Neues voN HaNsruedi - Camp Dchen mit meiner Freundin in Vietnam. Da waren meine Werte zwar...

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camp fire 02/ 2013

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Weihnachten ist ja eigent -

lich erst am 24. Dezember.

Dieses Jahr war es aber so,

als hätte das Christkind

uns schon Anfang Novem-

ber Weihnachten beschert.

Am 6. November fiel bei

Novo Nordisk der offizielle

Startschuss für das nächste Camp D in 2014. Für alle,

die daran mitarbeiten, war die Freude über dieses

„Geschenk“ unbeschreiblich groß. Seit 2006 gehört

Camp D nicht nur beruflich zu meinem Leben, son dern

auch privat. So machen wir zum Beispiel immer einen

Zwischenstopp in Bad Segeberg, wenn wir aus dem

Urlaub an der Ostsee zurückkommen. Das ist ein biss-

chen wie heimkommen! Wer jemals den Austausch und

das friedliche Miteinander von ungefähr 500 Jugend-

lichen sowie das Engagement der Betreuer an Camp D

erlebt hat, weiß, wovon ich spreche.

Schon jetzt freue ich mich riesig auf die Tage in Bad Sege-

berg, wo ich alte Bekannte wiedertreffen und neue

Gesichter kennenlernen werde – auch wenn es bis dahin

organisatorisch noch ein weiter Weg sein wird. Aber

das Gute ist: Ich muss das nicht alles alleine bewerk-

stelligen, sondern habe bewährte Helfer an meiner Seite.

Euch allen ein großes DANKE – für die letzten drei

Camp D 2006, 2008 und 2011, und natürlich für das

kommende Camp D 2014!

Nach „Lebe dein Leben!“, „My Camp D“ und „Gemein-

sam Diabetes verändern“ möchten wir nun einen Schritt

weiter gehen, gemeinsam in die Zukunft. Das neue

Motto lautet daher: „Die Zukunft gehört mir!”.

Auch 2014 möchten wir euch Tipps und Informationen

für eure persönliche Zukunft an die Hand geben:

Was mache ich in und nach Schule und Ausbildung?

Welche Jobs sind gut für mich? Was mache ich mit

meinem Diabetes bei längeren Auslandsaufenthalten,

z. B. als Au-pair oder bei Auslands semestern? Was muss

ich beim Führerschein beachten? Ziehe ich von zu Hause

aus? Muss ich mir Sorgen machen, wenn ich später

mal Kinder haben will? Kann ein CGM-System mich im

Job unterstützen? Ihr könnt euch sicher sein: Es wird

wieder ein abwechslungsreiches Programm mit vielen

Workshops und Sportaktivitäten geben, die euch fit

machen für die Zukunft. Deshalb mein Tipp: Überlegt

nicht lange, sondern registriert euch ab Mitte Februar

2014 – und zwar online unter www.campd.info.

Und was die 99 Euro Teilnahmegebühr für

Camp D angeht – vielleicht lasst ihr euch

diese zu Weihnachten oder zum Geburts-

tag schenken. Ich wünsche euch auf jeden

Fall ein unbeschwertes und fröhliches

Weihnachts fest. Eventuell probiert ihr ja

zu Silvester Oles Borschtsch-Eintopf

(siehe Rückseite) aus und schreibt uns,

wie er euch geschmeckt hat.

Herzliche weihnachtliche Grüße

Christina Betz-Senftleben

Camp D

Neues voN HaNsruedi

„Es war einmal …“, die meisten Märchen beginnen mit diesen drei Worten. Auch die Geschichte,

die ich euch heute erzählen möchte, hört sich wie ein Märchen an und wurde doch wahr. Es ist die

Geschichte einer einmaligen Vision, die dank der Kraft vieler Menschen noch heute lebt. Einer

Vision, die 2014 zum vierten Mal Realität wird. Wieder im hohen Norden, in Bad Segeberg, der Stadt

der Karl-May-Spiele. Wieder auf der Rennkoppel. Wieder mit 500 jungen Menschen mit Typ 1

Diabetes und rund 200 Betreuern, Diabetologen, Psychologen. Und einer Beachvolleyballanlage,

für die 250 Tonnen Sand dreimal gewaschen werden. Die Rede ist von Camp D – dem größten

Abenteuer meines Lebens ...

