New Nr. 2/2010 ·  · 2015. 4. 1. · September 2009: So langsam wird die Form der „Yukon...

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stil 1 DAS MAGAZIN DER SALZGITTER AG s til Nr. 2/2010 · www.salzgitter-ag.de Zoo Hannover: Neue Erlebniswelt aus Stahl

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    DAS M A G A Z I N D E R S A L Z G I T T E R A G

    stilNr. 2/2010 · www.salzgitter-ag.de

    Zoo Hannover: Neue Erlebniswelt aus Stahl

  • Herzlich willkommen!

    Bernd Gersdorff,Leitung Konzernkommunikation

    Der Zoo Hannover hat eine neue Attraktion: die Yukon Bay. Hier erlebt der Besucher Wölfe, Eisbären, Bisons, Seebären und Karibus – in einem naturgetreuen Nachbau der kanadischen Wildnis.

    Ohne Stahl aus dem Salzgitter Konzern wäre diese Erlebniswelt nicht realisierbar: Träger, Spundwände und Bleche ermöglichen die Konstruktion der Tunnel unter den Schwimmbecken, grenzen die Gehege ab, sorgen für Sicherheit und machen somit Natur und Tiere hautnah erlebbar.

    Dabei ist der Betrachter ganz nah bei den Tieren. Er schaut beispielsweise den Eisbären beim Schwimmen und Planschen auf den Pelz, getrennt nur von Glasscheiben.

    So hilft Stahl, das Motto des Zoos mit Leben zu füllen: „Bildung, die Spaß macht, und Unterhaltung, die Sinn macht.“

    Viel Freude beim Lesen!stil extraNEWS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    REPORTAGE Einzugsverfahren mit Rohren aus dem Konzern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30–33

    PREiSRäTSEL/ANKüNDiGUNG/iMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 /35

    Titelfoto: Udo Bojahr

    stil des Hauses – Neues aus dem KonzernPROFiT Salzgitter AG: Rückblick, erstes Quartal und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20/21

    PRODUKTE Die Messen in Hannover, Düsseldorf und München. . . . . . . . . . . . . . . . . . 22/23

    PERSONAL Konzernforum unter dem Motto: „Ziele verfolgen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24/25

    PARTNER 18 neue Lokomotiven für die VPS. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26/27

    PROZESSE Stahl spielt Schlüsselrolle beim Klimaschutz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28/29

    stil Zoo HannoverREPORTAGE Yukon Bay: neue Erlebniswelt aus Stahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4–9

    LiEFERUNGEN 730 Tonnen Spundwände aus Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10/11

    iNTERViEW Zoodirektor KlausMichael Machens im Gespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12/13

    ZOO HANNOVER Zahlen, Daten, Fakten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14/15

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    Zoo Hannover Yukon Bay: Neue Erlebniswelt aus Stahl

    Für den Bau lieferte der Salzgitter Konzern 730 Tonnen Spundwände und jede Menge Bleche

    … und der Eisbär wundert sich: Rund um den Hafen von Yukon Bay, dem Zentrum der neuen Erlebniswelt, tobt das Leben

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    Zuschauer betrachten durch die Fenster im Rumpf der Yukon Queen eine Robbe. Oder ist es umgekehrt?

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    Was lange währt, wird be-kanntlich gut: Mehr als sieben jahre nach Beginn der Planung wurde am

    Pfingstsamstag die neueste attraktion des Erlebniszoos hannover eröffnet: die gro-ße Kanada-Erlebnislandschaft Yukon Bay. heimat für Wölfe, Bisons, Karibus, See-bären, Präriehunde und Eisbären, ma-jestätische Wildnis, Goldgräber-roman-tik. Ein leckgeschlagenes Schiff im hafen-becken von Yukon Bay gibt den Blick frei auf robben, Pinguine und Eisbären unter Wasser. Für den Bau lieferte die Salzgit-ter aG mehr als 700 tonnen Spundwände und einen teil der 350 tonnen Grobble-che (siehe Bericht auf Seite 10).

    „die neue Kanada-Landschaft mit der Unterwasserstation ist in dieser Gestal-tung einzigartig in Europa“, sagt Klaus- Michael Machens, 63, der den Zoo seit 16 jahren leitet. Unter seiner regie wan-delte sich der herkömmliche tierpark in den heutigen Erlebniszoo, der mit sei-nem ganzheitlichen Konzept mittler-weile mehr als eine Million Zuschau-er pro jahr anzieht – eine Zunahme von fast 100 Prozent gegenüber 1996. Längst ersetzen naturnahe Landschaf-ten die Käfige, themenwelten ermögli-chen unvergessliche tierbegegnungen.

    jetzt also Yukon Bay, die siebte the-menwelt im Erlebniszoo hannover. „Sie ist ein authentisches Stück Kana-da mitten in Niedersachsen“, sagt Ma-chens. „Wir haben uns bei der Gestal-tung der Landschaft und der häuser eng an Vorbilder aus dem Yukon territory gehalten. alles – von der Beschilderung bis zur ausstattung, selbst die kulinari-schen angebote – ist typisch kanadisch.“

    der Weg durch Yukon Bay soll nach dem anspruch der Erbauer eine rei-se durch die raue Wildnis sein, bei der längst vergangene Goldgräberroman-tik wieder aufkommt und abenteuer lo-cken. Ähnlich wie die Goldgräber des 19. jahrhunderts durchwandern die Zoobe-sucher Wildnis und felsige Landschaften, Schluchten und höhlen, bis sie schließ-lich in den hafen von Yukon Bay gelan-

    gen. Ein alter Bergwerksstollen führt in die Erlebniswelt hinein. das holz knarrt, Wasser rauscht. hier und da blitzt ein letztes Körnchen Gold. am Ende des Stol-lens öffnet sich eine dichte taigaland-schaft, in der Karibus und Bisons grasen – beobachtet von einem rudel Wölfe in der Schlucht. der Weg führt weiter vorbei an den Wölfen durch eine Goldmine mit teilweise eingestürzten Wänden. Lediglich Glasscheiben trennen Mensch und tier.

    Nahe einer nachgebauten, eingestürzten Mine, in der laut Legende 1865 die ers-ten Gold-Nuggets gefunden wurden, ist ein lebhaftes hafenstädtchen mit bunten holzhäusern in Kanada-typischer holz-bauweise entstanden: das herz der neu-en themenwelt. Im großen hafenbecken liegt das Wrack der „Yukon Queen“. Gro-ße Fenster im rumpf geben den Zoo-Be-suchern den Blick frei auf die spannen-de Unterwasserwelt der Meerestiere. Im grünblau schimmernden Wasser tau-chen Eisbären direkt hinter den Schei-ben. Pinguine beeindrucken mit ihrem Unterwasserflug, Kegelrobben und See-bären gleiten gemächlich vorbei. Vor der Kulisse der malerischen hafenanla-ge findet täglich die robbenshow statt.

    Eisbären bewohnen die Meeres-bucht und kommen fast bis auf Fellfüh-lung an die Stadt heran. die majestäti-schen Bären haben in der Meeresbucht die perfekte Umgebung für sich gefun-den: die Felsen bieten rückzugsmög-lichkeiten und Scheuerplätze, locke-rer Sand reizt zum Buddeln und Graben, hohe Bäume und Felsvorsprünge sor-gen für Schatten – und dann ist da das Meer mit den Wellen zum Baden, tau-chen und Spielen. Zoodirektor Machens: „Yukon Bay entspricht sowohl den neu-esten zoologischen haltungsanforderun-gen als auch dem Bedürfnis der Besu-cher nach Unterhaltung, Entspannung und ungewöhnlichen tiererlebnissen“.

    Nach so vielen Erlebnissen kommt hunger auf – und auch den können die Besucher natürlich stillen. Unbedingt probieren sollte man den „Bison Gi-

    ant Burger“ vom Klondike Grill in der Yukon Market hall. diese Markthalle ist das gastronomische Zentrum der neu-en themenwelt. Und wer ein Stück Ka-nada mit nach hause nehmen will, findet im Shop eine große auswahl an Minerali-en und Edelsteinen, Kunsthandwerk, eine bunte Palette an Country- und Western-musik und schließlich robustes Emaille-geschirr mit einem Gruß vom Yukon.

    Größte Attraktion ist die Yukon Queen

    Reise durch die raue Wildnis

    Eisbären, Wölfe, Pinguine: der Zoo hannover eröffnete seine siebte themenwelt

    Yukon Bay: Auf den abenteuerlichen Spuren der Goldgräber „Ein authentisches Stück Kanada mitten in Niedersachsen“

    Doppeltes Lottchen: Zwei Eisbären erkunden ihre neue Heimat

    Karibus (oben) und Wölfe gehören zu den Bewohnern von Yukon Bay

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    auf rund 22 000 Quadratme-tern wurden für die themen-welt Yukon Bay im Erlebniszoo hannover künstliche Berge, ein

    Flusslauf, eine hafenstadt mit hafenbe-cken und vieles mehr gebaut. Um Was-ser und Geländesprünge beherrschen zu können, entwickelten die beteiligten In-genieurbüros ein Konzept mit diversen Spundbauwerken. Produziert wurden die Spundwände von der Salzgitter-toch-ter hSP hoesch Spundwand und Pro-fil Gmbh, dortmund, geliefert von der thyssenKrupp Gft Bautechnik, an der der Salzgitter Konzern mit rund 30 Pro-zent beteiligt ist. die Produktionsmenge betrug 724 tonnen und stammte aus dem normalen Spundwandprogramm.

    die herausforderung bei dem auftrag bestand darin, dass die ausgeklügelten Geometrien höchste anforderungen an die ausführenden Baufirmen stellten. der hohe Grundwasserspiegel machte zudem eine trockenlegung der Baustelle notwen-

    dig. außerdem musste sichergestellt wer-den, dass im späteren Betrieb kein Salz-wasser aus dem Becken in das umgebende Grundwasser gelangt. daher entschied man sich für ein hochwertiges Kunststoff-Lippendichtungs-System, mit dem eine maximale dichtigkeit erzielt wird und das auch langfristig gegen diverse Umweltein-flüsse beständig ist.

