Newsletter Ausgabe Oktober 2017 - Theater Vorpommern · -„Große Werke Schritt für Schritt ......

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Literatur, Weltmusik, Musical, Besinnliches und Kindertheater beleben das Programm im Herbst! Inhaltsverzeichnis - Musikalisches mit Weltmusik - Drei Abende Tanz total - Köfers Komödiantenbühne & „Me and My Girl“ - „Peterchens Mondfahrt“ & „Die Schneekönigin“ - „Große Werke Schritt für Schritt“ - Musikalisches Literatett & Peter Bause - „Martinus Luther“ & „Lennons letzte Jahre“ MUSIKALISCHES: Mit Weltmusik von Yxalag und Harald Simik Gleich zwei Programme bringen das Theater Putbus in Klänge rund um den Globus: „WorldMusic“ heißt der Abend mit dem Ensemble Yxalag, „Meditatives Klavierkonzert“ nennt der Pianist und Musiktherapeut Harald Simik sein Konzert. Gemeinsam ist den Inter- preten die Neugier, in der ganzen Welt nach musikali- schen Traditionen zu suchen und sie in ihren eigenen Kreationen zu verarbeiten. Die Geschichte Yxalags beginnt in der Musikhoch- schule Lübeck, an der sich vor knapp zehn Jahren sieben Freunde fanden, um gemeinsam die Welt des Klezmer zu entdecken. Die Lust Genregrenzen zu überwinden und das Perfektionsstreben durch die klas- sische Ausbildung wurden zu ihren Markenzeichen. Mittlerweile sind alle Mitglieder professionelle Musi- ker und spielen in namhaften Orchestern, doch ihre un- bändige Spielfreude und die Lust, Neues zu entdecken, sind dabei stets die treibenden Kräfte geblieben. Mit wie viel Phantasie Yxalag neue musikalische Genres kreiert und umsetzt, zeigt alleine schon der Name der Gruppe. „Wir fanden es reizvoll, dass das geheimnis- volle, rätselhafte Wort Yxalag, auf japanisch der Name für einen Kranich, spiegelverkehrt gelesen Galaxy er- gibt und das beschreibt unser Anliegen: Weltbezug, Weite, Universalität“, erklärt Jakob Lakner, gebürtiger Rostocker, Komponist, Texter und Moderator der Gruppe. Melancholie und Leidenschaft des Klez- mer sind für die Band der ideale Ursprung einer Reise durch die große Welt der Musik, auf den Spuren verschiedenster Volksmusikrichtungen wie serbischer, mazedonischer, aber auch latein- amerikanischer Folklore. „Wir arbeiten weniger nach Noten, sondern ganz stark nach Gehör und bearbeiten dann die überlieferten Musikstile zu unseren eigenen Stücken“, beschreibt Lakner den typischen Yxalag-Sound, der auch verschiedens- te Sprachen beinhaltet. Umjubelte Tourneen und Konzerte sind das Ergebnis dieser Entdeckungs- reise von Klezmer zu Swing, von Klassik zu Balkan, von Duett zu Oktett, gestrichen, gezupft und geblasen, ganz im jiddischen Sinne: eine Filfarbike Mishpoke eben! Ganz anders, aber eben auch weltverbunden, prä- sentiert der Pianist, Komponist und Musikthera- peut sein „Meditatives Klavierkonzert“ - am Flü- gel, begleitet von fernöstlichen Instrumenten wie Gongs, Monochord, der indischen Shrutibox und Windspielen. „Ich lebe in Hamm und überall da, Harald Simik Newsletter Ausgabe Oktober 2017 Abendkasse 1h vor Veranstaltungsbeginn Karten unter: Di - Fr 10 - 13 Uhr und 16 - 18 Uhr Tel.: 038301 - 80 83 30 / www.theater-vorpommern.de 1

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Literatur, Weltmusik, Musical, Besinnliches und Kindertheater beleben das Programm im Herbst!

