NIEUWKOOP GLOSSY
Transcript of NIEUWKOOP GLOSSY
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N I E U W K O O P G L O S S Y
Ausgabe 16
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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
das Energieniveau einer Pflanze messen? Heutzutage ist es möglich.
Außenstehende werden sich dessen vielleicht nicht immer bewusst
sein, aber unsere Branche ist ausgesprochen innovativ und macht
immer mehr von den neuesten Technologien Gebrauch. Dadurch
verändern sich manche Bereiche unserer Branche in rasantem Tempo.
So wird beispielsweise die Restwärme von Rechenzentren zur
Beheizung von Gewächshäusern genutzt. In den Anzuchträumen
werden speziell gefärbte Lampen installiert, die das Wachstum der
Pflanzen fördern. Es wurden Geräte entwickelt, die messen können,
ob eine Pflanze durch Verwendung bestimmter Substrate oder durch
die Änderung der Lichtintensität im Raum Energie erhält oder gerade
verliert. Und auch die Robotisierung hat in so manchem Gewächshaus
bereits Einzug gehalten. Die Art und Weise, in der wir Pflanzen
erzeugen, ändert sich dadurch enorm.
Wenn wir uns einmal die Veränderungen anschauen, die die
Technologie im kommerziellen Bereich bewirkt hat, stellen wir fest,
dass die größten Neuerungen die Art und Weise des Pflanzenangebots
betreffen. Webshops, die ausschließlich Pflanzen verkaufen, schießen
wie Pilze aus dem Boden, und auch im geschäftlichen Markt sehen
wir, dass immer mehr Kunden online ihre Bestellungen aufgeben.
Und dieser Trend schreitet unaufhaltsam fort. Für Nieuwkoop war das
Grund für ein umfassendes Make-over der Website. Was dieses Make-
over im Einzelnen beinhaltet, verraten wir nun noch nicht, aber wir
freuen uns schon darauf, Ihnen in Kürze ein effektives Tool vorstellen
zu können, das Sie bei Ihrer Online-Suche nach den besten Angeboten
für Ihre Kunden noch besser unterstützen wird.
Die Geschäftsführung von Nieuwkoop Europe
Henk Nieuwkoop und Danny Gerritsen
TERMINE
6.–8. November 2019
Kundentage Nieuwkoop Europe
De Kwakel – Niederlande
6.–8. November 2019
Royal FloraHolland Trade Fair
Aalsmeer – Niederlande
Änderungen vorbehalten
IMpRESSuMText/Fotos:
Nieuwkoop Europe & Ki Plant Concept
Konzept und Idee: Ki Plant Concept
Herausgegeben von: Nieuwkoop Europe
Layout: You’re On!
NIEuwkoop EuRopEHoofdweg 111
1424 PE De Kwakel
Niederlande
+31 (0)297 363163
Copyright © Nieuwkoop Europe BV 2019
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Auf dem TiTel:Die Pinus mugo ist eine Zwergkonifere. Der kleine Nadelbaum
verträgt Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und bleibt
auch im Winter schön grün. Eine attraktive Pflanze, die das
ganze Jahr über im Freien stehen kann. Im Mai/Juni erscheinen
an den Ästen junge Tannenzapfen.
4 Die Geschichte der Zimmerpflanze
6 Der Frühling kann kommen!
8 Alles für die Terrasse
10 Verschiedene Arten von Komposit
12 „Lotterie für gute Zwecke“
mit Umweltpreisen ausgezeichnet
16 Palmen in jeder Höhe
18 Rhapis
19 Pflanzenpass ist Pflicht
20 Von Hand dekoriert
22 Schefflera
24 200 Grüntöne
26 Botanische Namen
27 Wie viel Dünger braucht eine Pflanze?
28 In allen Farben des Regenbogens
30 Krinkels Greencare
32 Die Messung des Saftflusses
34 Bepflanzungsservice
36 Kopfüber?
37 Auf der Rolltreppe
37 Kolumne: Sander Kroll
38 Der Neubau ist fast fertig
40 Nostalgie an der Wand
41 Sven de Jongh
42 Praktischer Luxmeter
43 Hängende Kletterpflanzen
44 Static
Ausgabe 16 – März 2019
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Ohne ein paar Zimmerpflanzen ist eine Einrichtung
heute einfach nicht mehr komplett. Das war aber
nicht immer so. Erst Mitte des 19. Jahrhundert kam
die Mode auf, Pflanzen ins Haus zu holen. Und seit
einigen Jahrzehnten sind Zimmerpflanzen kaum mehr
aus unseren Wohnungen wegzudenken. In diesem
Artikel erfahren Sie mehr über die Geschichte der
Zimmerpflanze.
Exotische Pflanzen aus fernen Ländern
Anfang des 16. Jahrhunderts brachten Forschungsreisende
die ersten exotischen Pflanzen mit nach Europa. Zunächst
erhoffte man sich davon die Entdeckung neuer essbarer und
heilkräftiger Gewächse. Diese Pflanzen wurden gezüchtet,
um Arzneimittel daraus herzustellen. Erst im 18. Jahrhundert
begann man, auch die ästhetischen Eigenschaften der Pflanzen
zu würdigen.
Zu Beginn waren es vor allem die reichen Bevölkerungs-
schichten, die sich Pflanzen ins Haus holten, vor allem, um
mit teuren und exotischen Exemplaren aus fernen Ländern
Eindruck zu machen. Da diese tropischen oder subtropi-
schen Pflanzen die europäischen Winter nicht überleben
würden, setzte man sie in große Kübel, die man in der
kalten Jahreszeit hereinholte. Dafür baute man Orangerien,
in denen die Kübelpflanzen überwintern konnten. Ein welt-
bekanntes Beispiel hierfür ist der Crystal Palace in London.
Die ersten Pflanzen im Wohnzimmer
Mitte des 19. Jahrhunderts begann man Pflanzen allmählich
als festen Bestandteil der Einrichtung zu betrachten. In
den Niederlanden vollzogen sich, wie in anderen Ländern
Europas auch, interessante Entwicklungen auf dem Gebiet
der Innenarchitektur. Die bisher eher schlichten Einrichtungen
Die Geschichte Der ZimmerpflanZe
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wurden gemütlicher und wohnlicher. Man entdeckte, dass
Pflanzen Leben in die Wohnung brachten.
Allerdings waren in dieser Zeit die Bedingungen in den
Wohnungen noch nicht sehr günstig für Pflanzen. Die kleinen
Fenster, durch die nur wenig Licht einfiel, und die schädlichen
Dämpfe, die durch die Kohleöfen in den Räumen hingen,
waren alles andere als optimal. Dadurch kamen vor allem
widerstandfähige Pflanzen in Betracht, beispielsweise Farne.
