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2005/II 186 Neues von Rohde & Schwarz Universelle, portable Kombination aus TV- und Spektrumanalysator Testsystem für Reifendrucksensoren und Signalanalyse-Modul für die Automobilindustrie Ein Spezialist für die Produktion und ein Allrounder: Neue Vektorsignalgeneratoren

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2005/ II

186

Neues von Rohde & Schwarz

Universelle, portable Kombination aus TV- und Spektrumanalysator

Testsystem für Reifendrucksensoren und Signalanalyse-Modul für die Automobilindustrie

Ein Spezialist für die Produktion und ein Allrounder: Neue Vektorsignalgeneratoren

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MOBILFUNK

Versorgungs-MesssystemeRadio Network Analyzer R&S®TSMUMobile Messungen in GSM-Netzen mit bisher unerreichter Qualität .............................4

ReferenzACCESSNET®-T: Russische Eisenbahn – mit TETRA auf sicherer Schiene ......................8

FunkmessplätzeUniversal Radio Communication Tester R&S®CMU200CMU goes Internet: Test von Datenapplikationen für WCDMA ....................................10

ALLGEMEINE MESSTECHNIK

TestsystemeHF-Testsystem R&S®TS7810Test von Reifendrucksensoren in der Automobilindustrie .............................................14Signalanalyse-Modul R&S®TS-PAM für R&S®CompactTSVPPotenzialfreie, parallele Signalanalyse auf Basis von CompactPCI/PXI ........................17

SpektrumanalysatorenSpektrumanalysator R&S®FSL: Ein Allrounder, den man nicht mehr missen möchte ..20Spektrumanalysatoren R&S®FSP / FSU / FSQPhasenrauschmessplätze in einzigartiger Qualität .........................................................24

SignalgeneratorenVektorsignalgenerator R&S®SMATE200ARobuster Spezialist für den Produktionsalltag ................................................................27Vektorsignalgenerator R&S®SMJ100AAllrounder, der die Mittelklasse neu definiert ................................................................30

AudioanalysatorenAudioanalysator R&S®UPVVom Audioanalysator zum programmgesteuerten Messautomaten .............................34

LeistungsmesserLeistungsmesser R&S®NRPFixed Noise: schnelle Leistungsmessung mit definierter Genauigkeit ..........................36

Der neue TV-Analysator R&S®FSH3-TV vereint die Funktionen eines Spektrumanalysators mit

den Messmöglichkeiten eines TV-Messemp-fängers – und das bei kleinsten Abmessun-

gen. Seine kompakte Bauweise und sein gerin-ges Gewicht prädestinieren ihn geradezu für

den portablen Einsatz in den Bereichen Installa-tion, Wartung und Service von TV-Sendern oder

Kabelnetzen (Seite 46).

Die komplexe Elektronik in modernen Auto-mobilen steigert den Bedarf an Prüftechnik. Rohde&Schwarz präsentiert ein neues Test-system für das Prüfen von Reifendrucksenso-ren sowie ein neues Signalanalyse-Modul für die mehrkanalige, parallele Datenerfassung, das sich besonders durch potenzialfreie Messungen auszeichnet – ein Feature, das speziell in der Automobilindustrie gefragt ist (Seite 14 und 17).

Mit den neuen Vektorsignalgeneratoren R&S®SMJ100A und R&S®SMATE200A – die auf dem bewährten R&S®SMU200A basieren – erweitert Rohde&Schwarz seine Modellpalette, die damit praktisch für alle potenziellen Anfor-derungen in der Entwicklung und in der Produk-tion den am besten geeigneten Generator bereit-stellt (Seite 27 und 30).

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

HEFT 186 2005/ II 45. Jahrgang

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EMV/FELDSTÄRKE

TestsystemeEMV-Mess-Software R&S®EMC32-W+EMV-Messungen an Mobilfunk-Endgeräten ..................................................................38

RUNDFUNKTECHNIK

FernsehsenderSteuersender R&S®Sx800: Multistandard-Steuersender für ATV und DTV ..................41

HörfunksenderVHF-FM-Senderfamilie R&S®NR8200Kompakte, luftgekühlte Sender für 2,5 kW bis 30 kW ...................................................44

AnalysatorenTV-Analysator R&S®FSH3-TVUniverselle, portable Kombination aus TV- und Spektrumanalysator ...........................46

Monitoring-SystemeMPEG-2-Monitoring-System R&S®DVMVideodecoder, DVB-H-Analyse und weitere neue Funktionen ......................................50

KOMMUNIKATIONSSICHERHEIT

KryptoprodukteTopSec-VerschlüsselungsgeräteGesicherte Kommunikation für weltweit operierende Unternehmen ............................53

FUNKKOMMUNIKATION

ReferenzZivile Funkkommunikation für die australische Flugsicherung ......................................56

WEITERE RUBRIKEN

Kurznachrichten ...............................................................................................................58

Hervorragende technische Parameter, ein opti-males Kosten/Nutzen-Verhältnis, extrem hohe Zuverlässigkeit und Servicefreundlichkeit: Das zeichnet die neue luftgekühlte FM-Sendergene-ration R&S®NR8200 aus, die den Leistungsbe-reich 2,5 kW bis 30 kW abdeckt (Seite 44).

Modernste Technik macht es möglich: Der neue Multistandard-Steuersender R&S®Sx800 ist in einem Gehäuse mit nur einer Höheneinheit untergebracht. Und dabei beinhaltet er die kom-plette Signalaufbereitung vom Video- / Audio-eingangssignal (Analog-TV) bzw. dem Trans-portstrom (Digital-TV) bis hin zu normgerechten HF-Ausgangssignalen (Seite 41).

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

Impressum Herausgeber: Rohde&Schwarz GmbH&Co. KG · Mühldorfstraße 15 · 81671 München Support-Center: Tel. 018 05 12 42 42 · E-Mail: [email protected] · Telefax (089)4129-137 77 · Redaktion und Layout: Ludwig Drexl, Redaktion – Technik (München) · Fotos: Rohde&Schwarz Printed in Germany · Auflage deutsch, englisch, französisch, russisch und chinesisch 90 000 · Erscheinungs-weise: ca. viermal pro Jahr · ISSN 0548-3093 · Bezug kostenlos über die Rohde&Schwarz-Vertretungen Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Beleg gern gestattet. R&S® ist eingetragenes Warenzeichen der Rohde&Schwarz GmbH&Co. KG. Eigennamen sind Warenzeichen der jeweiligen Eigentümer. CDMA2000® ist eingetragenes Warenzeichen der Telecommunications Industry Association (TIA USA). Die Bluetooth-Wortmarke und -Logos sind Eigentum von Bluetooth SIG, Inc., und ihre Verwendung ist für Rohde&Schwarz lizensiert.

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Radio Network Analyzer R&S®TSMU

Mobile Messungen in GSM-Netzen mit bisher unerreichter Qualität

Der Radio Network Analyzer

R&S®TSMU hat als PN-Scanner für

WCDMA-Netze Standards gesetzt

(BILD 1). Mit der neuen Option

R&S®TSMU-K13 kann er nun auch

die Empfangsbedingungen in GSM-

Netzen in bisher unerreichter Qualität

analysieren. Dabei identifiziert er die

Basisstationen im Netz und misst

deren Signalausbreitung. Und das alles

während der Fahrt und ultraschnell…

Optimierung von GSM-Netzen anspruchsvoller denn je

Seit jeher ist die Interferenzanalyse in GSM-Mobilfunknetzen ein wichtiger Bestandteil der Netzwerkoptimierung. Der Aufwand für verwertbare Ergeb-nisse ist bis heute vergleichsweise hoch [1, 2], so dass viele Netzbetreiber oft nur besonders kritische Regionen genauer unter die Lupe nehmen.

Mit der Einführung der neuen Mobil-funkstandards (E)GPRS und WCDMA steigen die Anforderungen an die Qua-lität von GSM-Netzen deutlich. Diese Technologien erfordern flächendeckend einen wesentlich höheren Signal-Stör-abstand als bisher, bedingt durch die neue Modulationsart bei (E)GPRS sowie durch kritische 3G/2G-Handover-Sze-

narios an den Versorgungsrändern von WCDMA-Netzen.

Verursacher von GSM-Interferenzen sind andere Basisstationen, die auf gleichen oder benachbarten Kanälen senden (Gleichkanal- bzw. Nachbarkanalstörun-gen). Dieser sog. „Frequency Re-Use“ ist für GSM-Netze systemimmanent und wird seitens der Betreiber laufend opti-miert. Die Daten für die Planungs- und Simulationswerkzeuge für diese Aufga-ben müssen jedoch immer wieder mit den realen Verhältnissen abgeglichen werden. Dazu bedarf es eines Messge-räts, das flächendeckend die notwendi-gen Informationen über ein GSM-Netz liefert.

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BILD 1 Der Radio Network Analyzer R&S®TSMU hat

sich bei Messungen in WCDMA-Netzen einen guten Namen gemacht. Mit einer neuen Option

analysiert er nun auch GSM-Netze.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

MOBILFUNK Versorgungs-Messsysteme

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Neue Lösung auf bewährter Plattform …

Rohde&Schwarz hat für den Radio Network Analyzer R&S®TSMU [3, 4], der bereits Standards bei Messun-gen in WCDMA-Netzen gesetzt hat, eine Applikation entwickelt, die alle bekannten Lösungen für GSM-Netz-werk-Scanner in den Schatten stellt: Die Option GSM Network Scanner R&S®TSMU-K13 (BILD 2). Sie erweitert die Funktionalität des R&S®TSMU, so dass nun erstmals mit einem Gerät die Daten von WCDMA-, CDMA2000®- und GSM-Mobilfunknetzen in allen Bändern im Rahmen von Messfahrten ermittelt werden können. Die Zusammenschal-tung mehrerer R&S®TSMU erlaubt sogar das parallele Messen in verschiedenen Mobilfunk-Standards.

… und so wird gemessen

Problemzonen finden sich dort, wo meh-rere Broadcast Control Channel (BCCH) oder Traffic Channel (TCH) auf einem HF-Kanal oder auf benachbarten Kanä-len zusammentreffen. Es gilt herauszu-finden, wo diese Orte sind und welche Basisstationen zu einer Störung beitra-gen oder nach optimierter Kanalkonfigu-ration beitragen würden.

Dazu erfasst der GSM-Netzwerk-Scanner BCCH-Signale und deren Leistung auf allen ausgewählten GSM-Kanälen mit unerreicht hoher Scan-Rate. Und weil auf jedem Kanal mehrere BCCH-Signale empfangen werden können, demoduliert er die darin enthaltenen Stationsken-nungen und ordnet sie den jeweiligen Basisstationen zu. Die Störung durch TCH-Kanäle ist von der Netzlast abhän-gig und lässt sich deshalb indirekt aus den Ergebnissen der BCCH-Leistungs-

Beste Performance

Klein, handlich, robust, geringer Stromver-brauch; einsetzbar auch im Innenraumbe-reich mit Rucksack-Lösung R&S®TSMU-Z3

Keine wesentlichen Vorbereitungen für die Messung notwendig – Plug&Play

Quasi-Parallele Messungen in allen GSM-Netzen, ohne Eingriff ins Netz (wie das bei Test-Mobiles und Test-Sendern der Fall ist), auch über Ländergrenzen hinweg

Hohe Fahrtgeschwindigkeit möglich; geeig-net auch für unbemannten Einsatz (autonome Systeme)

Automatische Erfassung der GSM-System-Informationen Typ 1 und 3

Eindeutige Identifizierung der Basisstationen über die Cell Identity (CI) und die Location Area Information (LAI)

Leistungsmessung – hohe Pegelgenauigkeit durch Kalibration

Best-Server-Analyse für den BCCH

Umfassende Messergebnisse

ARFCN (Absolute Radio Frequency Channel Number)

Kanalleistung: BCCH Leistung, S/N, maximale TCH-Leistung (in dBm)

NCC (Network Color Code) BCC (Base Station Color Code) CI (Cell Identity) LAC (Location Area Code) MNC (Mobile Network Code) MCC (Mobile Country Code) Messzeit (40 ns Auflösung) GSM Frame Number (absolut und relativ) TDMA-Rahmenverschiebung Datum und Uhrzeit, GPS-Information Weitere Basisstationsinformationen (durch

Zuweisung aus der zugrundeliegenden Basis-stationsdatenbank)

BILD 2 Klein und robust: Der Radio Network Anaylzer R&S®TSMU kann mit der Option GSM Network Scanner R&S®TSMU-K13 die Daten von WCDMA-, CDMA2000®- und GSM-Mobilfunknetzen in allen Bändern ermitteln.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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messung bestimmen. Der zeitlich verän-derliche Charakter einer TCH-Störung wird aus Angaben zu TCH-Senderaten und zur Power-Control-Statistik im Opti-mierungsprozess berücksichtigt.

Der R&S®TSMU misst die Code-Leistung der erweiterten Trainingssequenz des Synchronisation Channel (SCH) für hohe Signal/Stör-Abstände (S/N >–5 dB), bzw. die Code-Leistung des gesamten SCH für niedrigere S/N-Abstände. Im Falle von Gaußschem Rauschen funktioniert die Messung ab einem S/N von –13 dB, für GSM-interne Störsignale ab einem C/I von –20 dB. Dabei erfasst das Gerät alle 125 ms jeweils bis zu zehn benach-barte GSM-Kanäle (2 MHz), so dass die gesamte Messrate bis zu 80 Kanäle pro Sekunde beträgt (BILD 3).

Die gewonnenen Informationen erlau-ben weitergehende Analysen. Die Mess-Software R&S®ROMES [5] leitet aus den Messdaten eine sogenannte Best-Server-Auswertung für die GSM-Netze ab und bereitet sie in der bereits beim WCDMA-Standard bewährten Top-N-Darstellung in der Bedienoberfläche und in Land-karten auf (BILD 4). Netzbetreiber erhal-ten dadurch flächendeckend und mit hoher Auflösung Informationen über die jeweils stärksten Serving Cells in ihren Regionen.

Die Software erzeugt aus den Daten zusätzlich eine Basisstationsliste. Diese beinhaltet außer Cell Identity, MCC, MNC, LAC etc. auch die ungefähre Posi-tion des Senders, die per Ortungsfunk-tion nach Ende der Messung bestimmt wird. Damit lassen sich bestehende, möglicherweise veraltete Basisstations-listen im System abgleichen oder auch komplett neue Listen erzeugen. Dies ist besonders wichtig in Grenzregionen, wo Sender aus dem Nachbarland Störun-gen im Netz eines Betreibers verursa-chen können.

Messfahrten mit R&S®ROMES …

Die flexible und leistungsstarke Mess-Software R&S®ROMES beherbergt die Applikation für den GSM-Netzwerk-Scanner. Sie schafft den Rahmen für Messablauf, Datenerfassung, Speiche-rung sowie für die Analyse und Visu-alisierung der Messfahrten. Die Soft-ware unterstützt alle wichtigen Mobil-funkstandards. Ihre hohe Modularität erlaubt das gleichzeitige Steuern einer Vielzahl von Geräten, auch und insbe-sondere aus unterschiedlichen Tech-nologien, z.B. Empfänger/Scanner, Test-Mobiles und Navigationsgeräte. Außer der reinen Messdatenerfassung bietet R&S®ROMES zahlreiche Analyse-funktionen, z.B. QoS-Messungen (Qua-lity of Service) oder die kombinierte Ana-lyse von 2G/3G-Netzen.

… Nachbearbeitung mit MEDAS …

MEDAS, die leistungsfähige, geografi-sche Data-Warehouse-Lösung der Firma Cosiro, garantiert eine konsistente zen-trale Nachverarbeitung großer Mengen verteilter Messdaten aus 2-, 2.5- und 3G-Netzen. MEDAS ist ein Werkzeug für Netzplanung und Bewertung der Markt-einführung, Messungen der Netzper-formanz, Auswertung und Optimierung der Funkverbindung, Analyse der Quali-tät eines Dienstes und Abschätzung der Qualität landesweiter Netze.

MEDAS bearbeitet auch die problemati-sche Interferenzanalyse für GSM-Netze schnell und stellt sie übersichtlich für ganze Länder bearbeitet dar. Feldversu-che haben gezeigt, dass sich durch den Einsatz des GSM-Netzwerk-Scanners zusammen mit MEDAS z.B. die Anzahl der Verbindungsabbrüche in GSM-Netzen deutlich verringern lässt.

Weitere Informationen und Datenblatt zum R&S®TSMU unter

www.rohde-schwarz.com (Suchbegriff:TSMU)

LITERATUR[1] Mobile Interferenzmessungen in GSM-Netzen. Neues

von Rohde&Schwarz (1998), Nr. 160, S. 24–25.[2] GSM Interference Analyzer ROGER (TS9958): GSM-Inter-

ferenzen mit flächendeckenden Messfahrten automa-tisch erfassen. Neues von Rohde&Schwarz (2000), Nr. 168, S. 4–6.

[3] PN-Scanner R&S®TS5K51C: Der „Turbo“ für die Opti-mierung von UMTS-Netzen. Neues von Rohde&Schwarz (2002), Nr. 176, S. 4–9.

[4] Radio Network Analyzer R&S®TSMU: Leistungs-Riese im Zwergenformat setzt neue Standards. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 180, S. 4–7.

[5] R&S®ROMES3: Daten aus Versorgungsmessungen erfassen, analysieren und visualisieren. Neues von Rohde&Schwarz (2000), Nr. 166, S. 29–32.

Die Option R&S®TSMU-K13 liefert die Messdaten in einem offenen Format, so dass auch andere Tools für die Nachbe-arbeitung oder für die Frequenzplanung zur Verarbeitung der Messungen heran-gezogen werden können.

… und weiter mit Rohde&Schwarz

Die Zukunft der Messdatenerfassung für die Optimierung von GSM-Netzen liegt in schnellen, effizienten und kostengüns-tigen Lösungen wie der neuen Option GSM Network Scanner R&S®TSMU-K13 von Rohde&Schwarz. Unerreicht ist der Radio Network Analyzer R&S®TSMU als Grundgerät für diese und viele andere Software-Applikationen im Mobilfunk-bereich. Damit können sich Anwen-der dem beruhigenden Gefühl hingeben, zukunftssicher mit dem weltweit besten Messmittel im Bereich der Netzwerkopti-mierung zu arbeiten.

Bereits ausgelieferte R&S®TSMU können bei den Service-Vertretungen von Rohde&Schwarz mit der neuen Option ausgerüstet werden.

Wolf Dietrich Seidl

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

MOBILFUNK Versorgungs-Messsysteme

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Die besonderen Vorteile

Integriert in R&S®ROMES: universelle Soft-ware-Plattform, einfache Bedienung, Online-Darstellung, Kartendarstellung

Offenes Format zur Weiterverarbeitung der Messdaten

Ein einziges Gerät für WCDMA, CDMA2000®, GSM und analoge Leistungsmessungen

Neue Features durch einfachen Software-Update

Liefert alle notwendigen Daten für Tools zur Frequenzplanung

Optimierung der 3G/2G-Handover-Szenarios Online-Nachbarschaftsanalyse mit GSM- und

WCDMA-Test-Mobiles und WCDMA-Netz-werk-Scanner

Patentgeschütztes Verfahren von Rohde&Schwarz

Kurzdaten R&S®TSMU-K13Unterstützte Standards GSM 450 / 750 / 850 / 900 / 1800 / 1900 und GSM-R/ECodeleistungsmessung der erweiterten Trainingssequenz des SCH S/N >–5 dB des gesamten SCH S/N >–13 dB mit GSM-Störer C/I >–20 dBPegelmessunsicherheit (mit GSM-Störer C/I >–20 dB) ±1 dB (S/N >2 dB) ±3 dB (S/N >–13 dBMax. Messrate 80 Kanäle/sDynamikbereich –112 dBm bis –20 dBmNachbarkanalunterdrückung 70 dB (Sinusträger)Erfolgswahrscheinlichkeit für BCH-Decodierung 50% (S/N >–0,5 dB) 80% (S/N >0,5 dB) 95% (S/N >2,5 dB) 98% (S/N >3,5 dB)

Scan No.

T 1970 [s] Latitude Longitude ARFCN Pow [dBm]

NCC BCC CI LAC MNC MCC ST3-Source

509 1099597054 49.810.966 14.347.830 6 –81.5 3 5 57963 33542 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.810.947 14.347.733 12 –72.0 3 0 22657 33543 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.810.947 14.347.733 36 –73.3 3 1 23914 33542 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.810.966 14.347.830 48 –79.6 3 4 48307 33543 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.811.190 14.348.923 96 –74.7 3 2 23916 33542 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.811.396 14.349.938 96 –92.3 4 2 13347 5010 7 232 T-Scan

509 1099597054 49.810.966 14.347.830 98 –74.3 3 1 9439 33542 4 262 BTS-List

509 1099597054 49.811.190 14.348.923 98 –73.1 3 5 49349 33543 4 262 BTS-List

BILD 3 Ausschnitt aus der Liste mit Messergebnissen, die der GSM Network Scanner liefert.

BILD 4 GSM-Messung

mit GSM Network Scanner und Test

Mobile an einer Lan-desgrenze.

Weitere Informationen und Datenblatt zum R&S®TSMU unter

www.rohde-schwarz.com (Suchbegriff:TSMU)

LITERATUR[1] Mobile Interferenzmessungen in GSM-Netzen. Neues

von Rohde&Schwarz (1998), Nr. 160, S. 24–25.[2] GSM Interference Analyzer ROGER (TS9958): GSM-Inter-

ferenzen mit flächendeckenden Messfahrten automa-tisch erfassen. Neues von Rohde&Schwarz (2000), Nr. 168, S. 4–6.

[3] PN-Scanner R&S®TS5K51C: Der „Turbo“ für die Opti-mierung von UMTS-Netzen. Neues von Rohde&Schwarz (2002), Nr. 176, S. 4–9.

[4] Radio Network Analyzer R&S®TSMU: Leistungs-Riese im Zwergenformat setzt neue Standards. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 180, S. 4–7.

[5] R&S®ROMES3: Daten aus Versorgungsmessungen erfassen, analysieren und visualisieren. Neues von Rohde&Schwarz (2000), Nr. 166, S. 29–32.

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TETRA-Mobilfunksystem ACCESSNET®-T

Russische Eisenbahn – mit TETRA auf sicherer Schiene

Der weltweite Erfolg von TETRA-Funk-

systemen ist ungebremst. Die Gründe

dafür liegen klar auf der Hand: der

offene Standard – zertifiziert durch

ETSI –, die breite Unterstützung durch

voneinander unabhängige Hersteller

und die flexible Einsetzbarkeit von

TETRA-Systemen für unterschied-

lichste Nutzer. Diese und weitere

Argumente sprechen auch für das

TETRA-Funksystem ACCESSNET®-T

von R&S BICK Mobilfunk, das sich

weltweit in verschiedensten Anwen-

dungen seit Jahren bewährt. So

konnte sich ACCESSNET®-T auch bei

der russischen Eisenbahn erfolgreich

gegen andere Technologie durch-

setzen.

Eine Erfolgsstory …

Die R&S BICK Mobilfunk GmbH lieferte im dritten Quartal 2002 ein TETRA-Funk-system ACCESSNET®-T für die Funkver-sorgung der Bahnlinien um Ekatarin-burg (früher Sverdlovsk) an die russi-sche Eisenbahn. Die Installation führte eine örtliche Firma von Ende 2002 bis Anfang 2003 durch. R&S BICK Mobilfunk konfigurierte und testete das System nach der Installation, im Frühjahr 2003 startete der Probebetrieb. Bereits im Sommer 2003 konnte das System an die Eisenbahndirektion Ekatarinburg über-geben und in den Wirkbetrieb überführt werden.