Inhaltsverzeichnis - Musikalisches mit Weltmusik - Drei Abende Tanz total - Köfers Komödiantenbühne & „Me and My Girl“ - „Peterchens Mondfahrt“ & „Die Schneekönigin“ - „Große Werke Schritt für Schritt“ - Musikalisches Literatett & Peter Bause - „Martinus Luther“ & „Lennons letzte Jahre“

MUSIKALISCHES: Mit Weltmusik von Yxalag und Harald SimikGleich zwei Programme bringen das Theater Putbus in Klänge rund um den Globus: „WorldMusic“ heißt der Abend mit dem Ensemble Yxalag, „Meditatives Klavierkonzert“ nennt der Pianist und Musiktherapeut Harald Simik sein Konzert. Gemeinsam ist den Inter-preten die Neugier, in der ganzen Welt nach musikali-schen Traditionen zu suchen und sie in ihren eigenen Kreationen zu verarbeiten. Die Geschichte Yxalags beginnt in der Musikhoch-schule Lübeck, an der sich vor knapp zehn Jahren sieben Freunde fanden, um gemeinsam die Welt des Klezmer zu entdecken. Die Lust Genregrenzen zu überwinden und das Perfektionsstreben durch die klas-sische Ausbildung wurden zu ihren Markenzeichen. Mittlerweile sind alle Mitglieder professionelle Musi-ker und spielen in namhaften Orchestern, doch ihre un-bändige Spielfreude und die Lust, Neues zu entdecken, sind dabei stets die treibenden Kräfte geblieben. Mit wie viel Phantasie Yxalag neue musikalische Genres kreiert und umsetzt, zeigt alleine schon der Name der Gruppe. „Wir fanden es reizvoll, dass das geheimnis-volle, rätselhafte Wort Yxalag, auf japanisch der Name für einen Kranich, spiegelverkehrt gelesen Galaxy er-gibt und das beschreibt unser Anliegen: Weltbezug, Weite, Universalität“, erklärt Jakob Lakner, gebürtiger

Rostocker, Komponist, Texter und Moderator der Gruppe. Melancholie und Leidenschaft des Klez-mer sind für die Band der ideale Ursprung einer Reise durch die große Welt der Musik, auf den Spuren verschiedenster Volksmusikrichtungen wie serbischer, mazedonischer, aber auch latein-amerikanischer Folklore. „Wir arbeiten weniger nach Noten, sondern ganz stark nach Gehör und bearbeiten dann die überlieferten Musikstile zu unseren eigenen Stücken“, beschreibt Lakner den typischen Yxalag-Sound, der auch verschiedens-te Sprachen beinhaltet. Umjubelte Tourneen und Konzerte sind das Ergebnis dieser Entdeckungs-reise von Klezmer zu Swing, von Klassik zu Balkan, von Duett zu Oktett, gestrichen, gezupft und geblasen, ganz im jiddischen Sinne: eine Filfarbike Mishpoke eben!

Ganz anders, aber eben auch weltverbunden, prä-sentiert der Pianist, Komponist und Musikthera-peut sein „Meditatives Klavierkonzert“ - am Flü-gel, begleitet von fernöstlichen Instrumenten wie Gongs, Monochord, der indischen Shrutibox und Windspielen. „Ich lebe in Hamm und überall da,

Harald Simik

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regionalen und überregionalen Turnieren teilneh-men. Die Tanzaktion Neubrandenburg kümmert sich schwerpunktmäßig um Jugendliche und Kin-der in allen Sparten, aber auch Jazz und Modern Dance sowie traditioneller Tanz, darunter Polka, Flamenco und Mazurka sind dabei.

