Nicht reden – Machen!

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Nicht reden – Machen! Das Umweltbuch Ihrer Stadtwerke Schwerte

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Das Umweltbuch Ihrer Stadtwerke Schwerte

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Nicht reden – Machen!Das Umweltbuch Ihrer Stadtwerke Schwerte

Liethstraße 32 – 36, 58239 Schwerte

Individuelle Beratung erhalten Sie direkt im

Kundenzentrum der Stadtwerke Schwerte in

der Bahnhofstraße 11

Weitere Informationen finden Sie auch unter

www.ruhrpower.de

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„Es gibt Menschen, die haben keine Zeit, auf

die Zukunft zu warten, die gestalten sie lieber.

In Schwerte gibt es offenbar eine ganze Menge

davon. Mit einigen arbeite ich täglich zusammen,

viele andere sind Schwerter Bürger und Bürge-

rinnen, die sich als Kunden zu dieser Philoso-

phie bekennen. Alle gemeinsam ermöglichen,

dass die Stadtwerke Schwerte oft einen Schritt

voraus sind. Damit das so bleibt, wurde dieses

Schwerter Umweltbuch aufgelegt. Denn den

Machern gehört die Zukunft.“

Michael Grüll, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerte GmbH. Als Bürger von Schwerte setzt sich Herr Grüll natürlich ganz

besonders gern dafür ein, dass seine Stadt die Nase vorn hat. Sowohl bei der Entwicklung von neuen Technologien und der

För derung von regenerativen Energien als auch bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Energieeinsparung. Reden können

alle, in Schwerte wird gemacht. Jetzt sind Sie dran.

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Global denken, lokal handeln.Natürlich ist es vollkommen richtig, dass Ihre Stadtwerke

eher weniger mit den internationalen Geschäften zu tun

haben. Wenn Sie sich allerdings vor Augen führen, wie

ein Großkonzern aufgebaut ist: Für alles und jedes

gibt es eine zuständige Abteilung, dazu die ent­

sprechenden Mitarbeiter, deren Vorgesetzte haben

wiederum Vorgesetzte und die müssen dann am

Ende die Oberbosse in Übersee für eine Ent­

scheidung gewinnen. Dann wird klar, warum

so ein Moloch oft unbeweglich ist.

Fast wie ein Tanker, der ja ewig braucht,

wenn er manövrieren will. Im Gegensatz dazu ist ein

Schnell boot extrem wendig und kann spontan

reagie ren. Ihre Stadtwerke diskutieren Aufgaben

nicht ewig, sondern beschäftigen sich direkt mit

den Lö sungen, damit die Kunden schnellstmög­

lich davon profitieren. Hinzu kommt, dass viele

MitarbeiterInnen und selbst die Chefs in Schwer­

te leben, da werden echte Heimatgefühle freige­

setzt. So oder so, Entscheidungen gehen bei den

Stadtwerken Schwerte den kürzesten Weg.

Neue Technologien können quasi von jetzt auf

gleich umgesetzt werden. Mutige Projekte in den

Bereichen Energiebeschaffung und Kommuni­

kation werden nicht nur angedacht, sondern

zeitnah gemacht. Und das alles, damit Sie als

Kundin oder Kunde die Vorteile der Zukunft

schon heute nutzen können.

Bloß nicht warten, besser starten.Während andere Energieversorger noch zö­

gern, um herauszufinden, was sich bewährt,

gehen Ihre Stadtwerke sehr konsequent den

Nicht reden – machen!Mal ehrlich, haben Sie sich nicht auch schon manchmal darüber gewundert, was Ihre Stadtwerke Schwerte so alles bewe-

gen? Sobald es um Energie, Umwelt oder Innovationen geht, sind die am Start und haben laufend gute Ideen. Anderswo

denken viele noch, dass Zukunftsvisionen, Pilotprojekte und Förderprogramme eher was für große Konzerne oder Global

Player sind. Nun denn, in Schwerte ist eben manches anders und vieles besser.

Weg der Innovation. Durch Pilotprojekte wie In­

tellikon oder die Glasfaser­Technologie wird der

Fortschritt beschleunigt, die gesammelten Erfah­

rungen werden zeitnah ausgewertet und

zum Vorteil der Stadtwerke­Kunden umge­

setzt. Ziel aller Maßnahmen ist ein Schritt

in die Unabhängigkeit, die durch fossile

Rohstoffe erheblich eingeschränkt wird.

Eine erwünschte Nebenwirkung dabei ist

na türlich die Schonung der Umwelt, eine an­

dere die Effektivität beim Energieverbrauch.

Gemeinsame Interessen für eine gemeinsame Zukunft.Ob in der Politik, der Geschäftswelt oder ganz

privat: Je mehr mitmachen und an einem

Strang ziehen, desto eher bewegt sich auch

was. In Schwerte klappt das prima, denn hier

arbeiten drei große Partner Hand in Hand:

Stadt, Sparkasse und Stadtwerke. Gemeinsam

versuchen sie die Unabhängigkeit der Schwerter

Bürger auszubauen. Vor allem durch Initiativen

wie den Klima­ und Umweltpakt wird deutlich, wie

vielfältig das Engagement sein kann. Einerseits die

vielzähligen Fördermöglichkeiten vom UFER­Pro­

gramm, andererseits das 1000­Dächer­Programm.

Viele gute Partner in Schwerte.Während die Stadt zum Beispiel öffentliche Dachflä­

chen zur Verfügung stellt, bieten die Sparkasse und die

Volksbank neue Sparprodukte oder erleichtern durch

Finanzierungsmodelle die Umsetzung von energe­

tischen Sanierungs­, Modernisierungs­ oder Neu­

bauprojekten. Die Stadtwerke hingegen verste­

hen sich als Spürnasen für neue Trends und Treiber in einem

2 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 4: Nicht reden – Machen!

Markt, der sehr gewissenhaft nach praktikablen und lohnens­

werten Maßnahmen durchforstet werden will. Nicht jede

Neuerung ist automatisch sinnvoll, deshalb gehen Ihre Stadt­

werke Schwerte da sehr kritisch vor und sondieren genau die

Lösungen heraus, die für Schwerter BürgerInnen in jeder

Hinsicht von Nutzen sind: finanziell,

energetisch und für die Umwelt.

Jeder Fortschritt beginnt mit dem ersten Schritt.Merken Sie was? Lokal handeln. Den

ersten Schritt machen. Papier ist ge­

duldig, auch das beste Buch kann

nichts bewegen, wenn Sie als Leser nur

einfach dasitzen und warten, anstatt in

die Hände zu spucken und zu starten. Der erste Schritt ist

natürlich die Information, davon gibt’s im Schwerter Umwelt­

buch reichlich. Der nächste Schritt muss die Aktion sein,

denn sonst bringen all die regenerativen und guten Vorsätze

rein gar nichts.

Manchmal ist Aktion das beste Vorbild.Sicher haben Sie bemerkt, dass Sie beim Lesen des Schwer­

ter Umweltbuches niemals allein sind. Richtig: Der sympathi­

sche Mann in Schwarz wird Sie begleiten, manchmal Ihre

Gedanken aussprechen, manchmal Ihr Augenmerk auf etwas

Besonderes lenken und immer dafür sorgen, dass Sie bei aller

Information niemals die Aktion vergessen. Ihr stiller, aber

höchst beweglicher Begleiter ist ein echter Macher, der Sie

dazu animieren möchte, das Thema regenerative Energien

selbst anzupacken und umzusetzen.

Veränderung vom Kopf bis in die Hände.Das Schwerter Umweltbuch ist logisch gegliedert. Zunächst

lernen Sie die wesentlichen regenerativen Energien kennen,

die momentan auf dem Markt sind. Sie eignen sich Kapitel

für Kapitel ein Grundwissen an, erfahren, was man bspw. un­

ter Biomasse versteht, wie sie zur Energiegewinnung genutzt

werden kann, welche Voraussetzungen erforderlich sind.

Über weiterführende Links gelangen Sie jeweils zu noch mehr

Wissen, erhalten konkrete Hinweise zu

Förderprogrammen oder Finanzierungs­

modellen, die Ihnen bei der Realisie­

rung helfen.

Im Anschluss finden Sie praktische

und verblüffende Energiespartipps für

alle Tage, Nächte und Lebenslagen.

Weiter geht’s mit einem wirklich verlo­

ckenden Sparkonzept, das die Sparkasse Schwerte exklusiv

für Schwerter und Schwerte aufgelegt hat. Das reinste Zins­

vergnügen ohne Risiko.

Außerdem kommt die Kreishandwerkerschaft zu Wort und

möchte Sie mit dem Gutschein zu einem kostenlosen Energie­

check für Ihr Haus einladen.

Damit dann auch wirklich jede bauliche und energetische

Maßnahme von den besten Spezialisten umgesetzt wird,

zeigt Ihnen die Schwerter Partnerliste einen Überblick über

die Firmen, die im Rahmen des Schwerter Klimapaktes zu­

sammenarbeiten. Kurz vor Schluss erwartet Sie ein Blick in

die weite Zukunft. Herr Mannes als Technischer Leiter bei

den Stadtwerken Schwerte wird Sie zu einem Besuch ins Jahr

2030 entführen.

Freuen Sie sich auf eine andere Welt, eine Welt, die bereits

davon profitiert, dass Sie nicht lange reden, sondern jetzt

schon machen.

Global denken,lokal handeln.

Der Klimaschutzin Schwerte.

| 3Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 5: Nicht reden – Machen!

Inhalt

Photovoltaik

1000-Dächer-Programm

Biomasse

Solarthermie

Geothermie

Wärmepumpe

Kraft-Wärme-Kopplung

Windkraft

Contracting

Energiespartipps

UFER-Förderprogamm

Kreis-Handwerkerschaft Hellweg

Übersicht der Schwerter Handwerker

Sparkasse Schwerte

Linkübersicht

Zu Besuch im Jahr 2030

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4 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

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Bitte recht freundlich

Unter Photovoltaik versteht man

die direkte Umwandlung von der

Strahlungsenergie der Sonne in

elektrische Energie.

Photovoltaik

| 5Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 7: Nicht reden – Machen!

Flachdach

Fassade

Vordach

In­ und Aufdach

Eröffnen Sie ein Sonnenkraftwerk. Eine Photovoltaikanlage oder Solarstromanlage ist im Grunde ein kleines Kraftwerk, das Licht über Solarzellen einfängt

und in elektrische Energie umwandelt. Dieser Vorgang ist extrem umweltfreundlich und effektiv.

Serienhelden.Viele kleine Solarzellen bilden ein Modul und mehrere Module ergeben ein

Sonnenkraftwerk. Photovoltaikanlagen produzieren zunächst Gleichstrom,

der über Leitungen zum Wechselrichter geführt wird, um diesen Wechselstrom

dann über einen Stromzähler ins öffentliche Netz zu leiten.

Netzwerker.In Deutschland speisen Photovoltaikanlagen ihren Strom fast immer ins öffent­

liche Ver sorgungsnetz ein. Das heißt dann netzgekoppelte Photovoltaikanlage.

Die Stadtwerke Schwerte, wie auch alle anderen örtlichen Energieversorger,

sind nach dem Gesetz* verpflichtet, den privat erzeugten Strom für derzeit

20 Jahre abzunehmen. Über einen separaten Einspeisezähler wird ermittelt,

wie viel Strom erwirtschaftet wurde, die Bezahlung erfolgt per Kilowattstunde.

Unverändert wird der Stromverbrauch des Gebäudes über den bereits vorhan­

denen Bezugszähler vom Energieversorger geliefert und abgerechnet.

Abrechnung.Die Wirtschaftlichkeit von Photovoltaik ergibt sich aus der im EEG geregelten

Einspeisevergütung. Seit 2009 ist auch die Selbstnutzung der solaren Energie

möglich, für die es eine etwas geringere Vergütung gibt. Im Gegenzug reduziert

sich dadurch aber der Strombezug beim Energieversorger. Eine schnelle Be­

rechnung können Sie gern im Internet durchführen: www.ea-nrw.de/michaelis/

solar. Die aktuelle Einspeisevergütung und eine Auflistung der Finanzierungs­

möglichkeiten finden Sie hier: www.ea-nrw.de/foerderung.

Platzanweisung.Montiert werden diese Photovoltaikanlagen meist auf Dachflächen, manchmal

an Fassaden oder als Vordach, aber immer unverschattet. Leider ist nicht jedes

Dach oder Haus für eine Photovoltaikanlage geeignet. Nebenstehend die

Grundanforderungen auf einen Blick, damit Sie vorab schon checken können,

ob Ihr Dach in Frage kommt.

*Erneuerbare­Energien­Gesetz (EEG)

>> Fachwissen <<Am besten ist, wenn Sie sich von einem Fach ­

betrieb ganz unverbindlich ein Angebot erstellen

lassen. Kontakt­Adressen zum Beispiel hier:

www.photon.de/firmen/firmen.aspx

6 | Stadtwerke Schwerte – Photovoltaik

Richtung Süden

Keinen Kompass zur Hand?

Satellitenschüsseln geben eine

grobe Orientierung für die Südrichtung an, Karten

im Internet, zum Beispiel bei Google maps, sind beim

Starten nordsüdlich ausgerichtet. Eine Abweichung bis

zu 35 Grad von der Südachse ist unkritisch. Der Ertrag

ist dann etwas geringer. Wichtig: Die Flächen sollten

un bedingt verschattungsfrei sein.

Satteldächer

Idealerweise haben diese Dächer

eine Neigung von 15 bis 45

Grad. Achten Sie unbedingt auf Verschattungen der

Fläche, die zum Beispiel durch Bäume, Kamine, Gauben

und Satellitenantennen verursacht werden können.

Größer als 20 m²

Wenn die Dachfläche mehr

als 20 m² umfasst, ist eine

wirtschaftliche Nutzung von Photovoltaik höchst­

wahrscheinlich sinnvoll.

Flachdächer

Auch dafür gibt es entsprechende

Techniken zur Aufständerung

der Module. Zu prüfen ist im Einzelfall, ob ein wirtschaft­

licher Betrieb wirklich möglich ist.

Page 8: Nicht reden – Machen!

Installationsschema einer Photovoltaikanlage1 Gleichstrom2 Gleichstrom­Hauptschaltung: Die Solar ­

zellen werden in Reihe geschaltet, wobei

sich die Spannungen aufsummieren3 Wechselrichter: Umwandlung von Gleich ­

strom in Wechselstrom – erforderlich für

die Einspeisung ins Stromnetz4 Einspeisezähler5 Einspeisung Wechselstrom6 Öffentliches Stromnetz7 Entnahme Wechselstrom8 Bezugszähler9 Verbraucher

Einmal Photovoltaik ohne Sonnendeck bitte.Ihre Dachflächen liegen in alle Richtungen, bloß nicht gen Süden? Macht

nichts. Im Rahmen des Schwerter Umweltpaktes haben sich die Stadt, die

Sparkasse und Ihre Stadtwerke Schwerte zusammengetan, um das 1000­

Dächer­Programm zu verwirklichen.

Die Idee ist, zunächst alle dafür geeigneten öffentlichen Gebäude in Sonnen­

kraftwerke zu verwandeln. Mehr dazu im Internet unter: www.ruhrpower.de/

umweltprogramm. Davon abgesehen, können Sie sich über das Ökosparbuch

an den Gewinnen von zweckgebundenen Wertpapieren beteiligen, die für

regenerative Anlagen zur Energieerzeugung in Schwerte ausgegeben werden.

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Aktives Zuschussgeschäft: Beratung inklusive.Für Fragen der Finanzierung über Darlehen und Zu­

schüsse etc. steht die Sparkasse Schwerte zur Verfü­

gung. Sie bringt als Partner den Klimapakt ebenfalls

mit voran und hat Finanzierungsmodelle speziell für

erneuerbare Energien entwickelt. Geplant sind auch

Informationsveranstaltungen für unterschiedliche Ziel­

gruppen, zum Beispiel Privatleute, Geschäftskunden

und Handwerker.

Thematisiert werden Sanierungsmaßnahmen wie

Wärme dämmung für Fassade und Dach, Heizungs­

effizienz, Photovoltaik, Geothermie und Solarthermie.

| 7Stadtwerke Schwerte – Photovoltaik

Page 9: Nicht reden – Machen!

Ich bin SonnenanbeterIn. Ende 1996 gab es nur in rund 20 deutschen Städten und Gemeinden eine nennenswerte Vergütung für die Einspeisung aus

privaten Photovoltaikanlagen. Gegen Ende des gleichen Jahres waren schätzungsweise 28 Megawatt Solarstromleistung

installiert, ein großer Teil davon in Demonstrations­ und Versuchsanlagen. Wer zu dieser Zeit bereits privat dabei war,

darf sich heute getrost als Pionier fühlen. Und wer sich heute für eine Photovoltaikanlage entscheidet, hat viele

gute Gründe dafür. Hier kommen zwei Schwerter zu Wort.

Sonnenanbeter Torsten Daiber, Schwerte.Die Entscheidung für immerhin drei Photovoltaikanlagen war bei Herrn Torsten

Daiber ganz klar ein Rechenexempel. Der Geschäftsmann kalkulierte 2007

das Sonnenprojekt höchst kritisch durch und minimierte die Ausgaben durch

Fördergelder und günstige Finanzierungsmodalitäten so lange, bis am Ende

alle Zahlen stimmten.

Der Effekt: Die Photovoltaikanlagen haben sich von Anfang an nahezu selbst

getragen. Herr Daiber dazu: „Ohne die Fördermittel wäre das nicht möglich

gewesen, auch die Größe der Fläche für die Sonnenkraftwerke ist bei uns

prima, so stimmt der Ertrag der Anlage obendrein.“

Ursprünglich wollte der Vater von Herrn Daiber „nur“ das Privathaus mit Son­

nenkollektoren ausstatten. Bei den Beratungsgesprächen und der Ortsbege­

hung stellte sich dann heraus, dass auch die Flachdächer der Gewerbegebäu­

de hervorragend für die Installation von Sonnenkraftwerken geeignet sind.

Insgesamt steht nunmehr eine Nutzfläche von über 370 m2 für rund 290 Mo­

dule zur Verfügung. Diese Idealbedingungen überzeugten dann die Bank ge­

nauso wie die Ansprechpartner für Fördergelder. Jetzt scheint die Sonne für

Torsten Daiber gleich doppelt hell und freundlich.

