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Neuropsych.vor. 4. PTE ÁOK Pszichiátriai Klinika. Perzeptuelles Lernen I U nterscheidet sich insbesondere durch seine Reiz- und Aufgabenspezifität sowie seine nicht verbalisierbare und rein sensorische Natur von den meisten anderen Arten von Lernen. - PowerPoint PPT Presentation

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PTE ÁOK Pszichiátriai KlinikaPTE ÁOK Pszichiátriai Klinika

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Perzeptuelles Lernen Perzeptuelles Lernen II

UUnterscheidet sich insbesondere durch seinenterscheidet sich insbesondere durch seine Reiz- Reiz- und und AufgabenspezifitätAufgabenspezifität sowie seine sowie seine nicht verbalisierbarenicht verbalisierbare und und rein rein sensorische Natursensorische Natur von den meisten anderen Arten von Lernen. von den meisten anderen Arten von Lernen.

Es basiert vermutlich auf Es basiert vermutlich auf funktionellen Veränderungenfunktionellen Veränderungen auf verschiedenen auf verschiedenen Ebenen der Informationsverarbeitung, mit hoher Wahrscheinlichkeit Ebenen der Informationsverarbeitung, mit hoher Wahrscheinlichkeit einschließlich des primären sensorischen Kortex.einschließlich des primären sensorischen Kortex.

Perzeptuelles LernenPerzeptuelles Lernen scheint auf den ersten Blick eine relativ komplexe scheint auf den ersten Blick eine relativ komplexe kognitive Leistung darzustellen und insofern eher kognitive Leistung darzustellen und insofern eher deklarativen Formen deklarativen Formen des Lernens zu gleichendes Lernens zu gleichen, also solchen, deren Ergebnisse verbalisierbar , also solchen, deren Ergebnisse verbalisierbar sind. sind.

DieDie Reizspezifität Reizspezifität für solch elementare Reizeigenschaften wie für solch elementare Reizeigenschaften wie Orientierung, Gesichtsfeldposition und trainiertes Auge deutet dagegen Orientierung, Gesichtsfeldposition und trainiertes Auge deutet dagegen auf auf eine Beteiligung des primären visuellen Kortexeine Beteiligung des primären visuellen Kortex bei diesen bei diesen Lernvorgängen hin, da dort die Neuronen orientierungsspezifisch, aber Lernvorgängen hin, da dort die Neuronen orientierungsspezifisch, aber teilweise noch von nur einem Auge erregbar sind.teilweise noch von nur einem Auge erregbar sind.

Diese Beteiligung des primären visuellen Kortex stände auch im Einklang Diese Beteiligung des primären visuellen Kortex stände auch im Einklang mit der mit der NichtverbalisierbarkeitNichtverbalisierbarkeit des Lernerfolges; die Versuchspersonen des Lernerfolges; die Versuchspersonen sind nach Erlernen schwieriger Wahrnehmungsaufgaben nicht in der sind nach Erlernen schwieriger Wahrnehmungsaufgaben nicht in der Lage, konsistente Angaben darüber zu machen, wie sie gelernt haben. Lage, konsistente Angaben darüber zu machen, wie sie gelernt haben.

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Perzeptuelles Lernen Perzeptuelles Lernen IIII

Die Abhängigkeit von Fehlerrückmeldung und »Die Abhängigkeit von Fehlerrückmeldung und »EinsichtEinsicht« « zeigt andererseits die Wichtigkeit von »zeigt andererseits die Wichtigkeit von »Top-downTop-down«-«-Einflüssen aus nachgeschalteten kortikalen Ebenen und Einflüssen aus nachgeschalteten kortikalen Ebenen und die große Rolle höherer kognitiver Kortexareale.die große Rolle höherer kognitiver Kortexareale.