Das ACCESSNET®-T Funksystem ver-sorgte zu diesem Zeitpunkt ca. 180 km Eisenbahnstrecke und die gesamten Bahnanlagen der Eisenbahndirektion Ekatarinburg. Es wird für den Sprech-funk des Eisenbahnpersonals, des Ser-vice- und Wartungspersonals sowie für die Steuerung des Bahnverkehrs einge-setzt.

Das Funksystem bestand in dieser ersten Phase aus zwei Vermittlungen R&S®DMX-521 und sechzehn Basisstatio-nen R&S®DTX-500 (BILD). Für die Steu-erung des Funkverkehrs dienten sech-zehn Dispatcher-Konsolen R&S®REM-500 als kostengünstige Leitstellen (nicht im Bild). Den Netzbetrieb überwachte das Netzwerk-Management-System R&S®NMS-500 mit den dazugehörigen Clients für die Teilnehmerverwaltung und die Netzkonfiguration. TETRA-Funk-geräte verschiedener Hersteller sind in dem Netz im Einsatz und zeigen, dass ACCESSNET®-T unterschiedlichste End-geräte unterstützt.

Vier Basisstationen wurden jeweils in Reihe geschaltet, die erste und letzte ist mit einer der beiden Vermittlungen ver-bunden. So entstanden vier Ringstruk-turen, die zusätzlich durch eine Direkt-leitung zwischen den Vermittlungen ergänzt wurden. Ein eventueller Aus-fall einer Verbindungsleitung hat damit keine Auswirkungen auf die Funktion des Gesamtsystems. Die einzelnen Netz-elemente wurden über ein optisches Netzwerk miteinander verbunden.

… mit Fortsetzung

Nach ca. eineinhalb Jahren Erfahrun-gen mit dem TETRA-Funksystem und dessen erfolgreichem Betrieb ent-schied sich die russische Eisenbahn-direktion im November 2004, eine wei-tere Eisenbahnlinie der Gebietsdirek-tion Ekatarinburg mit dem TETRA-Funk-system zu versorgen. Bestandteile der Lieferung sind eine TETRA-Vermittlung R&S®DMX-582 und zehn TETRA Basis-stationen R&S®DIB-540 (Digital Indoor Basestation). Die Vermittlung wurde bereits so dimensioniert, dass sie Kapa-zität für bis zu 80 Basisstationen bereit-stellen kann. Zum Lieferumfang des neuen Vertrags gehört auch eine mehr-platzfähige Leitstelle R&S®TRD-500, die an die Applikationsschnittstelle ACAPI des ACCESSNET®-T angeschlossen wird und aus einem Server und zwei Clients besteht. Die Leitstelle wird per LAN an die Vermittlung angebunden, die Sprachkommunikation läuft über eine Voice-over-IP-Verbindung.

Ein weiterer Bestandteil der Liefe-rung ist der Train Applikations Server R&S®APS-500, durch dessen Einsatz die Adressierung für die Kommunika-

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MOBILFUNK Referenz

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Network

Management

System

TETRA-Endgeräte

R&S®NMS-500

R&S®DMX-521

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

BasisstationR&S®DTX-500

R&S®DMX-521

TETRA-Endgeräte

Vermittlung Vermittlung

tion über Zugnummern und nicht wie sonst üblich über eigene individuelle Rufnummern erfolgt. Das hat den Vorteil, dass das Personal als Adresse für ein Gespräch die entsprechende Zugnum-mer verwendet, die dann in den Gerä-ten und in der Leitstelle angezeigt wird. Das Bedienpersonal muss nicht mehr die Rufnummern der TETRA-Endgeräte wissen, weil die Rufnummern dyna-misch vergeben werden – ein Feature, das hilft, Missverständnisse oder Fehler zu vermeiden.

Der Einsatz der ACAPI-Schnittstelle hat den großen Vorteil, dass neben der ein-fachen Anbindung der Leitstelle auch kundenspezifische Applikationen an das ACCESSNET®-T-Funksystem angebun-den werden können.

Im Dezember 2004 wurde das System geliefert, seit Anfang 2005 wird es installiert. Die Übergabe und der Start des Wirkbetriebs sind für das zweite Quartal 2005 geplant. Nach der Erwei-terung werden mehr als 400 Strecken-kilometer mit TETRA-Funk versorgt sein. Dazu kommen das Bahngelände und die Bahnhofsanlagen der Eisenbahndirek-tion Ekatarinburg.

… und der Ausbau geht weiter

Mit Bedacht hatten die Betreiber des Funksystems die zweite Ausbaustufe so dimensioniert, dass ein weiterer Ausbau problemlos möglich ist: Vor kurzem erhielt die R&S BICK Mobilfunk GmbH von der Eisenbahndirektion Ekatarinburg den Auftrag für die Lieferung zehn zusätzlicher Basisstationen zur Funkab-deckung einer weiteren Eisenbahnlinie.

Harald Haage

Prinzipielle Infrastruktur des TETRA-Funksystems ACCESSNET®-T der Gebietsdirektion Ekatarinburg in der ersten Aufbauphase 2003.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Universal Radio Communication Tester R&S®CMU200

CMU goes Internet: Test von Daten-applikationen für WCDMA

Zusätzlich zu den Tests von Daten-

applikationen für CDMA2000® [1]

und (E)GPRS [2] können mit dem

R&S®CMU200 nun auch solche auf

WCDMA-Mobiltelefonen getestet

werden. Trat der Mobilfunkmess-

platz seinen weltweiten Siegeszug

ursprünglich als reines HF-Test-

gerät an, so eröffnet er nun zusätz-

lichen Benutzergruppen Testmög-

lichkeiten für Video-Telefonie und

Datenapplikationen.

Attraktive Kompaktlösung

Sowohl das Entwickeln als auch das Bereitstellen von Datenapplikationen für den Mobilfunk ist mit vielfältigen neuen Herausforderungen verbunden. Die meisten Anwendungen in der Daten-kommunikation basieren auf dem IP-Pro-tokoll (IP – Internet Protocol), das auf dem Client-Server-Prinzip funktioniert. Dabei ruft ein Client auf dem Mobilte-lefon einen Dienst ab, den ein Server im Kommunikationsnetz zur Verfügung stellt. Die Entwicklung der Software für solche Applikationen geschieht meist auf PCs, nach Implementierung und umfangreichen Computer-Simulationen wird sie auf das Mobiltelefon portiert. Weitere Tests auf dem Telefon selbst setzen entweder die Verfügbarkeit eines öffentlichen Mobilfunknetzes oder eine Simulation desselben voraus.

Funknetzsimulationen waren bisher meist nur mit Hilfe komplexer Aufbauten möglich. Mit dem R&S®CMU200 ändert sich das, denn er ist nun für solche Auf-gaben eine äußerst attraktive Alterna-tive. Dank seiner umfangreichen Einstell-möglichkeiten lassen sich die Tests bei-spielsweise auch auf Frequenzbändern durchführen, die in einem eventuell ver-fügbaren öffentlichen Funknetz nicht unbedingt bereitstehen.

Netzbetreiber müssen den reibungslo-sen Betrieb von Kommunikationsdiens-ten vor der Markteinführung mit Inter-operabilitätstests sicherstellen. Beim Multimedia Message Service (MMS) bei-spielsweise wird der fehlerfreie Aus-tausch von Nachrichten mit der Server-Implementierung im Netz oder zwischen Telefonen verschiedener Hersteller über-prüft. Ebenso wichtig ist es für diese Zielgruppe, objektive Vergleiche unter selbst definierbaren und beliebig repro-duzierbaren Betriebs- und Testbedingun-gen anstellen zu können.

Testaufbau

Der Aufbau zum Test von Applikatio-nen besteht im Prinzip aus dem Mobil-telefon, dem R&S®CMU200 und einem PC (BILD 1). Der Mobilfunkmessplatz, der über die Funkschnittstelle mit dem Mobiltelefon verbunden ist, simuliert das Mobilfunknetz. Über eine Ethernet-Verbindung verschafft er den Zugang zur IP-basierten „Rechnerwelt“, also zu einem LAN (Local Area Network), zum Internet oder – im einfachsten Fall – zu einem Rechner, wo die Server mit den Kommunikationsdiensten zu erreichen sind. Vom Mobiltelefon aus greift der Nutzer meist per Mobile Originated Call

BILD 1 Der Aufbau zum Test von WCDMA-Applikationen und der Protokoll-Stack.

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Applications

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

MOBILFUNK Funkmessplätze

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auf diese Dienste zu. Der R&S®CMU200 schlägt dabei eine Brücke zwischen der drahtgebundenen Datenkommunika-tions- und der Funkwelt über die ver-schiedenen Protokollschichten hinweg.

Vielfältige Testszenarios

Bei Go-NoGo-Tests wird eine Anwen-dung auf dem Mobiltelefon gestar-tet und der Betrieb, so wie er sich für den Anwender darstellt, überprüft. Im Gegensatz zu den HF-Messungen mit dem R&S®CMU200 wird bei diesem Test das gesamte Betriebssystem eines Telefons gefordert und einer entspre-chenden Belastung unterzogen. Besteht eine Anwendung diesen prinzipiellen Test, schließen sich in der Regel Perfor-mance-Messungen an, bei denen meist die erzielbaren Datenübertragungsraten im Downlink und Uplink Gegenstand der Untersuchung sind.

BILD 2 Beispiel für eine Sendermessung.

Ein viel beachtetes Kriterium für die Praxistauglichkeit von Mobiltelefonen ist deren Akkubetriebsdauer. Um die Stromaufnahme eines Telefons zu mini-mieren, wird diese während einer lau-fenden Anwendung gemessen, um Auf-schluss über Optimierungsmöglichkei-ten zu bekommen. Bei Bedarf zeichnet der Mobilfunkmessplatz zeitgleich detail-lierte Informationen über die durchlau-fenen Protokollschichten in einer Log-Datei auf. Diese steht dann für die spä-tere Auswertung und Analyse zur Ver-fügung.

Interaktionstests untersuchen die gegenseitige Beeinflussung verschiede-ner, zeitgleich ablaufender Anwendun-gen auf einem Mobiltelefon. Beispiels-weise wird untersucht was passiert, wenn während eines Video-Downloads eine SMS eintrifft und gleichzeitig die Alarmfunktion des Kalenders an einen Termin erinnert.

Interoperabilitätstests überprüfen, ob Mobiltelefone problemlos im Netzwerk funktionieren, beispielsweise im Zusam-menspiel mit dem MMS-Server des Netzbetreibers oder zwischen zwei Tele-fonen verschiedener Hersteller. Im ein-fachsten Fall wird im Loop-Back-Modus mit nur einem Telefon ein kombinierter Sende-Empfangstest durchgeführt.

Einstellungen und Messergebnisse

Für die Konfiguration des WCDMA-Funk-netzes bei Applikationstests können die aus den HF-Messungen bekannten Para-metereinstellungen am R&S®CMU200 genutzt und während des Tests dyna-misch verändert werden. Durch Wechsel der Kanalnummern lässt sich beispiels-weise ein Intra-Cell Handover auslösen. Da sich durch Reduzierung des Sende-pegels die Bit-Fehler-Wahrscheinlich-keit beim Empfänger erhöht, kann die Funktion einer Anwendung auf einem Mobiltelefon auch unter widrigen Emp-fangsbedingungen getestet werden. Betreibt man den Applikationstest im Compressed Mode, so ist das Mobilte-lefon einer zusätzlichen „Stresssituation“ ausgesetzt, in der die Qualität des vom Mobiltelefon an den Messplatz über-tragenen UE-Reports überprüft werden kann. Während des Betriebs einer Appli-kation auf dem Mobiltelefon können wie bisher die bekannten Sendermes-sungen wie Power, Code Domain Power und Modulation durchgeführt werden (BILD 2). Für eine Bewertung des Emp-fängers im Mobiltelefon steht das vom R&S®CMU200 ermittelte BLER (Block Error Ratio) zur Verfügung.

In Kombination mit einem zusätzli-chen Fading-Simulator, zum Beispiel mit dem R&S®ABFS, lässt sich die Funk-tion einer Anwendung bei verschiede-nen Geschwindigkeiten in einem Fahr-zeug und in unterschiedlicher Umge-bung simulieren.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Fernsteuerung und Automatisierung

Für die Fernsteuerung des R&S®CMU200 bei Applikationstests steht seine IEC-Bus-Schnittstelle zur Verfügung. Damit lassen sich u.a. Messergebnisse und Messwerte automatisch erfassen – eine Voraussetzung für den programmgesteu-erten Ablauf. Solche automatisch ablau-fende Tests sind ohne Personal jederzeit beliebig oft wiederholbar und führen zu einer höheren Auslastung des Systems.

Protokollanalyse

Nach der Portierung der Software auf das Mobiltelefon besteht häufig der Wunsch nach Aufzeichnung von Proto-kollen zur Optimierung interner Prozess-abläufe oder für eine eventuell notwen-dige Fehleranalyse. Die Option WCDMA Message Analyzer and Recorder R&S®CMU-Z46 bietet die Möglichkeit, alle UTRAN-Protokoll-Schichten (UTRAN

– Universal Terrestrial Radio Access Net-work) aufzuzeichnen, die dann für die

genauere Untersuchung herangezogen werden können (BILD 3). Dieses leis-tungsstarke Werkzeug lässt detaillierte Analysen zu, bis hin zur Untersuchung der Transportschicht.

TCP/IP-Services

Als Gegenstück zu den Clients auf dem Mobiltelefon sind für die Appli-kationstests auf der Rechnerseite ent-sprechende Server notwendig. Die

BILD 3 Die Option WCDMA Message Analyzer and Recorder R&S®CMU-Z46 zeichnet alle UTRAN-Protokollschichten auf.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

MOBILFUNK Funkmessplätze

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Option WCDMA Application Testing R&S®CMU-K96, die den Test IP-basier-ter Datenapplikationen auf einem Mobil-telefon ermöglicht, beinhaltet zusätzlich eine Reihe von TCP/IP-Servern, zum Bei-spiel einen HTTP-Server, mit dem man einen Web-Browser auf einem Mobilte-lefon in Betrieb nehmen kann. Ein weite-rer Server ist das MMS Center (MMSC) mit Basisfunktionalität, mit dessen Hilfe man das Versenden und den Empfang von Multimedia Messages auf einem Mobiltelefon testen kann.

Für die Entwicklung oder den Test der MMS-Features auf einem Mobiltelefon steht die Option R&S®CRTU-AA01 zur Verfügung, ein leistungsstarkes Entwick-lungswerkzeug für die Analyse und Syn-these von MMS, das über einen MMSC sowie über integrierten Viewer, Parser und Composer verfügt.

Zertifizierungsrelevante Testfälle

Um einen einheitlichen MMS-Standard sicherzustellen, wurden im Auftrag des GCF (Global Certification Forum) Test-fälle definiert, die die korrekte Wieder-gabe verschiedener Multimediainhalte überprüfen [3]. Der Applikationstest auf dem R&S®CMU200 lässt sich in einer weiteren Ausbaustufe um die Option MMSC Test Cases R&S®CRTU-AC01 mit validierten Testfällen erweitern. Diese sind zum Teil für alle Mobiltelefone, die MMS unterstützen, zertifizierungsrele-vant (BILD 4).

Video-Telefonie

Die wohl spektakulärste neue WCDMA-Applikation ist die Video-Telefonie. Sie nimmt eine Sonderstellung ein, han-delt es sich doch – im Gegensatz zu den bisher beschriebenen IP-basier-ten Applikationen – um eine Circuit-Switched-Applikation. Die Überprü-

fung dieser Funktionalität ist Bestand-teil der WCDMA-Firmware und kann ohne optionale Erweiterung ablau-fen. Der Test erfolgt im Echo-Modus, bei dem das Senden und Empfangen von Video- und Audiosignalen mit nur einem Mobiltelefon überprüft werden kann. Dabei werden die vom Telefon an den R&S®CMU200 übertragenen Video-Tele-fonie-Signale vom Funkmessplatz zurück-geschleift und vom Telefon als vermeint-liches Video- und Audiosignal einer Gegenstelle angezeigt.

Ausblick

Der Applikationstest als jüngste Ergän-zung zu den Funkkommunikationstests wird in den nächsten Jahren zuneh-mend an Bedeutung gewinnen. Konse-quent baut Rohde&Schwarz deshalb den Leistungsumfang der derzeitigen Testmöglichkeiten des R&S®CMU200 synchron zu den Marktanforderungen

BILD 4 Überblick der verschiedenen Optionen zum R&S®CMU200 für den Test von WCDMA-Datenappli-kationen.

aus. Als nächste Schritte folgen die Aus-weitung auf HSDPA (High Speed Down-link Packet Access) und nach Verfügbar-keit eines weltweit einheitlichen Stan-dards auf Testfälle für PoC (Push to Talk over Cellular).

Thomas A. Kneidel

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Applikationen und Dienste

R&S®CMU 200 mit WCDMA-Firmware V3.80 (oder höher) einschl. Video-Telefonie-Test

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Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: CMU200)

LITERATUR[1] R&S®CMU200: Test von CDMA2000®-

Datenapplikationen. Neues von Rohde&Schwarz (2004) Nr. 182, S. 11–13.

[2] R&S®CMU200: Vielfältige Tests von Applikationen im (E)GPRS-Mobilfunk. Neues von Rohde&Schwarz (2004) Nr. 184, S. 10–13.

[3] Protokolltester R&S®CRTU-G / -W: MMS-Tests an Multimedia-Handys. Neues von Rohde&Schwarz (2005) Nr. 185, S. 4–6.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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HF-Testsystem R&S®TS7810

Test von Reifendrucksensoren in der AutomobilindustrieReifendrucksensoren werden Standard

Die Sicherheit von Automobilen hat sich in den vergangenen Jahren stetig erhöht. Trotzdem sind bei schweren Unfällen – bedingt durch technische Fehler des Fahrzeugs – in 30% der Fälle die Reifen auslösende Ursache. In den USA beispielsweise ereignete sich eine tragische Unfallserie, weil ein bestimm-tes Reifenmodell mit zu niedrigem Druck gefahren wurde. Deshalb müssen dort innerhalb der nächsten Jahre sämtliche Fahrzeuge bis 5 t mit einem System zum Überwachen des Reifendrucks ausge-stattet werden.

Zur Zeit werden hauptsächlich zwei ver-schiedene Methoden zur Messung des Reifendrucks verfolgt: Ein indirekt mes-sendes System, das die ABS-Senso-ren verwendet, und ein direkt messen-des Verfahren, das Sensoren mit Funk-schnittstelle einsetzt, die in die Reifen

eingebaut sind. Das indirekt messende System verwendet die Informationen der ABS-Sensoren zur Berechnung und schließt aus unterschiedlichen Umdre-hungszahlen der Reifen auf eine Ände-rung des Reifendrucks. Es lässt sich kos-tengünstig realisieren, hat jedoch den Nachteil, dass bei Stillstand des Fahr-zeugs oder bei gleichzeitigem Druck-abfall eines Reifenpaares keine Mes-sung möglich ist. Aus diesem Grund ist zu erwarten, dass sich direkt messende Systeme mit Sensortechnik in jedem Reifen am Markt durchsetzen werden.

Außer dem Reifendruck wird auch die Reifentemperatur und die Beschleu-nigung an die zentrale Steuereinheit im Fahrzeug übertragen. Der Reifen-drucksensor ist eine vergossene, hoch-integrierte Baugruppe und enthält im Wesentlichen einen Sensor-Baustein mit µController und einen ISM-Sender, der das HF-Signal erzeugt. Die Spannungs-versorgung übernimmt eine Lithium-

BILD 1 Das R&S®TS7810 ist kompakt und lässt sich gut in Produktionslinien integrieren (hier mit Generator für optionale Empfängermessungen).

Das HF-Testsystem R&S®TS7810 ist

speziell für den stark wachsenden

Markt der Reifendrucksensoren konzi-

piert. Durch die Verwendung von

Standardgeräten wie den Spektrum-

analysator R&S®FSP3 oder die Test-

plattform R&S®CompactTSVP lässt

es sich schnell projektspezifisch

anpassen. Rohde&Schwarz liefert für

den Einsatz in Fertigung, Entwick-

lung und Qualitätssicherung sowohl

das schlüsselfertige System als auch

einzelne Systemkomponenten.

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4421

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Testsysteme

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batterie mit einer Lebensdauer bis zu 100000 km. Es gibt auch Ansätze, die Spannungsversorgung durch Vibrations-energie des Reifens oder mit einem externen Magnetfeld – über eine Spule innerhalb des Radkastens – zu realisie-ren. Die Europäische Union unterstützt diese Technik mit Forschungsprogram-men und es wird erwartet, dass in zehn Jahren Reifendrucksensoren zur Stan-dardausrüstung aller Fahrzeuge gehören.

Vielseitig und kompakt

Für diesen stark wachsenden Markt der Reifendrucksensoren (engl. Tyre Pressure Monitoring System, TPMS) bietet Rohde&Schwarz nun mit dem R&S®TS7810 eine komplette Testlösung an (BILD 1).

Es besteht aus der Testplattform R&S®CompactTSVP [1], die auf CompactPCI/PXI basiert, der System-Software R&S®GTSL, dem Spektrum-analysator R&S®FSP3, dem geschirm-ten Prüfadapter R&S®TS7110 [2] sowie aus kundenpezifischen Anpassungen der Testsequenz.

Innerhalb des Prüfadapters R&S®TS7110 simuliert ein druckfester Einsatz den Rei-fendruck, über eine programmierbare Druckreglereinheit sind unterschiedli-che Druckwerte einstellbar. Es können mehrere Testsysteme parallel und ohne gegenseitige Beeinflussung betrie-ben werden, weil der Prüfadapter HF-geschirmt ist.

Welcher Standard soll es sein?

Im Frequenzbereich 100 MHz bis 3 GHz gibt es eine Reihe lizenzfreier Funkbän-der (ISM: Industrial, Scientific, Medi-cal) welche für die Übertragung kurzer Datenpakete verwendet werden. In Europa wird im 433-MHz- und im 868-MHz-Band übertragen, in den USA und

Japan bei 315 MHz und 915 MHz. Welt-weit frei zugänglich ist das 2,4-GHz-Band.

Der Spektrumanalysator R&S®FSP3 deckt diesen weiten Frequenzbereich ab. Mit der Option FM-Messdemodulator R&S®FS-K7 misst er auch die verschiede-nen Modulationsarten wie On Off Keying (OOK), Amplitude Shift Keying (ASK) und Frequency Shift Keying (FSK).

Der Test von TPMS-Empfängerbaugrup-pen lässt sich einfach realisieren indem das R&S®TS7810 lediglich um einen Signalgenerator erweitert wird. Das HF-Testsystem deckt damit nicht nur Anwendungen in der Automobilindustrie ab, sondern auch den Bereich Industrie- und Konsum-Elektronik.

100% getestet

Die Automobilindustrie fordert von ihren Lieferanten umfangreiche Tests, verbun-den mit einer Dokumentation der Test-ergebnisse für jedes Einzelteil. Diese Anforderung ist nur mit einem automati-schen Testsystem wie dem R&S®TS7810 realisierbar.

Den Startbefehl für eine Messung gibt die System-Software R&S®GTSL, die sämtliche Testläufe steuert. Ihre offene Architektur ermöglicht die einfache Inte-gration des Testsystems in vollautoma-tische Produktionslinien. Anschließend generiert die speziell zum Testen moder-ner Automobilelektronik konzipierte Test-plattform R&S®CompactTSVP ein NF-Datentelegramm mit 125 kHz, das den Reifendrucksensor im Prüfadapter sti-muliert (BILD 2). Bei Bedarf lässt sich die CompactTSVP problemlos mit zusätzli-chen CompactPCI/PXI-Mess- und Steuer-karten erweitern, z.B. für die Kommuni-kation mit der Fertigungszelle oder für die Programmierung von µControllern auf Leiterplattenebene.