Sonnenanbeter Thomas Dürrmeier, Schwerte.Für Herrn Thomas Dürrmeier aus Schwerte war die Motivation zum Investie­

ren in eine Photovoltaikanlage zunächst die Hoffnung auf eine Rendite. Nach

seiner Berechnung würde sich ein erster Gewinn in etwa zwölf Jahren einstel­

len. Der Gedanke, irgendwann sogar eine kleine Zusatzrente zu erwirtschaften,

gefiel Herrn Dürrmeier.

Darüber hinaus stand klar das Bewusstsein im Vordergrund, dass fossile Res­

sourcen endlich sind und damit eine Abhängigkeit von fernen Ländern ver­

bunden ist. Ein bisschen Unabhängigkeit kann da nicht schaden. Derzeit bringt

seine Anlage 6.500 kWh/a, das mal 43 Cent macht etwa 2.700 Euro pro Jahr.

Zahlenwerk.Herr Daiber war so freundlich und hat für Sie die

Ertragszahlen einmal herausgesucht.

Gewerbe 1:

78 Module à 1,28 m2, Gesamtleistung 10,9 kWp,

Ertrag 2008: 9.800 kWh

Gewerbe 2:

108 Module à 1,28 m2, Gesamtleistung 16,2 kWp,

Ertrag 2008: 13.448 kWh

Privat:

16 Module à 1,6 m2 + 80 Module à 1,4 m2,

Gesamtleistung 17,8 kWp, Ertrag 2008: 16.455 kWh

Sonnige Zahlen: 1 kWp (etwa 9 m2 Fläche) erzeugt in Schwerte bei

guter Südausrichtung mindestens 830 kWh im Jahr.

Ein Ertragsbeispiel:

Photovoltaikanlage 5 kWp x 830 kWh/a x gesetzliche

Einspeisevergütung (2009: 0,4301 Euro) = 1.785 Euro

8 | Stadtwerke Schwerte – Photovoltaik

Page 10: Nicht reden – Machen!

Nicht reden – machen!Das 1000-Dächer-Programm

| 9Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 11: Nicht reden – Machen!

Hand in Hand mit der Sonne.Die Stadt Schwerte, die Sparkasse Schwerte und die Stadtwerke Schwerte haben sich vor einiger Zeit zum gemeinsamen

Handeln entschlossen und einen Klimapakt vereinbart. Für Schwerter BürgerInnen stehen verschiedene Angebote zur Ver fü gung,

wie zum Beispiel Geldanlagen, Finanzierungsmodelle und Beratung. In der Zusammenarbeit mit den örtlichen Handwerkern

stehen jetzt verschiedene Angebote für Schwerter BürgerInnen zur Verfügung. Im Rahmen der wirtschaftlichen Nutzung von

Photovoltaik ist das 1000­Dächer­Programm eine Maßnahme, bei der bereits vorbildlich Hand in Hand gearbeitet wird.

Öffentlichkeitsarbeit über Kopf.Alle Dächer in der Stadt, die sich besonders gut für eine Photo­

voltaikanlage eignen, wurden bereits definiert und eine Rang­

liste erstellt. Neben den privaten Dachflächen bieten sich die

meist großflächigen Dächer der öffentlichen Gebäude an. Der

Rat der Stadt Schwerte hat mit großer Mehrheit beschlos­

sen, in einem ersten Schritt die geeig neten Dachflächen

der Schwerter Schulen freizugeben. Im 1000­Dächer­

Programm werden dort Modellanlagen errichtet, die

deutlich machen, welches langfristige Potenzial

in den erneuerbaren Energien steckt.

Finanzierung unter Dach und Fach.Mit der Sparkasse Schwerte sind Bürgerbeteiligungsmodel­

le erarbeitet worden. Interessierte Einwohner aus Schwerte

haben die Chance, eine lokale und umweltfreundliche Anla­

geform zu wählen, die sich auch unter ökologischen

Aspekten voll auszahlt. Mit dem „Schwerter Energie­

Sparbrief“ erwerben Schwerter Anteile am 1000­

Dächer­Programm, setzen auf Rendite und

unterstützen die Entwicklung von alterna­

tiven und regenerativen Energien.

10 | Stadtwerke Schwerte – 1000­Dächer­Programm

Freiraum für Macher.Jetzt sind Sie gerade so schön im Thema und wollen mal eben schnell

was notieren oder ausprobieren? Prima, genau dafür haben wir hier ein

wenig Freiraum gelassen. Zum Beispiel für Fragen, Telefonnummern,

Ansprechpartner, eine kleine Handzeichnung o. Ä.

Page 12: Nicht reden – Machen!

Ganz schön natürlich!

Als Biomasse wird all das definiert,

was durch Mensch, Tier und Pflanze

an organischer Substanz entsteht und

in Energie umgewandelt werden kann.

Biomasse

| 11Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 13: Nicht reden – Machen!

Von Natur aus überzeugend.Biomasse ist gespeicherte Sonnenenergie in Form von Energiepflanzen, Holz oder Reststoffen wie zum Beispiel Stroh,

Biomüll oder Gülle. Unter den erneuerbaren Energieträgern gilt Bioenergie als Alleskönner. Das ganze Jahr verfügbar,

nachwachsend und sowohl für Strom und Wärme wie auch als Kraftstoff einsetzbar.

Organisches macht den Unterschied.Als primäre Biomasse bezeichnet man Energiepflanzen, die ausschließlich zur

energetischen Verwertung angebaut werden. Dazu gehören Raps, Energiemais

oder Miscanthus, das schnell wachsende Chinaschilf. Außerdem zählen Rück ­

stände aus der Land­ und Forstwirtschaft dazu, wie zum Beispiel Heu, Stroh,

Grünpflanzenrückstände oder so etwas wie Schwachholz aus der Walddurchfors­

tung. Sekundäre Biomasse fällt bei der weiteren Verwertung und Nutzung von

organischen Stoffen an. Das sind dann tierische und pflanzliche Abfälle aus

der Landwirtschaft wie Dung, Gülle, Getreide­, Obst­ und Gemüserückstände,

organische Hausabfälle, organische Abfälle aus der gewerblichen Fertigung,

außerdem Klärgas und Deponiegas.

12 | Stadtwerke Schwerte – Biomasse

Page 14: Nicht reden – Machen!

Anbau und Gewinnung vor der Haustür.Energiegewinnung aus Biomasse und Abfällen macht ökologisch

wie auch ökonomisch Sinn. Viele Energiepflanzen wachsen in hei­

mischen Gefilden, ein Großteil der Holz­ und Grünrückstände wird

noch gar nicht genutzt und „grüne“ Reststoffe wie Klärschlamm, Haus ­

müll oder auch Gewerbeabfälle ließen sich noch viel konsequenter

ausbeuten. Im Grunde könnte Energiegewinnung durch Biomasse wirklich

ein interessantes Heimspiel werden. Die dezentrale Nutzung der Bioenergie

stärkt die regionale Wertschöpfungskette, schließt Stoffkreisläufe und nutzt

Synergien vor Ort. Für die Landwirtschaft ergibt sich ein zusätzliches Stand­

bein – der Landwirt wird zum Energiewirt.

Nachwachsender Klimaschutz. Beim Wachstum nimmt Biomasse das klimaschädliche Kohlendioxid (CO2)

aus der Atmosphäre auf und speichert es. Dieser Vorgang heißt Photosynthese.

Bei der Verwertung von Biomasse wird das aufgenommene Kohlendioxid dann

wieder an die Atmosphäre abgegeben. Alles in allem kommt die Erzeugung

von Wärme, elektrischer Energie oder Kraftstoff durch Biomasse auf eine aus­

geglichene CO2­Bilanz. Anbau und Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen

sind demnach ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz.

Natürliche Kettenreaktion.Bei der Bewertung von Bioenergieträgern ist eine ganzheitliche Energiebilanz

nötig. Für die energetische Verwertung muss Biomasse noch aufbereitet werden.

Die dazu nötigen Hilfsenergien beeinträchtigen die CO2­Neutralität und erfor­

dern innovative Lösungen. Die mehrfache Nutzung der Biomasse verfolgt hier

einen nachhaltigen Weg. Am Beispiel Biogas wird dieser Doppelnutzen sofort

klar. Gülle und Mist sind anfallende Reststoffe aus der Tierhaltung und können

zu methanhaltigem Biogas vergoren werden. Das Biogas wird in Strom und

Wärme umgewandelt und ersetzt damit fossile Energieträger. Was übrig bleibt,

nennt man Gärsubstrat, das sich hervorragend als hochwertiger Dünger eignet.

Biobio für viele Lebenslagen.Biomasse ist für alle da und wächst direkt in Ihrer Nähe. Bleibt nur noch zu

klären, welche Art der Biomasse bei Ihnen ins traute Heim gelangen soll.

Klar, verstehe:Gülle-Veredlung.Wer Gülle, wie bisher üblich, direkt als Dünger aufs

Feld bringt, verpestet die Umwelt, weil dann schäd­

liches Methan als Treibhausgas in die Atmosphäre

entweicht. Zum Vergleich: Methan ist ein 21­mal

stärkeres Treibhausgas als Kohlendioxid. Besser ist:

Gülle wird Energie und Reststoffe werden Dünger.

| 13Stadtwerke Schwerte – Biomasse

Page 15: Nicht reden – Machen!

Heizen mit Holzpellets.Zum Verbrennen wird ein spezieller Kessel benötigt, der die

Pellets sicher und effektiv verbrennt. Man unterscheidet

zwischen Pelletöfen, die wie klassische Kaminöfen zum

Heizen und Wohlfühlen in einzelnen Wohnräumen auf­

gestellt werden, und den Pelletheizanlagen, die als Zen­

tralheizung eingesetzt werden. Wenn Sie nun eine Pellet­

heizung betreiben möchten, benötigen Sie neben den

technischen Stellflächen für Brenner und Kessel auch

einen Lagerraum für die Holzpellets. Was ja bei der Umrüs­

tung von Öl auf Holzpellets meistens kein Problem ist, weil

die Heizöltanks aus vorhandenen Kellerräumen ausgebaut

werden. Gespeichert werden die Holzpellets in einem Silo,

der meistens im Keller untergebracht wird. Aus dem

Vorratsbehälter gelangen die Pellets über die

Förderungs mechanik in den Brennraum,

wo sie zur Energie gewinnung ver­

brannt werden. Die Brennstoff­

zufuhr funktioniert automatisch,

ist fein regelbar und geruchsneutral.

Preisvergleich.Holzpellets sind im Gegensatz zu fossilen Energieträgern relativ preisstabil und

sicher im Umgang. Durch die Verbrennung von Holzpellets erhält man 5 kWh

pro Kilogramm. Damit entspricht ein Kilo Holzpellets der Leis tungs ausbeute

eines halben Liters Öl. Pelletheizanlagen sind in der Anschaffung teurer als

herkömmliche Öl­ oder Gasheizanlagen. Berücksichtigt man aber die Preis­

steigerungen von Öl und Gas, so kann sich die Mehrausgabe innerhalb we­

niger Jahre amortisieren. Zusätzlich gibt es auf dem Markt Kombigeräte mit

zwei Brennkammern für Pellets und Scheitholz.

Brennmaterial von S bis XXL.Momentan werden Hackschnitzelheizungen ab ca. 15 kW Nennleistung (Wär­

mebedarf) angeboten. Dabei haben Holzhackschnitzelanlagen für die Wärme­

versorgung der privaten Haushalte eine sehr geringe Bedeutung. Nur annähernd

1 % der in privaten Haushalten genutzten Holzbrennstoffe entfällt auf Holz­

>> Pro und kontra <<

Je kritischer der Vergleich, desto besser

schneidet die Nutzung von Biomasse ab.

Vorteile der Biomasse:

• erneuerbarer Energieträger

• CO2­neutral

• geschlossener Stoffkreislauf

• sinnvolle Nutzung der vorhandenen

Holzabfälle

• Reduktion des Transportverkehrs

Nachteile der Biomasse:

• hoher Schadstoffausstoß (Emissionen)

bei Holzfeuerung

• zunehmende Anbauflächen für Energie­

nutzpflanzen (Monokulturen)

14 | Stadtwerke Schwerte – Biomasse

Page 16: Nicht reden – Machen!

hackschnitzel. Das entspricht etwa 200.000 Festmeter Holzbrennstoff im Jahr.

Zum Heizen mit Scheitholz kommen Einzelraumfeuerungen wie Kaminöfen

oder Dauerbrandöfen genauso in Frage wie Zentralheizungen. Der feuerungs­

technische Wirkungsgrad ist vergleichsweise gering, die Staub­ und Kohlen­

monoxid­Emissionen sind noch recht hoch. In der Regel werden Kombispeicher

zur Heiz­ und Brauchwassererwärmung verwendet. Vielfach kommen solche

Systeme in Kombination mit einer solarthermischen Anlage zum Einsatz.

In den Sommermonaten übernehmen sie die Brauchwasserbereitung oder

dienen während der Übergangszeit zur ergänzenden Heizungsunterstützung.

Einmal tief einatmen: Frischluft.Was den CO2­Ausstoß beim Verbrennen von Hackschnitzeln oder Pellets be­

trifft, so sind andere Energiequellen eindeutig im Nachteil. Hier die Beweise:

CO2-Emission je kWh Heizwärme (g pro kWh):

Holzhackschnitzel 35 g/kWh

Holzpellets 42 g/kWh

Ø Wärmepumpe 161 g/kWh

Erdgas 249 g/kWh

Heizöl 352 g/kWh

Quelle: Energieagentur NRW.

Umweltgetreu.Im Interesse des Umwelt­, Emissions­ und Gesundheitsschutzes wird empfoh­

len, emissionsarme Holzheizungen nur mit hohem Wirkungsgrad anzuschaffen.

Wichtig ist auch, dass diese Heizungen durch Fachbetriebe installiert und in

Betrieb genommen werden.

Energiequelle Biogas.Eine weitere Methode zur Erzeugung regenerativer Energie ist die Biogaspro­

duktion durch die Vergärung geeigneter Biomasse. Den größten Biogasertrag

gewinnt man zurzeit aus Mais­ oder Grassilage. In den Erzeugungs­ oder Auf­

bereitungsanlagen werden hauptsächlich Strom, Wärme oder Biomethan als

Erdgasersatz produziert. Dafür werden nachwachsende Rohstoffe, organische

Nebenprodukte oder Abfälle vergärt.

>> Brennmaterial <<Gepresst: Holzpellets.

Holzpellets sind gepresste Abfallprodukte aus der

Holzindustrie. Die Holz­ bzw. die holzverarbeitende

Industrie produziert an einem Tag mehrere Tonnen

Sägemehl und Sägespäne, die bisher schlichtweg

entsorgt wurden. Durch ein maschinelles Verfahren

werden die Holz­ und Sägespäne in Form gepresst.

Restefest: Holzhackschnitzel.

Zum Heizen mit Holzhackschnitzeln werden vor allem

Waldrestholz, Schwachholz aus der Durchforstung

sowie chemisch unbehandeltes Industrierestholz und

Gebrauchtholz verwendet. Hinzu kommen immer

mehr Holzhackschnitzel aus der privaten und öffent­

lichen Landschaftspflege.

| 15Stadtwerke Schwerte – Biomasse

Page 17: Nicht reden – Machen!

Synthese. Biogas wird überwiegend durch Verbrennungsmotoren, die Generatoren an­

treiben, in Strom umgewandelt. Eine Biogasanlage arbeitet besonders effizient,

wenn zusätzlich die Motorenabwärme aus der Kühlung und dem Abgas ge­

nutzt werden kann. Hier ein Beispiel zur Kraft­Wärme­Kopplung: Mit konven­

tionellen Verbrennungstechniken lassen sich bis zu 46 % der im Biogas ent­

haltenen Energie in Strom umwandeln. Gelingt es, die entstehende Abwärme

ebenfalls zu nutzen, so lässt sich der Wirkungsgrad durch elektrische und

thermische Nutzung auf rund 90 % erhöhen.

Wachstumsschub.Seit Inkrafttreten des Erneuerbare­Energien­Gesetzes (EEG) hat die Erzeugung

und Nutzung von Biogas erheblich zugenommen. Vor allem in der Landwirt­

schaft wird der Wandel deutlich sichtbar. Zum Ende des Jahres 2009 sollen

in Deutschland etwa 4.780 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen

Gesamtleistung von rund 1.600 Megawatt betrieben werden. Damit hat sich

im Vergleich zum Jahr 2000 die Anlagenzahl annähernd verfünffacht.

Aufgrund des aktuellen Klimaschutzprogramms der Bundesregierung und der

gesetzlichen Auflagen (EEG, EWärmeG) wird sich durch die Einspeisung von

Biogas der Ausstoß von CO2­Emissionen um 14 Millionen Tonnen verringern.

Da kommt noch mal Freude auf: die Förderungen.Grundsätzlich profitieren Sie von den günstigen 7 %

Mehrwertsteuer für Pellets. Richtig interessant wird

es dann beim Bauen oder Modernisieren, denn die

Anschaffung eines Pelletheizkessels wird durch

verschiedene Fördermittel belohnt.

Zum Beispiel KfW-Förderung

Nutzen Sie zinsgünstige Darlehen der KfW­Programme

„Wohnraum Modernisieren“ und „Ökologisch Bauen“.

Zum Beispiel BAFA-Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

(BAFA) gewährt Zuschüsse und bietet Bonusprogram­

me, die je nach Leistung und Technik der Anlage vari­

ieren. Weitere Informationen gibt’s hier: www.bafa.de/

energie/erneuerbare_energien/biomasse.

Zukunftsenergie: Auswertung.Die „Veredelung“ von Biogas zu Biomethan ist ein

besonders interessanter Schritt zur vielfältigen

Nutzung der Biomasse. Durch chemische Prozesse

werden unbrauchbare Bestandteile aus dem Biogas

herausgewaschen und wird Biomethan in Erdgasqua­

lität gewonnen. Das so gewonnene Biomethan kann

in vorhandene Erdgasnetze eingespeist werden.

16 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch16 | Stadtwerke Schwerte – Biomasse

Page 18: Nicht reden – Machen!

Sonniges Gemüt!

Unter Solarthermie versteht

man die Umwandlung der

Sonnenenergie in nutzbare

Wärmeenergie.

Solarthermie

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 17| 17Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 19: Nicht reden – Machen!

Heizen Sie sich selbst ein. Die Strahlungsenergie, die auf der Erdoberfläche ankommt, beträgt weltweit im Tagesdurchschnitt ungefähr 165 W/m², damit

könnten 9,6 Milliarden 100­W­Glühlampe ein Jahr lang rund um die Uhr leuchten. Diese unerschöpflichen Energiequelle

wird über Solarthermietechnik angezapft und nutzbar gemacht. Wärmegewinnung aus solarer Einstrahlung ist umweltfreund­

lich, ressourcenschonend und rechnet sich vor allem für Privatleute.

