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„Paradigmenwechsel in der Onkologie und der Komplementären Onkologie“ MEDI-THERM KLINIKEN GMBH & CO. KG · Rosenheimer Straße 6 – 8 · D-83043 Bad Aibling · Germany Telefon +49 (0) 80 61/398-0 · Fax +49 (0) 80 61/398-200 · www.klinik-st-georg.de · E-Mail [email protected] Newsletter Ausgabe Dezember 2011

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„Paradigmenwechselin der Onkologie undder Komplementären

Onkologie“

MEDI-THERM KLINIKEN GMBH & CO. KG · Rosenheimer Straße 6 – 8 · D-83043 Bad Aibling · GermanyTelefon +49 (0) 8061/398-0 · Fax +49 (0) 8061/398-200 · www.klinik-st-georg.de · E-Mail [email protected]

NewsletterAusgabe Dezember 2011

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Liebe Leser, wir begrüßen Sie sehr herzlich undhoffen, dass wir Ihnen auch diesmal wiederetwas Neues und Interessantes berichten undSie wieder teilhaben lassen können an unsertäglichen Arbeit hier in der Klinik St. Georg.

Sie haben selbst bemerkt, dass es zwar Fort-schritte in der Krebsforschung gibt, dass aberdie Versorgung der Krebskranken nicht bessergeworden ist.

Durch die Aufspaltung der Onkologie in die einzel-nen Organgebiete (Lunge, Magen, Darm, Brust,Prostata, etc) geht der Blick für das Ganze immermehr verloren und Organspezialisten selbst derBlick für den ganzen Menschen.

Zwar versuchen sie durch Kompetenzzentren undLeitlinien darüber hinweg zu täuschen, dass dieKrebsinzidenz, d.h die Häufigkeit des Auftretens vonKrebs immer noch zunimmt, ebenfalls die Todesra-ten, und dass die 5 Jahresüberlebenszeit sich nurwenig geändert hat.

Das viele Geld, das in der Krebsforschung undauch für Krebstherapie ausgegeben wird schlägtsich leider dort nicht nieder wo wir es gerne hätten,nämlich in den Therapieresultaten. Die Kosten imGesundheitswesen explodieren, daran wird sichauch in nächster Zukunft nichts ändern.

Helfen kann und könnte aber ein anderer Be-trachtungsansatz, der nicht so sehr ein krankesOrgan, sondern den Menschen in den Mittel-punkt stellt.

Ein Mamma- oder ein Magenkarzinom ist nicht dieKrankheit, sondern ein Symptom einer tiefer liegen-den Erkrankung des Gesamtorganismus. Wir wis-sen, dass die Ursachen für eine Krebserkrankungvielfältig sind, z.B. kann sie verursacht werdendurch Umweltgifte, falsche Ernährung, Mangel anVitalstoffen, Strahlen, Medikamente und nicht zu-letzt durch Stress.

Diese negativen Einflüsse führen zu tiefgreifendenVeränderungen im Körper, in einzelne Organen, Ge-weben und nicht zuletzt auch in den Zellen, die dannkrebsig entarten. Würden beispielsweise an dieserStelle Korrekturen einsetzen und die krankmachen-den Ursachen beseitigt, würde dem Krebs die pro-movierende Unterstützung versagt und es kämenicht zum Ausbruch der Krankheit.

Krankheit ist daher nach unserer Auffassung auchnicht Schicksal oder Strafe, sondern Aufschrei vonKörper, Geist und Seele: so kann und darf es nichtweiter gehen. Krankheit ist die Aufforderung zur Um-kehr und das ohne Kompromisse. Denn wenn derBoden, auf dem Krankheit entstanden ist, nicht voll-ständig umgepflügt wird, kann man nicht erwarten,dass man wieder vollständig gesund wird. Dies giltin gleicher Weise für alle chronisch-degenerativenErkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen,Rheuma und Krebs.

Die chronisch-degenerativen Erkrankungen neh-men kontinuierlich zu. Wir werden zwar älter, abernicht gesund, sondern können länger krank seindurch die moderne Medizin. Diese Medizin behan-delt aber nur Symptome und nur selten eine Krank-heit ursächlich.

Schon im Streit zwischen Louis Pasteur und ClaudeBernard am Ende des vorletzten Jahrhunderts

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Ausgabe Dezember 2011

liebe leser, wir begrüßen sie sehr herzlich

zu unserem Newsletter im Dezember 2011!

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kam man zu dem Schluss, die Bakterie ist garnichts, das Milieu alles. Wir müssen also wieder ler-nen, das innere Milieu zu erfassen und dieses in dietherapeutischen Überlegung einbeziehen. Zielset-zung komplementärer onkologischer Therapiensollte sein, durch eine onkologischen Basistherapieeine Rückführungen der gestörten Milieuparameter,Immunparameter, Hormonparameter etc. zur Normzu erreichen.

Das strategische und operationelle Vorgehen zurErreichung dieses Zieles besteht in einer onkologi-sche Basistherapie, Detoxifikation, Antioxidation,Supplementation z.B. durch Gabe von Selen, Im-muntherapie, Ernährungstherapie, Hormontherapie,Physikotherapie-Biophysikalische Therapie, psy-chonkologische Betreung etc.

Warum wir diese komlementäre Therapie benö-tigen und wie man das in den klinischen Altagumsetzt war immer wieder Thema der AiblingerGespräche, die wir gemeinsam mit der Deut-schen Gesellschaft für Onkologie (DGO) durch-geführt haben.

Die Veranstaltung wurde von mehr als 180 Perso-nen besucht und wurde als sehr informativ bewertet.In den Diskussionen wurde deutlich, dass ein gro-ßes Interesse bestand solche Veranstaltungen öfterals nur einmal jährlich durch zuführen.

Herr Dr. Douwes, der Kongresspräsident nahmdiese Anregung auf. Auf der nächsten Vorstandssit-zung soll dieses Thema intensiv erörtert werden.

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Dr. med. Friedrich R. DouwesÄrztlicher Direktor der Klinik St. Georg

kam man zu dem Schluss, die Bakterie ist garnichts, das Milieu alles. Wir müssen also wieder ler-nen, das innere Milieu zu erfassen und dieses in dietherapeutischen Überlegung einzubeziehen. Zielset-zung komplementärer onkologischer Therapiensollte sein, durch eine onkologische Basistherapieeine Rückführung der gestörten Milieuparameter,Immunparameter, Hormonparameter etc. zur Normzu erreichen.

Das strategische und operationelle Vorgehen zurErreichung dieses Zieles besteht in einer onkologi-schen Basistherapie, Detoxifikation, Antioxidation,Supplementation z.B. durch Gabe von Selen, Im-muntherapie, Ernährungstherapie, Hormontherapie,Physikotherapie-Biophysikalische Therapie, psy-chonkologische Betreung etc.

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Revolutionäre Nachrichten in der Medizin wir-beln meistens viel Staub auf. Sobald der Staubsich verzogen hat, wird zur Tagesordnung über-gegangen. Verkrustete Strukturen, ausgeprägte fi-nanzielle Interessen, aber auch wesentlicheDefizite in der Kenntnis tumorimmunologischerund molekularbiologischer Erkenntnisse führendazu, dass sich die Onkologie, aber zum Teil auchdie Komplementäre Onkologie sowohl im diag-nostischen Bereich aber auch und insbesondereim therapeutischen Bereich sehr wenig bewegt.

Eine Neuorientierung ist dringend notwendig:

■ Wirkliche Früherkennung soll den Tumor so früh-zeitig erkennen, dass er heilbar ist. Die in der konven-tionellen Medizin angebotenen Früherkennungsmaß-nahmen reichen hierfür aber nicht aus, da sie keineeigentlichen Früherkennung sind, sondern eine früheSpäterkennung und damit den Verlauf der Krebser-krankung nur marginal beeinflussen, weil sie dieKenntnis der Diagnose Krebs nur vorverlegen, wieman am Beispiel der Mammographie zeigen kann.Von der Mammographie profitiert nur 1 von 1000Frauen (siehe Text weiter in diesem Artikel). Ob mo-derne bildgebende Verfahren oder die derzeit zur Ver-fügung stehenden präsymptomatische Tumor-Diagnostik ausreichen bzw. zur gewünschten Verbes-serung führen, muss geklärt werden, bzw. müssenEingang in die Diagnostik finden.

■ Unwirksame, zu aggressive und zu lang dau-ernde Chemotherapien müssen vermieden und vonTarget- (Zieltherapien an der Zelle) und Immunthera-pien gefolgt oder ersetzt werden (s. Text).

■ Neue tumorbiologische, immunbiologische undmolekular onkologische Erkenntnisse müssen diag-nostisch und therapeutisch berücksichtigt werden (s.Text).

■ Die routinemäßige Entfernung von Lymphknotenmuss kritisch beurteilt werden (s. Text).

