NEUORDNUNG DER BERUFE IN DER VERMESSUNGSTECHNIKER / … · RPD; Lothar Zindel, ver.di;...

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Die Ausbildungsstruktur in der Geoinformationstechnologie Die Ausbildungen gliedern sich wie folgt: für beide Ausbildungsberufe in gemeinsame Qualifika- tionen über 12 Monate im ersten Ausbildungsjahr für jeden Ausbildungsberuf in spezifische Qualifikationen so wie im Ausbildungsberuf Vermessungstechniker in die Fach- richtungen a) Vermessung und b) Bergvermessung Die Ausbildungsdauer beträgt für beide Berufe je drei Jahre. Zur Prüfungsstruktur Die Zwischenprüfung nach dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt gemeinsam für beide Berufe, die Abschlussprüfungen erfolgen getrennt mit unterschiedlichen Fragestellungen und Schwer- punkten. Motivation zur Neuordnung Der Bedarf zur Neuordnung der bisherigen Ausbildungsberufe Vermessungstechniker/in und Kartograph/in ergab sich durch technische Entwicklungen in den Betrieben und Verwaltun- gen, die in den alten Ausbildungsordnungen der 90 Jahre nicht abgedeckt waren, wie Geodateninfrastrukturen, GPS, Ferner- kundung, Photogrammetrie, Geoinformations- und Navigati- onsanwendungen, Web-Mapping usw. Durch die Bildung der neuen Berufsgruppe Geoinformationstechnologie können die Gemeinsamkeiten beider Berufe deutlich dargestellt werden. Charakterisierung der Berufe Geomatiker/innen beherrschen den Gesamtprozess des Geo- datenmanagements, also den Umgang mit digitalen und ana- logen Geodaten von deren Erfassung über vielfältige Verar- beitungsschritte bis hin zur Visualisierung. Es werden dabei erstmalig auch die Bereiche Fernerkundung, Photogramme- trie und GIS zusammen mit den Anforderungen an das Ver- messungswesen und die Kartographie in einem staatlich aner- kannten Beruf zusammengeführt. Die aktualisierte Ausbildung zum/r Vermessungstechniker/in zeichnet sich neben der Vermittlung der Grundlagen des Geo- datenmanagements durch vertiefte vermessungsbezogene Erfassungs- und Berechnungskompetenzen aus. Neu hinzu- gekommen sind Kompetenzen in den Bereichen der Industrie- und Überwachungsvermessung. Bei der Vermessungstechnik findet im dritten Ausbildungsjahr eine Spezialisierung in die Fachrichtungen Vermessung bzw. Bergvermessung statt. Die beiden Berufe Geomatiker/in und Vermessungstechniker/ in sind dadurch verbunden, dass im ersten Ausbildungsjahr ge- meinsame Qualifikationen vermittelt werden und auch der Be- rufsschulunterricht gemeinsam stattfinden kann. NEUORDNUNG DER BERUFE IN DER GEOINFORMATIONSTECHNOLOGIE 1. 2. 3. Jahr 1 Jahr 3 Jahr 2 Abschlussprüfung Zwischenprüfung Gemeinsame Qualifikation Spezifische Qualifikation Geomatiker Spezifische Qualifikation Vermessung Ver- mes- sung Fachrichtungen Berg- vermes- sung

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Die Ausbildungsstruktur in der Geoinformationstechnologie

Die Ausbildungen gliedern sich wie folgt:für beide Ausbildungsberufe in gemeinsame Qualifika-tionen über 12 Monate im ersten Ausbildungsjahrfür jeden Ausbildungsberuf in spezifische Qualifikationen so wieim

Ausbildungsberuf Vermessungstechniker in die Fach-richtungen

a) Vermessung undb) Bergvermessung

Die Ausbildungsdauer beträgt für beide Berufe je drei Jahre.

Zur Prüfungsstruktur

Die Zwischenprüfung nach dem ersten Ausbildungsjahr erfolgt gemeinsam für beide Berufe, die Abschlussprüfungen erfolgen getrennt mit unterschiedlichen Fragestellungen und Schwer-punkten.