    Ein rammplan der besonderen art lag dem ausführenden Bauunternehmen vor: Etwa 3000 Meter trennschnitte und 5000 Meter Schweißnähte waren dazu erfor-derlich. Nahezu jede Ecke wurde nach zentimetergenauem aufmaß durch eine vor ort angefertigte Passbohle reali-siert. Grund für die aufwendige ausfüh-rung war der anspruch der architekten, die vorgegebenen Geometrien der Becken und Geländeformationen exakt einzuhal-ten und so den gewünschten Gesamtein-druck zu schaffen.

    Für den Bau des Schiffes in Yukon Bay und die umgebende Infrastruktur wur-

    den weitere rund 350 tonnen Stahl ver-baut. die verwendeten Grobbleche stam-men zum teil von der Ilsenburger Grob-blech Gmbh.

    Qualität für einen anspruchsvollen auftrag

    730 Tonnen Spundwände aus DortmundNeben der Salzgitter-Tochter HSP Hoesch Spundwand und Profil GmbH lieferte auch die Ilsenburger Groblech GmbH für den Bau von Yukon Bay

    1. Juli 2009: Das Fundament des „Hafens“ steht. Die stählernen Spundwände geben Form und Halt2. August 2009: Auf den Millimeter kommt es an3. September 2009: So langsam wird die Form der „Yukon Queen“ deutlich – hier sieht man den Rumpf mit den Fensterausschnitten4. September 2009: Ein 52 Jahre alter Greiferkran wird nach seiner Restaurierung in der Erlebniswelt neu aufgebaut5. November 2009: Noch kann gebaut werden, aber kurze Zeit später stoppt der eisige Winter alle Aktivitäten

    November 2009: Das stählerne Gerüst des „Schiffswracks“ ist gut zu erkennen

    Juli 2009: Noch lässt sich die Erlebniswelt Yukon Bay nur auf dem Bauschild erkennen

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    zurzeit bei knapp fünf Stunden. allein auf dem 1,3 Kilometer langen Weg durch Yukon Bay gibt es so viel zu entdecken, dass unsere Besucher hier Stunden ver-bringen können. Ein absolutes Muss ist die Unterwasserwelt! Eisbären, robben und Pinguine unter Wasser zu erleben, ist so faszinierend, dass die Zeit wie im Flug vergeht.stil Gibt es eine vergleichbare Erlebniswelt in anderen Zoos Europas?klaus-michael machens Es gibt sicher an-dere Zoos, die unser Konzept nachahmen, aber wir glauben, dass wir mit unserer Gestaltungs- und Erlebnisqualität nach wie vor Maßstäbe setzen. stil Wo liegen die Stärken des Zoos Hannover?klaus-michael machens Wir haben ei-nen Zoo mit einem schlüssigen Gesamt-konzept kreiert. der Zoo bietet eine sehr anspruchsvolle tierhaltung, kommt sei-nen kulturellen aufgaben Bildung und artenschutz nach und wird zugleich den Freizeitbedürfnissen der Besucher ge-recht. das Konzept lautet: Bildung, die Spaß macht, und Unterhaltung, die Sinn macht. Erstklassige tierhaltung, ohne dass die hierfür notwendige technik für den Besucher erkennbar ist. Stattdessen themenwelten, die durch ihre authenti-sche, detaillierte ausgestaltung unsere Be-sucher aus ihrem alltag entführen und emotional für unsere tiere gewinnen.

    dabei planen wir sehr sorgfältig, in wel-chen Bildern die tiere am besten zur Gel-tung kommen und damit die Besucher am stärksten für sie einnehmen. der de-taillierten Gestaltung dieser Bilder – also unserer themenwelten – kommt eine ent-scheidende rolle zu: Bei uns findet man zum Beispiel keine billigen Plastikplatten, die vorgeben, Felsen zu sein. die künstli-chen Felsen hier sind handmodelliert und sehen echten zum Verwechseln ähnlich. stil Unterstützt der Zoo mit Yukon Bay auch den Artenschutz? klaus-michael machens der Zoo beteiligt sich seit vielen jahren aktiv am Europäi-schen Erhaltungszuchtprogramm (EEP). das heißt, bedrohte tierarten werden im Zoo gezüchtet, um ihren Bestand lang-fristig zu sichern. Wenn möglich, werden die tiere später wieder ausgewildert. Wir züchten hier die stark bedrohten addax-antilopen und koordinieren ihre aus-wilderung in Nordafrika. Seit 1985 sind

    100 addax aus Europa und den USa über hannover in die Wüste geschickt worden. Sie leben dort mit ihren Nachkommen in geschützten Nationalparks – auf das Pro-jekt sind wir sehr stolz. In Yukon Bay wol-len wir speziell auf die Bedrohung der Eisbären aufmerksam machen, denen der Lebensraum unter den Pfoten buchstäb-lich wegschmilzt. Und natürlich möchten wir hier Eisbären zum arterhalt züchten.stil Wie sehen die Planungen für die nächsten Jahre aus?klaus-michael machens Wer denkt, dass ein Zoo irgendwann fertig ist, der irrt. Uns ist es wichtig, nachhaltige angebote zu machen. die anlagen, die wir hier ha-ben, werden ihre attraktivität lange be-halten: die Bootsfahrt über den Sambesi wurde 2000 eröffnet und ist noch immer das highlight im Zoo. aber unsere Kern-attraktion sind die tiere – und das tier-reich verändert sich ständig durch Neu-zugänge und Geburten. In diesem jahr erwarten wir fünf Elefantenbabys. der

    dschungelpalast wird sich durch die rüs-selrasselbande ganz anders präsentieren als im vergangenen jahr – ohne dass wir einen Stein umgesetzt haben.stil Sie sind auf staatliche Zuschüsse angewiesen, die im Zeichen der öffentlichen Finanzkrise eher weniger werden – wie wollen Sie die Defizite ausgleichen?klaus-michael machens der Zoo hat sich zu einer der wichtigsten niedersächsi-schen Freizeiteinrichtungen entwickelt und zieht immer mehr touristen nach hannover. Immerhin reisen 82 Prozent der Zoobesucher, die nicht aus der region hannover kommen, extra wegen des Zoo-besuchs in die Landeshauptstadt.

    Nicht nur in der tierhaltung haben wir neue Maßstäbe gesetzt, auch bei den Shops und den vielfältigen Gastronomie-angeboten, die Bestandteile unserer the-menwelten sind. Mit diesem ganzheitli-chen Erlebniskonzept haben wir mehr Be-sucher gewonnen und durch die damit verbundenen Einnahmesteigerungen die dringenden Verbesserungen in der tier-haltung ermöglicht.

    Zudem gibt es hier die Möglichkeit, nach Zooschluss exklusiv in außerge-wöhnlichem ambiente zu feiern – eine

    weitere Möglichkeit, Menschen für un-seren Zoo zu interessieren und die Wert-schöpfung mit unseren anlagen nachts nicht schlafen zu lassen. Im Gegensatz zu früher sind wir heute in der Lage, den Be-triebsaufwand durch die Einnahmen zu decken, obwohl dieser parallel zu den Ver-besserungen der tierhaltung und der Ser-vicequalität deutlich gestiegen ist.

    trotzdem bedarf es aufgrund der hohen Investitionskosten – wie in allen Zoos in deutschland – eines Zuschusses. Vom Ge-sellschafter region hannover erhalten wir einen im Vergleich eher niedrigen jährlichen Zuschuss in höhe von drei Millionen Euro, der allein dazu dient, den Kapitaldienst für die mangels Eigenkapi-tal notwendigen hohen Kreditaufnahmen auszugleichen.stil Welche Ausbildung haben Sie – und wie wird man Zoodirektor?klaus-michael machens Ich bin eigentlich jurist. 1994 war ich stellvertretender Ver-bandsdirektor des Kommunalverbands Großraum hannover, als der den dama-ligen Stadtpark-Zoo für eine d-Mark von der Stadt hannover übernommen hat. Mir wurde die kommissarische Lei-tung des Zoos anvertraut. Während man mona telang nach einem geeigneten Zoo-direktor suchte, hatte ich mich bereits in-tensiv eingearbeitet und war dabei unheil-bar mit dem „Zoo-Virus“ infiziert. Meine Frau hat mich irgendwann gefragt, ob ich eigentlich merken würde, wie sehr mir die arbeit im Zoo Spaß macht. So habe ich die aufgabe schließlich im august 1995 hauptamtlich übernommen und bin Ge-schäftsführer der Zoo hannover Service Gmbh – also Zoodirektor – geworden. stil Ihr Lieblingsplatz im Zoo?klaus-michael machens Zurzeit der Bal-kon vor dem „Captain’s room“ neben der Yukon Market hall. Von dem Balkon hat man einen ganz wunderbaren Blick über Yukon Bay. Und kann den Eisbären in der Meeresbucht zusehen.

