NOETH Der Text Als Raum

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WINFRIED NÖTH (KASSEL) DER TEXT ALS RAUM 1. Die semiotische Paradoxie vom Text als Raum Die menschliche Rede ist ein akustisches Phänomen ohne räumliche Extension. Ihre Struk- turen entfaltet sie allein in ihrer zeitlichen Abfolge. Dennoch bezeichnet die Alltagssprache das Produkt der menschlichen Rede, den Text und seine Strukturen, vornehmlich mit räum- lichen Konzepten: der Text beinhaltet Stellen oder Orte, die im Rahmen der Erörterung weiter oben, unten, in der Mitte oder auch vorne bzw. hinten stehen können. Die Metapho- rik des Metatextes, der Redeweisen über den Text, ist teils lebendig und transparent, wie in den eben erwähnten Beispielen. Teils ist sie nur verdunkelt oder nur noch etymologisch er- kennbar, wie etwa die Metaphern vom Text als einem "Gewebe" (L. textus) und seiner Struktur als einem "Gefüge" oder "Bauwerk" (L. structura). Beide Formen der metatextu- ellen Metaphorik sind Gegenstand der folgenden Überlegungen. Folgen wir Leibniz' klassischer Definition von der Zeit als „Ordnung des aufeinander Folgenden“ und dem Raum als „Ordnung gleichzeitig existierender Dinge“ (Brief an des Bosses v. 16. 06. 1712), so erlaubt auch die Lautsprache nach der Prämisse von ihrer zeitli- chen Form kein gleichzeitiges Nebeneinander von Strukturen, denn wir können gesprochene (und weitgehend auch geschriebene) Wörter nicht gleichzeitig wahrnehmen. Unter dieser Voraussetzung beginnt die semiotische Paradoxie von der Räumlichkeit des Textes bereits mit der Metapher von der Linearität der Rede, der Lautkette (chaîne phonétique), wie Saus- sure (1916: 57) sie nannte, und der er trotz ihrer bloßen Zeitlichkeit wie folgt die erste Di- mension der Räumlichkeit, nämlich die Linie, zusprach (ibid.: 82): „Das Bezeichnende, als etwas Hörbares, verläuft ausschließlich in der Zeit und hat Eigenschaften, die von der Zeit bestimmt sind: a) es stellt eine Ausdehnung dar, und b) diese Ausdehnung ist meßbar in einer einzigen Dimension: es ist eine Linie.“ Die Vermutung liegt nahe, daß der Ursprung der räumlichen Konzeptualisierung des Textes in der Erfindung der Schrift und in der metaphorischen Übertragung der räumlichen Eigenschaften der beschriebenen Fläche auf die Lautsprache liegt. Als eine „Verräumlichung des gesprochenen Wortes“ definiert denn auch Derrida (1967: 70) die Schrift. In der Tat scheint auch "Linearität" eine angemessene wörtliche Redeweise für die Geometrie der Zeile (engl. line!) in der alphabetischen Schrift zu sein, sieht man einmal davon ab, daß der ein- zelne Buchstabe selbst schon ein zweidimensionales Gebilde ist. Auf dem beschriebenen Blatt wird aus der eindimensionalen Linearität der Zeilen dann die Zweidimensionalität der Schreibfläche, die sich horizontal von links nach rechts und vertikal von oben nach unten erstreckt. Mit der Bindung der beschriebenen Blätter zum Buch nimmt der Text schließlich

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WINFRIED NÖTH (KASSEL)

DER TEXT ALS RAUM

1. Die semiotische Paradoxie vom Text als Raum

Die menschliche Rede ist ein akustisches Phänomen ohne räumliche Extension. Ihre Struk-turen entfaltet sie allein in ihrer zeitlichen Abfolge. Dennoch bezeichnet die Alltagssprachedas Produkt der menschlichen Rede, den Text und seine Strukturen, vornehmlich mit räum-lichen Konzepten: der Text beinhaltet Stellen oder Orte, die im Rahmen der Erörterungweiter oben, unten, in der Mitte oder auch vorne bzw. hinten stehen können. Die Metapho-rik des Metatextes, der Redeweisen über den Text, ist teils lebendig und transparent, wie inden eben erwähnten Beispielen. Teils ist sie nur verdunkelt oder nur noch etymologisch er-kennbar, wie etwa die Metaphern vom Text als einem "Gewebe" (L. textus) und seinerStruktur als einem "Gefüge" oder "Bauwerk" (L. structura). Beide Formen der metatextu-ellen Metaphorik sind Gegenstand der folgenden Überlegungen.