Profilgebende Qualifikationen

Die Berufsausbildung soll angehende Vermessungstechniker/-innen der Fachrichtung Bergvermessung auf die Ausführung qualifizierter Vermessungsarbeiten in allen über- und untertä-gigen Bergbauzweigen und im Bereich der freiberuflich tätigen Markscheider vorbereiten.Vermessungstechnische Aufgaben der Fachrichtung Bergver-messung sind zum Beispiel:

Lagerstättenbearbeitung, insbesondere deren geometrischeProjektionAufmessen der Situation in Bergwerksbetrieben sowie Aus-werten, Berechnen und Visualisieren dieser MessungenUnterstützung der Bergbauplanung durch rissliche und kartographische UnterlagenAngaben von Richtungen und Abstecken von Solllinien für den Bergbaubetriebvermessungstechnische Dienstleistungen bei Reparatur-arbeiten und Bauvorhaben im BergwerksbetriebInventurmessungen von Halb- und Fertigprodukten, Volu-men- und Massenberechnungen

Für die Geodatenerfassung sind neben den klassischen Ver-messungsinstrumenten auch die Methoden der Satellitenver-messung und Fernerkundung sowie die geophysikalischen Messverfahren von Bedeutung. Die Weiterverarbeitung der Geodaten erfolgt mittels moderner CAD- und Geoinformations-systemen. Zu den Vermessungsarbeiten gehören weiterhin das Prüfen und Warten der Vermessungsinstrumente.

VERMESSUNGSTECHNIKER / INFACHRICHTUNG BERGVERMESSUNG

Motivation zur Neuordnung

Der Bedarf zur Neuordnung der bisherigen Ausbildungsberufe Vermessungstechniker/in und Kartograph/in ergab sich durch technische Entwicklungen in den Betrieben und Verwaltun-gen, die in den alten Ausbildungsordnungen der 90 Jahre nicht abgedeckt waren, wie Geodateninfrastrukturen, GPS, Ferner-kundung, Photogrammetrie, Geoinformations- und Navigati-onsanwendungen, Web-Mapping usw. Durch die Bildung der neuen Berufsgruppe Geoinformationstechnologie können die Gemeinsamkeiten beider Berufe deutlich dargestellt werden.

Charakterisierung der Berufe

Geomatiker/innen beherrschen den Gesamtprozess des Geo-datenmanagements, also den Umgang mit digitalen und ana-logen Geodaten von deren Erfassung über vielfältige Verar-beitungsschritte bis hin zur Visualisierung. Es werden dabei erstmalig auch die Bereiche Fernerkundung, Photogramme-trie und GIS zusammen mit den Anforderungen an das Ver-messungswesen und die Kartographie in einem staatlich aner-kannten Beruf zusammengeführt. Die aktualisierte Ausbildung zum/r Vermessungstechniker/in zeichnet sich neben der Vermittlung der Grundlagen des Geo-datenmanagements durch vertiefte vermessungsbezogene Erfassungs- und Berechnungskompetenzen aus. Neu hinzu-gekommen sind Kompetenzen in den Bereichen der Industrie- und Überwachungsvermessung. Bei der Vermessungstechnik findet im dritten Ausbildungsjahr eine Spezialisierung in die Fachrichtungen Vermessung bzw. Bergvermessung statt. Die beiden Berufe Geomatiker/in und Vermessungstechniker/in sind dadurch verbunden, dass im ersten Ausbildungsjahr ge-meinsame Qualifikationen vermittelt werden und auch der Be-rufsschulunterricht gemeinsam stattfinden kann.