Warme Gedanken durch Lichtumwandlung.Sonnenkollektoren wandeln die elektromagnetischen Wellen um und ermöglichen

so die gezielte Nutzung der einfallenden Sonnenenergie. Grundsätzlich

eignet sich das Verfahren der Solarthermie für die Warmwasserbereitung und

zur Heizungsunterstützung.

Warmwasserbereitung. Für die Nutzung der Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung ergeben sich

günstige Voraussetzungen, da der Bedarf eines Haushaltes über das Jahr

an nähernd konstant ist. Es besteht dadurch eine größere Übereinstimmung

zwischen Energiebedarf und solarem Energieangebot als bei der Nutzung zur

Raumheizung. Mit einer richtig dimensionierten Anlage kann man jährlich

50 % bis 65 % des Warmwasserbedarfs mit Sonnenenergie decken. Im Sommer

meistens sogar den gesamten Bedarf an Warmwasser. Noch besser kann die

angebotene Sonnenenergie genutzt werden, wenn anstatt der herkömmlichen

Geräte Waschmaschinen und Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss zum

Einsatz kommen.

Ausrichtung.Neben den technischen Einflussgrößen sind, ebenso wie bei der Photovoltaik,

die Faktoren Dachausrichtung und Dachneigung für die Leistungsfähigkeit

Flachkollektor

Der Flachkollektor ist die am weitesten verbreitete Bau­

form, er besteht aus einem beschichteten Absorber*,

der zur Aufnahme der einfallenden Sonnenstrahlung und

zu ihrer Umwandlung in Wärme dient. Der Absorber

wird von einer Wärmeträgerflüssigkeit, üblicherweise ist

das ein Gemisch aus Wasser und ökologisch unbedenkli­

chem Frostschutzmittel, durchströmt, die zwischen

Kollektor und Warmwasserspeicher zirkuliert. Flachkol­

lektoren sind wegen ihres guten Preis­Leistungs­Ver­

hältnises und der einfachen Bauweise sehr beliebt.

Vakuumröhrenkollektor

Auch der Vakuumröhrenkollektor wandelt die Sonnen­

bestrahlung durch einen Absorber* in nutzbare Wärme

um. Durch das nicht wärmeleitende Vakuum ergeben

sich geringere Wärmeverluste, somit hat der Vakuum­

röhrenkollektor einen höheren Wirkungsgrad als zum

Beispiel der Flachkollektor. Infolge der hohen Her­

stellungskosten haben Vakuumröhrenkollektoren ein

schlechteres Preis­Leistungs­Verhältnis als Flachkollek­

toren. Diese Bauform ist sinnvoll bei Wandmontagen

oder wenn wenig Montagefläche zur Verfügung steht.

Parabolrinnenkollektor

Ein Parabolrinnenkollektor funktioniert nach dem Prinzip

des Parabolspiegels. Das Licht wird in den Parabolrinnen

gebündelt und zu einem Fixpunkt weitergespiegelt, wo

eine Flüssigkeit so lange erwärmt wird, bis sie verdampft.

Dieser energiereiche Dampf treibt dann einen Stromge­

nerator an. Der Parabolrinnenkollektor wird hauptsäch­

lich bei Großanlagen eingesetzt.

* Absorber: Fläche, die die Wärmestrahlung aufnimmt

18 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch18 | Stadtwerke Schwerte – Solarthermie

Page 20: Nicht reden – Machen!

der Anlage ausschlaggebend. Für die Gewinnung von

Wärme durch Solarenergie ist eine geeignete Aufstel­

lungsfläche für die Kollektoren erforderlich. Am besten

sind Flächen mit Südausrichtung (Südost bis Südwest).

Ideale Voraussetzungen bieten Schrägdächer, die Richtung

Süden zeigen und eine Dach neigung von 20 bis 50 Grad

haben. Davon abgesehen ist auch eine Wand­ oder

Flachdachmontage möglich.

Berechnungsmodell.Nun fragen Sie sich bestimmt, in welchen Dimensionen man eine lohnende

Solartherme planen muss. Hier ein Berechnungsbeispiel:

Zur Warmwassererwärmung für einen Vierpersonenhaushalt sind etwa 5 m²

Flachkollektoren mit einem 300­Liter­Speicher erforderlich. Mit dieser An lagen­

größe lassen sich etwa 50 % bis 65 % der jährlichen Energiekosten für

die Warmwasserbereitung einsparen. Die Investitionskosten liegen zwischen

3.500 und 6.000 Euro (inkl. Montage), wenn Sie sich für Flachkollektoren

entscheiden.

Soll zusätzlich die Raumheizung durch eine Solarthermieanlage unterstützt

werden, müssen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ca. 10 bis 18 m²

Kollektorfläche eingeplant werden. Die Energieeinsparungen können bis zu

25 % der Heizungsenergie betragen. Die Preise für kombinierte Solarther­

mieanlagen in dieser Größenordnung liegen bei etwa 9.000 bis 12.000 Euro

(inklusive Montage).

Geschäftsmodell.Die energetische Amortisationszeit einer thermischen Solaranlage (Zeitspanne,

bis die Solaranlage so viel Energie erzeugt hat, wie zu ihrer Herstellung be­

nötigt wurde) beträgt zwischen einem halben und zweieinhalb Jahren. Im Ge­

gensatz dazu verbrauchen konventionelle Systeme für die Bereitstellung einer

bestimmten Menge nutzbarer Energie (Wärme, Strom) immer eine größere

Menge an Primärenergie (Kohle, Erdgas, Erdöl, Uran) und amortisieren sich

daher energetisch nie.

Installationsschema einer Solarthermieanlage1 Flachkollektoren2 Kaltwasserzufuhr3 Warmwasser­Rücklauf4 Brauchwasserspeicher5 Regelung6 Öffentliches Wassernetz (Kaltwasser)7 Warmwasser (zum Verbraucher)

1

2

3

4

5

6

7

Freiraum für Macher.Jetzt sind Sie gerade so schön im Thema und wollen

mal eben schnell was notieren oder ausprobieren?

Prima, genau dafür haben wir hier ein wenig Freiraum

gelassen. Zum Beispiel für Fragen, Telefonnummern,

Ansprechpartner, eine kleine Handzeichnung o. Ä.

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 19| 19Stadtwerke Schwerte – Solarthermie

Page 21: Nicht reden – Machen!

Sonnige Förderungen für Solarthermie.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrol­

le (BAFA) unterstützt die Einrichtung von Solarther­

mieanlagen durch viele Förderprogramme. Voraus­

setzung für die Bezuschussung durch das BAFA sind

bestimmte Mindestkollektorflächen.

Zum Beispiel

Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung

Basis-Förderung der BAFA:

60 Euro je m2 Kollektorfläche, mindestens 410 Euro

für Anlagen zur Warmwasserbereitung (im Neubau:

45 Euro je m2, mindestens 307,50 Euro).

Zum Beispiel

Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserberei-

tung und Heizungsunterstützung

Basis-Förderung der BAFA:

105 Euro je m2 Kollektorfläche für Anlagen zur Hei­

zungsunterstützung, zur Bereitstellung von Prozess­

wärme und zur solaren Kühlung. Anlagen größer 40 m2

in Ein­ oder Zweifamilienhäusern werden ab dem

41 m2 mit 45 Euro je m2 gefördert. (im Neubau:

78,75 Euro je m2, ab dem 41 m2 33,75 Euro je m2).

45 Euro je m2 Kollektorfläche für Erweitungen von

Solaranlagen.

Der Antrag auf Basis­Förderung ist innerhalb von

sechs Monaten nach Betriebsbereitschaft der

Anlage zu stellen.

Zum Beispiel

KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard“

Die KfW­Bank bietet günstige Finanzierungsmodali­

täten und ermöglicht die Finanzierung von bis zu

100 % der Investitionskosten für die Wärme aus

Sonnenenergie.

Zum Beispiel

KfW-Programm „Energieeffizient Sanieren“

Die KfW­Bank bietet günstige Finanzierungsmodali­

täten und ermöglicht die Finanzierung von bis zu

100 % der Investitionskosten oder ggf. besondere

Investitionszuschüsse wie zum Beispiel über

„Energieeffi zient Sanieren – Sonderförderungspro­

gramm 430“.

Weitere Informationen unter: www.kfw.de

Zum Beispiel

Bonusförderung

Abhängig von dem Technologiegrad der Solarthermie­

anlage bestehen weitere Bonusförderungen wie:

• Kesselaustauschbonus

• Kombinationsbonus

• Effizienzbonus

• Bonus für besonders effiziente Solarkollektorpumpen

• Bonus für besonders effiziente Umwälzpumpen

Weitere Informationen unter: www.bafa.de

Zum Beispiel

„UFER“, das Förderprogramm

Ihrer Stadtwerke Schwerte

Einmaliger Investitionskostenzuschuss von 300 Euro

für Anlagen, deren Kollektorfläche eine Größe von

4 m2 bei Flachkollektoren und 2,5 m2 bei Röhrenkol­

lektoren nicht unterschreitet. Der Kollektormindes­

tertrag von 525 kWh/m2a muss nachgewiesen wer­

den. Die Förderung kann nur in Verbindung mit einer

Umstellung auf Erdgas oder einem Erdgasneuan­

schluss gewährt werden.

Weitere Informationen unter:

www.ruhrpower.de/uferprogramm

20 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch20 | Stadtwerke Schwerte – Solarthermie

Page 22: Nicht reden – Machen!

Wärmstens zu empfehlen!

Die Geothermie oder Erdwärme ist

die im zugänglichen Teil der Erd­

kruste gespeicherte Wärme, die als

direkte oder indirekte Energiequelle

genutzt werden kann.

Geothermie

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 21| 21Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 23: Nicht reden – Machen!

22 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch22 | Stadtwerke Schwerte – Geothermie

Die Temperatur im Innern der Erde.

3 °C je 100 m

5.000 °C ab

2.900 km Tiefe

6.000 °C

im Erdkern

Der Boden der Tatsachen ist warm.Der Planet Erde ist ein unglaublicher Energiekoloss. Permanent entweicht das 2,5­Fache des weltweiten Energiebedarfes

ungenutzt ins Weltall. Und trotzdem sind noch immer 99 % der Erde heißer als 1.000 °C. Wobei selbst das letzte Prozent

auch noch mal zu 99 % auf über 100 °C kommt.

Kein Wunder also, dass der Mensch versucht,

diese Energievorräte anzuzapfen. Zumal die Geo­

thermie einen bedeutenden Vorteil mitbringt, da

sie unabhängig von der Tages­ und Jahres­

zeit oder den vorherrschenden Klimabe­

dingungen „rund um die Uhr“ zur

Verfügung steht.

Oberflächen mit Tiefgang.Während die so genannte

Tiefengeothermie ausschließ­

lich zur kommerziellen

Energieerzeugung zum

Einsatz kommt, kann die oberflächennahe Geothermie im ei­

genen Haus oder eben im kleineren Rahmen genutzt werden.

Schon die ersten einhundert Meter der Erdkruste lassen sich

geothermisch ausbeuten, obwohl dort nur Temperaturen von

8 bis 12 °C herrschen. Über eine Wärmepumpe wird bequem die

höhere Temperatur erzeugt, die für eine Wärmeversorgung nötig ist.

Bohren. Verlegen. Gründeln. So lässt sich Erdwärme ernten. Erdwärme lässt sich auf recht unterschiedliche Arten gewinnen und

ins Heizsystem einspeisen. Hilfestellung leistet eigentlich immer eine

Wärmepumpe.

Mehr dazu erfahren Sie gleich im nächsten Kapitel.

>> Infos und Ansprechpartner <<Geothermische Vereinigung e.V.:

www.geothermie.de

Forschungszentrum Jülich GmbH:

www.kfa-juelich.de/ctn

Geologischer Dienst des Landes NRW:

www.gd.nrw.de

Energieagentur NRW:

www.ea-nrw.de

Page 24: Nicht reden – Machen!

Geschlossener Kreislauf

Die Wärmepumpe ist eine Maschine,

die dem Außenbereich die Wärme

entzieht, sie in Heizenergie umwandelt

und diese an das Haus abgibt.

Wärmepumpe

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 23| 23Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 25: Nicht reden – Machen!

24 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch24 | Stadtwerke Schwerte – Wärmepumpe

Gemeinsame Sache.Die Wärmepumpe nutzt als Wärmequellen die Umweltwärme, die sie der Um­

gebungsluft oder dem Erdboden entzieht. Kontinuierlich wird die Umwelt

durch die Sonne aufgeheizt, die Wärme ist in der Luft oder im Grundwasser

gespeichert. Und in tieferen Bodenschichten kann sogar zusätzlich noch die

Erdwärme genutzt werden.

Effektiver Wandlungsprozess.Das Prinzip der Energiegewinnung einer Wärmepumpe lässt sich in etwa mit

dem Prinzip eines Kühlschrankes vergleichen. Jedoch mit anderer Zielset­

zung – denn sie kühlt nicht, sondern heizt.

Während der Kühlschrank seinem Innenraum die Wärme entzieht und

nach außen abgibt, entzieht die Wärmepumpe dem Außenbereich die Wärme

und gibt sie als Heizenergie ab. Dabei erzeugt die Wärmepumpe aus rund 75 %

kostenlos nutzbarer Umweltwärme und nur 25 % Antriebsenergie genau die

Wärme, die man zum Heizen und/oder zur Warmwasserbereitung benötigt.

Sole/Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit Erdwärmesonden.Die Technologie der Sole/Wasser Wärmepumpe ist derzeit sehr beliebt. Nor­

malerweise befinden sich die Sole/Wasser­Wärmepumpen im Haus. Bei be­

engten Platzverhältnissen können entsprechende Geräte auch außen aufge­

stellt werden. Der Flächenbedarf für die Bohrungen ist gering, um ein

Zapfen Sie die Umwelt an.Als Besitzer einer Wärmepumpe können Sie sich bei Nachrichten von steigenden Öl­ und Gaspreisen entspannt zurückleh­

nen. Denn mit Ihrer Wärmepumpe heizen Sie bequem mit der Wärme, die Ihnen die Natur zur Verfügung stellt. Sei es Erd­

wärme, Wärme aus der Luft oder aus dem Grundwasser. Das Ganze ist fast schon unverschämt schonend, umweltfreundlich

und preiswert.

Heiß begehrt: vorhandene Energiequellen.Je nachdem, ob die Umweltwärme aus der Luft, der

Erde oder gemischt verwendet wird, kommen unter­

schiedliche Wärmepumpen zum Einsatz. Außerdem

gibt es mehrere technische Möglichkeiten, um Erd­

wärme zu gewinnen.

Page 26: Nicht reden – Machen!

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 25| 25Stadtwerke Schwerte – Wärmepumpe

1

2

annähernd konstantes Temperaturniveau in der Erde zu nutzen. Es handelt

sich um senkrechte oder schräge Bohrungen von bis zu 100 Meter Tiefe. In

die Bohrungen werden Kunststoffrohre (meist aus PE = Polyethylen) einge­

bracht, die einen geschlossenen Rohrkreislauf bilden, der mit einer Wärme­

trägerflüssigkeit befüllt wird. Die Flüssigkeit besteht normalerweise aus einem

Wasser­Glykol­Gemisch (Sole), um ein Einfrieren zu vermeiden. Beim Durchflie­

ßen der Kunststoffrohre nimmt die Flüssigkeit Wärme (Energie) auf, die dann

mit Hilfe eines Wärmetauschers an die Wärmepumpe abgegeben wird.

Wasser/Wasser-Wärmepumpen in Kombination mit Grundwasser.

Wenn Grundwasser in ausreichender Menge, Temperatur, Qualität und in einer

möglichst geringen Tiefe vorhanden ist, lässt sich in Kombination mit einer

Wasser/Wasser­Wärmepumpe eine wirtschaftliche Beheizung realisieren.

Unter allen Wärmepumpen­Typen erreichen Wasser/Wasser­Wärmepumpen die

besten Leistungszahlen. Grundwasserwärme ist das ganze Jahr über konstant

vorhanden. Ein zusätzlicher Wärmeerzeuger ist nicht erforderlich. Natürlicher

Wärmelieferant ist das Grundwasser, es wird über einen Saugbrunnen bei

konstant 8 bis 12 °C gefördert. Selbst an den kältesten Tagen des Jahres lie­

gen die Temperaturen dieser Wärmequelle konstant bei rund 10 °C. Ein Teil

der Wärme geht in den Wärmetauscher und damit in den Kältekreislauf der

Wärmepumpe. Das abgekühlte Wasser nimmt dann ein Schluckbrunnen nach

dem Systemdurchlauf wieder auf.

Manche Entscheidungshilfen rechnen sich in jeder Beziehung.Informieren Sie sich gründlich, wenn Sie den Einbau

einer Wärmepumpe planen, denn die alternative

Energiegewinnung wird durch viele Programme un­

terstützt und gefördert.

Zum Beispiel

BAFA-Förderung

(Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)

Für Bestandsbauten werden höhere Fördersätze ge­

währt, weil hier ein vergleichsweise höherer Aufwand

erforderlich ist, um eine effiziente Einbindung von

Wärmepumpen in das Gebäudesystem zu realisieren.

Die anrechenbaren Nettoinvestitionskosten setzen

sich aus allen Kosten zusammen, die die Wärme­

pumpe betreffen. Dazu zählen die Kosten für die

Anlagenplanung, die Bohrung, das Material (Wärme­

pumpenaggregat, Anschlussmaterial und ggf. Puf­

ferspeicher) sowie die Montage. Die Förderung erfolgt

gemäß der Jahresarbeitszahl (JAZ) der technischen

Anlage. Die JAZ beschreibt das Verhältnis zwischen

eingesetzter Strommenge und abgegebener Wärme­

menge. Grundsätzlich werden die Förderbeträge für

jede Wohnsituation individuell berechnet und können

mit verschiedenen Boni­Systemen verbunden werden.

Weitere Informationen unter: www.bafa.de

1 Schluckbrunnen 2 Saugbrunnen

Page 27: Nicht reden – Machen!

26 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch26 | Stadtwerke Schwerte – Wärmepumpe

Gegen den Strom: Gegenargumente.Der Nachteil dieser Wärmequelle ist allerdings der hohe Planungsaufwand

und ein verhältnismäßig großer Anteil von Hilfsenergie (Strom) für die Was­

serpumpen. Aber für größere Objekte mit einem hohen Heiz­ und Kühlbedarf

kann sich diese Wasser/Wasser­Lösung durchaus rechnen.