Erst ein Jahrhundert später, gegen 1950, entstand eine echte
Zimmerpflanzenkultur, unter anderem dank des Einzugs der
Zentralheizung. Dadurch wurde das Zimmerpflanzensortiment
wesentlich größer. Außer Farnen bekamen nun auch verschie-
dene Arten von Palmen und Blühpflanzen wie Begonien,
Primeln, Bromelien, Orchideen und Alpenveilchen einen
Platz in den Innenräumen. Die Funktion des Fensterbretts
veränderte sich von der Sitzbank zum Schaufenster für
Zimmerpflanzen.
Der Siegeszug der Raumbegrünung
Kurz darauf, um das Jahr 1965, hielten die ersten Pflanzen
Einzug in die Büros. Die Idee entstand in Deutschland und
der Schweiz, weitete sich aber schnell auf andere Länder
aus. Außer als Dekoration dienten die Pflanzen im Büro auch
zur Abtrennung von Arbeitsplätzen und zur Schaffung von
mehr Privatsphäre. Darum verloren die blühenden Pflanzen
zugunsten großblättriger Grünpflanzen an Terrain. Vor allem
der Ficus und die Sansevieria wurden in rasantem Tempo
enorm beliebt.
Als dann anschließend Wintergärten, Atrien und Innengärten in
Büros, Hotels und Einkaufszentren aufkamen, war das Zeitalter
der Raumbegrünung endgültig gekommen. Inzwischen hat die
westeuropäische Raumbegrünungsbranche eine weltweite
Führungsposition erlangt. In den vergangenen Jahren haben
verschiedene Untersuchungen, die den Pflanzen positive
Auswirkungen bescheinigten, der Raumbegrünung zusätzliche
Impulse verliehen.
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Der frühlinG kann kommen!Das Frühjahr mit seinen ersten Sonnenstrahlen ist der
ideale Zeitpunkt, die Terrassen Ihrer Kunden wieder
auf Vordermann zu bringen, sodass sie wieder vollauf
die frische, grüne Umgebung im Freien genießen
können. Darum geben wir Ihnen eine Reihe von Tipps
für die Frühjahrsbehandlung der Terrasse.
Frühjahrsputz
Bevor die Terrasse wieder mit neuen Pflanzen dekoriert
werden kann, muss erst einmal klar Schiff gemacht werden.
Nach dem Winter kann die Terrasse oft einen gründlichen
Frühjahrsputz vertragen. Räumen Sie die Terrasse leer und
beseitigen Sie den grünen Belag!
Bringen Sie mit ein paar Pflanzen Farbe auf die Terrasse.
Pflanzen sind ideal für die Schaffung einer angenehmen
Atmosphäre. Auch wenn sich die Sonne nicht zeigen mag, wirkt
die Terrasse mit einigen Pflanzen gleich viel frischer und fröhli-
cher. Je grüner, desto besser! Setzen Sie beispielsweise mehrere
unterschiedliche Pflanzen in ein schönes großes Pflanzgefäß,
oder sorgen Sie mit einer Grünwand für einen echten Blickfang.
Richten Sie sich einen komfortablen Sitzplatz ein
Um die Frühjahrssonne wirklich genießen zu können,
sind bequeme Gartenmöbel unverzichtbar. Gibt es etwas
Schöneres, als sich bei einem guten Glas Wein ganz entspannt
zurückzulehnen?
Machen Sie es sich gemütlich
Besonders gemütlich wird es auf der Terrasse, wenn Sie sie mit
einigen Accessoires dekorieren. Ein paar schöne Kissen oder
eine stimmungsvolle Beleuchtung können schon einen großen
Unterschied machen. Aber auch ein Gartenspringbrunnen mit
fließendem Wasser schafft in jedem Garten eine besondere
Atmosphäre.
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alles für Die terrasse!
Mediterrane Pflanzen
Große Pflanzgefäße
Vertikales Gärtnern
Bei uns f inden Sie alles für die Gar ten- und
Terrassenbepflanzung wie Pflanzen und Pflanzgefäße, aber
auch Dekorationsartikel und Gartenmöbel. So haben Sie einen
einzigen Ansprechpartner für all Ihre Begrünungsprojekte.
Ausgesprochen praktisch! Hier finden Sie eine kleine Auswahl
aus unserem Sortiment …
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Blühende Kübelpflanzen Pflanzgefäße
Winterharte Pflanzen
Exklusive Schnittformen
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VerschieDene arten Von komposit Pflanzgefäße werden aus den unterschiedlichsten Materialien hergestellt, etwa aus Kunststoff, Keramik oder
Metall. Und es kommen immer wieder neue Materialien hinzu. Eines dieser neuartigen Materialien ist Komposit, ein
Verbundwerkstoff aus verschiedenen Komponenten. Oft werden hiermit glasfaserverstärkte Kunststoffe bezeichnet.
Der weitaus größte Teil unserer aus Komposit hergestellten Pflanzgefäße besteht aus einer Bruchsteinmischung.
Diese Produkte haben nahezu dieselbe Optik wie Naturstein, aber ein vielfach geringeres Gewicht. Die bekann-
testen Verbundwerkstoffe sind Polystone, Fiberstone, Ficonstone und Fiberclay.
Polystone
Polystone besteht überwiegend aus gemahlenem Kalkstein,
Harz und Farbe auf Wasserbasis. Zur Erhöhung der Stabilität
werden noch Glasfasern beigemischt. Anschließend wird die
Mischung von Hand in eine Form gedrückt. Wenn die Mischung
vollständig ausgehärtet ist, entsteht ein starkes Material, das
Naturstein ähnelt, aber ein geringeres Gewicht hat.
Fiberstone
Fiberstone besteht aus einer Mischung aus Glasfasern und
Bruchstein, die mit einem farbigen Überzug versehen wird.
Unbearbeiteter Fiberstone hat eine natürliche Ausstrahlung
mit derselben Optik und Textur wie echter Naturstein, kann
aber auch hochglanzlackiert werden. Ebenso wie Polystone ist
dieses Material um ein Vielfaches leichter als echter Naturstein.
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Ficonstone
Ficonstone ist eine Kombination aus Zement, Sand und
feingemahlenem Stein, die auf eine Glasfaserstruktur aufge-
tragen wird. Da das Material kein Kunstharz enthält, ist es
umweltfreundlicher als Fiberstone und Polystone. Ficonstone
hat eine raue Oberfläche und praktisch dieselben äußerlichen
Merkmale wie Beton. Das Material ist oft etwas schwerer als
Fiberstone.
Fiberclay
Fiberclay besteht hauptsächlich aus einer Tonmischung, die
aus Gründen der Stabilität auf eine Glasfaserstruktur aufge-
tragen wird. Der leichtgewichtige Fiberclay ist eine perfekte
Alternative für herkömmliche Ton- und Keramikprodukte.