Du willst wissen, wie es weitergeht? Den vollständigen Bericht von Hansruedi Stahel kannst du auf www.campd.info/downloads lesen.

In der wichtigen Lebensphase zwischen

Pubertät und Erwachsenwerden bietet

Camp D jungen Menschen mit Typ 1

Dia betes einen einzigartigen Erfahrungs­

austausch und Gemeinschaftserlebnisse

unter Gleichaltrigen. Erfahrene Diabe to­

logen und Psychologen begleiten Camp D

und unterstützen die Teilnehmer mit viel­

fältigen Hilfen, Tipps für zen trale Lebens­

fragen sowie einem breit angelegten

Beratungs­ und Informations ange bot.

Camp D wird im Sommer 2014 bereits zum

vierten Mal von Novo Nordisk veranstaltet.

Die Resonanz der bisherigen Teilnehmer

war jedes Mal überwältigend positiv.

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Übernachten

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Camp D –

coole Sache!

Wie jedes Mal findet Camp D auch in 2014 auf dem

beliebten Landes-Turnierplatz (Rennkoppel) in Bad

Segeberg statt. Fürs Wiederkommen bedanken wir

uns bei allen Verantwortlichen – und Anwohnern!!!

Wir übernehmen auch dieses Mal den größten Teil der

Kosten von Camp D inklusive deiner Anreise. Das be-

deutet: Du brauchst als Eigenanteil nur 99 Euro zahlen!

Bei Camp D sorgen wir rund um die Uhr für Essen und

Getränke. Mit einer Ausnahme: Es gibt keinen Alkohol.

Deshalb bitte auch nichts mitbringen!

Geschlafen wird im 3-Personen-Zelt, das wir für euch

auf der Pferdekoppel bereitstellen. Den Rest bringt

jeder selbst mit: Schlafsack, Waschzeug, Wäsche zum

Wechseln … und damit du nichts vergisst, schicken

wir dir einige Wochen nach deiner Anmeldung unser

Camp D Logbuch mit allen wichtigen Infos: Lageplan,

Referenten, Workshop-Übersicht etc.

Bei Camp D wird keiner allein gelassen. Wir bilden kleine

Gruppen von 8 bis 10 Teilnehmern mit jeweils zwei

Betreuern. Insgesamt kümmern sich rund 200 Betreuer,

Diabetologen, Psychologen, Diabetesberaterinnen

und Ärzte um euch. Man erkennt sie an ihren farbigen

Camp D T-Shirts.

Bad Segeberg

Kleingruppen

Jeder, der Typ 1 Diabetes hat und zwischen 16 und 25

Jahre alt ist, darf bei Camp D mitmachen. Insgesamt

haben wir Platz für 500 junge Menschen mit Diabetes.

Ab Mitte Februar 2014 kann man sich online auf der

Website von Camp D unter www.campd.info registrieren.

Verpflegung all inclusive

500 freie Plätze

Bei Camp D triffst du junge Menschen mit Typ 1 Dia-

betes aus allen Teilen Deutschlands, Österreichs und

der Schweiz. Vier Tage lang erwarten dich richtig gute

Gespräche, viele Workshops und eine einzigartige

Atmosphäre.

Infos, Infos, Infos …

Einzigartiges Erlebnis

Nur 99 Euro

Ob in den Workshops, beim gemeinsamen Essen und

beim Sport oder abends am Lagerfeuer: Bei Camp D

kann alles in Ruhe angesprochen werden, was die per-

sönliche Gestaltung des eigenen Lebens unter den

Bedingungen von Diabetes betrifft. Die Betreuer neh-

men sich Zeit für jeden von euch.