Folgen wir Leibniz' klassischer Definition von der Zeit als „Ordnung des aufeinanderFolgenden“ und dem Raum als „Ordnung gleichzeitig existierender Dinge“ (Brief an desBosses v. 16. 06. 1712), so erlaubt auch die Lautsprache nach der Prämisse von ihrer zeitli-chen Form kein gleichzeitiges Nebeneinander von Strukturen, denn wir können gesprochene(und weitgehend auch geschriebene) Wörter nicht gleichzeitig wahrnehmen. Unter dieserVoraussetzung beginnt die semiotische Paradoxie von der Räumlichkeit des Textes bereitsmit der Metapher von der Linearität der Rede, der Lautkette (chaîne phonétique), wie Saus-sure (1916: 57) sie nannte, und der er trotz ihrer bloßen Zeitlichkeit wie folgt die erste Di-mension der Räumlichkeit, nämlich die Linie, zusprach (ibid.: 82):

„Das Bezeichnende, als etwas Hörbares, verläuft ausschließlich in der Zeit und hatEigenschaften, die von der Zeit bestimmt sind: a) es stellt eine Ausdehnung dar, undb) diese Ausdehnung ist meßbar in einer einzigen Dimension: es ist eine Linie.“

Die Vermutung liegt nahe, daß der Ursprung der räumlichen Konzeptualisierung desTextes in der Erfindung der Schrift und in der metaphorischen Übertragung der räumlichenEigenschaften der beschriebenen Fläche auf die Lautsprache liegt. Als eine „Verräumlichungdes gesprochenen Wortes“ definiert denn auch Derrida (1967: 70) die Schrift. In der Tatscheint auch "Linearität" eine angemessene wörtliche Redeweise für die Geometrie der Zeile(engl. line!) in der alphabetischen Schrift zu sein, sieht man einmal davon ab, daß der ein-zelne Buchstabe selbst schon ein zweidimensionales Gebilde ist. Auf dem beschriebenenBlatt wird aus der eindimensionalen Linearität der Zeilen dann die Zweidimensionalität derSchreibfläche, die sich horizontal von links nach rechts und vertikal von oben nach untenerstreckt. Mit der Bindung der beschriebenen Blätter zum Buch nimmt der Text schließlich

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auch eine dreidimensionale Form, ein Volumen ("Buchband") ein, die den Verweis in diedritte Dimension auf Orte vorne und hinten im Text wörtlich zu nehmen gestattet.

Dennoch ist die Metapher vom Text als Raum keineswegs primär aus der Schriftform derSprache abgeleitet. Mehrere Gründe sprechen für eine relative Unabhängigkeit dieser Meta-phorik von der Schriftkultur. Erstens gibt es eine deutlich schriftunabhängige Metaphorikvom Text als Raum. So erinnert nichts an die Schrift, wenn wir im textuellen Raum Stand-punkte haben, Gesichtspunkte hervorheben oder zurückweisen, Argumente beiseiteschie-ben, Gedanken aufgreifen, Meinungen darlegen oder Punkte von der Tagesordnung abset-zen. Zweitens sind selbst die in schriftlichen Texten üblichen metatextuellen Bezüge nichtimmer räumlich, sondern nicht selten auch zeitlich (z.B. wie soeben erwähnt oder daraufgehen wir später ein), und selbst wenn der schriftliche Metatext räumliche Konzepte ver-wendet, so sind seine räumlichen Verweise wörtlich genommen häufig unzutreffend. Sokann z.B. das in einem geschriebenen Text oben Erwähnte durchaus auf der vorangehendenSeite unten stehen und das weiter unten Erörterte sehr wohl auf der nächsten Seite obenfolgen. Schließlich spricht gegen die primär skripturale Motivation der Raummetaphorikvom Text auch die Tatsache, daß selbst die Sprache über rein zeitliche Sachverhalte ganzallgemein häufig Raummetaphern benutzt (vgl. Wunderlich 1985). Danach kann z.B. dieRedeweise von der Länge oder Kürze eines Textes entweder aufgrund der allgemeinsprach-lichen Metaphorik die Zeit der Rede meinen, oder sie kann wörtlich den Raum der beschrie-benen Textfläche bezeichnen.