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„lotterie für Gute Zwecke“ mit umweltpreisen ausGeZeichnet
Kürzlich hat der Raumbegrüner Moss & Hrbs
Amsterdam ein prachtvolles Projekt im neuen
Geschäftssitz der „Nationale Goede Doelen
Loterijen“ (Lotterien für einen guten Zweck) –
Nationale Postcodeloterij, VriendenLoterij und
BankGiro-Loterij – fertiggestellt. Dieses Gebäude
ist fast vollständig energieneutral. Hierfür wurde
das Projekt mit dem prestigereichen BREEAM-
Prädikat „Outstanding“ ausgezeichnet. Die
(grünen) Wohnwünsche der Mitarbeiter stellten
den Leitfaden für dieses Projekt dar. Die Pflanzen
stammten von Nieuwkoop Europe.
„Wie sich ein Betonkoloss in eine Stadtoase verwandelte“
Philip van Traa ist Mitbegründer von Moss & Hrbs
Amsterdam. Er berichtet: „Im Auftrag der ‚Nationale Goede
Doelen‘-Lotterien wurde ein leerstehendes Bürogebäude
von Benthem & Crouwel Architects renoviert, modernisiert
und erweitert. Nachhaltigkeit und Grün standen dabei im
Vordergrund. Das Dach ist mit 2400 m² Solarmodulen
eine nachhaltige Energiequelle. Hier wird auch das
Regenwasser aufgefangen; damit werden die Pflanzen
bewässert und die Toiletten gespült. Der Überschuss dient
als Pufferspeicher für Sprinkler- und Feuerlöschanlagen.“
„Bei der Bepflanzung achteten wir besonders auf ein ange-
nehmes Raumklima, eine ausgezeichnete Luftqualität, den
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Einfall gefilterten Tageslichts und eine angenehme Akustik.
Um diese Kriterien zu realisieren, trug das Architektenbüro
der Begrünung im Entwurfsplan schon ab dem ersten Tag
Rechnung. Das Grün muss wirklich in die Architektur integ-
riert werden, da es sonst als erstes abgeschafft wird, wenn
Sparmaßnahmen anstehen. Innerhalb dieses Projekts
stellte das Grün eine Grundvoraussetzung dar. Dann
entsteht ein Gebäude, von dem es in dieser Form kein
zweites gibt. Ein Unternehmen, das diesen Schritt zu gehen
bereit ist, zeigt, wo sich die Welt momentan befindet. Es
ist positiv für das Image eines Unternehmens, wenn es
auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle
einnimmt. Andere Unternehmen werden dann folgen.“
„Das sogenannte ‚Waisengebäude der Zuidas‘ war eine Beton-Bauruine …“
Projektleiterin Esther Wubben von den „Goede Doelen
Loterijen“ berichtet: Unsere Organisation hat sich zum
Ziel gesetzt, die Erträge zu investieren, um unsere
Welt wieder etwas schöner und grüner zu machen. Mit
dieser Mission machten wir uns auch an dieses Projekt.
Unser Büro befand sich schon seit 25 Jahren in der Van
Eeghenstraat in Amsterdam, verstreut über verschiedene
Gebäude. Es wurde Zeit für einen neuen Standort für alle
Mitarbeiter. So suchten wir ein leerstehendes Gebäude,
denn Neubau passt nicht zu uns und zu unseren Zielen.
2013 war der Leerstand in Amsterdam ein großes Problem.
Unser neues Gebäude, das früher das „Waisengebäude
der Zuidas“ genannt wurde, stand schon seit Jahren leer.
Als Projektleiter kam ich gemeinsam mit dem Team mit
BREEAM und ihren Zertifizierungsanforderungen in Kontakt.
Wir beschlossen, das höchstmögliche Niveau anzustreben.“
„Auf unserem jährlichen Weihnachtsfrühstück vor fünf
Jahren wurden den Mitarbeitern Fotos des Gebäudes
vorgelegt: ein grauer Betonkoloss aus dem Jahr 1972 mit
strenger, unattraktiver Linienführung.“ Wir sagten Ihnen,
dass wir ihre Ideen brauchten. Und so brachten 130
Kolleginnen und Kollegen innerhalb von zwei Monaten
ihre Wohnwünsche auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit
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und der Begrünung zu Papier. Der Wunsch nach einem
Gründach kristallisierte sich schnell heraus. Als Inspiration
wurde beispielsweise die High Line in New York genannt.
Grün spielte bei der Neugestaltung der ehemaligen
Hochbahntrasse eine vorrangige Rolle. Das gesamte obere
Deck war für Gartenanlagen vorgesehen. Der Architekt reali-
sierte nach dem Entwurf von Zeichnungen von 60 Kollegen
die Innenfassaden aus perforiertem Metall. Nachhaltigkeit
war die Basis, aber die menschliche Dimension sollte
sichtbar bleiben. Das Projekt sollte funktional sein und
eine warme, angenehme Atmosphäre ausstrahlen. Philip
van Traa dachte mit über den Begrünungsentwurf nach
und sorgte dafür, dass die richtigen Pflanzen ausgewählt
wurden. Wir sind sehr glücklich mit dem Ergebnis.“
„Ein italienischer Platz – eine Piazza – als Herz des Gebäudes“
Philip van Traa: „Das Herz des Gebäudes hat die Funktion
eines Dorfplatzes, um den herum, versteckt hinter Fassaden
aus Stahl, alle Büros angeordnet sind. Der Platz erinnert an
eine italienische Piazza; hier können sich Mitarbeiter aus
allen Disziplinen treffen. In der Mitte des Platzes steht
eine Stahlkonstruktion, die an einen mehr oder weniger
abstrakt geformten Baum erinnert. Die Konstruktion reicht
bis in das vierte Stockwerk. Wer den Stamm mit den
Augen verfolgt, erkennt oben die Metallpaneele, die das
Blätterdach bilden. Im Sommer, wenn die Sonne auf diese
Paneele scheint, entsteht ein märchenhaftes Schattenspiel.“
„Über dieses Projekt lassen sich 1001 Geschichten erzählen“,
meint Philip. Er fährt fort: „Mitten durch das Gebäude führt
eine Treppe, die so einladend gestaltet ist, dass man fast
nicht anders kann, als hinaufzusteigen. Da die Treppe in
einer attraktiven Drehung bis zum Dach führt, kann man
schon von unten einen Teil des Grüns im oberen Stockwerk
erkennen. Von hier aus hat man auch einen Blick auf einige
Plattformen, darunter aufgehängte Mini-Plätze und größere
Balkone. Die Treppe vermittelt das spannende Gefühl, etwas
zu entdecken oder zu untersuchen. Das Gefühl, dass es nach
jedem Stockwerk, gerade noch den Blicken entzogen, wieder
etwas Neues zu sehen und zu erleben gibt. Aus Neugier
nehmen viele hier also lieber die Treppe. Das ist nicht nur
besser für die Gesundheit, sondern spart auch Energie, da
der Aufzug nicht benutzt wird. Wenn man über die Treppe
in sein Büro geht, ist der Körper in Bewegung und sind alle
Sinne wach und aufnahmebereit. Jedes folgende Gespräch
wird positiver verlaufen, als wenn man ein staubiges,
muffiges Gebäude betritt, mit dem Aufzug fährt und zum
eigenen Arbeitsplatz geht.“
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„Jahreszeiten oder Dschungel“
Woher holte sich Philip während der Begrünungsphase
seine Inspirationen? Philip: „Dieses Projekt dauerte vier
Jahre, und in dieser Zeit findet man überall Inspirationen. In
allem was man sieht, was man liest und was man besucht.
