NiedersächsischeHafenvertretung e.V.Gemeinsam zukunftsorientiert

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Unsere Häfen. Ihre Zukunft.

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3Inhalt/Inserentenverzeichnis

Inhalt

Grußworte 4

Olaf Lies, Niedersächsischer Minister fürWirtschaft, Arbeit und Verkehr

Karsten Dirks, Vorstandsvorsitzender der Niedersächsischen Hafenvertretung e. V.

Historie 8

Nach 20 Minuten war das Kind geboren – Niedersächsische Hafenvertretung im Rückblick

Neun Standorte 12

Der Seehafen Niedersachsen – feste Größe am weltweiten Logistikmarkt

Interview 20

Marketing auf professioneller Basis –Seaports im Porträt

Ausblick 24

Einer für alle, alle für einen – Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen als politisches Sprachrohr

Inserentenverzeichnis

ANKER Schiffahrts-Gesellschaft mbH, Emden Seite 21AUTOPORT EMDEN GMBH, Emden Seite 7

Benway Marine & Logistics GmbH & Co. KG, Papenburg Seite 19BERA GMBH & CO. KG, Papenburg Seite 11

c-Port cargo & industrie am küstenkanal, Saterland Seite 25Cargo Overseas Surveyor GmbH & Co. KG, Emden Seite 11

Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V., Emden Seite 9EMS Maritime Offshore GmbH, Emden Seite 7EPAS Ems Ports Agency and Stevedoring Beteiligungs GmbH & Co. KG Seite 9EVAG Emder Verkehrs und Automotive Gesellschaft mbH, Emden Seite 21

Hafenwirtschaftsgemeinschaft Cuxhaven e. V., Cuxhaven Seite 15Hanrath Gruppe, Papenburg Seite 23Hochschule Emden/Leer, Emden Seite 27

J. MÜLLER Aktiengesellschaft, Brake Seite 13JadeWeserPort, Wilhelmshaven Seite 17

Landessparkasse zu Oldenburg Seite 5

Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Oldenburg Seite 2NWO Nord-West Oelleitung GmbH, Wilhelmshaven Seite 17

Reederei AG Norden – Frisia, Norddeich Seite 11Rhenus Midgard GmbH & Co. KG, Nordenham Seite 25

Schulte & Bruns GmbH & Co. KG, Papenburg Seite 19Seaports of Niedersachsen GmbH, Oldenburg RückseiteSpedition Jakob Weets e. K, Emden Seite 21

Zukunft Emden GmbH, Emden Seite 7Zweckverband Ecopark, Emstek Seite 23

Hafenfilm:www.youtube.com/

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Impressum

Herausgeber

Niedersächsische Hafenvertretung e. V.c/o Oldenburgische

Industrie- und HandelskammerMoslestraße 6

26122 Oldenburg

Verlag

Baumschulenweg 28, 26127 Oldenburginfo @kuw.de, www.kuw.de

RedaktionOldenburgische IHK: Felix Jahn, Martin Heine

Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V.: John H. Niemann

Seaports of Niedersachsen: Inke Onnen-Lübben, André Heim

Kommunikation & Wirtschaft GmbH:Gisela Müller

Jordan Media:Autor Klaus-Peter Jordan

LayoutKommunikation & Wirtschaft GmbH,

Ramona Bolte

HerstellungKommunikation & Wirtschaft GmbH,

Britta Remberg-Brand, Ilka Sievers

Druck:Prull-Druck GmbH & Co. KG, Oldenburg

Printed in Germany 2016Das Manuskript ist Eigentum des Verlages.

Alle Rechte vorbehalten. Auswahl und Zusammenstellung sind urheberrechtlich geschützt.

Für die Richtigkeit der im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Autorenbeiträge übernimmt

der Verlag und Redaktion keine Haftung.

Stand aller QR-Codes September 2016

4 Grußworte

Zu ihrem 25-jährigen Jubiläum beglückwünsche ich die Mitglie-der der Niedersächsischen Hafen-vertretung e. V. ganz herzlich.

Seit 1991 hat die niedersächsi-sche Hafenwirtschaft im Schulter-schluss mit der Landesregierung eine gemeinsame, offizielle Platt-form zur Vertretung ihrer Inte-ressen.

Damals gründete Dr. Peter Fischer,niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Technologie und Ver-kehr, gemeinsam mit der Hafen-wirtschaft in Brake, Cux haven, Emden, Leer, Nordenham, Olden-burg, Papenburg und Wilhelms-haven sowie den Industrie- und Handelskammern in Emden, Ol-denburg und Stade einen Ver-ein, dessen erklärtes Ziel es war, gemeinschaftliche Werbung für die Häfen zu betreiben. Das hat-te man auch schon vorher getan, doch war es an der Zeit, das Ganze auf eine neue, organisierte Platt-form zu bringen.

Seite an Seite gingen die Häfen unter der Flagge der NHV e. V. in die Welt hinaus, um für den Stand-ort Niedersachsen zu werben und um sich gegenüber den damals schon starken Wettbewerbern aus den Nordrange-Häfen zu po-sitionieren. Ein Großteil der Arbeit erfolgte ehrenamtlich, denn die finanziellen Mittel waren knapp bemessen.

Auch das Folgende darf man nicht außer Acht lassen: Trotz des Wettbewerbs auch untereinan-der haben Sie es geschafft, sich gemeinsam, als starke Gruppe, Gehör zu verschaffen. Das ver-bindende Element dabei ist Nie-dersachsen.

