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Prof. Lothar Kroll Koordinator MERGE Bundesexzellenzcluster MERGE Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen Ausstrahlungskraft weit über die Region hinaus Am 3. Juli 2015 tagte an der Technischen Universität Chemnitz der Exzellenzrat des Bundesexzellenzclusters MERGE. Dieser gibt Empfehlungen und Stellungnahmen zur strategischen Ent- wicklung von MERGE auf politischer Ebene unter der Berücksich- tigung von kommunal-, landes-, bundes- sowie europapolitischen Aspekten. Weiterhin tragen die Mitglieder durch ihre Kompetenz, ihre langjährigen und herausragenden Erfahrungen auf ihrem Fachgebiet und ihre Ausstrahlungskraft dazu bei, die nationale und internationale Sichtbarkeit des Exzellenzclusters zu stärken und zu fördern. Insgesamt gehören dem Exzellenzrat neun Mitglieder an: Dr. Eberhard Alles, Kanzler der TU Chemnitz; Frank Kupfer, Vorsitzen- der der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags; Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz; Dr. Stephan Meyer, Mit- glied des Sächsischen Landtags und Vorsitzender des Ausschus- ses für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien; Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Dr. Nikolas Stihl, Vorsitzender des Beirates und Aufsichtsrates der ANDREAS STIHL AG & Co. KG, Waiblingen; Prof. Marek Tukien- dorf, Rektor der Technischen Universität Opole, Polen; Hermann Winkler, Mitglied des Europaparlaments; sowie Prof. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz. Das Treffen der Mitglieder fand in den Räumlichkeiten des Exzel- lenzclusters auf dem Campus Reichenhainer Straße statt. Ge- meinsam mit Prof. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der TU, der als Gast zur Veranstaltung gela- den war, beleuchtete Prof. van Zyl die strukturellen Wirkungen und Weiterentwicklung von MERGE. Als Zentrale Einrichtung der Universität stärkt MERGE die drei Kernkompetenzen der Uni- versität. Zudem trägt der Cluster zur Profilierung der Lehre, der Forschung und des Transfers bei. Mit dem internationalen Mas- terstudiengang Merge Technologies for Resource Efficiency wird Studierenden die Möglichkeit gegeben, von der Forschung des Clusters und dessen enger Vernetzung mit zahlreichen regionalen KMU zu profitieren und das Studium in einem interdisziplinären Rahmen durchzuführen. Durch den Bau eines neuen Technologie- zentrums trägt MERGE zudem zum Ausbau der Infrastruktur der Universität bei. Bereits im Herbst 2015 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein. 1 NEWSLETTER Juli/August 2015 Grußwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, ein arbeitsreicher Sommer neigt sich für alle wissenschaftli- chen und technischen Mitarbeiter des Bundesexzellenzclus- ters MERGE dem Ende zu. Noch im September 2015 wird der erste Bauabschnitt des MERGE Technology Centres (MTC) abgeschlossen und die ersten Maschinen und Anlagen ins- talliert. Auch die Konfiguration der zentralen MERGE-Maschi- ne (ILCx: Integrative Lightweight Manufacturing Complex) befindet sich in der Endphase. Allen SLK-Mitarbeitern und In- dustriepartnern, die zu diesem schnellen und reibungslosen Aufbau der MERGE-Pilotierung beigetragen haben, möchten wir herzlich danken. Im Rahmen der 2. International MERGE Technologies Confe- rence 2015 (IMTC), die vom 1. bis 2. Oktober 2015 in Chem- nitz stattfinden wird, erhalten Tagungsgäste die Gelegenheit, an einer Führung durch das neue Technologiezentrum MTC teilzunehmen. Wir laden Sie dazu herzlich ein. Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieses News- letters. Dr. Jürgen Tröltzsch Wissenschaftlicher Geschäftsführer Dr. Isabelle Roth Administrative Geschäftsführerin