Ein Antennenmodul mit Verstärker im R&S®TS7110 überträgt die gesende-ten Daten zum Spektrumanalysator R&S®FSP3. Dieser misst in einem Zyklus die wichtigsten HF-Parameter wie HF-Leistung, HF-Frequenzablage, Frequenz-hub und demoduliert das Datentele-gramm (BILD 3). Anschließend überträgt er den Inhalt des digitalisierten Daten-telegramms an den Steuerrechner. Dort wertet ihn die System-Software zusam-men mit dem Sequenzer TestStand® von National Instruments aus. Inhalte wie Druck oder Temperatur werden einfach und übersichtlich dargestellt.

BILD 2 Stimulation und Messung eines Reifendrucksensors.

Spektrumanalysator R&S®FSP 3

LF-Stimulationz.B. 125 kHz R&S®CompactTSVP

Druckfester Einsatz

HF-geschirmter Prüfadapter

R&S®TS7110

Antennen

HF-Analyse IEC-

Bus

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Ist das Fahrzeug in Bewegung, sendet jeder Reifendrucksensor pro Minute drei bis fünf Datenpakete mit ca. 10 ms Dauer und variablen Pausen von etwa 100 ms dazwischen (BILD 4). Die einzel-nen Datentelegramme der vier Reifen können sich überlagern und sind dann nicht mehr fehlerfrei decodierbar. Des-halb stellt das verwendete Verfahren sicher, dass die Pakete beim nächsten Übertragungsfenster zeitversetzt gesen-det werden und jeder einzelne Reifen von der zentralen Empfangseinheit ein-deutig erkannt wird.

Transparente Datenanalyse

Durch Software-Bibliotheken in der Standard-Programmiersprache C können

BILD 3 Demoduliertes Datentelegramm mit dem FM-Messdemo-dulator R&S®FS-K7.

BILD 4 Wiederholung von drei aufeinander folgenden Daten-telegrammen mit variabler Pause.

BILD 5 Typischer Aufbau eines Daten-Tele-

gramms (12 Bytes).

Synchronisation

Synchronisation

ID-Nummer 1

ID-Nummer 2

ID-Nummer 3

ID-Nummer 4

Druck

Temperatur

Beschleunigung

Status-Byte

Sensortyp

Check-Summe

Weitere Informationen unter www.testsystems.rohde-schwarz.com

(Production Test)

LITERATUR[1] Testplattform R&S®CompactTSVP: Modu-

lare Prüftechnik auf Basis von Compact-PCI/PXI. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 180, S. 14–20.

[2] Universeller HF-Testadapter R&S®TS7110: Testadapter für Baugruppen und Geräte mit Funkschnittstelle. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 179, S. 4–7.

Fazit

Mit lediglich 15 Höheneinheiten lässt sich das R&S®TS7810 Platz sparend in alle Produktionslinien integrieren. Als schlüsselfertige Komplettlösung eignet sich das System neben der Fertigung auch für Entwicklung, Qualitätssiche-rung und Wareneingangskontrolle. Will ein Anwender im Rahmen eines Projekts eigene Systemkomponenten einbringen, kann er diese mit einzelnen Geräten und Software-Modulen des R&S®TS7810 ergänzen, beispielsweise um seine ver-traute Software-Benutzeroberfläche bei-zubehalten

Erwin Böhler

Anwender die Auswertung des Daten-telegramms ohne Spezialkenntnisse ändern. Der offen gelegte Quellcode ermöglicht die schnelle Anpassung an kundenspezifische Anforderungen. Das optimale Zusammenspiel dieser Funktio-nen führt zu einer ausgesprochen kurzen Testzeit und damit zu einem hohen Durchsatz in der Produktionslinie.

Jeder Reifendrucksensor überträgt eine einmalige ID-Nummer zusammen mit den Messdaten Druck, Temperatur und Beschleunigung. Damit kann die zen-trale Empfangseinheit eindeutig den jeweiligen Reifen erkennen, auch nach einem Reifenwechsel (BILD 5). Eine Prüf-summe am Ende des Datentelegramms schützt den Inhalt vor fehlerhaften Aus-wertungen.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Testsysteme

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Signalanalyse-Modul R&S®TS-PAM für R&S®CompactTSVP

Potenzialfreie, parallele Signalanalyse auf Basis von CompactPCI/PXI

Das Signalanalyse-Modul

R&S®TS-PAM erweitert die Palette

der Mess- und Schaltmodule für die

Testplattform R&S®CompactTSVP,

deren Anwendungsbereich in Funk-

tions- und In-Circuit-Tests von Elektro-

nikbaugruppen liegt. Das neue Modul

für die mehrkanalige, parallele Daten-

erfassung zeichnet sich besonders

durch potenzialfreie Messungen aus –

ein Feature, das speziell in der Auto-

mobilindustrie gefragt ist.

Immer am Ball bleiben

Die auf Basis des CompactPCI/PXI konzi-pierte Testplattform R&S®CompactTSVP von Rohde&Schwarz [*] stellt eine grundlegende Palette von messtechni-schen Funktionalitäten und Kommuni-kationsschnittstellen hinsichtlich Hard- und Software zur Verfügung. Da sich die Anwendungsszenarios für eine solche industrielle Messtechnikplattform per-manent ändern, muss sie ständig und zeitnah weiterentwickelt werden.

Das neue Signalanalyse-Modul R&S®TS-PAM (BILD 1) ist die Antwort auf die stetige Nachfrage nach poten-zialfreier Messtechnik mit intergrierter Signalkonditionierung und -verschaltung. Die Messkarte zeichnet analoge und digitale Daten mehrkanalig auf – ähn-lich wie ein Mixed-Signal-Oszilloskop. Eine kostenlose, Hardware-unabhängige

Analysebibliothek vereinfacht das Unter-suchen aufgezeichneter Signale bezüg-lich ihrer Kurvenform und ihres Zeitver-haltens.

Flexibilität sichert den Erfolg

R&S®TS-PAM besteht aus zwei unab-hängig voneinander arbeitenden Mess-einheiten, deren Aufzeichnungsverfah-ren sowie Abtastfrequenzen frei konfi-gurierbar sind (BILD 2 und 3). Jede Ein-heit bietet vier Eingangskanäle, die ein A/D-Umsetzer mit schnellem 4 :1-Mul-tiplexer statisch oder über ein spe-zielles Scan-Verfahren quasi simul-tan abtastet. Die gemessenen Signale werden der Messeinheit direkt über den Frontstecker des Moduls oder alter-nativ von den Schaltkarten über den analogen Messbus der Testplattform R&S®CompactTSVP zugeführt. Durch

BILD 1 Das neue Signalanalyse-Modul R&S®TS-PAM für die mehrkanalige, parallele Datenerfassung zeichnet sich besonders durch potenzialfreie Messungen aus – ein Feature, das speziell in der Automobilindustrie gefragt ist.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Analog Bus (AB)

CHA1_HIx

CHA2_HIx

CHA3_HIx

CHA4_HIxCHA_LO

CHB1_HIx

CHB2_HIx

CHB3_HIx

CHB4_HIxCHB_LO

TriggerGNDlines

GNDCHA-GND

DACFastDiff.MUX

2×4:1

ControlLogic

ADC

ISO

Comp.

Comp.

Comp.

Comp.

DAC

DAC

DAC

DAC

Filter

FastDiff.MUX

2×4:1

ControlLogic

ADC

ISO

Comp.

Comp.

Comp.

Comp.

DAC

DAC

DAC

Filter

SRAM

ControlLogic

ControlLogic

Compact PCIInterface

SRAM

PLL PXI_CLK

PXI_TRIG0…PXI_TRIG7

Floating power supply

LABA

1

ABA

1Coupling

RelaisLA

BA2

A

BA2

LABB

1

ABB

1LA

BB2

A

BB2

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1

ABC

1LA

BC2

A

BC2

LABD

1

ABD

1LA

BD2

A

BD2

Local Analog Bus(LABa1…LABd2)

Abtastung mit 200 ksamples/s

Abtastung mit 20 Msamples/s

BILD 2 Blockschaltbild des Signalanalyse-Moduls R&S®TS-PAM mit dem Verlauf der zu untersuchenden Signale (rot) und der Trigger-signale (blau).

BILD 3 Aufzeichnung eines Signals durch die Messeinheit A mit niedriger Abtastrate. Für eine detailliertere Untersuchung zeichnet die Messeinheit B – gesteuert von einem Trigger – einen Ausschnitt des Signals mit einer wesentlich höheren Abtastrate auf.

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Testsysteme

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die separat programmierbaren Eingangs-empfindlichkeiten der acht Kanäle lassen sich sowohl Signale im Millivolt-bereich als auch Signale mit Spannun-gen bis zu 100 V parallel aufzeichnen.

Im Einkanalbetrieb beträgt die maxi-male Taktrate 20 Msamples/s pro Messeinheit. Bei paralleler Erfas-sung ist pro Kanal eine Abtastrate von 5 Msamples/s erreichbar. In beiden Betriebsarten werden die analogen Daten, zusammen mit dem Status der digitalen Triggereingänge, kontinuier-lich auf dem Modul gespeichert. In Ver-bindung mit Pre- und Post-Triggerung ist die zeitliche Auswertung der Mess-daten bezogen auf digitale Referenzsig-nale möglich. Jeder Eingangskanal kann die eigene Messeinheit sowie auch wei-tere Mess- und Stimulikarten über PXI triggern.

Im Trend der Zeit: Alles inklusive

Zur interaktiven Bedienung des Moduls R&S®TS-PAM steht eine funktionelle Software-Bedienoberfläche zur Verfü-gung. Diese erleichtert die Konfigura-tion der Schaltpfade sowie der Messein-heiten und damit die interaktive Durch-führung von Messaufgaben während der Systemintegration.

Für die komfortable Testprogramment-wicklung steht das leistungsfähige und hardware-unabhängige Software-Paket R&S®GTSL bereit. Wie alle Karten der Produktlinie R&S®CompactTSVP ver-fügt auch das Modul R&S®TS-PAM über Selbsttestfähigkeiten, die eine Diagnose der Funktionalität im Rahmen eines Sys-temselbsttests ermöglichen. Dies redu-ziert Kosten, die durch Produktionsaus-fälle in Folge langer Stillstandzeiten ver-ursacht werden.

Abkürzungen und GerätebezeichnungenCompactPCI Standardisiertes, PCI-basiertes Bussystem für industriellen Ein-

satzPXI PCI-eXtension for Instrumentation – Erweiterung des Com-

pactPCI zur Synchronisation von Messtechnik-Modulen über Referenztakt und Triggerleitungen

R&S®CompactTSVP Test System Versatile Platform – Testplattform für PC-basierte Messtechnik mit CompactPCI /PXI-Bus von Rohde&Schwarz

R&S®GTSL Generic Test Software Library – Umfangreiche Software-Biblio-thek von Rohde&Schwarz

Weitere Informationen und Datenblätter unter www.rohde-schwarz.com

LITERATUR[*] Modulare Prüftechnik auf Basis von Com-

pactPCI/PXI. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 180, S. 14–20.

Typ Beschreibung DatenblattR&S®TS-PCA3 Test and Measurement Platform PD 0758.0597.32R&S®TS-PWA3 Switching Application Platform PD 0758.0622.32R&S®TS-PSAM Analog Source and Measurement Module PD 0758.0580.32R&S®TS-PICT In-Circuit Test (ICT) Extension Module PD 0758.1964.32R&S®TS-PDFT Digital Functional Test Module PD 0758.0645.32R&S®TS-PFG Arbitrary Waveform and Function Generator Module PD 0758.0639.32R&S®TS-PAM Analyzer and Data Acquisition Module PD 0758.0668.32R&S®TS-PMB Switching Matrix Module PD 0758.0600.32R&S®TS-PSM1 Power Switching Module PD 0758.0616.32

Weitere Datenblätter zur Produktlinie R&S®TSVP.

Fazit

Rohde&Schwarz bietet mit dem R&S®TS-PAM als erstes Unternehmen ein Signalanalyse-Modul mit potenzial-freier und parallel erfassender Mess-technik an. Speziell im Bereich Automo-tive ist dies eine wesentliche Grundfunk-tionalität einer modernen Messtechnik-plattform. Die flexiblen Konfigurations-möglichkeiten der Messeinheiten in Ver-bindung mit der umfangreichen Soft-ware-Unterstützung ermöglichen es, mit nur einem Modul auch komplexe Prüfaufgaben zu lösen.

Durch das umfangreiche Portfolio an Mess- und Stimulikarten und dem einzigartigen Systemkonzept des R&S®CompactTSVP ist Rohde&Schwarz in der Lage, seinen Kunden innovative Lösungen im Bereich der Produktion von Elektronikkomponenten anzubieten.

Christian Hof; Michael Grandauer

Weiter Informationen und Daten zum Sig-nalanalyse-Modul R&S®TS-PAM können Sie dem Datenblatt entnehmen

Eine Übersicht zu den Modulen der Test-plattform R&S®CompactTSVP mit techni-schen Daten und Applikationshinweisen bietet die Broschüre „Open Test Platform R&S®CompactTSVP“. Die Datenblätter zu den einzelnen Mess- und Stimulikarten stehen auf den Internet-Seiten von Rohde&Schwarz zum Download bereit (Tabelle unten).

R&S®CompactTSVP R&S®TS-PAM

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Spektrumanalysator R&S®FSL

Ein Allrounder, den man nicht mehr missen möchte

Vielseitig im Laboreinsatz, leicht und

tragbar für den Einsatz unterwegs,

schnell in der Fertigung – damit quali-

fiziert sich der neue Spektrumanaly-

sator R&S®FSL (BILD 1) für eine Viel-

zahl von Anwendungen. Und dies

zu einem sehr günstigen Preis. Wer

ihn einmal hat, wird ihn nicht mehr

hergeben wollen …

Einmalig in seiner Preisklasse

In vielen Anwendungsfällen wird ein Spektrumanalysator gebraucht, z.B. um Pegel und Frequenz eines Signals oder unerwünschte Signale oder Störungen zu bestimmen. Dabei kommt es jedoch oft nicht auf das letzte dB an Dynamik oder Phasenrauschen an, sondern auf eine möglichst kostengünstige Lösung. Dies ist die Domäne des Spektrumanaly-sators R&S®FSL.

Sein niedriges Gewicht, die geringe Größe und der optionale Batteriebe-trieb machen ihn zum idealen Beglei-ter unterwegs. Mit seinem beachtlichen

Funktionsumfang ist er dennoch ein voll-wertiger Analysator für den allgemeinen Einsatz in Labor, Entwicklung oder im Service. Fertigungsspezialisten werden seine hohe Messgeschwindigkeit und seine hohe Pegelgenauigkeit schät-zen – hervorragende Eigenschaften trotz seiner niedrigen Kosten.

Der R&S®FSL ist in vier verschiedenen Modellen als 3-GHz- und 6-GHz-Gerät verfügbar (BILD 2). Er glänzt mit einer Reihe von Eigenschaften, die für seine Preisklasse einmalig sind, z.B.: Die große IQ-Demodulationsbandbreite

von 20 MHz und der weite Bandbrei-tenbereich von 1 Hz bis 10 MHz.

BILD 1 Der ¸FSL ist sehr leicht und außerordentlich kompakt. Dennoch ist er ein vollwertiger Spektrum-analysator, der den größten Funktionsumfang und die besten HF-Eigenschaften in seiner Klasse bietet.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Spektrumanalysatoren

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Der hohe Intercept-Punkt 3. Ordnung von typ. 15 dBm, der für eine gute Großsignalfestigkeit sorgt.

Die einfache, auch nachträgliche Kon-figurierbarkeit: Alle Optionen können installiert bzw. eingebaut werden, ohne dass das Gerät geöffnet werden muss.

Herausragende Performance in seiner Klasse

Mit einem Phasenrauschabstand von –103 dBc (1 Hz) in 10 kHz Abstand vom Träger, dem Intercept-Punkt 3. Ordnung von typisch +15 dBm, einem Bandbrei-tenbereich von 10 Hz bis 10 MHz (mit FFT-Filtern sogar ab 1 Hz) und einer Eigenrauschanzeige mit Vorverstärker von –152 dBm (1 Hz) ist der R&S®FSL auf dem Niveau von höherklassigen Analysatoren. Dies macht ihn zum idea-len Hilfsmittel nicht nur in der Fertigung, im Service oder im Feldeinsatz, sondern auch im Labor. Ein in 5-dB-Schritten ein-stellbarer, elektronischer HF-Dämpfungs-schalter und ein optionaler Vorverstär-ker optimieren den nutzbaren Dynamik-bereich.

Bei den meisten Spektrumanalysatoren ist der Frequenzbereich eingebauter Mitlaufgeneratoren auf ca. 3 GHz beschränkt. Besonders bemerkenswert ist deshalb der Mitlaufgenerator des R&S®FSL6, der bis 6 GHz arbeitet. Damit kann dieser im vollen Frequenzbereich des R&S®FSL6 eingesetzt werden, um z.B. den Frequenzgang von Kabeln im Messaufbau oder die Anpassung (mit VSWR-Messbrücke) zu bestimmen.

Bedienung wie bei einem Gerät der Spitzklasse

Handhabung und Bedienfunktionen sind weitgehend identisch mit den Analysato-ren der Familien R&S®FSP und R&S®FSU. Leistungsstarke Marker-Funktionen sind ebenso Standard wie die Darstellung von bis zu vier Messkurven sowie zahlreiche komplexe Messfunktionen (siehe auch BILD 3 bis 6). Diese reichen von vorkonfi-gurierten und frei konfigurierbaren Kanal- und Nachbarkanalleistungsmessungen über Messfunktionen zur Burstleistungs-messung, frei definierbaren Grenzwert-linien und der C/N-Messfunktion bis hin zu TOI-Messungen und dem Phasen-rauschmarker. Eine vollständige Auswahl von Detektoren einschließlich RMS- und Quasi-Peak-Detektor ist ebenso selbst-verständlich wie die große Anzahl ein-stellbarer Punkte pro Messkurve (125 bis max. 32000).

Die Dokumentation der Messergeb-nisse lässt sich über einen an den USB-Bus angeschlossenen Drucker ausge-ben oder als Grafik-Datei auf einem USB-Memory-Stick speichern.

Mit diesem Funktionsumfang und den guten HF-Daten etabliert der R&S®FSL ein Preis/Leistungs-Verhältnis, das ihn an jedem HF-Arbeitsplatz unentbehr-lich macht – als Hilfsmittel so selbstver-ständlich wie Multimeter und Oszillos-kope.

Voll digitale Signalverarbeitung

Der R&S®FSL arbeitet in allen Model-len als dreifach umsetzender Empfän-ger mit hoch liegender erster ZF. Die Fre-quenzabstimmung erfolgt vollsynchron, dadurch ist die Frequenzgenauigkeit nur noch von der internen Quarz-Refe-renz und der Bildschirm-Pixelauflösung abhängig.

Ein A/D-Umsetzer digitalisiert direkt das Signal der letzten ZF. Die Signalverarbei-tung ab der letzten ZF, also ZF-Filterung, Gleichrichtung, Logarithmierung, Video-filterung und Signaldetektion erledigt der Analysator rein digital. Dadurch sind diese Funktionen reproduzierbar und sehr stabil. Pegelfehler bei Bandbreiten- oder Detektorumschaltung sind vernach-lässigbar. Die Anzeigelinearität hängt nur von der Linearität des A/D-Umset-zers ab, dessen Linearitätsfehler in der Praxis ebenfalls vernachlässigbar ist. Die Pegelmessunsicherheit wird weitge-hend vom Frequenzgang des Eingangs-teils einschließlich HF-Dämpfungsstel-ler bestimmt. Der Frequenzgang ist (wie schon immer bei allen Analysatoren von Rohde&Schwarz) im Gerät gespeichert. Der Anzeigepegel wird dementspre-chend bei jeder Frequenz- und Dämp-fungseinstellung korrigiert. Diese Maß-nahmen stellen eine Pegelmessunsicher-heit von nur 0,5 dB bis 3 GHz und 0,8 dB bis 6 GHz sicher.

Modell Frequenzbereich MitlaufgeneratorR&S®FSL3, Modell 03 9 kHz bis 3 GHz neinR&S®FSL3, Modell 13 9 kHz bis 3 GHz 1 MHz bis 3 GHzR&S®FSL6, Modell 06 9 kHz bis 6 GHz neinR&S®FSL6, Modell 16 9 kHz bis 6 GHz 1 MHz bis 6 GHz

BILD 2 Modellübersicht.

Optionen zum R&S®FSL

OCXO, Alterung 1 × 10–7/Jahr Zusätzliche Schnittstellen: Video

Out, IF Out, Noise Source Control, AUX Port, NRP Power Sensor

Auflösebandbreiten 10 Hz bis 100 Hz (1 Hz FFT)

Gated Sweep IEC-Bus-Schnittstelle DC-Stromversorgung 12 V bis 28 V HF-Vorverstärker NiMH-Akkupack Leistungsmessung mit Mess-

köpfen des Leistungsmessers R&S®NRP

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Eine noch geringere Messunsicherheit, wie sie hochgenaue Leistungsmess-köpfe bieten, erzielt der R&S®FSL mit der Option R&S®FSL-K9. Diese unterstützt den direkten Anschluss von allen Mess-köpfen des Leistungsmessers R&S®NRP. Damit ersetzt der R&S®FSL einen Leis-tungsmesser – besonders interessant, wenn man unterwegs ist.

Ebenfalls dank der digitalen Realisie-rung bietet der Analysator Auflösefilter unterschiedlicher Charakteristika, wie RRC-Filter, Kanalfilter, FFT-Filter oder Filter für EMI-Precompliance-Messun-gen. Die digitale Realisierung garantiert dabei nicht nur einen vernachlässigba-ren Pegelfehler beim Umschalten zwi-schen verschiedenen Bandbreiten, son-dern auch eine hohe Genauigkeit der eingestellten Bandbreite selbst. Dies ist besonderes wichtig für eine geringe Messunsicherheit bei Kanal- und Nach-barkanalleistungsmessungen (ACP).

Die große Bandbreite der letzten ZF und die hohe Abtastrate des A/D-Umsetzers sind Grundlage für den weiten Bandbrei-tenbereich des R&S®FSL.

Schnell und vielseitig im Fertigungseinsatz

Der R&S®FSL ist sehr gut für schnelle und einfache Messaufgaben in der Fertigung geeignet. Dort geht es oft nur darum, Pegel und Frequenz mög-lichst schnell zu messen. Mit seiner hohen Messgeschwindigkeit von >80 Sweeps/s im Zero Span einschließ-lich dem Auslesen von Daten oder Trace-Daten im Fernsteuerbetrieb stellt er einen hohen Durchsatz sicher.

Darüber hinaus spart der Analysator Zeit in der Fertigung mit einer Vielzahl von besonderen Messfunktionen, wie die fol-genden Beispiele belegen: Den Pegelabgleich, wie er vielfach bei

Sendemodulen notwendig ist, verein-facht und beschleunigt der R&S®FSL

durch integrierte komplexe Mess-funktionen, z.B. durch den speziellen Multi-Summary-Marker. Dieser misst unterschiedliche Pegel im Zeitbereich in einem einzigen Durchlauf. Dadurch entfallen Rücksprungzeiten und Fern-steuerbus-Overhead.

Die Leistung modulierter Signale misst er mit der Fast-ACP-Funktion mit Kanalfiltern für die wichtigsten Mobilfunkstandards im Zeitbereich mit sehr guter Wiederholbarkeit bei kurzer Messzeit.