    Unter seiner Leitung hat sich der Zoo in hannover in den vergangenen 16 jahren von einem herkömmlichen tier-

    park zu einer attraktiven themenwelt entwickelt. Yukon Bay ist der vorläufige höhepunkt dieser Enwicklung. StIL sprach mit Klaus-Michael Machens.

    stil Der Zoo von Hannover gilt seit Jahren als einer der besten Tiergärten Deutschlands. Jetzt eröffnen Sie mit Yukon Bay eine weitere Erlebniswelt. Was erwartet den Besucher, was zeichnet Yukon Bay aus?klaus-michael machens Yukon Bay wird ein authentisches Stück Kanada mitten in Niedersachsen. Wir haben uns bei der Gestaltung der außenanlagen ebenso wie bei der Gestaltung der häuser an die Vor-bilder im Yukon territory gehalten. alles – von der Beschilderung bis zur ausstat-

    tung, selbst die kulinarischen angebote – ist typisch kanadisch. Yukon Bay bietet majestätische Wildnis, Goldgräberroman-tik – man ist auge in auge mit wilden Wölfen und Eisbären. hinzu kommt ein in einer hafenbucht auf Grund gelaufe-nes Frachtschiff. Unsere Besucher können tief in den Bauch des Schiffes gehen und

    von dort unter Wasser robben, Pinguine und Eisbären beobachten. diese Unter-wasserstation ist einzigartig in Europa. das ist ein traum!stil Sieben Jahre Planungs und Bauzeit sind viel. Warum dauerte es so lange?

    klaus-michael machens der eigent-lich schwierige Part war die Finanzierung

    der themenwelt. Bis die im herbst 2007 stand, haben wir die Zeit genutzt, alle Er-fahrungen, die wir beim Bau und Betrieb der anderen sechs themenwelten gesam-melt haben, in die Planung von Yukon Bay einzubringen. Im januar 2008 wurde der erste Spatenstich gesetzt. Wir wären eher fertig geworden, wenn uns nicht der außergewöhnlich lange Winter behindert hätte.stil Wie hoch sind die Baukosten?

    klaus-michael machens Yukon Bay ist eine außerordentlich aufwendige, attrak- tive und entsprechend teure Zooland-schaft und kostet etwa 35 Millionen Euro. Für den Bau des touristischen high-lights haben wir von der Landesregierung und der region hannover Fördermittel in höhe von zehn bzw. zwölf Millionen Euro bekommen. hinzu kam die Spar-kasse hannover mit einer Spende von ei-ner Million Euro. Einen weiteren großen anteil muss der Zoo über einen Kredit und aus eigenen Mitteln finanzieren.stil Welche Tierarten sind in Yukon Bay zu sehen?klaus-michael machens Über 100 tiere ziehen in Yukon Bay ein, deren Nach-wuchs kommt dann natürlich noch dazu. hier leben Eisbären, Wölfe, Wald-bisons, Karibus, Präriehunde, rothörn-chen, Schneeeulen, Seebären, Kegelrob-ben, Seelöwen und auch Pinguine. Für die Pin guine brauchten wir einen kleinen trick, da sie natürlich nicht in Kanada le-ben. also haben wir uns eine Geschichte ausgedacht: Ein Pinguinliebhaber hat auf dem Schiff im hafen den „nördlichsten Pinguin-Zoo“ eingerichtet. Wir werden das unseren Besuchern natürlich erzählen und sie nicht etwa in dem Glauben lassen, dass es am Yukon Pinguine gäbe.stil Wo haben Sie die Tiere her? klaus-michael machens Einige wurden hier in hannover geboren – die fünf tim-berwölfe –, andere leben bereits seit Lan-gem hier. alle brauchten dringend eine neue anlage. die tiere stammen aus Zoos oder tierparks. die Karibus haben wir aus Kanada geholt, die Seebären aus russ-land. Zwei Eisbären stammen aus Wien, der dritte kommt aus amsterdam.stil Wie viel Zeit sollte der Besucher für seinen Besuch in Yukon Bay einplanen, was sollte er auf gar keinen Fall verpassen? klaus-michael machens die durchschnitt-liche Verweildauer im gesamten Zoo liegt

    Zoodirektor KlausMichael Machens (r.) mit Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff bei der Eröffnung von Yukon Bay am 21. Mai. Links Regionspräsident Hauke Jagau

    Yukon Bay kostet alles in allem 35 Millionen Euro

    Nach Zooschluss kann man exklusiv feiern

    13 Fragen, 13 antworten

    „Wir wollen auch auf die Bedrohung der Eis bären aufmerksam machen“ Interview mit Klaus-Michael Machens, Geschäftsführer Zoo Hannover

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    der Zoo hannover wurde am 4. Mai 1865 gegründet und umfasst eine Fläche von 22 hektar. Er beherbergt gegen-

    wärtig etwa 2300 tiere in 250 arten, die von rund 400 Mitarbeitern betreut wer-den. der Zoo wurde in den vergangenen 15 jahren nach einem neuen Konzept komplett umgestaltet. durch die jetzt sie-

    ben themenwelten führt ein rund fünf Kilometer langer rundweg. Neben dem gerade eröffneten „Yukon Bay“ sind das: die afrikanische Flusslandschaft Sambesi, der indische Dschungelpalast, der impo-sante Gorillaberg, der urige, niedersäch-sische Meyers Hof, das Kinderland Mul-lewapp und das australische Outback.

    adresse: adenauerallee 3, 30175 han-

    nover. Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr, im Winter 10 bis 16 Uhr. Eintritt-spreise: Kinder bis 3 jahre: frei, 3 bis 5 jahre: 13 Euro, 6 bis 17 jahre: 16 Euro, Erwachsene 23 Euro. die jahreskarte für Erwachsene kostet 79 Euro, für Familien (inklusive aller Kinder) 169 Euro. Mehr über den Erlebniszoo hannover im Internet unter: www.zoo-hannover.de

    1. Die Besucher fühlen sich im Städtchen Yukon Bay wie in Alaska2. Kinder können sich beim Goldwaschen probieren 3. Im Shop werden verschie dene Souvenirs angeboten4. Zur Eröffnung war auch Niedersachens „First Lady“ Bettina Wulff mit Sohn Linus Florian erschienen

    Vor der Tribüne in Yukon Bay finden Tiershows statt (oben). Zu hungern braucht im Zoo niemand, das gastronomische Angebot ist groß (links)

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    Preiswerte jahreskarten

    Zoo Hannover: Zahlen, Daten, Fakten Durch die sieben Themenwelten führt ein fünf Kilometer langer Rundweg

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    Jahresverbrauch Tierfutter:Eier: 12 310 Stück; Meeresfisch: 26 000 Kilo; Fleisch: 25 000 Kilo; Möhren: 18 800 Kilo; hafer: 21 100 Kilo; haferflocken: 11 400 Kilo; Äpfel: 33 300 Kilo; Bananen: 8700 Kilo; Pel-lets: 30 800 Kilo; heu: 280 000 Kilo; Gras: 285 700 Kilo. *Geburten 2009: 180 Säugetiere wur-den geboren, 120 Vögel sind ge-schlüpft. *Erwartete Geburten 2010: U. a. fünf Elefantenbabys – eine Weltsensation! *Größtes Tier: Giraffenbulle Schorse ist 5,80 Meter hoch. *Schwerstes Tier: Elefantenbulle Ni-kolai bringt 4,5 t auf die Waage.

    Längstes Tier: tigerpython Moses junior I. misst 5,10 Meter. *Kleinstes Tier: ameise annegret ist nur 0,5 Zentimeter lang *Ältestes Tier: anden-Kondor julchen ist 48 jahre alt. *Für den möglichst naturgetreuen Bau der künstlichen Felsen in Yukon Bay wurde einer der weltbesten Künst-ler in diesem Bereich verpflichtet: der Franzose Fabrice Kennel. Er war schon für disneyland und für den Europa-Park rust tätig und gestalte-te weltweit aufwendige Felsenland-schaften. Für einen künstlichen Felsen wird zunächst ein Körper aus Stahlgeflecht erstellt. dieses Geflecht aus Edelstahl-

    rohren wird mit einem Kunstoff-Gatter überzogen, auf das dann Mör-tel aufgetragen wird. als Letztes folgt Spritzbeton. Er ist gut formbar und gibt dem Felsen die authentische op-tik – wenn er von einem Künstler wie Kennel bearbeitet wird. Nicht zu ver-gessen: eine künstliche Patina, die den realistischen Farbton ergibt.

    Das zeigten schon die ersten Tage in Yukon Bay: Hauptattraktion sind die Eisbären

    Fabrice Kennel

    Pinguin Fred konnte den Umzug aus seinem alten Gehege kaum erwarten …

    Von Möhren, Gras und Ameise Annegret Interessante Zahlen aus dem Zoo Hannover – und das Porträt eines Felsenbauers

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    News

    Wirtschaftsarchiv des Jahres Ehrung für Festival

    Shanghai: der deutsche Pavillon1200 Tonnen Stahl wurden verbaut, 150 Firmen präsentieren sich

    Nachtrag zur STIL-Titelstory aus der vergangenen Ausgabe. In Rotterdam wird jetzt eine ganz eigene Art der Stadtrundfahrt angeboten: zu Wasser und zu Lande – und das alles

    mit einem einzigen Fahrzeug. Eingestie-gen wird über eine Gangway – und der Busfahrer nennt sich Kapitän. Konstruiert hat den quietschgelben Bus eine Firma aus Nijmegen. Die Rundfahrt dauert 75

    Minuten, Erwachsene zahlen 19,50 Euro, Kinder (bis 12 Jahre) 14,50 Euro. Los geht’s neben dem Maritimen Museum im Leuvehaven, alle Einzelheiten stehen im Internet unter www.splashtours.nl.

    Auf Spritztour – Mit einem Bus, der schwimmen kannEntdecken Sie Rotterdam vom Wasser aus

    Zwei Jahre nach den Olympischen Sommerspielen bittet China zum nächsten Großereignis: Seit dem 1. Mai läuft in Shanghai die 61. Weltaus-stellung – groß und teuer wie nie zuvor. Bis Ende Oktober werden 70 Millionen Besucher erwartet. Im deutschen Pavillon mit einer Grundfläche von rund 3600 Quadratmetern wurden 1200 Tonnen Stahl verbaut.

    Das Motto der deutschen Ausstellung heißt „Balancity“, ein Kunstwort aus „Balance“ und „City“, das damit das Expo-Thema „Bessere Stadt, besseres Leben“ aufgreift. Alle 16 Bundesländer präsentieren sich mit ihren schönsten Postkartenmotiven, 150 deutsche Unter-nehmen stellen Produkte, Projekte und Lösungen vor, die das Leben in den Städ-ten verbessern sollen.

