NEWSLETTER FÜR UNTERNEHMEN #1| 2013 · Im Studium der Kulturwissenschaften werden die Studierenden...

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1 www.uni-leipzig.de/careercenter NEWSLETTER FÜR UNTERNEHMEN #1| 2013 Sehr geehrte Damen und Herren, hochqualifizierte und motivierte Absolven- ten für das eigene Unternehmen zu gewin- nen, ist oftmals eine große Herausforde- rung für Personalverantwortliche. Doch wie komme ich mit Studierenden am besten in Kontakt? Heute erhalten Sie unseren ersten Newslet- ter für Unternehmen, mit dem wir Sie über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit uns und auch anderen Einrichtungen der Uni- versität, über Termine und Veranstaltungen des Career Centers informieren und Ihnen Einblicke in die Studiengangsprofile und Qualifikationen der knapp 30.000 Leip- ziger Studierenden und Absolvent(inn)en geben. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, neh- men Sie gern mit uns Kontakt auf. Eine angenehme Lektüre wünscht Ihr Career Center Team Unsere Themen Aktuelles: Jobportal | WIK-Leipzig S. 1 Fachpartnerschaften S. 2 Arbeitsmarktkompetenzanalyse S. 2 Im Fokus: Studiengänge S. 3 Kulturwissenschaften S. 3 Interview: Matthias Rosendahl S. 4 AKTUELLES Weitere Informationen zu unseren Angeboten finden Sie auch auf www.facebook.com/universitaet.leipzig.career.center www.uni-leipzig.de/careercenter >> Das Jobportal des Career Centers der Universität Leipzig Stärkere Zielgruppenausrichtung durch Weiterleitung Ihrer Anzeigen Unser Jobportal ermöglicht Ihnen jetzt eine zielgenauere Positionierung Ihrer Angebote. An vielen Fakultäten der Universität wurden Job-Widgets implementiert, die garantierten, dass Ihre Annonce auch die richtigen Adressaten trifft. Stellenanzeigen werden nach fachspezifischen Zielgrup- pen gefiltert und direkt auf die Instituts- und Fakultätsseiten in einem dafür eingerichteten Fenster angezeigt. Zudem lässt sich einfach zwischen Stel- lenanzeige, Trainee, Volontariat, Praktika und Abschlussarbeiten unter- scheiden, und die Anzeigenfelder bieten mehr Raum für Detailangaben. Nutzen auch Sie unser Jobportal, um passende Bewerber zu finden >> www.uni-leipzig.de/jobportal >> 3. Karrierewoche der Universität Leipzig Studierende richten ihren Blick auf die Arbeitswelt Vom 27.-31.05.2013 organisiert das Career Center bereits zum dritten Mal in Folge eine kompakte Woche mit besonderen Veranstaltungen zum Thema Berufseinstieg und Berufsorientierung. Mit Workshops, Exkursio- nen, Vorträgen und einem Bewerbungs-Tag geben wir den Studierenden der Universität Einblicke in zukünftige Arbeitsfelder und vermitteln ihnen, worauf es beim Einstieg in das Berufsleben ankommt. >> Firmenkontaktmesse WIK-Leipzig am 29.05.2013 Über 40 Unternehmen präsentieren sich den Studierenden auf dem Leipziger Campus Die Wirtschafts- und Industriekontakte-Messe WIK-L ist in diesem Jahr wieder ein besonderer Bestandteil der Karrierewoche des Career Cen- ters: Am 29.5.2013 präsentieren sich mehr als 40 Unternehmen den Leipziger Studierenden auf dem Campus, stellen Einstiegschancen vor und halten Ausschau nach potentiellen Nachwuchskräften. Wenn Sie Interesse haben, sich ebenfalls dem breiten Publikum aus 14 Fakultäten und mehr als 150 Studiengängen zu präsentieren, können Sie sich hier direkt anmelden unter >> www.wikway.de/wik-l

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NEWSLETTER FÜR UNTERNEHMEN #1| 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

hochqualifizierte und motivierte Absolven-ten für das eigene Unternehmen zu gewin-nen, ist oftmals eine große Herausforde-rung für Personalverantwortliche. Doch wie komme ich mit Studierenden am besten in Kontakt?

Heute erhalten Sie unseren ersten Newslet-ter für Unternehmen, mit dem wir Sie über Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit uns und auch anderen Einrichtungen der Uni-versität, über Termine und Veranstaltungen des Career Centers informieren und Ihnen Einblicke in die Studiengangsprofile und Qualifikationen der knapp 30.000 Leip-ziger Studierenden und Absolvent(inn)en geben.