Die Ergebnisse der Untersuchungen zum perzeptuellen Die Ergebnisse der Untersuchungen zum perzeptuellen Lernen führen uns nicht nur das überraschende Ausmaß Lernen führen uns nicht nur das überraschende Ausmaß an an PlastizitätPlastizität selbst im erwachsenen peripheren selbst im erwachsenen peripheren sensorischen Kortex vor Augen. sensorischen Kortex vor Augen.

Sie legen vielmehr auch nahe, dass Sie legen vielmehr auch nahe, dass die kortikale die kortikale InformationsverarbeitungInformationsverarbeitung nicht als ein rein nicht als ein rein vorwärtsgekoppeltes (»feedforward«), hierarchisch vorwärtsgekoppeltes (»feedforward«), hierarchisch organisiertes System aufeinanderfolgender neuronaler organisiertes System aufeinanderfolgender neuronaler Ebenen anzusehen ist. Vielmehr stellt sie ein Ebenen anzusehen ist. Vielmehr stellt sie ein komplexes komplexes und plastisches (also lernfähiges) rückgekoppeltes und plastisches (also lernfähiges) rückgekoppeltes (»feedback«) System(»feedback«) System dar, in dem »Top-down«-Einflüsse dar, in dem »Top-down«-Einflüsse eine wesentliche Rolle spielen, beispielsweise durch eine eine wesentliche Rolle spielen, beispielsweise durch eine aufgabenspezifische Einstellung der rezeptiven aufgabenspezifische Einstellung der rezeptiven Feldeigenschaften auf den frühen KortexebenenFeldeigenschaften auf den frühen Kortexebenen

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Motorische LernprozesseMotorische Lernprozesse

können dem Bewusstsein zugänglich gemacht werden, können dem Bewusstsein zugänglich gemacht werden, bleiben dem Lernenden aber bleiben dem Lernenden aber in der Regel unbewusstin der Regel unbewusst - man - man spricht daher von spricht daher von implizitem Lernenimplizitem Lernen. Die Grundlage für den . Die Grundlage für den Erwerb von Fertigkeiten ist die Fähigkeit des motorischen Erwerb von Fertigkeiten ist die Fähigkeit des motorischen Systems, auf Veränderungen der am Körper und Systems, auf Veränderungen der am Körper und Gliedmaßen wirkenden Kräfte zu reagieren. Der Verlust Gliedmaßen wirkenden Kräfte zu reagieren. Der Verlust dieser dieser motorischen Adaptationsfähigkeitmotorischen Adaptationsfähigkeit führt zu einem führt zu einem gestörten Bewegungsablauf und zum Verlust der gestörten Bewegungsablauf und zum Verlust der Koordination. Koordination.

Während derWährend der initialen Lernphase sind neben den initialen Lernphase sind neben den klassischen klassischen motorischen Areamotorischen Area auch auch Teile der GroßhirnrindeTeile der Großhirnrinde aktiv, die aktiv, die nicht im eigentlichen Sinne motorische Information nicht im eigentlichen Sinne motorische Information kodieren (z. B. der kodieren (z. B. der somatosensorische Kortexsomatosensorische Kortex). Mit dem ). Mit dem Erreichen der Könnensphase verengt sich die neuronale Erreichen der Könnensphase verengt sich die neuronale Aktivität auf den motorischen Kortex. Aktivität auf den motorischen Kortex.

Ebenso ist die Aktivität des Ebenso ist die Aktivität des KleinhirnsKleinhirns beim motorischen beim motorischen Lernen erhöht. Sensomotorische Adaptationsprozesse Lernen erhöht. Sensomotorische Adaptationsprozesse sind bei Kleinhirnläsionen gestört.sind bei Kleinhirnläsionen gestört.