Mit seinem schnellen Frequenzzäh-ler bestimmt er die Sendefrequenz mit einer Auflösung von 1 Hz in weniger als 50 ms.

Im Listen-Betrieb arbeitet er wie ein selektiver Leistungsmesser und erle-digt bis zu 300 unterschiedliche Ein-stellungen mit nur einem einzigen Fernsteuerbefehl. Zur schnellen Syn-chronisation oder Triggerung in dieser Betriebsart bietet der R&S®FSL eine besondere Triggerschnittstelle, die in der Option „Zusätzliche Schnittstellen“ R&S®FSL-B5 enthalten ist.

BILD 3 Phasenrauschmessung mit Phasenrauschmarker Eine schnelle Abschätzung des Phasenrauschens bei einem bestimmten Trägeroff-set erledigt man mit dem Phasenrauschmarker. Dieser berücksichtigt für das Ergebnis in dBc (1 Hz) alle notwendigen Korrekturen für die Rauschbandbreite der Filter, der ver-wendeten Detektoren und der Mittelung. Das Phasenrauschen des R&S®FSL mit typ.

–103 dBc (1 Hz) in 10 kHz Abstand ist für viele Messaufgaben an Oszillatoren ausreichend.

BILD 4 Gated Sweep Die Gated-Sweep-Funktion nutzt der R&S®FSL für Messungen an „gebursteten“ Sig-nalen. Damit kann er z.B. das Spektrum von WLAN-Paketen darstellen und deren Leis-tung genau messen. Die Messkurven zeigen den Vergleich zwischen einer Messung mit (gelb) und ohne (blau) angewendeter Gate-Funktion. Der IF-Power-Trigger unterstützt die Messung in Fällen, in denen kein externes Triggersignal zur Verfügung steht.

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Spektrumanalysatoren

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BILD 5 Skalare Netzwerkanalyse Mit dem in den Modellen 13 und 16 eingebauten Mitlaufgenerator führt der R&S®FSL schnell und einfach Frequenzgang-, Filter- und Dämpfungsmessungen durch. Der n-dB-Marker bestimmt dabei z.B. die 3-dB-Bandbreite eines Bandpassfilters per Knopfdruck. Mittels externer Messbrücke misst der Analysator Rückflussdämpfung oder Anpassung. Die Normierung auf Through, Short und Open verbessert die Genauigkeit.

BILD 6 Nachbarkanalleistungsmessung Die ACP-Messfunktion bestimmt die Nachbarkanalleistung absolut oder bezogen auf den Nutzträger. Neben vielen vordefinierten Einstellungen, die der R&S®FSL für viele Übertra-gungsstandards anbietet, ist diese Messung weitgehend frei definierbar: Es können unter-schiedliche Kanalbreiten und -abstände für bis zu 12 Nutz- und je drei Nachbarkanäle ein-gegeben werden.

Die Standard-Fernsteuerschnittstelle ist 10/100Base-T, die dem IEC-Bus bei der Übertragung großer Datenmengen hin-sichtlich Geschwindigkeit überlegen ist. Eine IEC-Bus-Schnittstelle ist optional einbaubar.

Die standardmäßige elektronische HF-Dämpfungseinstellung stellt höchste Zuverlässigkeit sicher. Probleme, die mechanisch geschaltete Dämpfungsglie-der bei hohen Schaltzyklen haben, treten beim R&S®FSL nicht auf.

Einfach erweiterbar

Einzigartig ist sein Konzept der Nachrüs-tung mit Optionen per Plug&Play: Alle Optionen lassen sich nachrüsten, ohne dass das Gerät geöffnet werden muss. Dieses Konzept bietet zahlreiche Vor-teile: Kein zusätzlicher Abgleich nach dem

Einbau Keine Neukalibrierung

Kein Einschicken des Geräts und damit keine Ausfallzeiten

Keine Einbaukosten Leicht erweiterbar für zusätzliche Auf-

gabenHerbert Schmitt

Kurzdaten R&S®FSLFrequenzbereich je nach Modell: 9 kHz bis 3 GHz oder 6 GHzFrequenzunsicherheit 1 kHz bei 1 GHz, optional 100 Hz bei 1 GHzAuflösebandbreiten Standard 300 Hz bis 3 MHz in 1/3-Schritten Mit Option R&S®FSL-B7 10 Hz bis 10 MHz in 1/3 Schritten, zus. 1 Hz (FFT-Filter)Videobandbreiten 1 Hz bis 10 MHzIQ-Demodulationsbandbreite 20 MHzPhasenrauschen –103 dBc (1 Hz) typ., 10 kHz Trägerabstand, 1 GHzEigenrauschanzeige bei 1 kHz RBW, 50 MHz < f < 3 GHz –110 dBm bei 10 Hz RBW und Vorverstärker (Optionen R&S®FSL-B7/22), 50 MHz < f < 3 GHz –142 dBmIP3 10 dBm, typ. 15 dBmDetektoren Pos/Neg Peak /Auto Peak, RMS, QuasiPeak, Average, SamplePegelmessunsicherheit <0,5 dB für f <3 GHz, 0,8 dB für 3 GHz < f < 6 GHz

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff FSL)

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Spektrumanalysatoren R&S®FSP / FSU / FSQ

Phasenrauschmessplätze in einzigartiger QualitätR&S®FS-K40 – Bestandteil der Firmware

Ein geringes Phasenrauschen von Sender- und Empfängeroszillatoren ist von entscheidender Bedeutung für die Qualität der Sendesignale und deshalb ein Schlüsselparameter beim Design von Funkkommunikationsanwendungen. Zu hohes Phasenrauschen beeinträchtigt nicht nur die Modulationsqualität, son-dern führt auch zu erhöhter Leistung in den Nachbarkanälen und damit zur Min-derung der Übertragungsqualität für andere Teilnehmer.

Als konsequente Weiterentwick-lung der Software R&S®FS-K4 von Rohde&Schwarz, die bisher für das Messen von Phasenrauschen einge-setzt wurde, arbeitet die R&S®FS-K40

nicht auf einem externen PC. Sie ist Teil der Spektrumanalysator-Firmware, lässt sich direkt von der Bedienoberfläche des Analysators starten und vollständig über den IEC-Bus oder ein LAN fernsteuern.

Einstellungen und Ergebnisse – gewohnt komfortabel

Die Grundparameter für die Messungen wie Frequenz oder Pegel des Trägers werden im Menu GENERAL SETTINGS eingestellt (BILD 1). Die Software über-prüft automatisch, ob sich Amplitude und Frequenz des Trägers innerhalb vor-gegebener Toleranzen befinden, und unterbricht die Messung bei großen Abweichungen von den eingestellten Werten. Außer dem Darstellbereich (X-und Y-Achsen) können auch der Mess-

Die neue Applikations-Firm-

ware R&S®FS-K40 für die Analysa-

toren R&S®FSP / FSU / FSQ misst

das Phasenrauschen von Signal-

quellen. Als integraler Bestandteil

der Geräte-Software nutzt sie die

Dynamik, Geschwindigkeit und Fern-

steuerung der Messgeräte in vollem

Umfang. Zusammen mit dem noch

weiter reduzierten Phasenrauschen

der High-End-Analysatoren R&S®FSU

und R&S®FSQ stehen Messplätze mit

einzigartig niedrigem Phasenrauschen

zur Verfügung.

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Spektrumanalysatoren

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bereich für Rest-FM und Rest-ϕM sowie – als Besonderheit der Software – die Messrichtung eingestellt werden. Durch diese Möglichkeit, die Messungen beim größten Frequenzabstand zum Träger zu starten – bei großer Bandbreite und damit kurzer Sweep-Zeit –, zeigen sich sehr schnell die ersten Messergeb-nisse am Bildschirm und der Anwen-der kann bei Unregelmäßigkeiten sofort eingreifen.

Nach dem Drücken des Softkeys MEAS SETTINGS bietet die R&S®FS-K40 eine Liste mit allen für die Messung wichti-gen Parametern an (BILD 2). Im gewähl-ten Messbereich (in BILD 2 grün hinter-legt) können nun die folgenden Sweep Modes eingestellt werden, je nachdem ob kurze Messdauer oder hohe Reprodu-zierbarkeit gefragt sind: FAST (zeitoptimierter Messablauf) NORMAL AVERAGED (stark gemittelte Messung) MANUAL

Es lassen sich aber auch alle Parame-ter wie Filter-Bandbreite und -typ sowie die Anzahl der Mittelungen manuell für jeden Frequenzbereich editieren oder für den gesamten Messbereich vorein-stellen.

Außer diesen für Phasenrauschmessun-gen speziell zugeschnittenen Menüs gibt es weitere Funktionen, die schon von anderen Spektrumanalysator-Anwen-dungen bekannt sind. So lassen sich Gut- / Schlecht-Prüfungen an frei defi-nierbaren Grenzwertlinien durchführen. Der Export der Daten im ASCII-Format und das Speichern aller Einstellparame-ter ist genauso möglich wie das gleich-zeitige Darstellen mehrerer Kurven. Außer den bekannten Trace-Funktionen wie der Average-Funktion, die eine Mit-telung über mehrere Messdurchläufe durchführt, kann die Kurve auch geglät-tet werden (smoothing).

BILD 2 Übersicht und Einstellfenster für Messbereich, Filter und Mittelung. Einstellung der Sweep-Parameter: Der grüne Bereich zeigt den aktuell ausgewählten Messbereich für die Offsetfrequenz. Die weiß hinterlegten Felder kann der Anwender editieren.

BILD 1 Menü GENERAL SETTINGS mit den allgemeinen Einstellparametern für die Phasenrauschmessungen. Hier werden die Grundparameter der Messung (Pegel, Frequenz, Darstellung etc.) und der Messbereich für die FM-/ϕM-Störhubmessung sowie spezielle Sattelpunkte eingegeben.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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100 Hz10 Hz 1 kHz 10 kHz 10 MHz

Trägeroffset

–40

–50

–60

–70

–80

–90

–100

–110

–120

–130

–140

–150

–160100 kHz 1 MHz

Trägerfrequenz

SSB

-Pha

senr

ausc

hen

[dB

c (1

Hz)] 50 GHz

25 GHz

5 GHz

1 GHz

200 MHz

BILD 3 Typische Werte des Phasenrau-schens der Spek-trumanalysatoren R&S®FSU und der Signalanalysatoren R&S®FSQ bei unterschiedli-chen Eingangs-frequenzen in Abhängigkeit vom Frequenzoffset.

BILD 4 Typisches Messergebnis einer Phasenrauschmessung mit 10 Hz bis 100 MHz Abstand vom Träger. Die senkrechten roten Linien EL1 und EL2 sind Evaluationslinien für die Auswertung von Rest-FM und -ϕM; die rote Linie mit der Beschriftung LIMIT zeigt die vom Anwender definierte Grenzwertlinie; das Ergebnis der Auswertung wird oben in der Mitte der Grafik signalisiert (PASS). Die Messkurve (grün) ist von der geglätteten Kurve (gelb) überlagert. Der blaue Balken im unteren Teil des Bildschirms („Running“) gibt den Fortgang der Messung an, zur schnellen Einschätzung der noch verbleibenden Messzeit.

Phasenrauschen von R&S®FSU und R&S®FSQ weiter verbessert

Die Spektrumanalysatoren R&S®FSU und die Signalanalysatoren R&S®FSQ der neuesten Generation (ab Seriennum-mer 2xxxxx) zeigen gegenüber ihren Vor-gängern ein deutlich verbessertes Pha-

Weitere Informationen, Datenblatt und Handbuch unter

www.rohde-schwarz.com (Suchbegriff: FS-K40)

senrauschen (BILD 3). Das eigene Pha-senrauschen des Spektrumanalysators begrenzt bei der direkten Messung von Signalquellen die Empfindlichkeit der Messung. Damit beispielsweise eine Messunsicherheit kleiner 1 dB erreicht wird, muss das Phasenrauschen des Messgeräts um mindestens 6 dB klei-

ner sein als das zu messende Signal. Mit den Analysatoren R&S®FSU und R&S®FSQ stehen nun Messgeräte mit einem einzigartig niedrigen Phasenrau-schen zur Verfügung, was sie zusam-men mit der Firmware R&S®FS-K40 zu hochwertigen Phasenrauschmessplät-zen macht.

Messergebnisse auf einen Blick

Die Software R&S®FS-K40 präsentiert die wesentlichen Messergebnisse über-sichtlich auf einen Blick (BILD 4). In der Grundeinstellung stellt sie die Original-kurve und die geglättete Kurve gleich-zeitig dar. Ein wachsender Balken am unteren Bildschirmrand zeigt den Fort-gang der Messung und hilft dabei, die noch verbleibende Messzeit abzuschät-zen. Durch den Start der Phasenrausch-analyse bei hohen Offsetfrequenzen bekommt der Anwender aufgrund des schnelleren Messablaufs bei größeren Bandbreiten sehr früh erste Teilergeb-nisse präsentiert.

Auch die Auswertung von Grenzwert-linien erfolgt direkt nach jedem Mess-schritt. Die Messkurve wird in der Grundeinstellung automatisch skaliert. Im oberen Bereich des Bildschirms zeigt eine Tabelle die wesentlichen Parame-ter der Messung wie Signalfrequenz und -amplitude. Zusätzlich werden die Ergeb-nisse für Rest-FM, Rest-ϕM, RMS Jitter sowie das Phasenrauschen bei bestimm-ten Offsetfrequenzen angezeigt.

Dr. Wolfgang Wendler

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Spektrumanalysatoren

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Vektorsignalgenerator R&S®SMATE200A

Robuster Spezialist für den Produktionsalltag

Die Gegebenheiten in der Produktion

stellen besondere Anforderungen an

eine Signalquelle. Höchste Priorität

haben dort hohe Einstellgeschwindig-

keiten für einen maximalen Durchsatz,

ohne dass die Signalqualität darunter

leiden darf. Diesen Anforderungen

stellt sich der R&S®SMATE200A und

besticht dabei zusätzlich mit beson-

deren Details.

Robust und schnell

Der neue Vektorsignalgenerator R&S®SMATE200A (BILD 1) ist perfekt auf die Anforderungen in der Produktion zugeschnitten. Dies zeigen die Unter-schiede zum High-End-Vektorsignalge-nerator R&S®SMU200A, auf dessen Hardware der Generator basiert. Am offensichtlichsten treten die Änderun-gen bereits am Gehäuse hervor. Der R&S®SMATE200A ist weder mit einem Display noch mit Bedientasten ausge-

stattet, alle Anschlüsse sind auf der Rückseite zu finden.

Doch auch die „inneren Werte“ zeigen seine besondere Ausrichtung. So ist die Einstellzeit für Frequenz- und Pegelän-derungen mit <2 ms sehr kurz (BILD 2). Dies erhöht den Durchsatz in der Ferti-gung und spart bare Münze durch die Reduktion der Testzeiten. Für noch kür-zere Einstellzeiten empfiehlt sich der List Mode, bei dem Frequenz- und Pegel-werte im Voraus abgelegt werden.

BILD 1 Der neue Vektorsignalgenerator R&S®SMATE200A: Schon sein Äußeres zeigt, dass er kompromisslos auf den Einsatz in der Produktion zugeschnitten ist; er es gibt keine Bedienelemente auf der Frontplatte.

Außer dem R&S®SMATE200A gibt es noch einen weite-ren neuen Generator: den R&S®SMJ100A, der ab Seite 30 beschrieben ist. Einen Überblick über alle Modelle der Generatorenfamilie finden Sie auf Seite 33.

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

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Dabei erreicht der R&S®SMATE200A Einstellzeiten von <400 µs für Frequen-zänderungen. Flexibel wird der List Mode durch den Fast Hopp Mode. Es lassen sich die bis zu 10000 Einträge arbiträr über einen seriellen Bus anspre-chen.

Zugeschnitten auf die Produktion

Außer den kurzen Einschwingzeiten sprechen auch weitere Punkte für den Einsatz des neuen Generators in der Pro-duktion. Der Platzbedarf im Gestell ist dort oft ein wichtiges Thema. Hier punk-tet der R&S®SMATE200A mit seinem Zweipfadkonzept, das bis zu zwei unab-hängige Signalquellen in einem Gehäuse von nur vier Höheneinheiten erlaubt. Dabei können Optionen für Frequenz-

bereiche bis 3 GHz oder bis 6 GHz flexi-bel eingesetzt werden. Es stehen jedoch nicht nur bis zu zwei HF-Quellen zur Ver-fügung, sondern auch bis zu zwei Basis-bandgeneratoren, deren Flexibilität wie auch die große Speichertiefe des inter-nen arbiträren Waveform-Generators den Einsatz externer Basisbandquel-len erübrigen – ein weiterer Beitrag, um Platz und dadurch Kosten zu sparen.

Der Basisbandgenerator beinhaltet wei-teres Potenzial: Einstellzeiten können nicht nur im HF-Teil entstehen, sondern auch beim Wechsel zwischen digitalen Signalen. In der Produktion werden oft vorberechnete Wellenformen verwen-det, die es möglichst schnell umzuschal-ten gilt. Der R&S®SMATE200A kann eine Vielzahl unterschiedlicher Signale im Speicher halten und zwischen diesen in typisch nur 5 µs umschalten.

Fit für den harten Produktions-alltag

Geräte im Dauereinsatz in der Produk-tion sind harten Bedingungen ausge-setzt. Diesen trägt der neue Generator mit seiner elektronischen Eichleitung Rechnung, denn sie ist verschleißfrei und benötigt somit keine Wartung.

Des Weiteren ist die Luftdurchfuhr im R&S®SMATE200A nochmals optimiert, ein Punkt, der gerade im Gestelleinbau interessiert, denn dort herrschen höhere Umgebungstemperaturen als im Labor. Niedrigere Innentemperaturen im Gerät haben geringeren „Stress“ der Bauteile und somit längere Haltbarkeit zur Folge

– und damit kürzere Auszeiten für das Testsystem.

Signalqualität ohne Kompromisse

Trotz all den speziellen Eigenschaften des R&S®SMATE200A für die Verwen-dung in der Produktion kennt er hin-sichtlich der Signalqualität keine Kom-promisse, sie ist identisch mit der des High-End-Generator R&S®SMU200A. Betrachtet man das Einseitenband-Pha-senrauschen, so bietet der neue Gene-rator bereits in der Standardausführung typisch –135 dBc (1 Hz Messbandbreite, Trägerfrequenz 1 GHz, 20 kHz Ablage). Mit der Option Low Phase Noise lässt sich dieser Wert um weitere 5 dB auf typisch –140 dBc verbessern (BILD 3). Solch exzellente Daten sind z.B. beim Testen von Chipsets gefragt.

Ebenfalls von Bedeutung für den Einsatz in der Produktion ist der zur Verfügung stehende Pegel, um auftretende Ver-luste im Testaufbau auszugleichen. Der R&S®SMATE200A bietet bereits in der Grundversion +13 dBm Ausgabepegel (BILD 4). Um größere Verluste auszuglei-chen oder Module mit höheren Pegeln zu versorgen, gibt es für den Genera-

Kurzdaten R&S®SMATE200AFrequenzFrequenzbereich 100 kHz bis 3 GHz / 6 GHzEinstellzeit <2 msEinstellzeit im List Mode <400 µsPegel Bereich –144 dBm bis +13 dBm (PEP) [+16 dBm im Overrange]Bereich mit Option High Power –144 dBm bis +19 dBm (PEP) [+26 dBm im Overrange]Einstellzeit <2 ms für f ≤3 GHz <4 ms für f >3 GHzSpektrale Reinheit (bei f = 1 GHz) Nichtharmonische Trägerabstand >10 kHz <–80 dBc Trägerabstand >850 kHz <–86 dBcSSB-Phasenrauschen (Trägerabstand 20 kHz, 1 Hz Messbandbreite) typ. –135 dBc, typ. –140 dBc (mit Option Low Phase Noise)Breitbandrauschen (Trägerabstand >5 MHz, 1 Hz Messbandbreite) typ. –153 dBc (CW) typ. –149 dBc (I/Q-Modulation)ACLR-Performance 3GPP FDD Testmodel 1, 64 DPCH typ. 70 dBIQ-Bandbreite (HF) intern 80 MHzextern 200 MHzArbitrary Waveform Generator Speichertiefe 16 Msamples / 64 MsamplesSchnittstellen IEEE 488.2, LAN (Gigabit-Ethernet), 2 × USB, 1 × USB-Slave, VGA

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

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f / H

z

0 1 5 6t / ms

432

800

600

400

200

0

–200

–400

–600

–800

SSB

-Pha

senr

ausc

hen

/ dB

c(1

Hz)

–50

–60

–70

–80

–90

–100

–110

–120

–130

–140

–150

–160

–1701 Hz 10 Hz 100 Hz 1 kHz 100 kHz 1 MHz 10 MHz

Offsetfrequenz10 kHz

850 MHz

100 MHz

5,7 GHz

2,1 GHz

BILD 2 Die Frequenzeinschwingdauer des R&S®SMATE200A liegt bei typ. 1,2 ms.

BILD 3 Exzellentes Einseitenband-Phasenrauschen mit Option Low Phase Noise: typische Messkurven für unterschiedliche Frequenzbänder.

tor die Option High Power, die den Aus-gangspegel um 6 dB auf +19 dBm erhöht. In der Produktion ist jedoch nicht nur der Maximalwert des Pegels von Interesse, sondern auch dessen Wieder-holgenauigkeit – um gleich bleibende Bedingungen über der Zeit zu gewähr-leisten. Auch in dieser Disziplin über-zeugt der R&S®SMATE200A: Seine hohe Pegelwiederholgenauigkeit erlaubt geringere Toleranzen beim Testen und erhöht somit die Fertigungsausbeute.

Fazit

Das Familienkonzept der Genera-toren von Rohde&Schwarz trägt Früchte: Außer dem High-End-Gerät R&S®SMU200A für den Laboreinsatz steht nun mit dem R&S®SMATE200A ein darauf abgestimmtes Gerät für die Fertigung bereit – ein wichtiger Punkt für Anwender, der gleiche Performance in Entwicklung und Produktion gewähr-leistet.

Der neue Vektorsignalgenerator R&S®SMATE200A vereint die Vorzüge des R&S®SMU200A hinsichtlich Sig-nalqualität und Zweipfadkonzept mit besonderen Funktionen wie Fast-Hopp-Bus und sehr niedriger Einstellzeit. Sein Hardware-Design unterstreicht, dass er für Produktionsapplikationen ausge-legt ist.

Doch dabei bleibt es nicht: Auf der nächsten Seite wird ein weiteres Fami-lienmitglied dieser Generatoren vorge-stellt – der R&S®SMJ100A. Strikt ein-pfadig ausgelegt, zielt er vor allem auf Anwender, die einen sehr guten Vek-torsignalgenerator suchen, aber keine besonderen Features wie Zweipfadigkeit oder Fading benötigen.

Markus Lörner

Pege

l / d

Bm

30

28

26

24

22

20

18

16

14

121000500 1500 2000 2500 3000 6000

HF / MHz

3500 4000 4500 5000 5500

Mit Option High Power

Normal

BILD 4 Hohe Ausgangspegel über den gesamten Frequenzbereich.

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Vektorsignalgenerator R&S®SMJ100A

Allrounder, der die Mittelklasse neu definiert

Nach dem Vektorsignalgenerator

R&S®SMU200A und dem Spezia-

listen für die Produktion, dem

R&S®SMATE200A (Seite 27), kommt

mit dem R&S®SMJ100A nun das

dritte Familienmitglied auf den Markt.

Er ist ein ausgesprochener Allrounder.

