nicht länger ohne Perspektive Bilk - IP-CONFPunks und Grufties, um nur einige zu nennen....

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Bilk VERTRAULICH - VERANTWORTLICH DÜSSELDORF Dienstag, 22. Juni 2004 0,50 € Arbeitslose Jugendliche in Bilk nicht länger ohne Perspektive VVV e.V. macht Looser zu Logistikern Kids können mehr! Diese Meinung vertritt Monika Egbringhoff. Darum veran- staltete sie einen Workshop mit engagierten Pädagogen, Logistikern und Journalisten. Ergebnis: VVV e.V. hilft mit Raum und Tat. VVV e.V. macht den Weg frei VVV. e.V. ist ein lokales Selbsthilfe-Projekt in Bilk mit Wirkung über Düssel - dorf hinaus und mit Vor- bildcharakter für Europa. Das Projekt soll schwer vermittelbare Menschen - Jugendliche, Behinderte, Senioren - in Logistikbe- rufe integrieren. Berufsbil - der sind die von der schuli - schen Berufsausbildung unabhängigen Berufsbilder der European Logistic As- sociation. Zunächst soll ei - ne Qualifizierung auf "Ju- nior-Level" erreicht wer - den. Den Senioren ist eine Rolle ähnlich den Business Angels zugedacht. Es ist kein mulitkultureller Ansatz geplant; vielmehr soll die - ser aufgrund seines kultu - rell-sozialen Konfliktpoten- tials zunächst ausdrücklich ausgeschlossen werden. BILK fragt: Wie soll der Schorn- stein wieder rauchen? Die Zielgruppen erhalten durch eine Verortung des Projektes einen festen selbstorganiserten Be- zugspunkt. Diese Phase soll bis zu einem Jahr dauern. Das Projekt erhält einen Raum, dessen "Bewirt- schaftung" erste Anregung zu Ordnung, Sauberkeit, sozialer Verantwortung, Zusammenleben geben soll: z.B. in einem unge- nutzten Industriegebäude. Vielleicht auch ein Segel- boot oder eine Bootshalle mit einem Drachenboot. Die Gemeinschaftserfah- rung der Bootsbesatzung soll weitere Anregungen zu sozialer Verantwortung und diszipliniertem Zusammen- leben geben. Das Projekt ist dann soweit, dass es sich zu einem Unternehmen im Logistik- bereich weiterentwickeln kann. BILK räumt mit Vorurteilen auf. Heute: Die Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Lo- gistik-Unternehmen, z.B. auf der Basis von Praktika, Projekten oder Public Pri- vate Partnership, soll den Jugendlichen Einblicke in zeitgemäße logistische Pra- xis geben. Durch die Vielfalt der hier anfallenden und gelösten Aufgabenstellun- gen sollen sie zu eigenen Ideen angeregt werden. Entwicklung einer Geschäftsidee Aus der ersten Erfahrung mit der Organisation und den Aktivitäten im Logis- tikbereich sollen die Ju- gendlichen Ideen entwik- keln, wie sie Dienst- leistungen im Bereich Lo- gistik eigenverantwortlich anbieten können, wie sie sich dazu organisieren müssen und welche Quali- fikationen sie im Team vor- halten sollten. Dazu können zunächst die Senioren als Paten jugendlicher Kompe- tenzträger (nach außen) auftreten. Aufbau des Unternehmens Entsprechend der entwik- kelten Geschäfstidee sollen die Beteiligten nun die not- wendigen Ressourcen und Kompetenzen im Rahmen eines vorläufügen Ge- schäftsplanes erarbeiten und die Beschaffung bezie- hungsweise den Erwerb der Kompetenzen organisieren. Weitere Entwicklung Das Projekt soll als lernen- de Organisation weiter- geführt werden. Teilnehmer, die auf diese Weise in Arbeitsverhältnisse über- nommen werden, sollen in einer “Alumni-Organisation” dem Projekt als ideelle oder materielle Sponsoren ver- bunden bleiben. Das Wunder von Bilk Monika Egbringhoff

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Page 1: nicht länger ohne Perspektive Bilk - IP-CONFPunks und Grufties, um nur einige zu nennen. Regelmäßige Beiträge wird es in Szene- und Anzeigenzeitungen in Bilk geben, in Fifty-Fifty

BilkVERTRAULICH - VERANTWORTLICH

DÜSSELDORF

Dienstag,22. Juni 2004 0,50 €

Arbeitslose Jugendliche in Bilk nicht länger ohne Perspektive

VVV e.V. macht Looser zu

LogistikernKids können mehr! DieseMeinung vertritt MonikaEgbringhoff. Darum veran-staltete sie einen Workshop

mit engagierten Pädagogen,Logistikern und Journalisten.Ergebnis: VVV e.V. hilft mitRaum und Tat.