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SprachentwicklungSprachentwicklung

Es scheint, als sei die Es scheint, als sei die rechte Hemisphärerechte Hemisphäre für die frühe Phase der für die frühe Phase der Sprachentwicklung besonders relevant. BeiSprachentwicklung besonders relevant. Bei Kleinkindern Kleinkindern mit mit frühkindlichen unilateralen Läsionen haben rechtshemisphärische frühkindlichen unilateralen Läsionen haben rechtshemisphärische LäsionenLäsionen einen größeren negativen Einfluss auf den Verlauf des einen größeren negativen Einfluss auf den Verlauf des Spracherwerbs als linkshemisphärische Läsionen.Spracherwerbs als linkshemisphärische Läsionen.

Während der ersten Während der ersten 2 Monate2 Monate lernen Säuglinge die lernen Säuglinge die prosodischen Aspekteprosodischen Aspekte ihrer Muttersprache zu identifizieren, mit 9 Monaten haben sie bereits ihrer Muttersprache zu identifizieren, mit 9 Monaten haben sie bereits ihr Wissen über prosodische Phrasierungsregeln ihrer Sprache. Diese ihr Wissen über prosodische Phrasierungsregeln ihrer Sprache. Diese Informationen werden beim Erwachsenen eherInformationen werden beim Erwachsenen eher rechtshemisphärisch rechtshemisphärisch verarbeitet und es ist zuverarbeitet und es ist zu vermuten, dass dies auch bei Kleinkindern so vermuten, dass dies auch bei Kleinkindern so ist. Prosodische Aspekte auf der Silben- und Wortebene könnten beim ist. Prosodische Aspekte auf der Silben- und Wortebene könnten beim Kleinkind ebenfalls zunächst rechtshemisphärisch verarbeitet werdenKleinkind ebenfalls zunächst rechtshemisphärisch verarbeitet werden

EErst zu dem Zeitpunkt, an dem diese Information rst zu dem Zeitpunkt, an dem diese Information lexikalischlexikalisch gebunden ist, gebunden ist, zu vornehmlich linkshemisphärischen Aktivationen führen. zu vornehmlich linkshemisphärischen Aktivationen führen. Phonemische InformationPhonemische Information wird dagegen wird dagegen zunächst bilateralzunächst bilateral und später und später primär linkshemisphärischprimär linkshemisphärisch verarbeitet. verarbeitet.

Die Die linke Hemisphärelinke Hemisphäre gewinnt an Relevanz während des Erwerbs von gewinnt an Relevanz während des Erwerbs von WörternWörtern mit ihren mit ihren morphologischen Strukturenmorphologischen Strukturen und und Bedeutungen Bedeutungen sowie mit dem Erwerb der sowie mit dem Erwerb der SyntaxSyntax. Hier scheinen zunächst . Hier scheinen zunächst links links temporaletemporale Regionen von größter Wichtigkeit. Erst zu einem späteren Regionen von größter Wichtigkeit. Erst zu einem späteren Zeitpunkt kommen Zeitpunkt kommen links frontalelinks frontale Regionen, vor allem für schnelle Regionen, vor allem für schnelle syntaktische Prozessesyntaktische Prozesse ins Spiel. ins Spiel.

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Repräsentation der SprachfunktionRepräsentation der Sprachfunktion

Bei Rechtshändern wird die Sprachfunktion im Bei Rechtshändern wird die Sprachfunktion im WernickeWernicke-und im -und im Broca-Broca-Gebiet der linken Hemisphäre lokalisiert. Aber auch andere Strukturen Gebiet der linken Hemisphäre lokalisiert. Aber auch andere Strukturen spielen bei der Sprache eine Rolle, z. B. der spielen bei der Sprache eine Rolle, z. B. der inferiore Temporallappeninferiore Temporallappen, , der der anteriore Gyrus cingulianteriore Gyrus cinguli und das und das supplementärmotorische Arealsupplementärmotorische Areal. . Ihre Rolle bei der Sprache ist jedoch nicht klar, da eine Läsion dieser Ihre Rolle bei der Sprache ist jedoch nicht klar, da eine Läsion dieser Areale keine klassischen Aphasiesyndrome verursacht.Areale keine klassischen Aphasiesyndrome verursacht.