Impressum: Redaktionskollegium: Dr. Peter Aschenberner, DGfK / VKViD; Dr. Hubertus Brauer, BDVI; Richard Euler, RWE; Michael Frischkorn, ver.di; Werner Guder, DMV / RWE; Dr. Ernst Jäger, LGN Hannover / AdV; Christian Keller, BKG; Dr. Klaus-Ulrich Komp, DGPF / EFTAS; Burkhard Kreuter, VDV; Dr. Frieder Tonn, K+S; Hart-mut Loewenthal, ver.di; Werner Maedicke, ver.di; Hartmut Müller, RLPK; Margret Prietsch, BSZ; Ulrich Rehwald, SV; Oliver Schmechtig, IGVB; Klaus Skindelis,RPD; Lothar Zindel, ver.di; Fotonachweis: LGN Niedersachsen, Keller/BKG, Guder/RWE, EFTAS, ESA, Fotalia, Lehmann/BDVI, Pilhatsch/BDVI, BDVI

Das Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit umfasst u.a. das:

Erfassen und Beschaffen sowie Verarbeiten, Verwalten und Visualisieren von GeodatenBeherrschen der Messinstrumente und Anwenden vermes-sungstechnischer Methoden und ErhebungsverfahrenAusführen von Aufträgen unter Berücksichtigung der spezi-fischen Rechts- und VerwaltungsvorschriftenAnfertigen und Nachtragen von Bestandteilen des berg-männischen Risswerkes mittels KonstruktionsprogrammenDurchführen bergbauspezifischer Messungen und deren AuswertungErfassen und Darstellen und Abstecken von Lagerstätten und geologischer und tektonischer Gegebenheiten

Dabei sind Verantwortungsbereitschaft und Qualitätssiche-rung sowie Kommunikations- und Teamfähigkeit bei den be-sonderen Arbeitsbedingungen und Sicherheitsanforderungen im Bergbau von großer Bedeutung.

Einsatzbereiche

Vermessungstechniker/innen der Fachrichtung Bergvermes-sung arbeiten in Unternehmen der Rohstoffgewinnung des Bergbaus (Stein- und Braunkohle, Kali und Salz), in Erdöl- und Erdgasförderbetrieben, in Ingenieur- und Vermessungsbüros und Bergbehörden, sowie im Brunnen- und Tunnelbau. Sie tra-gen dazu bei, zuverlässige Daten über den jeweiligen Betrieb und dessen Rohstoffvorkommen zu erhalten.

NEUORDNUNG DER BERUFE IN DER

GEOINFORMATIONSTECHNOLOGIE

www.dmv.de

1.

2.

3.

Jahr 1

Jahr 3

Jahr 2

Abschlussprüfung

Zwischenprüfung

Gemeinsame Qualifikation

Spezifische QualifikationGeomatiker Spezifische

QualifikationVermessung

Ver-mes-sung

Fachrichtungen

Berg-vermes-sung

Profilgebende Qualifikationen

Für das Berufsbild der Geomatik liegt die Priorität in der Ver-mittlung einer breiten Prozesskette von der Geodatenerfas-sung über die Weiterverarbeitung (Interpretation, Integration, Analyse, Speicherung) bis zur Visualisierung und dem Marke-ting. Der neu geschaffene Beruf Geomatiker/in fängt nicht nur die wichtigen Inhalte aus dem nicht mehr angebotenen Beruf Kartograph/in auf, sondern nimmt neben den wichtigen Ele-menten der Vermessungstechnik auch wesentliche Inhalte aus der Photogrammetrie und Fernerkundung auf. Das Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit umfasst:

Erfassen und Beschaffen von GeodatenVerarbeiten, Verwalten und Veranschaulichen von GeodatenModellieren von Geodaten und Aufbereiten in unterschiedli-che Formate für verschiedene Medien Nutzen der Informations- und Kommunikationssysteme der Geomatikkundenorientiertes Durchführen von Aufträgen unter Ver- wendung von Geodaten Mitwirken in der Kundenberatung und Anwenden von Mar-ketingstrategien Anwenden von Methoden der visuellen Kommunikation und grafischen Gestaltung von Karten und Beherrschen der Vermittlung und Darstellung komplexer räumlicher Sach-verhalteUmsetzen von Geodaten in Karten, Präsentationsgrafiken und multimediale Produkte Anwenden von Informations- und KommunikationstechnikenBeachten der berufsbezogenen Rechts- und Verwaltungs-vorschriften