Aus diesem Grund hat sich das Land Niedersachsen im Jahr 2003 auch erneut aktiv eingebracht. Die Idee war, das Hafenmarke-ting noch weiter zu professio-nalisieren und ein schlagkräfti-ges Marketingteam zu installie-ren. Es entstand die heutige Se-aports of Niedersachsen GmbH, die das Hafenmarketing seit April 2004 operativ für nunmehr neun niedersächsische Seehäfen voran-treibt. Nach 25 Jahren NHV e. V. und nach 12,5 Jahren Seaports können wir wohl gemeinsam be-haupten: Es war eine erfolgreiche Gründung.

Ich freue mich sehr, dass der Dia -log mit allen Vertretern der Ha-fenwirtschaft heute immer noch erfolgreich und vertrauensvoll weitergeführt wird. Der NHV e. V. ist auch für die Landesregie-rung ein kompetenter Ansprech-partner. Die Mitglieder und Gre-mien der NHV e. V. beweisen Pragma tismus und bieten Ge-währ, die Interessen der Hafen-wirtschaft auf nationaler und in-ternationaler Ebene versiert zu vertreten.

Dafür danke ich Ihnen für die bisher geleistete Arbeit und wün-sche mir, dass wir diesen kons-truktiven Dialog auch in den nächsten 25 Jahren weiterfüh-ren werden.

Herzlichen Glückwunsch zu 25 Jahren NHV!

Olaf Lies,Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

Interessen der Häfen erfolgreich und vertrauensvoll vertreten

Foto: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr

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Wenn man für Investitionen einen Finanzpartner mit internationalem Netzwerk hinter sich hat.

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Als Schnittstelle zwischen Landes-politik und Hafenwirtschaft wurde die Niedersächsische Hafenvertre-tung e. V. (NHV) am 22. November 1991 von der niedersächsischen Seehafenwirtschaft, den drei nie-dersächsischen Küsten-Industrie- und Handelskam mern (IHKs) in Emden, Oldenburg und Stade so-wie dem Land Niedersachsen ge-gründet und blickt nun auf 25 Jah-re erfolgreiche Zu sammenarbeit zurück. Die NHV repräsentiert die neun niedersächs ischen Seehä-fen an Elbe, Ems, Hunte, Jade und Weser mit überregional aktiven Logistik-Netzwerken und Spezia-listen für Hafendienstleistungen jeglicher Art.

Die Seehäfen nehmen für die Exportnation Deutschland eine Schlüsselrolle für Wachs tum, Wohlstand und Arbeitsplätze ein. Mehr als 40 000 Menschen sind direkt oder indirekt in der nieder-sächsischen Seehafenwirtschaft be schäftigt. Rund 90 Prozent des weltweiten Handels erfolgt über

den Seeweg. Leistungsfähige See-häfen sind als logistische Knoten-punkte im internationalen Güter-verkehr für unsere auf den Welt-märkten erfolgreiche Industrie na-tion unverzichtbar. Über den „Ha -fen Niedersachsen“, der in seiner Gesamtheit die komplette logis-tische Angebotspalette abdeckt, werden ein Fünftel aller deutschen Im- und Exporte abgewickelt. Leis-tungsfähige Hafenhinterlandan-bindungen sowie die bedarfsge-rechte Anpassung seewärtiger Zu-fahrten sind neben Investitionen in die Hafeninfrastruktur selbst we-sentliche Voraussetzungen für die Sicherung der Wettbewerbsfähig-keit der niedersächsischen Seehä-fen.

Eine Steigerung des Umschlags von zwölf Prozent auf 52 Millio-nen Tonnen im Jahr 2015 bringt eindrucksvoll den Erfolg und die Leis tungsfähigkeit der nieder-sächsischen Seehäfen zum Aus-druck. Laut See verkehrsprog nose wird der Umschlag der deutschen

Seehäfen bis zum Jahr 2030 wei-ter kräftig wachsen, wobei dieniedersächsischen Seehäfen über-durch schnittliche Um schlagzu-wächse ver zeichnen werden. Die starke Stellung des „Hafens Nie-dersachsen“ ist das Ergebnis der guten Zusammenarbeit des Lan-des Niedersachsen und der See-hafenwirtschaft. Eine aktive Ha-fenpolitik des Landes Nieder-sachsen und gezielte Investitio-nen der Seehafenwirtschaft sind der Garant für wirtschaftlichenErfolg. Sie werden auch zukünf-tig dazu beitragen, die Stellung des „Hafens Niedersachsen“ ge-meinsam mit den anderen deut-schen Seehäfen in Europa zu stär-ken.

Karsten Dirks, Vorstandsvor-sitzender der Niedersächsischen Hafenvertretung e. V.

Niedersächsische Seehäfen auf Wachstumskurs

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I Es dauerte gerade 20 Minuten, da war das Kind geboren. In der Mittagszeit am 22. November 1991 im Seehafenrestaurant Columbus in Wilhelmshaven. Um 13.40 Uhr erblickte der Verein „Niedersäch-sische Hafenvertretung“ das Licht der Welt. So belegt es das Proto-koll der Gründungsversammlung des Vereins.