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Prof. Lothar KrollKoordinator MERGE

Bundesexzellenzcluster MERGETechnologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen

Ausstrahlungskraft weit über die Region hinausAm 3. Juli 2015 tagte an der Technischen Universität Chemnitz der Exzellenzrat des Bundesexzellenzclusters MERGE. Dieser gibt Empfehlungen und Stellungnahmen zur strategischen Ent-wicklung von MERGE auf politischer Ebene unter der Berücksich-tigung von kommunal-, landes-, bundes- sowie europapolitischen Aspekten. Weiterhin tragen die Mitglieder durch ihre Kompetenz, ihre langjährigen und herausragenden Erfahrungen auf ihrem Fachgebiet und ihre Ausstrahlungskraft dazu bei, die nationale und internationale Sichtbarkeit des Exzellenzclusters zu stärken und zu fördern.

Insgesamt gehören dem Exzellenzrat neun Mitglieder an: Dr. Eberhard Alles, Kanzler der TU Chemnitz; Frank Kupfer, Vorsitzen-der der CDU-Fraktion des Sächsischen Landtags; Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz; Dr. Stephan Meyer, Mit-glied des Sächsischen Landtags und Vorsitzender des Ausschus-ses für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien; Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Dr. Nikolas Stihl, Vorsitzender des Beirates und Aufsichtsrates der ANDREAS STIHL AG & Co. KG, Waiblingen; Prof. Marek Tukien-dorf, Rektor der Technischen Universität Opole, Polen; Hermann Winkler, Mitglied des Europaparlaments; sowie Prof. Arnold van Zyl, Rektor der TU Chemnitz.

Das Treffen der Mitglieder fand in den Räumlichkeiten des Exzel-lenzclusters auf dem Campus Reichenhainer Straße statt. Ge-meinsam mit Prof. Andreas Schubert, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der TU, der als Gast zur Veranstaltung gela-den war, beleuchtete Prof. van Zyl die strukturellen Wirkungen und Weiterentwicklung von MERGE. Als Zentrale Einrichtung der Universität stärkt MERGE die drei Kernkompetenzen der Uni-versität. Zudem trägt der Cluster zur Profilierung der Lehre, der Forschung und des Transfers bei. Mit dem internationalen Mas-terstudiengang Merge Technologies for Resource Efficiency wird Studierenden die Möglichkeit gegeben, von der Forschung des Clusters und dessen enger Vernetzung mit zahlreichen regionalen KMU zu profitieren und das Studium in einem interdisziplinären Rahmen durchzuführen. Durch den Bau eines neuen Technologie-zentrums trägt MERGE zudem zum Ausbau der Infrastruktur der Universität bei. Bereits im Herbst 2015 soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein.

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NEWSLETTER Juli/August 2015

Grußwort

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

ein arbeitsreicher Sommer neigt sich für alle wissenschaftli-chen und technischen Mitarbeiter des Bundesexzellenzclus-ters MERGE dem Ende zu. Noch im September 2015 wird der erste Bauabschnitt des MERGE Technology Centres (MTC) abgeschlossen und die ersten Maschinen und Anlagen ins-talliert. Auch die Konfiguration der zentralen MERGE-Maschi-ne (ILCx: Integrative Lightweight Manufacturing Complex) befindet sich in der Endphase. Allen SLK-Mitarbeitern und In-dustriepartnern, die zu diesem schnellen und reibungslosen Aufbau der MERGE-Pilotierung beigetragen haben, möchten wir herzlich danken.

Im Rahmen der 2. International MERGE Technologies Confe-rence 2015 (IMTC), die vom 1. bis 2. Oktober 2015 in Chem-nitz stattfinden wird, erhalten Tagungsgäste die Gelegenheit, an einer Führung durch das neue Technologiezentrum MTC teilzunehmen. Wir laden Sie dazu herzlich ein.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieses News-letters.