Fast alle Studien mit funktioneller Bildgebung zeigen häufig auch kleinere Fast alle Studien mit funktioneller Bildgebung zeigen häufig auch kleinere Aktivierungen in rechtshemisphärischen Arealen, homologAktivierungen in rechtshemisphärischen Arealen, homolog zu den zu den linkshemisphärischen Wernicke- und Broca-Regionen. Die Rolle der linkshemisphärischen Wernicke- und Broca-Regionen. Die Rolle der rechten Hemisphäre ist unklar,rechten Hemisphäre ist unklar, m manche Autoren vermuten eine Rolle anche Autoren vermuten eine Rolle bei emotionalen Aspekten der Sprache und es gibt Beschreibungen bei emotionalen Aspekten der Sprache und es gibt Beschreibungen von Patienten, bei denen die Sprachmelodie bei von Patienten, bei denen die Sprachmelodie bei rechtshemisphärischen Läsionen gestört war, ohne dass eine Aphasie rechtshemisphärischen Läsionen gestört war, ohne dass eine Aphasie im klassischen Sinne vorlag.im klassischen Sinne vorlag.

Die Repräsentation der Sprache ist Die Repräsentation der Sprache ist individuell sehr variabelindividuell sehr variabel. Manche . Manche Rechtshänder zeigen eine fast Rechtshänder zeigen eine fast bilaterale Aktivierungbilaterale Aktivierung der der Sprachregionen, andere eine strikte Lateralisierung. Sprachregionen, andere eine strikte Lateralisierung. DDie rechte und ie rechte und linke Hemisphäre linke Hemisphäre sind sind aann unterschiedlichen Aspekten der Sprache unterschiedlichen Aspekten der Sprache beteiligt. Das würde auch die beteiligt. Das würde auch die getrennte links-getrennte links- oder oder rechtshemisphärische Aktivierungrechtshemisphärische Aktivierung bei Sprachen erklären, die sowohl bei Sprachen erklären, die sowohl komplexe Zeichen als phonetische Symbole umfassen, wie z.B. komplexe Zeichen als phonetische Symbole umfassen, wie z.B. japanischjapanisch

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Prinzipien kortikaler ReorganisationPrinzipien kortikaler Reorganisation I I

Vermehrter GebrauchVermehrter Gebrauch eines Gliedes oder vermehrte verhaltensrelevante eines Gliedes oder vermehrte verhaltensrelevante Stimulation eines sensorischen Bereichs führt zu einer Stimulation eines sensorischen Bereichs führt zu einer Expansion der Expansion der zugehörigen kortikalen Repräsentationzugehörigen kortikalen Repräsentation und zu einer Schärfung der und zu einer Schärfung der rezeptiven Felder der entsprechenden Neurone.rezeptiven Felder der entsprechenden Neurone.

Deafferenzierung oder verminderter GebrauchDeafferenzierung oder verminderter Gebrauch bedingt Invasion von bedingt Invasion von Repräsentationsbereichen, die auf der Karte dazu benachbart liegen. Repräsentationsbereichen, die auf der Karte dazu benachbart liegen. ZeitsynchroneZeitsynchrone,verhaltensrelevante ,verhaltensrelevante StimulationStimulation von zwei Regionen von zwei Regionen (z.B. zwei Fingern) bedingt eine (z.B. zwei Fingern) bedingt eine Fusion der RepräsentationenFusion der Repräsentationen, d.h, , d.h, zeitliche korrelierte Aktivitäten formen kortikale Repräsentationen.zeitliche korrelierte Aktivitäten formen kortikale Repräsentationen.