    Die Vereinigung deutscher Wirt-schaftsarchivare hat das Salz-gitter AG-Konzernarchiv/Man-nesmann-Archiv als Mitveranstalter des Festivals „IndustrieFilm Ruhr 09“ mit dem Preis „Wirtschaftsarchiv des Jahres 2010“ für historische Unternehmens-kommunikation ausgezeichnet. Das Festival IndustrieFilm Ruhr ist 1996 auf Initiative der Archive von Hoesch, Krupp, Mannesmann und Thyssen ent-standen und findet seitdem alle zwei Jahre statt. Bei der ausgezeichneten Ver-anstaltung des Jahres 2009 zeigte das Salzgitter AG-Konzernarchiv anlässlich der vor 100 Jahren aufgenommenen Stahlproduktion am Standort Duis-burg-Huckingen, heute Hüttenwerke Krupp Mannesmann GmbH, den Film „Hüttenwerk Huckingen“ aus dem Jahr 1967. Das diesjährige Programm finden Sie im Internet unter: www.metropoleruhr.de

    Keine Sorge, Sie sind nüchtern: der schwimmende Sightseeing-Bus vor der Kulisse Rotterdams

    Kantig, zackig: der deutsche Pavillon in Shanghai

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    Konzernforum der Salzgitter AG in Hannover: Professor Dr. Wolfgang Leese begrüßt Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff

    des Hausesstil

    Salzgitter AG: Rückblick, erstes Quartal und Ausblick S. 20/21

    Messen in Hannover, Düsseldorf und München: Demonstration der Innovationskraft S. 22/23

    Konzernforum für Führungs- kräfte. Das Motto hieß: „Ziele verfolgen“ S. 24/25

    18 neue Loks für die VPS: Die „Arbeitspferde“ werden bis 2012 ausgeliefert S. 26/27

    Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH: mit dickeren Wänden zusätzliche Marktchancen S. 28/29

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    Kaum scheinen die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise einigermaßen bewältigt zu sein, und die Konjunktur zieht

    wieder an, steht die Stahlbranche vor einer neuen Herausforderung: Die Preise für die wichtigen Rohstoffe Eisenerz und Kokskohle steigen stark an. STIL berichtet kurz über das vergangene Geschäftsjahr und gibt einen Ausblick auf den Verlauf von 2010.

    Jahresergebnis 20092009 geht als eines der schwierigsten

    Geschäftsjahre in die 150-jährige Unter-nehmensgeschichte des Salzgitter-Kon-zerns ein. Während der ersten Monate musste unter anderem ein dramatischer Nachfrageeinbruch bei Walzstahlproduk-ten verkraftet werden. Dank der soliden und breiten Aufstellung, der gesunden Finanzsituation des Unternehmens einer-

    seits sowie der zügig eingeleiteten Sofort-maßnahmen zur Ergebnisstabilisierung andererseits konnten sämtliche krisen-bedingten Herausforderungen souverän gemeistert werden. Mit einsetzender wirt-schaftlicher Erholung gelang es, im vier-ten Quartal wieder ein positives operati-ves Ergebnis zu erzielen. Im Rahmen des Jahresabschlusses wurden umfangreiche bilanzielle Wertanpassungs- und Vorsor-gemaßnahmen vorgenommen, die künf-tige Perioden entlasten werden.

    Der Salzgitter-Konzern schloss das Ge-schäftsjahr 2009 mit -160,3 Mio. Euro operativem Konzernergebnis ab. Es bein-haltet 60,2 Mio. Euro Ergebnisbeitrag der Aurubis-Beteiligung sowie positive bewertungstechnische Einflüsse. Damit wurde die im November abgegebene Ge-winnprognose übertroffen. Wie bereits in Aussicht gestellt, enthält der Abschluss bilanzielle Einmaleffekte. So erfolgten

    262,7 Mio. Euro bilanzielle Wertanpas-sungen des Anlagevermögens (Impair-ments), und es wurden 73,4 Mio. Euro für strukturverbessernde Maßnahmen berücksichtigt. Diese mit einer konser-vativen Bilanzierungspolitik in Einklang stehenden Ergebniskomponenten wer-den bereits die Resultate des laufenden Geschäftsjahres entlasten.

    Insgesamt wird ein Verlust vor Steuern von -496,5 Mio. Euro ausgewiesen (2008: +1.003,4 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie beträgt -7,10 Euro. Der Konzern-Außenumsatz blieb mit 7.818,0 Mio. Euro deutlich hinter dem Vorjahreswert (2008: 12.499,2 Mio. Euro) zurück.

    DividendenvorschlagDer Dividendenvorschlag von Vorstand

    und Aufsichtsrat für die Hauptversamm-lung am 8. Juni 2010 in Braunschweig lautet 0,25 Euro. Die Salzgitter AG „setzt

    Stellten das Jahresergebnis 2009 vor: Vorstandsvorsitzender Prof. Leese (r.) und Finanzvorstand Prof. Fuhrmann

    Schwieriges Geschäftsjahr 2009

    Rückblick, das erste Quartal und AusblickNeue Herausforderungen durch steigende Rohstoffpreise

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    damit auf Dividendenkontinuität auch in wirtschaftlich schwierigen Jahren“, er-klärte Finanzvorstand Professor Dr. Heinz Jörg Fuhrmann. Man habe die Dividende den „real herrschenden Verhältnissen angepasst“.

    Nachfolge Professor LeeseDer Aufsichtsrat der Salzgitter AG be-

    absichtigt, in einer Sondersitzung im Juli 2010 Professor Dr. Heinz Jörg Fuhrmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand der Salzgitter AG, zum Nachfolger ab dem 1. Juli 2011 von Professor Dr. Wolfgang Leese als Vorsit-zender des Vorstands zu ernennen.

    Professor Dr. Leese begrüßt diesen ein-helligen Entschluss sehr, weil er darin die Kontinuität der jetzigen Vorstandsarbeit gewährleistet sieht und damit die sehr gute Zusammenarbeit im Vorstand fort-gesetzt wird.

    Ergebnis erstes Quartal 2010Im ersten Quartal des Geschäftsjahres

    2010 hat die fortschreitende konjunktu-relle Erholung sowohl die aktuelle Auf-

    trags- und Beschäftigungslage als auch die weiteren Geschäftsaussichten des Salz-gitter-Konzerns begünstigt.

    Auf Basis der nicht uneingeschränkt vorteilhaften Rahmenbedingungen wurde das operative Geschäft des Quartals mit Gewinn und somit deutlich besser als im Vorjahreszeitraum abgeschlossen.

    Aufgrund der sich in den ersten Mona-ten nur allmählich von den Tiefstwerten des Jahres 2009 erholenden Durchschnitts-erlöse blieb der Konzern-Außenumsatz mit 1.924,8 Mio. Euro noch unter dem Vorjahreswert (1. Quartal 2009: 2.194,7 Mio. Euro). Der Salzgitter-Konzern been-dete das erste Quartal mit 2,6 Mio. Euro operativem Gewinn vor Steuern. Dieser beinhaltet bereits 27,7 Mio. Euro bilan-zielle Vorsorgen für fest gebuchte Projekt-aufträge, die infolge der exzessiven Roh-stoffpreisentwicklung voraussichtlich nicht kostendeckend produziert werden können. Im ausgewiesenen Vorsteuerergebnis des Konzerns in Höhe von -17,1 Mio. Euro (1. Quartal 2009: -98,3 Mio. Euro) sind 19,7 Mio. Euro Rückstellungen für struk-turverbessernde Maßnahmen enthalten.

    Die immensen, kurzfristigen Kosten- und Preisschwankungen der Rohstoffe minimieren jegliche Planungssicherheit. Somit kann ungeachtet der anhaltenden weltweiten Belebung der Stahlmärkte für das Jahr 2010 kein verlässlicher quan-tifizierter Ausblick hinsichtlich Umsatz und Ergebnis des Salzgitter-Konzerns gegeben werden. Unter Abwägung der gegenwärtig erkennbaren Risiken und Potenziale hält die Salzgitter AG im laufenden Geschäftsjahr ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis dennoch für erreichbar.

    Professor Fuhrmann beim Freundes-kreis der Salzgitter-Aktionäre

    Für die Mitglieder des Freundeskreises der Salzgitter-Aktionäre und Finanzvor-stand Professor Dr. Fuhrmann ist es ein fester Termin im Jahreskalender. Immer im Frühjahr berichtet Professor Fuhr-mann über das abgelaufene Geschäftsjahr und gibt einen Ausblick auf das laufende. Auch hier interessierten die Auswirkun-gen der Kostensteigerungen bei Rohstof-fen die Teilnehmer besonders.

    Freuten sich über den ersten Rammschlag, v. l.: Heiko Uflacker, Minister Jörg Bode, Jan Müller, Landrat Michael Höbrink, Dr. Jens-Albert Oppel, Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann

    Wichtiger Umschlagplatz für Stahl

    Ein zweiter Liegeplatz für Brake Erster Rammschlag im Beisein von Finanzvorstand Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann

    Mit einem ersten Rammschlag hat Niedersachens Wirtschafts-minister Jörg Bode den Beginn der Baumaßnahme für die Errichtung eines zweiten Liegeplatzes am Nieder-sachsenkai in Brake gestartet. Insgesamt

    werden für dieses Bauprojekt 17,5 Millio-nen Euro investiert. Eine im Dezember 2008 getroffene Kooperationsvereinba-rung sieht eine Teilfinanzierung durch ein Darlehen der Salzgitter AG vor, das durch umschlagorientierte Leistungsraten

    getilgt wird. Für den Konzern ist der Hafen Brake an der Unterweser ein wich-tiger Umschlagsplatz. Er wurde beim ers ten Rammschlag durch Finanzvor-stand Professor Dr. Heinz Jörg Fuhrmann vertreten.

  • 22 stil

    Unter dem Motto „Effizienter – Innovativer – Nachhaltiger“ zeigte die diesjährige Hanno-ver Messe Entwicklungen und

    neue Materialien aus der Welt der Indus-trie. Ein positives Fazit aus Sicht der Salz-gitter AG zog Unternehmenssprecher Bernd Gersdorff: „Wir haben die Messe als Kommunikationsplattform genutzt. Mit den gezeigten Exponaten wollten wir unsere Innovationskraft darstellen. Die vielen guten Gespräche zeigen uns, dass dies gelungen ist.“

    Auf dem Stand der Salzgitter AG war unter anderem ein Ford Fiesta ausgestellt, bei dem diverse Bauteile wie Bodenbleche und Querträger aus mikrolegierten und hochfesten Mehrphasenstählen gefertigt sind. Auch andere Exponate zeigten das Engagement des Konzerns bei den The-men Energieeffizienz und Ressourcen-schonung. Des Weiteren war die Salzgitter AG auf dem Job & Career Market vertre-ten und beteiligte sich an einem Stand

    zum Thema Leichtbau. Beim traditionel-len Kundentag begrüßte Konzernchef Professor Leese mehr als 400 Kunden. In seiner Rede ging Leese unter anderem auf die steigenden Rohstoffpreise ein, die eine Herausforderung ohnegleichen darstellten: „Für dieses Problem können wir nur mit Ihnen gemeinsam eine Lösung finden!“ (Lesen Sie dazu auch die Seiten 20/21.)