Dr. Jürgen TröltzschWissenschaftlicher Geschäftsführer

Dr. Isabelle RothAdministrative Geschäftsführerin

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Prof. Lothar Kroll, Sprecher und Koordinator des Bundesexzel-lenzclusters, war ebenfalls als Gast zum Treffen des Exzellenz-rats geladen. Er informierte die Mitglieder über den aktuellen Forschungsstand, die Nachhaltigkeit, weitere Maßnahmen und die strategische Ausrichtung des Clusters. Die zahlreichen wis-senschaftlichen Beiträge und Patente, die Etablierung eines Industriebeirates mit 41 nationalen und internationalen Un-ternehmen stießen dabei auf hohen Respekt. Für die im Cluster geleistete Arbeit erhielt MERGE viele lobende Worte seitens der Mitglieder des Exzellenzrats.

Mitglieder des Exzellenzrats und Vertreter des Bundesexzellenzclusters MERGE tauschten sich intensiv aus. Foto: Steve Conrad

Besonderer Schwerpunkt in MERGE liegt auf dem Wissenstrans-fer. Im Cluster sind neben Großunternehmen zahlreiche KMU eingebunden, die komplementär die Wertschöpfungskette „Vom Werkstoff zur Leichtbaustruktur“ abbilden. Die Projektergebnisse des Clusters bedienen führende Märkte der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, des Maschinenbaus und der Mikrosys-temtechnik. Für die beteiligten Unternehmen - insbesondere die sächsischen KMU - werden so wichtige Impulse für deren zukünf-tige nachhaltige Geschäftsentwicklung gegeben. Erst kürzlich wurde der Exzellenzcluster im Rahmen der Fördermaßnahme „Internationalisierung von Spitzenclustern, Zukunftsprojekten und vergleichbaren Netzwerken“ von Prof. Johanna Wanka, Bun-desministerin für Bildung und Forschung, ausgezeichnet.Für Prof. Tukiendorf, Rektor der TU Opole (Polen), hat der Cluster Vorbildfunktion, so dass an dieser Universität nun ähnliche Ver-bünde zwischen Industrie und Forschung aufgebaut wurden und werden. Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig lob-te den Beitrag, der mit der Anbindung eines solchen Forschungs-projekts zur Stadtentwicklung gegeben wird.

Internationaler Workshop zum Thema Biocomposites in BangkokDie Kooperation zwischen der Technischen Universität Chemnitz und der King Mongkut´s University of Technology North Bang-kok (KMUTNB) besteht seit fast zehn Jahren und dient vor allem der Aus- und Weiterbildung sowie dem Austausch von Wissen-schaftlern, Dozenten und Studenten, insbesondere im Bereich der Ingenieurwissenschaften. Vom 13. bis 15. Juli 2015 gastier-ten einige Vertreter der TU Chemnitz an der Sirindhorn Internati-onal Thai-German Graduate School of Engineering (TGGS), einer

Einrichtung der King Mongkut’s University of Technology North Bangkok (KMUTNB).

Im Rahmen des gemeinsam organisierten Thai-German Work-shops „Natural Fiber-Plastic Composites for Automotive Ap-lications“ stellte die Geschäftsführung MERGE gemeinsam mit Wissenschaftlern aus dem Bereich Biocomposites neue Techno-logien und Entwicklungen im Bereich Faser-Kunststoff-Verbunde aus nachwachsenden Rohstoffen vor. Begleitet wurden die Ver-treter von MERGE vom Vizepräsidenten Technologies der Krauss Maffei Group China und Vorsitzenden des Industrial Advisory Boards von MERGE, Georg P. Holzinger. Auch Prof. Marek Tukien-dorf, Mitglied des Exzellenzrates, begleitete die Delegation. Rund 100 Teilnehmer, darunter circa 80 Industrievertreter, nahmen am Workshop teil. Insgesamt war die Veranstaltung sehr erfolgreich, aufgrund des Publikums konnten intensive Gespräche zu weite-ren Kooperationen geführt werden. Auch der wissenschaftliche Austausch stand im Fokus. So fand beispielsweise eine Zwi-schenbegutachtung einer gemeinsam betreuten Promotion statt.