„Aber eigentlich hat alles schon früher angefangen“, erinnert sich Ferdinand Lühmann, der damals zum ersten Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde und geschäftsführender Gesellschaf-ter der Spedition Lühmann in Cux-haven war. Schon Anfang der 1980er-Jahre hatten sich an den niedersächsischen Hafenstand-orten Hafenwirtschaftsgemein-schaften gegründet. „Der Zweck war, alle am Hafengeschehen Be-teiligte zusammenzuführen und die Situation des jeweiligen Ha-fens zu verbessern“, weiß der heu-te 90-Jährige noch ganz genau.

Allerdings dauerte es noch einige Zeit, bis sich die Häfen erstmals mit ihren Hafenwirtschaftsgemein-schaften 1984 in Dortmund prä-sentierten. Und dort lief es so gut, dass man die neue Gemeinsamkeit bald nicht mehr missen wollte: Veranstaltungen im In- und Aus-land folgten, etwa in Kassel, Würzburg, Stuttgart, aber auch in London, Wien, Budapest und Prag. „Wir luden vor allem Spedi-teure und Verkehrsbetriebe ein, um auf uns aufmerksam zu ma-chen und zu zeigen, dass es in Deutschland noch andere Häfen gibt als Hamburg und Bremen“, erläutert Lühmann. „Und wir hat-ten immer ein volles Haus.“

„Aus diesen gemeinsamen Präsen-tationen entstand die Idee, sich in der Außendarstellung als einheit-liche Hafenlinie zu präsentieren“, erinnert sich der damalige Nie-dersächsische Wirtschaftsminister Dr. Peter Fischer (SPD). Auch die Industrie- und Handelskammern

(IHKs) in Stade, Emden und Ol-denburg waren mit im Boot. „Wir als Land haben das sehr positiv aufgenommen und die Initiative unterstützt. Auch hatte die Lan-despolitik ein Interesse an starken niedersächsischen Häfen. Und wir betrachteten die Häfen nicht als Konkurrenten. In einer gemein-samen Hafenvertretung sahen wir die Möglichkeit einer stärkeren Einheitlichkeit mit der Stärkung des Gewichts der Häfen und einer stärkeren Wahrnehmung unserer Häfen gegenüber Hamburg, Bre-men und den Westhäfen“, so der heute 75-jährige Ex-Wirtschafts-minister.

Und so wurde die begonnene Ge-meinsamkeit am 22. November 1991 in Wilhelmshaven schließlich mit der „Niedersächsischen Hafen-vertretung“ auf eine „neue Ebe-ne gehoben“, wie es in der ers ten Pressemitteilung hieß. „Ziel der Hafenvertretung ist es, die ge-meinsame Werbung für die nie-

Nach 20 Minuten war das Kind geborenNiedersächsische Hafenvertretung im Rückblick

Die Rechnung ist aufgegangen: Der damalige Niedersächsische Wirtschaftsminister, Dr. Peter Fischer (75) (li.), und der frühere Vorsitzende des Vereins Niedersächsische

Hafenvertretung e. V., Ferdinand Lühmann (90) (re.), hatten sich von der gemeinsamen Hafenvertretung versprochen, die neun regionalen Standorte bekannter zu machen.

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Stolze Gründungsväter (v. l.): Klaus Müller, J. Müller AG, Brake; Dr. Berhard Brons, IHK für Papenburg und Ostfriesland, Emden; Ferdinand Lühmann, Spedition Lühmann GmbH & Co. KG, Cuxhaven; Dr. Hans-Jürgen Froböse, Leiter Abt. Verkehr Nds. Wirtschaftsministerium; Hans Haase, WHV e. V., Wilhelmshaven; Dr. Michael Ahrens, Oldenburgische IHK.

10 Historie

dersächsischen Seehäfen auf eine professionelle Basis zu stellen. Dar-gestellt werden soll das komplette Angebot der Häfen an Ems, Jade, Weser und Elbe.“ An der neuen Organisation beteiligten sich die niedersächsischen Seehäfen Bra-ke, Cuxhaven, Emden, Leer, Nor-denham, Oldenburg, Papenburg und Wilhelmshaven. Stade kam später hinzu. Zu den Gründungs-mitgliedern gehörten außerdem das Land Niedersachsen sowie die IHKs in Emden, Oldenburg und im Elbe-Weser-Raum. Erster Ge-schäftsführer wurde Dr. Michael Ahrens von der Oldenburgischen IHK.

Gleichzeitig fand auch der erste Niedersächsische Hafentag in Wil-

helmshaven statt. Er wurde zu ei-ner Institution und zum Highlight im jährlichen Veranstaltungska-lender des Vereins Niedersäch-sische Hafenvertretung. Einmal im Jahr treffen sich seitdem Hafen-verantwortliche aus allen Berei-chen mit Kunden und Partnern zum Gedanken- und Ideenaus-tausch, zuletzt Anfang September in Brake. Seit 2003 wird der Ha-fentag von der damals als Toch-tergesellschaft der Niedersäch-sischen Hafenvertretung gegrün-deten „Seaports of Niedersach-sen“ in Oldenburg organisiert. Seaports hat seither als Hafen-marketinggesellschaft für die Nie-dersächsische Hafenvertretung die Aufgabe übernommen, die vielfältigen Leistungen der nie-

dersächsischen Seehafenstand-orte auf dem Weltmarkt zu kom-munizieren.