Sole/Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit Erdwärmekollektoren.Auch hier ist eine Wärmepumpe erforderlich, um dem Heizungssystem die in

der Erde gespeicherte Wärme zuzuführen. Die Erdkollektoren werden meist

aus Kunststoffrohren gefertigt, die etwa 1,5 Meter tief und horizontal in das

Erdreich eingebracht werden.

Durch die Rohre wird ein Wärmeträger gepumpt, der die Erdwärme aufnimmt.

Im geschlossenen Kreislauf gelangt sie dann zurück zur Wärmepumpe, um

von dort aus das Heizungssystem mit warmem Wasser zu versorgen. Wie hoch

die Wärmeleistung ist, hängt sehr stark von der Beschaffenheit des Erdbodens

ab. Trockene, luftige Böden bringen keine so große Wärmeleistung, während

feuchte Böden mit einem spezifischen Grundwasseranteil sehr ergiebig sind.

Luft/Wasser-Wärmepumpen.Bei dieser Variante geht es darum, der Außenluft effektiv Wärme zu entzie­

hen, die dann auf eine Temperatur gebracht wird, die zum Heizen oder für

Brauchwasser erforderlich ist. Die Systeme können gleichermaßen im Neubau

oder im Bestand eingesetzt werden. Für diese Art der „Wärmebeschaffung“

ist der Aufwand nur gering, denn die Luft wird einfach angesaugt. Aus die­

sem Grund ist die Anschaffung in den meisten Fällen preiswerter als bei an­

deren Wärmepumpen­Typen.

Kennzahlen durchschauen.Die wichtigsten Kennzahlen einer Wärmepumpe sind

die Leistungszahl und die Jahresarbeitszahl. Die

Leistungszahl zeigt das Verhältnis zwischen der Wär­

meleistung der Pumpe und der Energie, die aufge­

nommen wird, an. Elektro­Wärmepumpen neuerer

Bauart erzielen Leistungszahlen zwischen 3,5 und

5,5. Pro kWh Strom werden also 3,5 bis 5,5 kWh

Heizwärme erzeugt. Die Leistungszahl vernachlässigt

allerdings den Energieverbrauch der elektrischen

Hilfsaggregate, die zusätzlich nötig sind, um die

Wärme nutzbar zu machen.

Der Energieverbrauch von zum Beispiel einer Hei­

zungsumwälzungspumpe oder der Grundwasser­För­

derpumpe muss noch dazugerechnet werden.

Die wesentliche Aussage zum Wirkungsgrad einer

Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie be­

zeichnet über ein Jahr hinweg das Verhältnis zwi­

schen eingesetzter Strommenge und abgegebener

Wärmemenge.

In der Praxis erreichen zum Beispiel Luft/Wasser­

Wärmepumpen Werte von 2 bis 4, moderne Luft/

Wasser­Wärmepumpen sollten eine Jahresarbeitszahl

von mindestens 3,5 ausweisen.

Page 28: Nicht reden – Machen!

Stadtwerke Schwerte Umweltbuch | 27| 27Stadtwerke Schwerte – Wärmepumpe

Drinnen und draußen.Luft/Wasser­Wärmepumpen können innen und außen aufgestellt werden. In

beiden Fällen wird die angesaugte Umgebungsluft an einem Wärmetauscher

vorbeigeleitet, der Teil des Kältekreislaufes der Wärmepumpe ist.

Die Räume werden mit einer konventionellen, von Wasser durchströmten Ra­

diatoren oder Fußbodenheizung beheizt. Erst bei Außentemperaturen von

etwa minus 7 °C benötigen zeitgemäße Luft/Wasser­Wärmepumpen eine Zu­

satzheizung. Das sind dann in der Regel Elektroheizungen. Allerdings kommt

so etwas in mitteleuropäischen Breiten nur an wenigen Tagen im Jahr vor.

Luft/Luft-Wärmepumpen.Bei der Luft/Luft­Wärmepumpe ist die Luft nicht nur die Energiequelle, son­

dern auch der Wärmeträger. Damit ist diese Form der Energiegewinnung ei­

gentlich ein Lüftungssystem und wird deshalb oft als Lüftungswärmepumpe

geführt.

Die Luft/Luft­Wärmepumpe wird häufig in Niedrigenergie­ und Passivhäusern

eingesetzt. Verbrauchte, mit Feuchtigkeit belastete Raumluft wird gegen fri­

sche, sauerstoffreiche Außenluft ausgetauscht. Dabei wird ein möglichst großer

Energieanteil aus der erwärmten Gebäudeabluft zurückgewonnen, bevor sie

ins Freie entweicht. Gleichzeitig wird dem Haus durch Außenluftventile

Frischluft zugeführt.

Internes Austauschprogramm.Die warme Wohnungsluft wird in das Ventilationssystem gesaugt und zum Ver­

dampfer der Wärmepumpe geführt. Dabei wird die wertvolle Energie an den

Verdampfer abgegeben, anschließend kann die „ausgepowerte“ Wohnungsluft

ins Freie geleitet werden. Jetzt der Umwandlungsprozess: Im Verdampfer ver­

setzt die freigewordene Energie das Kältemittel in einen gasförmigen Zustand.

Gaswärmepumpe.Die Entwicklung von Gaswärmepumpen für das Ein­ und Zweifamilienhaus

nimmt immer mehr Fahrt auf. In Labortests und Feldversuchen werden zur­

zeit erste Geräte im Wirkbetrieb getestet.

Und noch mehr Entscheidungshilfen. Zum Beispiel

KfW-Programm „Erneuerbare Energien – Standard“

Die KfW­Bank bietet günstige Finanzierungsmoda­

litäten und ermöglicht die Finanzierung von bis zu

100 % der Investitionskosten.

Weitere Informationen unter: www.kfw.de

Zum Beispiel

UFER-Förderprogramm

Umstellung von Öl­/Nachtspeicherheizung auf

Wärmepumpe.

Förderung bei Umstellung von Nachtspeicher auf

Wärmepumpe: Die Stadtwerke Schwerte übernehmen

wie bei der Umstellung von Nachtspeicher auf Erd­

gas die Entsorgungskosten.

Förderung bei Umstellung von Öl auf Wärmepumpe:

Die Stadtwerke Schwerte übernehmen wie bei der

Umstellung von Öl auf Gas die Entsorgungskosten.

Für beide gilt: Die Wärmepumpe muss folgende

Mindest­Jahresarbeitszahlen aufweisen.

Neubau:

• 4,0 bei Sole/Wasser­WP und Wasser/Wasser­WP

• 3,5 bei Luft/Wasser­WP

Gebäudebestand:

• 3,7 bei Sole/Wasser­WP und Wasser/Wasser­WP

• 3,3 bei Luft/Wasser­WP

Weitere informationen unter:

www.ruhrpower.de/uferprogramm

Page 29: Nicht reden – Machen!

Bringt’s gleich zweifach

Vereinfacht ausgedrückt, wird

hier der Brennstoff gleichzeitig

zur Gewinnung von Wärme und

Strom genutzt.

Kraft-Wärme-Kopplung

28 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 30: Nicht reden – Machen!

Idealmaße mit Idealwerten.Das Spektrum der elektrischen und thermischen Leistung von KWK­Anlagen reicht von wenigen Kilowatt bis zu mehreren

hundert Megawatt. Seit ungefähr zehn Jahren kommen zunehmend etwa waschmaschinengroße Geräte auf den Markt.

Diese Klein­ und Mini­Blockheizkraftwerke (BHKW) haben genau das richtige

Format und genau das richtige Leistungsvolumen für den Einsatz in Mehrfa­

milienhäusern, Wohngebäuden, Schulen, Hotels und kleineren Gewerbebe­

trieben. Da Strom und Wärme dezentral dort erzeugt werden, wo sie auch ge­

nutzt werden, treten nur minimale Übertragungsverluste auf.

Kleine Energiequelle fürs gute Wohlfühlklima.Mini­Blockheizkraftwerke sind also kompakte, anschlussfertige Kraft­Wärme­

Kopplungs­Anlagen. Die heißen so, weil hier mehrere Maschinen in einem

Block montiert sind. Da gibt es den Motor, den Generator zur Stromerzeugung

und die Wärmetauscher zur Auskopplung der Nutzwärme.

Alles zusammen ergibt dann einschließlich der Systemsteuerung eine kom­

pakte BHKW­Einheit. Gefertigt werden sie industriell als Seriengeräte, die am

Aufstellort von einem Handwerker im Handumdrehen angeschlossen werden.

Direktübertragung.Mini­Blockheizkraftwerke decken in der Wärmeversorgung die Grundlast des

Wärmebedarfs bequem ab. Sie werden direkt an die Wärmeverteilungsnetze

angeschlossen und arbeiten oftmals parallel zu konventionellen Heizungsan­

lagen. Der erzeugte Strom wird entweder im Objekt selbst genutzt oder ins

öffentliche Elektrizitätsnetz eingespeist.

Für BHKW sind Verbrennungsmotoren wie Otto­Erdgas­Motoren oder auch

Dieselmotoren am weitesten verbreitet.

Klein, kleiner, mikro.Die Entwicklung so genannter Mikro­BHKW ist schwer im Kommen. Bei diesen

Geräten beginnt die Leistung bereits bei 0,3 kW und die thermische Leistung

bei 4 kW. Darüber können sich besonders die Besitzer von Ein­ und Zweifami­

lienhäusern freuen. Als kritisch für die Wirtschaftlichkeit der Mikro­BHKW­

Anlagen könnte sich momentan noch die geringe Anzahl an Vollbenutzungs­

stunden auswirken. Wer in den vollen Genuss der Förderprogramme kommen

will, muss bis zu 5.000 Vollbenutzungsstunden nachweisen.

Gut zu wissen:Ideale Voraussetzungen für den Betrieb von Mini­

Blockheizkraftwerken sind:

• möglichst gleichzeitiger Bedarf an Wärme

und Strom

• möglichst viele Vollbenutzungsstunden

(Betriebsstunden)

• möglichst hohe Nutzung des erzeugten Stroms

| 29Stadtwerke Schwerte – Kraft­Wärme­Kopplung

Page 31: Nicht reden – Machen!

Ganz schön technisch.Vielleicht interessieren Sie sich ja ein wenig für technische Details und Zu­

sammenhänge, dann sind Sie hier richtig. Wie Sie bereits erfahren haben,

werden Strom und Wärme dezentral erzeugt und damit dort, wo sie genutzt

werden. Die Folge: Die Übertragungsverluste sind minimal. Weil die Abwärme

aus dem Mini­BHKW fast ausschließlich zu Heizungszwecken verwendet wird,

unterliegt die Nutzung der Abwärme saisonalen Schwankungen. Das ist nicht

besonders gut, deshalb wurden leistungsmodulierende Anlagen konzipiert.

Ausgehend vom Wärmebedarf wird dabei die Leistung des BHKW angepasst.

Da der modulierende Betrieb eines BHKW dessen Leistung und Lebensdauer

vermindert, sollte dennoch ein möglichst gleichmäßiger Betrieb der Anlage

angestrebt werden. Dies kann beispielsweise durch einen Pufferspeicher ge­

schehen, der die Abwärme des BHKW quasi zwischenlagern kann. Über die

stufenlose Anpassung der Motordrehzahl arbeitet das Gerät immer mit dem

optimalen Wirkungsgrad und ermöglicht so deutlich längere Betriebszeiten.

- Heizungsaustausch/ Haus-Komplettsanierung -

Sie beantragen ein Darlehen oder einen Zuschuss

über das Programm „Energieeffizient Sanieren“. Wei­

tere Infos unter: www.kfw.de.

Zum Beispiel BAFA-Förderung

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle

(BAFA) fördert Mini­Blockheizkraftwerke bis 50 kW/el.

Die Fördersumme ist bei Kleinst­BHKW bis zu 4 kWh

Leistung am höchsten (Richtwert: 1.550 Euro pro kW).

Zur Basisförderung kommt noch ein Bonus für Anla­

gen mit besonders geringem Schadstoffausstoß hinzu.

Voraussetzung für die Förderung: Die Anlage muss

mindestens 5.000 Vollbenutzungsstunden im Jahr

aufweisen. Weitere Infos unter: www.bafa.de.

Zum Beispiel Förderung durch Stromverkauf

Der Preis, den Sie mit Ihrem BHKW­Strom erzielen,

richtet sich nach dem Brennstoff, den Sie zum An­

trieb benötigen. Beim Betrieb mit Heizöl oder Erdgas

wird nach dem Kraft­Wärme­Kopplungs­Gesetz

(KWK­Gesetz) vergütet, beim Betrieb mit Biomasse

wie Pflanzenöl, Bioethanol, Biogas oder Pellets nach

dem Erneuerbare­Energien­Gesetz (EEG).

• Einspeisevergütung nach KWK­Gesetz

• ggf. KWK­Bonus

• Erstattung des EEX­Baseload­Preises für die Abnahme

des eingespeisten Stroms durch den Netzbetreiber

• Erstattung „vermiedener Netzkosten“ durch den

Netzbetreiber

• Ggf. Erstattung der Mineralölsteuer/Stromsteuer,

maßgeblich vom Wirkungsgrad der technischen

Anlage abhängig.

• Ggf. Einspeisevergütung nach Erneuerbare­

Energien­Gesetz (EEG)

• Ggf. Nawaro­Bonus

• Ggf. Technologie­Bonus

Die Vergütungs­ und Boni­Regelungen hängen

maßgeblich von den technischen Eigenschaften

des BHKW ab. Weitere Infos unter: www.bkwk.de

(Bundesverband Kraft­Wärme­Kopplung e.V.)

www.stromerzeugende-heizung.de (ASUE e.V.).

Der Kopf nickt schon?

Dann wird jetzt noch der Geldbeutel überzeugt:

Fördermittel ohne Ende.

Zum Beispiel KfW-Förderung

Für den Einbau von Kraft­Wärme­Kopplungs­Anlagen

kommen verschiedene KfW­Programme in Frage:

- Neubau -

Sie beantragen über das Erneuerbare­Energien­Pro­

gramm einen zinsgünstigen Kredit mit fester Laufzeit

und tilgungsfreien Anlaufjahren. Voraussetzung: Der

erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.

Die KfW finanziert die Netto­Investitionskosten zu

100 %. Die Förderung ist kombinierbar mit ande­

ren Mitteln.

30 | Stadtwerke Schwerte – Kraft­Wärme­Kopplung

Page 32: Nicht reden – Machen!

Erfrischende Bewegung!

Bei Windenergie handelt es sich

um die kinetische Energie der

bewegten Luftmassen der Atmo­

sphäre. Getriebe und Generatoren

wandeln den Wind in Strom um.

Windkraft

| 31Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 33: Nicht reden – Machen!

Woher der Wind weht.Der Rohstoff Wind ist wie Sonnenlicht, Wasserkraft oder Biomasse eine erneuerbare Energiequelle und steht daher uner­

schöpflich zur Verfügung. Windkraft verringert die Abhängigkeit von Stromimporten und stärkt die Regionalwirtschaft.

Wind ist wie Wasser oder Holz eine Energiequelle, die

vor allem im ländlichen Raum genutzt werden kann.

Windkraftanlagen stoßen während ihres Betriebes we­

der Treibhausgase aus noch brauchen sie die Zufuhr von

Brennstoffen. Was an Energie für Bau, Betrieb und Demonta­

ge einer Windkraftanlage eingesetzt werden muss, hat sie schon in

kurzer Zeit wieder produziert.

Klein, mittel, groß. Frische Brise von privat bis offshore.Man unterscheidet bei der Gewinnung von Strom durch Wind zwischen

Kleinanlagen, Windparks und Offshore­Anlagen, die vor der Küste im

Meer installiert sind. In Deutschland sind derzeit 20.000 große und

geschätzte 5.000 kleine Windkraftanlagen in Betrieb.

Kleinwindkraftanlagen.Immer mehr Privatleute und Landwirte nutzen den kostenlosen Rohstoff Wind,

indem sie Kleinwindanlagen auf ihren Höfen, Dächern, Wochenendhäuschen

oder Booten installieren. Gerade in kühlen, windigen Regionen ist das eine

echte Alternative oder auch Ergänzung zum Solardach oder eine Ergänzung

zum herkömmlichen Hausanschluss. Privatleute tragen so ihren Teil zum

Ausbau erneuerbarer Energien bei und senken zugleich ihre Stromrechnung

durch eigenen, CO2­frei erzeugten Windstrom.

Auswahlverfahren.Wer sich mit der Anschaffung einer kleinen Windkraftanlage befasst, muss

sich zunächst durch ein weit gefächertes Angebot kämpfen. Je transpa­

renter die Angaben der Hersteller und je mehr Erfahrungsberichte zu

finden sind, desto besser. Allerdings hängt die tatsächliche Leis­

tung einer Anlage vom Standort ab. Experten empfehlen deshalb,

zuallererst die Windverhältnisse vor Ort zu klären. Die Leis­

tungsspanne kleiner Windkraftanlagen liegt in etwa zwischen

einem und 50 kW. Der Aufbau erfolgt in der Regel auf abge­

spannten und kippbaren Masten (Stahlrohr oder Gitterrohr).

Dabei können verschiedene Rotorprinzipien (vertikal oder

horizontal) für die Stromerzeugung verwendet werden.

32 | Stadtwerke Schwerte – Windkraft

Page 34: Nicht reden – Machen!

Windparks.Die Landschaftsbilder mit den überdimensionalen

Windrädern erinnern von weitem an die Kindheit, aus der Nähe begreift man

rasch, dass diese Windriesen energetisch einiges bewegen. Windpark wird de­

finiert als räumliche Ansammlung von Windenergieanlagen.

Man unterscheidet „gewachsene“ Windparks, wo nacheinander mehrere An lagen

hinzukommen, „geplante“ Windparks, die von vornherein als Ansammlungen

errichtet wurden, und behördlich ausgewiesene Flächen, bei denen versucht

wird, die Anlagen in bestimmten Regionen zu konzentrieren, um das restliche

Landschaftsbild zu entlasten. Wer vor Ort keinen Windpark hat, kann sich

trotzdem über den Erwerb von Anteilen/Aktien am Windgeschäft beteiligen.

Rendite-Tipp: grüne Papiere.Für viele Windkraftanlagen oder Offshore­Projekte

werden Beteiligungen ausgeschrieben.

Diese Aktien sind und bleiben im Aufwind, mehr

Infomationen finden Sie zum Beispiel unter:

www.wind-energie.de

(Bundesverband Windenergie e.V.)

www.offshore-wind.de

(dena)

Der Motor des Windes.