Prof. Suchart Siengchin (KMUTNB), Dr. Jürgen Tröltzsch (TU Chemnitz), Dr. Arisara Chaikit-tiratana (KMUTNB), Prof. André Wagenführ (TU Dresden), Carolin Siegel (TU Dresden), Prof. Lothar Kroll, Georg P. Holzinger (Krauss Maffei Technologies GmbH), Dr. Isabelle Roth (TU Chemnitz), Ahmed-Amine Ouali (TU Chemnitz) (v. l.) Foto: privat

In den folgenden Tagen gab es Besuche verschiedener regiona-ler Unternehmen. So beispielsweise bei der Firma Cobra Interna-tional Co. Ltd., einem großen Verarbeiter von Kohlenstofffasern für Anwendungen in Surf Boards, Wind Boards, Stand up Boards aber auch Automotive-Teilen aus Carbon im Sichtbereich.

Eine Fortsetzung für den Thai-German Workshop im nächsten Jahr wurde bereits durch die Einladung des Präsidenten der KMUTNB, Prof. Teravuti Boonyasopon, bestätigt.

Neue Teamassistentin unterstützt dieGeschäftsstelleSeit dem 1. Juli 2015 unterstützt Ricarda Künzel-Ripp als neue Teamassistentin die Geschäftsstelle des Exzellenzclusters MERGE. Sie ist ausgebildete Fremdsprachensekretärin und Kauf-frau für Bürokommunikation. Neben Tätigkeiten im Assistenzbe-reich im Dienstleistungssektor war sie unter anderem auch als Sachbearbeiterin für Immobilienfinanzierung tätig.

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sen sich verschiedene Verstärkungsfasergeometrien sowie der Einfluss von Faservorbehandlungsverfahren und Beschichtungen mit hoher Genauigkeit vergleichend bewerten. Auf der Tagung stellte Trautmann zudem in einem Vortrag Ergebnisse zu neuar-tigen hybriden Sandwich-Strukturen, bestehend aus einem Alu-miniumschaumkern mit Deckschichten aus thermoplastischen hybriden Laminaten (CAPAAL), vor.

Insgesamt haben acht Mitarbeiter des Exzellenzclusters MERGE an dem dreitägigen Symposium teilgenommen und ihre For-schungsarbeiten zu multifunktionalen hybriden Leichtbaustruk-turen vorgestellt. Alle Beiträge sind im referierten Tagungsband unter www.scientific.net veröffentlicht.

Ernennung zur außerplanmäßigen ProfessorinPD Dr.-Ing. habil. Daisy Nestler, Abteilungsleiterin an der Pro-fessur Verbundwerkstoffe und Leiterin des Handlungsfeldes IRD A des Bundexzellenzclusters MERGE, wurde am 26. Mai 2015 zur außerplanmäßigen Professorin bestellt. Der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Arnold van Zyl, würdigte damit ihre Verdienste im Bereich der Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde sowie ihr besonderes Engagement in der Lehre. Mit über 120 Publikatio-nen hat Frau Professorin Nestler wissenschaftliche Beiträge zu Metall-, Keramik- und Polymermatrix-Verbundwerkstoffen sowie Werkstoffverbunden geleistet.