Für die Begrünung im Freien an der Vorderseite habe ich
mich unter anderem vom niederländischen Garten- und
Landschaftsarchitekten Piet Oudolf inspirieren lassen. Wenn
man Begrünungspläne erstellt, will man sicherstellen,
dass alle Jahreszeiten intensiv erlebt werden können. Das
heißt, dass auch im Winter schöne Strukturen zu sehen
sein müssen, beispielsweise wenn es schneit. Dass die im
Herbst abgeblühten Blumen im Frühjahr wieder frisch aus
der Erde zum Vorschein kommen, und dass eine farbenfrohe
Blütenvielfalt entsteht.“
„Im Dschungel gibt es keine Jahreszeiten; hier vollzieht sich
ein kontinuierlicher Prozess des Verfalls und der Erneuerung.
Aber auch dort geschehen durch die Vielfalt der Pflanzen
und Blumen magische Dinge. Es entstehen beispielsweise
Pflanzen in merkwürdigen Formen oder mit extrem großen
Blättern. Das Heranwachsen eines außergewöhnlich großen,
frischen, grünen Blatts ist eine wahre Augenweide. Es gibt
Pflanzen mit Blättern, die einen Durchmesser von vierzig bis
fünfzig Zentimetern haben. Die harmonikaartige Entfaltung
neuer Blätter immer wieder anderer tropischer Arten ist
ein magisches Ereignis. Wir haben uns dafür entschieden,
auch im Freibereich um das Gebäude exotische Pflanzen
zu verwenden, sodass innen wie außen Exoten zu finden
sind. Beispielsweise winterharte Palmen und einige schöne
Bambusarten. Die Innen- und Außengärten sind nur durch
eine Glaswand voneinander getrennt. So entsteht eine opti-
sche Verbindung. Wenn die Pflanzen in beiden Bereichen
ausgewachsen sind, bilden sie eine Gesamtheit; das obere
Stockwerk ist dann ein Ort, an dem man ständig im Grünen
sitzt. Wenn bald auch noch der Außenbereich bepflanzt ist,
leistet das gesamte Gebäude einen wichtigen Beitrag zur
Artenvielfalt in der Stadt.“
„Führungen für Interessenten“
Esther Wubben zufolge erregt das Gebäude viel
Aufmerksamkeit. Esther: „Wir führen oft Gruppen herum,
aber auch viele Anwohner werfen gern einmal einen
Blick hinter die Kulissen. Wir beabsichtigen, an zwei
Nachmittagen pro Monat Führungen zu veranstalten. Wir
möchten nämlich gern unsere Geschichte erzählen, unser
Gebäude präsentieren und andere inspirieren. Interessenten
können sich hierfür anmelden. Nähere Informationen
hierzu sind in Kürze zu finden auf: www.postcodeloterij.nl/
duurzaamverbouwen.
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palmen in vielen HöHenIm hohen Gewächshaus von Nieuwkoop Europe ist ein
Eckbereich mit Veitchia-merrillii-Palmen eingerichtet.
Die allerersten Veitchia-Palmen stammten von den
Philippinen. Heute werden sie vor allem aus Costa
Rica und Malaysia importiert. Die Palme wird auch
Weihnachtspalme genannt, da sie in der Weihnachtszeit
leuchtend rote Früchte trägt. Die schlanke Erscheinung
ist in vielen Größen – von 2,50 bis 7,50 Metern – und
mit einem oder mehreren Stämmen je Pflanzgefäß
erhältlich.
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RhApisBambuspalme
Die Rhapis excelsa stammt ursprünglich
aus Südchina. In den Tropen steht diese
Pflanze am liebsten im Schatten. Es ist
eine starke Pflanze, die nicht sehr viel
Licht benötigt und mit wenig Wasser
auskommt. Wegen ihrer feinen, schmalen
Stämme wird die Rhapis oft für eine
Bambusart gehalten, vor allem dann,
wenn die Stämme kahl, also von ihrem
natürlichen Jutemantel befreit sind.
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pflAnzenpAss isT pflichTAb dem 14. Dezember 2019 müssen die gesamten
für Verbraucher bestimmten Topf-, Beet- und
Kübelpflanzen sowie bestimmte Sämereien und
Blumenzwiebeln einen EG-Pflanzenpass besitzen.
Gartenbaubetriebe und Handelsunternehmen
müssen von einem Pflanzenschutzdienst
autorisiert werden, bevor sie ihre Pflanzen mit
EG-Pflanzenpass verkaufen dürfen.
Was ist der EG-Pflanzenpass?
Ein Pflanzenpass ist eine Sammlung obligato-
rischer Informationen, die beim Verkauf von
Pflanzen innerhalb der Europäischen Union doku-
mentiert sein müssen. Dazu gehören die Identität
und die Herkunft der Pflanzen sowie Angaben,
die es ermöglichen, den ursprünglichen Züchter
oder Händler zu identifizieren.
Warum ist ein EG-Pflanzenpass
notwendig?
Durch die zunehmenden Handelsströme und
die Folgen des Klimawandels treten in Europa
immer häufiger neue Pflanzenkrankheiten und
Schädlinge auf. Der Pflanzenpass ermöglicht es den
Mitgliedstaaten, bei einem Krankheitsausbruch
oder Schädlingsbefall effektivere Maßnahmen zu
treffen. So kann bei der Entdeckung schädlicher
Organismen rasch die Herkunft der Pflanzen
festgestellt werden. Das ist sehr wichtig,
um eine Weiterverbreitung zu verhindern.
* Die europäische Kommission muss noch über die genaue Ausgestaltung der neuen Vorschriften entscheiden. Es sind noch nicht alle Einzelheiten bekannt.
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Von hanD Dekoriert Handwerkskunst, Kreativität und Präzision … diese Faktoren kommen in der Vogue-
Kollektion von Baq klar zum Ausdruck. Die prachtvollen Pflanzgefäße werden von
echten Künstlern dekoriert. Mit äußerster Sorgfalt werden diese Kunstwerke bis ins
kleinste Detail bearbeitet.
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Die ScheffleraVielseitig und multikulturell
Die Schefflera ist eine sehr vielseitige Pflanzenfamilie. Auf
den ersten Blick sehen sie kaum danach aus, aber ursprüng-
lich waren die Angehörigen dieser Familie Kletterpflanzen.