„Es gibt kaum eine Sportart, die den ganzen Kör-per so fordert wie der Tanz“, erklärt Hildebrandt und verweist auf erstaunliche Erkenntnisse: Eine Minute Wiener Walzer verlange diesselbe Konditi-on wie ein 400-Meter-Lauf. Und: „Wer viele Jahre tanzt, wird vermutlich nicht dement.“ Die diesjährige Performance für die drei Putbus-ser Veranstaltungen verspricht etliche Highlights: Neben bekannten Film- und Musicalmusiken („50 shades of Grey“ und „Phantom der Oper“) wird zu absoluten Ohrwürmern getanzt, zu Michael Jack-son zum Beispiel, aber auch Klassiker wie „Das Mädchen mit den Perlenohrringen“ oder bekannte Weisen von Rossini werden „vertanzt“. Das Zu-sammenspiel von Kindern, Jugendlichen und Er-wachsenen, die ausgefeilten Choreographien und die dazu passenden Kostüme lassen drei sehr un-terhaltsame Abende erwarten. „Für die Akteure zwar ein Riesenaufwand mit gut 80 Personen, die da anreisen, aber auch ein Riesenspaß“, beschreibt Hildebrandt das bevorstehende Spektakel.

wo die Musik zuhause ist“, so der gerade in den Ruhe-stand gegangene Lehrer, der immer wieder in andere Kulturen und Epochen spaziert. Besonders wichtig ist Simik dabei die heilende Wirkung der Musik, sicher-lich ein Grund, warum er zunächst mit Kinderliedern deutschlandweit bekannt wurde. Als „Klangreisen“ bezeichnet der Sproß einer musikalischen Familie sei-ne Konzerte und empfiehlt: „Augen schließen, hören und erleben, wohin die Musik führt.“

„Yxalag schafft die Fusion. Sie interpretieren tra-ditionelle Lieder und bereichern aber auch ihr Repertoire mit eigenen Kompositionen. Es ist mo-derner Klezmer, der seine Wurzeln nicht hinter sich lässt.“

TÄNZERISCHES: Im Rausch der Farben und Melodien – Drei Abende Tanz total Die Kenner unter den Einheimischen freuen sich buchstäblich ein ganzes Jahr: Regelmäßig im Oktober veranstalten die Tanzexperten von den Vereinen TSC Schwedt und Tanzaktion Neubrandenburg eine eigens für das Theater Putbus produzierte Show, seit 20 Jah-ren. Über 150 Tanzbeine werden in diesem Jahr wieder geschwungen, die Schwedter kommen mit 25 Tänzern, darunter sieben Kinderpaare, die Neubrandenburger treten mit 50 Leuten an, ausschließlich Kinder und Ju-gendliche. Die Schau werde in diesem Jahr überwiegend modern sein, berichtet Constanze Hildebrandt vom TSC, die gemeinsam mit der Neubrandenburgerin Kristin Strel-zyk-Liutkus seit fast zwei Jahrzehnten das Programm erarbeitet. „Das dauert im Grunde ein Jahr“, sagt die leidenschaftliche Tänzerin. Beide Vereine blicken auf eine rund 40 Jahre lange Tradition zurück. Schwedt ist auf Standard- und lateinamerikanische Tänze spezi-alisiert, wobei viele erwachsene Paare erfolgreich an

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THEATRALISCHES: Köfers Komödian-tenbühne und „Me and My Girl“

Die leichtere Muse, komödiantisch, musikalisch und absolut unterhaltsam, kommt am Theater Putbus tra-ditionell im Herbst zu ihrem Recht: Der Renner wird sein „Ein gesegnetes Alter“, der Komödien-Hit des prominenten Spezialisten für schwarzen Humor, Curth Flatow. Aufgeführt wird das Schauspiel von Köfers Komödiantenbühne, in der Hauptrolle Herbert Köfer, Urgestein der deutschen Unterhaltungsszene. Verwick-lungen, Verwirrungen, Verwechslungen – Lacherfolg garantiert!

