeckungen bei den Ölanschlüssen entfernen.

VORSICHT

Dichtringe (A) im Befestigungssupport bei Montage des Rotorblockes nicht beschädigen oder verschieben. Die Dichtringe (A) gehören zum Lieferumfang des Motorenbauers.

Montage Diffusor

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 106

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HINWEIS

Sind auf einem Motor zwei Lader mit jeweils einem linken und rechten Öleintritt angebracht, kann als Vorkehrung gegen irrtümliches, inkorrek-tes Montieren in der Konsole ein Stift als Montagesicherung angebracht werden. Dieser Stift (B) passt in die jeweilige Nut am Fuss des Lager-gehäuses.

Rotorblock mit den Befestigungslaschen (51002), den Verbus Ripp® Scheiben (51003) und Muttern (51007) befestigen (siehe auch Kapitel Tabelle der Anziehmomente).

Lagergehäuse (42001) mit Befestigungsschrauben (C) befestigen. Befestigungsschrauben (C) mit den Anziehmomenten anhand nach-

folgender Tabelle anziehen.

**) Bei der Montage des Turboladers auf die Motorenkonsole müssen die Gewinde der Bolzen und Schraubenköpfe leicht geölt werden (angenom-mener Reibwert µ = 0.12 für Anziehmoment).

Produkt Bohrung in Lagergehäu-se

[mm]

Befestigungsschrauben C [mm]

Anziehmomente [Nm] **)

TPS48 Ø 17 M16 230 TPS52 Ø 21 M20 455 TPS57 Ø 21 M20 455 TPS61 Ø 25 M24 780

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 107

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Kabelkupplung (86515) zu Drehzahlsensor (86505) einstecken und die Isolationsbleche (1, 2) montieren.

Gasaustrittskrümmer und Gasaustrittsflansch ausbauen

Sämtliche Leitungen anhand Angaben Motorbauer trennen, Isolation entfernen (siehe auch vorangehende Kapitel).

Hebezeug um den Gasaustrittskrümmer (51100) schlingen. Gasaustrittskrümmer (51100) ausbauen und Dichtung (52406) entfer-

nen. Nur Gasaustrittskrümmer von ABB Turbo Systems haben die Dichtung (52406).

Gasaustrittsflansch (52400) und falls vorhanden C-Ring (52408) ent-fernen.

Falls vorhanden

Falls vorhanden

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Turbolader demontieren und montieren 8.3 Seite 108

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Gasaustrittsflansch und Gasaustrittskrümmer einbauen

Falls vorhanden C-Ring (52408) montieren. Gasaustrittsflansch (52400) montieren. Bei Gasaustrittskrümmern (51100) von ABB Turbo Systems:

Dichtung (52406) immer ersetzen (siehe Kapitel Ersatzteile). Kontaktflächen und Gewinde mit Hochtemperaturfett bestreichen. Turbinengehäuse mit den Muttern (52433) unter Einhaltung der An-

ziehmomenten gemäss Kapitel Tabelle der Anziehmomente montie-ren.

Isolation befestigen

Leitungen gemäss Angaben des Motorbauers befestigen.

Falls vorhanden

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Axialspiel A und Radialspiel B 8.4 Seite 109

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Axialspiel A und Radialspiel B 8.4

Nach dem Ausbau und vor dem Einbau des Rotorblockes sind das Axialspiel A und die Radialspiel B zu messen und zu notieren.

HINWEIS

Zum korrekten Messen des Axialspieles A, die Turbine leicht anheben.

WARNUNG

Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten an Verdichterrad Das Verdichterrad hat scharfe Kanten, welche zu Verletzungen führen können. Schutzhandschuhe tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

TPS48 TPS52 TPS57 TPS61 A min. 0.08 0.10 0.12 0.15 A max. 0.16 0.18 0.21 0.25 B min. 0.50 0.61 0.72 0.81 B max. 1.00 1.15 1.31 1.55

VORSICHT

Spiele ausserhalb der Toleranz Spiele ausserhalb der Toleranz und übermässig abgenützte Bauteile können die Ursache für folgenschwere Maschinen- oder Sachschäden sein. Bauteile durch eine ABB Turbocharging Servicestelle beurteilen und

gegebenenfalls austauschen lassen.

8.4

Axialspiel A und Radial-spiel B [mm]

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Radialspiele N und R 8.5 Seite 110

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Radialspiele N und R 8.5

N und R

Dies sind die theoretischen Werte für das Radialspiel zwischen Verdich-terrad und Einsatzwand, beziehungsweise zwischen Turbinenrad und Gasaustrittsflansch.

Die Minimal- und Maximalwerte ergeben sich aus den Fertigungstoleran-zen des Verdichter- und Turbinenrades beziehungsweise der Einsatz-wand und des Gasaustrittsflansches.