■ Die wenig effektiven starren Fronten zwischenkonventioneller und komplementärer Onkologie müs-sen zum Wohle der Patienten abgebaut werden. ImBereich Immuntherapie arbeiten Hochschul- undKomplementäre Medizin bereits eng zusammen (s.Text).

■ In der komplementären Onkologie müssen wirk-same Verfahren besser dokumentiert und nicht wirk-same Verfahren kritischer hinterfragt werden (s. Text)

■ Die durchaus sinnvolle Kombination konventio-neller und komplementärer Maßnahmen muss besseraufeinander abgestimmt werden (s. Text).

■ Eine profunde Ausbildung und ein kompetentesNetzwerk im komplementären Bereich müssen zuden wesentlichen Aufgaben gehören (s. Text).

Früherkennung durch MRT, MRT- S, PET- CTund präsymptomatische Tumor-Diagnostik

Moderne diagnostische bildgebende Verfahren wiePET- CT, Cholin- PET, hochauflösendes MRT undspezielle Sonographieverfahren werden sowohl fürdie Diagnostik mit folgender Therapieentscheidungals auch für das Therapiemonitoring zu wenig genutzt.

Kaum einer Patientin, aber auch wenigen Ärzten istbekannt, dass das aufwendige und teure Mammogra-phie- Screening gerademal bei einer von 1000 Fraueneinen Benefit bedeutet.(Gigerenzer G et al. J Natl Cancer Inst 2009; 101:

1216-209).

Paradigmenwechsel in der Onkologie

und Komplementären Onkologie

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Missinterpretation am Beispiel Mamma

Von 1ooo Frauen, die nicht am Brustkrebsscreeningteilnehmen, sterben laut Gigerenzer und Kollegen ineinem Zeitraum von rund zehn Jahren etwa fünf amMammakarzinom; bei einer ebenfalls 1.000 Frauenumfassenden Vergleichsgruppe, deren Frauen sichfür die Mammografie entscheiden, verringert sichdiese Zahl auf vier.

D.h., dass durch den enormen Kostenaufwand derMammographie und die daran anschliessenden the-rapeutischen Massnahmen tatsächlich nur eine Fraugerettet werden kann. In vielen Informationsbroschü-ren wird dieser Sachverhalt in die Aussage übersetzt,dass die Mammografie eine Risikoreduktion um 20%ermögliche.

Der Trugschluss:

Häufig schließen Frauen daraus, dass die Mammo-grafie 200 von 1.000 Frauen „rettet" - und eben nicht1 von je 1.000. Diesen Umstand kennen in Deutsch-land zum Beispiel nur o,8 % der Frauen.

Europäischer Tiefstwert!!!

Aus diesem Faktum muss man leider ableiten, dasshier viel Geld für eine nicht zielführende Diagnostikund Therapie ausgegeben wird. Natürlich ist es im In-teresse der Fachgesellschaften, der Industrie und derPharmaindustrie, das die gerade flächendeckend ein-geführte Mammographie nicht infrage gestellt wird,schliesslich profitieren ja alle davon, außer den Pa-tienten und das Gesundheitssystem.

Die Zahl des Mammographiescreenings in Nieder-sachsen zeigten dies noch einmal deutlich. Dort wur-den 669 000 Frauen im Screnning erfasst, davonhatten 32 000 einen auffälligen Befund. Bei der Früh-erkennung des Prostatakarzinoms sieht es nicht bes-ser aus.

Die auf dem diesjährigen ASCO-Kongress vorge-stellte Studie der Radiologin Frau Prof. Dr. ChristianeKuhl, die Mammographie und Kernspin bei 7000 ge-sunden Frauen vergleichend untersucht hat, zeigteeine deutlich verbesserte Treffsicherheit bei den MRT-Untersuchungen im Vergleich zur Mammographie beiBrustkrebsvorstufen insbesondere des HighgradeDCIS. (Studie „Best of ASCO“: Mammographie-MRT bei

7000 Frauen, Prof. Dr. Christiane Kuhl)

Die meisten Mamma-Tumore werden durch die Pa-tientinnen selbst gefunden, sodass Aufklärung, gründ-liche manuelle frauenärztliche Untersuchung undSonographie auffälliger Tastbefunde mit anschließen-dem MRT eine deutlich günstigere Früherkennungs-rate ergeben würden.

Mit einer Untersuchung am eingefrorenen Gewebekann man heute beim Mammakarzinom untersuchen,ob eine Chemotherapie sinnvoll ist (uPA/PAI-1-Diag-nostik). uPA/PAI-1 eine valide, standardisierte und evi-denzbaiserte Methode, deren klinische Relevanzbeim nodal-negativen Mammakarzinom durch pro-spektive Studien belegt ist. uPA/PAI-1 ist ein klinischrelevanter Faktor bei Tumoren mit einem klinisch in-termediären Risikoprofil zur Entscheidung für odergegen eine Chemotherapie.

Ein hoher Anteil aller prophylaktisch durchgeführtenChemotherapien sind nach entsprechenden Studiennicht indiziert. Die Studie des UniversitätsklinikumsHalle dazu wird Ende Mai vorliegen. MehrereMamma-Karzinom-Zentren bieten die Diagnostik be-reits an.

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Die Colon-Hydro-therapie

Mit der Colon-Hydro-Therapie wird der Dickdarm(Colon) mit einer sanften Infusion von gefiltertemWasser unterschiedlicher Temperatur gespült. Esist eine moderne und effektivere Form des Ein-laufs oder Klysmas und stellt eine natürlich Lö-sung für Probleme dar, die durch eine veränderteoder krankhafte Funktion des Darmes entstehenkönnen.

Der Darm ist ein Zentralorgan.

Der Darm ist ein Zentralorgan für wichtige Stoffwech-selvorgänge und hat den größten Anteil unseres Im-munsystems (ca. 70%!! des lymphatischen Gewebesfinden sich in der Darmwand. Eine gute Darmfunktionist sehr wesentlich für unsere Gesundheit und Vitali-tät. Von seiner ungestörten Funktion hängt die Ge-sundheit und die einwandfrei Funktion mancherOrgane ab.

Eine alte Volksweisheit besagt: „Der Tod sitzt imDarm“. Ein gesunder Darm bildet die natürlicheGrundlage für einen gesunden Körper. Über gesundeErnährung und Diäten wird viel gesprochen, die Wich-tigkeit und Funktion des Darmes aber gern dabei ver-gessen. Der Darm ist er mit seiner großen Oberflächeund seiner distinkten Flora, seinem Immunsystemnicht nur für die Aufnahme und Bildung von Nährstof-fen, sondern auch für die Eliminierung von Stoffwech-selendprodukten verantwortlich.

Für die ungestörte Funktion des Darmes mit seinerüber 300 m2 großen Oberfläche sind die Mikroorga-nismen lebensnotwendig, deren Zahl zehnmal höherist als die Zahl unserer Körperzellen.

Ist das harmonische Gleichgewicht zwischen Darmund seiner Bakterienflora und damit die Symbiosezwischen Wirt und Bakterienwelt gestört, kommt eszu einer Fehlbesiedlung des Darms und damit zu

einer fatalen Dysbiose. Denn dann können Bakterienden Darm besiedeln, die sich dort normalerweisenicht befinden und zu Befindlichkeitsstörungen undKrankheit Anlass geben. So können jetzt verschiedene Giftstoffe (Endotoxine)

gebildet werden und nicht mehr richtig abgebaut undausgeschieden werden. Die Folge ist, dass Stoff-wechselaktivitäten erlahmen und das Abwehrsystemgeschädigt wird.

Die moderne Ernährung, die überwiegend ausraffinierten, denaturierten und chemisch bearbei-teten Lebensmitteln besteht leistet einen großenBeitrag zur allgemeinen Darmproblematik.

Haben Sie gewusst, dass unser Brot ca. 200 che-mische Hilfsstoffe enthält und wir bei einemdurchschnittlichem Brotkonsum davon 3 bis 4 kgjährlich aufnehmen?

Da unsere Nahrung darüber hinaus reich an Fettenund arm an Ballaststoffen ist, trägt auch dies dazu bei,die Darmprobleme noch zu verstärken. Auch schlech-tes Kauen sowie die Einnahme von chemischen Me-dikamenten (z.B. Antibiotika usw.) verändern dieDarmflora langsam, aber sicher bzw. ruinieren sie.

Die Darmchleimhaut wird geschädigt, sie wird an ei-nigen Stellen porös, wir sprechen vom „Leaky GutSyndrom“. Nahrungsbestandteile, Giftstoffe undSctoffwechselendprodukte, die ausgeschieden solltenwerden, können jetzt in den Körper und in die Blut-bahn eindringen. Dies kann mit einer Nahrungsmittel-unverträglichkeit, aber auch mit Allergien, so wiechronisch entzündlichen Darmerkrankungen einher-gehen. Die im Körper abgelegten „Schlacken“ oder Stoff-

wechselendprodukte belasten unser Binde- undStützgewebe und das Immunsystem. Der Organis-mus ist dauerhaft belastet und befindet sich in einempermanenten unterschwelligem Vergiftungszustand.