Fragen willkommen

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Bei Camp D könnt ihr selbst ausprobieren, dass Sport

gut tut. Am Sporttag habt ihr die Auswahl zwischen

15 Sportarten. Zu den großen Camp D Klassikern zäh-

len unsere Turniere im Beachvolleyball und Fußball.

Außerdem bieten wir Kickboxen, Klettern, Selbstvertei-

digung, Radfahren, Speedminton, Tischtennis, Tricking,

Ultimate Frisbee, Yoga, Zorbing und Slacklining an. Ganz

neu in unserem Sportprogramm haben wir Bossaball.

Erst wenn unsere Planungen und das Programm kom-

plett fertig sind, können wir dir deine Reiseunterlagen

schicken – erfahrungsgemäß ist das wahrscheinlich im

Juni 2014.

Wie bei jedem Camp D freuen wir uns auf die Unter-

stützung von vielen freiwilligen Betreuern. Da die Be-

treuer von Camp D bereits einen Tag früher anreisen,

gilt für sie folgender Camp D Termin: 9.–13. Juli 2014.

Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen unter www.campd.info.

Freut euch auf Spitzensportler mit Typ 1 Diabetes, die

euch als Sport-Paten unterstützen. Anja Renfordt, die mehrfache Kickbox-Weltmeisterin, wird jetzt zum

dritten Mal bei Camp D dabei sein. Am Sporttag wird

sie Kickboxen und den neuen Mannschaftssport Bossa-

ball betreuen, der auf einem riesigen Luftkissen mit

integriertem Trampolin und Netz gespielt wird. Auch

Torwart Felix Petermann, der im letzten Jahr vom

1. FC Union Berlin zu den Towson Tigers USA gewech-

selt ist, ist als Fußballtrainer wieder mit im Team. Wie

schon bei Camp D 2011 wird er sich gemeinsam mit

Ulrike Thurm um das Fußball-Turnier kümmern.

15 Sportarten Reiseunterlagen

Vorläufiger Ablaufplan

Betreuer willkommen

Spitzensportler als Sport-Paten

Im Koch-Workshop von Küchenprofi und Fernseh koch

Ole Plogstedt kannst du lernen, wie man sich schnell

und einfach super gesund ernähren kann. Lass es dir

schmecken.

Eine Fülle von spannenden Workshops bildet das

Herzstück von Camp D. Die Themen für 2014 wurden

übrigens von den Teilnehmern unserer Umfrage auf

www.campd.info ausgesucht. Ganz oben auf der

Wunschliste stand das Thema „Motivation“. Das wird

es geben – natürlich mit Hansruedi Stahel, dem „Vater“

von Camp D. Auch wieder dabei sein wird Prof. Dr.

Danne, dessen Arbeit zur Typ 1 Diabetesforschung wir

in dieser Camp fire Ausgabe näher vorstellen (siehe

Seite 6/7). Sein Workshop bei Camp D befasst sich mit

dem Thema „Diabetes, Alkohol und Drogen“.

Workshops zu folgenden Themen befinden sich in Vor bereitung: •SozialesundArbeitsamt

•Therapieanpassung

•Sexualität

•DiabetesundReisen

•DiabetesundSport

•Soziales,rechtlicheGrundlagen

•ErwachsenwerdenmitDiabetes

Kochen mit Ole

Breites Workshop-Angebot

… und noch mehr Infos © is

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Mittwoch, 9.7.2014: Anreise der Betreuer und

Einweisung

Donnerstag, 10.7.2014: Du reist bis 17.00 Uhr an!

Wie? Das steht in deinen Reiseunterlagen. Nachdem du

deine Gruppe und deinen/deine Betreuer/Betreuerin

kennengelernt hast, gibt es nach dem gemeinsamen

Abendessen ein großes gemeinsames „Hallo“.