High-End-Signalqualität in der oberen Mittelklasse

Den R&S®SMJ100A (BILD 1) könnte man in mancher Hinsicht als den klei-nen Bruder des R&S®SMU200A bezeich-nen, denn er baut im Wesentlichen auf dessen Technologie auf. Die Plattform und das erfolgreiche Bedienkonzept (BILD 2) wurden von ihm übernommen.

Strikt einpfadig ausgelegt, zielt er vor allem auf Anwender, die einen sehr guten Vektorsignalgenerator suchen, aber keine Besonderheiten brauchen. Der Funktionsumfang ist konsequent auf den Mainstream der Applikationen von Vektorsignalgeneratoren ausgelegt, d.h. zugunsten einer attraktiven Preisgestal-tung wurde auf spezielle Features wie

Zweipfadigkeit oder Fading verzichtet. Die HF-Eigenschaften des neuen Gene-rators R&S®SMJ100A reichen in vielen Punkten fast an die des R&S®SMU200A heran. Mit einem typischen SSB-Phasen-rauschen von –133 dBc (Trägerfrequenz 1 GHz, Ablage 20 kHz, Messbandbreite 1 Hz) und –153 dBc Breitbandrauschen bei 1 GHz definiert er die obere Mittel-klasse neu.

Mit diesen Grundeigenschaften erreicht der neue Generator beispielsweise bei einem 3GPP-Signal (Test Model 1, 64 DPCH) typische ACLR-Werte von 69 dB im ersten und 71 dB im zwei-ten Nachbarkanal – und das bei einer hervorragenden Composite-EVM von typisch 0,5%.

BILD 1 Der R&S®SMJ100A macht (nicht nur) beim Testen von WLAN-Karten eine gute Figur.

44309/8

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

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Ebenfalls sehr gute Werte erzielt der Generator bei den Einstellzeiten und der Pegelgenauigkeit: Mit einer Fre-quenzeinstellzeit von <5 ms lässt er die meisten Konkurrenten weit hinter sich. Im List Mode werden sogar weni-ger als 450 µs für einen Frequenz-sprung benötigt. Die Pegelgenauigkeit des R&S®SMJ100A beträgt <0,7 dB für f ≤3 GHz, und <0,9 dB für f >3 GHz.

Flexibles Basisband mit allen wichtigen Standards

Keine Kompromisse gibt es beim Basis-band: der R&S®SMJ100A hat den hoch-modernen Basisbandgenerator mit Uni-versalcoder und Arbitrary-Waveform-Generator (ARB) vom R&S®SMU200A übernommen. Der Basisbandgenera-tor wird mit einer ARB-Speichertiefe von 16 Msamples oder 64 Msamples ange-boten.

Auch die bewährte grafische Bedien-oberfläche stammt vom R&S®SMU200A. Mit Hilfe des eingebauten Transienten-recorders lässt sich das Basisbandsignal in Echtzeit anzeigen (BILD 3). Die meis-ten gängigen Darstellungen wie I(t), Q(t), Konstellations- oder Vektordiagramm sowie Leistungsspektrum beherrscht er

– Funktionen, die besonders bei komple-xen Signalen eine große Hilfe sind.

Wie der R&S®SMU200A kann auch der R&S®SMJ100A Signale für alle wich-tigen Mobilfunk-Standards erzeugen. Dazu zählen GSM/EDGE, 3GPP FDD ein-schließlich HSDPA und CDMA2000®. Die Option GSM/EDGE bietet unter anderem Modulationswechsel zwischen GMSK und 8PSK in Echtzeit, alle gängigen Zeit-schlitzformate des Standards und bis zu acht verschiedene Zeitschlitzpegel.

Bei 3GPP bietet der R&S®SMJ100A bis zu vier Codekanäle in Echtzeit, ein-schließlich Kanalcodierung. Insge-samt lassen sich im Downlink bis zu vier

BILD 2 Die grafische Benutzeroberfläche des R&S®SMJ100A mit dem Blockdiagramm als zentralem Element.

Kurzdaten R&S®SMJ100AFrequenzFrequenzbereich 100 kHz bis 3 GHz / 6 GHzEinstellzeit <5 msEinstellzeit im List Mode <450 µsPegel Bereich –144 dBm bis +13 dBm (PEP) [+16 dBm im Overrange]Einstellzeit <5 msSpektrale Reinheit (bei f = 1 GHz) SSB-Phasenrauschen (20 kHz Trägerabstand, 1 Hz Messbandbreite) typ. –133 dBcBreitbandrauschen (Trägerabstand >5 MHz, 1 Hz Messbandbreite) typ. –153 dBc (CW) typ. –146 dBc (IQ Modulation)ACLR-Performance 3GPP FDD Testmodel 1, 64 DPCH typ. 69 dBIQ-Bandbreite (HF) intern 80 MHzextern 200 MHzArbitrary Waveform Generator Speichertiefe 16 Msamples / 64 MsamplesUnterstützte Standards sowie digitale Systeme GSM/EDGE, 3GPP FDD, 3GPP TDD, TD-SCDMA, cdmaOne, CDMA2000®, 1xEV-DO, 1xEV-DV, IEEE 802.11 a/b/g, IEEE 802.16d, Bluetooth™, GPS, AWGN, Multi Carrier-CW, Custom Digital Modulation

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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BILD 3 Der eingebaute Transientenrecorder kann das Basisbandsignal des R&S®SMJ in Echtzeit abtasten und in verschiedenen Darstellungen anzeigen. Hier als Beispiele: IQ-Diagramm, CCDF und Konstellationsdiagramm.

Basisstationen zu je 128 Codekanälen, im Uplink bis zu 68 Mobilstationen simu-lieren. Somit kann der Generator auch die Reference Measurement Channels gemäß 3GPP TS25.141 bzw. TS25.104 erzeugen, die für Tests an Basisstatio-nen bzw. Endgeräten benötigt werden. Auch HSDPA gemäß 3GPP Release 6 unterstützt das Gerät.

Ähnlich umfangreich ist seine Funktio-nalität beim Standard CDMA2000®. Hier simuliert der R&S®SMJ100A den Phy-sical Layer einschließlich Kanalcodie-rung sowohl im Forward Link als auch im Reverse Link. Bis zu vier Basissta-tionen bzw. bis zu 68 Mobilstationen sind möglich. Ebenso wird der spezielle Modus 1xEV-DV für hohe Datenraten, auch bekannt als Radio Configuration 10 (RC 10), unterstützt.

Aber auch die Standards für draht-lose Datenübertragung wie WLAN oder WiMAX, die zunehmend an Bedeu-tung gewinnen, deckt der Genera-tor ab. So gibt es Optionen für WLAN 802.11 a/b/g und WiMAX 802.16d

sowie für GPS – wobei bis zu vier Satelli-ten simuliert werden können.

Selbstverständlich ist der Genera-tor auch zusammen mit der bewährten Simulations-Software R&S WinIQSIM™ zu verwenden, alle Standards dieser Software werden auch für ihn ange-boten.

AWGN und differentielle I/Q-Ausgänge

Abgerundet wird der Funktionsum-fang des Generators durch die vom R&S®SMU200A bekannte Option AWGN, die neben Gauß-verteiltem weißen Rauschen jetzt auch ein CW-Störsignal erzeugen kann – ein nütz-liches zusätzliches Feature für Emp-fängertests. Weiterhin bietet der R&S®SMJ100A von Anfang an differen-tielle I/Q-Ausgänge als Option. Dadurch eignet er sich – neben seiner Haupt-aufgabe als HF-Signalquelle – auch für Tests an Basisband-Chips und -Modulen.

Souverän in allen Einsatzbereichen

Der R&S®SMJ100A ist damit der ideale Signalgenerator für die Entwicklung von Mobilfunk-Endgeräten und -Modu-len oder WLAN- und WiMAX Geräten: leistungsstark, flexibel und zukunftssi-cher. Aber auch im Produktionseinsatz macht der Generator eine gute Figur, vor allem, wenn nur eine Signalquelle benö-tigt wird. So lässt er sich beispielsweise in der Produktion von Mobilfunk-Basis-stationen bei Inline-Tests einsetzen, bei denen in der Regel kein Fading und kein Störsignal benötigt wird.

Ein weiterer Pluspunkt – der für die gesamte Generatorenfamilie gilt – ist die 100-prozentige Kompatibilität hin-sichtlich der Fernsteuerbefehle. Wird beispielsweise ein R&S®SMU200A in der Entwicklung eingesetzt, so lassen sich für ihn geschriebene Fernsteuer-programme ohne großen Aufwand auf die Produktion übertragen, wenn dort Geräte des Typs R&S®SMATE200A oder R&S®SMJ100A verwendet werden.

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Signalgeneratoren

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Ein oder zwei HF-Pfade (zweimal 6 GHz möglich)

Optional bis zu zwei Basisbandgene-ratoren

Digitale Addition im Basisband mit Frequenzoffset und Gain möglich

Optionen für niedriges Phasenrau-schen und hohe Ausgangsleistung

Flexibler Hardware-List-Mode mit direkter Adressierung

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: Gerätekurzbezeichnung)

LITERATURVektorsignalgenerator R&S®SMU200A: Die Kunst der Signalgenerierung. Neues von Rohde&Schwarz (2003) Nr. 180, S. 21–27.

Fazit

Mit dem R&S®SMJ100A bringt Rohde&Schwarz einen Vektorsignal-generator der oberen Mittelklasse auf den Markt, der die Generatoren-familie bestens ergänzt. Zusammen mit dem R&S®SMU200A und dem R&S®SMATE200A erhält der Anwender damit eine Modellpalette, die praktisch alle potenziellen Anforderungen abdeckt, sei es in der Entwicklung oder in der Pro-duktion.

Dr. René Desquiotz

Die Generatorenfamilie im Überblick

Ein oder zwei HF-Pfade Optional bis zu zwei Basisbandgene-

ratoren Digitale Addition im Basisband mit

Frequenzoffset und Gain möglich Optionaler Fading-Simulator mit bis

zu 40 Fading-Pfaden Optionen für niedriges Phasenrau-

schen und hohe Ausgangsleistung Intuitives Bedienkonzept mit grafi-

scher Oberfläche (Blockdiagramm)

Ein HF-Pfad Optionaler Basisbandgenerator Intuitives Bedienkonzept mit grafi-

scher Oberfläche (Blockdiagramm)

R&S®SMU200A – der Virtuose

R&S®SMATE200A – das Arbeitspferd

R&S®SMJ100A – der Allrounder

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Audioanalysator R&S®UPV

Vom Audioanalysator zum programm-gesteuerten Messautomaten

Mit der neuen Option Universelle

Ablaufsteuerung R&S®UPV-K1 zum

Audioanalysator R&S®UPV steht nicht

nur ein Werkzeug für den Ablauf von

Sequenzen zur Verfügung, sondern

auch eine komplette Programmier-

Entwicklungsumgebung, die aus

dem Analysator einen vielseitigen

Messautomaten macht.

Analysator mit vielen Talenten

Wie bereits bei seinem Vorgänger, dem Audio Analyzer R&S®UPL, können im R&S®UPV [*] komplexe Messvorgänge und Abläufe programmiert werden. Im Gegensatz zur Fernsteuerung über den IEC-Bus oder ein LAN von einem abge-setzten PC aus läuft hier das steuernde Programm im Hintergrund auf dem Messgerät selbst. Basierend auf dem Betriebssystem Windows® XP embedded im R&S®UPV kommt hier die modernste Version von Visual Basic.net zum Einsatz. Mit der Option R&S®UPV-K1 steht nicht nur ein Werkzeug für den Ablauf von Sequenzen zur Verfügung, sondern eine komplette Programmier-Entwicklungs-umgebung einschließlich der MSDN-Hilfedatei (Microsoft Developer Net-work). Ein spezielles Treibermodul, das bei der Installation der Option aktiviert wird, stellt die Kommunikation zwischen Visual Basic und den Messfunktionen des Audioanalysators her (➊).

Die Programmierbefehle entspre-chen der SCPI-Syntax und sind iden-tisch mit den Befehlen für alle anderen Fernsteuerschnittstellen des R&S®UPV. Ein Visual-Basic-Programm kann

dadurch sowohl intern im R&S®UPV als auch – nach Austausch der Program-mierzeile, die den Treiber aktiviert – auf einem externen PC laufen und den Audioanalysator über eine seiner Fern-steuerschnittstellen wie RS-232-C, GPIB oder LAN steuern (➋).

Visual Basic stellt alle für eine komfor-table Programmierung und Ergebnisdar-stellung notwendigen Module zur Ver-fügung. Die Anwendungspalette reicht von kleinen Automatisierungshilfen bis zu komplexen Systemsteuerungen mit entsprechender Benutzerführung und ansprechender grafischer Darstellung der Messergebnisse.

Die im Analysator standardmäßig vor-handene Funktion zum Aufzeichnen von Befehlen erleichtert das Erstellen von Messprogrammen wesentlich. Auf Wunsch wird jede manuelle Einstellung am R&S®UPV im SCPI-Recording-Fens-ter als Befehl aufgezeichnet (➌). Mit

„Kopieren“ und „Ausschneiden“ lässt sich die Befehlsliste dann direkt in das Programm übernehmen, was Syntaxfeh-ler ausschließt.

Hauptanwendungen sind das Auto-matisieren ständig wiederkehrender Messaufgaben und das Realisieren komplexer Messabläufe, die nicht als selbstständige Messfunktion im Audio-analysator zur Verfügung stehen, z.B. akustische Messungen an Mobiltelefo-nen mit einer Abfolge von Messabläu-fen, komplexe Berechnungen entspre-chend den Mobilfunkstandards und Dar-stellung der Ergebnisse mit PASS-/FAIL-Information.

Selbst Programmierunerfahrene erstel-len problemlos nach kurzer Einarbei-44

176/

4

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ALLGEMEINE MESSTECHNIK Audioanalysatoren

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tungszeit ablauffähige Programme. Mit-gelieferte Messbeispiele und umfangrei-che Hilfefunktionen erleichtern den Ein-stieg. Außer dem internen Treiber für die Kommunikation mit dem R&S®UPV sind keine weiteren Aufrufe oder Module notwendig, daher lassen sich auch leicht solche Programme in den Analy-sator integrieren, die ursprünglich für eine externe Fernsteuerung geschrieben wurden.

Da die SCPI-Befehle des R&S®UPV weit-gehend mit denen seines Vorgängers R&S®UPL identisch oder kompatibel sind, können für den R&S®UPL in Visual Basic geschriebene Programme nach gerin-gen Modifikationen intern auch auf dem R&S®UPV ablaufen.

Die Option Universelle Ablaufsteuerung R&S®UPV-K1 macht den Audioanalysa-tor R&S®UPV zum vielseitigen Messau-tomaten, der weit mehr als nur Audiopa-rameter messen kann. Auf Knopfdruck steuert er alle Messabläufe, berechnet Ergebnisse, stellt sie in jeder gewünsch-ten Form dar (➍) und erstellt gegebe-nenfalls ein komplettes Messprotokoll.

Tilman Betz

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: UPV)

LITERATUR[*] Audioanalysator R&S®UPV: Die Refe-

renz in der Audioanalyse. Neues von Rohde&Schwarz (2004) Nr. 183, S. 16–20.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Leistungsmesser R&S®NRP

Fixed Noise: schnelle Leistungs-messung mit definierter Genauigkeit

Störeinflüsse wie Signalrauschen,

Schwebungen und Anzeigerauschen

in der Leistungsmesstechnik können

nur durch Filter effektiv beseitigt

werden. Allerdings basieren die Filter

in vielen handelsüblichen Leistungs-

messern auf der klassischen Mitte-

lungsfiltertechnik, die ein Kompro-

miss zwischen Messgeschwindigkeit

und hohem Signal/Rausch-Abstand

ist. Eine intelligentere Lösung hält der

R&S®NRP bereit: Als Novum bietet

der Leistungsmesser zusätzlich ein

integriertes Fixed-Noise-Filter, das

große Vorteile bietet.

Filter: unverzichtbar in der Leistungsmessung

Störeinflüsse in der Signalkette sind bei der Messung kleiner Leistungen ein ernstzunehmenden Faktor. Zu den sig-nifikanten Störgrößen zählen das Eigen-rauschen des Messgeräts, die Modula-tion des Messsignals oder Schwebun-gen, die von benachbarten Trägern her-rühren [1]. Aber auch das Rauschen der digitalen Ziffernanzeige, das ein „Zap-peln“ der Zahlenwerte verursacht, ist eine additive Störgröße, unabhängig von der zu messenden Leistung.

Um diese Störeinflüsse zu minimie-ren, kommt im R&S®NRP standardmä-ßig ein Mittelungsfilter zum Einsatz, das die Schwankungen der Messergebnisse effektiv eingrenzt. Um eine deutlich beruhigte Anzeige zu erhalten, muss ein Mittelungsfilterwert eingestellt werden, der dem geringen Signalpegel Rech-nung trägt. Bei einer für die Messköpfe R&S®NRP-Z11 / -Z2x spezifizierten unte-ren Messgrenze, die im Continuous Ave-rage Mode bei hervorragenden 200 pW (–67 dBm) liegt, führt nur eine extreme Rauschfilterung zu brauchbaren Ergeb-nissen. Denn je kleiner die Leistung des zu messenden Signals ist, desto größer ist der relative Rauschanteil. Um diesen Rauschanteil deutlich zu minimieren, gewinnt der R&S®NRP das Messergeb-nis durch einen zweistufigen Mittelungs-prozess. Je nach gewähltem Messmo-dus kommt entweder eine gewichtete Summation von Abtastwerten im fest-gelegten Zeitfenster oder die Integra-tion der Abtastwerte über das festge-legte Zeitfenster zum Einsatz. Aus den Messwerten der letzten 2N Zeitfenster (N beschreibt die Filterdauer) wird das Messergebnis durch Mittelwertbildung

gewonnen [2]. Das hat einen deutlichen Anstieg der Messzeit zur Folge, erweitert aber den Dynamikbereich bei optima-ler Einstellung des Filters um beträchtli-che 15 dB.

Mit folgender Faustregel lässt sich eine ungefähre Abschätzung für das Verhältnis von Mittelungsfilterung zu Messgeschwindigkeit treffen: Eine Reduzierung des Rauschens um den Faktor 10 bedingt eine Erhöhung der Messzeit um den Faktor 100 [3]. Daher ist es sehr wichtig abzuwägen, welche Anforderung mehr ins Gewicht fällt, eine ruhige Anzeige oder eine hohe Messgeschwindigkeit.

„Normal“ – der klassische Filter-Modus im R&S®NRPDer Filter-Modus „Normal“ basiert auf einer komplexen, intelligenten Filter-automatik, die den Leistungswert so exakt wie möglich bestimmt. Die Auto-matik passt den Filterwert bei klei-ner werdenden Leistungen graduell an. Soll nah am Eigenrauschen des Mess-kopfs gemessen werden, ist die Messzeit kürzer als bei konventionellen Filtern. Ist die Messzeit von größerer Bedeutung, wie es häufig in der Produktion der Fall ist, kann das Filter manuell auch so ein-gestellt werden, dass es der in diesem Umfeld geforderten kurzen Messzeit Rechnung trägt. Dabei kann es bei klei-nen Leistungen, die nahe am Eigenrau-schen des Messkopfs liegen, zu deutli-chen Abweichungen vom zu erwarten-den Messwert kommen, da der Eigen-rauschanteil des Messkopfs überwiegen kann und dieser dem Signal überlagert ist. Das Problem der klassischen Mitte-lungsfilter ist das Abschätzen des zuläs-sigen Rauschanteils, der bei schnellen Messungen von großer Bedeutung sein

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: NRP)

LITERATUR[1] Spannungs- und Leistungsmesstech-

nik: Grundlagen, Begriffe, Produkte. PD 757.0835, Rohde&Schwarz 1999.

[2] Bedienhandbuch zum Leistungsmesser R&S®NRP

[3] Datenblatt zum Leistungsmesser R&S®NRP

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ALLGEMEINE MESSTECHNIK Leistungsmesser

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kann. Hier bringt das Filter „Fixed Noise“ im R&S®NRP deutliche Vereinfachungen.

„Fixed Noise“ vereinfacht das Abschät-zen des Eigenrauschanteils erheblichDas Filter „Fixed Noise“ ist ein Novum in der Welt der Leistungsmesser und im R&S®NRP zusätzlich zum Filter „Normal“ vorhanden. Sein Funktionsprinzip beruht darauf, dass ein vom Anwender ein-gestellter Rauschanteil – im R&S®NRP wird dieser Wert mit „Noise Content“ eingegeben – für die Messung zugelas-sen wird. Dazu ist die Filterdauer so zu wählen, dass das Eigenrauschen des Messkopfs (zwei Standardabweichun-gen) den vorgegebenen Wert „Noise Content“ nicht überschreitet. Man kann sich das so vorstellen, dass zwei Schwel-lenwerte eine maximal zulässige Breite definieren, in die das Eigenrauschen des Messkopfs fallen muss, bevor ein Mess-ergebnis ausgegeben wird (BILD 1). Ein-deutiger Vorteil dieser Methode ist, dass der Anwender den zulässigen Schwel-lenbereich für das Rauschen bestimmen kann, der aus seiner Sicht noch akzep-tabel ist. Der Leistungsmesser mittelt so lange, bis das Kriterium erfüllt ist. Um sehr lange Einschwingzeiten des Filters bei kleinen Leistungen zu verhindern, lässt sich die Filterlänge im R&S®NRP mit dem Parameter „Max Settling Time“ begrenzen. Der Parameter dient als Abbruchkriterium für die Messung. Sollte der Eigenrauschanteil des Mess-kopfs bei sehr kleinen Leistungen den angegebenen Schwellenbereich nicht unterschreiten können, wird nach Ablauf von „Max Settling Time“ die Messung abgeschlossen und der momentane Leis-tungswert ausgegeben. Am Display des R&S®NRP ist dies mit „S/N“ gekenn-zeichnet. BILD 2 verdeutlicht die Unter-schiede der Filter im R&S®NRP bezogen auf die Auswirkungen des Rauschanteils an der Messung und auf die Messzeit.

Besondere Vorteile im Fern-steuerbetrieb

Der Modus „Fixed Noise“ erweist sich, speziell wenn der Leistungsmesser fern-gesteuert betrieben wird, als unschlag-bar. Die Praktikabilität dieses Modus zeigt sich gerade da, wo es um die Abschätzung geht, wieviel Anteil vom Eigenrauschen bei einer Messung zuge-lassen werden soll. Das aufwändige Umrechnen oder gar Ausprobieren des richtigen Mittelungsfilters ist nicht mehr notwendig, mit wenigen Handgriffen ist der Leistungsmesser manuell oder fern-gesteuert optimal eingestellt. In der Pro-duktion kann man damit den R&S®NRP auf sehr einfache Weise ferngesteuert so programmieren, das er auf eine kurze Messzeit reagiert, indem ein definiertes

maximal zulässiges Rauschen als Mess-kriterium vorgegeben wird. Ist ein höhe-rer Eigenrauschanteil des Messkopfs zulässig, so kann man die Messzeit deut-lich verkleinern und den Durchsatz in der Produktion erheblich steigern.

Ein weiterer Vorteil wird erst dann ersichtlich, wenn man sich zusätzlich mit dem Thema Messunsicherheiten und Messfehler in der Leistungsmessung beschäftigt. Hier weisen Datenblätter für alle möglichen Fälle Korrekturwerte aus, die dem Anwender zur Abschätzung der Messunsicherheiten und des auftreten-den Messfehlers dienen. Der R&S®NRP kann einem diese Arbeit ein stückweit abnehmen, da der Anwender die Abwei-chungen im Modus „Fixed Noise“ selber definieren kann.

Dr. Markus Banerjee

DurchschnittlicherPegel

Am Display desR&S®NRP angezeigteWerte einschließlichSensorrauschen

Noise Content

Zeit

BILD 1 Der Wert Noise Content im R&S®NRP definiert die Schwellenbereiche des zugelassenen Eigenrauschanteils des Messkopfs.