Für Ex-Wirtschaftsminister Fischer haben von der Niedersächsischen Hafenvertretung alle profitiert: jeder einzelne niedersächsische Seehafen in seiner Entwick lung genauso wie das Land Nieder-sachsen. Gründungs-Vorsitzender Lühmann betont, dass alle Häfen ihren Ursprung und ihre Eigen-ständigkeit erhalten konnten. „Ich habe nach meinem Ausscheiden als Vereinsvorsitzender die Ent-wicklung der Häfen bis heute im-mer mit Freude betrachtet“, resü-miert Lühmann. (Klaus-Peter Jordan) I

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Am Tisch sitzend bei der Vertragsunterzeichnung von links: Ferdinand Lühmann, Spedition Lühmann GmbH & Co. KG, Cuxhaven; Klaus Müller, J. Müller AG Brake; Harald Naraschewski, Rechtsanwalt und Notar, Wilhelmshaven; Dr. Hans-Jürgen Froböse, Leiter Abt. Verkehr Nds. Wirtschaftsministerium; Joachim Schütze, Geschäftsführer ICI Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven.

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12 Neun Standorte

BrakeDer Seehafen Brake hat sich beim Umschlag von massenhaften Stück gütern wie etwa Stahl- und Forstprodukten sowie Projektla-dungen einen Namen gemacht. Auch das Thema Windenergie spielt eine bedeutende Rolle: Zahl-reiche große Hersteller nutzen mittlerweile das Terminal in Brake für die weltweite Verschiffung ih-rer Windenergieanlagen. Zudem zählt der Braker Hafen zu Europas größten Standorten für die Logis-tik von Agrargütern. Mit hohen Investitionen in Umschlag- und Lagerkapazitäten begegnet der Hafen wirksam den rasant stei-genden Qualitätsanforderungen im Markt hinsichtlich der Güte von Getreide und Futtermitteln für die Tierzucht.

CuxhavenCuxhaven wird geprägt durch vielseitige Aktivitäten im Bereich der Verladungen von Neufahr-zeugen, massenhaften Stückgü-tern, rollender Ladung, Offshore-Komponenten und Containern. Neben dem Fahrzeugumschlag bie ten die Hafenbetriebe auch spezielle Dienstleistungen an, wie zum Beispiel Konservierungsmaß-nahmen und Pkw-Wäsche für die Automobilhersteller. Um der stei-genden Kundennachfrage auch in Zukunft gerecht zu werden, soll bis Mitte 2017 der neue Mehrzweck-Liegeplatz 4 fertiggestellt sein. Damit werden dann 290 Meter neue Tiefwasserkaje und zusätz-liche 85 000 Quadratmeter Ha-fenfläche verfügbar sein. Zudem hat sich Cuxhaven als führender Offshore-Hafen in Deutschland etabliert und sich mit der Ansied-lung von Siemens zu Deutschlands Offshore-Industrie-Zentrum wei-terentwickelt.

Der Seehafen Niedersachsen – feste Größe am weltweiten Logistikmarkt

Niedersachsens Seehäfen sind eine feste Größe am internationalen Logistikmarkt. Flexible und kundenorientierte Dienstleistungen der Hafenumschlagunternehmen und ein großes Angebot an leistungs-fähigen Umschlag- und Lagereinrichtungen sind die Alleinstellungs-merkmale, mit denen die neun Seehafenstandorte Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven bei ihren Kunden punkten. Als Universalhafen- Gruppe haben sich die niedersächsischen Seehäfen als starke Partner für eine Vielzahl von Verladern und Reedern etabliert. Als Seaports of Niedersachsen treten sie als Gruppe auf.

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An einem der größten Standorte für Logistik von Agrargütern Europas spielt auch der Umschlag von Windenerigekomponenten eine große Rolle.

Seit 2015 gibt es einen wöchentlichen Liniendienst zwischen Cuxhaven und Norwegen. Dazu werden zwei neue, mit Flüssiggas (LNG) betriebene RoRo-Schiffe eingesetzt. >>>

Der Hafen- und Logistik-Spezialist an der Unterweser

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EmdenAutomobil-, Forstprodukten- undWindenergielogistik sowie der Um schlag von Massen- und sons-tigen Stückgütern zählen zu den Geschäftsfeldern des Emder Ha-fens. Rund 1,4 Millionen Fahrzeu-ge wurden im vergangenen Jahr im Emder Hafen im Seever kehr um geschlagen. Zudem bieten die Hafenlogistiker auch die produk-tionssynchrone Just-in-sequence-Versorgung von Montagelinien in der Automobilfertigung sowie kundenindividuelle Nachrüstar-beiten an Neufahrzeugen in spezi-ellen Technikzentren im Hafen. Die Forstproduktenlogistik in Em-den ist speziell auf die Produktion der belieferten Papierfabriken aus gerichtet. Zum Teil wird die Ware schnell und kostensparend direkt vom Seeschiff in Binnen-schiffe umgeladen und zum Werk transportiert. Beim Handling von Windenergieanlagen vertraut un-ter anderem Enercon seit Jahren auf die Kompetenz im Hafen an der Ems. Auch für die Offshore-Branche bietet Emden vielfältige Leistungen an und spielt auch bei der Inselversorgung nach Borkum eine bedeutende Rolle.

LeerDer See- und Binnenhafen Leer gehört zu den wichtigsten kom-munalen Häfen des Landes Nie-dersachsen. Die Hafen- und Bahn-anlagen sind Existenzgrundlage für mehr als 20 hafengebundene Betriebe. Hauptumschlaggüter in Leer sind Baustoffe, Getreide und Futtermittel sowie Eisen und Stahl. Durch eine Vielzahl ansäs-siger Reedereien gilt Leer zudem als zweitgrößter Reederstandort in Deutschland.