N1 und N2 beziehungsweise R1 und R2 werden jeweils gleichzeitig mittels zwei Fühlerlehren gemessen. Um N1 und N2 zu messen, müssen die Fühlerlehren spielfrei zwischen Einsatz-wand und Verdichterrad geschoben wer-den, jeweils oben und unten. Um R1 und R2 zu messen, müssen die Fühlerlehren spielfrei zwischen Gasaus-trittsflansch und Turbine geschoben wer-den, jeweils oben und unten.

8.5

Fühlerlehre

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Demontage und Montage 8

Radialspiele N und R 8.5 Seite 111

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Die gemessenen Mittelwerte müssen innerhalb der zulässigen Werte vom Radialspiel N beziehungsweise R liegen.

TPS48 TPS52 TPS57 TPS61 N minimum 0.22 0.30 0.40 0.50 N maximum 0.58 0.67 0.86 0.94 R minimum 0.47 0.59 0.75 0.90 R maximum 0.77 0.92 1.11 1.32

VORSICHT

Spiele ausserhalb der Toleranz Spiele ausserhalb der Toleranz und übermässig abgenützte Bauteile können die Ursache für folgenschwere Maschinen- oder Sachschäden sein. Bauteile durch eine ABB Turbocharging Servicestelle beurteilen und

gegebenenfalls austauschen lassen.

Messung von N und R

Radialspiele N und R [mm]

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Tabelle der Anziehmomente 8.6 Seite 112

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Tabelle der Anziehmomente 8.6

Für die bezeichneten Schraubverbindungen müssen folgende Anziehmo-mente eingehalten werden:

Position Teilenummer TPS48 TPS52 TPS57 TPS61 1 72020 60 60 60 60 2 42008 10 10 20 40 5 52433 20 40 65 65 6 51007 25 45 75 75 9 72011 35 70 105 105 10 86505 15 15 15 15

8.6

Anziehmomente [Nm]

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Turbolader stillsetzen 9.1 Seite 113

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Ausserbetriebnehmen

Turbolader stillsetzen 9.1

Kann der Motor, bei beschädigtem Turbolader, für eine Notreparatur nur kurzfristig abgestellt werden, so ist wie folgt vorzugehen:

Abschlussdeckel anbringen.

VORSICHT

Es sind in allen Fällen die Vorschriften des Motorenherstellers für den Betrieb des Motors mit blockiertem / abgeblendetem Turbolader genau zu beachten!

Turbolader demontieren

Turbolader demontieren (siehe Abschnitt Turbolader demontieren und montieren).

Düsenring nicht demontieren.

9 9.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Ausserbetriebnehmen 9

Turbolader stillsetzen 9.1 Seite 114

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Abschlussdeckel anbringen

Öffnung im Turbinengehäuse mit dem Abschlussdeckel (A) schlies-sen.

Abschlussdeckel mit Befestigungslaschen (51002), Verbus Ripp® Scheiben (51003) und Muttern (51007) am Turbinengehäuse (51000) befestigen und auf Support festschrauben.

HINWEIS

Befestigungslaschen (51002) vor der Montage gründlich reinigen. Ge-winde der Stiftschrauben (51006) mit Hochtemperaturfett schmieren.

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Turbolader stillsetzen 9.1 Seite 115

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Zeichnung Abschlussdeckel

Der Deckel ist nicht im Lieferumfang von ABB Turbo Systems und muss vom Betreiber gemäss nachfolgender Zeichnung gefertigt werden.

Material: Allgemeiner Baustahl, gemäss DIN EN 10025-2

Produkt B1 ±0.5

B2 B3 B4 ±0.2

B5 B6

TPS48 65.7 60 130 11.7 1.5 150 TPS52 79.6 78 155 14.2 1.5 180 TPS57 98.2 100 190 17.2 2 220 TPS61 116.8 120 226 20.5 2.4 260

Produkt B7 ØD1 ±0.2

ØD1* ±0.2

ØD2 R1 M

TPS48 35.7 222.7 227.7 17 ≤ 105 M8 TPS52 39.6 265.7 271.7 21 ≤ 125 M8 TPS57 48.2 325.7 332.5 21 ≤ 153 M10 TPS61 56.8 387.7 395.9 25 ≤ 182 M10

Masse in [mm]

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Turbolader stillsetzen 9.1 Seite 116

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*) Durchmesser bei Turbinengehäuse-Ausführungen für optionale C-Ring-Abdichtung

HINWEIS

Informationen über die Turbinengehäuse-Ausführung (mit / ohne C-Ring-Abdichtung) können bei einer ABB Turbocharging Servicestelle angefordert werden.