Wir freuen uns auf Ihre Anregungen, neh-men Sie gern mit uns Kontakt auf.

Eine angenehme Lektüre wünschtIhr Career Center Team

Unsere Themen

Aktuelles: Jobportal | WIK-Leipzig S. 1Fachpartnerschaften S. 2Arbeitsmarktkompetenzanalyse S. 2Im Fokus: Studiengänge S. 3Kulturwissenschaften S. 3Interview: Matthias Rosendahl S. 4

AKTUELLES

Weitere Informationen zu unseren Angeboten finden Sie auch auf

www.facebook.com/universitaet.leipzig.career.centerwww.uni-leipzig.de/careercenter

>> Das Jobportal des Career Centers der Universität Leipzig

Stärkere Zielgruppenausrichtung durch Weiterleitung Ihrer Anzeigen

Unser Jobportal ermöglicht Ihnen jetzt eine zielgenauere Positionierung Ihrer Angebote. An vielen Fakultäten der Universität wurden Job-Widgets implementiert, die garantierten, dass Ihre Annonce auch die richtigen Adressaten trifft. Stellenanzeigen werden nach fachspezifischen Zielgrup-pen gefiltert und direkt auf die Instituts- und Fakultätsseiten in einem dafür eingerichteten Fenster angezeigt. Zudem lässt sich einfach zwischen Stel-lenanzeige, Trainee, Volontariat, Praktika und Abschlussarbeiten unter-scheiden, und die Anzeigenfelder bieten mehr Raum für Detailangaben.

Nutzen auch Sie unser Jobportal, um passende Bewerber zu finden >> www.uni-leipzig.de/jobportal

>> 3. Karrierewoche der Universität Leipzig

Studierende richten ihren Blick auf die Arbeitswelt

Vom 27.-31.05.2013 organisiert das Career Center bereits zum dritten Mal in Folge eine kompakte Woche mit besonderen Veranstaltungen zum Thema Berufseinstieg und Berufsorientierung. Mit Workshops, Exkursio-nen, Vorträgen und einem Bewerbungs-Tag geben wir den Studierenden der Universität Einblicke in zukünftige Arbeitsfelder und vermitteln ihnen, worauf es beim Einstieg in das Berufsleben ankommt.

>> Firmenkontaktmesse WIK-Leipzig am 29.05.2013

Über 40 Unternehmen präsentieren sich den Studierenden auf dem Leipziger Campus

Die Wirtschafts- und Industriekontakte-Messe WIK-L ist in diesem Jahr wieder ein besonderer Bestandteil der Karrierewoche des Career Cen-ters: Am 29.5.2013 präsentieren sich mehr als 40 Unternehmen den Leipziger Studierenden auf dem Campus, stellen Einstiegschancen vor und halten Ausschau nach potentiellen Nachwuchskräften.

Wenn Sie Interesse haben, sich ebenfalls dem breiten Publikum aus 14 Fakultäten und mehr als 150 Studiengängen zu präsentieren, können Sie sich hier direkt anmelden unter >> www.wikway.de/wik-l

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ZUSAMMENARBEIT

Fachpartnerschaften Fachpartnerschaften bieten viele Möglichkei-ten, sein Unternehmen innerhalb der Univer-sität Leipzig zu präsentieren oder mit spezifi-schen Fachbereichen zusammenzuarbeiten.

Aufgabe des Career Centers ist es, den Informations-austausch zwischen Studierenden, Unternehmen und Universität zu fördern sowie die unterschiedlichen Inter-essen zu bedienen und langfristige Partnerschaften oder auch einmalige und kurzfristige Engagements seitens der Wirtschaft innerhalb der spezifischen Fachbereiche zu initiieren. Dem übergeordnet bleibt das Ziel, die Beschäf-tigungsfähigkeit sowie den Erwerb von praxisnahen Zu-satzqualifikationen der Absolvent(inn)en zu steigern.

Kooperationen können zwischen Fakultäten und Instituten der Universität Leipzig und einzelnen Unternehmen bzw. Institutionen oder dem Career Center selbst und interes-sierten Unternehmen geschlossen werden. Folgende Op-tionen der Zusammenarbeit bieten wir Ihnen im Rahmen von Fachpartnerschaften u. a. an:

>> gemeinsam konzipierte Projekte zwischen Wissen schaft und Wirtschaft>> Organisation von Exkursionen, Workshops oder Gastvorträgen>> Praxisgespräch als Präsentationsmöglichkeit>> Anzeigenschaltung im Jobportal>> Sponsoring

Treten Sie mit uns in Kontakt und erfahren Sie, welche individuellen Lösungen wir für Ihre Anforderungen bereit halten.