Freitag, 11.7.2014: Die erste Nacht im Zelt ist geschafft.

Du bist fit und verbringst den Tag mit Workshops und

Gesprächen.

Samstag, 12.7.2014: Nach dem Frühstück steht dir

die große weite Welt der Bewegung offen, sprich –

du kannst jede Menge Sportarten ausprobieren oder

beim Beachvolleyball- oder Fußballturnier zeigen, was

in dir steckt.

Sonntag, 13.7.2014: Jetzt heißt es packen und Ab-

schied nehmen. Ab 12.30 Uhr geht es mit vielen neuen

Infos und Adressen im Gepäck wieder nach Hause.

AHOI

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antreten. Mein Chef ist dann sehr auf mich zugekom-

men und wir haben entschieden, dass ich zwei Monate

Pause mache und erst im Sommer anfange. Das hat

auch geklappt.

Warum hast du dich für Camp D angemeldet?Ganz einfach: Ich wollte wissen, wie man mit Typ 1

Diabetes lebt. Ich war ja nur 10 Tage im Krankenhaus.

Dort ging es um Messen, Essen, Sport etc. … aber

weiter??? Camp D war eine spannende Erfahrung für

mich. Ich habe dort viele nette Menschen kennen-

gelernt, und auch gelernt, wie stark der Diabetes das

Leben beeinflussen kann.

Wie geht es dir mit dem Diabetes?Gut. Generell finde ich es natürlich nicht witzig, Diabe-

tes zu haben. Das ist klar. Aber ich kann mein Leben

immer noch so leben, wie ich will. Mit viel Spaß, Freun-

den, Sport und Reisen. Im Sommer war ich drei Wo-

chen mit meiner Freundin in Vietnam. Da waren meine

Werte zwar durcheinander, aber es hat doch geklappt.

Jetzt über Weihnachten ist New York angesagt. Und

wenn man es dort schafft … nein im Ernst, es gibt

Einschränkungen, und die nerven: Aber der Diabetes

beherrscht mich nicht – ich beherrsche den Diabetes.

David, du arbeitest bei der Schwarzkopf-Stiftung in Berlin. Was macht man da?Die Schwarzkopf-Stiftung ist eine parteiunabhängige

Stiftung, die den Dialog zwischen der Jugend und

den politischen Entscheidern fördern will. Das machen

wir durch vier Säulen: das Europäische Jugend par-

lament, Seminare, Reisestipendien und Diskussions-

veranstaltungen. Ich bin für die Veranstaltungen

ver antwortlich, d. h. ich konzipiere unterschiedliche

politische Diskussionsformate zwischen jungen Er-

wach senen und Entscheidungsträgern – mal zu The-

men wie Asylrecht oder Klimawandel, aber auch zu

den sozialen Netzwerken – Europa ist der rote Faden,

der alles verbindet.

Das hört sich spannend an: Welche Ausbildung braucht man dafür?In unserem Team haben wir unterschiedliche Hinter-

gründe. Ich selber bin nach dem Abi von Köln nach

Maastricht in den Niederlanden gegangen und habe

dort „European Studies“ studiert. Das ist eine Kombi-

nation aus Politik, VWL und Recht mit Fokus auf Euro-

pa. Mein Erasmus-Auslandssemester habe ich in der

Türkei, in Izmir, verbracht – eine super Zeit. Und nach-

dem ich 2008 in Maastricht fertig war, bin ich nach

Berlin gekommen. Die Stadt fand ich schon immer to-

tal spannend. Hier habe ich dann in der Schwarzkopf-

Stiftung ein Praktikum gemacht und danach als freier

Mitarbeiter für unterschiedliche Bildungsträger gear-

beitet. Parallel dazu habe ich in Frankfurt an der Oder

mein Studium mit dem Master abgeschlossen.