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Ausserbetriebnehmen des Motors bis zu 12 Monate

10.1 Seite 117

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Turbolader konservieren

Ausserbetriebnehmen des Motors bis zu 12 Monate 10.1

Zustand des Motorschmieröls

Im Normalfall bleibt der Turbolader auf dem Motor angebaut. Eine Kon-servierung des Turboladers hängt vom Zustand des Schmieröles ab:

Ist die Neutralisationszahl (TAN) kleiner als 2 mg KOH/g, so müssen keine Massnahmen getroffen werden.

Wird das Motorschmieröl vor dem Ausserbetriebnehmen durch ein Konservierungsöl ersetzt und mit der Vorschmierpumpe umgewälzt, so sind auch keine Massnahmen zu treffen. Reste von altem Motoren-öl werden so weggespült und die Lagerpartien weitgehend vor Korro-sion geschützt.

Massnahmen zur Konservierung

WARNUNG

Umgang mit Betriebs- und Hilfsstoffen Einnehmen oder Einatmen von Dämpfen von Betriebs- und Hilfsstoffen oder der Kontakt mit solchen kann zu Gesundheitsschädigungen füh-ren. Hautkontakt und Einatmen vermeiden. Für gute Belüftung sorgen. Angaben im Sicherheitsdatenblatt der Betriebs- und Hilfsstoffe be-

achten. Örtliche Gesetzgebung einhalten.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Atemschutz gegen Gase tragen.

10 10.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Turbolader konservieren 10

Ausserbetriebnehmen des Motors bis zu 12 Monate

10.1 Seite 118

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Ist die Neutralisationszahl (TAN) grösser als 2 mg KOH/g, sind nach dem Ausserbetriebnehmen folgende Massnahmen zur Konservierung notwen-dig:

Turbolader demontieren. Rotor und Lagerteile müssen durch eine ABB Turbocharging Service-

stelle demontiert und danach wieder montiert werden. Alle Teile reinigen. Bearbeitete, blanke Oberflächen von Stahl- und Gussteilen mit Korro-

sionsschutzöl einölen. Turbolader komplett montieren.

Drehen des Rotors im Kaminzug

Falls der Rotor in Folge des Kaminzuges dreht:

Blindflansch zwischen Austrittsflansch des Verdichtergehäuses und Ladeluftleitung einbauen.

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Turbolader konservieren 10

Ausserbetriebnehmen des Motors länger als 12 Monate

10.2 Seite 119

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Ausserbetriebnehmen des Motors länger als 12 Monate 10.2

Wird der Motor ausser Betrieb genommen, sind bezüglich des Turbola-ders folgende Varianten möglich:

Turbolader bleibt auf dem Motor angebaut Die Gehäuse des Turboladers bleiben auf dem Motor angebaut, der

Rotor und die Lagerteile werden durch eine ABB Turbocharging Ser-vicestelle demontiert und separat gelagert

Turbolader wird komplett abgebaut, als Ganzes oder in Einzelteilen

Für die in jedem Fall notwendigen Massnahmen zur Konservierung der Turboladerteile, siehe Abschnitt Ausserbetriebnehmen bis zu 12 Monate, unter Massnahmen zur Konservierung.

Bleibt der Turbolader auf dem Motor angebaut, dann siehe Abschnitt Aus-serbetriebnehmen bis zu 12 Monate, unter Drehen des Rotors im Kamin-zug.

Falls der komplette Turbolader abgebaut, oder wenn der Turbolader aus deren einzelnen Komponenten wieder montiert wird:

Alle Öffnungen des Turboladers mit Paraffinpapier und Holzdeckeln abschliessen.

Als Lagerungsort eignen sich nur trockene Räume mit 40 … 70 % Luft-feuchtigkeit, in denen keine Kondenswasserbildung möglich ist.

Zustand des konservierten Turboladers

Turboladerteile jährlich auf Korrosion überprüfen. Bei Rostanfall: Teile gründlich reinigen und Korrosionsschutz erneu-

ern.

10.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Turboladerbestandteile entsorgen 11

Ausserbetriebnehmen des Motors länger als 12 Monate

10.2 Seite 121

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Turboladerbestandteile entsorgen

WARNUNG

Handhabung von beschädigter, thermischer Isolation Eine beschädigte, thermische Isolation kann zu Staubbelastung führen. Die Glasfasern können mechanische Reizungen der Augen, Haut und Atemwege verursachen. Staubentwicklung vermeiden. Staub mit geeignetem Staubsauger aufsaugen. Atemschutz gegen Stäube tragen (P1 oder P2 Maske). Arbeitshandschuhe aus Leder tragen.

Geschlossene Schutzbrille tragen.

Atemschutz gegen Stäube tragen.

Schutzhandschuhe gegen mechanische Gefährdung tragen.

Die Entsorgung muss umweltgerecht, fachgerecht und nach den lokal gül-tigen Vorschriften erfolgen.