Wind entsteht durch Temperaturdifferenzen. Die Ge­

biete entlang dem Äquator werden von der Sonne

stärker erwärmt als der Rest der Erde. Warme Luft

ist leichter als kalte Luft und steigt deswegen bis in

eine Höhe von ungefähr 10 km auf, um sich dann

nach Norden und Süden auszubreiten.

Wenn sich die Erde nicht drehen würde, dann käme

die Luft einfach am Nordpol an, würde absinken und

zum Äquator zurückkehren.

| 33Stadtwerke Schwerte – Windkraft

Onshore­Windpark

Offhore­Windpark

Page 35: Nicht reden – Machen!

Offshore-Windenergie.Die Nutzung von Windkraftanlagen im Meer wird als Offshore­Windenergie

bezeichnet. Die Entwicklung dieser Technologien ermöglicht den Einsatz

großer Windkraftanlagen, die auf extrem gute Leistungen kommen können.

So ging im Juli 2009 die Windkraftanlage London Array mit unglaublichen

630 Megawatt (MW) ans Netz. Der Strom aus Offshore­Windanlagen kann

also einen erheblichen Beitrag zur Stromerzeugung leisten. Hohe Windge­

schwindigkeiten vor den Küsten ermöglichen die Errichtung sehr leistungs­

starker Windparks und begünstigen die Perspektive auf hohe Energieerträge.

Ganz schön windig. Gegenargumente.Aber es gibt nicht nur Befürworter solcher Anlagen, vor allem die Gegen­

argumente zu den Windparks nehmen zu: Beeiträchtigung der Landschaft

und Tierwelt, Licht­und­Schatten­Effekt (Diskoeffekt), Ruhestörung, so die

Haupt vorwürfe. Nicht immer ganz zu Unrecht, entscheidend ist eine allge­

meinverträgliche Planung. Im Übrigen werden die langsam laufenden Drei­

flügler inzwischen viel eher akzeptiert, weil sie mehr Ruhe ausstrahlen als die

hektischen Zweiflügler.

Genehmigt: freie Sicht vom Amt.Grundsätzlich sind Windkraftanlagen genehmigungspflichtig, die Zuständig­

keit liegt bei den Gemeinden und Kommunen, die geeignete Flächen für die

Errichtung von Windparks ausweisen. Die gesetzlichen Vorschriften definieren

exakt, wie Schallentwicklung und Schattenwurf zu sein haben, welche Stand­

orte also überhaupt in Frage kommen. Und da wird die Nähe zu Wohngebieten

konsequent ausgeschlossen. Genauso wenig ist es erlaubt, in Natur­ und

Landschaftsschutzgebieten Windanlagen aufzubauen.

Abrechnung: Geschäfte mit Rückenwind.Die Kosten pro Kilowatt Leistung belaufen sich bei kleinen Windkraftanlagen

auf etwa 3.000 Euro. Favorisiert wird die Eigennutzung des erzeugten Stroms,

da sich die Höhe der gesetzlichen Einspeisevergütung an Großwindanlagen

(Windparks) orientiert. Für Anlagen, die 2009 ans Netz gehen, beläuft sich die

Einspeisevergütung in den ersten fünf Jahren auf 9,7 ct/kWh, in den folgen­

den 15 Jahren auf 5,02 ct/kWh.

Zukunftsenergie: Erstattung.Gemäß § 29 EEG 2009

Anfangsvergütung: 9,20 ct/kWh

(in den ersten fünf Jahren ab der Inbetriebnahme

der Anlage)

Grundvergütung: 5,02 ct/kWh

Für die Inbetriebnahme in den Folgejahren wird eine

Degression bei der Einspeisevergütung von 1 % p. a.

zugrunde gelegt.

www.windfinder.com | www.wind-energie.de

www.windinformation.de | www.kfw-foerderbank.de

34 | Stadtwerke Schwerte – Windkraft

Page 36: Nicht reden – Machen!

Volle Leistung, null Risiko

Contracting ermöglicht mehr Effizienz

bei der Erzeugung, Nutzung und

Umwandlung von regenerativen

Energien. Ohne eigene Investitionen

und gegen eine Service­Pauschale.

Contracting

| 35Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 37: Nicht reden – Machen!

Wer alles will, braucht einen Sponsor.Die Idee beim Contracting ist, dass ein Investor zum Beispiel dafür sorgt, dass Sie zu Hause eine höchst moderne und

effektive Heizungsanlage bekommen, die Sie sich normalerweise nicht kaufen würden. Denn so eine neue Heizung

verschlingt Ihr Bares, das Sie vielleicht lieber in den Urlaub stecken oder für ein Elektroauto investieren möchten.

Der Contracting­Geber finanziert Ihnen also die Heizungsanlage, stellt sie

bei Ihnen auf und übernimmt die Wartung. Das kostet Sie, den Contracting­

Nehmer, eine Art Leasing­ oder Service­Pauschale. Contracting­Dienstleistun­

gen werden unter anderem von Heizanlagen­Herstellern, Dienstleistern der

Energietechnik und Handwerksbetrieben angeboten. Als Ansprechpartner in

Schwerte liegen die Stadtwerke am nächsten.

Wie viel Contracting darf’s denn sein?Die gesetzlichen Rahmenbedingungen haben sich verschärft. Die Rede ist

von Energieeffizienz, Energiesparen und dem vermehrten Einsatz regenerati­

ver Energie. Daraus resultieren Investitionen, die bei Privatleuten unter Um­

ständen einfach zu viel Kapital binden würden. Genau hier setzt Contracting

mit verschiedenen Dienstleistungsmodellen an. Gleichzeitig erfolgt durch die

Zusammenarbeit mit dem Contracting­Geber eine Bündelung von mehreren

Teilleistungen. Als Contracting­Nehmer haben Sie nur noch einen Ansprech­

partner für Betrieb, Instandhaltung und Energiebezug.

a) Anlagen-Contracting.Diese Variante ist aktuell am weitesten verbreitet. Es geht ganz klar um die

Erneuerung bzw. Erstinstallation von energietechnischen Erzeugungsanlagen

wie zum Beispiel einer Heizungsanlage oder einem Mini­Blockheizkraftwerk.

In diesem Fall könnte der Contracting­Geber die Planung, Finanzierung, Er­

richtung, den Betrieb inkl. der Instandhaltung sowie den Energiebezug auf

eigenes Risiko übernehmen. Der Leistungsumfang wird individuell verhandelt.

Motivation für den Contracting­Nehmer sind meist fehlendes Eigenkapital und

der Wunsch nach einem „Rundum­sorglos­Service­Paket“.

b) Einspar-Contracting.Es geht um die ganzheitliche Optimierung der vorhandenen Gebäudetechnik.

Leitgedanke dieser Variante ist die garantierte Ergebnisverbesserung im Hin­

blick auf Wirtschaftlichkeit und Energieeinsparung. Als Grundlage für die

Refinanzierung der Investition werden die eingesparten Energiekosten einge­

setzt. Das ist im Prinzip ein simpler Vorher­Nachher­Vergleich. Wird die ver­

trag lich vereinbarte Einsparung nicht erreicht, so geht der Verlust ausschließlich

zu Lasten des Contracting­Gebers.

36 | Stadtwerke Schwerte – Contracting

Page 38: Nicht reden – Machen!

Bei Einspar­Contracting verdienen Sie entweder von Anfang an mit oder am

Ende der vertraglichen Laufzeit alles auf einmal.

Zahltag.Entweder ist der Contracting­Nehmer ab Vertragsbeginn kontinuierlich an

den finanziellen Einsparungen beteiligt. Oder die gesamten wirtschaftlichen

Vorteile wirken sich auf einmal aus. Das wäre dann nach der vertraglichen

Laufzeit, die in der Regel fünf bis zwölf Jahren liegt. Einer gewinnt jedenfalls

immer sofort und für alle Ewigkeit: die Umwelt.

c) Betriebsführungs-Contracting.Hier geht es um die Umsetzung technischer Dienstleistungen durch einen

Contracting­Geber. Damit wird ein sicherer, wirtschaftlicher und umwelt­

schonender Betrieb der technischen Anlagen gewährleistet. Ziel ist die Be­

triebskostenoptimierung der Anlage. Der Leistungsumfang des Contracting­

Gebers umfasst also den kompletten Betrieb mit Bedienung, Überwachung,

Störungsbehebung und sämtliche Instandhaltungsmaßnahmen wie Inspektion

und Wartung.

Extraportion.Außer für die Lieferung von Wärme wird Contracting auch für Kälte, Dampf,

Druckluft und Strom angeboten. Die Vertragslaufzeiten betragen im Normal­

fall etwa 10 bis 15 Jahre. Häufig sind die Investitionen bereits innerhalb die­

ser Zeit schon ausgeglichen.

Einfach dreifach profitieren.Erstens wird Ihr Kapital geschont, denn der Contrac­

ting­Geber übernimmt Investition & Co. Zweitens

können Sie sich ggf. über das UFER­Förderprogramm

der Stadtwerke Schwerte sogar Zuschüsse sichern.

Und drittens würde die Umwelt vor Freude am liebs­

ten in die Hände klatschen.

Hier geht’s zur UFER-Förderung:

Dieses Förderprogramm der Stadtwerke Schwerte

wurde entwickelt, um den Schwerter Bürgern um­

weltschonendere Energien näherzubringen und sie

zu motivieren, selbst aktiv zu werden.

UFER steht für:

• Unterstützung des CO2­Minderungskonzeptes

der Stadt Schwerte

• Förderung regenerativer Energien

• Erweiterung der Erdgas­ und Nahwärmeversorgung

• Rationelle Energieanwendung

Je nach Maßnahme können die Förderungen

sehr unterschiedlich aussehen. Mehr dazu unter:

www.ruhrpower.de/uferprogramm.

Energiekosten(Euro/Jahr)

Energiekosten ohne Contracting

Energiekosten mit Contracting

Zeitpunkt derUmweltentlastung

Zeitpunkt derKostenentlastung

Laufzeit(Jahre)0

Investition durch den Contracter

5–12Übergabe anden Kunden

Vertragslaufzeit

| 37Stadtwerke Schwerte – Contracting

Page 39: Nicht reden – Machen!

Endlich mal was Neues:

Einige bekannte, aber vor allem

höchst interessante Informationen

zum Thema Energieverbrauch und

Energiesparen.

Machertipps

38 | Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Page 40: Nicht reden – Machen!

Energiespartipps.Energiespartipps gibt es ja mittlerweile an jeder Ecke – wie langweilig. Lieber duschen statt baden, Licht aus, sobald Sie das

Zimmer verlassen, Waschmaschine erst anstellen, wenn sie wirklich voll ist, Kühlschrank schnell wieder schließen, je größer

der Fernseher, desto höher der Stromverbrauch, Gastherme regelmäßig warten lassen und, und, und.

Nur komisch, dass trotzdem so wenige Menschen davon Ge­

brauch machen. Geschäftig und nervös geht es immer An­

fang des Jahres zu. Genau, dann kommen die Jahresver­

brauchsabrechnungen ins Haus. „Das kann doch gar nicht sein,

wir sind doch nie zu Hause, das messen wir jetzt mal nach.“

Das sind die Monate, in denen die unbestech­

lichen Messgeräte regelmäßig ausgeliehen

werden. Ihre Stadtwerke Schwerte möch­

ten Sie einladen auf die Internetseite,

dort gibt es die Energiespar­Broschüre zum

Downloaden unter www.ruhrpower.de und ab

2010 den online­Energieberater.

Jetzt für Sie ein paar Energieinformationen, die nicht

ganz so abgenudelt, dafür umso interessanter und ver­

blüffender sind.

Wechselwirkung: Neugeräte bringen Sparfreude.Sobald ein Großgerät wie Spülmaschine, Waschma­

schine oder Wäschetrockner hinüber ist, wird es teuer.

Falsch! Denn auf lange Sicht sparen Sie durch die An­

schaffung eines energieeffizienten Gerätes erst Strom

und anschließend Geld. Vorausgesetzt, Sie entscheiden

sich für ein Gerät der neuesten Generation. Moderne

Elektrogeräte haben ja eine Effizienzklasse, die Ihnen

direkt sagt, wie sparsam das neue „Familienmitglied“

ist. Aber Vorsicht: Manch eine Effizienzklasse macht

einfach keinen Sinn, weil sie längst überholt ist.

Sprechen Sie EU-Label?Das EU­Label ist eine feine Sache. Vorausgesetzt,

man weiß, was es dem Kunden beim Neukauf von

Haushaltsgeräten mit seinen Effizienz­

klassen von A bis G sagen will. Es in­

formiert einerseits über den Energie­

verbrauch und je nach Gerät über

zusätzliche Eigenschaften wie Wasser­

verbrauch oder Lautstärke. Die Zusam­

menfassung dieser Leistungsmerk­

male in Effizienzklassen ermög licht

die Vergleichbarkeit der Geräte.

Wo A draufsteht, ist schon

mal ein niedriger Energie­

verbrauch drin, während bei

G ein überdurchschnittlich

hoher Verbrauch zu erwarten ist.

Saubere Haushaltsführung.Waschmaschinen und Geschirrspüler so­

wie Kühl­ und Gefriergeräte sollten eigent­

lich nur in oder besser noch über Effizienz­

klasse B gekauft werden. Entscheiden Sie

sich also mindestens für ein A­Gerät. Und

wenn Sie davon mehrere zur Auswahl haben,

vergleichen Sie sehr kritisch und in Ruhe je­

den angegebenen Energieverbrauchswert, den

Sie auf dem EU­Label finden. Bei Kühl­

und Gefriergeräten sind im März 2004

bundesweit zwei neue Energieeffi­

| 39Stadtwerke Schwerte – Energiespartipps

Page 41: Nicht reden – Machen!

zienzklassen eingeführt worden. Die Kategorien A+ und A++

gelten derzeit als die absoluten Energieknauser, weil sie mit

besonders wenig Strom auskommen.

Geizen Sie mit jedem Watt.Für die einzelnen Segmente an Haushaltsgeräten gibt es sehr

anschauliche Anforderungsprofile. Damit Sie wissen, was Sie

von Ihrem neuen Haushaltsgerät erwarten können, schauen

Sie auf der Internetseite www.stromeffizienz.de unter dem

Suchwort EU­Label nach.

Quasi um die Ecke gibt’s auch schon den Energiedurchblick

bei Haushaltsgeräten. Im Kundenzentrum Ihrer Stadtwerke

Schwerte bekommen Sie die Broschüre „Besonders sparsame

Haushaltsgeräte“. Die hat die Energieagentur herausgege­

ben und macht Sie richtig schlau, bevor Sie sich für ein

neues Gerät entscheiden.

Wer A sagt, meint hoffentlich A++.Beispielsweise gilt A bei Kühl­ und Gefriergeräten bereits

als dritte Wahl, denn es gibt die wesentlich bessere Klasse

A++. Ein richtiges Energiespargerät beginnt bei rund 400

Euro. Wenn Sie das

mal gegenrechnen, kön­

nen Sie im Vergleich zu ei­

nem zehn Jahre alten Gerät

pro Jahr 360 kWh oder 70 Euro

sparen. Und der Umwelt er­

spart das saubere 220 kg

CO2 jährlich.

Informationen: nicht glauben, wissen.Es gibt einen praktischen

Energiekostenrechner

vom Bundesverband

Technik (BVT) des Einzel­

handels, der ursprünglich

für den Handel gedacht

war. Dieses kleine Pro­

gramm berechnet die

mögliche Ersparnis beim

Kauf eines Neugerätes.

Drei unterschiedliche Berechnungs­

grundlagen stehen zur Wahl: Der Basisrechner

ist universell einsetzbar, bspw. für Kühl­ und Gefriergeräte.

Dann gibt’s die Version für TV­/Video­/Audio­Geräte.

Hier kommen Kriterien wie tägliche Nutzungsdauer und un­

terschiedliche Verbrauchswerte im Betrieb hinzu, außerdem

der Stand­by­Modus. Dann steht eine dritte Version zur Ver­

fügung, die den Verbrauch eines Durchschnittshaushaltes

zugrunde legt, und zwar für Wasch­ und Spülmaschinen oder

Wäschetrockner. Den Energiekostenrechner finden Sie auf

der Internetseite des BVT unter www.bvt-ev.de (BVT =

Bundesverband Technik des Einzelhandels e.v.) kostenlos

zum Download.

40 | Stadtwerke Schwerte – Energiespartipps

Neue Klassen-Gesellschaft in Sicht.Im Januar 2011 wird ein neues Energieetikett eingeführt. Es macht sehr

deutlich, wie viel Energie mehr durch hocheffiziente Kühl­ und Gefriergeräte

eingespart werden kann. Als Grundwert wird die bekannte Effizienzklasse A

angesetzt. Die Skala erweitert sich nach oben durch eine Prozentsparzahl, die

neuen Klassen lauten dann: „A­20 %“, „A­40 %“ und „A­60 %“. Von diesen

Labels profitieren engagierte Hersteller genauso wie motivierte Verbraucher. Die

Nachfrage in Richtung Energiespargeräte lässt sich am besten steigern, wenn

der technische Fortschritt klar sichtbar ist, so die Meinung der Hersteller. Diese

Anforderung wird zunächst bei den Kühlgeräten erfüllt, soll aber auch für Pro­

duktgruppen wie Waschmaschinen und Geschirrspüler umgesetzt werden.

Page 42: Nicht reden – Machen!

Handlungsspielraum: Die Rechnung geht auf. Wer liegt eigentlich nachts bei Ihnen auf der Lauer, um Sie

zu wärmen? Normalerweise sind dann doch alle schön ein­

gekuschelt im Bett und schlafen. Nur einer ist wach: Ihre

Heizung. Gönnen Sie ihr Nachtruhe und sich selbst weniger

Heizkosten. Bei modernen Heizungen lässt sich so eine

Nacht absenkung direkt an der Anlage einstellen. Und zwar

genau so, dass es morgens schon wieder warm ist zum Du­

schen. Ansonsten machen auch Thermostate einen prima Job:

Programmierbare Thermostate kosten 30 bis 50 Euro je Heiz­

körper. Hört sich viel an, rechnet sich aber: In einer 70­m2­

Altbauwohnung verdienen Sie bis zu 150 Euro pro Jahr.