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Die Folge hiervon kann sein:

• Abwehrschwäche / chronische Infekte der Atemwege (Nasennebenhöhlen, Bronchien) und des Unterleibes

• Hautprobleme wie Neurodermitis, Psoriasis (Schuppenflechte) und Akne

• Kopfschmerzen und Migräne

• chronische Gelenkbeschwerden

• Vitalitätsverlust, Depressionen und Angstzustände

• Pilzinfektionen des Darmtraktes und des gynäkologischen Bereiches

• Divertikulose (Ausstülpungen der Darm-schleimhaut wegen erlahmter Darmmuskulatur und Krebs

Die Ausscheidung unverdaulicher Nahrungsmit-tel und Abfallstoffe ist also genau so wichtig wieeine gute Aufnahme der Nahrungsmittel.

Die Colon-Hydro-Therapie hat das Ziel, abgelager-tes Stuhlmaterial aus den Darmtaschen zu lösen unddie Darmschleimhaut von eingekrusteten Substanzenzu befreien und damit die Leber zu entlasten, denndiese muss immer wieder die aufgenommen Gifteüber den sog. entero-hepatischen Kreislauf entgiften.

Durch Colon-Hydro-Therapie wird die Darmpassageerhöht und damit auch der Dünndarm entlastet. DasWasser entzieht den Darmwänden aufgrund seinesgeringeren osmotischen Druckes weitere belastendeStoffe. Man kann die Colon-Hydro-Therapie mit derWirkung eines milden Abführmittels vergleichen, nurohne deren Nebenwirkung. Der Erfolg der Colon-Hydro-Therapie misst sich nicht an der gelöstenStuhlmenge, sondern daran, wie sie die Leber entlas-tet und die Funktion des Darmes wieder herstellt.

Mit dieser Therapie wird bei richtiger Anwendungeine Entgiftung, eine gründliche Entschlackung undWiederbelebung der normalen Darmfunktion sowiedes Immunsystems erreicht.

Therapieablauf.

Während der Therapie liegt der Patient in Rücken-lage auf einer speziellen Behandlungsliege. Aus demColon-Hydro-Therapiegerät fließt durch ein eingeführ-tes weiches Rohr ähnlich einem Rectoskop Wasserin den Dickdarm und anschliessend durch ein be-leuchtetes Sichtrohr wieder zurück in den Abfluss.

Das zugeführte Wasser hat Körpertemperatur. Bei37 Grad löst sich die verkrampfte Darmmuskulatur.So können z.B. durch Spasmen (Verkrampfungen)verengten Darmabschnitte sich weitstellen,dadurchwird eine Passage leichter und die allgemeine Funk-tion verbessert.

Verwendet man z.B kühleres Wasser z. B. von 28Grad lässt dies die Muskulatur auf natürliche Weisekontrahieren und anschließend reflektorisch erwei-tern, bei gleichzeitiger Steigerung der Durchblutungder Darmmuskulatur.

Dadurch erhält der Darm neue Spannkraft. Röntge-nologisch konnte z.B. nachgewiesen werden, dassdurch eine Behandlungsserie mit der Colon-Hydro-Therapie schlaffe und durchhängende Därme in ge-kräftigte und wesentlich robustere verwandelt werdenkonnten, d.h. die meist träge Peristaltik Darmmusku-latur konnte erheblich verbessert werden.

Mit diesem Verfahren wurde erstmals in der Ge-schichte der Naturheilverfahren die Wirkung einesWasser-Temperatur-Reizes nicht von der Haut-oberfläche, sondern von der inneren Darmober-fläche her ausgelöst.

Diese „Kneipp-Therapie“ vom Darm her läuft im Ge-gensatz zu einem Einlauf in einem geschlossenen

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Ausgabe Dezember 2011

Behandlung bei Hypogonadismus / US-Urologesieht Prostata-Ca nicht als absolute Kontraindika-tion für Androgene

Männer mit Hypogonadismus können nach einer ku-rativen Prostatakarzinom-Therapie mit Androgenenbehandelt werden, sagt der US-Urologe ProfessorJoel M. Kaufman. Bislang gilt ein Prostatakarzinomals absolute Kontraindikation für eine Testosteron-Therapie.

"Mehrere Studien haben ergeben, dass es keineneindeutigen Zusammenhang gibt zwischen demSerum-Testosteron-Spiegel und der Wahrscheinlich-keit, an einem Prostatakarzinom zu erkranken", sagteKaufman beim Europäischen Urologenkongreß in Is-tanbul in der Türkei.

Der Urologe aus Aurora im US-Bundesstaat Colo-rado verwies auf eine retrospektive Analyse von 25Studien mit insgesamt knapp 3000 Prostatakarzinom-Patienten, in denen hohe Testosteron-Spiegel nichtmit einer schlechten Prognose einhergingen.

In einer weiteren prospektiven Studie mit 759 Män-nern, von denen 111 im Untersuchungszeitraum einProstatakarzinom entwickelten, hatten eugonadaleMänner sogar ein niedrigeres Karzinomrisiko als hy-pogonadale Männer.

Das spricht für eine Androgen-Therapie hypogona-daler Männer, sobald die Karzinom-Behandlung er-folgreich abgeschlossen ist, sagte Kaufman. Zumalnach der in den USA üblichen Kombination von An-drogen-Blockade plus Radiotherapie die Testosteron-Spiegel oft monatelang niedrig blieben. Dies gehe miteiner verminderten Lebensqualität einher.

Der Urologe präsentierte zwei kleine Studien mit ins-gesamt 17 hypogonadalen Patienten nach Prostata-karzinom und bis zu zweijähriger Nachbeobachtung,in denen die Testosteron-Substitution erfolgreich prak-tiziert worden ist (J Urol 173, 2005, 533).

Selbst bei Patienten mit prostatischer intraepithelia-ler Neoplasie (PIN), die ein erhöhtes Prostatakarzi-nom-Risiko haben, sei die Testosteron-Therapieeffektiv und sicher möglich, sagte Kaufman (J Urol170 (6), 2003, 2348). Er betonte zugleich, daß eugo-nadale Männer nie mit Androgenen behandelt werdensollten, und zwar unabhängig von der jeweiligen Pros-tata-Situation.

Bei Fragen hierzu stehen wir im Männerzentrum derKlinik Ihnen gern zur Verfügung.

Dr. med. Friedrich R. DouwesÄrztlicher Direktor der Klinik St. Georg

System ab. Der einfließende Wasserstrom kann zen-timetergenau auf bestimmte Bereiche des Dickdarmsgerichtet, beziehungsweise dort verstärkt werden.

Durch eine feine und gezielte Massage der Bauch-decke kann ein erfahrener Therapeut das Wasser ge-zielt an bestimmte Problemzonen heranführen. Weilmit niedrigem Druck pro Therapie gearbeitet wird, tre-ten selten Krampferscheinungen auf. Darminhalt undWasser fließen während der Anwendung ohne Ge-ruchsbelästigungen in den Abfluss.

Während der 50-minütigen Therapiedauer fließenetwa 30 Liter Wasser in und aus dem Dickdarm, waseine gründliche und gezielte Reinigung garantiert.

Durch die Verwendung von Einwegmaterial für jedenPatienten und die Desinfektion des Gerätes nachjeder Therapie wird allen Hygieneansprüchen Rech-nung getragen. Kontaminationen (Verunreinigungen)durch vorhergehende Behandlungen sind somit aus-geschlossen.

Falls indiziert, kann während der letzten Behand-lungsminuten das Spülwasser mit Ozon angereichert,um eine spezifischen Immunreiz auszulösen oderauch pathogene Keime oder Pilze zu bekämpfenAuch Lebertran oder Omega-3 Fette können verwen-det werden z. B. bei schweren Entzündungen.

Oft werden wir gefragt, ob mit einem Einlauf nicht diegleiche Wirkung erzielt werden kann. Bei einem Ein-lauf wird in der Regel nur ein Liter Wasser benützt,womit lediglich der letzte Abschnitt des Dickdarms(das Rektum) erreicht werden kann. Das Wassermuss dort von der Muskulatur gehalten werden, wo-durch krampfartige Schmerzen auftreten können. Für

die Entleerung muss die Toilette aufgesucht werden.Eine Alternative kann ein Kaffeeeinlauf sein (siehehierzu Kaffeeinlauf).

Normalerweise werden 6 bis 10 Sitzungen (im Ide-alfall zwei-dreimal wöchentlich) durchgeführt. DieKosten werden im Rahmen der Zusatzversicherungfür Komplementärmedizin von der Krankenkassegrößtenteils übernommen.

Begleitmassnahmen.

Für die Zeit der Colon-Hydrotherapie empfehlen wirIhnen, eine möglichst entgiftungsunterstützende Er-nährung einzuhalten. Ein entsprechendes Merkblatterhalten Sie von uns bei Therapiebeginn.