    Vorsichtigen Optimismus zeigte Stahl-vorstand Johannes Nonn beim Thema Stahlnachfrage. So seien die Bestellungen aus der Automobilindustrie in den ersten beiden Monaten dieses Jahres höher aus-gefallen als prognostiziert. Nonn kündigte die Wiederinbetriebnahme des dritten, „kleinen“ Hochofens in Salzgitter für den 1. Juli an.

    In Bezug auf die 3. Handelsperiode mit CO2-Zertifikaten warnte Nonn vor den Folgen für die Stahlindustrie: „Zwischen 2013 und 2020 kommen fast eine Milliarde Zusatzkosten auf die deutsche Stahlin-dustrie zu.“ Es sei schizophren, wenn in Europa die Stahlindustrie dicht machen müsse und sich die Produktion darauf-hin in sehr viel weniger umweltbewusste Regionen dieser Welt verlagere.

    Hannover Messe

    „Demonstration unserer Innovationskraft“Salzgitter AG nutzte die weltgrößte Industriemesse als Kommunikationsplattform

    Stahlvorstand Johannes Nonn beim Kundentag der Salzgitter AG

    Gespräche auf dem Job & Career Market

    Ein Ford Fiesta mit hochfesten Stählen

    Dialog mit jungen Menschen auf Job & Career Market

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    bauma München

    Trendwende für eine ganze BrancheDrei Konzern-Unternehmen präsentierten sich auf der wichtigsten Baumaschinenmesse

    Knapp 70 000 Fachbesucher aus über 100 Ländern kamen zur internationalen Röhrenfach-messe Tube und der Messe

    wire (Draht und Kabel) nach Düsseldorf.Bei der Tube zeigten 1181 Aussteller

    aus 52 Ländern ihre Innovationen auf einer Gesamtfläche von rund 45 000 Quadratmetern. Damit legte die weltweit führende Röhrenmesse bei den ausstel-lenden Unternehmen um 13,1 Prozent zu – verglichen mit der Vorveranstaltung im Jahr 2008.

    Die Tube präsentierte die gesamte Pa-lette von der Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung bis hin zur Rohrverar-beitung. Das Angebot reichte von Roh-materialien, Rohren und Zubehör und Maschinen zur Herstellung von Rohren

    über Werkzeuge zur Verfahrenstechnik und Hilfsmittel bis hin zu Mess-, Steuer- und Regeltechnik.

    Wolfgang Eging, im Salzgitter-Vorstand zuständig für den Unternehmensbereich Röhren, zog ein positives Messefazit: „Die Tube fand – mit Blick auf die Konjunk-turlage – genau zum richtigen Zeitpunkt statt. Sie setzte ein Zeichen für die Nach-haltigkeit im Rohrgeschäft. Der gute Zu-spruch auf unserem Stand ist Beleg für die hohe Kundenorientierung der Gesell-schaften.“

    Der eindrucksvolle Messeauftritt unter-strich das weite Spektrum des Leistungs-angebots des Salzgitter-Konzerns und sei-ner Performance im Rohrgeschäft. Viel Beachtung hat dabei die Präsentation des zweiten Nord-Stream-Auftrags gefunden.

    Ein Schwerpunkt in den Gesprächen mit den Messegästen: die erwartete exor-bitante Kostensteigerung bei Rohstoffen wie Eisenerz, Kohle und Schrott und die Frage, wie man mit dieser Herausforde-rung umgehen soll. Klar ist: Diese Mehr-kosten können nicht allein von den Pro-duzenten getragen werden.

    Die Gesellschaften des Unternehmens-bereichs Röhren bieten ein breites Sorti-ment an Stahlrohren. Es umfasst nahtlose Rohre, längsnaht- und spiralgeschweißte Großrohre, Edelstahlrohre sowie nahtlose und geschweißte Präzisrohre und wird von mittleren, HFI-geschweißten Lei-tungsrohren abgerundet. Mit ihren hoch-wertigen Produkten besetzen diese Unter-nehmen überwiegend Spitzenpositionen im Markt oder sind Weltmarktführer.

    Mit 415 000 Besuchern aus mehr als 200 Ländern und Rekord-marken bei Fläche und Aus-stellerzahl markierte die bauma 2010 in München eine Trendwende für die gan-

    ze Branche: „Es geht wieder aufwärts!“, freute sich Ralf Wetzel, General sekretär des Europäischen Baumaschinen-Komi-tees. Aus dem Salzgitter-Konzern waren der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel,

    die Ilsenburger Grobblech und Salzgit- ter Mannesmann Präzisrohr auf dieser weltweit größten Fachmesse für die Bau-maschinen- und deren Zulieferindustrie vertreten.

    Ein viel gefragter Mann: Röhrenvorstand Wolfgang Eging Der Messestand auf der Tube

    Tube Düsseldorf

    „Ein Zeichen für Nachhaltigkeit“Wolfgang Eging, Salzgitter Vorstand Röhren, zog ein positives Fazit für den Konzern

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    Für ehemalige und aktuelle Prak-tikanten sowie die Werksstuden-ten der Salzgitter AG existiert seit einiger Zeit ein äußerst erfolg-

    reiches Angebot: „PrakTisch“ – eine Platt-form mit jeder Menge Informationen und interessanten Vorträgen, die ganz neben-bei die Möglichkeit bietet, ein Netzwerk aufzubauen.

    „Mit PrakTisch haben wir eine Service- und Kommunikationsebene für poten-zielle Nachwuchskräfte geschaffen, denen wir so helfen können, sich zu orientieren“, erklärt die Organisatorin Anja Wissel

    von der SZST Salzgitter Service und Tech-nik GmbH.

    Neben regelmäßigen Treffen wie zum Beispiel dem „PrakTisch“ jeden Donners-

    tag in der Kantine Salzgitter stehen wei-tere feste Termine im Jahreskalender: Mal sind das mehr lockere Veranstaltungen, die dem Kennenlernen dienen und bei denen Tipps und Informationen ausge-tauscht werden, mal sind es aber auch

    Termine wie „Eine Führungskraft stellt sich vor“, bei der Manager aus dem Kon-zern ihren beruflichen und persönlichen Werdegang darstellen.

    Prof. Dr. Matthias Niemeyer war jüngst Gast in dieser Veranstaltungsreihe. Seine Karriere verlief in der Tat beeindruckend: Er ist mittlerweile Vorstand Technik und Entwicklung der Konzerntochter KHS AG, die hochkomplexe Spezialanlagen für die Getränkeindustrie baut. Zuvor lei-tete er als Geschäftsführer mehrere Jahre die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH.

    Ein wichtiger Punkt für erfolgreiche Arbeit besteht nach Niemeyers Meinung in einem stringenten Zeitmanagement. Niemeyer weiß, wovon er spricht: Er ver-tritt den Konzern in zahlreichen Gremien und hält als Gastprofessor an der Univer-sität Hannover regelmäßig Vorlesungen.

    Beim anschließenden „Markt der Mög-lichkeiten“ nutzten die PrakTisch-Teil-nehmer die Gelegenheit, mit den Mitar-beitern aus dem Personalbereich und den Gesellschaften Salzgitter Flachstahl, Pei-ner Träger und Salzgitter Mannesmann Forschung zu diskutieren. Die Gespräche drehten sich um mögliche Themen für Studien- und Diplomarbeiten, Erfahrun-gen in den Betrieben und Fragen wie: „Wo finde ich eine Wohnung?“.

    Ganz PrakTisch eben.

    Organisatorin Anja Wissel interviewt einen PrakTisch-Teilnehmer

    Schick sahen sie aus in ihren einheitlichen Trikots: die Läufer der Salzgitter AG

    PrakTisch

    „Zeitmanagement ist enorm wichtig“Professor Niemeyer sprach vor Werksstudenten und Praktikanten

    Toller Erfolg für den TUIfly-Mara-thon in Hannover: Mehr als 15 000 Teilnehmer gingen am 2. Mai in insgesamt zwölf Wettbewerben an den Start. In der Wertung „Fortschrittlichstes Unternehmen“ war auch ein Team der Salzgitter AG dabei. Für die Ermittlung des Siegers wurden die Entfernungen der 20 Läufer, die in unterschiedlichen Disziplinen antraten, lediglich mitein-ander addiert. Die Zeiten spielten keine Rolle, nur die zurückgelegte Gesamt-distanz. Das Salzgitter-Team belegte vor-dere Plätze.

    Marathon HannoverVordere Plätze für Salzgitter-Team

    Anja Wissel: „Orientierung für Nachwuchskräfte“

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    Gastredner war der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff

    Ziele verfolgen: „Gemeinsam die Herausforderungen anpacken“Konzernchef Professor Leese auf dem Konzernforum der Salzgitter AG

    Ziele verfolgen“ – so hieß das Motto des diesjährigen zweitä-gigen Konzernforums der Salz-gitter AG für 300 Führungskräf-

    te in Hannover. Welche Ziele dies sind, stellte der Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Wolfgang Leese gleich in Begrüßung und anschließender Rede klar: „Wir wer-den unsere strategische Grundausrich-tung auf Eigenständigkeit durch Wachs-tum und Profitabilität nicht aus den Au-gen verlieren!“ Das Geschäftsjahr 2009 sei von den Auswirkungen der Finanz- und Wirt-schaftskrise bestimmt gewesen (siehe hierzu Seite 20/21). Umsatz und Ergeb-nis seien in allen Unternehmensbereichen des Konzerns zwar zurückgegangen, er-läuterte Leese, im Vergleich zum Wettbe-werb präsentiere sich Salzgitter aber stabil und habe ein gutes Krisenmanagement gezeigt. Gleichwohl gebe es neue Heraus-forderungen durch die stark gestiegenen Rohstoffpreise bei Erz und Kohle und die Abkehr von langfristigen Lieferverträgen bei diesen Gütern.