Häufige Häufige asynchrone Reizungasynchrone Reizung zweier Rezeptorengebiete bedingt zweier Rezeptorengebiete bedingt TrennungTrennung der zugehörigen Repräsentationen (es entstehen z. B. getrennte der zugehörigen Repräsentationen (es entstehen z. B. getrennte Fingerareale oder der »Barrel«-Kortex der Ratte). Veränderungen in Fingerareale oder der »Barrel«-Kortex der Ratte). Veränderungen in den kortikalen Karten erfolgen nur, wenn die Reizverarbeitung mit den kortikalen Karten erfolgen nur, wenn die Reizverarbeitung mit hoher Motivationhoher Motivation erfolgt. erfolgt.

Kortikale ReorganisationKortikale Reorganisation kann durch kann durch intensive Übungintensive Übung erreicht werden, erreicht werden, bei der über mehrere Stunden am Tag an aufeinanderfolgenden Tagen bei der über mehrere Stunden am Tag an aufeinanderfolgenden Tagen trainiert wird.trainiert wird. Eine Hirnverletzung kann kortikale Reorganisation in eng Eine Hirnverletzung kann kortikale Reorganisation in eng benachbarten Gebietenbenachbarten Gebieten zur Läsion hervorrufen. zur Läsion hervorrufen.

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Prinzipien kortikaler ReorganisationPrinzipien kortikaler Reorganisation II II

Bildung von SynapsenBildung von Synapsen, erhöhte Dichte von, erhöhte Dichte von Spines Spines, längere , längere Dendriten und Axone, vermehrte Aktivität in Gliazellen, Dendriten und Axone, vermehrte Aktivität in Gliazellen, veränderten Stoffwechsel (veränderten Stoffwechsel (AngiogeneseAngiogenese), Integration neuer ), Integration neuer Neuronen in das Gehirn.Neuronen in das Gehirn.

Deafferenzierung Deafferenzierung oder oder verminderter Gebrauchverminderter Gebrauch bedingt bedingt Invasion von Repräsentationsbereichen die auf der Karte Invasion von Repräsentationsbereichen die auf der Karte dazu benachbart liegen. dazu benachbart liegen. Vermehrter GebrauchVermehrter Gebrauch eines eines Gliedes oder vermehrte verhaltensrelevante Stimulation Gliedes oder vermehrte verhaltensrelevante Stimulation eines sensorischen Bereichs führt zu einer eines sensorischen Bereichs führt zu einer ExpansionExpansion der der zugehörigen kortikalen Repräsentation und zu einer zugehörigen kortikalen Repräsentation und zu einer SchärfungSchärfung der rezeptiven Felder der entsprechenden der rezeptiven Felder der entsprechenden NeuroneNeurone

ZZeitsynchroneeitsynchrone, verhaltensrelevante , verhaltensrelevante StimulationStimulation von zwei von zwei Rezeptorbereichen (z.B. zwei Fingern) bedingt eine Rezeptorbereichen (z.B. zwei Fingern) bedingt eine Fusion Fusion der zugehörigen Repräsentationen, der zugehörigen Repräsentationen, asynchrone Reizungasynchrone Reizung führt zur führt zur AufspaltungAufspaltung und Differenzierung. und Differenzierung.

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Kortikale ReorganisationKortikale Reorganisation

Kortikale Reorganisation kann durch Kortikale Reorganisation kann durch intensive Übungintensive Übung erreicht werden, erreicht werden, wenn diese unter wenn diese unter hoher Motivationhoher Motivation erfolgt. erfolgt.

Lange Zeit war man der Meinung, dass die Verbindungen zwischen den Lange Zeit war man der Meinung, dass die Verbindungen zwischen den Nervenzellen des Gehirns in der Nervenzellen des Gehirns in der frühen Kindheitfrühen Kindheit geformt werden und - geformt werden und - mit Ausnahme derjenigen, die in Gedächtnis involviert wären - sodann mit Ausnahme derjenigen, die in Gedächtnis involviert wären - sodann fest »verdrahtet« bleiben.fest »verdrahtet« bleiben.