BILD 2 Der Einfluss der Filter „Normal“ und „Fixed Noise“. Eindeutig sind die Vorzüge des Filters Fixed Noise im Bereich des Rauschanteils bei kleiner werdenden Leistungen. Auch bei der Messgeschwindigkeit kann es seine Vorteile deutlich ausspielen.

Log. Pegel

Log.

Rau

scha

ntei

l

Filter „Normal Auto Averaging“

Filter „Fixed Noise“

Filter „Normal Manual Averaging“

Log. Pegel

Log.

Mes

szei

t

Filter „Normal Auto Averaging“

Filter „Fixed Noise“

Filter „Normal Manual Averaging“

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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EMV-Mess-Software R&S®EMC32-W+

EMV-Messungen an Mobilfunk-Endgeräten

Das neue Modul R&S®EMC32-W+

erweitert die bewährte EMV-Mess-

Software R&S®EMC32 um EMV-

Messverfahren, die typischerweise für

Mobiltelefone und andere Endgeräte

für die drahtlose Kommunikation nach

ETSI-Normen der Familien 300607

und 301489 zum Einsatz kommen.

Zu den mit der Software steuerbaren

Geräten gehört nun auch der Mobil-

funkmessplatz R&S®CMU200, für

den es einen Treiber gibt. Damit

implementiert dieses neue Modul

die wesentlichen Funktionen, die

in den Vorgänger-Softwarepaketen

R&S®ES-K1 und R&S®EMS-K1 für

Messungen an Mobiltelefonen zur

Verfügung stehen.

Störfestigkeit: Audio Breakthrough

Die Normenreihe ETSI EN301489 beschreibt die Verfahren zur Beurtei-lung der Störfestigkeit von Mobilfunk-Endgeräten. Die zu erzeugenden Störfel-der entsprechen denen, die in den Fach-grundnormen EN61000-4-3 und -6 defi-niert sind. Hingegen sind die zu beob-achtenden Messgrößen (EUT Monito-ring, BILD 1 und BILD 2) spezifisch für diese Prüfobjektfamilie und können nun auch mit der R&S®EMC32-W+ evalu-iert werden: Der am Lautsprecher des Ohrteils

demodulierte 1-kHz-NF-Pegel (Audio Breakthrough Downlink)

Der am Mikrofon eingekoppelte 1-kHz-NF-Pegel (Audio Breakthrough Uplink)

Das Bitfehlerverhältnis der digitalen Funkverbindung (für GSM-Telefone ersetzt durch den Parameter RXQUAL)

Für den Fall, dass ein Messwert den erlaubten Grenzwert übersteigt, beschreibt die Norm ein Verfahren zur Beurteilung, ob dieser Ausfall des Prüf-objekts nur in einem schmalen Frequenz-bereich auftritt oder breitbandiger ist. Dazu wird die Störfrequenz gezielt um definierte Offsets verringert und erhöht und die Messung wiederholt. Die Soft-ware nimmt diese Frequenzverschie-bungen automatisch vor und dokumen-tiert in der Ergebnistabelle, ob es sich um einen Schmal- oder einen Breitband-Effekt handelt.

BILD 1 Definition der Prüfobjektüberwachung (EUT Monitoring) für eine EMS-Messung an Mobilte-lefonen. Alle drei Parameter werden mit dem R&S®CMU200 gemessen. Für die parallele Messung der beiden NF-Pegel werden beide Audioanalysatoren des Mobilfunkmessplatzes verwendet. Als Alterna-tive steht auch ein Treiber für den Audioanalysator R&S®UPL zur Verfügung.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

EMV/FELDSTÄRKE Testsysteme

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BILD 2 Eingabefenster für die Programmierung des R&S®CMU200 zur Messung eines NF-Pegels. Die Checkbox „Max-Hold-Messung während Verweilzeit“ bewirkt eine schnelle zyklische Messung des Pegels, um den höchsten demodulierten Pegel zu erfassen, bevor die Noise-Cancellation-Algorith-men des Mobiltelefons aktiv werden.

Die gemessenen NF-Pegel sind auf Referenzpegel bezogen, die vor der eigentlichen Messung bei definier-ten Nutzpegeln gemessen wurden. Die R&S®EMC32-W+ unterstützt die Auf-nahme dieser Referenzpegel mit der neuen Testfunktion „Audio-Break-through-Kalibrierung“ (BILD 3).

Störaussendungen: Spurious Emissions

Die Normenreihe ETSI 301489 beschreibt auch Störaussendungs-Mes-sungen an Mobiltelefonen. Die Test-methoden entsprechen der Grundnorm EN 55022 und können demnach auch mit der bereits auf dem Markt befind-lichen Software R&S®EMC32-E+ [1, 2] durchgeführt werden. Neu ist in diesem Zusammenhang die Einbindung des Mobilfunkmessplatzes R&S®CMU200, der sicherstellt, dass die Funkverbindung zum Prüfobjekt während des gesamten Tests aufrechterhalten bleibt.

Mit der R&S®EMC32-W+ lassen sich aber auch die ungewollten Abstrah-lungen (Spurious Emissions) von GSM-Telefonen nach der Typprüfungsnorm ETSI 300607 messen. Für andere Mobil-funksysteme werden ähnliche Verfah-ren in den entsprechenden ETSI-Normen beschrieben. Hierbei wird das Maxi-mum der effektiven abgestrahlten Leis-tung (ERP) bestimmt, die das Prüfob-jekt ungewollt außerhalb seines Nutzka-nals sendet. Dazu unterstützt die Soft-ware die üblichen Positioniergeräte (Azimut Φ) für gestrahlte Störaussen-dungsmessungen. Sie bietet aber auch die Möglichkeit, ein zusätzliches Positi-oniergerät (Elevation Θ) zu definieren, um das Mobiltelefon zu kippen (BILD 4).

In der Ablaufdefinition wird dann der zusätzliche Parameter „Elevation“ zur Suche der maximalen Emission mit ein-bezogen (BILD 5).

Entgegen den üblichen EMV-Normen, die den Einsatz des Quasi-Peak-Detek-tors und EMI-Filter mit 6 dB Bandbreiten vorschreiben, verlangt ETSI 300607, dass die Maximalwerte (Peak-Detektor) mit einer 3-dB-Bandbreite gemessen werden. Um diese Anforderung zu erfüllen, ent-hält die Software einen speziellen Treiber, der den EMI-Messempfänger R&S®ESIB so steuert, dass die sonst im Receiver Mode ablaufenden Scans und Einzelmes-sungen durch Zero-Span-Messungen im Analyzer Mode emuliert werden.

BILD 3 Dialogfeld für die Aufnahme der NF-Referenzpegel. Das Verfahren erfordert mehrere manuelle Eingriffe des Anwenders, die Software gibt hierzu jeweils Hinweise.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Die Norm beschreibt die Messung der ungewollten Abstrahlungen als Sub-stitutionsmessung: Es ist zunächst die Richtung zu finden, in der das Prüf-objekt seine maximale Emission zeigt, dann ist das Prüfobjekt durch einen Generator und einen Normdipol zu erset-zen, und der Generator so einzustellen, dass der gleiche Wert gemessen wird. Dieses Verfahren ist aufgrund der erfor-derlichen Eingriffe des Anwenders nur begrenzt automatisierbar. Deshalb ist eine Vorkalibrierung der Messstrecke zulässig, bei der mit einer kalibrierten Sendeantenne die Streckendämpfung in der Halle aufgenommen wird. Bei der späteren Messung wird die gemes-sene Leistung um diese Dämpfung kor-rigiert, so dass man die tatsächlich vom Prüfobjekt abgestrahlte Leistung berech-nen kann.

Bei der Messung der ungewollten Abstrahlungen ist außerdem zu beach-ten, dass die vorhandenen Mobilfunk-träger, insbesondere der BCCH, von der Messeinrichtung ebenfalls empfan-gen werden. Sie können unter Umstän-den zu einer Überlastung des Empfän-gereingangs und zu Intermodulatio-nen führen. Deshalb verwendet man

abstimmbare Bandsperren, die ein sehr enges Frequenzband (idealerweise einen GSM-Kanal von 200 kHz) mit hoher Dämpfung (>40 dB) ausblenden können. Die Abstimmung dieser Filter, die in der Regel über mindestens sechs Kreise verfügen, ist eine heikle Aufgabe. Die R&S®EMC32-W+ unterstützt den Anwender durch einen neu eingeführten Modus „Notch Filter abstimmen“ in der Kalibrierkonfiguration für Systempfade.

Fazit

In der Software R&S®EMC32-W+ sind die wesentlichen Funktionen, die in den bewährten Software-Paketen R&S®ES-K1 und R&S®EMS-K1 für Mes-sungen an Mobiltelefonen zur Verfü-gung stehen, implementiert. Damit erweist sich erneut die Flexibilität und Zukunftssicherheit der Plattform R&S®EMC32, die durch konsequent modularen Aufbau und ein anpassba-res Gerätetreiberkonzept geprägt ist. Die Software unterstützt nun alle Verfahren zur Sicherstellung der EMV von Mobil-telefonen, die an vielen Standorten mit Systemen von Rohde&Schwarz zum Ein-satz kommen.

Juan-Angel Antón; Ulrich Konietzko

BILD 5 Parametrisierung des Zubehörs für die Positionie-rung des Prüfobjekts und der Messantenne. Jedem Zubehör wird außerdem eine Priorität zugeordnet, um die Positionier-reihenfolge in Hinblick auf eine möglichst kurze Messzeit zu optimieren.

Weitere Informationen unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: EMC32)

LITERATUR[1] EMI-Mess-Software R&S®EMC32-E+:

Der Generalist für die komplette Stör-emissionsmesstechnik. Neues von Rohde&Schwarz Nr. 184 (2004), S. 42–45.

[2] EMV-Testsoftware R&S®EMC32-A: Viel-seitige EMS- und EMI-Messungen für den Automobilsektor. Neues von Rohde&Schwarz Nr. 178 (2003), S. 36–40.

BILD 4 Gerätekonfiguration für gestrahlte Störaussendungsmessungen mit Kippvorrichtung für Mobiltelefone.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

EMV/FELDSTÄRKE Testsysteme

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Steuersender R&S®Sx800

Multistandard-Steuersender für ATV und DTV

Modernste Technik macht es möglich:

Der neue Multistandard-Steuersender

R&S®Sx800 ist in einem Gehäuse

mit nur einer Höheneinheit unter-

gebracht. Und dabei beinhaltet er

die komplette Signalaufbereitung

vom Video- / Audioeingangssignal

(Analog-TV) bzw. dem Transportstrom

(Digital-TV) bis hin zu normgerechten

HF-Ausgangssignalen.

Kompakt und leistungsfähig

Der Steuersender R&S®Sx800 (BILD 1) ist für den Einsatz in der neuen Sen-derfamilie R&S®Nx8000 [*] konzi-piert. Obwohl nur eine Höheneinheit hoch, basiert er wie seine Vorgänger R&S®Sx700 auf einem modularen Kon-zept, das hohe Investitionssicherheit gewährleistet. Er besteht im Wesentli-chen aus den Baugruppen Input Inter-face, Mainboard und RF Interface (BILD 2).

Eingangsschnittstellen für Analog- oder Digital-TV

Je nach Betriebsart – ATV oder DTV – wird der Steuersender mit entsprechen-den Schnittstellen ausgestattet. Die Umrüstung von analogen auf digitale Standards ist jederzeit mit minimalem Aufwand möglich, die notwendige Soft-ware ist bereits im Gerät installiert.

Das Input Interface für ATV setzt die Video- und Audiosignale für die interne Weiterverarbeitung in digitale Signale um. Optional übernimmt es auch die NICAM-Signalaufbereitung und codiert und moduliert den NICAM-Tonunterträ-ger. Unterstützt werden die Betriebsar-ten „analoger Toneingang“, „Datenein-gang Nicam 728“ und „Nicam-Tonunter-träger“.

Für DTV ist der R&S®Sx800 mit vier ASI-Eingängen (DVB-T/-H) beziehungsweise zwei Eingängen entsprechend SMPTE-310M (ATSC) für alle Betriebsarten der Standards DVB-T/-H und ATSC (ein-schließlich ATSC DX für SFN) universell einsetzbar.

Bei DTV überwacht das Input Inter-face anliegende Signale hinsichtlich Paketsynchronisation und Datenrate. Eingangsdatenpuffer beseitigen netz-seitige Jitter- und Wandereffekte. In Multifrequenz-Netzen (MFN) erfolgt hier

BILD 1 Nimmt nur eine Höheneinheit Platz ein: der neue Multistandard-Steuersender R&S®Sx800.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

RUNDFUNKTECHNIK Fernsehsender

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UpCon-verter

DA

DA

RF

DA

RF IN 1

Synthesizer

RefPLL

RF Interface

RF IN 2

EXT REF

Dig.IQ

Dig.ZF

Nicht-lineareVorent-zerrung

LineareVorent-zerrung

ATV: Video-und

Audio-Coder

DTV: Codierungund

Modulation

I

Q

I

Q

SystemPLL

CompactFlash

Micro-controller

Mainboard

Systemtakt

Steuerung

Steuerung

LP

Daten

EingangspufferMIP-DecoderDelay Comp.

HP

Daten

HP A/B

ASI/SMPTE

LP A/B

EXT 1 PPS

ETHERNET

DTV Input Interface

NICAM-Codierung /-Modulation

(optional)

Audio

VideoVF 1/2AF 1/2/3

DATAIF

ATV Input Interface

DA

oder

BILD 2 Aufbau des Multistandard-Steuersenders R&S®Sx800.

Kurzdaten R&S®SX800ATV-Standards B/G, D/K, M/N, IFarbübertragung PAL, SECAM, NTSCTonübertragung IRT-Zweiton, FM-1-Ton, FM-1-Ton mit NICAM 728 (optional), BTSCDTV-Standards DVB-T/H gemäß EN300744 ATSC (8VSB) gemäß Doc.A/53 FCCFrequenzbereich Band I, III, IV, VAusgangsleistung ATV: +20 dBm Synchronspitzenleistung DTV: +13 dBm RMS

BILD 3 Bedienung des Steuersenders über die R&S NetCCU®800.

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RUNDFUNKTECHNIK Fernsehsender

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die Anpassung der Eingangsdatenrate an den gewählten DVB-T-Modus ein-schließlich der notwendigen PCR-Kor-rektur (PCR – Program Clock Reference). Jeder Verarbeitungszweig enthält einen eigenen MIP-Decoder gemäß TS101191, der die Betriebsart automatisch erkennt. Beim Betrieb in Gleichwellen-Netzen (SFN) liefern die MIP-Decoder zudem die Informationen für die zeitliche Synchro-nisation der Eingangssignale. Dadurch ist eine unterbrechungsfreie automati-sche Eingangssignalumschaltung mög-lich, die die redundante Zuführung der Eingangssignale erlaubt, ohne dass beim Umschalten das Ausgangssignal unter-brochen wird.

Signalverarbeitung auf dem Mainboard

Bei ATV verarbeitet das Mainboard die vom Input Interface digitalisierten Sig-nale entsprechend dem jeweiligen TV-Standard. Die digitale Signalaufberei-tung führt zu höchster Stabilität und ermöglicht die problemlose Entzerrung der Sendesignale.

Für DTV erfolgen Codierung und Modu-lation gemäß EN300744 (DVB-T/H) bzw. Doc. A/53 FCC (ATSC). Digitale Filter und Algorithmen in entsprechend hoher Auf-lösung gewährleisten die hohe Qualität der erzeugten I/Q-Signale, die an dem nachfolgenden Entzerrer anliegen. Die lineare Vorentzerrung kompensiert Grup-penlaufzeit und Frequenzgang, die bei-spielsweise durch Leistungsfilter im HF-Pfad entstehen; die nicht-lineare Vor-entzerrung wirkt den in den Verstärkern entstehenden Verzerrungsprodukten entgegen.

Die hier angewendete digitale Vor-Ent-zerrung gewährleistet die hundertpro-zentige Reproduzierbarkeit des Ergebnis-ses. Optional ist für den digitalen Betrieb eine automatische / adaptive Vor-Ent-zerrfunktion erhältlich.

Weitere Informationen und Datenblätter unter www.rohde-schwarz.com

LITERATUR[*] UHF-TV-Sender R&S®NH/NV8200:

Luftgekühlte Sender für das mitt-lere Leistungssegment. Neues von Rohde&Schwarz (2005) Nr. 185, S. 40–42.

HF-Schnittstellen

Die Baugruppe RF Interface setzt die digitalen I/Q-Signale in analoge Basis-bandsignale um. Der anschließende Modulator erzeugt per Doppelumsetzung das fertig modulierte Signal, das noch gefiltert und verstärkt wird. Durch die Kombination von Direktmodulation und Umsetzung sind bei einem Frequenz-wechsel keinerlei Abgleicharbeiten erforderlich. Schaltbare Dämpfungs-glieder am Ausgang erlauben die opti-male Anpassung des Ausgangspegels an nachfolgende Verstärker.

Die notwendigen Mischfrequenzen lie-fert der Synthesizer, der sich natürlich an eine externe Referenzfrequenz anbin-den lässt. Die hohe Qualität des Refe-renzoszillators stellt dabei sicher, dass auch bei Ausfall der externen Referenz die Frequenzstabilität in SFNs erhalten bleibt. Das RF Interface enthält optio-nal den Demodulatorzweig, der das ver-stärkte bzw. gefilterte HF-Signal für die Signalanalyse im Falle von automati-scher / adaptiver Entzerrung aufberei-

tet. Dazu bietet der Steuersender zwei Eingänge, an denen die Signale vor und nach dem Leistungsfilter abgegriffen werden können.

Steuerung

Die Steuerung und Konfiguration des R&S®Sx800 übernimmt ein leistungsfä-higer Microcontroller. Er initialisiert die Hardware aus einem Compact-Flash-Speicher, der die komplette Soft- und Firmware sowie alle Einstellungen ent-hält. Dieses Konzept vereinfacht die Kon-figuration eines Ersatzgerätes: Der Spei-cher wird dem zu tauschenden Steuer-sender entnommen und in das Ersatz-gerät eingesetzt. Dieses läuft nach dem Einschalten mit identischer Software-Version und den gleichen Einstellungen.

Über Ethernet-Schnittstellen kommu-niziert der Controller im Sender mit der Sendersteuerung R&S NetCCU®800 und bei Bedarf mit einem lokalen PC. Der Steuersender kann im Sender per Ethernet über die Sendersteuerung bedient werden (BILD 3). Alternativ ist sowohl lokale als auch Fernbedienung über den Web-Browser eines PC mög-lich. Dafür steht ein auf Java basierter Web-Server im Steuersender zur Verfü-gung, der Software-Installationen auf dem PC überflüssig macht.

Cornelius Heinemann

Besondere Eigenschaften des Steuersenders R&S®Sx800

Einsetzbar in Gleichwellen- und in Multifrequenz-Netzen

Hierarchische Modulation Seamless input switching MIP Monitoring Alle ASI-Modi SMPT-310M DVB-H, DVB-T, ATSC Alle analogen TV-Standards

(außer L) Eingebaute lineare und nicht-

lineare Vorverzerrung Optional automatische Vorverzer-

rung (DTV), NICAM

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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VHF-FM-Senderfamilie R&S®NR8200

Kompakte, luftgekühlte Sender für 2,5 kW bis 30 kW

Die neue luftgekühlte FM-Sender-

generation R&S®NR8200 (BILD 1)

deckt den Leistungsbereich 2,5 kW

bis 30 kW ab. Sie zeichnet sich durch

hervorragende technische Para-

meter, ein optimales Kosten/Nutzen-

Verhältnis, extrem hohe Zuverlässig-

keit und Servicefreundlichkeit aus.

Ausgestattet ist sie mit dem neuen

digitalen State-of-the-art-Steuer-

sender R&S®SU800 mit integrierter

AES/EBU-Schnittstelle. In einem

19"-Gestell mit nur 800 mm Tiefe

bieten die kompakten luftgekühlten

Modelle eine Ausgangsleistung

bis 15 kW.

Leistungsfähige FM-Sender mit hervorragenden Spezifikationen

Die neuen Sender bestehen aus folgen-den Komponenten: Steuersender R&S®SU800 Leistungsverstärker R&S®VU825 Sendergestell mit Kühlsystem Leistungskoppler Netzverteilung Sendersteuerung R&S NetCCU®800

Steuersender R&S®SU800Der in Synthesizer-Technik aufgebaute digitale Steuersender R&S®SU800 erzeugt ein frequenzmoduliertes HF-Signal im Bereich 87,5 MHz bis 108 MHz. Durch den Einsatz neuester Schaltungs-technik konnte er in einem Gehäuse mit nur einer Höheneinheit untergebracht werden. Er kann sowohl analoge NF-Sig-nale als auch digitale Signale nach Bit-seriellem AES/EBU-Protokoll verarbei-

BILD 1 Die neuen FM-Sender sind kompakt: Bei nur 800 mm Gestelltiefe bieten sie bis zu 15 kW Ausgangsleistung in einem 19"-Gestell.

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RUNDFUNKTECHNIK Hörfunksender

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ten. Als Modulationssignale sind Links/Rechts-, MPX-, RDS- oder SCA-Sig-nale möglich. In jedem der acht Preset-Kanäle lassen sich alle Einstellungen aus dem Arbeitskanal netzausfallsicher spei-chern.

Sendersteuerung R&S NetCCU®800Die Sendersteuerung R&S NetCCU®800 erledigt die interne und externe Kom-munikation einschließlich aller Steue-rungsfunktionen. Sie stellt den aktuel-len Zustand der Sendeanlage auf einem Farb-Display in verschiedenen Spra-chen dar. Alle zur Diagnose notwendi-gen Parameter von Sender und Verstär-ker sind lokal oder aus der Ferne per Standard-(IP)-Protokoll und Standard-Software (Web-Browser, SNMP) abruf-bar. Es lassen sich alle gängigen Reserve-systeme wie Vorstufenreserve, (n+1)-Reserve, passive Reserve und aktive Endstufenreserve realisieren. Für die Vorstufenreserve und die aktive End-stufenreserve sind keine zusätzlichen Bediengeräte erforderlich.

Leistungsverstärker R&S®VU825Dank neuester MOSFET-Technologie zeichnet sich der Leistungsverstärker R&S®VU825 durch einen sehr guten Wirkungsgrad und eine kompakte Bau-weise aus (BILD 2). Jeder HF-Verstärker verfügt über ein eigenes Netzteil. Er ver-stärkt das Signal auf eine Leistung von ca. 2,7 kW. Ein Austausch der Verstär-kermodule während des Betriebs ist pro-blemlos möglich, Optimierungs- oder Anpassarbeiten sind dabei nicht not-wendig.

Gestell mit integrierter KühlungFür alle Leistungsklassen wird ein 19"-Gestell verwendet (800 mm tief), in dem sich bis zu sechs Verstärkermodule unterbringen lassen. Zwei im Gestell integrierte Lüfter (aktive Reserve) sorgen für den Transport der Kühlluft. Für die Luftführung sind verschiedene Kombi-nationen realisierbar: Lufteinlass an der Ober-, Rück- oder Unterseite – Abluft nach oben oder unten. Ein optimierter und äußerst effizienter Kühlkörper in den Verstärkermodulen sowie das Design des Kühlungskonzepts erlauben eine effektive Kühlung mit geringen Luftmen-gen. Dies verringert die Leistungsauf-nahme und Geräuschentwicklung des Luftkühlsystems drastisch.