>> Eine Angebotsübersicht und weitere Infos:www.zv.uni-leipzig.de/studium/career-center/angebo-te-fuer-unternehmen.html

Claudia Schoder Telefon +49 341 97-30043 E-Mail [email protected]

INFORMATION

Arbeitsmarktkompetenz- Analyse 2012Mangelnder Praxisbezug und unzureichende Vorbereitung auf die Erwerbswelt erfordern engere Zusammenarbeit von Career Center und Unternehmen

Um noch besser auf die Bedürfnisse, Wünsche und Anre-gungen der Unternehmen gegenüber der Universität Leip-zig und ihrer Studierenden reagieren zu können, hat das Career Center in Zusammenarbeit mit der Kooperations-stelle Wissenschaft und Arbeitswelt Leipzig (KOWA) eine Arbeitsmarktkompetenz-Analyse durchgeführt. Mehr als 20 Interviews mit Geschäftsführern, Personalverantwortli-chen und Abteilungsleitern lokaler Unternehmen wurden dabei durchgeführt.

Die Auswertung ließ folgende Tendenzen erkennen: man-gelnder Praxisbezug der Hochschulausbildung, eine un-zureichende Vorbereitung auf die Erwerbswelt, bisweilen nicht ausreichende Vermittlung überfachlicher Qualifika-tionen sowie sozialer und kommunikativer Kompetenzen wurden beanstandet.

Das Career Center der Universität Leipzig ist nicht nur fester Ansprechpartner für die Sie und die Unternehmen, um Kontakte zu Fakultäten und Instituten auf- bzw. auszu-bauen. Wir vermitteln zudem die Bedeutung praktischer Erfahrungen sowie von Team- und Projektarbeit während des Studiums.

Innerhalb unseres neuen Formats Fachpartnerschaf-ten möchten wir mit Ihnen eng zusammenarbeiten, um die Berufsqualifizierung und Arbeitsmarktfähigkeit der Absolvent(inn)en zu verbessern.

>> Eine kurze Zusammenfassung der Arbeitsmarktkom-petenz-Analyse finden Sie hier: www.uni-leipzig.de/ca-reercenter/downloads/informationsmaterial.html

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Welche Stärken zeichnen Absolventen der Universität Leipzig aus?

Was lernen die Studierenden in den vielfältigen Studiengängen der Universität Leipzig eigentlich genau? Welche Qualifikationen und Kompetenzen können sie anschließend im Beruf konkret umsetzen? In der Rubrik IM FOKUS informieren wir Sie über ausgesuchte Studiengänge der Universität. Ergänzt wird die Betrachtung durch eine Expertenmeinung zu den besonderen Fähigkeiten der Absolvent(inn)en in diesem Fachbereich. In dieser Ausgabe beginnen wir mit den Studierenden der Kulturwissenschaften und einer Einschätzung von Matthias Rosendahl, Vorsitzender des Leipziger Absolventen- und Fördervereins Cultura e.V.

IM FOKUS: QUALIFIKATIONSPROFIL KULTURWISSENSCHAFTLER(INNEN)

Kulturwissenschaftler(innen)? – Alround-Talente! Im Studium der Kulturwissenschaften werden die Studierenden mit der Relativität von Kultu-ren und Bedeutungen vertraut. Das ermöglicht ihnen, andere Kulturen mit ihren besonderen Werten und Symbolsystemen zu verstehen, um auf dieser Basis handeln und entscheiden zu können.

Zusätzlich wird ihr Fachwissen auf den Gebieten des ästhetischen Denkens, der europäischen Gesellschaftsgeschichte, der Konsumgeschichte oder Kulturpolitik, der Transnationalisierung von Kultur, der Lebensstilforschung oder der Kulturökonomie vertieft.

Kulturphilosophievergleichende KulturgeschichteKultursoziologieKulturmanagement & Marketing

ProjektmanagementFinanzierung & ControllingEmpirische SozialforschungÖffentlichkeitsarbeit

Das Studium wird mit einem Bachelor of Arts (B.A.) und Master of Arts (M.A.) abgeschlossen.