Prof. Daisy Nestler im Kreis ihrer Kollegen am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnik (v. l.): Prof. Martin Wagner, Prof. Siegfried Steinhäuser, Prof. Thomas Lampke, Prof. Bernhard Wielage und Prof. Guntram Wagner Foto: IWW

Prof. Nestler hat an der TU BA Freiberg sowie der TU Chemnitz Werkstofftechnik und Werkstoffwissenschaft studiert und wurde 1988 zum Dr.-Ing. auf dem Gebiet des CVD-Borierens von Stählen promoviert. Sie ist seit dem 1. Oktober 2006 an der Professur Ver-bundwerkstoffe am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werk-stofftechnik der TU Chemnitz als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Abteilungsleiterin für Verbundwerkstoffe/Werkstoffverbunde tätig. 2012 hatte sie ihre Habilitation mit dem Thema „Beitrag zum Thema Verbundwerkstoffe - Werkstoffverbunde - Status quo und Forschungsansätze“ erfolgreich abgeschlossen. In ihrer Ha-bilitation ist die Grundlage für eine methodische und organisatori-sche Neuausrichtung der Verbundwerkstoffe gelegt. Prof. Nestler erarbeitete neue Systematisierungen, Strukturierungen und Über-

Foto: Sandra Metzner

Kontakt:Reichenhainer Straße 31/33, 09126 ChemnitzRaum 107Telefon: +49 371 531-31945Telefax: +49 371 531-831945 E-Mail: [email protected]

Auszeichnung für exzellente neue MessmethodeFür jeden Wissenschaftler bedeutet es eine ganz besondere Aus-zeichnung, wenn die eigene Arbeit von einem Expertenkreis ho-noriert wird. Maik Trautmann von der Professur Verbundwerk-stoffe der TU Chemnitz konnte diese Ehre erfahren. Auf dem 20. Symposium Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde in Wien erhielt er den Preis für den besten Posterbeitrag. Trautmann ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesexzellenzcluster im Handlungsfeld A tätig.

Maik Trautmann (4. v. r.) empfing seinen ersten Preis gemeinsam mit den zweit- und dritt-platzierten Wissenschaftlern. Der Preis wurde überreicht von (v. r.) Prof. Carlos Requena vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Prof. Christian Edtmaier von der Techni-schen Universität Wien, Prof. Bernhard Wielage von der TU Chemnitz und (ganz links) Dr. Michael Klinge vom Springer-Verlag. Zu den ersten Gratulanten gehörten Prof. Guntram Wagner und Prof. Daisy Nestler von der Professur Verbundwerkstoffe der TU Chemnitz (2. und 3. v. l.). Foto: privat

Eine Fachjury wählte unter 47 Posterbeiträgen Trautmanns Arbeitzu einer innovativen neuen Messmethode der Oberflächenrauheitan kreisförmigen Verstärkungsfasern aus und ehrte sie mit dem 1. Preis. Die vorgestellte Methode basiert auf einer digitalen Aus-wertung im Mikrometerbereich anhand von elektronenmikrosko-pisch aufgenommenen Faserquerschnitten. Auf diese Weise las-

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sichten. Zuordnungen von etablierten und neuen Technologien tragen zur Begriffsstabilität der Terminologien „Mischbauweise“ und „Hybrider Verbund“ bei. Auch stellt sie Handlungsfelder zu-künftiger Forschungs- und Entwicklungsaufgaben dar, die zu Werkstoffkonzepten und aktuellen Schwerpunktthemen von Me-tall-, Keramik- und Polymermatrix-Verbundwerkstoffen sowie hy-briden Werkstoffverbunden führen. Hervorzuheben sind hier die hybriden Verbunde als mögliche tragende Säule zukünftiger Entwicklungen im Leichtbau, die eine entscheidende Rolle für eine großseriennahe, kosteneffiziente und ressourcenschonende Produktion einnehmen.

Prof. Nestler ist außerdem Teilprojekt-Antragstellerin im SFB 692 „HALS“ und Gruppenleiterin der Arbeitsgruppe „Aluminiummatrix-Verbundwerkstoffe“. Sie ist Antragstellerin zahlreicher DFG- und Verbundanträge und nimmt mit ihrer Fachkompetenz eine zentra-le Position an der Professur Verbundwerkstoffe ein. Prof. Nestler wird sich weiterhin mit aller Kraft nicht nur in die zentralen For-schungsthemen der TU Chemnitz einbringen und an großserien-fähigen multifunktionalen Leichtbaustrukturen forschen, sondern ebenso als gewählte Senatorin des Mittelbaus tätig sein.