In dem Musical „Me and My Girl“ von Noel Gay wird Bill Snibson ohne Vorwarnung in das Leben der Upper Class hineingeworfen. Auch wenn ihm das „Fünf-Uhr-Tee“-Zeremoniell des Adels fremd ist, denn als Gelegenheitsjobber stammt Bill aus einem Londo-ner Arbeiterviertel, ist er doch Engländer durch und durch. Die musikalisch sehr kurzweilige Geschichte in deutscher Sprache, verwoben mit Jazz-Elementen der 30er Jahre, ist eines der größten Erfolgsmusicals des 20. Jahrhunderts und liefert neben wunderbaren Songs und witzigen Kostümen „very britisches“ Ambiente.

„Me and My Girl“

FAMILIÄRES: „Peterchens Mond-fahrt“ und „Die Schneekönigin“

Eine lange Tradition am Theater Putbus haben Nachmittagsvorstellungen für Kinder und Er-wachsene, nicht zuletzt, weil Theaterdirektor Peter Gestwa ein Faible für dieses Genre hat. „Kindertheater ist eine der schwierigsten The-aterformen. Ich habe viel Kindertheater-Elend gesehen, weil die Kinder sehr oft nicht ernst ge-nommen werden“, sagt er. Gutes Kindertheater seien Stücke, von denen auch Erwachsene faszi-niert sind. Die beiden Märchenproduktionen, die jetzt auf dem Spielplan stehen, haben das Poten-zial, Klein und Groß zum Staunen zu bringen. „Peterchens Mondfahrt“ ist eine Produktion des Nimmerland Theaters und wurde im vergange-nen Jahr mit dem ersten Preis der Kinderjury der Göttinger Figuren-Tage ausgezeichnet. Die Geschichte ist altbekannt: Im Mittelpunkt steht der Maikäfer Sumsemann, der mit zwei mutigen Kindern zum Mond fliegt, um sein fehlendes sechs-tes Bein zurückzuholen. Das Spannende an dieser Neuerzählung des altbekannten Klassikers ist die Kombination wunderschöner, symphonischer Mu-sik, poetischem Schattenspiel, raffinierten Figuren und einer witzig inszenierten Rahmenhandlung. „Das Stück kommt unglaublich gut an, auch bei Er-wachsenen“, berichtet Regisseur Thomas Lange. An 15 deutschen Theatern sei „Peterchens Mond-fahrt“ bereits aufgeführt worden. Das Tournee-theater Nimmerland mit Sitz in Konstanz spielt in Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz rund 700 Vorstellungen im Jahr, 2016 wurde der millionste Besucher registriert. Eine Spezialität hat das Theater außerdem aufzuweisen: Zu allen Stücken, derzeit sind vier im Repertoire,

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gibt es pädagogisches, schulischen Lehrplänen ent-sprechendes Material.

Auch „Die Schneekönigin“ wendet sich an Kinder und Erwachsene. Josefine Schönbrodt und Jan Maria Meissner vom Greifswalder Theater Phoebus haben sich am Theater Putbus schon mit „Die kleine Meer-jungfrau“ als Spezialisten für den dänischen Märchen-autor Hans Christian Andersen erwiesen und auch „Die Schneekönigin“ passt ideal in ihr Repertoire: Wunder-schön geschnitzte Handspielpuppen, knallbunte Kos-tümfarben und phantastische Lieder – ein Mix, den die beiden Schauspieler und Musiker perfekt beherrschen. Die Geschichte des Jungen Kay, der von einer Schnee-königin in ihren Winterpalast entführt wird, endet glücklich: Nach einer abenteuerlichen Reise gelingt es seiner Freundin Gerda, unterstützt von einer Krähe, einem Rentier und einem Räubermädchen, ihn zu fin-den und sein in einen Eisklumpen verwandeltes Herz zum Schmelzen zu bringen.