Der breite Ausbildungsbereich bietet Berufszugänge in den Arbeitsfeldern Kulturverwaltung, Kulturproduktion und Kulturvermittlung, oder Kulturinstitutionen wie Museen und Stiftungen. Auch außerhalb von Verwaltungseinrichtungen werden Kulturwissenschaftler(innen) ein-gesetzt, so z. B. in Werbe- oder PR-Agenturen, Wirtschafts- und Unternehmensberatun-gen, Medien, Projektmanagement oder als Personalreferent(inn)en.

Berufseinsatzmöglichkeiten

Studienbereiche

Kenntnisse

Zusatzqualifikation

KreativeKöpfe

Abschluß

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DIE ExPERTENMEINUNG

Vier Fragen an Matthias Rosendahl – Über Kulturwissenschaftler(innen)

>> Über Kulturwissenschaftler(innen) sagen Sie, sie hätten „eine Vielzahl von Kompetenzen und individuellen beruflichen Mög-lichkeiten“. Welche sind das insbesondere?

Abstrakt ausgedrückt betrachten Kulturwissenschaftler(innen) in ihrem Stu-dium Sinnzusammenhänge, Organisationsformen, Strukturen, Kontexte und Relationen. Das befähigt sie allgemein zu einem analytischen Denken, ohne jedoch jeweils das „große Ganze“ aus dem Blick zu verlieren. Neben dem Fachwissen aus den einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen der Kulturwis-senschaften bekommen die Absolventen natürlich auch einige „soft-skills“ mit auf den Weg ins Berufsleben. Durch die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs lernen sie, Aspekte oder Probleme aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, Verknüpfungen und Zusammenhänge herzustel-len aber auch zwischen unterschiedlichen Positionen zu vermitteln oder zu moderieren und dabei auch neuartige oder auch kreative Sichtweisen ein-zubringen. Bestenfalls bringen sie ein gewisses Abstraktionsvermögen mit, aber auch Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und die Fähigkeit zur Perspektivübernahme. Darüber hinaus sind Studierende und Absolventen der Kulturwissenschaften überdurchschnittlich oft in kulturellen, sozialen oder politischen Projekten engagiert.

Dass diese Kompetenzen in der Berufswelt gefragt sind, zeigt das breite Spek-trum an Berufsbranchen und Tätigkeitsfeldern, in denen die Absolvent(inn)en der Kulturwissenschaften Fuß fassen: Sie arbeiten in Forschung und Wissenschaft, Kultureinrichtungen und -initiativen aller Art, in Verlagen, im Journalismus, den Medien und der „Kreativwirtschaft“, im Kommunikations- und PR-Bereich, in der Marktforschung und der Werbebranche, als Projekt- oder Eventmanager(innen), in der Personalwirtschaft, im Consulting oder Qualitätsmanagement, in der Verwaltung und der Politik, in Stiftungen und Verbänden, in Bildungseinrichtungen oder der Jugendarbeit, beim internatio-nalen Kulturaustausch und der Entwicklungshilfe, aber auch im IT-Sektor, der Automobilbranche sowie bei Banken und Versicherungen. Mehr und mehr sind dabei auch als Freiberufler tätig oder gründen Firmen und Startups.

>> Nach der Bologna-Reform stehen auch junge Kulturwissenschaftler(innen) bereits nach 3 Jahren Studium dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Was befähigt Ihrer Meinung nach diese jungen Absolventen für den Arbeitsmarkt und wo sehen Sie vielleicht auch Probleme?

Ich persönlich sehe die kurze Studiendauer der Bachelor-Absolventen eher kritisch. Gerade in den Geistes- und Sozialwissenschaften kratzt man in dieser Zeit inhaltlich und methodisch eigentlich nur an der Oberfläche der Studien-fächer. Auch die Kompetenzen, von denen ich eben sprach, entwickeln sich doch viel deutlicher im Laufe eines längeren Studiums. Dennoch bringen die

Matthias Rosendahl ist Vorsitzender des Leipziger Absolventen- und För-dervereins Cultura e.V..Er arbeitet eng mit dem Institut für Kul-turwissenschaften zusammen und bie-tet darüber hinaus Informationen zum Arbeitsmarkt und Berufschancen für Kulturwissenschaftler(innen) an.