MERGE auf der 23. ICCE in ChinaDie „23. Annual International Conference on Composites/Nano Engineering” mit insgesamt 560 wissenschaftlichen Fachvorträ-gen fand vom 12. bis 18. Juli 2015 an der Southwest Jiaotong Universität in Chengdu, China statt. Die ICCE-23 ist eine interdis-ziplinäre Engineering Konferenz, die zahlreiche Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Bereichen der Forschung auf dem Gebiet der Verbundwerkstoffe vereint. Während der diesjährigen Veranstaltung mit bis zu fünf spezifischen Sessions tauschten sich internationale Wissenschaftler zu neuen Technologien und Forschungsthemen auf dem Gebiet Composites/Nano Enginee-ring aus.

Alexander Hackert, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bundesex-zellenzcluster MERGE präsentierte als Session Chair die Ergeb-nisse aus den Arbeiten im Handlungsfeld IRD-C1 mit seinem Bei-trag „Hybrid Sandwich Composites (HSC) with Porous Aluminum Core and Thermoplastic Fiber-Reinforced Composite Top Layers“. Im Fokus standen dabei die neuartigen Technologien zur Her-stellung hybrider Kernverbunde sowie deren serientaugliche Anwendung. Vor allem im automobilen Leichtbau sind derar-tige Multi-Material-Bauweisen von hohem Interesse, wobei die Verbindung von thermoplastischen Faser-Kunststoff-Verbunden mit Metall besonderes Leichtbaupotential aufweist. Die Kombi-nation als Kernverbund in hybrider und in Mischbauweise wurde erstmals auf eine Serientauglichkeit hin untersucht und dabei als Sandwich-Struktur im Großserieneinsatz durch einen gradierten Aufbau und eine neuartige Herstellungstechnologie verifiziert.

In einer weiteren Session stellten die Wissenschaftler der Pro-fessur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung Colin Gers-

tenberger als Session Chair und Tomasz Osiecki in ihren Fach-vorträgen „Load Adjusted Fiber Reinforced Polymer/Metal Joints in Cathodic Dip Paint Conditions“ sowie „Thermoplastic Fiber Reinforced/Metal-Hybrid Laminates for Structural Lightweight Applications“ ihre aktuellen Forschungsarbeiten vor. Die Inhalte der drei Fachvorträge mit den Ergebnissen der Untersuchungen werden außerdem im internationalen Elsevier Journal „Composi-tes Part B: Engineering“ veröffentlicht.

Wissenschaftler der TU-Chemnitz bei der ICCE-23 2015 in Chengdu, China. (v.l.): Tomasz Osiecki, Alexander Hackert und Colin Gerstenberger. Foto: privat

Darüber hinaus bot die Teilnahme an der ICCE-23 auch die Mög-lichkeit zum Austausch mit internationalen Wissenschaftlern und dem Conference Chair und Direktor der „Composite Material Research Laboratory“ an der Universität New Orleans, Professor David Hui sowie mit dem Dekan des Roy G. Perry College of En-gineering an der Praire View A&M University (Texas), Professor Kendall T. Harris. Besprochen wurden dabei die Perspektiven einer internationalen Zusammenarbeit im Umfeld von Wissen-schaft und Lehre.

Der Besuch und ein Rundgang am „College of Mechanical Engi-neering“ an der „Southwest Jiaotong University“, einer der ältes-ten Top-Universitäten in China rundete den Aufenthalt in Chengdu ab und bot den Wissenschaftlern einen Einblick in das universitä-re Leben der chinesischen Metropole.