Reinheitsgebot: Duschvergnügen ohne Reue.Grundsätzlich ist Duschen viel sparsamer als Baden. Trotz­

dem laufen dabei pro Minute 15 bis 18 Liter Wasser in den

Abfluss. Es sei denn, Sie entscheiden sich für einen Wasser­

spar­Duschkopf. Der Trick dabei ist, dass die Wassermenge

erheblich reduziert wird, weil mehr Luft in den Strahl ge­

mischt wird. Das merken Sie beim Duschen nicht, aber die

Umwelt freut sich und Ihr Geldbeutel ebenso. Sie investie­

ren etwa 20 Euro für den Duschkopf und ab zwölf Euro be­

kommen Sie noch den Durchflussbegrenzer dazu. So lässt

sich bequem die Hälfte des Wassers einsparen. Angenom­

men, Sie duschen täglich zehn Minuten, dann verbrauchen

Sie jetzt nur noch etwa 65 statt 130 Liter, das reduziert

Ihre Energiekosten deutlich und erspart der Umwelt reich­

lich CO2­Emission.

Kellerwarm: eiskalte Verschwendung.Wäschetrocknen im Heizungskeller, prima Idee. Fragt sich

nur, weshalb es da so mollig warm ist?! Riskieren Sie mal

einen Blick auf die Rohre: Sind die kupferfarben und blank,

sollten Sie schleunigst für eine Rohrisolierung sorgen, denn

das ist Verschwendung. Wohlige Wärme ist

fürs Wohnzimmer reserviert, aber nicht für

den Keller. Material für die Isolation gibt’s

für kleines Geld in jedem Baumarkt. Der

Meter Rohrschale kostet im Baumarkt

unter vier Euro. Die Montage ist selbst

für Ungeübte ein Kinderspiel. Dafür

werden die Verbindungsstellen mit

selbstklebendem Aluband

umwickelt – fertig.

Zappenduster: Stand-by-Kosten.Ja, ja, das wissen Sie längst. Stand­by

verbraucht Energie. Aber wissen Sie

auch, wie viel das ist? Ein kleiner

Ausflug in die unerbittliche Wahrheit:

In Deutschland werden jährlich

Stand­by­Stromkosten von etwa

drei Milliarden Euro verursacht.

Quelle: Studie des Umweltbundesamtes

„Klimaschutz durch Minderung von Leer­

laufverlusten bei Elektrogeräten“

Durch diesen Stand­by­Stromverbrauch werden allein in

Deutschland an die 15 Millionen Tonnen CO2 in die Atmo­

sphäre abgegeben. Kleiner Vergleich: Das entspricht in etwa

dem gesamten CO2­Ausstoß des Bundeslandes Bremen.

Würde es gelingen, die unnötigen Stand­by­Stromkosten zu

vermeiden, könnten zwei Großkraftwerke vom Netz gehen.

Eine simple Maßnahme, die Ihnen das Abschalten erleichtert:

Besorgen Sie sich eine Steckerleiste, mit der Sie zentral alle

| 41Stadtwerke Schwerte – Energiespartipps

Page 43: Nicht reden – Machen!

Stand­by­Geräte komplett ausschalten können. Die gibt’s

im Baumarkt und auch im Online­Shop Ihrer Stadtwerke

Schwerte.

Kleinvieh: versteckte Internetkosten.Man kann ja nie genug wissen, deshalb sollen Sie hier ein

paar Insider­Fakten erfahren, die Ihnen die Augen öffnen

und Sie vielleicht doch dazu bewegen, öfter mal ganz

auszuschalten.

• Gemäß NewYork­Times brauchen die Server

bei einmal googeln so viel Strom wie eine

11­W­Energiesparlampe während einer

halben Stunde.

Wie schlau sind Sie wirklich?Das Klima­Quiz heißt Mission Blue Planet und wird als CD angeboten. Die

Neuauflage stellt Ihr Wissen mit 1.000 aktuellen Fragen und Infotexten zur

Erde, zum Klima und zur Energie auf die Probe. Zwischen drei Schwierig­

keitsstufen können Sie wählen. Mission Blue Planet ist bestens geeignet als

Spielspaß für die Freizeit, aber auch für Schüler und Lehrer ist es eine span­

nende Abwechslung. Es kann als ergänzendes Lernmaterial für alle Natur­

wissenschaften zum Einsatz kommen oder in anderen Fächern, die etwas mit

Klimawandel und Energieverbrauch zu tun haben. Das Wissensspektrum ist

vielfältig, selbst Grundschüler können schon mitmachen und manch ein Leh­

rer wird sich schwer anstrengen müssen, wenn der höhere Schwierigkeits­

grad erreicht ist.

• Die Stromerzeugung für das globale Internet verursacht so

viel CO2 wie der gesamte globale Luftverkehr. Ja, da staunen

Sie, was?! Manchmal ist Energieverschwendung keine Ab­

sicht. Da bleibt der Rechner aus Gewohnheit über Nacht

an, der Fernseher schlummert manchmal den ganzen

Urlaub und bedient sich über Stand­by

fleißig im Stromnetz. Veranstalten Sie

doch einfach mal eine kleine

private Spar­Olympiade.

Wer die meisten Energiesparpunkte

pro Tag oder Woche sammelt,

gewinnt was. Stand­by ausge­

schaltet: 1 Punkt; Rech ner

komplett aus: 10 Punkte;

Telefonbuch statt googeln:

100 Punkte. Viel Spaß dabei,

Ihre Stadtwerke Schwerte.

Von jetzt auf gleich: Sie wollen nicht lange warten,

sondern sofort starten? Kein

Problem. Mit der Online­

Version von Mission Blue

Planet können Sie gleich

jetzt loslegen. Das Ganze

ist auf Kommunikation

mit Freunden aus­

gelegt, jeder angemeldete

Spieler kann andere Mitspieler

oder Freunde zum Quiz­Duell

herausfordern. Worauf warten

Sie noch? Ach so, die

Kontaktdaten, bitte sehr:

Online­Quiz und

Bestellmöglichkeiten

für die CD gibt es auf

www.mission-blue-planet.de.

42 | Stadtwerke Schwerte – Energiespartipps

Page 44: Nicht reden – Machen!

| 43Stadtwerke Schwerte Umweltbuch

Sie wissen schon viel:

Hier geht´s zum UFER­Förderprogramm,

dem SparBrief mit Zinsgarantie, den

Kontakten zu noch mehr Wissen, zu den

heimischen Handwerkern und direkt in

die Zukunft.

Erfüllungsgehilfen

Page 45: Nicht reden – Machen!

Erweitert jeden Horizont.

Das UFER-Förderprogramm 2010.Klar dürfte sein, dass die fossilen Energien knapp und damit

teuer werden. Wer jetzt nichts macht, wird zahlen. Damit Ih­

nen die energetischen Maßnahmen nicht ganz so auf der

Tasche liegen, haben die Stadtwerke Schwerte einen regelre­

chten Katalog mit Fördermitteln für Sie zusammengestellt.

Warum? Ganz einfach: Als Energieversorger sind Ihre Stadt­

werke Schwerte verantwortlich für eine vernünftige und lü­

ckenlose Versorgung. Die Zukunft gehört den regenerativen

Energien in Kombination mit Energiesparmaßnahmen.

Rundgang durchs UFER-Paradies.Die nun folgende Informationsauswahl bietet Ihnen einen

kompakten Überblick. Die kompletten und bis ins Detail aus­

gefeilten Daten, Fakten und Hintergründe finden Sie im In­

ternet unter www.ruhrpower.de/uferprogramm. Oder Sie be­

sorgen sich die UFER­Broschüre im Kundenzentrum Ihrer

Stadtwerke Schwerte.

In sieben Varianten zum Förderglück.

Von Schwarz auf Weiß*:Umstellung von Öl auf Erdgas.

Förderung:

Umstellung auf eine Erdgasheizung durch den Hausbesitzer

oder Mieter mit eigener Heizungsanlage:

•���günstige Tiefbaukosten bei Erstellung des Hausanschlusses

•��pauschaler Umweltbonus in Höhe von 500 Euro bei

Inbetriebnahme des Kessels, sofern Umstellung und

Inbetriebnahme innerhalb eines Jahres erfolgen

•���Zusätzlich übernehmen wir für Sie die Entsorgung

des Öltanks und vergüten Ihnen das nutzbare Restöl

(über 800 Liter) mit 0,18 Euro/Liter

Willkommen im heimischen UFER­Förderuniversum Ihrer Stadtwerke Schwerte. Wie Sie längst wissen, lautet das Motto

Ihrer Stadtwerke: Nicht reden – Machen. Das ist nicht etwa die Erfindung des Jahres, sondern bereits seit 1997 die

treibende Kraft. In der Zwischenzeit wurden viele Förderprogramme umgesetzt. Das umfangreichste davon heißt UFER und

geht 2010 in die 13. Auflage.

Nachtaktiv war gestern. Guten Morgen, Erdgas.Umstellung von Nachtspeicher auf Erdgas.

Förderung:

•��Übernahme von Demontage­, Transport­ und Entsorgungs­

kosten der Altanlage bis maximal 1.550 Euro

•��günstige Tiefbaukosten bei Erstellung des Hausanschlusses

•��einmaliger Umstellungszuschuss von 500 Euro pro

Erdgas­Hausanschluss

•���kostenlose Prüfung der Altanlage auf eine Asbestbelastung

Voraussetzungen:

Die Inanspruchnahme der Förderung setzt voraus, dass die

gesamte Wärmeerzeugung des Gebäudes/der Wohnung mit­

tels des C02­armen Energieträgers Erdgas erfolgt. Die Förde­

rung erhalten Grund­ und Ge bäu de eigentümer oder ding­

lich Verfügungsberechtigte (Erbbauberechtigte, Wohnung­

seigentümer).

Entspannungsübung für die Natur: Umstellung von Öl-/Nachtspeicherheizung auf Wärmepumpe.

Förderung:

Umstellung von Nachtspeicher oder Öl auf Wärmepumpe: Wir

übernehmen wie bei Umstellung von Nachtspeicher auf Erd­

gas die Entsorgungskosten.

Umweltbonus:

Werden die unten aufgeführten Mindest­Jahresarbeitszahlen

erreicht, gibt es einen zusätzlichen Umweltbonus in Höhe

von 500 Euro.

Neubau

•��4,0 bei Sole/Wasser­WP und Wasser/Wasser­WP

•��3,5 bei Luft/Wasser­WP

* Einige Kunden der Stadtwerke erinnern sich bestimmt noch an den weißen

Schornsteinfeger von 2004.

44 | Stadtwerke Schwerte – UFER­Förderprogramm

Page 46: Nicht reden – Machen!

Gebäudebestand

•��3,7 bei Sole/Wasser­WP und Wasser/Wasser­WP

•��3,3 bei Luft/Wasser­WP

Erleuchtung auf allen Ebenen.Umstellung auf Solarthermie.

Förderung:

•��Einmaliger Investitionskostenzuschuss von 300 Euro für An­

lagen, deren Kollektorfläche eine Größe von 4 m2 bei Flach­

kollektoren und 2,5 m2 bei Röhrenkollektoren nicht unter­

schreitet. Der Kollektormindestertrag von 525 kWh/m2a muss

nachgewiesen werden.

Voraussetzungen:

Die Förderung kann nur in Verbindung mit einer Umstellung

auf Erdgas oder einem Erdgasneuanschluss gewährt werden.

Umweltfreundliche Hausarbeiten.Umstellung auf Haushaltsgeräte mit Gasbetrieb und mehr.

Förderung:

• einmaliger Investitionskostenzuschuss von 100 Euro

pro Gerät für Erdgastrockner und Erdgasherd (Neugeräte)

•������einmaliger Investitionskostenzuschuss von 250 Euro

für Erdgaskamin und Erdgasöfen (Neugeräte)

• Zuschuss Thermografie für Bestands­ und Neubauten­

För derung bis zu 50 % der Kosten, maximal 75 Euro

Natürlich auf die Überholspur. Umstellung auf Fahren mit Gas oder Strom.

Förderung, Fahren mit Erdgas:

• Neufahrzeuge erhalten einen Investitionszuschuss in

Höhe von 500 Euro als Tankgutschein

Förderung, Fahren mit Strom:

•��Elektroroller bekommen einen Förderbetrag von 100 Euro.

Förderfähig sind Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindig­

keit ab 45 km/h, die für den Straßenverkehr zugelassen

sind (Versicherungskennzeichen).

•��Elektrofahrräder bekommen einen Förderbetrag von

100 Euro. Als Kaufnachweis dient die Rechnung,

förderfähig sind Fahrzeuge ab 1.500 Euro Kaufpreis.

•���Monovalente Elektroautos bekommen einen Förderbetrag

von 1.000 Euro. Förderfähig sind Pkw mit vier Rädern,

Höchstgeschwindigkeit mehr als 80 km/h, Mindestreich­

weite 120 km.

Wer, wie, was, wo? Die allgemeinen Spielregeln zum UFER-Förderprogramm.

Die vollständigen Informationen und den schnellsten Weg zu

Ihrer persönlichen Förderung finden Sie im Internet unter:

www.ruhrpower.de/uferprogramm.

Verstehen Sie UFER? UFER ist ein Förderprogramm der Stadtwerke Schwerte. Es wurde ent­

wickelt, um möglichst vielen Schwerter Bürgern die umweltschonenderen

Energien näherzubringen. UFER steht für:

•�Unterstützung des CO2­Minderungskonzeptes der Stadt Schwerte

•�Förderung regenerativer Energien

•�Erweiterung der Erdgas­ und Nahwärmeversorgung

•�Rationelle Energieanwendung

| 45Stadtwerke Schwerte – UFER­Förderprogramm

Page 47: Nicht reden – Machen!

Erst koordinieren, dann modernisieren.

Energie einsparen kann nur, wer in Sanierung oder Modernisierung investiert.

Das ist schnell gesagt, aber wie und womit sollen Eigentümer beginnen? Dar­

über haben sich die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Kreis­

handwerkerschaft Hellweg nachhaltig Gedanken gemacht und ein konse­

quent durchdachtes Modernisierungskonzept entwickelt. Schritt für

Schritt wird jedes Projekt durchgecheckt, geplant, berechnet und

umgesetzt. Diese Prozessoptimierung funktioniert in vier Stufen.

Der Energiecheck.Zunächst wird durch einen neutralen, ausgebildeten Energie­

checkberater der Kreishandwerkerschaft Hellweg der kostenlose

Energiecheck durchgeführt.

Den Gutschein dafür erhalten Sie im Kundenzentrum der Stadtwerke

Schwerte, als Download im Internet unter www.kh-hellweg.de oder

telefonisch unter der Rufnummer 0 23 03/2 50 54 27.

In etwa 30 Minuten erhält der Hausbesitzer einen Überblick über den

Ist­Zustand der Hauptbauteile seines Hauses und die möglichen Energie­

einsparpotenziale. Bei der Gelegenheit werden in einer Ergänzungsbera­

tung auch gleich schon einige wichtige Fragen beantwortet. Eigentümer

erfahren, wie energetisch sinnvolle Maßnahmen am besten angepackt

werden, die Beratung erfolgt für das gesamte Haus vom Keller bis zum

Dach, ist fachlich versiert und in der Sache neutral. Ziel ist eine Bewer­

tung des energetischen Ist­Zustandes der Immobilie als Basis für weitere

Planungen. Und das Ganze ist kostenlos.

Die Energieberatung.Für die weitere Planung benötigen Sie einen detaillierten Einblick in die

notwendigen Maßnahmen für die energetische Sanierung Ihres Hauses. Ein

zertifizierter Energieberater ist in der Lage, die energetische Qualität des Ge­

bäudes zu bewerten, nachdem der Ist­Zustand umfangreich ermittelt wurde.

Hier kann zur Unterstützung ein Thermografiegutachten nützlich sein.

Anschließend sind energetische und allgemeine Sanierungsmöglichkei­

ten zu entwickeln. Dabei kommt es immer häufiger zum Einsatz von

Die Kreishandwerkerschaft Hellweg und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt packen die Sanierung richtig an:

von Energiecheck und Energieberatung über die Berechnung der Wirtschaftlichkeit bis zur Umsetzung.

46 | Stadtwerke Schwerte – Kreishandwerkerschaft

Page 48: Nicht reden – Machen!

regenerativen Energien. Sobald der Maßnahmenkatalog zur Sanierung

feststeht, erfolgt die Ermittlung der möglichen Einsparungen und es werden

auch gleich alle aktuellen Förderprogramme recherchiert. Diese Planung

lohnt sich, denn sind die energetischen Sanierungsmaßnahmen optimal auf­

einander abgestimmt, können bis zu 80 % der Energiekosten eingespart wer­

den und der CO2­Ausstoß lässt sich ebenfalls um bis zu 80 % vermindern.

Die Berechnungen.Erst eine objektive Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt, ob und wann sich die

Sanierungsmaßnahmen rechnen. Dafür erstellt der Energieberater ein Gut­

achten, in dem er die Investitionskosten den Energieeinsparungen und den

Fördermitteln gegenüberstellt. Das Ergebnis dieser Berechnungen bildet die

Grundlage für ein Finanzierungsmodell. Der Eigentümer weiß also schon im

Vorfeld, wie die Gesamtfinanzierung aussieht, wie hoch die finanzielle Bela­

stung sein wird. Als Partner bei der Finanzierung bietet sich hier die Spar­

kasse Schwerte an. Durch das Energieberatungsgutachten sind Eigentümer

bestens vorbereitet für die Finanzierungsgespräche. Um bestimmte Förder­

mittel in Anspruch nehmen zu können, sind energetische Kennwerte vorab zu

berechnen und nach der Sanierung durch einen Gutachter zu bestätigen.

Die Realisierung.Energetische Sanierungsarbeiten sollten von einem Fachmann vorbereitet,

koordiniert und umgesetzt werden. Nur dann haben Eigentümer die Sicherheit,

dass die Ausführung der Arbeiten bis hin zur Abnahme der ausgeführten Ge­

werke einwandfrei ist. Unter bestimmten Voraussetzungen können für eine

professionelle Baubegleitung Fördermittel beantragt werden.

Gute Fragen verdienen gute Antworten.Wenn Sie sich für den kostenlosen Energiecheck mit Ergänzungsberatung, ein

Energieberatungsgutachten, ein Thermografiegutachten oder einen Energie­

ausweis interessieren, sind Sie bei der Kreishandwerkerschaft Hellweg genau­

so richtig wie bei allen Fragen zum Thema des energetischen Sanierens, der

Baubegleitung oder zu regenerativen Energien.

Per E­Mail erreichen Sie Herrn Metzig von der Kreishandwerkerschaft Hellweg

unter [email protected] oder Sie wählen: 0 23 03/2 50 54 27.

Theoretisch weiß jeder, dass es sinnvoll ist, durch

Sanieren und Modernisieren auf steigende Energie­

kosten zu reagieren. Praktische Unterstützung leistet

hier die bundesweite Kampagne der Deutschen Bun­

desstiftung Umwelt (DBU) „Haus sanieren – profitie­

ren!“. In Kooperation mit dem Handwerk werden

ein kostenloser Energiecheck sowie eine kostenlose

Ergänzungsberatung angeboten.