„Die Schneekönigin“

„Hören, wie der Hund bellt“ – Elgar-Nachmittag für wache Zuhörer

Der Dirigent Florian Csizmadia ist ein ausgezeich-neter Erklärer. In der gerade begonnenen Spielzeit startet er an den drei Häusern des Theaters Vor-pommern etwas Neues, ein Projekt, dass es so noch nie gab: „Große Werke Schritt für Schritt“. „Man kennt die klassischen Konzerteinführungen vor einem Musikabend, ich werde aber nur ein Stück aufführen und dieses gemeinsam mit dem Orches-ter vor dem Publikum buchstäblich auseinander pflücken, dem Komponisten sozusagen in die Werkstatt schauen“, sagt der umtriebige 41-Jähri-ge, seit dem Weggang von Golo Berg kommissari-scher Generalmusikdirektor der vorpommerschen Philharmoniker. Gespielt werden die „Enigma-Va-riationen“ des britischen Komponisten Edward El-gar, die laut Csizmadia für sein bereits an anderen Theatern erprobtes Konzertformat ideal geeignet sind. Erster Teil des Konzerts: Gespielt werden nur Ausschnitte des 1898 entstandenen Werkes. Czis-madia erklärt Motive,Themen und Besonderhei-ten der Komposition und erläutert die Eigenarten der insgesamt 14 Variationen, die Menschen aus Elgars Umfeld beschreiben – Freunde, Familien-mitglieder, Kollegen. Variation 11 beispielsweise ist einem Organisten gewidmet, dessen Hund eines Tages in einen Fluss fiel, sich im letzten Moment ans Ufer retten konnte und dann dankbar bellte. „Das ist in dem Stück zu hören“, freut sich Czis-madia. Der Komponist Elgar ist für ihn ein „alter Bekannter“, dass er beinahe glaubt, ihn persönlich zu kennen. Dennoch wird der Elgar-Konzertnachmittag, für Zuhörer im Alter zwischen 10 und 100, wie es

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im Programm heißt, ein Experiment: „Das Orchester weiß vorher nicht, wo ich unterbreche, beziehungs-weise, welche Passagen ich herausnehme und erklä-re“, schmunzelt der Dirigent. Erst im zweiten Teil des Konzertes werden die „Enigma-Variationen“ ohne Un-terbrechungen gespielt. Csizmadia erhofft ein fulmi-nantes Hörerlebnis für die Zuhörer. „Niemand braucht Vorkenntnisse und man hört anders, wenn man vorher mit lebendigen Informationen gefüttert wird.“ Freunde dieser Art von Klassik-Präsentation können sich schon auf das Frühjahr freuen: Dann wird der Vollblutmusi-ker Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ auseinan-dernehmen.

Literarisches: Mit dem Literatett und den Erinnerungen von Peter Bause

„Wer Sorgen hat, hat auch Likör“ - rund um das Zi-tat von Wilhelm Busch hat die schlagkräftige Gruppe Literatett ein amüsantes Programm zusammengestellt, das nicht nur sehr unterhaltsam, sondern gleichzeitig hochintelligent ist. Das Ensemble mit Harald Sumik, Jenny Heimann, Freddy Pieper und Harald Schönfel-der „reist“ von der Antike bis zur Gegenwart auf den Spuren des Alkoholgenusses in aller Welt. Bei dem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Rundgang

stoßen die vier Künstler literarisch und musika-lisch auf etliche Überraschungen, denn wer hätte es gedacht: Gar manche literarische Größe konn-te vom „Sprit“ nicht lassen, sei es zur Inspirati-on. Begleitet wird die Schau von Schlagern und Songs, die den „geistreichen“ Getränken gewid-met sind. Harald Sumik, der die witzige Truppe als Pianist begleitet: „Uns macht dieses Programm totalen Spaß, es gibt viele Momente, wo spontan gespielt wird und auch wir wissen nie ganz genau, wo die Reise hingeht.“ Anekdoten, unbekannte Fa-cetten der schreibenden Zunft, ironisch, komisch und auch manchmal melancholisch - viele bekann-te Namen werden in diesem Literatett-Programm „behandelt“, von Charles Bukowski und Joachim Ringelnatz über Heinz Erhardt und Robert Gern-hardt bis hin zu Heinrich Heine und Bertolt Brecht.