Der Turbolader besteht zum grössten Teil aus Metall (Gusseisenwerkstof-fe, Stahl, Nickel-Stahl-Legierungen, Aluminium, Lagermessing).

Weitere Bestandteile sind: Nicht-metallische Materialien (Filterkomponen-ten aus Filz und Polyethylen), Schmiermittel (Motorenöl), elektronische Bauteile (Drehzahlsensor und zugehörige Komponenten), thermische Iso-lationen.

Metalle entsorgen als Altmetall, zur Wiederverwendung. Nicht-metallische Materialien entsorgen als Abfall. Reste von Schmiermittel entsorgen als Altöl. Elektronische Bauteile entsorgen als Elektroschrott. Thermische Isolationen entsorgen als Sonderabfall.

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Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Ersatzteile 12

Ersatzteilbestellung 12.1 Seite 123

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Ersatzteile

Ersatzteilbestellung 12.1

Bei Rückfragen und Ersatzteilbestellungen sind folgende Daten zu nen-nen:

Turbolader Typ Serien-Nummer (HT……) Bezeichnung und Teilenummer.

Ersatzteile können bei einer ABB Turbocharging Servicestelle bestellt werden.

Sollten im vorliegenden Dokument unterschiedliche Ausführungsvari-anten nicht berücksichtigt sein, dann wenden Sie sich an eine ABB Turbocharging Servicestelle.

VORSICHT

Lagerung der Ersatzteile Alle Ersatzteile, die zusammen mit dem Turbolader bestellt wurden, sind vollständig und gebrauchsfähig zu halten. Angerostete Teile sorgfältig reinigen und einfetten.

Ausgetauschte und nicht wieder verwendbare Teile fach- und umwelt-gerecht entsorgen.

Kundenersatzteilset (97070)

Für die im Betriebshandbuch beschriebenen Arbeiten wird das Kundener-satzteilset (97070) benötigt.

Menge Bezeichnung Teilenummer 1 Innensechskantschraube 42008 1 O-Ring 81010/ 82010 1 O-Ring 77005 1 O-Ring 42012 1 Dichtung 52406 *

* Diese Dichtung kann nur bei Verwendung eines Gasaustrittsgehäuses von ABB Turbo Systems eingesetzt werden.

12 12.1

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Ersatzteile 12

Ansicht Turbolader mit Teilenummern 12.2 Seite 124

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Ansicht Turbolader mit Teilenummern 12.2

12.2

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Ersatzteile 12

Ansicht Turbolader mit Teilenummern 12.2 Seite 125

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Teilenummer Bezeichnung 42008 (im Kundenersatzteilset) Innensechskantschraube 42012 (im Kundenersatzteilset) O-Ring 51000 Turbinengehäuse 51002 Befestigungslaschen 51100 Gasaustrittskrümmer 51105* Metal C-Ring 52400 Gasaustrittsflansch 52406 (im Kundenersatzteilset) Dichtung 52408* Metal C-Ring 56001 Düsenring 57200 Berstschutz 57210 Berstring 72000 Verdichtergehäuse 72011 Sechskantschraube 72012 Befestigungslaschen 72020 V-Band 77000 Einsatzwand 77005 (im Kundenersatzteilset) O-Ring 79000 Diffusor 81000 Filterschalldämpfer 81010 (im Kundenersatzteilset) O-Ring 82000 Luftsaugstutzen, axial 82010 (im Kundenersatzteilset) O-Ring 86505(A)* Drehzahlsensor (Kabel nicht integriert) 86505(B)* Drehzahlsensor (Kabel integriert) 86515(A)* Kabelkupplung zu 86505(A) 86515(B)* Kabelkupplung zu 86505(B) 86526* F/I-Wandler 86528* Tachometer

* abhängig von der Spezifikation des Turboladers.

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Ansicht Rotorblock mit Teilenummern 12.3 Seite 126

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Ansicht Rotorblock mit Teilenummern 12.3

12.3

Operation Manual / TPS48-D/E.. - TPS61-D/E.. Ersatzteile 12

Ansicht Rotorblock mit Teilenummern 12.3 Seite 127

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Teilenummer Bezeichnung 21000 Welle 21002 Kolbenring 25000 Verdichterrad 32101 Gleitlagerbüchse 32103 Sicherungsring 32105 Schubring 32106 Schublager 32108 Kolbenring 32109 Dichtscheibe 32110 Lagerflansch verdichterseitig 32111 Hilfslager 32112 Lagerflansch turbinenseitig 32113 Innensechskantschraube verdichterseitig 32114 Innensechskantschraube turbinenseitig 32221 Lagerdeckel 32222 O-Ring 42001 Lagergehäuse 42002 Innensechskantschraube 42008 (im Kundenersatzteil-set)

Innensechskantschraube

43001 Zwischenwand 43012* Metall C-Ring

* abhängig von der Spezifikation des Turboladers.

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