Darum können bei manchen großen Exemplaren, etwa ab zwei
Metern, Luftwurzeln entstehen. Manche Scheffleras werden
zu Sträuchern, andere wachsen zu Bäumen heran. Letztere
können bis zu 30 Meter hoch werden! Und als wäre die Familie
noch nicht vielfältig genug, fing der Mensch auch noch an,
Kulturvarietäten zu züchten, wodurch die Schefflera nun auch
noch in vielen Farben erhältlich ist. Eine wirklich multikulturelle
Familie also!
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TEYLERSMUSEUM.NL
Fra
nzBauer,Strelizia
Regin
ae©Natu
ralHis
tory
Museum,London
:
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Ab dem 2. Februar 2019 organisiert das Teylers
Museum in Haarlem eine wunderbare Ausstellung der
botanischen Künstler Franz und Ferdinand Bauer. Die
Aquarelle der Brüder gehören zu den schönsten natur-
wissenschaftlichen Kunstwerken, die jemals erschaffen
wurden.
Die botanischen Gemälde vermitteln einen äußerst detaillierten
Einblick in verschiedene Tropenpflanzen. Um die Natur derart
perfekt wiedergeben zu können, machten die Brüder in ihren
Illustrationen von sage und schreibe 200 Grüntönen Gebrauch.
Pflanzenliebhaber sollten sich diese außergewöhnliche Chance,
sich neue Inspirationen zu holen, auf keinen Fall entgehen lassen!
Die Ausstellung „200 Grüntöne“ ist bis zum 12. Mai 2019 zu
sehen.
Strelitzia depicta
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In der letzten Ausgabe haben wir uns mit den taxonomi-
schen Rängen der Pflanzen befasst. Das letzte Niveau der
Pflanzeneinteilung ist der botanische Name. Diese wissen-
schaftlichen Namen werden schon seit 1753 von Botanikern
verwendet und sind überall auf der Welt identisch.
Der botanische Name mag vielleicht schwer zu merken
sein, sagt aber in vielen Fällen etwas über die spezifischen
Merkmale der Pflanze aus. So bedeutet „variegatum“
beispielsweise, dass das Blatt mehrere Farben hat, während
„aureum“ für Gelb oder Gold steht. Wenn man das weiß, ist
der Name schon viel leichter zu merken.
Botanische Namen bestehen oft aus drei Teilen: der Gattung,
der Art und der Varietät.
Gattung: der erste Teil des Namens ist die Gattung. Eine
Gattung ist eine Gruppe von Pflanzen, die wesentliche
gemeinsame Merkmale aufweisen. Die Gattung wird immer
mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben.
art: der zweite Teil des Namens ist die Art. Dabei handelt es
sich in der Regel um eine Beschreibung der Pflanze, beispiels-
weise die Farbe oder die Wuchsform, manchmal aber auch
um den Namen ihres Entdeckers. Dieser zweite Teil wird mit
Kleinbuchstaben geschrieben.
varietät: der dritte Teil des Namens bezeichnet die Varietät,
auch Kulturvarietät oder kurz „Kultivar“ genannt. Ein Kultivar
ist eine vom Menschen gezüchtete oder durch Mutation oder
Kreuzung veredelte Pflanze. Dieser dritte Teil des Namens
wird mit großem Anfangsbuchstaben geschrieben und in
Anführungszeichen gesetzt.
Der botanische Name einer Pflanze kann sich im Laufe
der Jahre ändern, beispielsweise dann, wenn die Forscher
(Botaniker) ihre Meinung über die Rangeinteilung einer
Pflanze revidieren. So kann es vorkommen, dass aufgrund
neuer Forschungsergebnisse beschlossen wird, dass eine
bestimmte Art doch einer anderen Gattung angehört.
BoTAnische pflAnzen- nAmen
Borassus Flabellifer
Croton eleuteria
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wie Viel DünGer
braucht eine
pflanZe?
Um wachsen zu können, brauchen Pflanzen Nährstoffe. Aber
wie viel genau? Wussten Sie schon, dass zu viel Dünger für die
Pflanze auch schädlich sein kann? Im Winter brauchen Pflanzen
im Prinzip keinen Dünger, da sich die meisten Arten in der
Ruhephase befinden.
Düngen Sie Pflanzen darum nur in der Wachstumsperiode von
März bis Oktober. In den meisten Fällen reicht es aus, alle zwei
Monate zu düngen. Die Faustregel lautet also: einmal mit und
einmal ohne Dünger gießen.
Pflanzennährstoffe sind in verschiedenen Formen erhältlich.
Wir bevorzugen Flüssigdünger. Die richtige Dosierung ist auf
der Verpackung angegeben. Pflanzen, die langsamer wachsen
oder nicht sehr viel Tageslicht erhalten, brauchen weniger
Nährstoffe. Geben Sie dann beispielsweise nur die Hälfte oder
ein Viertel der angegebenen Menge.
tipps
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alle farben Des reGenboGensFarben können unglaublich viel bewirken! Sie verleihen einem tristen Raum schnell einen fröhlichen, lebendigen Charakter. B-round,
B-straight und Unica eignen sich darum ausgezeichnet für ein frisches Make-over der Einrichtung. Diese Pflanzgefäße sind nämlich
in jeder gewünschten RAL-Farbe erhältlich. Eines ist sicher: in diesen Serien finden Sie prachtvolle und außergewöhnliche Gefäße
für Ihre Pflanzen!
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koen Vanhoutte Von krinkels Greencare
Während seines Jurastudiums hatte Koen Vanhoutte
einen Nebenjob als Baggerführer; die notwendige
Kenntnisse lernte er „on the job“. Später investierte
er in einen Lieferwagen, einen Lkw und einen kleinen
Bagger. Abends und sonntags lernte er intensiv für
sein Studium. Der frischgebackene Jurist endete aber
keineswegs im schwarzen Talar …
Kurzzeitig betrieb Koen ein eigenes Unternehmen, das dank
seines Einsatzes von fünf auf fünfzehn Mitarbeiter wuchs,
nach finanziellen Misserfolgen jedoch schließlich eingestellt
werden musste. Danach entschied er sich für eine Stelle bei
Krinkels Greencare. Warum? Koen berichtet: „Krinkels war
einer meiner ehemaligen Kunden. Krinkels Greencare ist
eine spezielle Abteilung für den privaten Markt, innerhalb
eines Konzerns, der sich hauptsächlich mit Aufträgen für den
öffentlichen Sektor befasst. Der private Markt ist viel mehr auf
Qualität und Service ausgerichtet als der öffentliche Bereich.
Man steht enger mit den Menschen in Kontakt. Wer Büros
begrünt, muss eine soziale Ader haben, um gute Ergebnisse
erzielen zu können.