Es Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass sich das Gehirn konnte jedoch nachgewiesen werden, dass sich das Gehirn kontinuierlichkontinuierlich selbst selbst umorganisiert,umorganisiert, und zwar auf mikroskopischer und zwar auf mikroskopischer Ebene-es ändern sich die Verbindungsstärken zwischen Neuronen- Ebene-es ändern sich die Verbindungsstärken zwischen Neuronen- wie makroskopischwie makroskopisch..

Die kortikalen Repräsentationen sind Die kortikalen Repräsentationen sind plastischplastisch. Auch noch im Gehirn des . Auch noch im Gehirn des ErwachsenenErwachsenen formen sich ständig neue Verknüpfungen zwischen formen sich ständig neue Verknüpfungen zwischen Neuronen, ja sogar neue Nervenzellen, während alte Schaltstellen ihre Neuronen, ja sogar neue Nervenzellen, während alte Schaltstellen ihre Verbindungskraft verlieren oder gar vollständig zerfallen können. Verbindungskraft verlieren oder gar vollständig zerfallen können. Solche Prozesse erfolgen in Abhängigkeit von der jeweiligen Solche Prozesse erfolgen in Abhängigkeit von der jeweiligen GehirnaktivitätGehirnaktivität, also insbesondere in Abhängigkeit von , also insbesondere in Abhängigkeit von ErfahrungErfahrung..

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Die neuronale PlastizitätDie neuronale Plastizität

DDie Fähigkeit des Gehirns, sich zu reorganisieren und ie Fähigkeit des Gehirns, sich zu reorganisieren und ausgefallene Funktionen auf verschiedene Weise zu ausgefallene Funktionen auf verschiedene Weise zu kompensierenkompensieren

Die neuronale Plastizität als Grundlage des LernensDie neuronale Plastizität als Grundlage des Lernens Neubildung von NeuronenNeubildung von Neuronen,-,-die Anzahl der Synapsen und die Anzahl der Synapsen und

der synaptischen Dornen (Spines) der synaptischen Dornen (Spines) nimmt zu nimmt zu anregende Umgebunganregende Umgebung - -DeprivationDeprivation - -Hebb-SynapsenHebb-Synapsen Die neuronale Plastizität und die RegenerationDie neuronale Plastizität und die Regeneration „„Sprouting"Sprouting" - das Aussprossen von Axonkollateralen - das Aussprossen von Axonkollateralen

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Plastizität des Gehirns und LernenPlastizität des Gehirns und Lernen I I

Entwicklung und LernenEntwicklung und Lernen Frühe Erfahrungen und Interaktion mit der Umgebung steuern Frühe Erfahrungen und Interaktion mit der Umgebung steuern

Wachstum und Verbindung von NervenzellenWachstum und Verbindung von NervenzellenLernen und Reifung.Lernen und Reifung. Alle Lernprozesse sind Ausdruck der Plastizität des Nervensystems, Alle Lernprozesse sind Ausdruck der Plastizität des Nervensystems,

aber nicht jeder plastische Prozess bedeutet Lernen. aber nicht jeder plastische Prozess bedeutet Lernen. ReifungReifung-- genetisch programmierte Wachstumsprozesse zu genetisch programmierte Wachstumsprozesse zu

Veränderungen des zentralen Nervensystems führen, die als Veränderungen des zentralen Nervensystems führen, die als unspezifische Voraussetzung für Lernen fungieren.unspezifische Voraussetzung für Lernen fungieren.

