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News der Freien Schule Anne-Sophie Künzelsau

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Hoher Besuch: Gute Freunde mit Gerhard Schröder

Welche Schule kann schon von sich behaupten, dass sie von einem Bundeskanzler, der schon die ganze Welt bereist und alle wichtigen Staatsmänner und -frauen getroffen hat, besucht wird. Auf Einladung der Würth-Gruppe und im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Treffpunkt Forum”, sprach der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Aula unserer Schule über “Perspektiven für die deutsche und eu-ropäische Politik“. Den Fokus lenkte er dabei auf die deutsche Außenpolitik und damit verbundene Wege aus der aktuellen Flüchtlingskrise. Nach einem sehr kurzweiligen und interessanten Vortrag bestand im Anschluss noch die Möglichkeit, Herrn Schröder aus der Nähe zu betrachten, Fotos zu machen und einige Worte mit ihm zu wechseln. Diese tolle Möglichkeit nutzten auch wir Lernbegleiter und waren plötzlich „gute Freunde“. Danach gingen wir, im Wissen einem solch prominenten Politiker begegnet zu sein, mit stolzgeschwellter Brust nach Hause.

Text: Daniel Wolpert, Lernbegleiter; Bild: „Gute Freunde: Lernbegleiter und Gerhard Schröder

FSAS-Delegation in Brüssel

Auf Augenhöhe mit EU-Kommissar Oettinger

Im Februar 2015 war EU-Kommissar Günther Oettinger als Gast an der Freien Schule Anne-Sophie in Künzelsau und war mehr als begeistert von der Diskussionsbereitschaft und dem Interesse der Jugendlichen. Spontan hatte er damals ein-geladen und vom 21. bis 23. Oktober 2015 war eine Delegation der FSAS Künzelsau unter der Leitung von Landrat a.D. Helmut M. Jahn und der Gesamtleiterin Angelika Schmidt in Brüssel. „Für mich als EU-Politiker ist es faszinierend, einer Gruppe so auf Augenhöhe begegnen zu können und aktuelle Themen tiefgehend zu diskutieren“, so der EU-Kommissar am Ende des Treffens.

Zu den Vorbereitungen der Teilnehmer wurde neben den schulischen Gesprächsrunden der Bus zu einem mobilen Kom-munikationszentrum umfunktioniert. Die letzten drei Stunden der Fahrt waren besetzt mit politischen Themen, mit dem

Lebenslauf von Günther Oettinger und vor allem mit dem Austausch des Wissens über die Arbeitsweise und der Funktion der EU und deren Gremien.

„Damit zeigte sich schon auf der Hinfahrt, dass wir eine ganz tolle Gruppe dabei hatten, auf die wir stolz sein können“

freute sich Angelika Schmidt.

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Als erster Programmpunkt wurde das Atomium angesteuert und gleich nach dem Mittagessen begann eine Stadtrundfahrt, die von den Lern-partnern mit vorbereitet war. Zusammen mit dem Stadtrundgang wur-den unter anderem so wesentliche Wahrzeichen wie das Hotel de Ville, das Manneken Pis, die Kathedralen St. Michael und St. Gudula als auch der Grand Place besucht. Die Sehenswürdigkeiten wurden jeweils von ein-zelnen Lernpartnern vorgestellt. Dabei kam so mancher bei edlen Pralinen oder Schokoerdbeeren auf seine „Kosten“.Höhepunkt des ersten Tages war der Besuch der Landesvertretung Baden-Württem-berg. „Schon unsere Kleidung, die Jungs in Jackett und Krawatte und auch wir Mädchen bestens gestylt, waren bewunderte Repräsentanten aus Hohenlohe“, so die Abiturientin Julia Beck. Begrüßt wurde die Delegation von Landrat a.D. Helmut M. Jahn. Er gab zusammen mit weiteren Politikern einen all-gemeinen Einblick in die Arbeit einer Landesvertretung. Nach einer guten Stunde, in der fleißig und konstruktiv über brisante Themen wie „Flüchtlingspolitik in Europa und Deutschland“ diskutiert wurde, ging es für uns zum Empfang der Abendveranstaltung „Digitalisierung der Wirtschaft und Gesellschaft“. Bei einem solchen Event die Netzwerkarbeit in Brüssel erfahren zu dürfen, war eine immens wichtige Erfahrung. Noch lange in die Nacht hinein wurde im Hotel weiter diskutiert.Ohne Zweifel stand das Treffen mit EU-Kommissar Günther Oettinger im Vordergrund. Helmut M. Jahn führte zudem durch wichtige europäische Institutionen wie das Parlament, den Ausschuss der Regionen, sowie weiteren Ausschüssen. Die Gruppe bekam eine Videobotschaft der EU-Abgeordneten Evelyne Gebhardt und einem Mitarbeiter gelang es in einem faszinierenden Input, das Funktionieren der EU darzustellen sowie Einblicke zu geben.Nach dem Mittagessen in der EU-Mensa stand der Besuch des Kommissars Günther Oettinger auf dem Programm und wir machten uns auf den Weg zum Berlaymont. Dort angekommen wurden die FSAS-Mitglieder vom persönlichen Re-ferenten in Empfang genommen und über das Berlaymont und dessen Arbeitsweise informiert. Günther Oettinger gab zunächst nur kurz einen Überblick. Er erinnerte sich an seinen Besuch in Künzelsau und wollte viel Zeit für die Anliegen und Themen der Lernpartner geben. Ausführlich, abwechslungsreich, tiefgehend und mit viel Spaßfaktor wurde disku-tiert. Die Zeit verging wie im Flug, Julia Beck konnte noch ein Präsent überreichen und dann gingen die Diskussionen FSAS-intern mit den Lernbegleitern weiter. Insgesamt war diese Exkursion ein weiteres Highlight im Schulleben der FSAS und der zu kurz gekommene Schlaf in den beiden Nächten machte sich auf der Rückfahrt bemerkbar. Die sichere Fahrweise von Udo Bürkert und dessen Assistent Jürgen Ehrmann war Garant dafür, dass alle ausgeschlafen in Künzelsau ankamen.