Die neuartige Netzverteilung ist fast ver-drahtungsfrei aufgebaut, was die Mon-tage und den Service vereinfacht. Der im Sender integrierte frequenzgangkom-pensierte Messrichtkoppler und ein ein-gebauter Blitzschutz runden die Sender-familie ab.

Die Sender sind konform mit der R&TTE-Richtlinie 1999/5/EG und entsprechen den Standards EN60215 für Personenschutz, EN301489-1 und EN301489-11 für EMV sowie EN302018-1 und EN 302018-2 für HF-technische Anforderungen. Die Senderfamilie R&S®NR8200 entspricht den gültigen Pflichtenheften von ARD, Telekom und ORF, die notwendigen Zertifizierungen werden in Kürze vorgenommen. BILD 3 zeigt einen Überblick der einzelnen Modelle.

Reinhard Kasueske; Elke Schulze

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: NR8200)

BILD 3 Die wichtigsten Daten der einzelnen Modelle.

BILD 2 Der Leistungsverstärker ¸VU825 ist modular aufgebaut und enthält vier identi-sche 700-W-Grundmodule, die ein 64-W-Vorver-stärker ansteuert.

R&S®NR8202 R&S®NR8205 R&S®NR8207 R&S®NR8210 R&S®NR8212 R&S®NR8215 R&S®NR8220 R&S®NR8230Nennausgangsleistung 2,5 kW 5 kW 7,5 kW 10 kW 12,5 kW 15 kW 20 kW 30 kWAnzahl Verstärker 1 2 3 4 5 6 8 12Anschluss 1 5/8" EIA 3 1/8" EIAGewicht 250 kg 330 kg 380 kg 430 kg 480 kg 550 kg 860 kg 1100 kgAbmessungen (B × H × T) 600 mm × 2000 mm × 800 mm 1200 mm × 2000 mm × 800 mm

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TV-Analysator R&S®FSH3-TV

Universelle, portable Kombination aus TV- und SpektrumanalysatorFür Messungen an TV-Sendern oder TV-Kabelnetzen

Der TV-Analysator R&S®FSH3-TV ver-eint die Messmöglichkeiten eines TV-Messempfängers mit Funktionen für die Spektrumanalyse – und das bei kleins-ten Abmessungen. Seine kompakte Bau-weise und sein geringes Gewicht prä-destinieren ihn geradezu für den portab-len Einsatz in den Bereichen Installation, Wartung und Service von TV-Sendern oder Kabelnetzen. Diesen Einsatzberei-chen gemeinsam ist das Arbeiten unter beengten Verhältnissen, an wechseln-den Einsatzorten – meist auch unter kli-matisch schwierigen Bedingungen.

Darüber hinaus verfügt der TV-Analy-sator R&S®FSH3-TV über einen stabi-len Kantenschutz sowie über Abdeckun-gen an den HF-Buchsen. So gerüstet ver-trägt er auch mal eine weniger sanfte Behandlung. Ein robuster Haltegriff und ein ausklappbarer Stellfuß, zusammen mit einem tageslichttauglichen Farb-Dis-play, eröffnen dem Anwender gute Mög-lichkeiten, den Analysator immer optimal im Blick zu haben.

Die mobile Verwendbarkeit des Mess-geräts unterstützt der eingebaute NiMH-Akku, der einen netzunabhängigen und zuverlässigen Betrieb von bis zu vier Stunden erlaubt.

Mess- und Servicetechniker im

mobilen Einsatz stellen hohe Anfor-

derungen an ihre Messgeräte.

Nicht nur Eigenschaften wie Größe,

Gewicht, Zuverlässigkeit und Robust-

heit stehen im Vordergrund, ein

Muss sind auch vielfältige Mess-

funktionen, Präzision und hohe Mess-

dynamik. All dies sind die Stärken des

R&S®FSH3-TV (BILD 1).

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BILD 1 Der TV-Analysator R&S®FSH3-TV wurde auf der NAB 2005 vor-gestellt und noch auf der Messe mit drei Awards ausgezeich-net. Und das mit gutem Grund: Der innovative Alleskönner ist vielsei-tig einsetzbar in den Bereichen Installation, Wartung und Service von TV-Sendern und Kabelnetzen.

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RUNDFUNKTECHNIK Analysatoren

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Der TV-Spezialist

Der TV-Analysator R&S®FSH3-TV bietet Eigenschaften und Optionen, die speziell auf Messaufgaben zugeschnitten sind, wie sie TV-Kabel- und Sendernetzbetrei-ber zu meistern haben. So lassen sich zum Beispiel Messfrequenzen auch über mitgelieferte TV-Kanaltabellen einstellen.

Das in das Grundgerät integrierte TV-Board (BILD 2) eröffnet umfangreiche TV-Messfunktionen zur Analyse und Demo-dulation von analogen und digitalen TV-Signalen. Eine Übersicht über die verfüg-baren TV-Standards gibt BILD 4.

Standardmäßig wird der R&S®FSH3-TV mit einem HF-Eingang mit N-Buchse ausgeliefert (50 Ω). Für den wellenwi-derstandsrichtigen Anschluss an Kabel-netzkomponenten oder z.B. an TV-Anten-nenanlagen werden die Anpassglieder R&S®RAZ (50/75 Ω) oder R&S®FSH-Z38 angeboten.

Für den häufigen Einsatz des Analysators in Kabelnetzen empfiehlt sich die Ver-wendung der neu entwickelten Vorselek-tion R&S®FSHTV-Z60 (BILD 3). Gerade für Messungen bei hoher Kanaldichte bringt die dem breitbandigen HF-Eingang des R&S®FSH3-TV vorgeschaltete Vorselek-tion eine Verbesserung des nutzbaren Dynamikbereichs. Die Vorselektion wird einfach auf den HF-Eingang des Analysa-tors aufgeschraubt und per Steuerkabel, über das sie auch mit Strom versorgt wird, mit dem Grundgerät verbunden. Der HF-Eingang der Vorselektion ist als F-Stecker mit 75 Ω ausgeführt. Der HF-Stecker ist durch eine leicht auswech-selbare 75-Ω-Buchse als Verschleißteil geschützt, so dass der R&S®FSH3-TV sofort wieder einsatzbereit ist.

R&S®FSH3-TV (serienmäßig) B, G, H, D/K, N, I, L, M/NTSC, M/PALR&S®FSHTV-K21 (Option) DVB-C (J.83/A/C), J.83/BR&S®FSHTV-K22 (Option) ATSC/8VSB

BILD 4 TV-Standards des

R&S®FSH3-TV.

HF-Ein-gang75 Ω

HF-Ein- /Ausgang

50 Ω

CCVS-AusgangTS- / ASI-AusgangExterner TriggerExterne Referenz 10 MHz

R&S®FSH3-TV

Steuer-schnitt-stelleVo

rsel

ektio

n R&

S®FS

HTV-

Z60

HF- / ZF-Board

Display

Kopfhörer

Main Board

Analog-TV-Demodulator

Digital-TV-Demodulator

TV Board

BILD 2 Blockdiagramm

des R&S®FSH3-TV.

BILD 3 Vorselektion

R&S®FSHTV-Z60.

43386/1

ATSC/8VSB Digital Terrestrial TV (US standard)BER Bit Error RatioC/N Carrier to NoiseCSO Composite Second OrderCTB Composite Triple BeatDTV Digital TVDVB-C Digital Video Broadcast – CableEVM Error Vector MagnitudeMER Modulation Error RatioTS-ASI Transport Stream-asynchronous Serial Interface

Die wichtigsten Abkürzungen

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Analoges TV lebt

Der fortschreitenden Digitalisierung zum Trotz ist analoges TV noch weit verbreitet und wird sicherlich weiterhin viele Jahre bestehen. Dem trägt der TV-Analysator R&S®FSH3-TV Rechnung. Standardmä-ßig stellt er eine Reihe analoger TV-Mes-sungen für die weltweit gebräuchlichs-ten TV-Standards zur Verfügung.

In der Betriebsart Measurement List zeigt der Analysator die Zustände von Bild- und Tonträger an und misst den Videosignal-Rauschabstand (BILD 5). Die Anzeige passt sich dem gewählten TV-Standard an. Im Modus Video Scope demoduliert er das Videosignal und stellt es im Zeitbereich am Messbildschirm dar (BILD 6). Markerfunktionen ermög-lichen Detailmessungen. An der BNC-Multifunktionsbuchse steht in den Modi Measurement List und Video Scope das demodulierte Videosignal zur Ansteue-rung eines TV-Monitors zur Verfügung. Das demodulierte Tonsignal kann über den beiliegenden Kopfhörer mitgehört werden.

Die Betriebsart Carrier Measurements misst präzise die Bild- und Tonträger. Die Geräteeinstellungen passen sich dem gewählten TV-Standard an. Als weitere Besonderheit verfügt der R&S®FSH3-TV über einen Videozeilen-Trigger, der im Modus Vision Modulation die Mes-sung der wichtigen Parameter Modu-lationstiefe und Restträger erlaubt. Am Messbildschirm kann die Bildträgerleis-tung einzelner Videozeilen komfortabel betrachtet werden.

Erweiterbar für DVB-C und ATSC

Der R&S®FSH3-TV kann jederzeit ein-fach und schnell für Messungen an digi-talen TV-Signalen aufgerüstet werden. Der Analysator präsentiert auf einen Blick die jeweils wesentlichen Betriebs-

parameter des gewählten DTV-Kanals zusammen mit Parametern wie MER, EVM oder BER (BILD 7). Zur weiteren Analyse des DTV-Signals dient das Kon-stellationsdiagramm (BILD 8), alle Para-meter und Messwerte werden parallel angezeigt.

Das demodulierte DTV-Signal steht am kombinierten BNC-Ausgang, der hier als TS-ASI-Ausgang dient, zur Weiterverar-beitung zur Verfügung. So lässt sich ein MPEG-2-Transportstrom-Analysator wie der R&S®DVM400 von Rohde&Schwarz für weiterführende Messungen anschlie-ßen.

Spezialist auch im Spektrum

Um die Eigenschaften eines TV-Sen-ders oder einer Kabelnetzanlage voll-ständig zu erfassen, sind außer den Messparametern, die die Qualität eines modulierten TV-Signals beschrei-ben, eine Reihe von Messungen im Fre-quenzspektrum erforderlich. Dafür stellt der R&S®FSH3-TV spezielle Einstellun-gen bzw. Messroutinen zur Verfügung, z.B. Messungen des Schulterabstands (BILD 9), C/N, CSO, CTB oder HUM.

Vom Spezialisten zum Allrounder

Ein umfangreiches Programm an optio-nalem Zubehör eröffnet vielfältige Mög-lichkeiten, den R&S®FSH3-TV optimal an die jeweiligen Aufgaben anzupassen. So sind diverse Leistungs- und Durch-gangsleistungsmessköpfe sowie die VSWR-Messbrücke R&S®FSH-Z2 erhält-lich. Mit der Messbrücke und der Option R&S®FSH-B1 lassen sich beispielsweise Kabelfehlstellenortungen durchführen und schlechte Verbindungsstellen oder beschädigte Kabel aufspüren.

Im R&S®FSH3-TV können serien-mäßig auch Antennenfaktoren hin-

terlegt werden. Mit einer geeigneten Messantenne, z.B. der R&S®HE200 von Rohde&Schwarz, lassen sich Versor-gungsmessungen erledigen.

Fazit

Der TV-Analysator R&S®FSH3-TV ist für TV-Messtechniker, die in den Bereichen Installation, Wartung und Service auf ein portables, universelles und zuverläs-siges Messgerät vertrauen müssen, eine hervorragende Lösung. Die Funktions-vielfalt, angefangen bei den speziellen TV-Messungen bis hin zu den universell einsetzbaren Funktionen machen den R&S®FSH3-TV zu einer zukunftssiche-ren und effizient einsetzbaren Investition, die in dieser kompakten Geräteklasse seinesgleichen sucht.

Werner Dürport

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

RUNDFUNKTECHNIK Analysatoren

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BILD 6 Betriebsart ANALOG TV RECEIVER – Video Scope.

BILD 8 Konstellationsdiagramm 256QAM.

Kurzdaten R&S®FSH3-TVDigital-TV-Empfänger (Option R&S®FSHTV-K21 für QAM, R&S®FSHTV-K22 für 8VSB)Modulationsverfahren 4/16/32/64/128/256QAM, 8VSBBandbreiten (je nach Standard) 6 MHz, 7 MHz und 8 MHzSymbolrate bei QAM / ATSC 2 bis 6,999 MHz / 10,762238 MHzEigen-MER (Equalizer ON) >35 dBAnalog-TV-ReceiverStandards B, G, H, D, K, I, L, M, N, Tonstandards IRT-A2, NICAM, BTSC, EIA-JVideobandbreiten je nach StandardEigen-S/N Video, bewertet nach CCIR Rec. 567 >50 dBSpektrumanalysatorFrequenzbereich 100 kHz bis 3 GHzAuflösebandbreiten 100 Hz bis 1 MHzVideobandbreiten 10 Hz bis 3 MHzEigenrauschanzeige typ. –135 dBm (100 Hz)IP3 typ. 13 dBmSSB-Phasenrauschen <–100 dBc (1 Hz) bei 100 kHz TrägerabstandSweep time (Span = 0 Hz) 1 ms bis 100 sDetektoren Sample, Max/Min Peak, Auto Peak, RMSPegelmessunsicherheit <1,5 dB, typ. 0,5 dBReferenzpegel –80 dBm bis +20 dBmAllgemeine DatenAbmessungen (B × H × T) 170 mm × 120 mm × 270 mmGewicht 2,7 kg

BILD 5 Betriebsart ANALOG TV RECEIVER – Measurement List.

BILD 7 Betriebsart DIGITAL TV RECEIVER.

BILD 9 Messung des Schulterabstandes eines DVB-T-Signals gemäß ETSI TR101290.

Weitere Informationen und Datenblatt unter www.rohde-schwarz.com

(Suchbegriff: FSH3-TV)

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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MPEG-2-Monitoring-System R&S®DVM

Videodecoder, DVB-H-Analyse und weitere neue FunktionenNeue Funktionen – praktische Einsatzmöglichkeiten

Die neue Streaming-Schnittstelle ermög-licht die Ausgabe ausgewählter Trans-portstromelemente in Echtzeit über die Netzwerkschnittstelle des Analysa-tor-Boards im R&S®DVM an eine vom Anwender gewählte Wiedergabe- oder Analyseapplikation. Diese Applikatio-nen können je nach Anwendung auf dem Rechner des R&S®DVM selbst oder

– dank des integrierten Routers – sogar auf einem beliebigen separaten PC im Netzwerk laufen. Durch dieses flexible Konzept ergeben sich neue Anwen-dungsmöglichkeiten: Live-Wiedergabe von Video-Elemen-

tarströmen über den Software-Video-decoder (Media-Player)

Video-Elementarstromanalyse Analyse und Wiedergabe von DVB-H-

Inhalten Write-to-File-Funktion zum Extrahie-

ren von Transportstromelementen und zum Speichern auf der Festplatte

Media PlayerDie Media-Player-Software kann einen auf der Bedienoberfläche des R&S®DVM ausgewählten Video-Elementarstrom live über den internen Rechner oder über einen externen PC im Netzwerk wiedergeben (BILD 1).

Läuft der Media Player auf einem R&S®DVM100 oder R&S®DVM400, so decodiert er die Video-Elementarströme in SDTV-Auflösung. Wird er auf einem externen, über Netzwerk angebundenen PC ausgeführt, können bei entsprechen-der Rechenleistung und Netzwerkan-bindung sogar HDTV-Video-Elementar-ströme in Echtzeit decodiert werden.

Elementary Stream AnalyzerDie bewährte Software Elementary Stream Analyzer® kann die vom R&S®DVM angezeigten MPEG-2-Video-Elementarströme analysieren. Dafür muss der Anwender lediglich den gewünschten Video-Elementarstrom auf der Bedienoberfläche auswählen und die Analyse starten. Die Software, die als Option R&S®DV-ESA für die Monitoring-Systeme erhältlich ist, stellt die Struk-tur eines Video-Elementarstroms, beste-hend aus Sequences, Groups und Pictu-res, übersichtlich als Baum dar und gibt Auskunft über die Inhalte der jeweiligen Header (BILD 2). Darüber hinaus zeigt die Software die Inhalte einzelner Makroblö-cke grafisch und numerisch an und ana-lysiert deren Bewegungsvektoren. Eine detaillierte Makroblock-Statistik und ein Bild-Decoder runden den Funktionsum-fang des Elementarstromanalysators ab.

DVB-H Time Slice Analyzer / MPE-FEC AnalyzerIn der Option Data Broadcast Analysis R&S®DVM-K11 ist der DVB-H Time Slice Analyzer enthalten, der in Echtzeit DVB-H-Inhalte extrahiert und analysiert. Um H.264- und andere Videoinhalte, die in den IP-Datagrammen eines DVB-H-Services enthalten sind, live wiederzuge-ben, kann der Time Slice Analyzer diese an den Media Player streamen. Der Anwender wählt den zu analysierenden oder wiederzugebenden DVB-H-Strom bequem von der Bedienoberfläche des R&S®DVM aus und startet die Analyse bzw. Wiedergabe.

Die Analyse ermittelt die Anzahl der Fehler vor und nach der FEC-Decodie-rung und erstellt eine genaue Statistik über das Timing und den Aufbau eines DVB-H-Bursts (BILD 3).

Die Familie der MPEG-2-Monitoring-

Systeme R&S®DVM, die sich durch

umfangreiche Überwachungs- und

Analysefunktionen auszeichnet, wird

noch vielseitiger. Neu hinzuge-

kommen sind eine leistungsfähige

Streaming-Schnittstelle, über die

einzelne Elemente eines Transport-

stroms externen Applikationen zur

Anzeige oder Analyse übergeben

werden können. Ein Software-Video-

decoder (Media Player) stellt Funk-

tionen zur Ansicht von Video- und

DVB-H-Inhalten bereit.

Weitere Informationen, Datenblätter und Flyer über die Familie R&S®DVM unter

www.rohde-schwarz.com (Suchbegriff: DVM)

Flyer Familie R&S®DVM

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

RUNDFUNKTECHNIK Monitoring-Systeme

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BILD 1 Video-Elementarströme können mit dem Media

Player live wiedergegeben werden.

BILD 2 Komfortable Untersuchung eines Video-Elementarstroms mit dem Elementary Stream Analyzer®.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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BILD 3 Analyse und Wieder-gabe von DVB-H- Inhalten mit Hilfe des DVB-H-Time- Slice- und MPE-FEC- Analysators.

Write to FileDie Applikation „Write to File“ ermög-licht das Speichern von Transportstrom-elementen in Echtzeit auf der lokalen Festplatte des Rechners im R&S®DVM. Die maximale Aufzeichnungsdauer für das vom Anwender auf der Bedien-oberfläche gewählte Transportstrom-element ist lediglich durch die Größe des freien Speicherplatzes auf der loka-len Festplatte begrenzt. Pakete mit einer bestimmten PID können auf diese Weise aus einem Transportstrom gefiltert und anschließend mit einem externen Werk-zeug analysiert werden. Die extrahierten Elementarströme stehen außerdem zur Weiterverarbeitung, beispielsweise zum Multiplexen neuer Transportströme mit Hilfe des Advanced Stream Combiners® (R&S®DV-ASC), zur Verfügung.

Fazit

Die Funktionen Media Player und „Write to File“ stehen allen Anwendern eines R&S®DVM50 / DVM100 oder DVM400 zur Verfügung. Für bereits ausgelieferte Geräte ist ein kostenloses Firmware-Update erhältlich. Optional lieferbar sind die Software Elementary Stream Ana-lyzer® (R&S®DV-ESA) und die Funktion DVB-H Time Slice Analyzer (Bestand-teil der Option Data Broadcast Analysis R&S®DVM-K11).

Die Streaming-Schnittstelle erwei-tert den Funktionsumfang der Familie R&S®DVM erheblich, denn sie bietet die detaillierte Analyse einzelner Transport-stromelemente oder deren Wiedergabe in Echtzeit. Das flexible Konzept ermög-

licht sogar Anwendungen wie die sehr rechenzeitintensive Echtzeitdecodierung und -wiedergabe von HDTV-Videos auf einem externen PC. Durch die Fähigkeit, ausgewählte Transportstromelemente zu speichern, können zudem weiterge-hende Untersuchungen mit individuel-len Analyse-Tools durchgeführt werden. Diese Erweiterungen bieten vor allem für Anwendungen in der Entwicklung eine bisher nicht erreichte Flexibilität und Analysetiefe.

Christian Zühlcke

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

RUNDFUNKTECHNIK Monitoring-Systeme

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TopSec-Verschlüsselungsgeräte

Gesicherte Kommunikation für weltweit operierende Unternehmen

Den gestiegenen Anforderungen

an eine sichere Kommunikation

entspricht die Rohde&Schwarz SIT

GmbH mit einem umfangreichen Port-

folio an Verschlüsselungsgeräten der

TopSec-Produktfamilie. Der praktische

Einsatz bei international operierenden

Unternehmen belegt die einfache

Handhabbarkeit und das hohe Sicher-

heitsniveau dieser Geräte. Und wie

man konzernweit die elektronische

Kommunikation vor unbefugtem

Zugriff schützt zeigt Rohde&Schwarz

selbst: Als eines der ersten deut-

schen Unternehmen sichert es alle

firmeninternen Kommunikations-

wege sowohl im Stammhaus als auch

in den Niederlassungen mit TopSec-

Verschlüsselungstechnik.

Wirtschaftsspionage schädigt Unternehmen

Reibungslose weltweite elektronische Kommunikation ist eine entscheidende Voraussetzung und ein unschätzbarer Wettbewerbsvorteil für den wirtschaft-lichen Erfolg global agierender Unter-nehmen. Die elektronische Kommunika-tion ist jedoch einer immensen Bedro-hung ausgesetzt, können doch Tele-fone, Faxe und E-Mails weltweit abge-hört werden. Und seriöse Quellen schät-zen, dass der Schaden durch Wirtschafts-spionage allein in Deutschland in die Milliarden geht.

Um zu verhindern, dass wertvolle Infor-mationen in falsche Hände gelangen, sind organisatorische, personelle und technische Maßnahmen zu ergreifen. Die praktikabelste technische Lösung zur Sicherung der Unternehmenskommuni-kation (Sprache, Fax und Video) besteht darin, TopSec-Verschlüsselungsgeräte vor die TK-Anlagen der Unternehmens-standorte zu schalten (Beispiel Seite 55).

TopSec sichert Vertraulichkeit

TopSec-Verschlüsselungsgeräte von Rohde&Schwarz (Übersicht Seite 55) sind in verschiedensten sicherheitskriti-schen Einsatzfällen in ISDN- und GSM-Netzen bereits langjährig erfolgreich im Einsatz. Ausdruck des hohen Sicher-heitsniveaus dieser Produktfamilie für die vertrauliche elektronische Kommu-nikation ist deren Zulassung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informa-tionstechnik (BSI) sowie deren Nutzung durch oberste Bundesbehörden und deutsche Großunternehmen.

Wie schützen TopSec-Geräte?

Alle Verbindungen zwischen den TK-Anlagen eines TopSec-gesicherten Unternehmens über das öffentliche ISDN für die interne Sprach-, Fax-, Video- und ggf. auch Datenkommunikation können automatisch ohne zusätzliche Handlun-gen der Nutzer verschlüsselt werden.

Das sehr hohe Niveau des Verschlüs-selungsverfahrens gewährleistet, dass eine Entschlüsselung durch Unbefugte in einer angemessenen Zeit unmöglich ist. Alle TopSec-Verschlüsselungsge-räte eines Unternehmens werden über das TopSec-Administratorsystem zen-tral verwaltet. Dies gewährleistet, dass die Verschlüsselungsgeräte aller Unter-nehmensstandorte mit gültigen Zerti-fikaten zur automatischen gegenseiti-gen Authentifikation für die Abwehr der sog. „Man in the Middle Attack“ ausge-stattet sind.