Inaktivierung und AbsterbenInaktivierung und Absterben unbenutzter Neurone. unbenutzter Neurone. Durch simultanes Feuern wird nicht nur die Stärke derDurch simultanes Feuern wird nicht nur die Stärke der Verbindung Verbindung

der kooperierenden Synapsen erhöht, sondern gleichzeitig die der der kooperierenden Synapsen erhöht, sondern gleichzeitig die der inaktiven benachbarten Synapsen geschwächt. Durch die simultan inaktiven benachbarten Synapsen geschwächt. Durch die simultan aktiven Synapsen wird aktivitätsabhängig der aktiven Synapsen wird aktivitätsabhängig der Nervenwachstumsfaktor (Nervenwachstumsfaktor (Nerve Growth Factor, NGFNerve Growth Factor, NGF) von den ) von den benachbarten Synapsen »abgezogen«. Bei benachbarten Synapsen »abgezogen«. Bei nicnichtht Vorhandensein des Vorhandensein des Nervenwachstumsfaktors oder eines ähnlichen, auf den Nervenwachstumsfaktors oder eines ähnlichen, auf den postsynaptischen Zellen aktivierten Wachstumsfaktors sterben die postsynaptischen Zellen aktivierten Wachstumsfaktors sterben die benachbarten nicht-aktiven Zellen ab (»benachbarten nicht-aktiven Zellen ab (»pruningpruning«). «).

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Plastizität des Gehirns und LernenPlastizität des Gehirns und Lernen II II

Hebb-SynapsenHebb-Synapsen ( (Donald HebbDonald Hebb))Die Die Hebb-RegelHebb-Regel stellt die neurophysiologische stellt die neurophysiologische

Grundlage der Bildung von Assoziationen daGrundlage der Bildung von Assoziationen dar.r. Hebb-Synapsen haben die Eigenheit, bei Hebb-Synapsen haben die Eigenheit, bei simultaner Erregung ihre Verbindung zu simultaner Erregung ihre Verbindung zu verstärkenverstärken

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Kortikale Reorganisation ist verschieden von S-R-Kortikale Reorganisation ist verschieden von S-R-LernenLernen

KKortikale Reorganisation ortikale Reorganisation ist ist nichtnicht im Bereich von operanter oder im Bereich von operanter oder klassischerklassischer Konditionierung Konditionierung erklärbar, also nicht Lernen im erklärbar, also nicht Lernen im eigentlichen Sinne bedeutet, denn es gab ja eigentlichen Sinne bedeutet, denn es gab ja keine Lerndurchgängekeine Lerndurchgänge, in , in denen die Lokalisationsfähigkeit oder die Zwei-Punkte-Schwelle denen die Lokalisationsfähigkeit oder die Zwei-Punkte-Schwelle trainiert wurde. trainiert wurde.

Vielmehr verändert eine bestimmte Vielmehr verändert eine bestimmte Erfahrung oder ÜbungErfahrung oder Übung die die kortikale kortikale OrganisationOrganisation in diesem Fall derart, dass nun auch andere Reize der in diesem Fall derart, dass nun auch andere Reize der gleichen Modalität unterschiedlich verarbeitet und wahrgenommen gleichen Modalität unterschiedlich verarbeitet und wahrgenommen werden. Mit Generalisierung oder Transfer kann dies nicht ohne werden. Mit Generalisierung oder Transfer kann dies nicht ohne weiteres erklärt werden. Damit kann kortikale Reorganisation nicht als weiteres erklärt werden. Damit kann kortikale Reorganisation nicht als Lernen im klassischen Sinne aufgefasst werden, bei der die Lernen im klassischen Sinne aufgefasst werden, bei der die Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens auf eine bestimmte Wahrscheinlichkeit eines Verhaltens auf eine bestimmte Reizkonstellation hin verändert wird.Reizkonstellation hin verändert wird.

Auch die bisher für »Auch die bisher für »perzeptuelles« Lernenperzeptuelles« Lernen beschriebenen beschriebenen Gesetzmäßigkeiten reichen für eine Erklärung Gesetzmäßigkeiten reichen für eine Erklärung nichtnicht aus. Kortikale aus. Kortikale Reorganisation muss demnach als Reorganisation muss demnach als neue Kategorie der Adaptationneue Kategorie der Adaptation an an die Umweltdie Umwelt verstanden werden. Eine bestimmte Übung und Erfahrung, verstanden werden. Eine bestimmte Übung und Erfahrung, die wohl in operante oder klassische Konditionierung eingebettet sein die wohl in operante oder klassische Konditionierung eingebettet sein kann, verändert sozusagen den Apparat der Reizverarbeitung und die kann, verändert sozusagen den Apparat der Reizverarbeitung und die Art des ReaktionsrepertoirsArt des Reaktionsrepertoirs

