Neuropsychology INAPIC Von Hirnprozessen zum Lernen€¦ · NW Olten 10.11.2010,,© Prof. Dr. Lutz...

NW Olten 10.11.2010,,© Prof. Dr. Lutz Jäncke

Neuropsychology INAPIC

1

Von Hirnprozessen zum Lernen

Prof. Dr. Lutz JänckeUniversität Zürich

Lehrstuhl für Neuropsychologie

1Donnerstag, 18. November 2010



Gliederung

PrologGehirn = Netzwerk

Anatomie und Plastizität

Reifung - Anatomie und Funktion

Selbstdisziplin oder IQ ?

Gedächtnis

Lernen und das Gehirn

Unterschiedliche Arten des Lernens

Epilog




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




4

Leistungen des Menschen

6000 Sprachen

• 20.000 Dialekte

Verschiedene ökologische Nischen

• Grönland, Urwald, Wüste, Grossstadt, Weltraum

Aussergewöhnliche Leistungen

• fliegen, schwimmen, fahren etc.

Selbstvernichtung, Verdoppeln etc.




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




Neuronales Netz




Elektrische Oszillationen




Lernzeit-Präsentationshäufigkeit

Je länger - desto besserJe häufiger - desto besser

Hebbsche Regel

Nervenzellgruppe 1 Nervenzellgruppe 2




Abrufintervall

Je mehr Zeit zwischen Lernen und Abruf liegt, desto schlechter wird erinnert.

Hebbsche Regel

Nervenzellgruppe 1 Nervenzellgruppe 2




fire together wire together




Netzwerk - Zustandsabhängig

Tononi et al., 2005




Gliederung





Gedächtnis



Epilog



Neuropsychology INAPICGene und IQ Intra-Paar-Korrelationen

Familien-Paare gemeinsam aufgewachsen getrennt aufgewachsen

Eineiige Zwillinge 0.86 (74%) 0.72 (52%)

zweieiige Zwillinge 0.60 (36%) 0.52 (25%)

biologische Geschwister 0.47 (22%) 0.24 (6%)

biol. Eltern-Kind 0.42 (20%) 0.22 (6%)

Stiefgeschwister 0.31 (10%) -

adoptierte Geschwister 0.34 (10%) -

apdoptierte Eltern und Kinder 0.19 (4%) -

unrelated siblings 0.26 (6%) -

Bouchard & McGue, 1981; Pedersen et al., 1985; Segal 2000



Neuropsychology INAPICGenetischer Einfluss auf die Dichte der grauen Substanz

Dichte grauer Substanz

Text

genetisch unabhängig

genetisch perfekt abhängig

14



Neuropsychology INAPICMusiker als ein Modell der funktionellen Plastizität

Professionelle Musiker beginnen meist sehr früh mit dem Musiktraining

Während ihres Berufslebens trainieren sie mehrere Stunden pro Tag

Grössere Dichte der grauen Substanz

Volumenveränderungen




Gliederung

Prolog




Gedächtnis, Lernen und das Gehirn


Kann man „Intelligenz“ lernen

Epilog




17

Gogtay et al., 2004



Neuropsychology INAPICGraue und Weisse SubstanzNIH-Studie (570 Kinder) - Lenroot & Giedd, 2006




Exekutive Funktionen

AufmerksamkeitFiltern - HemmungArbeitsgedächtnisSelbstkontrolle - SelbstdisziplinEmotionskontrolleMotivationSprachfunktionenPlanungmotorische Kontrolle




Prolog


http://www.imagepoint.biz/images/0787/787450_m.jpg

http://www.imagepoint.biz/images/0787/787450_m.jpg

http://www.frei-e-buerger.de/000winter/skinhead.gif

http://www.frei-e-buerger.de/000winter/skinhead.gif



Impulskontrollsystem

21

Bechara, 2006

Dopamin

Erwachsenenormal

Jugendlichenormal

Dopamin




Entwicklung IQ

22

McCall et al., 1973

Die Entwicklungsverläufe des IQs sind nicht bei allen Jugendlichen gleich. Strutt et al. (1975) konnten mindestens 4 unterschiedliche Typen herausarbeiten.



Neuropsychology INAPICFehlerverarbeitung - EEGError-Related-Negativity ERN

23

ERN




Gliederung





Gedächtnis



Epilog



Neuropsychology INAPICDie Rolle der Motivation und Selbstdisziplin




IQ oder Selbstdisziplin ?

26

Duckworth and Seligman, 2006, Psychological Science




Multitasking ist „Gift“




Je mehr Distraktoren desto schlechter sind die Heavy-Multimedia-Users !

Je schwerer die Arbeitsgedächtnisaufgabe desto desto schlechter sind die Heavy-Multimedia-Users !

Je schwerer die Multitasking-Aufgabe desto langsamer arbeiten die Heavy-Multimedia-Users !




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




30

Gedächtnissysteme

bewusst unbewusstbewusst unbewusst




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




Enkodieren

Konsolidieren

Abruf




33

Enkodieren

AbrufSpeichern

Speicherstrukturen



Neuropsychology INAPICFaktoren, die das Gedächtnisleistung beeinflussen

StudierzeitTiefe der VerarbeitungUnverwechselbarkeitEnkodierspezifitätAbrufintervallMenge des zu lernenden MaterialsPosition des Lernmaterials in der LernserieTestmethode




Studierzeit

Wiederholen ist die Mutter des Lernens !




Studierzeit

36

Studierzeit

kontinuierliches LernenVokabelnMotorik

diskontinuierliches LernenKonzepteMathe




Erinnern - Vertrautheit - Vergessen



Neuropsychology INAPICBeeinflussung des Gehirns - TMS und tDCS

Steigerung der Lern- und Abrufleistung




Tiefe der Verarbeitung

Lernen von Wortlisten3 Bedingungen

• Buchstabe• Ist das Wort in Grossbuchstaben geschrieben?

• Phonetisch/Reime• Reimt sich das Wort mit dem Wort „Fest“?

• Semantisch• Passt das Wort in den Satz:

- „Er traf den ................. in der Strasse“.




Tiefe der Verarbeitung

42

0

200

400

600

800

Buchstabe Reim Semantisch

ja nein

0

20

40

60

80

Buchstabe Reim Semantisch

RT (ms) % korrekt

Craik & Tulving, 1975

800%40%




Semantisches Netzwerk




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




46

Gedächtnissysteme





47

Gedächtnissysteme





Wir Können mehr als wir Wissen !



Neuropsychology INAPICUnbewusstes (prozedurales) Lernen von Grammatik

49

Berns et al., 1997

Sequenzen von Buchstaben mussten gemäss einer Regel (Grammatik) gelernt werden. Vpn waren sich der Regeln nicht bewusst.

Premotorisch - ant. Cingulum - ventrales Striatum




Gliederung





Gedächtnis



Epilog




51

Kim Peek




KP - CC-Agenesie




Ein neuer Mozart ?

53

Bemerkenswertes Gedächtnis für Tonhöhenkann alle Instrumente heraushörenlernt ungeheuer schnell Klavier zu spielenerkennt bis zu 40 Jahre alte Musikstellt Verbindungen zu Musikern her etc.linkisch




Übermässiges pathologisches Lernen

Vergessen ist wichtig !




Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit


Neuropsychology INAPIC Von Hirnprozessen zum Lernen€¦ · NW Olten 10.11.2010,,© Prof. Dr. Lutz...

Documents

Transcript of Neuropsychology INAPIC Von Hirnprozessen zum Lernen€¦ · NW Olten 10.11.2010,,© Prof. Dr. Lutz...