2. Geometrie und Topik des textuellen Raums

Versuchen wir im folgenden eine Bestandsaufnahme der Redeweisen vom Text als Raum.Wir finden sie in lebendigen und verdunkelten Metaphern, deren wörtliche Bedeutung(a) Raumstrukturen geometrisch bezeichnen (z.B. Punkt, Linie), (b) auf Objekte mit räumli-chen Strukturen als metatextuelle Raumtopoi verweisen (z.B. Gedankenkette, Feld) oder(c) Raumstrukturen voraussetzen (z.B. im folgenden, fortfahren). Ferner finden sie sich(d) in Lokaldeiktika.

Die Geometrie dieser metatextuellen Raumkonzepte gliedert sich nulldimensional inPunkte, eindimensional in Linien, zweidimensional in Flächen und dreidimensional in Körperoder Räumlichkeiten im engeren Sinn.

2.1 Punkte

Bezeichnungen für Punkte des metatextuellen Raumes sind die geometrischen (bzw. geo-graphischen) Metaphern vom Punkt, vom Ort und der Stelle sowie das Deiktikon hier. Indeiktischer Verwendung bleiben die metatextuellen Punkte eigentlich nur dann nulldimen-sional, wenn die Metaphern autodeiktisch (vgl. Harweg 1990) bzw. selbstreferentiell ver-wandt werden, wie in hier, an dieser Stelle oder an diesem Punkt. In heterodeiktischen (vgl.

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ibid.) Ausdrücken, wie etwa an anderem Ort, ist bereits Eindimensionalität impliziert, dennder bezeichnete Punkt wird nur auf einer vektoriellen Linie erreicht, die vom Äußerungs-zeitpunkt zum bezeichneten Ort reicht. In nichtdeiktischer Verwendung erscheinen Punkteim metaphorischen Raum des Textes vor allem als Orte von Stehendem, Befestigtem odervisuell Fixiertem, z.B. als Standpunkt, Gesichtspunkt, Stellungnahme, Position, Feststellungoder These ("das Gesetzte"). Punkte können festgestellt, festgesetzt oder auch (von der Ta-gesordnung) abgesetzt werden. Sie werden als gut oder schlecht (schwach, wund oderneuralgisch) bewertet. Immer jedoch bezeichnet der Punkt etwas Wesentliches, sei es nuraus der Perspektive des einzelnen Sprechers, dem sein Standpunkt natürlich wichtig ist, seies ganz allgemein, etwa in Ausdrücken wie Knotenpunkt, etwas auf den Punkt bringen oderauf den Punkt kommen.

Die Punkte des metatextuellen Raums lokalisieren neben Konzepten auch Positionen, dievon den Kommunikationspartnern als Personen im Raum des dialogischen Gegenübers ein-genommen werden. So vertreten z.B. die Sprecher Standpunkte, gehen von etwas aus,kommen auf den Punkt oder gehen aufeinander zu. Der metatextuelle Raum, der primärvon den Konzepten (Gedanken, Ideen oder Argumenten) gebildet wird, soll im folgendenals konzeptueller Raum definiert werden. Der metatextuelle Raum, der von den metaphori-schen Aufenthaltsorten der Sprecher und Hörer gebildet wird, soll als dialogischer (bzw.monologischer) Raum bezeichnet werden.

2.2 Linien

Neben der geometrischen Metapher von der Linie, die man im Text z.B. vertritt oder ver-folgt, auf der man bleiben kann oder die man verlassen kann, finden sich eindimensionaleStrukturen des metatextuellen Raumes in Topoi wie denen vom (roten, gesponnenen, nichtabreißenden) Faden, von der argumentativen Verkettung oder phonetischen Kette, vomWeg, (Gedanken-)Fluß und -Strom sowie der Leitung oder Leitlinie. Metatextuelle Linienentstehen ferner durch jegliche Form der Heterodeixis (z.B. da, weiter oben, im folgenden;s.o. 2.1).