NordenhamNordenham, traditionell als Um-schlagplatz für Massengüter be-kannt, wandelt sich immer mehr zum Dienstleister für Produzen- ten von High-Tech-Komponenten.

Umschlag von Neufahrzeugen: Emden steigerte 2015 den Autoumschlag um rund 7 Prozent und belegte mit 1,41 Millionen Fahrzeugen vor Antwerpen Platz drei unter den Nordrangehäfen.

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Schiffüberführung in Leer: Heute entstehen die Schiffe erstaunlich schnell. 2016 wurde die NORDANA SEA überführt und ging kurz darauf auf die erste Reise.

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Der Rhenus-Midgard-Terminal in Nordenham hat sich mit seinen Umschlag- und Lagerkapazitäten zu einem wichtigen Partner der Energieversorgungsunter-nehmen und ihrer Zulieferer entwickelt.

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Neun Standorte

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IHR UNIVERSALHAFEN AN DER ELBMÜNDUNGAls attraktiver Anlaufpunkt für internatio-nale Seeverkehre nimmt Cux haven tradi -tionell für die Schifffahrt in Europa einewichtige Schlüsselpo sition ein. Der viel -fältige Ladungsmix auf den Linien ver kehren

wie die traditionelle Fischwirtschaft bis hinzum Deutschen Offshore-Industrie-Zentrumpro fitieren alle von Cuxhavens zentralerLage an der Nordsee.

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Zu den Leistungen gehört zum einen der Umschlag von Bautei-len für die Produktion von Air-bus-Flugzeugen. Zum anderen hat sich Nordenham erfolgreich als Seekabellager mit den zuge-hörigen Logistikdienstleistungen positioniert. Zugleich hat der Ha-fen seine Stärken im Umschlag von Flüssiggütern ausgebaut und 2015 in eine neue Kesselwagen-Entladestation investiert, über die schweres Heizöl umgeschlagen und eingelagert wird.

OldenburgIm Hafen Oldenburg, wo haupt-sächlich Massengüter wie Bau-stoffe und Agrargüter umge-schlagen werden, wird der Fer-tigstellung einer neuen Wende-stelle entgegengefiebert, die auf Seeschiffe von 110 Metern Länge ausgelegt ist. Die Unternehmen im Oldenburger Hafen verspre-chen sich durch diese Maßnahme konkrete neue Marktchancen et-wa in Norwegen, Schweden und Spanien. Dies dürfte das Um-

schlagvolumen im Hafen mittel- bis langfristig deutlich erhöhen. Sichtbar wird dies auch an den umfangreichen Investitionen, die die private Wirtschaft im Olden-burger Hafen tätigt. Beispielhaft steht hierfür das Traditionsun-ternehmen Rhein-Umschlag, das momentan den Ausbau und die Modernisierung seiner Umschlag-anlagen sowie den Neubau eines Verwaltungsgebäudes für rund zwölf Millionen Euro vorantreibt.

PapenburgDer Papenburger Seehafen ist die Zentrale des europäischen Kreuz-fahrtschiffbaus. Durch die Meyer Werft und die angegliederten Werf ten in Rostock und Turku (Finn land) nimmt die Bedeutung des Seehafens als Transportdreh-scheibe für hochwertigste Ma schi-nen-/Schiffs bauteile sowie Spe-zial anfer tigungen aller Art stetig weiter zu. Doch auch zahlreiche weitere Logistikdienstleister sor-gen für eine zunehmende Ver-dichtung dieser Transporte. Hinzu kommen spezialisierte Firmen im Stahlwasserbau oder dem Schiffs-recycling, die den Papenburger Hafen zu seinem einmaligen Leis-tungsportfolio verhelfen.

StadeDer Seehafen Stade spielt vor allem für die ansässige Industrie eine bedeutende Rolle und ist fester Bestandteil einer leistungs-fähigen Werkslogistik. So werden Rohstoffe per Seeschiff angelie-fert und Fertigprodukte vor allem mit dem Binnenschiff an Kunden in ganz Europa versendet. Vom Gesamtumschlag des Stader See-hafens zeichnet die AOS Alumini-um Oxid Stade GmbH für etwas mehr als die Hälfte verantwort-lich und ist damit der größte Um-schlagbetrieb im Stader Seehafen. Der restliche Teil des Gesamtum-schlags entfällt im Wesentlichen auf DOW Chemical. Immer bedeu-tender wird auch der Umschlag

Durch den Bau einer neuen Wendestelle können demnächst Seeschiffe mit einer Länge bis zu 110 Metern den Oldenburger Hafen anlaufen, was der Hafenwirtschaft neue Märkte eröffnet.

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Neben Kreuzfahrtriesen werden in Papenburg auch die Stahl-Logistik für die Werften, große Bau- beziehungsweise Maschinenteile abgewickelt sowie Holz, Torf, Baustoffe und Düngemittel umgeschlagen.

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Der Hafen Stade ist ein zentraler Umschlagshafen im Elbe-Weser-Dreieck mit idealen logistischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für den Umschlag von Massen- und Stückgütern.

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Neun Standorte

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zu 25 Jahren und freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

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von massenhaften Stückgütern und Projektladungen am Multi-funktionsterminal, das 2012 in Betrieb gegangen ist.