2011 war für dich ein Jahr voller Höhen und Tiefen …Ja, das stimmt. Im Frühjahr 2011 hatte ich viel zu tun –

habe eine Studienreise nach Brüssel organisiert, ein

Jugendparlament in Mainz auf die Beine gestellt, Semi-

nare konzipiert und Hausarbeiten geschrieben. Mir

ist zwar aufgefallen, dass mir meine Hosen nicht mehr

gepasst haben, aber dass ich tatsächlich 15 Kilo ab-

genommen habe, ist mir erst im Krankenhaus bewusst

geworden. Vorher habe ich mich extrem schlapp ge-

fühlt, bin kaum in meine WG im vierten Stock gekom-

men, hatte dabei keine Ahnung, was mit mir los war.

Ich kann mich aber auch nicht mehr an alles in dieser

Zeit erinnern … es ist wie im Film, wo man sich nur

die Höhepunkte merkt.

Wie ging es weiter?Als ich im Krankenhaus lag, wusste ich erst einmal

überhaupt nichts mit der Diagnose anzufangen. In

meiner Familie gibt es weit und breit keinen Diabetes.

Ein Freund hat mir dann die Wikipedia-Einträge zu

Diabetes ins Krankenhaus mitgebracht. Aber so ganz

verstanden habe ich es damals nicht. Eine Freundin

hat mir einen mit Süßstoff gesüßten Kuchen gebacken –

dass Kohlenhydrate für mich von nun an eine wichtige

Rolle spielen würden, hat mir die Ärztin dann erklären

müssen. Ingesamt war der Zeitpunkt sehr ungünstig

für mich: Ich lag im Krankenhaus und sollte drei Wochen

später in der Schwarzkopf-Stiftung meine feste Stelle

„Diabetes? Ich wusste überhaupt nicht, was das wirklich ist –

irgendwas mit Zucker halt.“

Als David Schlösser sich entschied, bei Camp D 2011 mitzumachen, hatte der damals

26­Jährige erst kurz vorher die Diagnose Typ 1 Diabetes erhalten. Und zwar genau

zu dem Zeitpunkt, als er bei der Schwarzkopf­Stiftung in Berlin seine Festanstellung

antreten sollte.

1971 gründete Pauline Schwarzkopf die par -

teiunabhängige Stiftung „Junges Europa“

mit dem Ziel, junge Menschen zwischen 16

und 28 Jahren für Europa zu begeistern. Die

Schwarzkopf-Stiftung will einen echten Raum

für den Dialog zwischen jungen Erwachsenen

und Entscheidungsträgern aus Politik, Wirt-

schaft, Medien und Kultur schaffen. Das kom-

plette Programm an Aktivitäten findet man

unter www.schwarzkopf-stiftung.de. Dort kann

man sich auch zu den einzelnen Veranstaltun-

gen schriftlich anmelden (online, E-Mail, Fax

oder Brief).

Junges Europa hautnah!

Engagiert für Europa

DaviD SchlöSSer, Politologe DaviD hat tyP 1 DiabeteS

„Der Diabetes schränkt ein – aber ich kann damit gut leben – und feiern.“

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Interview

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Forschung

Mit Closed-Loop in die ZukunftAuf dem Weg zur künstlichen Bauchspeicheldrüse

Wieso bekommt man Typ 1 Diabetes? Eine gute Frage.