Linien finden sich sowohl im konzeptuellen als auch im dialogischen Raum. Zu letzteremsiehe vor allem Reddys (1979) Untersuchung zur Leitungsmetapher von der Kommunikati-on sowie Brünner (1987).

Textuelle Linien können ferner entweder Vektoren mit unbestimmten Endpunkten (z.B.siehe oben / unten) oder Verbindungsstrecken zwischen festgelegtem Ausgangs- und Ziel-punkt (oder Quelle und Mündung) sein, von denen man ausgehen bzw. sie erreichen kannund zwischen denen eine Mitte liegen kann.

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2.3 Flächen

Zweidimensionale Texträume beginnen z.B. dort, wo sich konzeptuelle Wege verzweigen,Mittelwege beschritten oder Parallelen gezogen werden. Zur Bezeichnung des so entste-henden metaphorischen Raumes ist zwar der geometrische Begriff der Fläche unüblich, aberder konzeptuelle Raum kann sich in den geometrischen Kategorien von Länge und Breiteausdehnen. Er hat dabei die zwei Seiten einerseits und andererseits. Nach der Geometriedes Kreises ist das Zentrum und die Peripherie des textuellen Raums benannt.

Eine spezifischere Topik des zweidimensionalen Textraums ist der Sprache des Geogra-phen und Geometers entlehnt. So werden etwa in Texten Begriffe definiert, Themen be-grenzt, thematische Felder abgesteckt oder ausgelotet, Grenzen (von Gebieten) gezogenoder auch überschritten und zu bekannte Themen zu Gemeinplätzen erklärt.

Der zweidimensionale Raum des Bildes und der Schrift wird auf den konzeptuellenRaum des Textes übertragen, wenn wir im Rahmen einer Erörterung Gedanken (auf)-zeichnen, skizzieren, illustrieren oder Randbemerkungen und Fußnoten äußern. Letzteresind zweifach metaphorisch motiviert, da sie schon in bezug auf den geschriebenen TextMetaphern sind, die dem Bild des menschlichen Körpers entlehnt wurden.

2.4 Die drei Dimensionen des textuellen Raumes

Als Dimensionen des textuellen Raumes kommen die drei wichtigsten, sich auch im Wort-schatz widerspiegelnden Achsen der menschlichen Orientierung in Frage, die Horizontaleoder vielleicht genauer Laterale (rechts / links), die Vertikale (oben / unten) und die Sagit-tale (vorn / hinten).

Zur Lokalisierung von Stellen im geschriebenen Text finden zwar Bezeichnungen aus al-len drei Dimensionen Verwendung, sie erscheinen aber mit unterschiedlicher Häufigkeit.Stark ausgeprägt ist die Vertikale. Es gibt Stellen oben und unten im schriftlichen Text,Kopfzeilen und Fußnoten sowie Überschriften, Unterschriften und Unterstreichungen.Seltener sind Verweise auf die sagittale Dimension von schriftlichen Texten. Nur in längerenTexten spricht man von Stellen vorn oder hinten. Diese Orte sind deiktisch aus der Per-spektive des Lesers eines Buches (s.o. 1.) abgeleitet. Vorn befindet sich die Textstelle, dieden Augen näher liegt, hinten diejenige, die weiter entfernt liegt. In der Redeweise von derVorder- und Rückseite eines Blattes (oder Münze) hingegen, die sich in der Metapher vonder Kehrseite (einer Angelegenheit) wiederfindet, ist die sagittale Dimension aus der intrin-sischen Perspektive des betrachteten Objektes beschrieben. Die Seite blickt den Leser meta-phorisch wie eine Person mit ihrer Vorderseite an und hat nach diesem Bild auch einen zu-nächst unsichtbaren Rücken. Besonders schwach ausgeprägt ist die laterale Dimension. Siefindet sich nur in schrifttextlichen Verweisen. Eindeutig lateral sind allenfalls die geschäfts-brieflichen Termini Rechts- und Linksunterzeichneter. Wenn wir etwas an den Rand einer

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Seite schreiben, dürfte in der Regel zwar auch der rechte oder linke Rand gemeint sein. Ge-nau genommen gibt es aber auch einen oberen und unteren Rand.