    Dies unterstrich auch Professor Dr. Heinz Jörg Fuhrmann in seiner Anspra-

    che. „Entspannung ist nach der Bewäl-tigung der Folgen der Wirtschaftskrise nicht angesagt“, erläuterte der Finanzvor-stand und stellvertretende Vorstandsvor-sitzende.

    Das tradierte Geschäftsmodell mit lan-gen Vertragslaufzeiten mit Lieferanten und Kunden sei bis auf weiteres hinfäl-lig. Gemeinsam mit den Kunden müssten

    nun neue Modelle und Verfahren entwi-ckelt werden.

    Personalvorstand Peter-Jürgen Schnei-der zog eine Zwischenbilanz des konzern-weiten Projekts „GO – die Generationen-offensive 2025“. Dieses Projekt wurde vor fünf Jahren gestartet und beschäftigt sich mit den Auswirkungen des demografi-schen Wandels auf den Konzern. Es ist in mehrere Themenfelder untergliedert.

    „Auf das Land Niedersachsen als Aktio-när können Sie sich verlassen.“ Christian

    Wulff unterstrich in seiner Rede, dass die Landesbeteiligung erhalten bleiben werde, so lange er Ministerpräsident sein werde. „Land und Konzern verbinden gemeinsa-me Ziele und Werte. Wir werden die Er-folgsgeschichte in den kommenden Jah-ren weiter fortsetzen.“

    Wulff lobte den Konzern weiterhin, weil er ein stabiler Faktor an den Stand-

    orten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sei.

    Der Abschluss des Konzernforums ge-hörte wiederum Professor Leese: „Wir ha-ben aus der Chance der Eigenständigkeit etwas gemacht. Lassen Sie uns gemeinsam die neuen Herausforderungen anpacken“, appellierte der Vorstandsvorsitzende.

    Vier ForenGeballte Information aus den verschie-

    denen Unternehmensbereichen gab es für die Teilnehmer am zweiten Tag des Konzernforums.

    Innovationen hieß das Leitthema des Forums Stahl. Hier sprachen die Ge-schäftsführer Dr. Benedikt Ritterbach, Salzgitter Mannesmann Forschung, Ul-rich Grethe, Salzgitter Flachstahl, Peter Freytag, Salzgitter Hydroforming. Es mo-derierte Stahlvorstand Johannes Nonn.

    Im Forum Technologie stellte sich die KHS AG vor. Es sprachen die Vorstände Burkhard Becker und Prof. Dr. Matthias Niemeyer. Moderator war Roland Flach (Vorstandsvorsitzender KHS).

    Dr. Clemens Stewing (Geschäftsführer) stellte die Hüttenwerke Krupp Mannes-mann im Forum Röhren vor. Ein weiteres Thema war der Edelstahlrohrmarkt 2010, den Michael Bellinhausen (Geschäftsfüh-rer) beleuchtete. Es moderierte Röhren-vorstand Wolfgang Eging.

    Im Forum Handel stellten Patricia Schmied, Phillip Meiser und Robert Len-zen schließlich die internationalen Stahl-märkte in Afrika, China und Indien vor. Moderator was Handelsvorstand Heinz Groschke.

    Der Vorstandsvorsitzende Professor Leese beim Konzernforum in Hannover

    „Der Konzern ist ein stabiler Faktor an seinen Standorten“

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    Sie gehört zu den großen und spektakulären Energieprojekten dieser Zeit: die Ostsee-Pipeline, durch die sibirisches Erdgas den

    direkten Weg zu den europäischen Ver-brauchern finden wird. Ein stählerner, betonummantelter Lindwurm, der sich

    über 1200 Kilometer vom russischen Wyborg nach Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern über den Ostseeboden schlängeln wird.

    Entsprechend groß war das Medien-interesse, als im April mit der Verlegung der Pipelinerohre begonnen wurde. Kurz

    zuvor hatte der Leitungsbetreiber Nord Stream AG bekannt gegeben, sich auch beim Bau des geplanten Parallelstrangs zum großen Teil auf die Produkte des Großrohrherstellers EUROPIPE aus dem Salzgitter-Unternehmensbereich Röhren stützen zu wollen.

    Startschuss für den ersten Strang fiel im April

    Ostsee-Pipeline: Verlegung läuft EUROPIPE liefert Stahlrohre für das Aufsehen erregende Projekt

    Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH

    Die neuen Arbeitspferde kommen aus KielMit 18 neuen Loks soll der Fuhrpark modernisiert werden

    Die Verkehrsbetriebe Peine-Salzgitter GmbH (VPS) haben 18 neue Dieselloko-motiven bestellt und moder-

    nisieren damit einen Teil ihres Fuhr-parks. Gebaut werden die dreiachsigen Indus trieloks von Vossloh Locomotives in Kiel. Das erste Fahrzeug wird noch im laufenden Jahr erwartet. VPS ist die Eisenbahngesellschaft des Salzgitter- Konzerns und verfügt über insgesamt 64 Lokomotiven.

    „Die Entscheidung für Vossloh ist nach intensiven Gesprächen mit verschiedenen Anbietern gefallen“, berichtet Technik-Geschäftsführer Dr. Axel Grüter. „Insge-samt investieren wir 25 Millionen Euro in eine zuverlässige Logistik für den Unter-nehmensbereich Stahl des Salzgitter-Kon-zerns“, so Dr. Grüter weiter und ergänzt: „Der Konzernvorstand hat den gesamten Prozess positiv begleitet.“

    Das technische Konzept für die Trieb-wagen vom Typ G6 wurde gemeinsam mit

    Vossloh entwickelt. VPS-Hauptabteilungs-leiter Christian Pötzsch: „Unsere Loko-motiven unterliegen extremen Beanspru-chungen. Im Jahr sind sie bis zu 5500 Betriebsstunden im Einsatz und transpor-tieren allein in Salzgitter bis zu 31 Millio-nen Tonnen Erz, Kohle, Roheisen und End-produkte.“ Deshalb sind die G6 auch 800 PS starke Arbeitspferde, die im unteren Drehzahlbereich eine hohe Zugkraft haben.

    Bis 2012 sollen alle 18 Lokomotiven ausgeliefert sein.

    Auf einem Prototyp der Lok, v. l.: J. Neubauer, A. Hopmann (Vossloh), Dr. Grüter, P. Vogel, C. Pötzsch,J. Wagenleiter, B. Ladde (VPS)

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    In der Portowaja-Bucht nahe der finnischen Grenze begann Anfang April offiziell die Verlegung der Pipeline

    Auszeichnung

    Salzgitter Flachstahl: Lieferant des JahresKirchhoff Automotive Deutschland honorierte die Erfüllungsquote von 99 Prozent

    Die Salzgitter Flachstahl (SZFG) ist von Kirchhoff Automotive Deutschland in Iserlohn für den Bereich Rohmaterial als

    Lieferant des Jahres 2009 ausgezeichnet worden.

    Das Bewertungsteam setzte sich aus Mitarbeitern des Einkaufs, des Qualitäts-managements und der Logistik zusam-men. Bewertet wurden im Wesentlichen Lieferqualität, Logistik und Serviceleis-tung. Salzgitter Flachstahl hat eine Er-

    füllungsquote von 99 Prozent erreicht. Mit der Auszeichnung erkennt Kirchhoff Automotive die überzeugende Lieferleis-tung an.

    Kirchhoff Automotive Deutschland ist einer der Hauptkunden der SZFG und ein Teil der Kirchhoff-Gruppe, die als Fa-milienunternehmen in der mittlerweile vierten Generation auf eine über 220-jäh-rige Tradition verweisen kann. Kirchhoff Automotive produziert mit 17 Werken in neun Ländern Komponenten und Mo-

    dule für die internationale Automobil-industrie.

    Im Rahmen der Feierstunde hatte Salz-gitter Flachstahl die Gelegenheit, ihre mittel- und langfristige Strategie vorzu-stellen und dem Kunden konkrete Ent-wicklungs- und Serviceziele aufzuzeigen. Die Auszeichnung ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Mitarbei-tern von Kirchhoff Automotive, Salzgitter Flachstahl und Salzgitter Mannesmann Forschung.

    Wolfgang Kirchhoff (r.) überreicht die Urkunde an, v. l.: Claus Griesbach, Dr. Joachim Kroos, Dr. Bene- dikt Ritterbach aus den verschiedenen Salzgitter-Unternehmen

  • 28 stil stil 29

    Wenige Millimeter können im Wettkampf zuweilen eine entscheidende Rolle spielen – im Sport wie in

    der Stahlrohrherstellung. Ganze 4,8 Millimeter sind es, mit denen die Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH (MLP) jetzt ihre Stellung als einer der weltweit führenden Hersteller HFIgeschweißter Stahlrohre unterstrichen und – eben – ausgebaut hat. Um diese knapp 5 mm ist die maximale Wanddicke der MLPProdukte auf jetzt 25,4 mm gewachsen. Das neue Maß der Dinge (entspricht etwa dem Durchmesser einer ZweiEuroMünze) verdankt die Gesellschaft aus dem SalzgitterUnternehmensbereich Röhren unter anderem einer im eigenen Haus entwickelten neuen Technik.

    Ein Team aus erfahrenen und jungen Mitarbeitern treibt diese Neuentwicklung voran. Mit Unterstützung der Salzgitter Mannesmann Forschung und in Abstimmung mit der Salzgitter Flachstahl

    werden die für diese Wanddicken notwendigen Werkstoffe erprobt.

    Mit ihren dickwandigen Rohren und Profilen will das Unternehmen künftig die Kundschaft noch mehr mit der Einsatzvielfalt seiner Produkte überzeugen. MLP hat sich zwar vornehmlich mit seinen aus Warmbreitband mittels HochfrequenzInduktivschweißen (HFI) hergestellten Leitungsrohren einen hervorragenden Namen gemacht, gilt aber auch in anderen Anwendungsbereichen wie dem Maschinen und Stahlhochbau als gute Adresse.