Durch die isopathischen Mittel Fortakehl und Pefra-kehl gelingt es, den Aufbau einer gesunden Darmflorazu fördern. Diese Mittel erhalten Sie nach Therapie-ende für die Einnahme während drei Wochen.

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Die Darmbakterien der natürlichen Darmflorahaben vielfältige Wirkungen auf das Immunsys-tem. Normalerweise gelangen sie durch roh ge-gessene Nahrung in ausreichender Menge inunseren Körper.

Moderne Produktionsmethoden und die industriellenVerarbeitungsprozesse sowie der verbreitete Einsatzvon Medikamenten wie Antibiotika sorgen jedochheute für ein verarmtes und häufig verändertes mi-krobielles Milieu in unserem Darm.

Diese Milieuveränderung, auch Dysbiose genannt,begünstigt die Entstehung von Krankheiten, die mitder Darmflora und dem Immunsystem zusammen-hängen. Die Mikroorganismen im Darm sind an viel-fältigen Stoffwechselprozessen beteiligt.

Sie fördern die Aufnahme essentieller Nährstoffe, siebefreien den Darm von Fäulnisgiften und pathogenenKeimen. Weiterhin unterstützen sie die Bildung be-stimmter Antigene und Antikörper und stärken damitdas Immunsystem. Sie wirken auch entzündungs-hemmend und leisten ihren Beitrag zur Reduktionfreier Radikale.

Bestimmte Mangelerscheinungen, wie beispiels-weise Eisenmangel, entstehen nicht duch zu wenigEisen in der Nahrung, sondern dadurch, dass Eisenoder auch andere wichtige Stoffe durch eine gestörteDarmflora nicht richtig verwertet werden können.

Für die Aufnahme von Eisen ist das eisenbindendeEiweiß Lactoferrin notwendig, es ist ein Nebenproduktdes Bakteriestoffwechsels, das es dem Körper er-möglicht, Eisen aus der Nahrung aufzunehmen.

Wirkungsweise

Die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien ge-langen nach der Passage durch die saure Magenbar-riere in den Darm. Dort erzeugen sie eine Darmflora,

die die Verdauung optimiert und die Aufnahme le-benswichtiger Nahrungsstoffe sowie die körpereigeneAbwehr stimuliert und Toxine eliminiert. Heute ist häu-fig zur Korrektur einer krankhaft veränderten Darm-flora die Einnahme von Bakterienkulturen nötig.Hierbei handelt es sich um die sog. Probiotika wie z.B.Lactobacillus oder Bifidus.

Einsatzmöglichkeiten von Prae- und Probiotoka

• Stärkung des Immunsystems, zum Schutz vor Infektionen, grippalen Infekten

• Bei Hautproblemen• Bei Magen-Darm-Problemen• Zur Entgiftung von Schwermetallen, Toxinen etc.• Zur Unterstützung bei Schwersterkrankungen, MS,

Diabetes, Rheuma und Morbus-Crohn• Entzündungen der Darmschleimheute.

Zusammenfassung

Die Mikroökologie des Darmes ist also ein wichtigerFaktor für den Erhalt der Gesundheit.Die Darmbakte-rien üben viele wichtige physiologische Funktionen imOrganismus aus. Sie schlüsseln nicht nur die Nah-rungsbestandteile auf, sondern sie bilden auch einenwichtigen Teil der Immunabwehr.

Die Bedeutung von Mikroorganismen im Darm

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Zur Behandlung von Krebs werden dringendneue Therapien, bevorzugt Kombinationsthera-pien, benötigt. Eine neue therapeutische Strate-gie, die derzeit erforscht wird, ist die Virotherapie.

Hierzu werden spezielle Viren entwickelt, soge-nannte onkolytische ("krebsauflösende") Viren,die Tumorzellen infizieren und zerstören, nichtaber gesunde Zellen. Solche Viren gibt es z.B. dasNew Castle Virus. Es wurden bereits erste Stu-dien mit onkolytischen Viren in Deutschland, Is-real und den USA, durchgeführt. Dabei warenNebenwirkungen geringer als befürchtet.

Am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidel-berg wurde jetzt untersucht, wie durch die virale Tu-morzerstörung auch körpereigene Immunzellen zurBekämpfung des Tumors mobilisiert werden können.Ziel ist die Entwicklung einer neuen Generation onko-lytischer Viren, die zusätzlich zur direkten Zerstörungvon Krebszellen das körpereigene Immunsystem somobilisieren, dass dieses auch solche Krebszellenzerstört, die von den Viren eventuell nicht erreichtwerden.

Eine auf Tumorzellen begrenzte Infektion mit Virenist das Prinzip der Virotherapie. Dabei sollen durchden Vermehrungszyklus der Viren Tumorzellen, nichtjedoch gesunde Zellen, zerstört werden. Von infizier-ten Tumorzellen wird eine neue Generation von Virenfreigesetzt, die wiederum benachbarte Tumorzelleninfizieren kann - ein neuer Zyklus der Virusvermeh-rung beginnt. Bei dieser Therapie wird das "Medika-ment" also im Tumor des Patienten vervielfältigt.Verschiedene Viren werden zurzeit weltweit für einemögliche Anwendung in der Krebstherapie unter-sucht.

Ein entscheidender Vorteil der Virotherapie ist, dassViren auf verschiedenste Art verändert, geradezu"maßgeschneidert" werden können, um zu einembesseren Medikament zu werden. So wurde z.B. aus

einem Adenovirus, das normalerweise Erkältungenhervorruft, ein onkolytisches Virus für die Behandlungdes Schwarzen Hautkrebses, des malignen Mela-noms, entwickelt. Grundvoraussetzung für eine An-wendung von Viren zur Krebstherapie ist natürlich dieBeschränkung der viralen Zellzerstörung und Ver-mehrung auf Tumorzellen.

Dazu muss man Adenovirusgene unter die Kontrollevon zellulären Genschaltern setzten, die in Melanom-zellen, aber nicht in anderen Zellen aktiv sind. Einennotwendigen verbesserten Eintritt der Viren in Tumor-zellen erzielt man durch Veränderungen der Protein-hülle des Adenovirus. Im Idealfall vermehren sichonkolytische Viren so lange, bis die letzte Tumorzelleim Patienten aufgespürt und zerstört ist. Aufgrund ver-schiedener Barrieren der Virusausbreitung ist es aberfraglich, ob dieses auch so bei Patienten geschieht,denn Tumoren bestehen nicht nur aus Tumorzellen,sondern sind z.B. mit Stützgewebe aus Proteinfasernund Bindegewebszellen durchzogen, das von denViren nur schwer durchdrungen wird. Darüber hinausbegrenzt die Immunabwehr, wie bei anderen Infekti-onserkrankungen auch, die Virusausbreitung zeitlich.

Eine besonders Erfolg versprechende Ergänzungzur Virotherapie ist eine Aktivierung des Immunsys-tems der behandelten Patienten gegen die Krebszel-len. Bei einer solchen Viro-/Immuntherapie sollendann die aktivierten Immunzellen Krebszellen überallim Körper des Patienten zerstören, die von den onko-lytischen Viren nicht erreicht werden.

Ob die Infektion und Zerstörung von Krebszellen mitonkolytischen Adenoviren selbst schon eine solche,gegen Krebszellen gerichtete Immunantwort auslöstoder ob hierfür eine ergänzende Immunbehandlungerforderlich ist, ist aber bisher noch nicht geklärt.

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Onkolytische Viren und Immunzellen

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Petersilie - ein Alleskönner

Die Infrarot-Awärmekabine!

Zarte Pflänzchen mit ordentlich Geschmack undnoch mehr Gehalt: Eine Prise Petersilie oder Ros-marin im Essen hat noch niemandem geschadet– im Gegenteil. Gartenkräuter entfalten erstaunli-che Kräfte.

Petersilie

Die alten Griechen verehrten sie als heilige Pflanze,die Österreicher nennen sie liebevoll Peterle. DiePflanze ist tatsächlich anbetungswürdig: Ob krausoder glatt, die Petersilie stellt locker Milch und Käsein den Schatten – sie ist ein ungeschlagener Kalzium-spender.

Zum Kraut Nummer eins in der Küche machen sie,neben ihrer herben Würze, auch das reichlich vorhan-dene Kalium, Vitamin B1, B2, C und E, Eisen und Ei-weiß. In der Naturheilkunde wird sie bei Erkältungenoder Harnwegsbeschwerden eingesetzt, auch Rheu-maleidenden soll sie Linderung verschaffen.

Salzkartoffeln oder grüne Bohnen ziert die Petersiliewie selbstverständlich. Aber man kann eigentlich beifast keinem Gericht (Saucen, Suppen, Eintöpfen, Sa-laten, Fisch) verschwenderisch genug damit umge-hen – so viel Gesundheit steckt in dem Grün.