Wie bereits erwähnt (s.o. 1.), dienen die drei Dimensionen des skripturalen Raums nurteilweise als Quelle der Metaphorik des Metatextes. Unter den schriftunabhängigen Raum-konzepten vom Text dominiert wieder die Vertikale. Oben im metaphorischen Raum desTextes befindet sich das Wichtige, z.B. in der Kopfzeile oder der Überschrift, während un-ten die kleingedruckte Fußnote zu finden ist. Von der anthropomorphen Metapher desKopfes abgeleitet ist auch der Begriff von der Hauptsache. Von ihr abhängig, und somit"tiefer hängend", sind weniger wichtige Gedanken, die wir unter übergeordnete Gesichts-punkte unterordnen oder subsumieren. Argumente können ferner hoch- oder herunterge-spielt werden, Themen auf die Tagesordnung gesetzt oder von ihr abgesetzt werden, Argu-mente kommen auf den Tisch oder bleiben unter ihm. Das Beste ist Spitze, schlecht ist einTal oder ein Loch, in das man abstürzen kann. Wenn wir ein Argument übergehen oder esübersehen, bleibt es "unterhalb" von uns, weil es unwichtig erscheint. All diese Bewertun-gen der Vertikalen liegen im Bereich des Sichtbaren. Im Bereich des vertikal Unsichtbaren,weil unter einer Oberfläche Liegenden, verkehrt sich die Bewertungshierarchie ins Gegen-teil. Das Wichtigere ist die Tiefenstruktur, nicht die Oberflächenstruktur des Textes. DemText liegt ein wichtiges Argument zugrunde. Wir nehmen eine gründliche Untersuchungvor oder gehen einer Sache auf den Grund. Vertiefte Gedanken sind wesentlicher als nuroberflächliche. Wesentliche Gedanken sind tief verwurzelt.

Unter den Metaphern der weniger ausgeprägten Sagittalen dominiert diejenige vom tex-tuellen Vordergrund, in den wir etwas stellen oder hervorheben, und vom Hintergrund, inden wir etwas rücken oder zurückstellen. Die schwach ausgeprägte laterale Dimension fin-det sich in den Metaphern von dem, was wir nebenbei bemerken oder von den Argumenten,die wir beiseite schieben.

2.5 Körper im Raum

Konkrete Körper, die als Topoi des metatextuellen Raumes vorkommen, sind zunächst all-gemein Gegenstände, die man darstellen, darlegen oder einordnen kann, und Gefäße, dievoll oder leer an Inhalt sein können (hierzu: Reddy 1979). Dominant unter den spezifische-ren Körpern im textuellen Raum sind die diversen gedanklichen Gebäude, die man eingangserreicht, zu denen es einen Zugang gibt, die Auswege ermöglichen, abgeschlossen, offenoder aufgeschlossen sein oder beschlossen werden können. Durch Fenster, Tore oderDurchbrüche eröffnet das Gedankengebäude Ein- und Durchblicke, vielleicht auch einenEinstieg oder Ausstieg. Stufenweise erreichen wir höhere Ebenen des konzeptuellen Bau-werks. Die Gesamtheit des Gebäudes hat einen Aufbau oder eine Struktur, von der wir ei-nen Aufriß, Abriß oder Umriß geben können.

Die architektonische Strukturmetapher vom Aufbau, der Struktur und Strukturiertheiteines Textes ist dem Bereich des Sichtbaren entlehnt und konnotiert gedankliche Klarheit

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oder Transparenz. Metaphern, die Bereichen des räumlich zunächst Unsichtbaren entstam-men, konnotieren Inhalte, die schwieriger zu ergründen sind, weil sie z.B. in den tiefenSchichten (Strata) der Erde (tiefschürfend) oder eines Sees (tiefgründig) liegen. Der Wegzu Gedanken, zu denen der Zugang von mehreren Seiten oder sogar in ungeordneter Weisebehindert ist, erscheint noch schwieriger als im Falle der Stratifikationsmetapher. Sie sindimpliziert, verwickelt, verworren, versponnen, verstrickt, verschroben oder einfach unbe-stimmt verrückt.