    Das erweiterte Wanddickenspektrum macht MLPErzeugnisse auf zusätzlichen Anwendungsfeldern interessant, etwa beim Bau von OffshoreWindkraftanlagen und Ölplattformen oder auch von Gas und Röhrenspeichern und im Kraftwerksbau. Selbst als Alternative zum nahtlosen Stahlrohr bieten sie hochwertige und wirtschaftliche Lösungen.

    Wie man mit Abmessungserweiterungen seine Marktchancen verbessert, ist für das Siegener Unternehmen beileibe keine neue Erfahrung. Erst vor gut zwei Jahren

    ließ es mit der Ausdehnung des Durchmesserspektrums auf 24 Zoll (610 mm) aufhorchen. Der dazu notwendige Umbau der Schweißstrecke am Standort Hamm/Westfalen war eine der größten

    Investitionen in der Geschichte des Unternehmensbereichs Röhren – und von vor ausschauender Natur. Sie legte nämlich zugleich die technischen Grundlagen für die jetzt umgesetzte Wanddickenerweiterung.

    Allein den Bandkantenfräser, mit dem das Vormaterial Warmbreitband auf das Schweißen vorbereitet wird, galt es noch für die neuen „dickeren“ Zeiten kompatibel zu machen. Dass dabei jetzt eine neue, selbst entwickelte Technik zum Zuge kommt – auch das ist typisch für Salzgitter Mannesmann Line Pipe: immer eine Nasenlänge voraus.

    Lesen Sie auch den Bericht über die Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH auf den Seiten 30 bis 33.

    Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH

    Führung um 4,8 Millimeter ausgebaut Wanddickenerweiterung ergibt neue Chancen auf einem attraktiven Markt

    Der Beweis: MLP „kann“ jetzt 25,4 Millimeter Wanddicke

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    Größere Einsatzvielfalt

    Das Werk in Hamm legte die technischen Grundlagen

    Stahl kommt bei der Klimavor sorge eine Schlüsselrolle zu. Ein Drittel der für Deutschland bis 2020 geplanten cO2Reduktionen

    lässt sich nur mithilfe innovativer Stahlprodukte und anwendungen verwirklichen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatung The Boston consulting Group (BcG), des Stahlinstituts VDEh und der Wirtschaftsvereinigung Stahl.

    In der Studie werden die cO2Einsparungen aus wesentlichen innovativen Stahlanwendungen wie effizienteren

    Kraftwerken, Windenergieanlagen oder leichteren Fahrzeugen den durch die Stahlproduktion verursachten cO2Emissionen gegenübergestellt.

    „Die Untersuchung zeigt, dass die Einsparpotenziale durch den Einsatz von Stahl höher sind als die Emissionen aus der Stahlerzeugung in Deutschland“, berichtet Dr. Felix Schuler, Partner bei

    Boston consulting Group mit dem Schwerpunkt Stahl.

    Die Stahlindustrie macht aufgrund ihrer prozessbedingten cO2Emissionen aus der Reduktion von Eisenerz zu Roheisen und dessen Verarbeitung zu Stahl einen merklichen Teil der industriellen cO2Emissionen aus. Doch greift die alleinige Betrachtung der cO2Emissionen während des Produktionsprozesses zu kurz. Vielmehr hat eine vorausschauende Klimapolitik auch zu berücksichtigen, welchen Beitrag der Stahl zu den Emissionseinsparungen in den Sektoren Energie, Verkehr und Haushalte leistet.

    Stahl kommt auch eine Schlüsselrolle zu, um die ambitionierten Klimaziele für Deutschland zu erreichen. Die Bundesregierung möchte bis 2020 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 40 Prozent senken. Das entspricht von 2007 bis 2020 einer Verminderung um 220 Millionen Tonnen. Daran hat das für Stahl ermittelte Minderungspotenzial von 74 Millionen Tonnen einen Anteil von 33 Prozent. Anders ausgedrückt: Ein Drittel der cO2Minderungspläne der Bundes

    regierung lässt sich nur mit innovativem Stahl verwirklichen. Aus technischen und ökonomischen Gründen kann man Stahl an vielen Stellen nicht durch alterna

    tive Werkstoffe ersetzen. Für Kraftwerksbauten oder die Nutzung der Windenergie ist er praktisch unverzichtbar.

    Rund 80 Prozent der Minderungspotenziale der untersuchten Fallbeispiele sind ausschließlich durch die Anwendung von Stahl und nicht durch andere Werkstoffe zu realisieren. Eine leistungsfähige Stahlindustrie, welche die erforderlichen innovativen Stahlprodukte liefern kann, ist ein wichtiger Beitrag zu einer erfolgreichen Klimapolitik.

    Weitere Informationen zur Studie finden Sie im Internet: www.stahlonline.de in der MedienLounge.

    Studie beweist:

    Stahl hat Schlüsselrolle beim Klimaschutz Ein Drittel der CO2-Minderungspläne in Deutschland lassen sich nur mit Stahl verwirklichen

    45 Mitarbeiter an den Standorten Salzgitter und Mülheim

    Effektiver, preiswerter, schneller Nach der Gründung der SZMP wird jetzt eine konzernweite Entgeltabrechnung aufgebaut

    Dr. Felix Schuler

    Für die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter des Konzerns hat sich nur der Name der Entgeltabrechnung verändert, für den

    Konzern sind Gründung und Arbeit der Salzgitter Mannesmann Personalservice GmbH (SZMP) ein weiterer Schritt hin zu schlanken und einheitlichen Strukturen.

    „Die SZMP hat zwei Schwerpunkte“, erklärt Geschäftsführer Klaus Pabst. „Einerseits bauen wir eine zentrale Entgeltabrechnung für den SalzgitterKonzern auf – bis jetzt wurde dies für 11 500 Mitarbeiter realisiert; andererseits verwalten wir die Betriebsrentenansprüche aller Mitarbeiter und betreuen fast 52 000 Rentner.“

    Die Zielsetzung bei der Entgeltabrechnung ist deutlich: In den kommenden Jahren werden auch alle übrigen Konzerngesellschaften mit ca. 10 000 Mitarbeitern integriert.

    „Die Vorteile“, so Pabst, „liegen klar auf der Hand. Wir haben eine einheitliche ITLandschaft und müssen beispielsweise gesetzliche Änderungen nur einmal in das System einpflegen. ITAnwendungen müssen nur einmal beschafft oder entwickelt werden und stehen allen Gesellschaften zur Verfügung.“

    „Darüber hinaus bündeln wir das entsprechende Knowhow im Konzern. So gibt es jetzt ein Expertenteam bei der SZMP, das sich unter anderem mit Ände

    rungen im Sozialversicherungs und Steuerrecht beschäftigt“, sagt Pabst. Des Weiteren haben wir jetzt einen einheitlichen Zahlungsverkehr für alle Gesellschaften mit Konzernverrechnung.

    Wie komplex die Zusammenführung ist, zeigen einige Beispiele: Es mussten eine Vielzahl von Regelwerken und Tarifsystemen berücksichtigt werden wie Stahl, Metall und Elektro sowie Haustarifverträge. 5700 Arbeitszeitregelungen wurden harmonisiert. Von 19 Gesellschaften wurden die entsprechenden Daten übernommen. Die SZMP mit ihren 45 Mitarbeitern hat zwei Standorte: Salzgitter und Mülheim. Vorläufer der Gesellschaft ist die Salzgitter Mannesmann Altersversorgung Service.

    „Einsparpotenziale sind höher als Emissionen“

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    Ein bisschen stolz ist Heiner Krie-tenbrink schon auf sein Unter-nehmen: Die Gelsenwasser AG ist nicht nur einer der großen

    Wasserversorger Deutschlands, sondern gilt auch als Technologieführer bei der Er-neuerung maroder Wasserleitungen. Das „Gelsenwasser-Rohreinzugsverfahren“, 1992 eingeführt, wurde längst patentiert und gilt heute als die Standardlösung. Zu diesem Thema hielt der Geschäfts-führer der Gelsenwasser Energienetze GmbH einen viel beachteten Vortrag bei der Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH in Siegen, die seit vielen Jahren zu den Hauptlieferanten der Gelsenwas-ser AG zählt. Anlass des Vortrages war eine technische Fachtagung mit dem Thema „Grabenlose Rohrverlegung“.

    Die Gelsenwasser AG betreibt zur Ver-sorgung des nordöstlichen Ruhrgebietes und weiterer Bereiche des Münsterlan-des ein Wasserversorgungsnetz von rund 5700 Kilometern Länge. Der Schwer-punkt der Tätigkeiten im Wasserrohrlei-tungsbau hat sich in den vergangenen Jahren von der Neuverlegung immer mehr hin zur Rehabilitation der Trink-

    wassertransport- und Verteilungssysteme verlagert. Eine Grundvor aussetzung für das dabei eingesetzte Rohreinzugsverfah-ren ist der seit Jahrzehnten sinkende Wasserbedarf in Haushalten und Indus-trie, der eine Reduzierung der Nennwei-

    Vorsichtig wird das neue Rohr in die Baugrube hineingehoben

    Nachträglicher Einbau eines Hydranten

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    Für das Einziehen der neuen Rohre wird ein Zugseil in den Leitungs-abschnitt zwischen Einfädel- und Ziehgrube eingebracht und an einen Ziehkopf mit dem angeschlossenen ersten Rohr angeschlagen. Der Abstand zwischen den Gruben kann mehrere Hundert Meter betragen

    Rohre aus Siegen für das Ruhrgebiet

    Schneller, besser, wirtschaftlicher: Wie Wasserleitungen heute fit gemacht werden Gelsenwasser AG hält Patent für sogenanntes Rohreinzugsverfahren

    Der Wasserverbrauch hat sich in 50 Jahren halbiert

    ten bei Erneuerungsmaßnahmen sinn-voll und möglich macht. Edgar Boer, Betriebsdirektor der Gelsenwasser AG, nennt Gründe für den stetig sinkenden Wasserverbrauch: „Lebten 1970 zum Beispiel noch rund 400 000 Menschen in Gelsenkirchen, sind es heute nur noch 260 000. Zudem reduzierte sich der Was-serverbrauch zwischen 1990 und 2009 von 142 auf 124 Liter pro Person und Tag. Und nimmt man dann noch die schrumpfende Industrie hinzu, hat sich der Wasserverbrauch über den Daumen gepeilt in den vergangenen 50 Jahren halbiert.