WilhelmshavenWilhelmshaven gilt als Energie-drehscheibe Deutschlands. Hier werden seit Jahrzehnten große Mengen an Rohöl und Mineral-ölprodukten umgeschlagen und eingelagert. Auch der Kohleum-schlag an der Niedersachsenbrü-cke zählt zu den bedeutenden Standbeinen. Zwischen 2009 und 2013 hat der Betreiber die Anlage, die heute als „Bulk Terminal Wil-helmshaven“ vermarktet wird, mo dernisiert und ausgebaut, um größere Mengen umschlagen und größere Schiffe abfertigen zu kön-nen. Zudem hat sich Wilhelms-haven als Servicestandort für die Offshore-Windbranche etabliert; regelmäßig werden hier Off shore-Versorger abgefertigt. Auch Er-richterschiffe werden hier ausge-rüstet. Gute Perspektiven werden mittelfristig dem neuen Container Terminal Wilhelmsha ven attes-tiert aufgrund der in Deutschland einzigartigen seeseitigen Vorteile, wie der kurzen Revierfahrt von 23 Seemeilen und der tideunab-hängigen Erreichbarkeit mit 16,50 Meter Wassertiefe sowie dem Ter-minal mit seiner Suprastruktur für ultragroße Containerschiffe (ULCV). Schon jetzt sind 337 dieser größten Containerschiffe unter-wegs und mittelfristig gehen ge-plant weitere 205 Groß-Carrier in

Fahrt, für die der Container Termi-nal Wilhelmshaven ideale Bedin-gungen bietet. Deutschlands ein-ziger Container-Tiefwasserhafen übernimmt angesichts der be-kannten Abfertigungsprobleme in den wichtigen kontinentaleuro-päischen Häfen an der Nordsee eine wichtige, ergänzende Rolle.

Starkes Umschlagplus2015 war für die neun Standorte des Seehafens Niedersachsen ein gutes Jahr. Der Seegüterumschlag belief sich insgesamt auf knapp 52 Millionen Tonnen. Das war ein Plus von zwölf Prozent gegenüber 2014. Dabei wurden rund 40,9 Mil-lionen Tonnen flüssige und feste Massengüter seeseitig über die Seehäfen in Niedersachsen umge-schlagen, was einem Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Stückgutumschlag entwickelte sich noch deutlich po-sitiver: Mit rund 11,05 Millionen Tonnen im Seeverkehr wurde das Volumen in diesem Bereich um 57 Prozent gesteigert. Neben posi-tiven Impulsen aus dem Geschäft mit massenhaften Stückgütern wie Stahl sowie Projektladungen kommt hier insbesondere das deutlich gestiegene Umschlag-volumen am Container Terminal Wilhelmshaven zum Tragen. 2015 wurden hier 426 751 TEU (Maß-einheit für den Standardcontai-ner) verladen – mehr als eine Ver-sechsfachung gegenüber 2014. Auch der seeseitige Umschlag von Neufahrzeugen in den nieder-

sächsischen Seehäfen Cuxhaven und Emden konnte erheblich ge-steigert werden und lag mit mehr als 1,8 Millionen Fahrzeugen um sieben Prozent über dem Ergeb-nis des Vorjahres. Insgesamt ist damit das Umschlagvolumen in den niedersächsischen Seehäfen in den vergangenen 25 Jahren um rund 70 Prozent gestiegen. Möglich wurde dieses Wachstum nur durch stetige, zielgerichtete Investitionen des Landes in die Hafeninfrastrukturen sowie die entsprechenden Komplementär-finanzierungen der Suprastruk-turen durch die privaten Hafen- und Logistikbetriebe.

Erstklassig aufgestelltZwischen 2000 bis 2008 verbuch-ten die niedersächsischen Seehä-fen jährliche Umschlagvolumen von etwa 60 bis 64 Millionen Ton-nen im Seeverkehr. Mit dem Aus-bruch der Finanz- und Wirt schafts-krise ab 2009 mussten deutliche Einbußen im Seegüterumschlag hingenommen werden. Bis heute konnten die früheren Umschlagre-korde nicht wieder erreicht wer-den, was aber vor allem damit be-gründet ist, dass der Umschlag flüs-siger Massengüter durch die Schlie-ßung einer Raffinerie in Wilhelms-haven deutliche Rückgänge ver-zeichnete. Durch die stetige Stei-gerung des Umschlags wert-schöpfungs in tensiver Stückgüter, wie zum Beispiel Projektladungen, Stahl- und Forstprodukte, On- und Off shore-Windenergiekom po nen -ten oder Neufahrzeuge, aber auch von Massengütern in mehre ren nie der sächsischen Seehäfen konn-te dies tonnenmäßig in der Ge-samtstatistik nicht ganz aufge-fangen werden. Nichtsdesto trotz: Nie ders achsens Seehafenwirt-schaft kann heute zuversichtlich in die Zukunft blicken, sind die Häfen doch alle erstklassig am Markt aufgestellt und in ihren jeweiligen Spezialisierungen erfolgreich.

(Inke Onnen-Lübben, Geschäftsf. Seaports of Niedersachsen) I

40 Jahre Kohleumschlag in Wilhelmshaven: Voll beladene Capesize-Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 250 000 Tonnen und einem Tiefgang von 18,50 Meter können in Deutschland nur am Bulk Terminal Wilhelmshaven (BTW) anlegen.