Damit erhalten Haus eigentümer grundsätzliche und

wichtige Entscheidungshilfen für die Planung von

Energieein sparmaßnahmen. Darüber hinaus gibt’s

reichlich Unterstützung in Sachen Wirtschaftlich­

keitsberechnung, Finanzierung und auch die Reali­

sierung wird bis zur Abnahme fachgerecht begleitet.

| 47Stadtwerke Schwerte – Kreishandwerkerschaft

Page 49: Nicht reden – Machen!

Abrahams Elektrotechnik, Villigster Str. 28, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/7 29 92, Telefax: 0 23 04/7 86 34, Mobil: 0171/2 21 34 37info@abrahams­elektrotechnik.de, www.abrahams­elektrotechnik.de

Brunnert Energietechnik, Westwall 1, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 89 91, Telefax: 0 23 04/1 79 52info@brunnert­energietechnik.de, www.brunnert­energietechnik.de

Elektro Wagner, Friedensstr. 15, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 23 05, Telefax: 0 23 04/23 80 07 elektro­[email protected]

Elektrotechnik Menke, Schälk 50, 58093 HagenTelefon: 0 23 74/33 88, Telefax: 0 23 74/29 99 info@elektro­menke.de, www.elektro­menke.de

Elektrowelt*, Grünstr. 89, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/3 09 59 41, Telefax: 0 23 04/3 09 59 45, Mobil: 0173/2 84 79 05 info@elektrowelt­schwerte.de, www.elektrowelt­schwerte.de

Erhard Schiwiora Sanitär + Heizung, Eichendorffstr. 11, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/7 05 63, Telefax: 0 23 04/97 38 91, Mobil: 0171/7 32 28 76e­[email protected]

Spiering/Fire and care, Schützenstr. 6, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/25 42 03, Telefax: 0 23 04/25 42 [email protected], www.fireandcare.de

Heidemann GmbH & Co. KG, Ostenstr. 30, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/24 02 50, Telefax: 0 23 04/2 40 25 25www.heidemann.de, [email protected]

Heizung Sanitär Jürgens, Am Hausbruch 17, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/95 28 90, Telefax: 0 23 04/95 28 89, Mobil: 0171/2 62 03 03 info@gernot­juergens.de, www.gernot­juergens.de

Hesse GmbH & Co. KG, Robert­Koch­Str. 1, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 66 55, Telefax: 0 23 04/2 12 36 info@hesse­bad­heizung.de, www.hesse­bad­heizung.de

i. V. -Beck innovative Versorgungstechnik, Schützenstr. 82, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/77 64 39iv­beck@iv­beck.de, www.iv­beck.de

* Ausstellung: Bemusterung für Installateure und Kunden

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Heimvorteil für Macher.Was nutzen die besten Vorsätze und Pläne, wenn Sie nicht wissen, welcher

Handwerker Ihre energetischen Maßnahmen umsetzen kann. Damit Planung

und Umsetzung so einfach wie möglich sind, stellen Ihnen die Stadtwerke

Schwerte eine Partnerliste zur Verfügung.

48 | Stadtwerke Schwerte – Partnerliste

Page 50: Nicht reden – Machen!

Klaus Rautenberg Meisterbetrieb Bad & Wärme, Brunsiepen 9, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/25 98 48, Telefax: 0 23 04/25 98 49info@klaus­rautenberg.de, www.klaus­rautenberg.de

Kreft Heizungsbau- und Klimatechnik GmbH, Westhellweg 2, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 86 24, Telefax: 0 23 04/1 73 83kreft­gmbh@t­online.de, www.kreft­heizungsbau.de

Lotz Elektrotechnik, Grünstr. 46, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/77 95 40, Telefax: 0 23 04/77 95 39info@elektrotechnik­lotz.de, www.elektrotechnik­lotz.de

Andreas Moscheik Solar- und Holzpellets, Alfred­Klanke­Str. 9, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/96 34 66, Telefax: 0 23 04/96 34 [email protected], www.solar­holzpellets.de

Peters Elektrotechnik GmbH, Kurzer Morgen 17, 58239 SchwerteTelefon: 02304/2885, Telefax: 02304/13974info@peters­elektrotechnik.de, www.peters­elektrotechnik.de

Schlichthaber GmbH, Kuhstr. 32 b, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 61 97, Telefax: 0 23 04/24 33 84h­[email protected], www.schlichthaber­gmbh.de

Schulte Sanitär-Heizung, Kirchstr. 5, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/7 38 11, Telefax: 0 23 04/25 67 96karsten­[email protected]

Schulte-Tillmann GmbH, Elsetalstr. 33, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/7 29 65, Telefax: 0 23 04/7 29 27info@schulte­tillmann.de, www.schulte­tillmann.de

Selsen GmbH & Co. KG, Im Bohlgarten 10, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 54 44, Telefax: 0 23 04/1 54 11, Mobil: 0172/2 86 92 29 [email protected], www.selsen.de

Solartechnik Tappeser, Elsetalstr. 32, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/20 04 77, Telefax: 0 23 04/20 04 78 info@solartechnik­tappeser.de, www.solartechnik­tappeser.de

Tschirbs Sanitär- und Heizungstechnik, Rathausstr. 22, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/1 51 15, Telefax: 0 23 04/2 21 99sanitaer.tschirbs@ruhrnet­online.de

Walter Elektro GmbH, Roonstr. 2, 58239 SchwerteTelefon: 0 23 04/4 44 93, Telefax: 0 23 04/4 51 21

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| 49Stadtwerke Schwerte – Partnerliste

Page 51: Nicht reden – Machen!

Verantwortung für die Umwelt kann jeder übernehmen. Im Großen ist das

oft die Politik, im Kleinen jeder Einzelne und den Platz dazwischen füllen

Sparkasse und Stadtwerke aus. Zum Beispiel mit dem 1000­Dächer­Pro­

gramm, einer Idee, die von engagierten Bürgern stammt und von beiden

Partnern gerne aufgegriffen wurde. Die Frage war: Wie kann man die Photo­

voltaik in Schwerte vorantreiben? Die Antwort ist: durch geeignete Dächer,

durch Förderprogramme und durch entsprechende Finanzierungsideen.

Jetzt kommt ein neues Konzept der Zusammenarbeit auf den Markt. Es heißt

Schwerter EnergieSparbrief und soll Schwerter Bürger dazu animieren, in die

energetische Unabhängigkeit zu investieren.

Schwerter EnergieSparbrief. Natürlich investieren.Wohin mit dem Geld? Aktien oder Fonds sind momentan eher unsichere Kan­

didaten, Immobilien bieten nach wie vor Sicherheit, sind aber wohl eher eine

Großinvestition. Dazwischen passt prima der Schwerter EnergieSparbrief der

Sparkasse. Das Ziel: Jeder kann sich mit seiner Spareinlage an der Entwick­

lung von Zukunftstechnologien für alternative Energien beteiligen.

Das ist für alle interessant, die nach der Laufzeit eine 100 %ige Auszahlung

der Einlage erwarten und am liebsten eine Zinsgarantie wollen. Genau das

sind die Leistungen des Schwerter EnergieSparbriefes. Der garantierte Zins

liegt bei derzeit 3 % p. a. über die gesamte Laufzeit von fünf Jahren. Wer kann

dazu im Sinne des Umweltschutzes schon nein sagen?!

Investition als Heimspiel.Und was macht die Sparkasse mit den Geldeinlagen der braven Schwerter

Bürger? Die bleiben da, wo sie hingehören: in Schwerte. Die Vereinbarung ist

nämlich, dass die neuen Spareinlagen der EnergieSparbriefe reserviert sind

für die Finanzierung und Umsetzung des 1000­Dächer­Programms. Und

damit schließt sich der Kreis. Sie legen Ihr gutes Geld sicher bei der Sparkasse

Schwerte an und unterstützen damit die wichtigen Umweltprojekte in der ei­

genen Stadt. Kein Risiko, feste Zinsen und viele Chancen für die Zukunft der

alternativen Energien. Ihre Sparkasse Schwerte freut sich auf Ihren Besuch.

Haus sanieren. Profitieren.Ihre Sparkasse und Ihre Stadtwerke haben auch die

besten Ideen, wenn es um die Sanierung von Immo­

bilien geht. Viele Häuser wurden vor 1984 erbaut, zu

einer Zeit, wo Energie noch vergleichsweise günstig

war. Die Umrüstung auf Solaranlagen, alternative

Heizsysteme, besondere Wärmedämmungen oder gut

isolierte Fenster rechnet sich in jeder Hinsicht. Die

Stadtwerke haben für Neu­ und Umbauten interes­

sante Förderpakete geschnürt und Ihre Sparkasse

bietet die entsprechenden Finanzierungsmodelle dazu.

Lassen Sie sich unverbindlich beraten, bei der Spar­

kasse Schwerte und bei Ihren Stadtwerken. Entlasten

Sie auf lange Sicht Ihren Geldbeutel und mit sofor­

tiger Wirkung die Umwelt.

Jede Modernisierung verursacht zunächst Kosten,

aber schon nach wenigen Jahren kommen Sie in die

Gewinnzone. Dann sparen Sie Energie, reduzieren

die Energiekosten und schonen die Umwelt.

Einer schafft viel, alle schaffen mehr. Die Sparkasse und die Stadtwerke machen gern gemeinsame Sache. Am liebsten für die Kunden, aber auch für die Umwelt.

50 | Stadtwerke Schwerte – Sparkasse Schwerte

Page 52: Nicht reden – Machen!

Je besser die Kontakte, desto schlauer.Interessante Links: Ein gutes Buch erkennt man oft daran, dass es länger wirkt, als man es liest. Gerade das Schwerter

Umweltbuch soll Sie ja möglichst intensiv bewegen, damit Sie aus all den Anregungen auch wirklich etwas machen.

Vielleicht lässt sich Ihre Entscheidungsfreude durch weiterführende Informationen noch etwas steigern. Folgende Links

könnten Ihren Wissensdurst zusätzlich bedienen.

| 51Stadtwerke Schwerte – Linkübersicht

Unter Nachbarn.Ein Besuch auf der Internetseite Ihrer Stadtwerke Schwerte lohnt sich fast

täglich. Ob sehr konkrete Förderpakete, Pressespiegel oder allgemeine

Produktinformation. Schauen Sie ruhig öfter vorbei.

www.ruhrpower.de (Stadtwerke Schwerte GmbH)

Grüne Quelle.Hier geht’s zu Informationen, die Ihnen mehr Einblick oder einen

objektiven Überblick zu vielen Umweltthemen geben. Denn das Schwerter

Umweltbuch ist schon umfangreich, aber es kann Ihnen nicht alle Aspekte

bis ins Detail vermitteln. Wenn Sie also noch viel mehr wissen möchten,

folgende Links bringen Sie bestimmt weiter.

www.dena.de (Deutsche Energie­Agentur)www.ea-nrw.de (Energieagentur NRW)www.bmu.de (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit) www.bio-energie.de (Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e. V.)www.klima-sucht-schutz.de (CO2­Online GmbH)

Geldangelegenheiten.Wer fördert was und warum? Wenn es um Finanzierung und Förderung von

Sanierungs­, Modernisierungs­ oder Neubauprojekten geht, sollten Sie

natürlich erst recht alles in Erfahrung bringen. Sonst geht Ihnen noch

irgendeine dieser vielfältigen Fördermaßnahmen durch die Lappen. Hier

die besten Links zu Finanzierung und Förderung.

www.sparkasse-schwerte.de www.dovoba (Volksbank Schwerte)www.kfw.de (Bundeseigene KfW­Förderbank)www.bafa.de (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)www.bine.info (FIZ Karlsruhe – Gesellschaft für wissenschaftlich­technische Information mbH)www.progres.nrw.de (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW)www.foerderdatenbank.de (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie)

Gehirnjogging.Es gibt Männer und Frauen, die begeistern sich nun mal für Technik. Die

wollen genau wissen, wie was funktioniert. Außerdem sind sie unglaublich

begeisterungsfähig und wollen auch mal den Blick in die Zukunft wagen.

Folgende Links sind wie maßgeschneidert, um sich weiter zu fordern, zu

fördern und zu forschen.

www.waermepumpe.de (Bundesverband WärmePumpe e.V.)www.zukunft-haus.info (Deutsche Energie­Agentur)www.moderne-heizung.info (Initiative Erdgas pro Umwelt GbR)

Energiesparvergnügen.Wenn es um die Einsparung von wertvoller Energie geht, sollte Ihnen jedes

Mittel recht sein. Geizen Sie mit jedem Watt und jedem Tropfen, zapfen Sie

Fördermittel an und spüren Sie Energiefresser auf. Wenn`s Ihnen wirklich

ernst ist mit dem Einsparen von Energie, die folgenden Links bringen Sie

dem Sparhimmel ein gutes Stück näher.

www.sanieren-profitieren.de (Kreishandwerkerschaft Hellweg)www.dieeinsparberater.de (Die EinsparBerater OHG)

Page 53: Nicht reden – Machen!

Wir schreiben das Jahr 2030, unendliche Weiten, konkrete Vor­

stellungen zu Energie, Kommunikation und Kundenservice.

Bereich Photovoltaik.

Wird die Stromausbeute pro

Anlage in Zukunft deutlich höher sein?

Ja! Der Wirkungsgrad wird sich enorm verbessern, die Ten­

denzen der letzten 20 Jahre werden sich fortsetzen. Angefan­

gen haben wir früher bei unter 8 % heute liegen wir bei über

20 % Energieausbeute. Jeder Neubau und viele Altbauten

werden Photovoltaikanlagen auf dem Dach haben. Zudem

wird der Schwerter Umweltpakt greifen und dafür sorgen,

dass auch Bürger, die nicht über geeignete Dächer verfügen,

zum Beispiel weil diese nach Norden ausgerichtet sind, die

solare Stromerzeugung nutzen können. Es wird so genannte

Bürgeranlagen geben, über die man sich an der umwelt­

freundlichen Stromerzeugung beteiligen kann.

Die heute noch mancherorts üblichen Statikprobleme werden

längst vergessen sein, das Problem von zu schweren Modulen

fürs Dach ist dann Geschichte. Der Einsatz von Dünnschichtmo­

dulen, einer Art Photovoltaikfolie, bringt die Lösung. Dadurch

wird auch das gestalterische Element an Dach und Gebäude

weiter an Bedeutung zunehmen, denken Sie mal an komplette

Photovoltaikfassaden. Einfach gesagt: Ein Haus ohne Photo­

voltaik oder irgendeine Form von Thermie zur solaren Warm­

wasserbereitung wird 2030 als Un­Haus gelten. So nach dem

Motto: „Igittigitt, was hast du denn für eine Vorzeitbude!“

Werden die Solarzellen kleiner sein

oder überhaupt ganz anders funktionieren?

Die grundsätzliche physikalische Funktionsweise wird gleich

bleiben: Sonnenlicht wird in Strom umgewandelt. Form und

Zu Besuch im Jahr 2030.Es gibt Wissenschaftler, die sagen, dass alles, was man sich vorstellen kann, machbar ist. Da muss was Wahres dran sein,

denn Herr Mannes als Technischer Leiter bei den Stadtwerken Schwerte (SWS) hat bereits sehr konkrete Vorstellungen von

den Entwicklungen, die im Jahr 2030 unseren Alltag prägen könnten. Im Interview wagt er mit Ihnen einen Spaziergang

durch die Zukunft. Herrn Mannes Leidenschaft gilt den neuen Technologien. Seine Visionen basieren auf dem aktuellen Ent­

wicklungsstand und sind demnach keineswegs völlig aus der Luft gegriffen.

Flexibilität der Zellen werden sich ändern. Was heute nur als

Pilotprojekt machbar ist, wird Standard, wie zum Beispiel

komplette Solarfassaden oder die Installation an runden und

gekrümmten Dächern. Aufgrund der gesunkenen Kosten wer­

den sogar Dachflächen und ­formen nutzbar, die heute noch

nicht wirtschaftlich zu betreiben bzw. zu erschließen sind.

Wird halb Schwerte unter Solaranlagen

verschwinden, also von oben ganz blau aussehen?

Was die Dachflächen angeht, mit hoher Sicherheit ja. Diese

Entwicklung ist durchaus heute schon ansatzweise erkenn­

bar, man muss nur mal mit offenen Augen durch unsere

Stadt gehen. Es wird zukünftig kaum noch Dächer geben, bei

denen man die schwarzen oder roten Ziegel sieht. Erste klas­

sische Dachziegelformen, die nebenbei Sonnenstrom erzeu­

gen, gibt es heute bereits. Sprich, selbst Dächer auf denen

keine nachträglichen Photovoltaikanlagen montiert wurden,

werden in Zukunft Energiequellen sein.

Bereich Biomasse.

Hat in Zukunft jeder sein „Energiefeld“ vor der Haustür?

Ein Getreidefeld wird das garantiert nicht sein. Die Nutzung

von Biomassepotenzialen wird kaum von einzelnen Haushal­

ten individuell wahrgenommen werden, sondern etwas anders

vonstattengehen. Nicht die Bürger stellen sich Biomasse­

kraftwerke in den Garten, sondern in erster Linie werden die

Stadtwerke in größere Anlagen investieren. Für die Kunden

macht eine eher indirekte Beteiligung mehr Sinn, zum Bei­

spiel über Finanzanlagemodelle. Eine Ausnahme könnten

höchstens kleinere Holzpellet­ oder Hackschnitzelanlagen

zur Wärmeerzeugung sein. Für wirtschaftlich betreibbare Bio­

massekraftwerke braucht es nämlich genügend Platz und

Pflanzfläche, genau die wird dem normalen Haushalt fehlen.

52 | Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 54: Nicht reden – Machen!

Die gewonnene Energie aus Biomasse wird umweltfreundli­

cher Strom oder Biogas sein. Und die wird dann für den eige­

nen Verbrauch im Haus genutzt. Die ersten Ideen und Projek­

te dazu laufen gerade. Zunächst wird das Interesse an Biogas

abgefragt, dann gebündelt und anschließend in Erzeugungs­

anlagen investiert. An einer entsprechenden Projektstudie

arbeiten die Stadtwerke Schwerte übrigens schon heute mit.

Selbstversorger verfügen 2030 eher über ein Mini­Blockheiz­

kraftwerk im eigenen Keller, wo der eigene Strom und die

eigene Wärme im Haus produziert werden. Kombiniert man

das mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach, wird manch

einer zum privaten Energiewirt.