Text: Julia Beck, Emily Lang, Lernpartnerinnen College, Wolfgang Schiele; Bilder: Ob im EU-Parlament oder unterm Atomium - Die Delegation der Freien Schule Anne-Sophie brillierte beim Besuch in Brüssel

Bild: Brüssel ist schön, es macht aber auch hungrig!

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Weinlese: Tolle Erfahrungen und spannende Erlebnisse

Die Tigeraugen und die Kristalle aus dem Lernhaus Schatzsucher sind mit dem Bus zur Weinlese gefahren. Die Eltern von Anika, eine Lernpartnerin aus der Lernfamilie der Tigeraugen, besitzen in Baierbach einen Weinberg. Anikas Papa ist Winzermeister und hat uns zur Weinlese eingeladen.Wir haben die Traubensorte Lemberger gelesen, denn Wein wird nämlich nicht geerntet, sondern man spricht von der „Weinlese“.

Am Weinberg sind wir Lernpartner in Zweiergruppen einge-teilt worden und durften gemeinsam mit einem Erwachsenen zwei Reihen der Reben bearbeiten. Wir waren mit Handschuhen und Scheren ausgerüstet. Die abgeschnittenen Trauben haben wir in große Plastikkisten getan und dann kam Anikas Papa mit seinem Traktor und holte die Kisten ab, hat sie entleert und uns wieder gebracht.

Das Traubenfeld der Familie ist insgesamt 1500 m2 groß. Im Durchschnitt werden hier im Jahr ca.140 kg/Ar gelesen.

Wir schafften insgesamt 2500 kg Trauben. Daraus können ca. 2100 Liter Wein gemacht werden. Der Tag in den Weinbergen war supertoll und Anikas Mutter sagte stolz, dass sie noch nie so schnell mit der Weinlese fertig waren. Wir dürfen jederzeit zur Weinlese wiederkommen. Die Trauben und der gepresste Saft haben geschmeckt wie ein Gedicht!

Text: Sophie Wiesner und Enrico Leier, Lernhaus Schatzsucher, Bilder: Vespern im Weinberg nach getaner Arbeit, Stolze Helfer im Weinberg

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Internationaler Tag gegen Kinderarbeit

Der 12. Juni ist der Internationale Tag gegen Kinderarbeit. Zu diesem Anlass haben wir in Lernhaus 1 einen kurzen Film über das Thema angesehen und anschließend über folgende Fragen diskutiert: Warum müssen Kinder über-haupt arbeiten? Wie können Eltern so etwas zulassen? In welchen Ländern ist Kinderarbeit verbreitet?

Wir merkten aber schnell, dass wir gar nicht so recht wissen, was es überhaupt bedeutet, als Kind bis zu 16 Stunden am Tag hart arbeiten zu müssen. Zum

Glück, kann man da nur sagen.Luis, Konstantin und Sebastian hatten da eine Idee: „Wir könnten doch im Stein-

zeitdorf einmal einen Nachmittag lang Kinderarbeit „in echt“ ausprobieren!“ Schnell war eine Gruppe mit 11 experimentierfreudigen Lernpartnern und Frau Scherer als

Begleiterin gefunden.

Nach intensiven Planungen war es am 28. Juli soweit. Herr Remmele hatte für alle Teilneh-merinnen und Teilnehmer je einen großen Kalksteinbrocken vorbereitet. So wie wir es im Film

gesehen hatten, sollten diese Steine nun von den Kindern mit verschieden schweren Hämmern zu Splitt verarbeitet werden.

Nach ca. zwei Stunden harter Arbeit waren wir alle um eine echte Erfahrung reicher! Nach dem gemeinsamen Abendessen haben wir noch einmal über das Erlebte diskutiert und vielleicht hat der eine oder andere im Schlafsack im Steinzeitdorf darüber nachgedacht, wie gut wir es doch eigentlich hier haben.Zum Dank trugen die Organisatoren Luis, Konstantin und Sebastian mit Franco, Paul, Hagen und Valentin den beiden Lernbegleitern beim gemeinsamen Abschlussfrühstück noch ein selbst verfasstes Gedicht vor.