Tipp:Die glatte Petersilie schmeckt intensiver als die

krause.

Schwitzen für die Gesundheit und ein langesLeben.

Die Infrarot-A Wärmekabine ist nicht zu verglei-chen mit der finnischen Sauna. Sie hat, wie wirausführen werden, deutlich umfangreichere Ge-sundheitswerte und ein größeren Einfluss auf Ge-sundheit und Vitalität. Doch jetzt der Reihe nach,damit der Unterschied deutlich wird.

Was ist Infrarot? – Infrarot wurde erstmals von Fried-rich Wilhelm Herschel (1801) nachgewiesen. Es istdie Wellenlänge nach dem sichtbaren Rotlicht (infra= unter) von 780 nm bis 1.000.000 nm (=1 mm). Tie-fenwirksam sind jedoch am besten die Wellen um3.000 nm. Infrarot-A darf nicht verwechselt werden mitUV-Licht, dabei handelt es sich um kurzwelliges Lichtjenseits des violetten Lichtes und wird daher auch ul-traviolettes Licht genannt.

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Es hat ganz andere Eigenschaften, die sich grund-sätzlich vom Infrarot-A in ihrer Wirkung auf unserenKörper unterscheiden.

Wie wirkt Infrarot? Besonders das langwellige In-frarot-A Licht ist in der Lage, die Haut zu durch-dringen, die Lichtwellen werden dann imKapillarbett unter der Haut gefangen.

Wellen sind Energie. Wenn sie gefangen werden,wandeln sie sich in Wärme um, und führen so zu einerlangsamen Erwärmung des Blutes. Gleichzeitig führtdie Erwärmung der Haut und des Blutes zu Steige-rung der Durchblutung, weil die kleinen Haargefäßebzw. Kapillaren erweitert werden. Dadurch kommt eszu einer Steigerung der Blutversorgung für die einzel-nen Organe und zu einer Steigerung der Sauerstoff-und Nährstoffversorgung.

Dies führt zu einer Senkung von Energieblockadenwie in Anwendungsstudien belegt werden konnte.Durch die leichte Temperaturerhöhung kommt es zueiner nachhaltigen Stimulation des Immunsystems,wie wir in klinischer Testung nachweisen konnten.Diese Immunstimulation kann z.B. mit der finnischenSauna nicht erreicht werden, da die Wärme schon ander Oberfläche reflektiert wird und durch Gefäßerwei-terung und Schweiß keinen Eingang ins Blut findet.Die finnische Sauna führt deshalb zu keiner Steige-rung der Körpertemperatur. Es ist aber gerade dieTemperaturerhöhung bzw. das künstlich erzeugtemilde Fieber, das den hohen Gesundheitswert der In-frarot-A Wärmekabine ausmacht.

Durch Infrarot-A wird Gesundheit und Wohlbefindenauf breiter Basis gefördert. Neben der Durchblu-tungsförderung, die sich günstig auf den Stoffwechselund das Immunsystem auswirkt, wird vor allem dieEntgiftungsleistung des Körpers gefördert. Damit manin den Genuss all dieser positiven Wirkungen kommt,ist die richtige Anwendung von ausschlaggebenderBedeutung.

Wie wird die Anwendung der Infrarot-A Behand-lung richtig durchgeführt?

Wichtig ist vor allem die richtige Vorbereitung undeine positive Einstellung. In dem Bewusstsein, etwas

Positives für die Gesundheit zu tun, sollte man sicheine Stunde Zeit nehmen und sich während dieserZeit durch nichts stören und ablenken lassen. Die In-frarot-A Kabine, die meist aus Zedernholz gebaut ist,sollte zu diesem Zeitpunkt bereits vorgeheizt sein.

Die Temperaturen, die in der Kabine erreicht werdensind meist nicht viel höher als 50°C, die Luftfeuchtig-keit meist niedrig. Je nach Größe setzt man sich be-quem in die Kabine auf ein Handtuch und beginnt sichin der wohligen Wärme zu entspannen.

Die Anwendungsdauer beträgt ca. 30 min., nachetwa 15-20 min. beginnt man leicht zu schwitzen. DerSchweißfluss erhöht sich ständig bis zum Ende desSaunabesuches. Während dieser Zeit soll man sichmit einer weichen Bürste leicht massieren an Armen,Beinen und am gesamten Körper. Durch diese leichteBürstenmassage werden die in der Haut befindlichenDendritischen Zellen angeregt, die wichtig für unsereImmunabwehr sind.

Nach Abschluss de Besuches darf man nicht sofortduschen, vor allem nicht kalt, da man sonst die Haut-gefäße verengen würde und sich die erhöhte Tempe-ratur ins Innere verlagert, was zu Druck im Kopf odersogar zu Kopfschmerzen führen würde. Man soll sichnach dem Besuch in ein Frottehandtuch wickeln undauf ein bequemes Bett legen. Bevor man dies abertut, sollte man leise Alphamusik einschalten, z.B. ba-rocke Musik von Vivaldi oder Bach, Händel etc. aberman kann auch eine der vielen Entspannungs-CDwählen. Bei dieser Entspannungsmusik soll manetwas abschwitzen, der Schweiß wird während dieserZeit von Frottehandtuch aufgenommen und die Kör-pertemperatur sinkt wieder auf die Ausgangstempe-ratur zurück.

Jetzt beginnt man mit einer zweiten Trockenbürs-tung, die man besten einen unserer Profis ausführenlässt, danach kann man dann ausführlich warm undkalt duschen. Wenn man sich intensiv abgetrocknethat, sollte man sich noch genüsslich recken und einenkurzen Freudenschrei loslassen. Man hat jetzt mehrfür seine Gesundheit getan, als man je mit einer Pillebewirken könnte.

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Mineralstoffe sind wichtig für den Körper. Einsehr hilfreiches Mittel kann z.B. Heilerde sein. DieEntgiftungs- und Ausscheidungsprozesse desKörpers werden durch sie enorm begünstigt.

Noch besser ist der aus Lavagestein gewon-nene Klinoptilolith, er gehört zu den Zeolithen, dieweltweit vorkommen.

Das Besondere an dem Vulkanmineral-Pulver Klin-optilolith sind seine natürlichen Eigenschaften zur Ab-sorption von Schadstoffen. Die Teilchenoberflächevon Zeolithen ist groß und kann daher ein Vielfachesseiner Größe an Flüssigkeit und Giften aufnehmen.Im Magen-Darm-Trakt bindet es z.B. Ammonium,sowie Schwermetalle wie Blei und Quecksilber. Diegroße Oberfläche der Zeolithteilchen ermöglicht eineoptimale Absorbtionsfähigkeit schädlicher Stoffwech-selprodukte und damit eine Reinigung und Entschla-ckung des Körpers.

Klinoptilolith soll darüber hinaus auch als eine Art Io-nenaustauscher fungieren und helfen die positivenLadungen von "Freien Radikalen" zu neutralisieren.Die "Freien Radikalen" sorgen im Körper bekanntlichfür oxidativen Stress und können die Struktur unsererZell-DNA und lebenswichtige Proteine zerstören. Dieskann zur Krebsentwicklung führen. Rund 90 % allerchronisch-degenerativen Erkrankungen und der be-schleunigte Alterungsprozess - so ist sich die Wissen-schaft inzwischen sicher - gehen mit auf das Kontoder "Freien Radikalen".

Die negative Wirkung freier Radikale kann alsodurch Klinoptilolith neutralisiert werden. Es kanndaher hilfreich sein, Klinoptilolith dann einzusetzen,wenn es um Entschlackung, Symbioselenkung oderAbsenkung freier Radikale geht. Gut einsetzen lässtes sich auch, wenn es um Gesunderhaltung und Prä-vention von Krankheiten geht.

Eine in Brokkoli enthaltene Substanz dürfte dieSchäden limitieren, die zu einer ernsthaften Lun-generkrankung führen können. Chronisch ob-struktive Lungenerkrankung (COPD) wird häufigdurch Rauchen verursacht.

Allein in Großbritannien sterben rund 30.000Menschen jährlich an dieser Krankheit. Wissen-schaftler der Johns Hopkins School of Medicinehaben nachgewiesen, dass Sulforaphan die Akti-vität des Gens NRF2 in menschlichen Lungenzel-len erhöht.

Dadurch werden die Zellen vor Schädigungen durchToxine geschützt. Details der aktuellen Studie wurdenim American Journal of Respiratory and Critical CareMedicine veröffentlicht. Jetzt wurde eine deutlich geringere Aktivität des

Gens NRF2 bei Rauchern mit einer fortgeschrittenenchronisch obstruktiven Lungenerkrankung nachge-wiesen. Dieses Gen soll für das Auslösen verschie-dener Mechanismen zur Entfernung von Toxinen undSchadstoffen verantwortlich sein, die die Zellen schä-digen können.