Ankündigung: Women in Science and EngineeringVom 29. bis 30. Oktober 2015 findet die 2-tägige Veranstaltung „Women in Science and Engineering“ für wissenschaftliche Mit-arbeiterinnen des Exzellenzclusters MERGE und der Sonderfor-schungsbereiche HALS und PT-PIESA sowie für Studentinnen der Fakultät Maschinenbau im pentahotel Chemnitz statt.

Ziel der VeranstaltungEinerseits soll die Veranstaltung einen Beitrag zur Gewinnung von MINT-Studentinnen für Forschung und Wissenschaft leisten. An-dererseits soll den Nachwuchswissenschaftlerinnen der drei DFG-Forscherverbünde eine Plattform für den kollegialen Austausch und das projektübergreifende Networking geboten werden.

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Im Rahmen der Veranstaltung erhalten die Teilnehmerinnen tiefe Einblicke in die vielfältigen Forschungsbereiche des Maschinen-baus sowie wertvolle Angebote zur Stärkung persönlicher und fachlicher Kompetenzen. Dies geschieht in hochwertigen Work-shops und interessanten Exkursionen. Während der gesamten Veranstaltung knüpfen die Teilnehmerinnen zudem nützliche Kontakte für ihre spätere Karriere.

AblaufDer 29. Oktober beginnt vormittags mit einem Eröffnungsvortrag von Frau Prof. Daisy Nestler. Anschließend stellen sich die drei großen DFG-Forschungsverbünde der Fakultät Maschinenbau vor. Danach findet für die Studentinnen der Workshop „Wissen-schaftliches Schreiben“ mit wichtigen Hinweisen und Tipps für das Verfassen von Projekt- und Abschlussarbeiten statt. Für die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen soll der Workshop „Publizie-ren in englischer Sprache“ das effiziente Schreiben und Veröffent-lichen in hoch angesehenen Journals erleichtern. Während des gemeinsamen Abendessens klingt der Tag mit einem unterhalt-samen Karriere- und Motivationsredner aus.

Am 30. Oktober erhalten die Teilnehmerinnen im Rahmen einer Exkursion die Möglichkeit, Maschinenbauunternehmen der Regi-on kennenzulernen.

Der genaue Zeitplan sowie weitere Informationen werden recht-zeitig bekanntgegeben. Die gesamte Veranstaltung (inkl. Verpfle-gung) ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt ab sofort via E-Mail an Maika Filz: [email protected]

Kontakt:

Maika FilzKoordinatorin für Gleichstellung in den Forschungsverbünden

Technische Universität Chemnitz – Zentrum für Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung Reichenhainer Straße 41, Raum 006Telefon: +49 371 531-34542E-Mail: [email protected]/MERGE/gender

Bundesexzellenzcluster MERGETechnische Universität ChemnitzReichenhainer Straße 31/3309126 Chemnitz

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Lothar Kroll, CEODr.-Ing. Jürgen Tröltzsch, 1. COODr. rer. nat. Isabelle Roth, 2. COO

Telefon: +49 371 531-13910Fax: +49 371 531-13919E-Mail: [email protected]/MERGE

Fakten und Zahlen über MERGE› 7 beteiligte Forschungseinrichtungen› 39 Professoren› ca. 100 wiss. Mitarbeiter, Techniker, Verwaltungsangestellte› 9 Mitglieder im Exzellenzrat› 17 Mitglieder im Scientific Advisory Board› 41 Mitglieder im Industrial Advisory Board› Projektlaufzeit: 01.11.2012 - 31.10.2017

Smart Systems Integration

Processing, Systems and Application for Mass Production of Lightweight Structures

Materials, Semi-Finished Products and Composite Structures for Lightweight Design

Modelling and Simulation of Hybrid Structures and their Production Processes

Best Paper AwardBest Poster Award Reviewed Proceedings

1-2 October 20152nd International MERGE  Technologies Conference IMTCLightweight Structures

More information: www.tu-chemnitz.de/IMTC