VVV e.V. macht den Weg frei

VVV. e.V. ist ein lokalesSelbsthilfe-Projekt in Bilkmit Wirkung über Düssel-dorf hinaus und mit Vor-bildcharakter für Europa.

Das Projekt soll schwervermittelbare Menschen -Jugendliche, Behinderte,Senioren - in Logistikbe-rufe integrieren. Berufsbil-der sind die von der schuli-schen Berufsausbildungunabhängigen Berufsbilderder European Logistic As-sociation. Zunächst soll ei-ne Qualifizierung auf "Ju-nior-Level" erreicht wer-den. Den Senioren ist eineRolle ähnlich den BusinessAngels zugedacht. Es istkein mulitkultureller Ansatzgeplant; vielmehr soll die-ser aufgrund seines kultu-rell-sozialen Konfliktpoten-tials zunächst ausdrücklichausgeschlossen werden.

BILKfragt:

WiesollderSchorn-steinwiederrauchen?

Die Zielgruppen erhaltendurch eine Verortung desProjektes einen festenselbstorganiserten Be-zugspunkt. Diese Phasesoll bis zu einem Jahrdauern.

Das Projekt erhält einenRaum, dessen "Bewirt-schaftung" erste Anregungzu Ordnung, Sauberkeit,sozialer Verantwortung,Zusammenleben gebensoll: z.B. in einem unge-nutzten Industriegebäude.

Vielleicht auch ein Segel-boot oder eine Bootshallemit einem Drachenboot.

Die Gemeinschaftserfah-rung der Bootsbesatzungsoll weitere Anregungen zusozialer Verantwortung unddiszipliniertem Zusammen-leben geben.

Das Projekt ist dann soweit,dass es sich zu einemUnternehmen im Logistik-bereich weiterentwickelnkann.

BILK räumt mit Vorurteilen auf. Heute:

Die Zusammenarbeit miteinem oder mehreren Lo-gistik-Unternehmen, z.B.auf der Basis von Praktika,Projekten oder Public Pri-vate Partnership, soll denJugendlichen Einblicke inzeitgemäße logistische Pra-xis geben. Durch die Vielfaltder hier anfallenden undgelösten Aufgabenstellun-gen sollen sie zu eigenenIdeen angeregt werden.

Entwicklung einerGeschäftsidee

Aus der ersten Erfahrungmit der Organisation undden Aktivitäten im Logis-tikbereich sollen die Ju-gendlichen Ideen entwik-keln, wie sie Dienst-leistungen im Bereich Lo-gistik eigenverantwortlichanbieten können, wie siesich dazu organisierenmüssen und welche Quali-fikationen sie im Team vor-halten sollten. Dazu könnenzunächst die Senioren als

Paten jugendlicher Kompe-tenzträger (nach außen)auftreten.

Aufbau desUnternehmens

Entsprechend der entwik-kelten Geschäfstidee sollendie Beteiligten nun die not-wendigen Ressourcen undKompetenzen im Rahmeneines vorläufügen Ge-schäftsplanes erarbeitenund die Beschaffung bezie-hungsweise den Erwerb derKompetenzen organisieren.

Weitere Entwicklung

Das Projekt soll als lernen-de Organisation weiter-geführt werden. Teilnehmer,die auf diese Weise inArbeitsverhältnisse über-nommen werden, sollen ineiner “Alumni-Organisation”dem Projekt als ideelle odermaterielle Sponsoren ver-bunden bleiben.

Das Wundervon Bilk

MonikaEgbringhoff

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VVV e.V. lebt vom En-gagement der Mitglieder.Und die arbeiten - wennüberhaupt - für sichselbst. Aber trotzdem gibtes ein Service-Team, dasbei Verhandlungen mitBehörden und Unter-nemen hilft, Kontakte her-stellt und bei der Öffent-lichkeitsarbeit unterstützt.

VVV e.V. möchte einenFreundeskreis aus Wirt-schaft, Politik und Medien-welt aufbauen, um sich somit den Bereichen zu ver-netzen, die den Teilnehmernam Projekt Chancen aufzei-gen und Türen öffenen kön-nen.