GEOMATIKER / GEOMATIKERIN

Anwenden naturwissenschaftlicher und mathematischer Grundlagen der Geoinformationstechnologieteamorientiertes und qualitätssicherndes Arbeiten

Einsatzbereiche

Geomatiker und Geomatikerinnen sind Fachleute für Geoinfor-mation und gestalten die Prozesse des Geodatenmanagements. Sie arbeiten im öffentlichen Dienst oder in privatwirtschaftli-chen Firmen der Geoinformationsbranche, beispielweise

in Dienststellen des Vermessungs-, Kataster- und Geo-informationswesensin Betrieben und Verlagen der Kartographiein Betrieben der Fernerkundungin Betrieben und Dienststellen mit Anwendung von Geo-informationssystemen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass in den nächsten Jahren weitere Anwendungsbranchen Geomatiker/innen einstellen und ausbilden können. Die Bereiche der Navigation für Fußgän-ger, Fahrradfahrer und Sondertransporte durch neue Galileo-Anwendungen sind da ebenso zu nennen wie Telematikanwen-dungen im Warenhandel und technische Datenverarbeitungen in der Geographie. Neue Tätigkeitsfelder werden sich auch durch europäische Richtlinien zur Umweltüberwachung, zur Nahrungsmittelüberwachung und zur CO²-Senkung ergeben sowie zum globalen Geodatenmanagement, um bessere Vor-hersagen bei drohenden Naturkatastrophen zu ermöglichen.

FAQs und weitere Informationen siehe www.geomatiker.com oder www.geomatiker.info

VERMESSUNGSTECHNIKER / INFACHRICHTUNG VERMESSUNG

Profilgebende Qualifikationen

Der aktualisierte Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in folgt nicht nur der technologischen Entwicklung in der Mess-technik (Laservermessung, GNNS, hybride Meßsysteme usw.) und der digitalen Weiterverarbeitung von Daten, sondern bein-haltet auch völlig neue Lerninhalte (u.a. Grundlagen der Geo-informationstechnologie), neue Ausbildungsstrukturen, neue Prüfungsinhalte und Prüfungsmethoden. Dabei handelt es sich um einen neuen Beruf mit einem bekannten Namen. Die neue Berufsausbildung ist so aufgebaut, dass Ingenieurbüros für Vermessungstechnik, Öffentlich bestellte Vermessungsin-genieure und öffentliche Dienststellen des Vermessungswe-sens diese Ausbildung auch leisten können. Die Ausbildung soll junge Menschen befähigen, nicht nur die ganzheitlichen Prozesse der Vermessung zu beherrschen, sondern alle Facet-ten des Berufes zu verstehen und anzuwenden. Die Prozess-orientierung der Ausbildung führt dazu, dass von der Aufgaben-stellung bis zum Endprodukt wie z.B. der Bereitstellung oder Visualisierung von Geodaten der gesamte Prozess verstanden, beherrscht und umgesetzt werden kann. Dazu werden Umset-zungshilfen erarbeitet, die zu jedem Ausbildungsbereich Erläu-terungen und Beispiele enthalten.

Das Profil

Grundlagen der Geoinformation und des Geodatenmanage-ments Erfassen, Beschaffen, Bearbeiten und Visualisieren von GeodatenVermessungstechnische Methodik und Durchführung von vermessungstechnischen Berechnungen

Anwendung von Informations- und Kommunikations-systemen Liegenschaftskataster, Bau- und Bodenordnung, Grund-stückswertermittlungDurchführen von technischen VermessungenBeachten berufsbezogener Rechts- und Verwaltungsvor-schriftenAnwenden naturwissenschaftlicher und mathematischer Grundlagen der Geoinformationstechnologieteamorientiertes und qualitätssicherndes Arbeiten