Können Sie dafür ein Beispiel nennen? „Für eine Branche,
die über umfangreiche Fachkenntnisse und viel technisches
Wissen verfügt, besteht die Kunst vor allem darin, nicht für
den Kunden, sondern gemeinsam mit dem Kunden nachzu-
denken. Nur zu oft machen Fachleute den Fehler, die eigene
Meinung, Vision und Arbeitsweise durchsetzen zu wollen.
Die Herausforderung besteht darin, zunächst die Fragen und
Wünsche des Kunden zu analysieren und ihm eine passende
Lösung anzubieten. Wir müssen dabei auch als Inspirator
ein bestimmtes Look-and-Feel anbieten, aber ohne die
Möglichkeiten für personalisierte Lösungen zu beschneiden.
Was betrachten Sie als Herausforderung in der sich schnell
entwickelnden Branche? „Wir bieten Produkte an, aber auch
den zugehörigen Service. Darüber hinaus unterstützen wir
unsere Kunden mit spezialisiertem Know-how. Wir sind in
einer sich stark entwickelnden technologischen Umgebung
aktiv. Was heute noch neu ist, kann morgen schon wieder
veraltet sein. Ich meine, dass wir als Servicepartner unseren
Kunden möglichst viel Arbeit abnehmen müssen. So können
wir beispielsweise durch Digitalisierung Prozesse vereinfachen.
Seit Kurzem arbeiten wir mit einer digitalen Plattform. Unsere
Mitarbeiter nehmen überall hin einen iPad mit. Die von ihnen
gesammelten Informationen, etwa in Form von Fotos des
Prozesses, Input des Kunden und Fortschrittsdaten, werden
auf eine spezielle Plattform hochgeladen. Dort können auch
die von uns geteilten Dokumente eingesehen werden. Dies
ist sowohl intern als auch extern interessant. Und der Kunde
kann unsere Fortschritte genau verfolgen.“
Momentan arbeiten Sie an einem neuen Branding. „Die
Assoziation mit Krinkels und den großen Maschinen stiftet
oft Verwirrung. Wir wollen Green@TheOffice (G@TO) als Label
innerhalb der Krinkels Groep als vollwertigen Geschäftsbereich
präsentieren. Darum entwickeln wir ein völlig neues Branding
mit jungem, frischem Image.“
Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft der Branche aus?
„Der Raumbegrünungsmarkt wird noch stark wachsen.
Der ‚War on Talent‘ in den Büros, Co-Working und flexible
Arbeit erfordern angenehm gestaltete Arbeitsplätze. Die
Raumbegrünung ist dabei nicht mehr wegzudenken. Wir sind
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koen Vanhoutte Von krinkels Greencare
der geeignete Partner, wenn es darum geht, Menschen von
den Vorteilen und Möglichkeiten zu überzeugen. Dem Kunden
fehlt es oft am notwendigen Wissen, und unbekannt macht
unbeliebt. Hier können wir eine wichtige Rolle spielen.“
Welchen Wert hat Nieuwkoop Europe als Partner? „Wir
arbeiten gern mit Partnern zusammen, die klare Vorstellungen
haben und die ebenso wie wir flexibel und dynamisch
sind. Bei Nieuwkoop Europe steht man auf dem Gebiet der
Digitalisierung nicht still; sie machen es uns einfach, indem
sie uns eine Full-Service-Zusammenarbeit anbieten. Man
denkt gemeinsam mit uns über neue Möglichkeiten nach,
bietet ein Online-Bestellsystem an und teilt das verfügbare
Know-how mit den Kunden.“ Können Sie dafür ein konkretes
Beispiel nennen? „Ja, bei einem spezifischen Projekt war die
Punktbelastung durch die größeren Bäume ein heikler Punkt.
Bei Nieuwkoop Europe stellte man die verschiedenen Bäume
auf eine Waage; anschließend teilte man uns das genaue
Gewicht mit. So konnte der Architekt ohne Zeitverlust die
notwendigen Änderungen am Tragwerk vornehmen.“
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Die messunG Des saftflusses beantwortet wichtiGe fraGen
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Nieuwkoop Europe hat in Messgeräte investiert, mit
denen sich der Saftfluss in Pflanzen überwachen lässt.
Die neuen Geräte wurden von einem Wissenschaftler
entwickelt und in experimentellen Untersuchungen
eingehend getestet. Warum führt Nieuwkoop Europe
nun selbst solche Untersuchungen durch?
Henk Nieuwkoop berichtet: „Diese Experimente sind für die
Branche von großer Bedeutung. Bei früheren Untersuchungen
wurde festgestellt, dass der Saftfluss von Pflanzen mit dem
Blutkreislauf des Menschen vergleichbar ist. Der Saftfluss gibt
Hinweise darauf, wie gesund die Pflanze ist und ob sie Stress
empfindet. In der Zukunft können Züchter und Raumbegrüner
den Saftfluss in der Pflanze überwachen und so ihr Wachstum,
ihre Entwicklung und ihre Qualität im Auge behalten.
Nachteilige Bedingungen können dann schnell festgestellt
und beseitigt werden. Der Raumbegrüner kann beispielsweise
Büropflanzen, deren Lebensdauer sich dem Ende zuneigt,
vorsorglich austauschen. Und der Züchter kann frühzeitig
eingreifen, indem er das Substrat, die Nährstoffversorgung, die
Luftfeuchtigkeit, die Lichtstärke oder die Temperatur anpasst.“
„Für Nieuwkoop Europe ist es außerdem wichtig, gesunde
Pflanzen im Ausland einzukaufen. Importpflanzen befinden
sich zwei bis vier Wochen in einem dunklen Container.
Qualitativ hochwertige Produkte überstehen solche Transporte
besser. Wenn wir durch vorherige Messung des Saftflusses fünf
bis zehn Prozent weniger Transportausfälle realisieren können,
ist das eine gute Sache.“
Bei früheren Untersuchungen, unter anderem durch Ballieux
Organic Architects, wurde festgestellt, dass Pflanzen als
natürliche Luftreiniger das Raumklima verbessern. Sie redu-
zieren den Gehalt an schädlichen flüchtigen organischen
Verbindungen (VOC) um über 50 %. Das können nur vitale
Pflanzen optimal leisten. „Wenn der Saftfluss gestört ist,
beeinträchtigt das nicht nur den Dekorationswert der Pflanze,
sondern auch ihre Fähigkeit, die Luft zu reinigen. Büropflanzen
stehen nicht immer an Orten mit optimalen Bedingungen, sie
werden beispielsweise Leuchtstoffröhrenlicht oder trockener
Luft ausgesetzt. Die Lebensdauer solcher Pflanzen beträgt
höchstens fünf Jahre. Schon nach wenigen Jahren wird
sichtbar, dass sich der Saftfluss verringert. Diese Pflanzen
tragen dann kaum noch zur Luftreinigung bei. Indem an
einigen dieser Pflanzen Sensoren angebracht werden, kann
der Raumbegrüner frühzeitig feststellen, wann die Pflanzen
ausgetauscht werden müssen.