Darüber hinaus wird es inder Aufbauzeit ein kleinesTeam von Sozialarbeitern inder Szene geben. BeiRappern, Hiphoppern,Sprayern, Skatern, Bykern,Punks und Grufties, um nur

einige zu nennen. Regelmäßige Beiträge wirdes in Szene- undAnzeigenzeitungen in Bilkgeben, in Fifty-Fifty und inder im Eigenverlag heraus-gegebenen Bilk-Zeitung.

Das Lokalradio wird in einereigenen Sendung über dasVVV e.V.-Projekt berichten,Kommentare unter dem Titel“Bilk dir deine Meinung” undeine Kult-Figur “Jack derRapper von Bilk” runden dasKommunikationspaket ab.

Das Projekt wird auchJahresberichte in Form vonVideo-Dokumentenationenveröffentlichen. Arbeitstitel:“Das Wunder von Bilk”. Undschließlich wird es einenKreis der “Ehemaligen vonBilk” geben, Mitglieder, diedas Projekt verlassenhaben, ihm aber ideell ver-bunden bleiben wollen.

Bei der Finazierung setzendie Initatoren vor allem aufSponsoren aus derWirtschaft.

Bilk Kommentar

Eine Ideein Bilk

Von Ralf Neuhaus

In Bilk haben Jugendliche nun die Initiative ergriffen.Endlich. Die Rumhängerei ist ja auf die Dauer weder denBetroffenen noch dem Viertel zuzumuten.

Und Gewalt ist keine Lösung, das haben jetzt auchVerantwortliche und engagierte Bürger begriffen. Warummachen wir es nicht einfach: Bringen wir die Betroffenenzusammen, zeigen wir ihnen, was geht und geben ihnendann die notwendigen Freiräume, um Zusammenleben zuprobieren.

Natürlich kann es eine Weile dauern, bis sich Erfolge zei-gen, aber wie lange haben wir schon zugesehen, ohne dassjemand wenigstens versucht hätte, was zu ändern?

Menschen brauchen genau so lange, ihr Verhalten zu ent-lernen, wie sie gebraucht haben, das falsche Verhalten ein-zuüben. Warten wir’s ab!

Das Jahrtausend hat gerade erst angefangen.

Post aus Meiderich

LiebeDüsseldorfer,es könnteklappen

Von Klaus Hundgeburt

und ich weiß, wovon ichrede. Zwar weiß ich nicht,wie ihr Düsseldorfer dasumsetzt, aber das Konzeptist gut.

Hilfe zur Selbsthilfe hat jaim Ruhrgebiet auch schonbrennende Probleme gelöst,wo ja alles immer etwasdramatischer wirkt, um dannganz prakmatisch gelöst zuwerden. Eigentlich sehenwir das hier ganz lakonisch.

Wer hat denn gesagt, dasses in Düsseldorf keineRandgruppen gibt. Es gibt

sie natürlich - wie überall.Und jetzt sollen sie einen

Freiraum kriegen, um sichzunächst mal selbst zu fin-den und dann vielleichtsogar zu einem wahrschein-lich ziemlich alternativenDiensleistungszentrum her-anzuwachsen.

Ich wünsche euch vielGlück; ihr werdet es brau-chen, denn es ist ein mutigesProjekt und wird bestimmtWiederstände wecken.

Herzlichst

Ihr Klaus Hundgeburt

Wer macht die Arbeit?

Impressum:Idee: Klaus HundgeburtKonzept und Layout: JensKohagenRedaktion: Katrin Wilden,Klaus Hundgeburt, RalfNeuhaus, Jens KohagenHerausgeber: SelbstverlagVVV e.V. (in Gründung).Wir danken unserer ener-getischen SponsorinMonika Egbringhoff.V.i.S.d.P.: Jens Kohagen

Der Prototyp des“ In format ionsagenten” :unerschrocken, weltge-wandt und wasserdicht.

Sie fanden sich im Projekt

Lernten sich bei der Projektarbeit kennen: Katrin Wilden und Jens Kohagen bei derRedaktionsarbeit an der ersten Ausgabe der Bilk-Zeitung.

Was Bilk bewegtDas Ende der Sackgasse ist in SichtWird die Idee zur Tat?Wird es gelingen, dasProjekt in den KöpfenBilks zu verorten? Wo gibtes das “Projekt zumAnfassen”?

Es gibt noch viele offeneFragen, und jede Hilfe istwillkommen. Infos undAnregungen an:http://www.logistik.de/buendnis [email protected]

Nicht länger das Ende: DerBarcode gibt Bilker Jugend-lichen eine Perspektive.