Die Einsatzbereiche

Vermessungstechniker/innen sind Fachleute für Geodatenpro-zesse mit dem Schwerpunkt eigener Datenerhebung (Vermes-sung) und der Übertragung von Geodaten in die Örtlichkeit. Die Visualisierung von Geodaten oder Kenntnisse von GIS-Syste-men und im Geodatenmanagement sind Bestandteile des er-lernten Berufes.Sie arbeiten eigenverantwortlich u.a. bei Öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren, in Vermessungs- und Ingenieurbü-ros, im Bereich der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst.Darüber hinaus ist zu erwarten, dass zukünftige Bereiche der Vermessung und der Geoinformation in der Industrie und der Logistik stärker nachgefragt werden.Durch diese Ausbildung verstehen Vermessungstechniker/in-nen die Prozesse der Geoinformation und wenden diese an. So-viel messen wie nötig, so genau wie erforderlich und so wirt-schaftlich wie möglich. Vermessungstechniker/in ist ein neuer Beruf in einer langen Tradition.

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http://ausbildung.vdv-online.de

Profilgebende Qualifikationen

Für das Berufsbild der Geomatik liegt die Priorität in der Ver-mittlung einer breiten Prozesskette von der Geodatenerfas-sung über die Weiterverarbeitung (Interpretation, Integration, Analyse, Speicherung) bis zur Visualisierung und dem Marke-ting. Der neu geschaffene Beruf Geomatiker/in fängt nicht nur die wichtigen Inhalte aus dem nicht mehr angebotenen Beruf Kartograph/in auf, sondern nimmt neben den wichtigen Ele-menten der Vermessungstechnik auch wesentliche Inhalte aus der Photogrammetrie und Fernerkundung auf. Das Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit umfasst:

Erfassen und Beschaffen von GeodatenVerarbeiten, Verwalten und Veranschaulichen von GeodatenModellieren von Geodaten und Aufbereiten in unterschiedli-che Formate für verschiedene Medien Nutzen der Informations- und Kommunikationssysteme der Geomatikkundenorientiertes Durchführen von Aufträgen unter Ver- wendung von Geodaten Mitwirken in der Kundenberatung und Anwenden von Mar-ketingstrategien Anwenden von Methoden der visuellen Kommunikation und grafischen Gestaltung von Karten und Beherrschen der Vermittlung und Darstellung komplexer räumlicher Sach-verhalteUmsetzen von Geodaten in Karten, Präsentationsgrafiken und multimediale Produkte Anwenden von Informations- und KommunikationstechnikenBeachten der berufsbezogenen Rechts- und Verwaltungs-vorschriften

GEOMATIKER / GEOMATIKERIN

Anwenden naturwissenschaftlicher und mathematischer Grundlagen der Geoinformationstechnologieteamorientiertes und qualitätssicherndes Arbeiten

Einsatzbereiche

Geomatiker und Geomatikerinnen sind Fachleute für Geoinfor-mation und gestalten die Prozesse des Geodatenmanagements. Sie arbeiten im öffentlichen Dienst oder in privatwirtschaftli-chen Firmen der Geoinformationsbranche, beispielweise

in Dienststellen des Vermessungs-, Kataster- und Geo-informationswesensin Betrieben und Verlagen der Kartographiein Betrieben der Fernerkundungin Betrieben und Dienststellen mit Anwendung von Geo-informationssystemen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass in den nächsten Jahren weitere Anwendungsbranchen Geomatiker/innen einstellen und ausbilden können. Die Bereiche der Navigation für Fußgän-ger, Fahrradfahrer und Sondertransporte durch neue Galileo-Anwendungen sind da ebenso zu nennen wie Telematikanwen-dungen im Warenhandel und technische Datenverarbeitungen in der Geographie. Neue Tätigkeitsfelder werden sich auch durch europäische Richtlinien zur Umweltüberwachung, zur Nahrungsmittelüberwachung und zur CO²-Senkung ergebensowie zum globalen Geodatenmanagement, um bessere Vor-hersagen bei drohenden Naturkatastrophen zu ermöglichen.