Ein eher einfaches Bild von der räumlichen Struktur der Texte vermittelt die Metaphorikder textuellen Gliederung in Abschnitte oder Kapitel. Danach ist der Text entweder wie einLebewesen natürlich durch eine Gliederung gegliedert oder kann in Teile zerlegt sein, oderer besteht aus einer künstlich fabrizierten Ganzheit (z.B. einem Stoff) und muß so in Ab-schnitte oder Sektionen "zerschnitten" werden. Zu Körpern, die als Hindernisse im Raumstehen, siehe unten 3.3.

2.6 Topologische und optische Eigenschaften

Der ideale textuelle Raum, der die Darstellung und Entwicklung von Gedanken optimalermöglicht ohne sie zu behindern (hierzu s.u. 3.3), ist gekennzeichnet von den Merkmalender Kontinuität, Vollständigkeit und Unversehrtheit der Linien und Flächen sowie der Ko-härenz und strukturellen Stabilität der metaphorischen Räume und Körper. Mängel in dieserHinsicht sind (Gedanken-)Sprünge (entweder als Diskontinuität der linearen Fortbewegungoder als Beschädigung eines Körpers), Flecken auf einer Oberfläche, weiche (nachgebende)Stellen, Lücken, Brüche, Einbrüche, Bruchstücke oder Fragmente.

Der ideale textuelle Raum muß ferner eine freie visuelle Orientierung ermöglichen. Diekonzeptuellen Objekte müssen klar und ersichtlich, einsichtig und gut zu übersehen sein,damit man etwas einsehen kann und im klaren ist. Die optimale Raumoptik ermöglicht vieleSichtweisen, Blickwinkel, Aspekte und Perspektiven, erlaubt einen guten Überblick undviele Durchblicke. Günstigstenfalls sind die Objekte mehrfach sichtbar, da sie sich reflektie-ren, sich widerspiegeln oder transparent sind. Undurchsichtiges wird durch-sichtig, Ver-dunkeltes wird ins rechte Licht gerückt und dadurch erhellt vor Augen geführt.

3. Dynamik des metatextuellen Raums

Die metaphorischen Schemata von den geometrischen Orten, der Struktur oder der Stratifi-kation vermitteln ein statisches Bild des textuellen Raums. Der Raum des Metatextes ver-bleibt jedoch nicht statisch, sondern entwickelt verschiedene Formen einer Dynamik, dieVeränderungen und Entwicklungen von Konzepten und Standpunkten metaphorisch be-schreibt.

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3.1 Flexibilisierung des konzeptuellen Raums

Eine erste Quelle der metatextuellen Dynamik bilden Veränderungen der Konzepte imRaum. Diese können entweder ihre Gestalt oder ihre Position verändern. Durch ihre meta-phorischen Gestaltveränderungen sind Begriffe als flexibel gekennzeichnet. Konzepte undTexte lassen sich in ihren Dimensionen verlängern, erweitern, expandieren, ausweiten, ver-breiten, ausdehnen, vertiefen, aufblasen oder verkürzen, schmälern, reduzieren, verfla-chen. Sie können wachsen, (zusammen)schrumpfen oder ganz verschwinden. Konzeptekönnen aber auch selbst in Bewegung geraten, indem sie in den Vordergrund rücken, zu-rück- oder beiseitestehen, zu weit gehen, sich (z.B. vom Thema) entfernen oder sich ver-flüchtigen.

3.2 Bewegung im monologischen und dialogischen Raum

Im dialogischen und dem von ihm abgeleiteten monologischen Raum bewegen sich dieStandpunkte der Kommunikationspartner einzeln, in bezug aufeinander und auch in bezugauf die Orte der Konzepte, die sich mit ihnen gemeinsam im textuellen Raum befinden kön-nen.