    Beim Rohreinzugsverfahren – oder auch Relining genannt – kommen Stahl-rohre zum Einsatz, die miteinander stumpf verschweißt werden. Sie sind werksseitig mit Zementmörtel ausgeklei-det und mit verstärkten Polyethylen-Umhüllungen versehen.

    Im Wesentlichen bietet das Rohrein-zugsverfahren im Vergleich zur offenen Bauweise folgende Vorteile: ➢ erhebliche Reduzierung von Erd- arbeiten und oberflächenaufbrüchen ➢ geringere Verkehrsbeeinträchtigungen durch Einzelgruben ➢ geringere Anlieger-Beeinträchtigung ➢ Nutzung vorhandener Trassen ➢ Verkürzung der Bauzeit ➢ Schutz der neuen Leitung durch das Altrohr ➢ Kostenersparnis um bis zu 50 Prozent.

    Allein im Versorgungsgebiet der Gel-senwasser AG wurden seit 1992 fast 60 Kilometer Leitungen im Rohreinzugsver-fahren verlegt, bis 2030 kommen voraus-sichtlich weitere 150 Kilometer hinzu.

    Die Salzgitter Mannesmann Line Pipe GmbH hat im vergangenen Jahr 230 Tonnen Stahlleitungsrohre in verschie-denen Nennweiten an die Gelsenwasser AG geliefert. Bereichsleiter Konrad Thannbichler: „Diese Rohre, mit einem S-Rippenprofil versehen, sind längsnaht-geschweißt, innen nach DIN 2614 mit Zement ausgekleidet und außen mit Kunststoff nach DIN 30670 umhüllt.“ Warum die Gelsenwasser AG gern in Siegen kauft, erläutert Heiner Krieten-brink: „Neben der gleichbleibend guten Qua lität schätzen wir den guten Ser- vice. Auch bei speziellen Fragen finden wir hier immer ein offenes ohr – und wenn’s mal ganz arg kommt, ist auch ruck, zuck jemand aus Siegen bei uns in Gelsenkirchen.“

    Das Verfahren spart bis zu 50 Prozent der Kosten

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    Salzgitter Mannesmann Line Pipe

    Perfekte Rohre für jeden ZweckIm Fokus: kontinuierliche Produktverbesserung und höchste Sicherheit

    Salzgitter Mannesmann Line Pipe mit zwei Werken in Siegen und Hamm ist ein weltweit aktiver, technologisch führender Herstel-

    ler von HFI (Hochfrequenz-Induktiv)-längsnahtgeschweißten Stahlrohren.

    HFI-geschweißte Stahlrohre werden seit vielen Jahrzehnten erfolgreich bei tech-nisch hoch anspruchsvollen Anwendun-gen eingesetzt. Leitungsrohre, ausgelegt für hohe Druckstufen, sichern den Trans-port und die Verteilung von Gasen, Öl, Wasser und anderen Medien. Auch die Exploration von lebenswichtigen Roh-stoffen ist ohne geschweißte Stahlrohre undenkbar. Selbst im Maschinen- und Anlagenbau ist der Einsatz von ge-schweißten Stahlrohren als Konstruk-tionselement nicht mehr wegzudenken.

    Salzgitter Mannesmann Line Pipe hat durch innovative Forschung und Weiter-entwicklung der Hochfrequenz-Induktiv-Schweißtechnik Maßstäbe gesetzt und verfügt über ein umfassendes Know-how auf diesem Gebiet. Das Unternehmen steht in engem Kontakt mit nationalen und internationalen Instituten – insbe-

    sondere der Salzgitter Mannesmann For-schung –, um nicht nur die kontinuierliche Verbesserung des HFI-Schweißverfahrens, sondern auch neue Produktentwicklun-gen zum Nutzen der Kunden zu fördern.

    Im Mittelpunkt dieser Weiterentwick-lungen hat sich das Unternehmen ins-

    besondere der Qualität und der Sicher-heit von geschweißten Rohren gewid- met. Vormaterialkontrolle, eine hun- dertprozentige Überwachung durch modernste Prüfverfahren und -einrich-tungen sowie eine Endkontrolle in beiden Werken gewährleisten höchste Anforderungen an die Eigenschaften der Stahlrohre.

    Mit jahrzehntelanger Erfahrung wird dieser Anspruch in eigenen Labors, aus-gerüstet nach dem neuesten Stand der Technik, bei der Erzeugung von HFI- geschweißten Stahlrohren als vorrangige Aufgabe verfolgt. Als Voraussetzung zur permanenten Verbesserung der Qualitäts-standards wird ein ganzheitliches Qua-litätsmanagement-Sys tem nach DIN EN ISo 9001:2000 und API Q1 betrieben.

    Neues Produkt

    Das FZM-S-RohrBei der Unterquerung von Gebäuden, Flussläufen oder Verkehrswegen ist die Anwendung von grabenlosen Bauverfahren Stand der Technik (sie-he vorstehenden Bericht). Salzgitter Mannesmann Line Pipe komplettiert mit dem neuen FZM-S-Leitungsrohr die Produktpalette. Es ist die ideale Produktlösung für die grabenlose Rohrverlegung – mit einer neuen Rohrendenausführung und einem schnell härtenden Gießharz zur Nachumhüllung. Die FZM-Umman-telung als zusätzlicher mechanischer Schutz für das Leitungsrohr bietet den höchsten Grad an Sicherheit. In der Ausführung FZM-S ist diese Schutzschicht speziell für grabenlose Bauweisen ausgewiesen.

    Qualität und Sicherheit stehen an vorderster Stelle

    Ultraschallprüfung der Schweißnaht

    Hier werden die Rohre auf den erforder- lichen Durchmesser gebracht

    Korrosionsschutzanlage in Siegen

    HFI-Schweißung

    Rohrtransport im Werk Hamm

    Lieferprogramm➢ HFI-längsnahtgeschweißte Rohre aus unlegierten und mikrolegierten Stählen von 114,3 bis 610,0 mm Außendurchmesser➢ Wanddicken bis 25,4 mm ➢ Rohrlängen bis 18 m ➢ Rohrumhüllugen bzw. Rohrauskleidungen mit Kunststoff, Zementmörtel, Epoxidharz, temporärem Korrosionsschutz etc. ➢ alle Arten von geschweißten sowie lösbaren Rohrverbindungen ➢ Spezialbearbeitung von Stahlrohren für Konstruktionszwecke ➢ Rohrzubehör sowie Dienstleistungen

    Rohranwendungen➢ Transport brennbarer Flüssigkeiten und Gase im on- und offshorebereich ➢ Exploration von Öl- und Gasfeldern ➢ Wasser- und Abwassertransport ➢ Energieerzeugung, Fernwärme und Fernkühlung ➢ Anlagen-, Maschinen- und Stahlbau ➢ Konstruktionselemente aller Art (rund und eckig)

    Werk Siegen In der Steinwiese 31 57074 Siegen, Germany Tel.: +49 / 271 / 691-0Fax: +49 / 271 / [email protected]

    Das ist Salzgitter Mannesmann Line Pipe

    Eingebettet in den Unternehmens-bereich „Röhren“ der Salzgitter AG, steht Salzgitter Mannesmann Line Pipe einerseits für Flexibilität

    bei Kundensonderwünschen und außergewöhnlichen Service und an-dererseits als zuverlässiger Partner.

    Werk Hamm Kissinger Weg 59067 Hamm, Germany Tel.: +49 / 23 81 / 420-455 Fax: +49 / 23 81 / [email protected]

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    Dieses Mal verlost STIL fünf Familienkarten (2 Erwachsene/2 Kinder) für den Zoo Hannover

    Die neue Preisfrage: Mit wie vielen Themenwelten begeistert der Zoo Hannover seit Pfingstsamstag 2010?

    Die Antwort schicken Sie bitte bis zum 30. Juni 2010 an: Schau Verlag GmbH, Lange Reihe 29, 20099 Hamburg oder per E-Mail an: [email protected]

    Herausgeber:

    Salzgitter AG, Eisenhüttenstr. 99,

    38239 Salzgitter

    Telefon: 0 53 41 / 21 - 01

    www.salzgitter-ag.de

    Verantwortlich:

    Bernd Gersdorff

    (Direktor Konzernkommuni kation)

    Koordination:

    Olaf Reinecke (Salzgitter AG),

    Norbert Fischer

    (Unternehmensbereich Röhren)

    Leserservice, Heftbestellung:

    Michaela Kruffke, Tel. 0 53 41 / 21 - 57 01

    E-Mail: [email protected]

    Realisation:

    Schau Verlag GmbH,

    Lange Reihe 29, 20099 Hamburg

    Telefon: 0 40 / 32 87 27 - 0

    [email protected]

    Druck: Ruth Printmedien GmbH,

    38114 Braunschweig

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    OlympischerBlickfangEr wird der Blickfang der Som-merspiele in zwei Jahren: 115 Meter Stahl, in sich verwrungen und rot lackiert (rechts eine Ani-mation). Das umstrittene Kunst-werk gilt als Großbritanniens Antwort auf den Eiffelturm. Lon-dons Bürgermeister Johnson: „Das Werk steht für die Dynamik einer Stadt, die aus der Rezession kommt.“ Die Zeitung „National“ dagegen: „Der Turm sieht aus wie ein Hörrohr im Hühnerdraht.“

    auflösung Wie viele Einwohner hat Rotterdam? So lautete die Preisfrage in der STIL-Ausgabe 1/2010. Die richtige Ant-wort musste „600 000“ lauten. Die 10 Gewinner einer Krawatte mit dem Logo der Salzgitter AG wurden benachrichtigt und haben ihren Gewinn bereits erhalten.

    gewinnspiel

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    Energieeffizienz Es ist eines der wichtigsten Schlag-worte der Gegenwart: Energieeffizienz. Die Salzgitter AG arbeitet doppelt auf dieses Ziel hin: durch Maßnahmen im eigenen Konzern – und durch Produkte, die sparen helfen und die Erschließung neuer Energiequellen ermöglichen.

    in dernÄchsTen ausgaBe (1. 9. 2010)

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