FAQs und weitere Informationen siehe www.geomatiker.info

VERMESSUNGSTECHNIKER / INFACHRICHTUNG VERMESSUNG

Profilgebende Qualifikationen

Der aktualisierte Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in folgt nicht nur der technologischen Entwicklung in der Mess-technik (Laservermessung, GNNS, hybride Meßsysteme usw.) und der digitalen Weiterverarbeitung von Daten, sondern bein-haltet auch völlig neue Lerninhalte (u.a. Grundlagen der Geo-informationstechnologie), neue Ausbildungsstrukturen, neue Prüfungsinhalte und Prüfungsmethoden. Dabei handelt es sich um einen neuen Beruf mit einem bekannten Namen. Die neue Berufsausbildung ist so aufgebaut, dass Ingenieurbüros für Vermessungstechnik, Öffentlich bestellte Vermessungsin-genieure und öffentliche Dienststellen des Vermessungswe-sens diese Ausbildung auch leisten können. Die Ausbildung soll jungen Menschen befähigen, nicht nur die ganzheitlichen Prozesse der Vermessung zu beherrschen, sondern alle Facet-ten des Berufes zu verstehen und anzuwenden. Die Prozess-orientierung der Ausbildung führt dazu, dass von der Aufgaben-stellung bis zum Endprodukt wie z.B. der Bereitstellung oder Visualisierung von Geodaten der gesamte Prozess verstanden, beherrscht und umgesetzt werden kann. Dazu werden Umset-zungshilfen erarbeitet, die zu jedem Ausbildungsbereich Erläu-terungen und Beispiele enthalten.

Das Profil

Grundlagen der Geoinformation und des Geodatenmanage-ments Erfassen, Beschaffen, Bearbeiten und Visualisieren von GeodatenVermessungstechnische Methodik und Durchführung von vermessungstechnischen Berechnungen

Anwendung von Informations- und Kommunikations-systemen Liegenschaftskataster, Bau- und Bodenordnung, Grund-stückswertermittlungDurchführen von technischen VermessungenBeachten berufsbezogener Rechts- und Verwaltungsvor-schriftenAnwenden naturwissenschaftlicher und mathematischerGrundlagen der Geoinformationstechnologieteamorientiertes und qualitätssicherndes Arbeiten

Die Einsatzbereiche

Vermessungstechniker/innen sind Fachleute für Geodatenpro-zesse mit dem Schwerpunkt eigener Datenerhebung (Vermes-sung) und der Übertragung von Geodaten in die Örtlichkeit. Die Visualisierung von Geodaten oder Kenntnisse von GIS-Syste-men und im Geodatenmanagement sind Bestandteile des er-lernten Berufes.Sie arbeiten eigenverantwortlich u.a. bei Öffentlich bestellten Vermessungsingenieuren, in Vermessungs- und Ingenieurbü-ros, im Bereich der Wirtschaft und im öffentlichen Dienst.Darüber hinaus ist zu erwarten, dass zukünftige Bereiche der Vermessung und der Geoinformation in der Industrie und der Logistik stärker nachgefragt werden.Durch diese Ausbildung verstehen Vermessungstechniker/in-nen die Prozesse der Geoinformation und wenden diese an. So-viel messen wie nötig, so genau wie erforderlich und so wirt-schaftlich wie möglich. Vermessungstechniker/in ist ein neuer Beruf in einer langen Tradition.

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www.ausbildung.vdv-online.de

Ausbildung in Nordrhein-Westfalen

Geomatiker/in Vermessungstechniker/in Fachrichtung Vermessung Vermessungstechniker/in Fachrichtung Bergvermessung

Ausbildung Geomatiker/in

Die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in ist in Nordrhein-Westfalen bei

folgenden Ausbildungsstellen möglich:

Kreise und kreisfreie Städte als untere Umweltbehörden,

Planungsämter, Katasterbehörden

Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und

Münster

Firmen und Dienststellen mit eigenen Geoinformationsstellen

Firmen und Verlage der Kartographie

Firmen der Fernerkundung

Öffentlich bestellte Vermessungsingenieurinnen und Vermes-

sungsingenieure

Die schulische Ausbildung erfolgt im 1. Ausbildungsjahr gemeinsam mit den Auszubildenden zum/zur Vermessungstechniker/in in verschiedenen Berufskollegs. Ab dem 2. Ausbildungsjahr findet sie in Landesfachklassen in Bonn oder Hagen statt.