Die Bewegung durch den dialogischen Raum erfolgt auf Bahnen, Wegen, Pfaden, Spu-ren, über Schauplätze und gelegentlich auch (auf geistigen Höhenflügen) durch die Luftoder schließlich auch über das Wasser, in dem man ins Schwimmen kommen kann oder indem Gedanken untergehen können. Auf dem Weg kann man schrittweise vorankommen,eilen, fortfahren, Problemen nachgehen, jemandem folgen, weitergehen, verweilen, sichaufhalten, sich zuwenden, abwenden, ein Ziel erreichen, es verlassen, zurückkommen oderauf etwas rekurrieren. Die Rolle desjenigen, der sich im textuellen Raum bewegt, ist dieRolle eines Wanderers, der ein Thema angeht, eines Fahrers, der ein Ziel ansteuert, einesFührers, der anderen etwas vor Augen führt, eines Verfolgers, der Gedanken verfolgt, odereines Gefolgsmannes, der anderen zu folgen bereit ist. Die Begegnungen im textuellenRaum sind zielgerichtet, wenn man ein Ergebnis ansteuert und so zum Ziel gelangt. Sie sindzufällig, wenn man Ergebnisse findet. Die Bewegung des Reisenden im textuellen Raum istfreiwillig oder erzwungen. Letzteres z.B. durch einen flüchtigen Gedanken, dem der Spre-cher folgt, durch eine Verfolgung des Sprechers selbst, die z.B. ein Ausweichmanöver rat-sam erscheinen läßt, oder durch Hindernisse im Raum, die man umgehen muß oder denenman ausweichen möchte.

3.3 Hindernisse und Grenzen

Konzepte und Positionen, die dem Sprecher auf seiner Reise durch den textuellen Raumhinderlich sind, können die Form von Linien, Flächen oder Körpern haben. Sie könnenkonkret (z.B. als These) im Raum stehen und somit die ungebremste Fortbewegung im kon-zeptuellen Raum behindern, oder sie können bloß optischer Natur sein und dadurch die vi-

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suelle Orientierung erschweren. Spezifisch optische Hindernisse im konzeptuellen Raumsind z.B. Verdunkelungen und Vertuschungen, die den Einblick in oder die Durchsichtdurch eine Angelegenheit verwehren.

Grenzen und Begrenzungen sind nur potentiell Hindernisse im konzeptuellen Raum, dennder Raum ist schließlich nicht unbegrenzt. Es müssen Ziele (Grenzen von Linien) erreichtund Grenzlinien (Grenzen zwischen Flächen) gezogen werden. Auch Horizonte (optischeGrenzen von Flächen) können weit sein und müssen nicht unbedingt erweitert werden. Einbegrenzter Horizont, Argumente von begrenzter Tragweite, gedankliche Enge (laterale Be-grenztheit), Einzäunungen oder gar (argumentatives) Mauern sind Hindernisse im gedankli-chen Raum.

Lineare Hindernisse sind Wegführungen, die den Reisenden vom Ausgang zum Ziel aufeinen Umweg, Abweg, Absturz, Untergang oder in eine Sackgasse zum Stillstand führen.Ein lineares Hindernis kann auch die bloße Distanz zwischen Sprecher und Hörer oderKonzepten sein, von denen man Abstand nimmt, sich distanziert, oder die man zu verrin-gern oder zu überwinden trachtet.

Körperliche Hindernisse sind Objekte wie Stolpersteine, Felsen, (felsenfeste Überzeu-gungen), Mauern, die man mauert, Wände, gegen die man rennt, oder die man einrennt(volksetymologisch auch Einwände), sowie veschlossene Türen und Tore. Körperliche Hin-dernisse werden umgangen, umschifft, ausgeräumt oder mit Gewalt vernichtet, damit dasZiel erreicht werden kann. Leichte Hindernisse werden sagittal übergangen oder über-sprungen oder lateral beseitigt oder beiseitegeschoben. Objekte verstellen, Tore versperrenden Weg oder verschließen den Zugang. Größere natürliche Hindernisse sind Abgründe,vor denen man steht, Klippen, die es zu umschiffen gilt, Strudel, in die man gerät, Wirbel,die jemand macht oder Stürme (z.B. der Entrüstung) bzw. Flächenbrände, die jemand er-zeugt bzw. entfacht. Ein weiteres Potential an Hindernismetaphorik ist der Sprache des Mi-litärs entlehnt. So können etwa Schußlinien, Gräben, Hinterhalte und aufgebaute Positio-nen bei einem geplanten Vorstoß Ausweichmanöver oder sogar den Rückzug erzwingen.

Der Reisende durch den an Hindernissen vollen konzeptuellen Raum muß sowohl sichselbst durch diesen Raum hindurchmanövrieren als auch seine Konzepte (z.B. Anträge)sicher durchbringen oder zumindest seine Ideen (über einen trennenden Gedankenfluß?)zum Hörer (he)rüberbringen. Vom wünschenswerten Ideal der Bewegungsfreiheit wird nurin einer Metapher, der vom fesselnden Gedanken, abgewichen. Die hier zum Ausdruckkommende masochistische Verbindung von Eros und Thanatos hat ihre Parallele im Toposvom Leiden und den Leidenschaften im Wortschatz der Emotionen.