Welche Versuche wird Nieuwkoop Europe durchführen? „Wir
werden Pflanzen in der Anzuchtphase überwachen. Pflanzen
mit geringem Saftfluss bilden weniger schnell neue Wurzeln
und wachsen weniger wahrscheinlich zu gesunden Pflanzen
heran. Wir führen die Messungen dabei stichprobenweise
durch, nicht bei allen Pflanzen. Abgesehen davon gibt es
zahlreiche andere Fragen, auf die wir Antworten finden
wollen. So wollen wir beispielsweise dieselben Pflanzen in
zwei Substraten messen, in Hydrokultur und in Erdkultur.
Hierzu wurden bereits Untersuchungen durchgeführt, und es
wurde die Annahme geäußert, dass Pflanzen in Hydrokultur
besser wachsen. Dies wurde aber von einem Wissenschaftler
gemessen, nicht von einem Züchter, der sich wirklich mit
Pflanzen auskennt. Wir wollen mit eigenen Augen feststellen,
ob es Arten gibt, die besser in Hydrokultur wachsen, und
vielleicht andere, die sich doch in Erde wohler fühlen. Die
neuen Geräte ermöglichen es, solche wichtigen Fragen zu
beantworten. Letztlich geht es natürlich darum, dass dem
Verbraucher optimale Produkte angeboten werden können.“
„Kommerziell und innovativ“
In Ausgabe 12 dieses Magazins berichteten wir über die
Forschung auf dem Gebiet des Saftflusses durch Marius
Ballieux, Inhaber von Ballieux Organic Architect. Nieuwkoop
Europe unterstützt seine Forschung und liefert die dafür
benötigten Pflanzen. Marius berichtet: „Die Motivation für all
diese Untersuchungen ist, die Harmonie der Pflanzen in der
Natur mit technischen Mitteln zu erfassen und an standar-
disierte Werte zu koppeln. Das wiederum ermöglicht es, für
die Raumbegrünung diejenigen Pflanzen auszuwählen, die
optimal in der Lage sind, die Luft zu reinigen. Ein Unternehmen,
das die Bedeutung dieser Forschung erkennt, ist nicht nur
kommerziell auf dem richtigen Weg, sondern auch innovativ
in puncto Nachhaltigkeit.
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unser bepflanZunGsserVice unterstütZt uniVersal floral bei Grossen, internationalen projektenUniversal Floral ist begeisterter Kunde unseres
Bepflanzungsservice. Kunden von Nieuwkoop Europe
können ihre Pflanzgefäße von uns bepflanzen lassen.
Wir liefern komplette Produkte, die direkt in das
Projekt übernommen werden können.
Marie Caffrey ist Vertriebsleiterin bei Universal Floral. Warum
sie so gern vom Bepflanzungsservice von Nieuwkoop
Gebrauch macht? Marie berichtet: „In Europa arbeiten wir mit
schnell expandierenden Technologiebetrieben zusammen,
darunter Facebook, Samsung und Apple, die für ihre Büros
hochwertige und flexible Begrünungslösungen brauchen. Sie
wünschen sich einen einheitlichen Look der Pflanzgefäße, der
zu ihrem Branding und ihrer Kultur in ganz Europa, Nahost und
Afrika passt. Dank des Bepflanzungsservice von Nieuwkoop
Europe können wir Pflanzen und Pflanzgefäße in großen
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Stückzahlen komplett an den Projektstandort liefern lassen.
Das ist ausgesprochen praktisch, weil unsere Kunden in ganz
Europa ansässig sind. Dieser Service spart uns eine Menge
Zeit und Kosten.“
„Nieuwkoop Europe hat eine enorme Vielfalt hochwertiger
Pflanzen und Pflanzgefäße vorrätig, die kurzfristig, oft schon
innerhalb von zwei Tagen, zusammengestellt und versandt
werden können. Wenn bestimmte Pflanzgefäße nicht sofort
lieferbar sind, bieten sie eine vergleichbare Alternative. Kürzlich
erkundigte sich ein Auftraggeber bei uns nach den verschie-
denen Möglichkeiten für Terracotta-Pflanzgefäße. Nieuwkoop
Europe schickte uns zehn verschiedene Kombinationen zu,
aus denen der Kunde wählen konnte und die sehr schnell
lieferbar waren.“
„Die Pflanzen müssen mit den Pflanzgefäßen frisch und
attraktiv im Büro des Kunden aufgestellt werden. Nieuwkoop
Europe versteht dies, denn die Pflanzenkombinationen sind
sehr sorgfältig und professionell für den Transport verpackt.
Es ist ein großartiges Gefühl zu wissen, dass unsere Pflanzen
in Büros in ganz Europa stehen und dass sie mit der nötigen
Sorgfalt dort aufgestellt wurden. Wir beschäftigen selbst ein
motiviertes Pflegeteam, das die Pflanzen vor Ort pflegt und
das rasch auf Fragen und Wünsche reagieren kann. Nicht
umsonst erhalten wir die meisten neuen Aufträge durch
Empfehlungen zufriedener Kunden!
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KopfüBeR?Der Baobab (Adansonia) ist ein lebendes Fossil aus
uralten Zeiten. Diese gewaltigen Bäume können
bis zu 25 Meter hoch werden und erreichen einen
Durchmesser von gewaltigen 11 Metern. Die
meisten Arten sind in Südmadagaskar beheimatet.
Manche dieser Exemplare sind schon weit über
2500 Jahre alt.
Die Krone des Baobab erinnert an ein Wurzelsystem.
Und tatsächlich: einer alten Legende zufolge
wurde der Baum – zur Bestrafung der Menschheit
– von den Göttern vom Himmel aus auf die Erde
geworfen, wo er kopfüber landete. Also mit der
Krone im Boden und den Wurzeln in der Luft.
Die Adansonia digitata, die bei Nieuwkoop Europe
im Gewächshaus steht, stammt ursprünglich aus
Südafrika. Die lokalen Einwohner nutzen den
Baum auf über dreihundert Arten. So essen sie die
Blätter als Gemüse und verwenden die gebrannten
Samenkörner als Kaffeebohnen; selbst die Blüten
sind eine Delikatesse. Aus der Rinde werden Seile
und Körbe hergestellt.
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auf Der rolltreppeDieses Foto wurde kürzlich bei der Aufstellung mehrerer großer
Ficus lyrata aufgenommen. Eines der Exemplare musste in eine
höhere Etage verfrachtet werden. Tja, dann nehmen wir doch
einfach die Rolltreppe! Kolumne: sander Kroll
uns auf Die schulter klopfen!Für Pflanzen und Bäume öffnen sich 2019, wie Sie wissen,
Tür und Tor. Aber nicht nur das, sondern auch Fenster und
sogar Decken. Beispielsweise hier, bei der Aufstellung größerer
Pflanzen und Bäume in neu übergebenen Gebäuden.