Mögliche Gründe für das Entstehen von Typ 1 Diabetes

sind bestimmte Viruserkrankungen, die das Risiko eines

Ausbruchs fördern. Des Weiteren stehen ca. 20 Gene

in Zusammenhang mit Typ 1 Diabetes. Ebenso haben

vielleicht ein Vitamin-D-Mangel oder bestimmte Ernäh-

rungsbestandteile Einfluss auf das Entstehen von Typ 1

Diabetes. „Sicher ist nur“, so Prof. Dr. Danne, Leiter der

klinischen Forschung und Chefarzt am Kinder- und Ju-

gendkrankenhaus „Auf der Bult“ in Hannover, „Süßig-

keiten spielen keine Rolle.“

Nach wie vor gibt es bei einer Erkrankung mit Typ 1

Diabetes keine Alternative zu Insulin. „Das einzige, was

wir aktuell anbieten können, sind technische Lösun-

gen“, erklärt Prof. Dr. Danne. Aber dabei wollen es die

Wissenschaftler weltweit nicht belassen. Um die Lebens-

situation von Menschen mit Typ 1 Diabetes weiter zu

verbessern, konzentrieren sich die Wissenschaftler der-

zeit auf zwei Forschungsansätze: Stammzellenforschung

und künstliche Bauchspeicheldrüse.

Stammzellen aus der BauchspeicheldrüseForscher z. B. an der Universität Würzburg versuchen

Stammzellen aus dem Bauchspeicheldrüsengewebe

von Organspendern zu gewinnen und im Labor zu ver-

mehren. Mit dem Ziel, diese Zellen eines Tages auf

Menschen mit Typ 1 Diabetes übertragen zu können.

Dadurch soll der Körper von Betroffenen wieder in

die Lage versetzt werden, eigenständig Insulin zu produ-

zieren. So könnte das lebenslange Spritzen von Insulin

wegfallen.

Problematisch bei dieser Methode ist leider der Mangel

an Spenderorganen. Deshalb setzen die Wissenschaftler

alles daran, eines Tages über einen ständig nachwach-

senden Pool von Stammzellen aus der Bauchspeichel-

drüse zu verfügen.

Künstliche BauchspeicheldrüseUm die Blutzuckereinstellung zu verbessern und vor

allem belastende nächtliche Hypoglykämien zu ver-

meiden, arbeiten Spezialisten wie Prof. Dr. Thomas

Danne und Prof. Dr. Olga Kordonouri an der Entwick-

lung einer „künstlichen Bauchspeicheldrüse“. Ein

Ansatz, der sich, so die beiden Forscher, auf einem

guten Weg befindet.

Was ist eine künstliche Bauchspeicheldrüse? Darunter

versteht man einen geschlossenen Kreis (in der Fach-

sprache „Closed Loop“), der sich aus folgenden Be-

standteilen zusammensetzt:

• einerkontinuierlichenGlukosemessung(CGM)

• einerherkömmlichenInsulinpumpe,wiesiehunderte

von Menschen mit Diabetes tragen

• einerspeziellenSoftware,diesichaufeinemexternen

Computer befindet

Damit wird eine Anpassung der nötigen Insulindosis

automatisch, d. h. ohne menschliche Hilfe, vorgenom-

men und in das Unterhautfettgewebe abgegeben.

Im Kinder- und Jugendkrankenhaus „Auf der Bult“ wird

das intelligente Closed-Loop-System vor allem nachts

eingesetzt. „So kann man den gefährlichen Unterzucke-

rungen während der Schlafenszeit von Kindern und

Jugendlichen vorbeugen. Denn der Computer macht viel

mehr Anpassungen als es einem Patienten selbst mög-

lich ist“, erklären die beiden Forscher Prof. Dr. Danne

und Prof. Dr. Kordonouri. Die dafür speziell entwickelte

Software kann mit verschiedenen CGM-Systemen und

Insulinpumpen kommunizieren. Mittlerweile sind die

Forscher sogar so weit, dass die Blutzuckerwerte der Glu-

kosemessung per Internet an ein Notebook übertragen

werden. Das entsprechende Computerprogramm be-

rechnet dort automatisch die exakte benötigte, individu-

elle Insulindosis und schickt diese Daten per Internet

an die Insulinpumpe zurück.