>> Unsere Servicezeiten

Mo 13.00 - 17.00 UhrDi - Do 10.00 - 17.00 UhrFr 10.00 - 13.00 Uhr

>> Kontakt

Universität LeipzigCareer CenterBurgstraße 21 04109 Leipzig Telefon +49 341 97-30030E-Mail [email protected]

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DIE ExPERTENMEINUNG

Layout und Text: Career Center Das Career Center wird gefördert durch:

Umstände, unter denen die Studierenden heute ihren ersten Abschluss machen müssen, einige Entwicklungen mit sich: Aus meiner Erfahrung als Lehrbeauftragter sind die Studierenden heute teilweise zielstrebiger, können sich und ihre Aufgaben besser organisieren und legen Anpassungsfähigkeit, Leistungsbreitschaft und einen gewissen Pragmatismus an den Tag. Für den Arbeitsmarkt mag das von Vorteil sein. Ob dies für die Entwicklung einer individuellen Persönlichkeit der Studie-renden förderlich ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall haben die Studierenden nach der Bologna-Reform weniger Zeit, sich während des Studiums selbst auszuprobieren, beruflich zu orientieren oder gar sich gesellschaftlich zu engagieren. Viele Leipziger Studierende der Kulturwissenschaften tun all dies dennoch in hohem Maße – trotz der erschwerten Bedingungen. Sie profitieren dabei sicherlich für ihre Persönlichkeit aber auch in Hinblick auf den Arbeitsmarkt.

>> Für die Kulturwissenschaften gilt das Stereotyp, ihre Absolventen könnten alles. Gibt es auch Dinge, die KulturwissenschaftlerInnen nicht können bzw. welche allgemeinen Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen würden Sie als Personalverantwortlicher eines Unternehmens veranlassen?

Gerade wegen der vielseitigen beruflichen Tätigkeitsfelder der Kulturwissenschaftler kann man das so pauschal nicht beantworten. Sie bringen beispielsweise trotz einer eher geisteswissenschaftlichen Ausrichtung des Studienganges auch Grundkenntnisse der empirischen Sozialforschung, der BWL oder des Marketings mit. Weiter ausbaufähig wären aus mei-ner Sicht eventuell juristische Kenntnisse, eine Vertiefung in BWL oder auch im Projektmanagement. Welche Kompetenzen noch weiter ausgebaut werden könnten, hängt aber jeweils von der individuellen Schwerpunktsetzung der Absolventen und natürlich von den Anforderungen des Unternehmens ab. Letztendlich können sich die Absolventen die praktischen Aufgaben des Berufsalltags und die speziellen Eigenheiten der jeweiligen Branche nur durch eigene Berufspraxis aneignen. Aber in dieser Situation sind ja die meisten Uni-Absolventen, wenn sie ins Berufsleben starten. Kulturwissenschaftler haben da vielleicht den Vorteil, dass sie es vom interdisziplinären Studium her gewöhnt sind, neue Perspektiven einzunehmen und sich auf neue Aufgaben einzulassen.

>> Wenn Sie einen Geschäftsführer davon überzeugen müssten, die vakante Stelle des Personalre-ferenten mit einem/er Absolventen/in der Kulturwissenschaften zu besetzen, was würden Sie Ihm sagen?

Einer Absolventin oder einem Absolvent der Kulturwissenschaften sollte es aufgrund des Studiums leicht fallen, die Orga-nisationsstruktur des Unternehmens und Zusammenhänge im Betriebsablauf zu erfassen. Sie oder er hat stets das „große Ganze“ des Unternehmens im Blick, kann sich aber auch analytisch auf kleinteilige Aspekte einlassen. Darüber hinaus bringt sie/er die Fähigkeit zur Perspektivübernahme mit. Damit versteht sie/er die Anforderungen und Interessen des Unternehmens, erkennt aber auch die Potentiale und Bedürfnisse der Angestellten. Ihre/seine Kommunikations- und Mo-derationsfähigkeit kann sie/er sowohl für die Beratung des Führungspersonals aber auch im Konfliktfall einsetzen. Für die inhaltliche und organisatorische Planung von Weiterbildungsmaßnahmen hat sie/er die nötige Weitsicht und Organisati-onsfähigkeit. Schließlich scheut sie/er sich auch nicht vor langen Excel-Tabellen und hat bestenfalls für die Kalkulation der Gehaltskosten die nötigen BWL-Grundkenntnisse. Kurz gesagt, nach einer gewissen Einarbeitungszeit ist eine Absolventin oder ein Absolvent der Leipziger Kulturwissenschaften sicher ein sehr guter Personalreferent.