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20 Seaports Porträt

■ Seit 1991 gibt es die „Nie der -sächsische Hafenvertretung“. 2003wurde zusätzlich die „Sea ports of Niedersachsen GmbH“ gegründet. Warum?

Inke Onnen-Lübben: Der Grund war, das bis dato von der Nieder-sächsischen Hafenvertretung be-triebene Marketing für die neun niedersächsischen Seehäfen auf eine professionellere Basis zu stel-len. Bis dahin wurde die Außen-darstellung der Häfen ehrenamt-lich vom Verein „Niedersächsische Hafenvertretung“ betrieben. Das Land Niedersachsen und die Wirt-schaft waren 2003 der Ansicht, dass diese Aufgabe künftig haupt-beruflich von einem auf Marke-ting spezialisierten Team erfüllt werden sollte. So wurde Seaports als hundertprozentige Tochter-gesellschaft der Niedersächsi-schen Hafenvertretung gegrün-det, finanziert vom Land und der

privaten Hafenwirtschaft. 2004 wurde dann die operative Arbeit aufgenommen. Seitdem reprä-sentiert Seaports die neun nie-dersächsischen Seehäfen mit zahlreichen Hafenumschlagun-ternehmen, überregional aktiven Logistik-Netzwerken und Spezia-listen für Hafendienstleistungen aller Art.

■ Das kostet natürlich Geld.

Onnen-Lübben: Mit der Grün-dung von Seaports haben die niedersächsische Seeverkehrs-wirtschaft und das Land Nie-dersachsen die Mittel für die Au-ßendarstellung der niedersäch-sischen Seehäfen deutlich er -höht, was unsere Arbeit sehr unterstützt. Andere Häfen wie Hamburg oder Bremen, von den niederländischen und belgischen Häfen ganz zu schwiegen, haben

zwar deutlich höhere Marketing-budgets zur Verfügung. Ich meine aber, dass wir es trotzdem in den vergangenen zwölf Jahren ge-schafft haben, die niedersäch-sischen Seehäfen wirksam am Markt zu platzieren.

■ Was genau sind die Aufgaben von Seaports?

Onnen-Lübben: Wir bieten der niedersächsischen Hafenwirt-schaft zum Beispiel – quasi als eine Agentur – ein Rund-um-Paket für Messeauftritte weltweit: vom Messestand bis hin zu Hotelreser-vierungen, egal ob in München oder Shanghai. Das können Pro-duktmessen oder Ländermessen sein. Diese Messen dienen un-seren Hafenvertretern als Treff-punkt für gezielte Kundenge-spräche, gleichzeitig können wir

Küste und Schifffahrt haben für Inke Onnen-Lübben schon von Kindesbeinen an ihren Reiz gehabt. Seit 2013 ist die 35-Jährige Geschäftsführerin der landeseigenen Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen.

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Marketing auf professioneller BasisInterview mit Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin von Seaports of Niedersachsen

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22 Seaports Porträt

die Stärken und Spezialisierungen unserer Seehäfen aufzeigen. Wir organisieren Konferenzen und Veranstaltungen – nicht zuletzt den jährlich stattfindenden Nie-dersächsischen Hafentag, zuletzt in Brake. Zudem beraten wir po-tenzielle Hafenkunden, machen sie mit den richtigen Ansprech-partnern in unseren Häfen be-kannt und leiten Anfragen weiter – natürlich immer unter Wahrung unserer grundsätzlich neutralen Position. Wir betreiben Öffent-lichkeitsarbeit, zum Beispiel in-dem wir Schüler ansprechen, um ihnen die Bedeutung der Häfen als Wirtschaftsfaktor und die Hä-fen vielleicht auch als zukünftigen Arbeitsplatz darzustellen. Und wir betreuen die Tages- und Fach-presse bei Anfragen und Inter-viewwünschen.

■ Wo sehen Sie neue Herausfor-derungen für Ihre Arbeit in den nächsten Jahren?

Onnen-Lübben: Eine wichtige Auf gabe wird sicher mit dem Schlagwort Digitalisierung be-schrieben. Wir kommunizieren der zeit noch eher konservativ, das heißt viel über Printprodukte be-ziehungsweise persönlichen Kon-takt bei Veranstaltungen. Hier werden wir uns sicher verstärkt für die neuen, sozialen Medien öffnen müssen – was übrigens auch für die Häfen selbst gilt. Die Generation der heute unter 25-Jährigen muss anders ange-sprochen werden, wenn wir sie erreichen wollen. Das ist eine He-rausforderung, nicht nur weil die komplexen Dienstleistungen ei-nes Hafens schon erklärungsbe-

dürftig sind. Gespräche von An-gesicht zu Angesicht auf Messen und Veranstaltungen werden da-her nicht überflüssig werden.

■ Und die Häfen selbst werden durch das Internet ja auch nicht überflüssig.

Onnen-Lübben: Sicher nicht. Wir selbst schätzen, dass sich der Um-schlag in unseren Seehäfen von derzeit gut 50 Millionen Tonnen im Jahr bis 2030 auf gut 80 Millio-nen Tonnen erhöhen wird. Dazu ist ein weiterer Ausbau der Hä fen und der Hinterlandanbindungen notwendig. Damit haben wir dann aber auch gute Argumente, um weiterhin erfolgrei ches Marke-ting für Niedersachsens Seehäfen betreiben zu können. I

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Standorte der Niedersächsischen Seehäfen.