Internationale ZusammenarbeitUm sein Closed-Loop-System zu entwickeln, hat das

Kinderkrankenhaus „Auf der Bult“ mit der israelischen

Forschungsgruppe um Prof. Moshe Phillip zusammen-

gearbeitet. In Israel wurden in den DREAM-Studien 1

und 2 junge Menschen mit Typ 1 Diabetes während

mehrerer Nächte im Krankenhaus an ein Closed-Loop-

System angeschlossen. Mit Erfolg: Ihre Blutzuckerwerte

lagen häufiger im Zielbereich als mit einer herkömm-

lichen Pumpentherapie.

Daraufhin wurde das neue System im Rahmen von

DREAM 3 erstmals außerhalb einer Krankenhaus-

Umgebung an 50 jungen Menschen mit Typ 1 Diabetes

getestet – und zwar während drei Diabetescamps

in Israel, Slowenien und Deutschland. Wieder war die

Blutzuckereinstellung besser, und das, obwohl es für

die Teilnehmer keine Bewegungs- oder Ernährungs-

einschränkungen gab.

„Typ 1 Diabetes ist die häufigste Stoffwechsel erkrankung bei Kindern.“

Für ihre Forschung zur künstlichen Bauch-

speicheldrüse erhielten Prof. Dr. Danne und

Prof. Dr. Kordonouri 2013 den Hans-Christian-

Hagedorn-Preis, der von Novo Nordisk jährlich

gestiftet wird.

Auszeichnung für innovative Diabetes forschung

Prof. Dr. meD. thomaS Dannechefarzt am KinDerKranKenhauS auf Der bult, hannover

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ProfeSSor Dr. meD. thomaS Danne, hannover

Diabetesexperte Prof. Dr. Danne

unterstützte Camp D bereits in den

Jahren 2006 und 2011 als Referent.

„Warum sich Typ 1 Diabetes ausbreitet, weiß keiner.

Für die Antwort kann man noch einen Nobelpreis gewinnen.“

Neuland in DeutschlandEnde Oktober 2013 testeten, nach monatelangen

Vorbereitungen, fünf Erwachsene mit Typ 1 Diabetes

erstmals eine künstliche Bauchspeicheldrüse zu Hause –

und betraten damit nicht nur in Deutschland Neuland.

Während die Testpersonen daheim in ihrem eigenen

Bett lagen, überwachte ein Closed-Loop-System ihren

Blutzucker. Per Telemedizin wurden die Daten zu den

Forschern ins Kinderkrankenhaus „Auf der Bult“ über-

tragen, die die Werte der Betroffenen die ganze Nacht

über am Monitor überwachten.

Mit fünf Nächten ist die künstliche Bauchspeichel-

drüse zwar immer noch nicht Realität, aber „wir sind

ihr einen großen Schritt näher gekommen“, so Prof.

Dr. Danne, „und der nächste Schritt ist, von der konti-

nuierlichen externen Überwachung wegzukommen.“

Denkbar wären telemedizinische Servicezentren oder

Alarmierungs funktionen.

Für Prof. Dr. Danne und Prof. Dr. Kordonouri ginge

ein Traum in Erfüllung, wenn möglicherweise in rund

zwei Jahren die ersten intelligenten Closed-Loop-

Systeme im Handel erhältlich wären. Das würde die

Lebenssituation von Menschen mit Typ 1 Diabetes

entscheidend verbessern. Denn selbst minderschwere

Hypoglykämien haben erhebliche Auswirkungen auf

das Wohlbefinden der Betroffenen, wie eine aktuelle

Umfrage* von 2.000 Menschen mit Typ 1 und Typ 2

Diabetes belegt. 79 Prozent der Befragten fühlen sich

am Tag danach zum Teil schwer beeinträchtigt. Viele

nehmen deshalb häufig erhöhte Glucosewerte in Kauf,

um sich vor einer Hypoglykämie zu schützen. Fast jeder

sechste Patient verringert seine Insulindosis daraufhin

über einen Zeitraum von ca. 3,6 Tagen – mit der Folge

einer schlechteren Diabeteseinstellung. Eine künstliche

Bauchspeicheldrüse wäre ein wichtiger Beitrag zu mehr

Sicherheit und Lebensqualität.