Mit dem Strom können natürlich auch gleich das Elektroauto

und der Elektroroller der Familie geladen werden, überschüs­

sige Energie gelangt zum Verkauf ins Stromnetz. Für dunkle

Stunden oder Störungszeiten hat jedes Haus einen Batterie­

puffer, damit ist es dann egal, ob die Sonne scheint oder nicht.

Die Bündelung und Steuerung sowie das technische Anlagen­

management dieser nicht ganz unkomplizierten Technologien

werden ein neues Geschäftsfeld für unsere Stadtwerke dar­

stellen. Zumal meist noch eine Finanzierung hinzukommen

wird. Die „Alles aus einer Hand“­Strategie bleibt so auch zu­

künftig ein Erfolgsmodell.

Bereich Geothermie.

Kann man irgendwann das Magma nutzen

und wird man den heißen Erdkern anzapfen können?

Nein! Das wäre wirklich Science­Fiction wie im Kino. Grund­

sätzlich ist es in mehreren tausend Metern Tiefe viel zu heiß

für die Materialien davon abgesehen ist eine solche Bohrung

unwirtschaftlich. Zudem reichen heute schon Bohrtiefen von

rund 100 Metern aus, um eine Wärmepumpe effizient zu be­

treiben – zumindest für ein Einfamilienhaus.

Die im Pilotstadium befindlichen Geothermiekraftwerke von

heute werden 2030 bereits ganz selbstverständlich sehr viele

Einfamilienhäuser dezentral beheizen können. Dazu muss

kein Mensch das Magma anbohren. Aber insgesamt wird

Erdwärme zukünftig ihren Anteil an der Wärmeerzeugung

deutlich steigern.

Bereich Windkraft.

Welche Bedeutung wird Windkraft haben

und wie könnten die Anlagen 2030 aussehen?

Da ist die Vision zweigeteilt. Zum einen geht an Land so lang­

sam der Platz für neue Windräder aus. Daher werden beste­

hende kleine Windräder durch größere ersetzt, diese Maßnah­

me nennt man neudeutsch Repowering. Da das aber nicht

ausreicht, liegt die Zukunft der Windenergie auf See, also

offshore. Die ersten Windparks dieser neuen Generation lau­

fen bereits, zum Beispiel Alpha Ventus vor Borkum.

Wenn erst die entsprechend dicken Kabel zum und durchs

Binnenland gelegt sind, werden diese Megaparks enorme

Windenergiemengen erzeugen und verteilen können. Allerdings

sind die zu erntenden Energiemengen recht wetterabhängig.

Jetzt kommt wieder das Thema „intelligente Zähler“ oder

neudeutsch Smart Metering ins Spiel. Herrscht Flaute, gibt

es wenig Strom, dann ist die Energie sehr teuer – bei ausrei­

chendem Windangebot gilt das Gegenteil. Der Verbraucher ist

fein raus, er bekommt diese Infos über Preissignale am intel­

ligenten Zähler geliefert. In Verbindung mit dem intelligenten

Haus können zum Beispiel elektrische Geräte stets zu Bil­

ligstromzeiten betrieben und bei Hochtarifzeiten abgeschaltet

| 53Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 55: Nicht reden – Machen!

werden. Auch Batteriespeicher ließen sich mit Billigstrom la­

den, um später keinen teuren kaufen zu müssen. Dazu aber

später noch mehr.

Die Kunst wird darin bestehen, diese unterschiedlichen Ener­

gieströme technisch und mit einem intelligenten Preismodell

geschickt zu managen. Dazu braucht man ein Organisations­

talent, das intelligente Netz (Smart Grid), das praktisch den

Überbau zum intelligenten Zähler darstellt. Genau das sind

die Themen, die bereits heute leidenschaftlich in der Bran­

che diskutiert werden. Es gilt als sicher, dass so etwas bis

2030 schlicht Alltag ist.

Bereich Kommunikation undEnergieverbrauchserfassung.

Wie wird der Datenaustausch zwischen Stadtwerken und

KundIn dann sein? Bildtelefon, Überwachung, freundliche

Maßregelung: „Herr Mannes, Ihr Energieverbrauch ist diese

Woche gestiegen ....“ oder beim Verlassen des Hauses: „Herr

Mannes, die Heizung ist auf Anwesenheitsmodus, bitte ab-

senken, bevor Sie gehen ...“ ?

Besser hätte ich es nicht sagen können. Das vollautomatisierte

Haus wird kommen. Der Warnknopf an der Haustür informiert

den Bewohner beim Verlassen des Hauses darüber, dass der

Herd, die Heizung oder das Bügeleisen noch eingeschaltet ist

und einige Fenster offen stehen. Zusätzlich sorgt das Energie­

management für einen optimierten Energieverbrauch, die Bot­

schaft lautet dann bspw.: „Sie verbrauchen deutlich mehr

Strom als der Referenzhaushalt.“ Aktuell ist das noch eine Fra­

ge der Kundenakzeptanz und der Kundeninformation. Noch

wissen nicht allzu viele Kunden, was mit Smart Metering alles

möglich ist. Das braucht sicherlich seine Zeit. Hier in Schwerte

sind unsere Stadtwerke bereits heute dabei, diese komfortable

und serviceorientierte Dienstleistung schrittweise einzuführen.

Wird es bei Smart Metering um Akzeptanz

oder um Notwendigkeit gehen?

Da muss ich jetzt deutlicher werden: Energie, also Strom und

Heizung, sind momentan noch recht preisgünstig. Auch wenn

das jetzt manch ein Kunde nicht so gerne hört, aber das wird

unter Berücksichtigung der immer knapper werdenden Vorrä­

te an fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas im Jahr

2030 ganz anders aussehen. Auch die permanent steigenden

Anforderungen an den Klimaschutz treiben die Preise für die

Kunden weiter in die Höhe.

Das ist übrigens nicht nur meine persönliche Einschätzung,

sondern wird weltweit von nahezu allen Experten auf diesem

Gebiet exakt so vorausgesagt. Sorry, aber 2030 wird es nicht

mehr darum gehen, ob Smart Metering „schick“ ist, sondern

es wird dann eine Frage des Haushaltsbudgets (oder des öko­

logischen Gewissens) sein, wie viel Energie man sich leisten

kann oder will. Während heute beim Thema Autos meistens

die Frage nach möglichst viel Leistung im Vordergrund steht:

„Na, wie viel PS hat deiner?!“ wird es 2030 heißen: „Na,

verbrauchst du auch nur 10 kWh pro Tag?“ Da ist ein gewalti­

ger Wertewandel zu erwarten. Vorbild und beneidet wird in

Zukunft der sein, der die Effizienz auf die Spitze treibt.

Das geht dann ungefähr so: „Mein Energiesparhaus, mein

Elektromobil, meine Energierente ...“ Mit Energierente meint

man: Wer eingesparte Energiekosten auf einem Konto anlegt,

kann im Rentenalter mit einem Zusatzbetrag rechnen. Das

könnte natürlich ein Sparservice der Stadtwerke Schwerte

sein. Und der wird nicht nur für „gut betuchte“ Haushalte in­

teressant, sondern für viele Schwerter BürgerInnen, das wird

bereits heute deutlich. Aktuell zeigen mehrere Pilotprojekte,

dass sich durch eine intensive Energiesparberatung enorme

Einsparpotenziale nutzen lassen. Auch bei einkommensschwa­

chen Haushalten sind über alle Sparten durchschnittlich an

die 174 Euro pro Jahr drin – und das ohne Komfortverzicht.

54 | Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 56: Nicht reden – Machen!

Wie schlau können Geräte oder Häuser eigentlich werden?

Das Thema Hausautomation kommt bis 2030 stark voran.

Strompreissignale aus der Steckdose, die über den intelligen­

ten Zähler kommuniziert werden, sagen der Waschmaschine,

dem Trockner oder dem Geschirrspüler: „Hey, die Sonne

scheint, der Wind weht, jetzt ist gerade Billigstromzeit, schalt

dich mal schnell an.“ Displays in Küche und Wohnzimmer

signalisieren, dass der Haushalt gerade mehr Gas, Wasser

oder Strom verbraucht, als im Budget vorgeplant oder mit

den Stadtwerken vereinbart wurde. Leuchtet gar dauerhaft

eine rote Ampel, so bedeutet das eine dicke Nachzahlung bei

der nächsten Jahresrechnung oder, falls der Kunde diese Op­

tion gewählt hat, eine deftige Monatsrechnung. Die Gegen­

maßnahme: Schnell die Heizung ein Grad runterdrehen oder

im Sommer die Klimaanlage ausschalten – und prompt

springt die Stromampel im Display auf Grün.

Sämtliche genannten Visionen haben eins gemeinsam: Der

Kunde muss möglichst aktuelle Informationen über seinen

Verbrauch und die Kosten haben, um reagieren, sprich spa­

ren zu können. Intelligente Netze und Zähler in Verbindung

mit dem intelligenten Haus werden verstärkt dazu beitragen,

die erforderliche Transparenz herzustellen.

Bereich Dienstleister Stadtwerke.

Wie werden sich die SWS 2030 um ihre Kunden kümmern,

wird es neue Servicetools oder Produktpakete geben?

Der Wettbewerb in den Energiemärkten wird stark zunehmen.

Kundenbindung und Kundenservice werden – neben dem

Preis – die Kernthemen darstellen. Als eine Reaktion darauf

wird die heutige Bündelstrategie noch konsequenter ausge­

baut sein. Neben den 2009 schon üblichen Paketen für

Strom, Gas, Wasser und Multimedia kommen Mobilfunk und

Abwasser hinzu. Alles aus einer Hand und vor allem mit ei­

nem Ansprechpartner, das wird zunehmend von uns erwartet.

Ähnlich wie beim Online­Banking wird der Kunde seine Da­

ten direkt von zuhause anpassen und überwachen können.

Das funktioniert zum Beispiel für Konto, Zahlungsweise, Ad­

resse, Änderung Familienstand, Tarifwahl, Wohnungswechsel

etc. Für treue Kunden gibt es eine VIP­Betreuung, wobei hier

der persönliche Ansprechpartner entscheidend sein wird.

Intelligente Telefonanlagen sind mit dem EDV­ und Kunden­

informationssystem gekoppelt. Anrufer können sofort identifi­

ziert und persönlich begrüßt werden. Und das wird sich in

etwa so anhören: „Hallo Herr Mannes, ist die für letzte Woche

gebuchte Ein­Gigabit­Flatrate ausreichend oder sollen wir

noch etwas drauflegen … sind Sie zufrieden … was können

wir heute für Sie tun?“

Das Thema Energie­ und Servicedienstleister rund ums Haus

wird an Bedeutung gewinnen. Ob Rohrbruchkontrolle oder

Energiemanagement, ob Sicherheitsdienste oder Urlaubsser­

vice, auch flexible Tarife werden an der Tagesordnung sein.

Insgesamt sorgen neue Ideen und Dienstleistungen im Be­

reich Service für Abwechslung und ungeahnte Bequemlich­

keiten – sofern der Kunde es so haben möchte.

Was ist mit dem Produkt-Portfolio,

werden ganz neue Angebote hinzukommen?

Der eigene SWS­Kabel­TV­Sender berichtet über Ereignisse

vor Ort. Ruhrpower­TV anlässlich der Kommunalwahl im Au­

gust 2009 war ja bereits ein erster Schritt. Das kann von der

Ratssitzung über lokale Sportereignisse bis hin zu „live vom

Rohrbruch“ alles Mögliche sein. Für die Mieter unserer Woh­

nungsbaugenossenschaften oder für Hausverwaltungen wird

ein eigener TV­Kanal freigehalten – sozusagen als „multime­

diales schwarzes Brett“. Hier wird kommuniziert und organi­

siert in Echtzeit. Wer hat wann Treppendienst, wer fegt

| 55Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 57: Nicht reden – Machen!

Schnee, wann ist die nächste Nachbarschaftsparty oder wer

steht gerade klingelnd vor meiner Tür? Der SWS­Ruhrpower­

Sonderkanal ist nonstop auf Sendung.

Letztlich runden heute kaum vorstellbare Flatrates für Strom,

Gas und Wasser im Jahr 2030 das Portfolio ab. Die Herausfor­

derung dabei: diese Flatrates so zu gestalten und zu steuern,

dass auch die Kernthemen Energieeffizienz und Klimaschutz

dabei nicht unter die Räder kommen. Über erste technische

Lösungsmöglichkeiten denken wir schon heute nach.

Bereich Visionen der Stadtwerke.

Was haben sich die Stadtwerke bis 2030 vorgenommen?

Während andere noch darüber reden, wird in Schwerte spä­

testens im Jahr 2015 flächendeckend und spartenübergrei­

fend Smart Metering umgesetzt sein. Damit haben wir unsere

heutige Vorreiterrolle in Deutschland konsequent in die Pra­

xis umgesetzt. Selbstverständlich ist bis dahin dann auch das

Glasfasernetz längst komplett ausgebaut.

Sowohl die heimische Wirtschaft als auch die angeschlosse­

nen Privathaushalte werden von diesem enormen Standort­

vorteil profitieren. Insbesondere für IT­Firmen wird es interes­

sant sein, das unglaubliche Bandbreitenparadies in Schwerte

zu nutzen.

Zur besseren Netzsteuerung setzen die Stadtwerke ab 2018

Elektroautos in größerer Anzahl ein. Treue Kunden erhalten

ein Auto, das von den Stadtwerken finanziert wurde, und zah­

len dafür eine Art Monatsmiete (Contracting). Der zum Fah­

ren erforderliche Strom kommt entweder von der hauseige­

nen Photovoltaikanlage oder ist als kilometerbasierte Flatrate

in einem speziellen Ruhrpower­Bündeltarif enthalten. Eine

anteilige Nutzungsmöglichkeit des Batteriespeichers der E­

Autos wird vom Kunden als Gegenleistung zur Verfügung ge­

stellt. Ist viel Strom am Markt verfügbar, das kann zum Bei­

spiel mittags bei Sonnenschein und Starkwind der Fall sein,

laden die Stadtwerke automatisiert die Batterie voll und spei­

chern so den günstigen Strom. Bei bedecktem Himmel,

abends und bei Flaute muss der Kunde einen Teil der Batte­

rieladung wieder ins Netz abgeben. Die Überlegung: So kann

der Zukauf von teurer Energie (sog. Spitzenlaststrom) be­

grenzt und billiger werden, während regenerativ erzeugter

Strom in nennenswertem Umfang gespeichert wird. Die Steu­

erung erfolgt über die Stadtwerke und zwar durch eine Kombi­

nation von Smart Grids und Smart Metering.

Stadtwerke­Kunden legen ihre jährlichen Ersparnisse aus

den rabattierten Ruhrpower­Bündelpaketen längst bei den

heimischen Finanzinstituten – gut verzinst – auf einem Son­

derkonto an. Nach 30 oder 40 Jahren werden treue Kunden

dann mit einer Energierente aus den Erträgen belohnt. Das

wird durchaus eine nennenswerte Aufstockung der bis dahin

kleiner gewordenen gesetzlichen Rente bedeuten.

2030 wird Schwerte seinen Energiebedarf zu mindestens

40 % über regenerative Energien, Energieeinsparung sowie

durch effiziente Energieverwendung decken. Im Ruhrtal und

auf fast allen Dächern werden Photovoltaikmodule bläulich

schimmern. Auch bei der solaren Warmwasserbereitung wird

die Sonne standardmäßig angezapft.

Die Landwirte in den Außenbezirken werden kleinere Biomas­

sekraftwerke gebaut haben. Finanzierung, Betrieb, Qualitäts­

management und Netzeinspeisung übernehmen auf Wunsch

die Stadtwerke Schwerte.

Im Multimediabereich haben die Kunden wirklich die totale

Wahlfreiheit. Pakete mit unbegrenzter Internet­Bandbreite,

zeitlich gestaffelt oder als Flatrate. Kabel­TV­Angebote von

vielen hundert Anbietern mit jedem nur erdenklichen techni­

56 | Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 58: Nicht reden – Machen!

schen Schnickschnack. Weiterhin wird es bei uns die guten

alten rund 45 analogen Programme geben, die vielen auch

zukünftig ausreichen, die aber andernorts seit Jahrzehnten

abgeschaltet sind. Alles kann, nichts muss gekauft werden.

Flexibilität, Individualität und das Eingehen auf die tatsäch­

lichen Kundenwünsche und ihre Bedürfnisse werden das Ziel

der Stadtwerke sein.

Selbst die Diagnosen nach Arztbesuchen werden immer öfter

via Bildschirm abgewickelt. Während die vielfältigen Ideen

zur Telemedizin heute noch Visionen darstellen, kann der Pa­

tient seine Befunde und Röntgenbilder im Jahr 2030 be­

quem mit dem Mediziner von zuhause aus besprechen. Weni­

ger mobile Menschen bekommen täglich den Hausbesuch via

Kabel­TV. Die Möglichkeiten zur Patientenbetreuung werden

damit deutlich intensiver und effizienter.

Egal was kommt, in einem Punkt wird das Jahr 2030 ver­

gleichbar sein mit dem Heute: Für die Stadtwerke Schwerte

wird der Mensch im Zentrum aller Überlegungen und Neue­

rungen stehen. Das war so, das ist so und das bleibt so.

Versprochen!

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Mannes.

| 57Stadtwerke Schwerte – Zu Besuch im Jahr 2030

Page 59: Nicht reden – Machen!

ImpressumHerausgeber und verantwortlich für den redaktionellen Text

Stadtwerke Schwerte GmbHLiethstraße 32 – 3658239 Schwerte

GeschäftsführerMichael Grüll (V.i.S.d.P.)

RedaktionMatthias Becker Holger GiesDirk MannesMichaela Zorn-Koritzius

Konzept und GestaltungC.LUENING.DESIGN

ProduktionPatricia Klein

TextkonzeptionPia Nora-Merle

PantomimeBernd Witte

FotosPantomime & TitelMarkus-Steur.de

Die Bilder auf den Seiten12, 15, 16, 18, 33 mit Lizenz von Shutterstock.com

Das Bild auf Seite 7 mit Lizenz von Shotshop.com

DruckWirtz Druck GmbH & Co. KG

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Nicht reden – Machen!Das Umweltbuch Ihrer Stadtwerke Schwerte

Liethstraße 32 – 36, 58239 Schwerte

Individuelle Beratung erhalten Sie direkt im

Kundenzentrum der Stadtwerke Schwerte in

der Bahnhofstraße 11

Weitere Informationen finden Sie auch unter

www.ruhrpower.de

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