24 Ausblick

I Der berühmten Physikerin Marie Curie wird das Zitat zugespro-chen: „Ich beschäftige mich nicht mit dem, was getan worden ist. Mich interessiert, was getan werden muss.“ Solch eine Hand-

lungsmaxime ist – auch aus un ter-nehmerischer Sicht – ein not wen-dig pragmatischer Ansatz, sich den täglichen Herausforderun-gen zu stellen und den Blick nach vorne zu richten, um den eigenen

Be trieb und die Arbeits plätze zukunftssicher aufzustellen.

In jüngster Zeit hat der Wunsch nach einer gemeinsamen ge - wer be politischen Interessen -

Einer für alle, alle für einenArbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen als politisches Sprachrohr

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Olaf Lies (l.), Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, und Karsten Dirks (r.), Sprecher der Arbeits gemein schaft Niedersächsische Seehäfen, diskutierten auf dem

26. Niedersächsischen Hafentag in Brake das Perspektivpapier „Der Hafen Niedersachsen 2020“.

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Ausblick26

Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen

ver tretung der niedersächsischen See häfen an Bedeutung gewon-nen. Und so ist aus der Wurzel „Nie-dersächsi sche Hafenvertretung“ die Arbeitsgemeinschaft Nieder-sächsische Seehäfen (AG Seehä-fen) als politisches Sprachrohr ent-standen. Sie ist der Zusammen-schluss der neun nie dersächsischen Seehäfen in Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Ol den-burg, Pa penburg, Stade und Wil-helmshaven und vertritt die po liti-schen Interessen der nieder sächsi-schen Seehafenwirtschaft ge gen-über Land, Bund und EU. Un ter Einbezug von Niedersachsen Ports, der Hafeninfrastrukturge-sellschaft des Lan des, und Sea -ports of Nieder sachsen, der Ha -fenmar keting gesellschaft, bildet die See ha fenwirtschaft in Nie-dersachsen nun einen institu tio-nellen Dreiklang.

Einheitliche Positionen vertretenDie Reviervertreter für Elbe, Ems, Hunte, Jade und Weser im Ver-bund mit den niedersächsi schen Küsten-IHKs in Emden, Stade und Oldenburg verfolgen über die AG Seehäfen keine Ein zel-interessen. Sie vertreten klare, einheitliche Positionen und suchen im konstruktiven Dialog mit der Politik und anderen Inte-ressengruppen wie zum Beispiel Umweltverbänden oder Gewerk-schaften Handlungs ansätze und Lösungen für die Herausforde-run gen der niedersächsischen Seehafenwirtschaft.

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen in Niedersachsen sicherzustellen, bleibt eine Kern-aufga be der bedarfsgerechte Er halt und Ausbau der Hafen-infrastruktur. Die prognostizier-ten Umschlagzuwächse sowie wachsende Schiffsgrößen erfor-dern vorausschauende Investiti-onen. Trotz der gesetzlich veran-kerten Schuldenbremse für den Haushalt des Landes Nieder-sachsen sind daher in den kom-menden Jahren mehr finanzielle Mittel für Hafeninfrastruktur in-vestitionen erforderlich. Die Infra -strukturfinanzie rung ist grund-sätzlich Aufgabe der öffentlichen Hand und muss im Sinne von Ar-beitsplätzen und als Basis für Wertschöpfung als lohnende In-vestition in die Zukunft verstan-den werden. Das aktuelle See-hafenperspektivpapier der nie-dersächsischen Landesregierung bie tet dazu eine gute Grundlage für die weitere Diskussion.

Damit die Seehäfen ihrer Ver- und Entsorgungsfunktion für Nieder-sachsen und ganz Deutschland nachkommen können, ist ihre leis tungsfähige Anbindung an das Hinterland sowie die Siche-rung und der Ausbau der see-wärtigen Zufahrten unabding-bar. Mit dem Beschluss des neu-en Bundesverkehrswegeplans können vording liche Projekte wie die Anpassung von Außen-ems und Unterweser, der Bau der Küstenautobahn A 20 oder wich-

tige Bahnstrecken für den Seeha-fenhinterlandverkehr vordinglich in Angriff genommen werden. Die unbedingt umzusetzenden Instandsetzungs- und Neu bau-projekte dürfen aber nicht am Mangel von qualifiziertem Per-sonal scheitern oder langfristig verzögert werden. Damit die Mit-tel in angemessener Zeit verbaut werden können, sind seitens des Bundes und Landes die Planungs-kapazitäten in den Behörden zu erhöhen.

FazitSeehafenwirtschaft, Politik und Verwaltung müssen an vielen Baustellen gleichzeitig beherzt anpacken, um den Seehafen Nie-dersachsen weiterzuentwickeln. Die anstehenden Herausforde-rungen sind als Chance zu ver-stehen, durch gemeinsames En-ga gement einen wichtigen Bei-trag für Wachstum und Wert-schöpfung in Niedersachsen zu leisten. Dazu braucht es auch weiterhin das gemeinsame Ver-ständnis, dass Ha fenpolitik nicht an Legis laturperioden gebun-den sein darf, sondern langfristig und vorausschauend erfolgen muss. Die eingangs zitierte Nobel-preisträgerin würde es wohl so formulieren: „Ich habe gelernt, dass der Weg des Fortschritts weder kurz noch unbeschwerlich ist.“

(Felix Jahn, Geschäftsf. Arbeitsgemein schaft Niedersächsische Seehäfen) I

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