Verschlüsselte Sprachverbindungen zwi-schen den mit dem Handy TopSec GSM ausgestatteten mobilen Mitarbeitern und den Unternehmensstandorten ist bei Einsatz des TopSec 703+ ebenfalls möglich. Eine Ausnahme bilden dabei Standorte in Nordamerika, die – auf Grund des US-ISDN-Standards – mittels des Protokollkonverters ProCon in die Euro-ISDN-Verschlüsselung einbezogen werden müssen.

Die gesicherte externe Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden, die auch mit TopSec-Verschlüsselungsgerä-ten ausgestattet sind, ist ebenfalls mög-lich. In diesem Falle muss der Anwender lediglich eine entsprechende Vorwahl für die gewünschte verschlüsselte Ver-bindung verwenden.

Weitere Informationen, Datenblätter und Flyer mit Produktübersicht unter

www.sit.rohde-schwarz.com

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

KryptoprodukteKOMMUNIKATIONSSICHERHEIT

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TopSec-gesicherte Anwendungen

Verschlüsselte Sprach- und Faxverbin-dungen Innerhalb des Konzerns automatisch Zu Geschäftspartnern mit Krypto-Vor-

wahl Sprachverbindung zum Handy TopSec

GSM mit Krypto-Vorwahl

Verschlüsselte Videokonferenzen (VK) Innerhalb des Konzerns automatische

Erkennung der Verschlüsselung Zu Geschäftspartnern mit Krypto-Vor-

wahl.

Videokonferenzen werden i.d.R. unter Verwendung eines vorbereiteten VK-Telefonbuchs aufgebaut, in dem die gel-tenden Wahl-Regeln berücksichtigt sind.

Verschlüsselte DatenanwendungenAnwendungen, die über die TK-Anlage geschaltet sind, können Daten zu den mit TopSec ausgestatteten Partnern ver-schlüsselt übertragen.

Kommende verschlüsselte Rufe erken-nen die TopSec-Geräte automatisch, sie werden ggf. nach Prüfung des Zertifikats der rufenden Seite angenommen und nach Vereinbarung des Schlüssels zum gerufenen Teilnehmer durchgeschaltet.

Komfortabel verwaltet

Die Sicherheits- und Betriebsparame-ter der TopSec-Verschlüsselungsgeräte werden innerhalb einer Sicherheits-domäne, z.B. innerhalb eines Kon-zerns, von einem TopSec-Administra-tionssystem verwaltet. Der Betrei-ber richtet für jede Sicherheitsdomäne ein solches System ein und stattet es mit individuellen Zufallsprozessen aus. Jedes System ist einmalig und stellt das Trustcenter der TopSec-Sicherheitsdo-mäne dar. Die in einer Domäne initiali-sierten TopSec-Geräte können nicht von einem anderen Administrationssystem, auch nicht von einem des Herstellers, administriert werden.

Anwendung möglichst einfach

Sicherheitsanforderungen lassen sich am einfachsten durchsetzen, wenn die Anwender entsprechender Systeme nicht bei jeder Nutzung an eine spezielle Vorgehensweise zur Gewährleistung der Sicherheit gebunden sind – alles Erfor-derliche muss automatisch geschehen.

Einwahl-ListenDie TK-Anlagen eines Konzerns müssen in der Regel sowohl unverschlüsselte als auch verschlüsselte Kommunikationsver-bindungen ermöglichen. Darum können nicht einfach alle Kanäle der TK-Anlage für den ausschließlich verschlüssel-ten Betrieb mit TopSec-Geräten „dicht“ gemacht werden. Die automatische Her-stellung verschlüsselter Verbindungen lässt sich mit einer TopSec-Standort-Ein-wahl-Liste in der TK-Anlage erreichen. Solche Listen können nicht nur Stand-ort-bezogen sein, sondern auch für bestimmte Nutzergruppen, z.B. für das Management eines Konzerns, eingerich-tet werden.

Ende-zu-Ende-VerschlüsselungDie Standort-zu-Standort-Verschlüs-selung durch Vorschalten von TopSec-Geräten vor TK-Anlagen bewirkt einen hohen Schutz der Informationen bei der Übertragung über das öffentliche ISDN. Innerhalb der Standorte (also innerhalb des Konzerngeländes) ist die Kommu-nikation allerdings in der Regel unver-schlüsselt. Um auch diese Kommunika-tionspfade zu schützen, können zusätz-lich zur TopSec-Standort-zu-Stand-ort-Verschlüsselung die evtl. für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einge-setzten Geräte wie Optiset-E-Privacy-Module oder DSM-Fax-Geräte weiterhin genutzt werden. Wo gewünscht, lassen sich zusätzlich auch TopSec-703-Geräte für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung installieren.

Dr. Hartmut Ilse

Gesicherte Kommunikation bei Rohde&Schwarz: Vorne Siemens-Telefonanlage; im Hintergrund das Gestell mit den Verschlüsselungsgeräten TopSec 730.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

KOMMUNIKATIONSSICHERHEIT Kryptoprodukte

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Beispiel für die Verschlüsselung der gesamten Kommunikation eines weltweit operierenden Konzerns.

TopSec 703 und TopSec 703+Beides sind Verschlüsselungsgeräte für einen Euro-ISDN-S0-Basisanschluss. TopSec703+ dient auch zur Verschlüsselung der Kommunikation mit dem Handy TopSec GSM.

TopSec 730Verschlüsselungsgerät für einen Euro-ISDN-S2m-Primärmultiplexanschluss, über den z.B. größere TK-Anlagen an das ISDN angeschaltet sind.

TopSec GSMGSM-Telefon mit Verschlüsselung des GSM- und GSM/ISDN-Sprachverkehrs.

TopSec AdminDas TopSec-Administratorsystem wird auf einem per TopSec 703 am ISDN angeschlossenen PC installiert. Das System verwaltet die Sicherheits- und Betriebsparameter der TopSec-Verschlüsse-lungsgeräte innerhalb des Konzerns.

ProConProtokollkonverter zur Konvertierung von bis zu vier Uko-Anschlüssen des US-ISDN National 1 in bis zu 4 Euro-ISDN-S0-Anschlüsse zur Anschal-tung von z.B. bis zu vier Verschlüsselungsgeräten TopSec 703.

Übersicht der TopSec-Geräte für die Sicherung der Unternehmenskommunikation

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Zivile Funkkommunikation für die australische FlugsicherungSicherheit für 11 Prozent des weltweiten Luftraums

Airservices Australia ist für einen Luft-raum verantwortlich, der sich vom 2. bis zum 90. Breitengrad Süd und vom 75. bis zum 163. Längengrad Ost erstreckt. Dies sind zirka 11 Prozent des weltweiten Luftraums, mit einem Überwachungs-volumen von jährlich bis zu drei Millio-nen Inlands- und internationalen Flügen. Im oberen Luftraum werden zusätzlich Dienste für die Fluginformationsgebiete (Flight Information Regions, FIRs) der Solomon Inseln und Nauru angeboten.

Australien selbst verfügt über zwei FIRs mit den beiden Verkehrskontrollzentra-len in Brisbane und Melbourne. Diesen sogenannten Parent Centres sind Termi-nal Control Units (TCU) in Cairns, Sydney, Adelaide und Perth zugeordnet, die für die Flugverkehrskontrolle innerhalb der Nahverkehrsbereiche der größten Flug-häfen zuständig sind:

TCU Parent CentreCairns BrisbaneSydney MelbourneAdelaide MelbournePerth Melbourne

Insgesamt wird die Kommunikation zwi-schen den Zentralen und den Flugzeu-gen über 153 Bodenstationen mit ca. 470 VHF-Funkgeräten durchgeführt. Je nach erforderlicher Verfügbarkeit sind die Geräte in einfacher, doppelter oder sogar dreifacher Ausführung vorhanden. Die Lage der landesweiten Stationen zeigt BILD 2.

Die Geräte sind inzwischen ausgeliefert und werden innerhalb der nächsten zwei Jahre installiert. Da die in Europa gülti-gen Standards, nach denen sie entwi-ckelt und im allgemeinen auch weltweit betrieben werden, in Australien keine Gültigkeit haben, mussten sie gemäß den australisch/neuseeländischen Stan-dards erneut qualifiziert werden. Die Geräte konnten jedoch die zum Teil deut-lich schärferen Anforderungen in einer Reihe von zusätzlichen Tests nachwei-sen, so dass die Sende-/Empfangsanla-gen R&S®XU250A jetzt auch das austra-lische C-Tick-Zeichen – analog zum euro-päischen CE-Zeichen – tragen dürfen.

Voice Switching and Communication System

Darüber hinaus wird im Rahmen des australischen VHFSUP-Programms für die Verkehrszentralen ein Voice Swit-ching and Communication System (VSCS) von der Firma Frequentis in Wien geliefert – ein Unternehmen, mit dem Rohde&Schwarz in gemeinsamer Part-nerschaft bereits mehrere Projekte im Bereich der Flugsicherung durchge-führt hat. Zur Gewährleistung einer pro-blemlosen Inbetriebnahme des gesam-ten Kommunikationsprojektes stellte Rohde&Schwarz der Firma Frequen-tis einige Sende-Empfangsanlagen für umfangreiche Tests für Fernsteuerung und Überwachung zur Verfügung.

Dr. Rolf Springer

Rohde&Schwarz erhielt Ende 2003

von der NEC Australia Pty Ltd. den

Auftrag zur Lieferung von über 600

VHF-Sende-Empfangsgeräten des Typs

R&S®XU250A (BILD 1). Mit den Funk-

geräten wird Airservices Australia im

Rahmen des VHF System Upgrade

Projects (VHFSUP) das bestehende

Flugsicherungssystem des gesamten

Kontinents modernisieren. Ausschlag-

gebend für die Entscheidung zu

Gunsten Rohde&Schwarz waren

vor allem die Leistungsfähigkeit, die

Zuverlässigkeit sowie die geringen

Betriebskosten der Geräte.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

ReferenzFUNKKOMMUNIKATION

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CanberraMount MajuraMount Ginini

Darwin

Tindal

Limbunya

Doongan

Derby

Balgo Hills

Kilgour

Thursday Island

TelferPort Hedland

Geraldton,Geraldton TV

Billabong

Kalgoorlie

Caiguna

Meekathara

GlanayleWarburton Range

Alice Springs

Nullabour

Mount Burr

Mt Isa

Bedourie

AdelaideParafield

Summertown

CairnsSaddle MountainHann Tableland

Broken Hill

Mildura

Mount RumneyMount Wellington

Hobart

WynyardDevonport

Mount ReadLaunceston

Mount Barrow

Many PeaksTownsvilleTabletop

Hamilton IslandMackay

Mount BlackwoodSwampy Ridge

EungellaMount MacCartney

Mt William

CoomaBrown Mountain

Mallacoota

Melbourne AirportEssendon

Mount MacedonAvalon

MoorabbinArthurs Seat

St George

Mt Dowe

Mt Alma

Wagga WaggaFlackneyAlbury

Dederang

Coffs HarbourThe Round Mountain

Mount MoombilPoint LookoutPorters Camp

Mount Sandon

Berrico

Mt MowbullanOakey

Turkey Hill

SydneyBankstownMout TootieMount Edith

Mount HeatonCentre Point

Kings TablelandMt McAlister

CamdenWoronora

MaroochydoreMount GloriousMount Coot-tha

BrisbaneArcherfield

Mount Hardgrave

Passhendale

Sloping HummockBundaberg

Copenhagen Bend

SpringbrookCoolangattaMount Nardi

Ballina

Gove

Bellenden Kerr

Albany

ShentonRidge

Tarin Rock

Mount Keith

Ceduna

Kununurra

Halls CreekFitzroyCrossing

Shoal BayManingrida

MillingimbiJabiru

Groote Eylandt

Goochegoochera

Yulara

Kynuna

Normanton

Cooktown

Kintore

Birdsville

Tibooburra

Leigh Creek

Roma

Korreo

Mount Gambier

Whyalla Port MacquarieDubbo

King Island

Mt Bingar

Mt Bobbara

Mt Archer

Karratha

Broome

Learmonth

Carnarvon

NewmanParaburdoo

23 Mile Ridge

Esperance

Ayers Rock

Tennant Creek Cheviot Hills

MorningtonIsland

Weipa

MtTassie

Longreach

Oodnadatta

Woomera

Mt Canobolas

Mt Oxley

Charleville

Emerald

Jackson

Leonora

Moomba

Mount Singleton

Rockhampton

Tamworth

Woolpunda

Argyle

TheBluffNorth Block

Borthwick Hill

PerthParkervilleJandakot

Kalamunda

BILD 2 Eine Menge zu tun: Riesige Flächen (11 Prozent des weltweiten Luftraums) und zahlreiche Standorte kennzeichnen das Netz für die zivile Funkkommunikation der australischen Flugsicherung. Etwa zwei Jahre wird es dauern, bis alle Standorte mit den Funkgeräten von Rohde&Schwarz ausge-stattet sind. Kleinere Standorte mit weniger als vier Transceivern Große Stationen mit mehr als vier Transceivern

Weitere Informationen zum Komplett-programm für die Funkkommunikation

sowie Datenblatt zu den Funkgeräten der Serie 200 unter

www.rohde-schwarz.com

Datenblatt Serie 200

BILD 1 In 60 Ländern weltweit sind die Geräte der Serie 200 von Rohde&Schwarz im Einsatz und bewähren sich im täglichen Betrieb bei zivilen und militärischen Flugsicherungsorganisationen.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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20 Jahre erfolgreiche Zusam-menarbeit mit CHINA SRMC

Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Rohde&Schwarz im Bereich Radiomonitoring erfolgreich mit dem State Radio Monitoring Commit-tee (SRMC) in China zusam-men. Das war Anlass für einen Freundschaftsbe-such der bisher hochran-gigsten China-Delegation bei Rohde&Schwarz in München.

Geleitet wurde die Abordnung von Director General Mr. Zhang vom Ministerium für Informa-tionstechnologie in Peking. Director Zhang hatte erstmals die Direktoren der wichtigsten SRMC-Provinzbehörden Chinas gemeinsam auf eine Reise nach Deutschland eingeladen.

Das SRMC ist vergleichbar mit der deutschen Regulierungs-behörde für Telekommuni-kation und Post (RegTP). So betreibt das SMRC ein china-weites Netz von VHF-UHF-Pei-lern, um die hoheitlichen Aufga-ben, die im Rahmen der Interna-tional Telecommunication Union (ITU) vorgegeben sind, erfüllen zu können.

Neueste Generation von Flug-funkgeräten für den A400M

Rohde&Schwarz wird das militärische Transportflugzeug A400M mit Software Radios der Familie R&S®M3AR aus-statten.

Das Unternehmen hat im Januar mit EADS-CASA im Auftrag des Hauptauftragnehmers Airbus Military S.L. einen Vertrag als Exklusivlieferant abgeschlossen. Die europäische Organisation für Rüstungszusammenarbeit (OCCAR) wird stellvertretend für sieben europäische Natio-nen bis 2022 180 Flugzeuge des Typs A400M bei Airbus Military S.L. beschaffen. Mit der Einrüs-tung von vier VHF-UHF-Funk-geräten pro Flugzeug ist dieses Programm das größte militäri-sche Flugfunkprojekt Europas in dieser Dekade.

Die OCCAR hat den Auftrag im Namen der beteiligten Natio-nen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien, Bel-gien, Luxemburg und Türkei an die Airbus Military S.L. vergeben. Das erste der 180 Flugzeuge wird 2009 geliefert. Geplant sind zusätzlich bis zu 200 wei-tere Flugzeuge, die ebenfalls ab 2009 in andere Länder exportiert werden sollen.

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2005

Hameg unter neuem Dach

Mit Wirkung zum 1. April 2005 hat Rohde&Schwarz die Hameg GmbH übernom-men. Sämtliche Arbeitsplätze sowie Entwicklung, Produk-tion und Vertrieb sollen erhal-ten bleiben.

Durch die Übernahme des Main-hausener Messtechnik-Unter-nehmens Hameg erweitert Rohde&Schwarz sein Produkt-portfolio im unteren Preisseg-ment. Seit fast 50 Jahren steht der Name Hameg für eine Viel-zahl preisgünstiger und zuver-lässiger elektronischer Messge-räte. Seinen Markennamen wird Hameg als selbständiges Toch-terunternehmen beibehalten.

Karl Hartmann, der ehemalige Inhaber des traditionsreichen Unternehmens ist froh, sein Lebenswerk in guten Händen zu wissen: „Rohde&Schwarz ver-körpert das Best-Owner-Prinzip. Nachhaltige Unternehmenspoli-tik und der Erhalt von Know-how werden das Fortbestehen von Hameg sichern.“ Hartmann gibt das Unternehmen aus Alters-gründen auf.

Rohde&Schwarz gewinnt Großprojekt in den VAE

Rohde&Schwarz wird in den kommenden zwei Jahren das Kommunikationssys-tem der Streitkräfte der Ver-einigten Arabischen Emi-rate (VAE) modernisieren. Mit einem Volumen von mehr als 100 Mio. Euro konnte das Unternehmen den drittgröß-ten Auftrag auf der Indus-triemesse IDEX in Abu Dhabi vereinbaren. Auf der Delega-tionsreise mit Bundeskanzler Gerhard Schröder in die VAE wurde Geschäftsführer Man-fred Fleischmann dann offiziell der Vertrag übergeben.

Der Markt am Golf hat für deutsche Hersteller wie Rohde&Schwarz eine große Bedeutung. Die Kontakte des Unternehmens in die VAE sind bereits seit vielen Jahren inten-siv. So hat Rohde&Schwarz dort schon 1993 ein Service-Center zur Wartung, Kalibrierung und Instandsetzung für Mess- und Kommunikationsgeräte aufge-baut. Ein weiteres strategisch wichtiges Großprojekt konnte es im letzten Jahr für sich entschei-den: Den Auftrag, das gesamte Funkkommunikationssystem der Marine zu modernisieren.

Geschäftsführer Manfred Fleischmann nimmt von Staff Brigadier Obaid AlKitbi den Vertrag über 100 Mio. Euro entgegen. Im Hintergrund General Shaikh Mohammad und Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Größtes militärisches Flugfunkprojekt Europas in dieser Dekade: Das militärische Transportflugzeug A400M wird mit Software Radios von Rohde&Schwarz ausgerüstet.

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Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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Rohde&Schwarz sponsert EEEfCOM InnovationspreisRohde&Schwarz SIT GmbH

unterstützt „IT Security made in Germany“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) hat mit Unternehmen der deutschen IT-Sicherheits-industrie eine gemeinsame Exportinitiative „IT Security made in Germany“ gestartet. Auch die Rohde&Schwarz SIT GmbH ist an dem neu gegrün-deten Netzwerk beteiligt, das Exporte deutscher IT-Sicher-heitslösungen und -dienstleis-tungen in ausgewählte Ziel-regionen fördern soll.

Um die hohe Qualität der deut-schen Produkte und Dienst-leistungen in diesem Markt

Bundesinnenminister Schily in Deutschlands größtem Wissen-schafts- und Technologiepark

Mit rund 500 Gästen aus Poli-tik, Wirtschaft und Wissen-schaft fand am 23. Februar 2005 der Jahresempfang in Deutschlands größtem Wis-senschafts- und Technolo-giepark am Standort Berlin-Adlershof statt. Hauptredner war Minister Otto Schily, der die Kompetenz in der Krypto-technik am Standort und damit auch die Rohde&Schwarz SIT GmbH lobte.

„Adlershof ist ein ausgezeichne-ter Beweis dafür, dass Deutsch-land wirklich ein Land der Ideen ist“, so der Minister zu den dort ansässigen Unternehmen. Schily betonte ausdrücklich in einem persönlichen Gespräch mit SIT-Geschäftsführer Hen-ning Krieghoff den Beitrag der Rohde&Schwarz-Tochter zur nationalen Sicherheit.

Die WISTA-Management GmbH ist die Entwicklungs- und Betreibergesellschaft von Adlershof. Auf einer Fläche von 4,2 km2 arbeiten hier neben der Rohde&Schwarz SIT GmbH über

370 Unternehmen und zwölf außeruniversitäre wissenschaft-liche Institute. Zum Wissen-schafts- und Technologiepark zählen auch die naturwissen-schaftlichen Institute der Hum-boldt-Universität zu Berlin.

besser zur Geltung zu bringen, wird eine gemeinsame Dach-marke aufgebaut. „Die füh-rende Rolle Deutschlands auf dem Gebiet der IT-Sicherheit soll dadurch auch im Ausland kommuniziert werden“, erwar-tet der Geschäftsführer der Rohde&Schwarz SIT GmbH, Henning Krieghoff. Der Start-schuss für die Initiative fiel am 16. März bei einer Veranstaltung im BMWA.

R&S BICK Mobilfunk präsentiert sich auf ZVEI-Russland-Forum

Anlässlich der Beteiligung Russlands als Partnerland an der diesjährigen Hannover Messe hat der Zentralver-band Elektrotechnik und Elek-troindustrie e.V. (ZVEI) ein Russland-Forum veranstaltet. Experten und Vertreter deut-scher und russischer Firmen konnten gemeinsame Projekte aus den Bereichen Kommu-nikationsnetze, Prozesstech-nik, Verkehrstechnik und Ener-gietechnik vorstellen. Die R&S BICK Mobilfunk GmbH präsen-tierte sich in diesem Rahmen als Spezialist für professionel-len Mobilfunk und erfahrener Partner für PMR-Projekte in Russland.

Das Tochterunternehmen von Rohde&Schwarz war gemein-sam mit Sergey Frank von Kien-baum Executive Consultants und Dr. Valery Degtyarev, General-direktor der russischen Firma TETRASVYAZ, als Vertreter für das Thema Kommunikations-netze eingeladen. Die R&S BICK Mobilfunk engagiert sich seit Mitte der 1990er Jahre in Russ-land und hat bereits deutliche Vertriebserfolge in den Berei-chen öffentliche Sicherheit, Transport und Verkehr sowie Energieversorgung erzielt. Unter anderem beabsichtigt sie, sich an TETRARUS zu beteiligen, einem Programm zum Aufbau

Die Fachmesse EEEfCOM der GEROTRON Commu-nication GmbH findet vom 29. bis 30. Juni 2005 in Ulm statt. Aus diesem Anlass wird auch der unter anderem von Rohde&Schwarz gesponserte EEEfCOM Innovationspreis 2005 ausgeschrieben.

Er richtet sich an Wissenschaft-ler und Ingenieure, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Kommunikationstechnologie geleistet haben. Dies betrifft alle Bereiche innovativer Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informationsübertragungs-technik und der Informations-elektronik. Bei der Prämierung wird auch die praxisrelevante Umsetzbarkeit berücksichtigt.

Rohde&Schwarz stiftet für die Innovationspreisträger ein zukunftsweisendes Gerät aus seiner breiten Palette für Mess-technik.

Weitere Informationen für Bewerber unter www.gerotron.de

Bundesinnenminister Schily auf einer Podiumsdiskusion beim Jahres-empfang in Deutschlands größtem Wissenschafts- und Technologiepark am Standort Berlin-Adlershof. Zweiter von links: Geschäftsführer Henning Krieghoff der Rohde&Schwarz SIT GmbH.

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eines landesweiten professio-nellen Mobilfunknetzes in Russ-land. Dieses Projekt unter der Leitung des russischen Ministe-riums für IT und Kommunikation wurde von Dr. Valery Degtyarev auf dem Forum näher vorgestellt.

Neues von Rohde&Schwarz Heft 186 (2005/ II)

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