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BBildgebende Technikenildgebende Techniken

Verschiedene bildgebende Techniken haben in den letzten Verschiedene bildgebende Techniken haben in den letzten Jahren gezeigt, dass auch im erwachsenen Gehirn nach Jahren gezeigt, dass auch im erwachsenen Gehirn nach einer Schädigung einer Schädigung plastische Veränderungen auftreten plastische Veränderungen auftreten könnenkönnen. .

Nach einer peripheren oder zentralen Schädigung tritt eine Nach einer peripheren oder zentralen Schädigung tritt eine Umverteilung von Aktivität über noch intakte Teile des Umverteilung von Aktivität über noch intakte Teile des motorischen bzw. sprachlichen Systems auf. Nur manche motorischen bzw. sprachlichen Systems auf. Nur manche dieser Änderungen sind für diedieser Änderungen sind für die Funktionsbesserung Funktionsbesserung verantwortlich. verantwortlich.

Mit der funktionellen Bildgebung können altbewährte Mit der funktionellen Bildgebung können altbewährte Therapien in vivo überprüftTherapien in vivo überprüft werden und Änderung der werden und Änderung der Organisation in Beziehung zur klinischen Besserung Organisation in Beziehung zur klinischen Besserung gesetzt werden. Das Ziel zukünftiger Studien ist es, für gesetzt werden. Das Ziel zukünftiger Studien ist es, für jeden Patienten eine jeden Patienten eine Prognose Prognose zu stellen und die für ihn zu stellen und die für ihn individuell am besten individuell am besten geeignete Rehabilitationgeeignete Rehabilitation zukommen zukommen zu lassen.zu lassen.

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TherapieTherapie

Die Entdeckungen der Neurowissenschaft über die Art und Die Entdeckungen der Neurowissenschaft über die Art und Weise, wie das ZNS auf Verletzungen reagiert und wie es Weise, wie das ZNS auf Verletzungen reagiert und wie es Verhaltensweisen erhalten oder wiedergewinnen kann, Verhaltensweisen erhalten oder wiedergewinnen kann, haben zur haben zur Entwicklung neuer TherapievorschlägeEntwicklung neuer Therapievorschläge für die für die Rehabilitation nach überdauernden neurologischen Rehabilitation nach überdauernden neurologischen Ausfällen oder Verletzungen geführt.Ausfällen oder Verletzungen geführt.

Neuere Verfahren setzen ergänzend einerseits auf die Neuere Verfahren setzen ergänzend einerseits auf die Verhinderung kompensatorischer Reaktionen und Verhinderung kompensatorischer Reaktionen und andererseits auf andererseits auf TrainingTraining wiederzuerlangender Fertigkeiten wiederzuerlangender Fertigkeiten in kleinen Schritten, nach dem in kleinen Schritten, nach dem Shaping-PrinzipShaping-Prinzip. Wichtig . Wichtig dabei ist die Verhaltensrelevanz derdabei ist die Verhaltensrelevanz der Trainingsschritte, Trainingsschritte, ohne die kortikale Reorganisation nicht induziert wird und ohne die kortikale Reorganisation nicht induziert wird und ohne die jeglicher Erfolg ausbleibt. ohne die jeglicher Erfolg ausbleibt.

MittelsMittels EEG EEG und und bildgebender Verfahrenbildgebender Verfahren konnte gezeigt konnte gezeigt werden, dass sich in der Folge die dem Training werden, dass sich in der Folge die dem Training zugeordneten Hirnregionenzugeordneten Hirnregionen reorganisieren reorganisieren..

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