Autorenteam: Katharina Scherer und Herbert Remmele - Die Beteiligten: Konstantin Armbruster, Franco Fahrbach, Sebastian Herzog, Valentin Höhn, Luis Münch, Alisa Musch, Hagen Philipp, Paul Sanwald, Leonie Tenspolde, Chiara Wagner, Jan Weinrich.

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Theaterbesuche in der Region

Vorhang auf – einer Theateraufführung beizuwohnen ist ein sehr individuelles Erlebnis. Die Lernpartner des Kurses Literatur und Theater durften dies im Schuljahr 2014/2015 gleich zwei Mal erleben. Unter der Leitung der Lernbegleiterinnen Christine Fegert und Jarah Geist besuchten die beiden Gruppen aus dem Konsolidierungsjahr und der Kursstufe 1 die beiden Theaterstücke „Jud Süss“ im Kocherfreibad von Künzelsau und „Die Kinder des Olymp“, aufgeführt im Globe Theater in Schwäbisch Hall.

Am Abend des 19.07.2015 besuchten wir das erste Theaterstück. „Jud Süss“ erzählt die Geschichte vom Juden Joseph Süß Oppenheimer, der im Heidelberger Ghetto lebt und eine Chance zum Aufstieg sucht. Er will dem Herzog dienen, doch er muss sich dorthin erst einmal hocharbeiten. Dieser Weg ist allerdings nicht einfach.

Das sogenannte „Theater im Fluss“ ist eine besondere Attraktion in Künzelsau: Das Laientheater findet auf verschiedenen Bühnen im Freibad im Kocher statt. Diese befinden sich beispielsweise erhöht zwischen Bäumen oder direkt über dem Fluss auf einem Steg.

Während der Aufführung wechselt das Spiel einige Male seinen Platz, das Publikum „wandert“ also mit den Darstellern mit und erlebt das Spektakel in verschiedenen Kulissen und aus verschiedenen Perspektiven. Dass all dies unter freiem Himmel geschieht sorgt für ein noch außergewöhnlicheres Erlebnis, auch wenn das Wetter nicht immer optimal mitspielt, wie leider auch an diesem Freitagabend. Durch vereinzelte Regenschauer wurde man leider sehr vom Spiel abgelenkt und es wurde schnell unangenehm, aber dennoch war es eine besondere Erfahrung dieses etwas andere Theaterspiel zu beobachten.

Am 24.07.2015 fand das zweite Theaterstück statt: Professionelle Schauspieler stellten das Stück „Die Kinder des Olymps“ im Globe Theater in Schwäbisch Hall dar. Das Stück spielt im Paris von 1827, einer Zeit in der sich viele Menschen ihre Existenz als Straßenkünstler erkämpfen, doch dies ist kein einfaches Geschäft. Zudem umwerben gleich mehrere Männer die schöne Garance, darunter der Pantomimenkünstler Baptiste. Er gewinnt sie für sich, doch trennt sich wieder von ihr, da er ihrer Liebe nicht traut. Er beginnt ein erfolgreiches Leben mit einer anderen Frau an seiner Seite, obwohl er Garance liebt. Lange Zeit später begegnet Baptiste seiner großen Liebe wieder.Auch dieses Theater ist nicht gerade gewöhnlich: Angelehnt an das Modell des „Shakespeare-Theaters“ sieht das Publikum hier von drei Etagen auf die runde Bühne. Die Zuschauersitze befinden sich halbkreisförmig um die Bühne herum, von den oberen Etagen muss auf das Spiel herabgeschaut werden. Dies ist eine besondere Bühnenform, die allerdings auch ihre Nachteile hat. Von der obersten Etage ist es schwer, das Spiel zu beobachten, besonders wenn einem die obligatorischen Sicherheitsgeländer im Blickfeld stehen. Zudem befindet sich auch dieses Theater an der freien Luft, sodass die Kälte am späten Abend unangenehm wird. Bedauerlicherweise war das Theater an diesem Abend sehr leer, was besonders schade

war, da das Stück sehr schön gestaltet war. Beeindruckender Einsatz von pantomimischen Requisiten und sympathischer Witz kreierten ein sehr schönes Schauspiel.

Beide Theaterstücke waren besondere Erlebnisse bei denen wir Lernpartner unser Wissen aus dem Kurs auf das Spiel übertragen konnten. Die Stücke wurden analysiert und im Input

besprochen, wobei sichtbar wurde, wie die Schauspieler verschiedene Mittel im Spiel einsetzen um bestimmte Effekte zu erzielen. Diese Veranschaulichung half uns sehr, unser eigenes Spiel besser zu durchdenken, zu planen und umzusetzen.

Text: Beatrix Janky, Lernpartnerin, College, Bilder: Leider Regen beim Besuch des „Theaters im Fluss“, Theaterbesuch in Schwäbisch Hall

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