Zu letzterem, dem berühmten deutschen Dramati-ker, könnte Peter Bause sicherlich noch viel mehr Rauschhaftes beitragen, war er doch 15 Jahre lang an der Brecht-Bühne, dem Berliner Ensemb-

Peter Bause

Das musikalische Literatett

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führt. Im zweiten Lebensabschnitt führt uns Düffel einen machtversessenen, von den Kämpfen seines Lebens verbitterten alten Mann vor, der Hass und Intoleranz predigt. „Martinus Luther“ zeichnet ein komplexes, widersprüchliches und spannendes Bild der historischen Figur und stellt damit auch ak-tuelle Fragen in Zeiten des religiösen Fanatismus.

Ebenso radikal und mitreißend wie Düffel seinen Luther darstellt, präsentieren Achim Amme und Volkwin Müller ihren in den Herzen der Menschen unsterblichen Lennon. „Ich bin praktisch mit ihm aufgewachsen, ohne die Beatles-Musik hätte ich wahrscheinlich nicht angefangen zu schreiben und Musik zu machen“, gesteht Amme. Die Len-non-Biografie von Philip Norman ist die Grundlage des von Amme mit viel Sachverstand konzipierten Lennon-Programms, das dem Duo seit Jahresbe-ginn schon viele ausverkaufte Häuser bescherte. Hinzu kommen mit viel Schwung, Hingabe und Gefühl präsentierte Songs, live und eingespielt vom Band, ergänzt von zahlreichen Geschichten hinter den Ohrwürmern. Mit diesem Mix aus Le-sung und Musik schaffen es die beiden Künstler, die Beatles-Legende John Lennon buchstäblich zum Leben zu erwecken. Zu erwarten ist ein ab-solut eindrucksvoller und mitreißender Abend, bei dem sich viele im Publikum an ihre Pubertät und Wogen großer Emotionen erinnern werden.

HISTORISCHES: Einmal Martin Luther, einmal John LennonZwei herausragende Jubiläen sind für das Theater Put-bus Anlass für zwei grundverschiedene Veranstaltun-gen: „Martinus Luther“, ein brandneues Schauspiel anlässlich des 500. Jahrestages der Reformation, und „All you need is love“, eine musikalisch-literarische Hommage an John Lennon anlässlich des 50. Jahresta-ges des wohl berühmtesten Songs der Beatles.

„Anfang und Ende eines Mythos“ nennt John von Düffel sein Stück im Untertitel und zeichnet dabei ein überraschendes Bild der zum Mythos verklärten Figur Luthers. Nach einem religiösen Erweckungser-lebnis im Gewitter bricht der angehende Jurastudent Martinus mit seiner frühbürgerlichen Karriere, legt das Mönchsgelübde ab und beschließt, nur noch dem Glauben zu dienen. Dieser Schritt ist der Beginn einer Radikalisierung, die zum Bruch mit dem Vater und spä-ter zum Bruch mit der höchsten Autorität, dem Papst,

le, engagiert. „Man stirbt doch nicht im dritten Akt!“ heißt die Biografie seiner Lebenskarriere, die nach der Theaterhochschule in Leipzig im mecklenburgischen Neustrelitz begann und ihn über das Volkstheater Rostock an die großen Häuser in Berlin führte. Bei ei-ner Lesung wird er aus diesem hervorragenden Buch vortragen, sicherlich genauso witzig, sarkastisch und ironisch, wie er es geschrieben hat. Mit am schönsten sind seine messerscharfen Blicke sowohl auf West, als auch auf Ost, auf die typischen Marotten von Schau-spielern und Theatermachern und sein immer kri-tisch-humorvoller Blick auf sich selbst.

„All you need is Love - Hommage an John Lennon“

„Martinus Luther“

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