DREAM 4: über Nacht zu HauseKinder, Jugendliche und junge Erwachsene

http://news.doccheck.com/de/32182/diabetes-

telemedizin-ueberwachung-aus-ferne/

DREAM 3: über Nacht in einem Diabetes-Camp54 Kinder und Jugendliche

Philip M et al., veröffentlicht in NEJM, 2013

DREAM 2: über Nacht im Krankenhaus15 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene,

Nimri R et al., veröffentl. in Pediatric Diabetes, 2013

DREAM 1: Machbarkeit12 Jugendliche und junge Erwachsene,

Nimri R et al., veröffentlicht in Diabetes Technol,

Ther, 2013

Aufbau DREAM-Studien

* Brod M et al. Diabetes Obes Metab 2013; published ahead of print, doi:10.111/dom. 12070

INSULINPUMPE

BLUTZUCkER­MESSGERäT

SENSoR/ TRANSMITTER

DATENvERARBEITUNG/ ALGoRITHMUS

See Yousoon

in Bad Segeberg !

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Das Camp D Team wünscht euch frohe Weihnachten und ein gesundes und erfolgreiches 2014. Wir freuen uns auf drei weitere spannende Tage mit euch beim nächsten Camp D in Bad Segeberg.

Euer Camp D Team

Herausgeber: Novo Nordisk Pharma GmbH, Brucknerstraße 1,

55127 Mainz; Telefon 06131 903-0; www.novonordisk.de

Redaktion: Christina Betz-Senftleben

Konzept, Design, Text: Döbeledesign Werbeagentur GmbH

Druck: pppp Service & Verlag

Fotonachweis: Novo Nordisk, Axel Gaube/Kaleidomania,

istockphoto.com: Titel – Like/Obaba, Communication Doodles/

jamtoons, Campfire/BriAnna Shultz, Rückseite – Set of fresh

labels/orsonsurf, Seamless fish scale pattern/milalala

© 2013 Novo Nordisk Pharma GmbH

In Italien ist es die Minestrone, in Frankreich das Ratatouille – und im weiten Osten, in der Ukraine und Russland, der Borschtsch. Ein traditioneller Winter eintopf, der unkompliziert ist, schnell geht, wenig Geld kostet und einen riesigen Vorteil hat: Man braucht nur einen Topf. Außerdem

lässt sich Borschtsch gut lange warmhalten und es werden viele davon satt – auf der Party ebenso wie nach einem Fest oder beim Umzug.

Kleiner Tipp: Aufgewärmt schmeckt Borschtsch, übrigens wie alle Eintöpfe, noch besser. Man kann ihn auch gut portionsweise einfrieren und hat dann was, wenn es schnell gehen muss.

Das vollständige Rezept – mit und ohne Fleisch – findet ihr als PDF zusammen mit unserer Kitchenclub-Rezeptesammlung auf www.campd.info/downloads.

Borschtsch

Ole und sein Team wünschen euch

fröhliche Weihnachten !

CHANGING DIABETES®

Bei Novo Nordisk steht das Leben von Menschen mit

Diabetes im Mittelpunkt aller Aktivitäten. Ziel ist es, dass

Menschen mit Diabetes ein bestmögliches Leben führen

können. Dies will Novo Nordisk durch die Erforschung

und Bereitstellung innovativer Medikamente erreichen –

mit dem Ziel, Diabetes eines Tages heilen zu können.

Darüber hinaus engagiert sich Novo Nordisk im Rahmen

von Changing Diabetes® dafür, den Alltag von Menschen

mit Diabetes zu erleichtern. Dazu gehören Initiativen

zur Aufklärung über Diabetes ebenso wie Fortbildungs-

angebote für Behandler und Patienten.

Weitere Informationen unter

www.novonordisk.de

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