Frühere Studien mit Mäusen hatten gezeigt, dasseine Störung des Gens zu einem frühen Einsetzenvon schweren Emphysemen führte. Dabei handelt essich um einen Teil des Krankheitsbildes von COPD,der den Betroffenen besonders zu schaffen macht.Die Erhöhung der Aktivität des Gens sollte zu wirksa-men Behandlungsansätzen führen, die auch das Fort-schreiten der Krankheit verhindern können.

Die aktuelle Studie wies nach, dass Sulforaphan inder Lage war, die verringerten NRF2-Werte in Zellenwiederherzustellen, die mit Zigarettenrauch in Kontaktgekommen waren. Der gleiche Brokkoli-Bestandteilschützt laut neuen Studien auch gegen die durch Dia-betes verursachte Schädigung der Blutgefäße. Kreuz-blütengewächse wie Brokkoli wurden ebenfalls mit

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Zeolith - Klinoptilolith -Unterstützung für unsere Gesund-

heit aus Vulkangestein

sulforaphan in Brokkoliwirkt schützend vor COPD

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einem verringerten Risiko eines Herzanfalls und einesSchlaganfalls in Zusammenhang gebracht. Eine weiterersekundärer Pflanzenstoff, den wir im Brokkoli oder auchanderen Kohlsorten finden, ist das Indol-3 Carbinol. Eshat ebenfalls eine breites Spektrum von positiven Wir-kungen, die ich auch in meinem Buch „Nährstoffe Bau-steine für ein gesundes Leben“ im Ratgeberverlagausführlich besprochen habe.

So kann I3C, das ist die Abkürzung für Indol-3-Carbinol,das Risiko an Darmtumoren zu erkranken um die Hälftesenken, außerdem hat I3C starke antioxidative Wirkung.Also ein weiterer Hinweis darauf, wie wichtig regelmäßi-ger Gemüseverzehr für uns ist und wichtig es daher auchfür mich war oben genanntes Buch für sie zu schreiben.

Broccoli macht Krebsstammzellen schwach

Pflanzlicher Wirkstoff im Labor erfolgreich beiBauchspeicheldrüsenkrebs.

Broccoli ist nicht nur reich an Mineralstoffen und Vita-minen, sondern auch an einem Wirkstoff gegen Krebs-stammzellen des Bauchspeicheldüsenkrebs:Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelbergund des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ)haben entdeckt, dass der Broccoli-Inhaltsstoff Sulfora-phan resistente Tumorstammzellen in Pankreastumorenverwundbar macht. Dies wurde im Tierversuch gezeigt,wo keine Nebenwirkungen auftraten.

Rund 12.650 Menschen erkranken jährlich in Deutsch-land an einem Pankreaskarzinom, einem äußerst aggressiven Tumor der Bauchspeicheldrüse. Häufig wirddie Erkrankung erst spät bemerkt. Nur wenige Patientenüberleben die Diagnose länger als ein Jahr.Das Pankreaskarzinom breitet sich aggressiv aus, setzt

Absiedlungen in anderen Organen und ist gegenübergängigen Therapien weitgehend unempfindlich. Verant-wortlich dafür sind vermutlich sogenannte Krebsstamm-zellen, die sich sehr gut regenerieren können und dahergegen Medikamente und Bestrahlung resistent sind.In anderen Tumoren sind in der Regel weniger als drei

Prozent der Krebszellen Tumorstammzellen. Das Pan-kreaskarzinomen beherbergt dagegen 10 Prozent undmehr solcher aggressiven Zellen. Je mehr Tumorstamm-zellen, desto aggressiver der Tumor. Selbst neuartige

und bei anderen Tumoren wirksame Krebsmedikamentekönnen nichts gegen die Tumorstammzellen in Pankre-askarzinomen ausrichten. Die Zellen schützen sich miteinem speziellen Mechanismus, dem NF-kB-Signalweg,der an der ausgeprägten Therapieresistenz des Pankre-askarzinoms beteiligt zu sein scheint.

Pankreaskarzinom wird für Therapie empfänglichgemacht

Wirkstoffe, die genau diesen Signalweg blockieren unddamit die gefährlichen Zellen verletzlich machen, liefertdie Natur: Gemüse aus der Familie der Kreuzblütler wieBroccoli, Blumenkohl, Rosenkohl oder Grünkohl habeneinen hohen Gehalt an Sulforaphan, einem Wirkstoffgegen Krebs. Es schützt Körperzellen vor Schäden imErbgut und leitet den Zelltod ein, wenn Zellen sich un-kontrolliert teilen. Broccoli hat von allen diesen Gemüse-arten den höchsten Sulforaphan-Gehalt.

Versuche mit Zellkulturen, Mäusen und frisch isoliertenTumorzellen von Patienten zeigten: Sulforaphan hemmtedie Blutgefäßbildung im Tumor und das Tumorwachstum,ohne dabei Nebenwirkungen zu verursachen. In Kombi-nation mit Krebsmedikamenten verstärkte sich dieser Ef-fekt noch. Bereits im letzten Jahr zeigte eine großangelegte kanadische Studie mit 1338 Patienten miteinem Prostatakarzinom, dass ein hoher Verzehr vonBroccoli und auch Blumenkohl die Patienten vor der Me-tastasierung des Tumors schützen konnte.Eine klinische Studie wurde gestartet: Patienten mit

einem Pankreaskarzinom erhalten begleitend zur her-kömmlichen Therapie auch Sulforaphan. Es soll geprüftwerden, ob die Patienten von der zusätzlichen Einnahmevon Sulforaphan profitieren, welche Menge dazu notwen-dig ist und ob allein der Verzehr von Broccoli und Blu-menkohl die Krebstherapie unterstützen kann.

Publikation: Kallifatidis G, Rausch V, Baumann B, Apel A, Be-

ckermann BM, Groth A, Mattern J, Li Z, Kolb A, Moldenhauer

G, Altevogt P, Wirth T, Werner J, Schemmer P, Büchler MW,

Salnikov AV, Herr I (2008) Sulforaphane targets pancreatic

tumor-initiating cells by NF-kB-induced anti-apoptotic signaling.

GUT, in press.

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Eine Gefahr für die Niere stellen auch Harnwegs-infektionen dar. Schätzungen zufolge ist jedezehnte Frau mindestens einmal im Jahr betroffen.Die Zahl jener Harnwegsinfektionen, die zwarkeine Beschwerden verursachen, aber auch nichtwieder verschwinden, sind häufiger als angenom-men.

Sie kommen besonders häufig bei Frauen nachden Wechseljahren vor, die weniger Östrogen pro-duzieren, und bei Männern mit einer vergrößertenProstata.

Absolut notwendig ist eine Behandlung bei Kin-dern, Schwangeren und Patienten, die vor eineminvasiven Eingriff stehen. Sorgfältig erwogen wer-den muss sie bei Menschen mit Diabetes mellitusund nach einer Nierentransplantation.

Zur Vorbeugung weiterer Harnwegsinfektionen hatsich Preiselbeersaft bewährt. Die empfohleneMenge liegt bei einem viertel bis zu einem dreiviertelLiter. Der erste Vermerk über den klinischen Nutzendieses Getränkes stammt aus dem Jahr 1923.

Inzwischen hat auch eine finnische Studie die Wir-kung belegt. Demnach kann der Genuss von Prei-selbeersaft das Rückfallrisiko halbieren. Vermutlichverhindert das in den Preiselbeeren enthaltene Tan-nin, dass sich die Bakterien an die Zellwände derNiere und Harnblase heften.

Zur Vorbeugung vor weiteren Harnwegsinfektionenkann auch Laktobazillus über die Scheide verab-reicht werden. Frauen, die sich rein vegetarisch er-nähren, neigen wegen des basischen Urins mehr zuHarnwegsinfektionen als Frauen, die Mischkost zusich nehmen. Für Vegetarierinnen kann es daherangebracht sein, Aminosäuretabletten einzuneh-men, durch die der Harn angesäuert wird.

Die kleinen scharlachroten Beeren sind für die Ge-sundheit von so grossem Wert, dass sie in Norwe-gen, Schweden und Finnland - wo sie am meistenvorkommen - als „rotes Gold“ geadelt werden. Sieenthalten besonders viel Vitamin A, B und C, außer-dem Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium undandere Inhaltsstoffe, die einen günstigen Einflussauf Entzündungen haben.

Manche Frauen haben öfter als Männer (wegender kürzeren Harnröhre) Probleme mit Harnwegsin-fekten. Diesen ist zu empfehlen, sich einmal mitihrem Arzt über Preiselbeeren zu unterhalten.

Es ist wissenschaftlich belegt, dass ein bestimmterdarin enthaltener Stoff das Einnisten von Bakterienin die Harnwege oder die Blase erschwert, wo siedie Entzündung verursachen.