Ausbildung Vermessungstechniker/in

Fachrichtung Vermessung

Die Ausbildung zum/zur Vermessungstechniker/in in der Fach-

richtung Vermessung ist in Nordrhein-Westfalen bei folgenden

Ausbildungsstellen möglich:

Kreise und kreisfreie Städte als Katasterbehörden

Öffentlich bestellte Vermessungsingenieurinnen und Vermes-

sungsingenieure

Bezirksregierungen Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und

Münster

öffentliche Stellen mit eigenen Vermessungsstellen

gewerbliche Vermessungsbüros und Betriebe der Bauwirtschaft

Die schulische Ausbildung erfolgt durch Berufskollegs in Bielefeld, Bonn, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Hagen, Köln, Mönchengladbach und Recklinghausen; für Auszubildende mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit Schwerpunkt Hören und Kommunikation im Berufskolleg in Essen.

Ausbildung Vermessungstechniker/in

Fachrichtung Bergvermessung

Die Ausbildung zum Vermessungstechniker/in in der Fachrichtung

Bergvermessung ist in Nordrhein-Westfalen bei folgenden Ausbil-

dungsstellen möglich:

Markscheidereien

Unternehmen des Bergbaus und der Rohstoffgewinnung

Architektur- und Ingenieurbüros

Die schulische Ausbildung kann im 1. und 2. Ausbildungsjahr

gemeinsam mit den Auszubildenden zum/zur Vermessungstechni-

ker/in Fachrichtung Vermessung erfolgen. Ab dem 3. Ausbildungs-

jahr ist zentral das Berufskolleg Platz der Republik für Technik und

Medien in Mönchengladbach zuständig.

Zuständige Stelle für die Berufsausbildung

Für die Ausbildungsberufe Geomatiker/in und Vermessungstechni-

ker/in im öffentlichen Dienst sind die Bezirksregierungen Arnsberg,

Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster die jeweils zuständigen

Stellen für die Beratung und Durchführung nach dem Berufsbil-

dungsgesetz. Für den Ausbildungsberuf Vermessungstechniker/in in

der Fachrichtung Bergvermessung ist dies ausschließlich die

Bezirksregierung Arnsberg.

Mehr Infos unter:

www.geodaesie.nrw.de www.arbeitsplatz-erde.de

Impressum: Redaktionskollegium. Dr. Peter Aschenberner, DGfK / VkViD; Dr. Hubertus Brauer, BDVI; Richard Euler, RWE; Michael Frischkorn, ver.di; Werner Guder,

DMV / RWE; Dr. Ernst Jäger, LGN Hannover / AdV; Christian Keller, BKG; Dr. Klaus-Ulrich Komp, DGPF / EFTAS; Burkhard Kreuter, VDV; Dr. Frieder Tonn, K + S; Hart-

mut Loewenthal, ver.di; Werner Maedicke, ver.di; Hartmut Müller, RLPK; Margret Prietsch, BSZ; Ulrich Rehwald, SV; Oliver Schmechtig, IGVB; Klaus Skindelis

RPD; Lothar Zindel, ver.di, Fotonachweis: LGN Niedersachsen, Keller/BKG, EFTAS, ESA, Fotalia, Lehmann/BDVI, Pilhatsch/BDVI, BDVI, Land NRW

Ergänzung zum Impressum: Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen, 40190 Düsseldorf, Tel.: +49 (0)211 / 871-01

Inhaltliche Anpassung des originären Flyers für die Bedürfnisse einer speziellen Variante für Nordrhein-Westfalen mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber

(redaktionelle Änderungen auf Seite 1–3, inhaltlich neue Fassung auf Seite 4)

Stand: Mai 2014