Über praktische Begrünungsfragen wird oft erst nachgedacht,
wenn der Raumbegrüner mit dem Lkw vorfährt. In diesem
Moment wurde das Gebäude bereits sauber übergeben,
die Sicherheitsvorkehrungen funktionieren, die Heizung
heizt und die Maler sind mit ihrer Arbeit fertig. Der Marmor
glänzt prachtvoll und dann … haben die gelieferten Bäume
(kaum zu glauben!) exakt die gigantische Höhe, die bei der
Bestellung so begeistert mitgeteilt wurde. Immer wieder
müssen die Fensterscheiben aus einem Gebäude gehoben
werden, weil ein Baum nicht durch die Tür passt. Oder in den
Aufzug. Oder durchs Treppenhaus Auf den Marmorfußboden
legen wir, die Begrünungsexperten, dicke Schichten Karton
zum Schutz gegen die Räder der improvisierten Palette mit
Handhubwagen. Mit allen denkbaren Schutzmaßnahmen, viel
Improvisationstalent, Arbeitskraft und intelligenten Lösungen
gelingt es uns, den Baum ins Gebäude zu bringen und an der
richtigen Stelle im richtigen Pflanzgefäß aufzustellen.
Und dann ist er da, der große Moment! Die Bäume stehen, der
Raumbegrüner wird für seine Fähigkeiten mit Komplimenten
überschüttet und das Gebäude kann offiziell eröffnet werden
– manchmal wird schon eine Dreiviertelstunde nach der
Aufstellung der Bäume das Band durchgeschnitten. Vielleicht
sogar mit einer Heckenschere, die wir noch schnell überreicht
haben. Unsere Branche darf sich getrost etwas häufiger auf
die Schulter klopfen!
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Der neubau ist fast fertiG!Der Bau unseres neuen Produktionsstandorts schreitet
zügig voran. Dank des trockenen Wetters und des
milden Winters konnten die Bauarbeiten größtenteils
fortgesetzt werden. Im kommenden Zeitraum werden
wir den Beton einbauen, alle Stromanschlüsse reali-
sieren und Energieschirme aufhängen. Voraussichtlich
können wir dann Ende Mai die ersten Pflanzen liefern.
Die Eröffnung des Neubaus bietet zahlreiche Vorteile, insbeson-
dere für unsere internen Logistikprozesse. Außerdem wird die
gesamte Einteilung unseres Gartenbaubetriebs überarbeitet,
sodass wir das Produktions- und Verkaufssortiment besser
voneinander trennen können. Dadurch können wir besser nach
Verfügbarkeit und Qualität unserer Pflanzen steuern.
Die offizielle Eröffnung des Neubaus ist für Anfang November
geplant. Jeder ist herzlich willkommen! Weitere Informationen
folgen zu gegebener Zeit.
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nosTAlgie An deR WAndIn der Kantine von Nieuwkoop Europe hängen einige
Fotos an der Wand. Jedes Foto erzählt eine Geschichte,
die unsere nostalgischen grünen Herzen schneller
schlagen lässt.
Auf diesem Foto sehen wir eine Phoenix dactylofera,
vollständig mit Schnee bedeckt. Diese Palme stand
vor etwa 15 Jahren vor unserem Unternehmen. Ein
wunderschöner Anblick und einmal etwas anderes
als der ewige Weihnachtsbaum!
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mitarbeiter am Wort
sVen De jonGhIn jeder Ausgabe des Magazin stellen wir Ihnen einen
Kollegen oder eine Kollegin vor. Dieses Mal ist es Sven!
Sven ist Teamleiter in der Abteilung Einkauf Hardware und
zusammen mit seinen Kollegen für den Einkauf unseres
Sortiments verantwortlich. „Als Abteilung sind wir ständig
auf der Suche nach neuen Produkten, mit denen wir unsere
Kunden überraschen können. Darüber hinaus sind wir für die
optimale Verfügbarkeit des heutigen Sortiments zuständig,
damit wir unsere Kunden rasch bedienen können.“
Sven berichtet: „Für eine optimale Vorratskontrolle ist eine
effektive und transparente Zusammenarbeit mit unseren
Lieferanten von wesentlicher Bedeutung. Die Kettenintegration
spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Die Kopplung
unserer Systeme an die des Lieferanten wird schließlich einen
noch präziseren Einblick in alle Vorratsniveaus zu jedem
Zeitpunkt ermöglichen. Wir haben dann in Echtzeit einen
Einblick in die Bestände und können somit viel schneller
reagieren und die Durchlaufzeiten verkürzen.“
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hänGenDe kletterpflanZenEine Kletterpflanze klettert, weil sie nicht stark genug ist, selbst aufrecht stehen zu bleiben. Darum suchen diese Pflanzen anderswo
Halt, und dafür haben sie verschiedene Strategien entwickelt. Manche bilden Ranken aus, die sich um alles Erreichbare wickeln,
etwa die Tetrastigma. Andere haben hakenförmige Stacheln, mit denen sie sich festkrallen, wie die Bougainvillea. Und wieder
andere wie die Hedera entwickeln Haftwurzeln an ihrem Stängel. Kurzum: Kletterpflanzen sind Gewächse, die hoch hinaus wollen.
Doch wie sieht das bei den Hängepflanzen aus? Die gibt es eigentlich gar nicht. Es sind einfach Kletterpflanzen, die herunterhängen,
weil sie keinen Halt finden.
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PraKtiscHer luxmeter
Außer Wasser ist auch ausreichendes
Tageslicht die wichtigste Voraussetzung für
das Wachstum und die Entwicklung einer
gesunden Pflanze. Dies sind die Faktoren, die
eine Pflanze benötigt, um Energie daraus zu
erzeugen. Eine Pflanze braucht je nach Art
eine bestimmte Lichtintensität (Lux).
Um eine möglichst lange Lebensdauer der
Pflanze zu gewährleisten ist es wichtig zu
wissen, ob sie am richtigen Standort steht.
Zu diesem Zweck kann die Lichtintensität mit
einem Luxmeter gemessen werden. So wissen
Sie genau, ob die Pflanze genügend Tageslicht
erhält, um sich optimal entwickeln zu können.
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staticDie Serie Static eignet sich ideal für die Garten-
und Terrassenbegrünung. Mit einer speziellen
Verarbeitungstechnik ist es gelungen, die Ausstrahlung
von verwittertem Metall zu erzielen. Dadurch sehen
die Pflanzgefäße aus, als hätten sie Wind und Wetter
getrotzt.
Die Serie umfasst verschiedene Modelle, die in drei Farben
lieferbar sind: rusty, black und grey. Die Pflanzgefäße verfügen
über ein Loch im Boden, sodass überschüssiges Regenwasser
ablaufen kann.