Damit unterstützen sie den Körper bei der Ab-wehr bzw. dem Ausschwemmen der Erreger (zurErinnerung: viel Trinken bei Blasenentzün-dung!). Cranberries sind die weniger herbe Vari-ante. Preiselbeer-Saft wirkt wie ein Antibiotikum:Die Preiselbeeren hemmen auch die Bildung unddas Wachstum von bösartigen Zellen.

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Preiselbeersaft gegen Harnwegsinfektionen

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Kürzlich wurde man aufgrund einer Publikationaufmerksam auf den sekundären PflanzenstoffResveratrol. Es konnte gezeigt werden, daß die-ser Extrakt aus Weintrauben die Lebensspannevon Hefen um 70% verlängert.

Warum erregte diese Studie so viel öffentlichesInteresse? Weil gezeigt werden konnte, dass Res-veratrol das Langlebigkeits-Gen (longevity gene)aktiviert, welches sonst nur während einer Kalo-rienrestriktion, sprich hungern, exprimiert wird.

Bekanntlich konnte ja sowohl bei Mäusen, als beiRatten und anderen Säugetieren nachgewiesen wer-den, dass Kalorienbegrenzung die Lebenserwartungverlängert. Es wird daher angenommen, dass es erst-malig möglich ist, durch die regelmäßige Einnahmeeiner Pille, dieses Gen zu aktivieren und so in den Ge-nuss einer Lebensverlängerung zu kommen, auchohne Kalorienrestriktion.

Zwar ist klar, dass Hefen verglichen mit Mäusen,Ratten und Menschen weit unten in der Evolutionslei-ter stehen, dennoch sind die Ergebnisse der Hefe-studie hoch signifikant. Menschen haben eine mehrkomplexe Variante dieses Gens.

Resveratrol wurde schon sehr ausführlich unter-sucht, da es ja bereits seit Jahrhunderten vom Men-schen im Wein und in Phytotherapeutika konsumiertwurde.. Wissenschaftliche Studien belegen eine guteWirkung gegen kardiovaskuläre Erkrankungen,Krebs, entzündliche Erkrankungen und eine Reiheanderer altersbedingter Erkrankungen.

Die höchste Konzentration von Resveratrol findetman im Rotwein. Weingenuss in moderater Mengekann gesundheitsfördernd sein. Dennoch ist Wein nichtder beste Weg, um sich mit ausreichend Resveratrolzu versorgen, da erstens die Trauben unterschiedliche

Mengen enthalten und beim keltern in vielen FällenResveratrol sogar ganz verloren geht. Der beste Wegist die Einahme eines standardisierten Nahrungser-gänzungsproduktes (z.B. Resveratrol/Euro Nutrador).

Der Effekt und die Bioverfügbarkeit von Resveratrolkann noch gesteigert werden durch die Ergänzung mitanderen Polyphenolen, Proanthocyanidinen, Antho-cyanidine, Flavoiden etc.

Das Geheimnis warum die Franzosen so fettreichessen können und dennoch gesund alt werden (fran-zösisches Paradoxon) liegt an ihrem hohen Resver-atrol Konsum im roten Wein. Aber nicht nur im Weinbzw. Weintrauben wird es gefunden, sondern auch inPinien, Erdnüssen und anderen Pflanzen.

Resveratrol selbst wird aufgrund seiner Strukturals Polyphenol klassifiziert. Die Polyphenole stel-len eine große Stoffgruppe in Pflanzen dar, dieweiter unterteilt werden in Flavonoide, Proantho-cyanidine u.a.m.

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resverastrol ein Pflanzenstoff, der das leben verlängern kann.

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Grüner-Tee-Extrakt

Mediziner glauben ein gutes Hausmittel zur Vor-beugung gegen Darmkrebs gefunden zu haben.Nach Erkenntnissen aus mehreren kleineren Stu-dien soll grüner Tee gegen die Krankheit wirken.

In einer groß angelegten Studie mit 3.000 Teilneh-mern wollen die Ärzte der Universitätskliniken in Halleund Ulm nun nachweisen, dass das im grünen Teeenthaltene Pflanzenhormon Epigallocatechin-3-Gallateine tumorhemmende Eigenschaft hat. Damit hemmtder Wirkstoff auch die Polypenbildung im Darm.

Catechine aus Tee beugen Prostata-Ca vor

Über einen ersten Erfolg mit Catechinen aus grü-nem Tee bei Patienten mit einer Prostata-Krebs-Vorstufe berichten italienische Forscher. MitGrünem Tee ließ sich die Entwicklung eines Kar-zinoms bei fast all diesen Patienten verhindern.

Die Daten einer Pilotstudie mit Catechinen wurdenjetzt auf einem US-Krebskongreß in Anaheim in denUSA vorgestellt. An der Studie nahmen 62 Patientenmit einer fortgeschrittenen intra-epithelialen Prostata-Neoplasie (PIN) teil. Normalerweise entwickeln inner-halb eines Jahres ein Drittel solcher Patienten einProstata-Karzinom.

Von den Teilnehmern erhielten 32 Männer täglich600 mg Catechine aus grünem Tee, 30 erhielten Pla-cebo. Catechine sind Pflanzenstoffe, die zu den Fla-vonoiden gehören. Die Vorsteherdrüsen wurden nachsechs und zwölf Monaten per Biopsie untersucht.

Nach einem Jahr Therapie war nur ein Mann in derGruppe mit Catechinen an einem Prostata-Karzinomerkrankt, neun waren es dagegen in der Gruppe mitPlacebo.

Die tägliche Catechin-Dosis entsprach etwa derjeni-gen Menge von zehn Tassen grünem Tee (Sencha-Tee). Zur Vorbeugung gegen Krebs müssen allerdingsgegen mindestens drei Jahre lang 10 Tassen grünerTee pro Tag getrunken werden. Und der Tee solltelange ziehen, was ihn sehr bitter macht.

Alternativ könnte man auch Kapseln z.B. grüner Teevon Euro Nutrador mit den wirksamen Pflanzenstoffenschlucken. Nebenwirkungen hat der Naturstoff keine.

Die Kapsel enthalten eine Catechin-Mischung davon50 Prozent EGCG (Epigallo-Catechingallat). EGCGinduzierte in Zellkultur-Experimenten den kontrollier-ten Zelltod bei Prostata-Tumor-Zellen, nicht aber beigesunden Zellen. EGCG gibt es nur in grünem, abernicht in schwarzem Tee - bei der Fermentation zuschwarzem Tee werden Catechine oxidiert.

Krebsstudie: Grüner tee soll gegen Darmkrebs vorbeugen

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Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studiemit 273 Probanden, die am Queensland Instituteof Medical Research durchgeführt wurde.

86 Patienten litten unter einem spinozelluläremKarzinom der Haut. Die über einen Zeitraum vonüber zehn Jahren erhobenen Daten ergaben fürPatienten ein um 63 Prozent vermindertes Haut-krebsrisiko, die mindestens fünf Jahre lang häufigAspirin eingenommen hatten. Der protektive Ef-fekt von Aspirin scheint dosisabhängig zu sein:So sank das Hautkrebsrisiko um 90 Prozent, wennASS-Präparate mehrmals täglich eingenommenwurden.

Wie die Wissenschaftler vermuten, beruht die tumor-hemmende Wirkung auf der Blockierung des COX-2-Enzyms, das in der Angiogenese für die Neoplasmeneine Rolle spielt. Die protektive Wirkung ist nicht nurauf Plattenepithelkarzinome der Haut beschränkt, sodie Autoren der Studie. Nach den Ergebnissen der inder Fachzeitschrift „Lancet" publizierten Studie senktdie regelmäßige Einnahme von Aspirin auch das Ri-siko für Ösophagus- und Dickdarmkarzinome.

Nach der Aspiringabe werde das Fortschreiten vonFrühstadien dieser Tumorart effektiv gehemmt, so dasFazit der Autoren. Lesen Sie hierzu auch den Artikel„Krebsverhütung - Was ist möglich?“

Wenn man über Krebsverhütung spricht, denkendie meisten uns uns sofort an die von den Kran-kenkassen angebotenen Krebsvorsorgeuntersu-chungen wie Mammographie, Darmspiegelung etc.

Diese wahrzunehmen wird unseren Bürgern nichtnur von den Krankenkassen angeraten, sondern auchvon den Ärzten und Fachgesellschaften. Leider istaber diese Krebsvorsorge keine Verhinderung vonKrebs, sondern sie trägt nur dazu bei, einen Krebsmöglichst frühzeitig zu erkennen, um dem Patientenso die Möglichkeit zu eröffnen, noch rechtzeitig ope-riert und so vielleicht vom Krebs geheilt werden zukönnen.

Wenn aber ein Krebs mit den Mitteln der Früherken-nung diagnostiziert werden kann, ist die Krebsge-schwulst schon recht groß, mehrere Millimeter undenthält schon mehrere Tausend Krebszellen, ausser-dem hat der Entwicklungsprozess, bis ein Tumor einesolche Grösse erreicht, sich schon über einen länge-ren Zeitraum hingezogen.

So benötigt ein Brustkrebs, bis man ihn erkennenkann, manchmal mehrere Jahre und kann zum Zeit-punkt der frühsten Erkennung bereits metastasierthaben, d.h Tochtergeschwulste gebildet haben, meistzwar noch mikroskopisch klein und daher auch häufigmit den üblichen Untersuchungsmöglichkeiten nichterkennbar. Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennungin der Form wie sie von den Krankenkassen angebo-ten wird trägt nicht zur Krebsvermeidung und Krebs-vorbeugung bei, sondern ist lediglich eine Methodeeinen bösartigen Prozess möglichst früh zu erkennenund zu behandeln.

Aspirin senkt die rate anPlattenepithelkarzinomder Haut zu erkranken.

„Krebsverhütung - wasist möglich?“

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Aber, und das ist an dieser Stelle interessant, esgibt Methoden, Krebs vorzubeugen, und damitseine Entstehung und Bedrohung zu vermeiden.

Jeder von uns kann sein ganz persönliches Krebsri-siko deutlich reduzieren, wenn er es denn will. Wir inder Klinik St. Georg in Bad Aibling geben hierzu aufunseren regelmäßig stattfinden Veranstaltungenimmer wieder Hinweise, was man tun kann.

Vielen ist bekannt, dass die Einstellung des Rau-chens einen positven Betrag leistet oder auch einegesunde und ausgewogene, vollwertige Ernährungund regelmässiger Sport. Ich möchte Ihnen in diesemBeitrag zeigen, dass es auch Stoffe gibt, die unserKrebsrisiko deutlich senken: z.B. die regelmässigeEinnahme einer Minidosis Aspirin.

Aspirin schützt vor Krebs.

Eine neue Studie hat zeigt, dass Acetylsalicylsäureauch vor Krebs schützen kann. Die Frage die mansich natürlich sofort stellt ist, sollen wir jetzt alle täglichAspirin schlucken? Da ist die Antwort sicher nein, aberes gibt Fälle, da würde man das bejahen. Aber derReihe nach.

Die Studie stammt aus Oxford: und was Peter Roth-well und seine Mitarbeiter gefunden haben, klingt gutvielleicht sogar zu gut. Denn wenn sie recht haben,lässt sich das Risiko, an Krebs zu sterben, mit demaltbekannten Mittel Aspirin deutlich verringern: Einekleine Dosis Acetylsalicylsäure täglich genügt.

Würden wir alle Aspirin über viele Jahre jeden Tagschlucken, dann ließen sich nach Rothwells Statistikjährlich mehr als 20.000 Krebstote in Deutschlandvermeiden.

Doch ist eine flächendeckende Aspirin-Prophy-laxe gerechtfertigt?

Noch ist das offen. Doch die erstaunlichen Ergeb-nisse stützen sich auf eine Auswertung von acht Stu-

dien mit insgesamt 25.570 Teilnehmern, also einerdoch beträchtlichen und aussagefähigen Zahl.

In den Untersuchungen, die in den späten siebzigerJahren begonnen wurden, ging es zunächst gar nichtum eine Krebsbekämpfung, sondern vielmehr um dieWirkung von ASS zur Verhütung von Herzinfarktenoder Schlaganfällen im Vergleich mit einem Placebo,d.h. einem Scheinpräparat. In Sterberegistern wurdedie Krebssterblichkeit der mit ASS oder einem Pla-cebo behandelten Teilnehmer verglichen und dabeikamen sie zu einem erstaunlichen Ergebnis.

Bei Menschen, die regelmässig ASS eingenommenhatten, lag das Krebstodrisiko innerhalb der zwanzigJahre nach Beginn der Einnahme um glatte 20 %niedriger. Die Schutzwirkung stieg mit dem Alter derTeilnehmer, aber auch mit der Dauer der Einnahmean. Wer länger als fünf Jahre Aspirin schluckte, redu-zierte sein rechnerisches Todesrisiko durch Krebs ummehr als 30%. Toll, nicht wahr?

Die Ergebnisse wurden von vielen streng unter dieLupe genommen. Aber an dem Ergebnis gibt es kei-nen Zweifel, so dass dann auch von vielen festgestelltwurde, dass die Studie von Peter Rothwells das Besteist, was wir zur Frage von Krebsvorbeugung haben.

Für einzelne Krebsarten hat man beeindruckendeSchutzeffekte durch ASS errechnen können, so z.Bbei Lungenkrebs (30 %), Tumoren der Verdauungs-organe (35 %), Darmkrebs (40 %) oder Speiseröhren-krebs (60%). Auch bei Prostatakrebs und Hirntumorenließen sich sinkende Sterbezahlen feststellen. Aller-dings schützt ASS nur gegen solide Tumoren, nichtaber gegen Blutkrebs.

Wie wirkt ASS? Wie viel genügt zur Krebsvor-beuge?

Es gehört wie Ibuprofen und Diclofenac zu den nicht-steroidalen Entzündungshemmern und blockiert zweiwichtige Enzyme, die Cyclooxygenasen Cox-1 undCox-2. Diese Enzyme haben vielfältige Aufgaben imKörper, und das erklärt auch das breite Wirkungs-

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spektrum von ASS. Die Enzymhemmung vermindertdie Gerinnungsfunktion der Blutplättchen und bewirktso eine Blutverdünnung, das macht man sich z.B. inder Herztherapie zu Nutze.

Cox-1 und -2 sind aber auch an der Bildung vonProstaglandinen beteiligt, einer Gruppe hormonartigerStoffe, die Entzündungen im Körper steuern. BeideASS-Effekte, Blutverdünnung und Entzündungshem-mung, schützen vor Herzinfarkt und Schlaganfall.Dazu genügt schon die Einnahme von 75 bis 100 Mil-ligramm ASS täglich.

Wie wirkt ASS gegen Krebszellen?

Die Kenntnis hierüber konnte man aus Tierexperi-menten und anhand von Zellkulturen erforschen. Eskonnte gezeigt werden, dass die Aktivität der Cox-En-zyme das Überleben und die Teilung von Krebszellenfördert. Die Enzyme werden schon in frühen (mikro-skopisch kleinen) Krebsherden häufig stark vermehrtgebildet. Die von ihnen gesteuerte Produktion derProstaglandine erleichtert auch die weitere Ausbrei-tung des Krebsherdes in einem Gewebe und die Me-tastasierung im Körper. Außerdem stimulieren dieseEnzyme das Wachstum von Blutgefäßen im Tumor.ASS verhindert alle diese Effekte signifikant.

Wie viel ASS müsste man zur Krebsverhütungeinnehmen?

Nach den bisherigen Ergebnissen muss die Dosisgrößer als 50 Milligramm täglich sein am besten 75mg, höhere Dosen steigern den Effekt nicht weiter,sind daher auch nicht nötig.

Sollte man Aspirin präventiv einnehmen?Welche Nebenwirkungen sind zu befürchten?

ASS kann wie alle nichtsteroidalen Entzündungs-hemmer Nebenwirkungen haben, vor allem in hoherDosierung und bei langfristiger Einnahme z.B. Ma-genschleimhautentzündungen, Magengeschwüre und-blutungen. Durch die blutverdünnende Wirkung be-

steht zudem ein Risiko für Blutungen z.B. aus demDarm. Bei kleinen Dosierungen ist diese Gefahr abergering.

Sollten jetzt alle Menschen ASS einnehmen?

Für junge Menschen, die sehr selten an Krebs er-kranken, wäre die Einnahme eher schädlich. BeiMenschen aber, die ein persönliches oder familiäresRisiko für Krebs besitzen, kann die Einnahme vonASS sehr sinnvoll sein.

Wenn etwa in der Familie gehäuft Darmkrebs vor-kommt oder wenn bereits ein Darmpolyp gefundenwurde, sollte man mit ASS vorbeugen, denn dieschützende Wirkung gegen Darmtumoren ist zwei-felsfrei erwiesen. In diesen Fällen macht ASS Sinn,wenn keine besonderen Bedenken bestehen.

Von den über 60-Jährigen haben immerhin mindes-tens 50 Prozent bereits Darmpolypen und sind mithinin Gefahr, irgendwann am Darmkrebs zu erkranken.Wer diese Form der Vorbeugung anstrebt, sollte abervor dem Gang in die Apotheke mit seinem Arzt spre-chen, um ein eventuelles Risiken auszuschließen.

Zum Beispiel muss Aspirin vier Tage vor einer Ope-ration abgesetzt werden. Wichtig ist auch, währendder Einnahme auf Warnsignale zu achten – etwa Ma-genbeschwerden oder Säurereflux.

Wer hingegen wegen des Risikos, einen Herzinfarktoder Schlaganfall zu bekommen, ohnehin täglich 100Milligramm ASS schluckt, kann sich über einen dop-pelten Schutz freuen.

Dr. med. Friedrich R. DouwesÄrztlicher Direktor der Klinik St. Georg