3.4 Opposition im textuellen Raum

Gemeinsamkeiten oder Übereinstimmungen zwischen Konzepten werden durch Bilder me-taphorisiert, die auf gemeinsame topologische Eigenschaften verweisen. Danach sind Kon-

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zepte deckungsgleich oder kongruent, stehen nebeneinander, sind benachbart, berührensich, sie bilden Parallelen oder konzentrische Kreise oder lassen sich zumindest einfügen.

Demgegenüber(!) stehen Gegensätze wie Objekte im Raum, die durch Hindernisse von-einander getrennt sind. Die Hindernisse sind wie Flüsse unüberbrückbar oder wie Zäune,Grenzen und Mauern unüberwindbar. Durch bloße Distanz sind Gegensätze weit voneinan-der entfernt oder diametral entgegengesetzt.

Nach Hindernis und Distanz ist Konfrontation ein drittes Schema der Gegensatzmeta-phorik. Die Wurzel dieser Metaphorik findet sich in den Begriffen Gegensatz ("entgegen-gesetzt") und noch deutlicher in Opposition ("Gegenüberstellung"). Das Schema der Kon-frontation ("sich Stirn zu Stirn gegenüberstehen") kann allerdings nicht aus dem bloßen Bilddes Gegenübers von Menschen allgemein abgeleitet sein, denn diese Körperorientierung istschließlich auch prototypisch für jeglichen einvernehmlichen Akt der Kommunikation zwi-schen Sprechern und Hörern. Dem konfrontativen Schema des Gegensatzes liegt vielmehrder Archetypus des feindlichen Gegenübers zugrunde, wie es auch aus der Redewendungdie Stirn bieten deutlich wird.

Ein viertes Schema des Oppositiven bringt die Metapher vom Gegenteil zum Ausdruck.Sie hebt das Gemeinsame zwischen den oppositiven Konzepten hervor. Gegenteile erschei-nen als Teile eines Ganzen, zu dem sie auch wieder zusammengefügt werden. Nennen wirdieses Schema deshalb das Schema der Komplementarität. Passend zu diesem holistischenModell des Gegensätzlichen ist auch die Redeweise von den zwei Seiten (einerseits / ande-rerseits) einer Sache.

Ein fünftes alltagssprachliches Metaphernschema des Gegensätzlichen enthält der Begriffdes Umgekehrten. Ihm liegt das Bild von einer Richtungsänderung zurück zum Ausgangs-punkt zugrunde.

Diese fünf alltagssprachlichen Schemata vom Gegensatz als räumlicher Konfigurationscheinen eine Hypothese über den kognitiven Ursprung der sprachlichen Gegensätze zubestätigen, die Lyons (1977: 282) wie folgt formuliert hat:

"It may well be that our understanding, not only of directional opposition, but of op-position in general, is based upon some kind of analogical extension of distinctionswhich we first learn to apply with respect to our own orientation and the location orlocomotion of other objects in the external world."

In diesem Zusammenhang ist es aufschlußreich, daß auch die linguistischen Termini fürsprachliche Gegensätze lokalistischen Ursprungs sind (hierzu ausführlicher: Nöth 1994). DieOpposition ist das "Gegenübergestellte" (L. opponere). Das Konträre ist das "Gegenüber-liegende" (L. contrarius). Konverse sind "umgekehrt" (L. conversus), und Komplementäresind wie in einem Behälter "aufgefüllt" (L. completus). Auch der Begriff des Antonyms ent-hält in seinem Präfix ant(i)- (L. 'gegen') den räumlichen Gedanken der Konfrontation. Die

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linguistische Definition der Antonymie hingegen beinhaltet das räumliche Konzept der ma-ximalen Distanz auf einer Skala (z.B. heiß / kalt, groß / klein).

4. Kognitive Motiviertheit der Metaphern vom Text als Raum

Die kognitive Semantik hat die weite Verbreitung der Raummetaphorik in allen Bereichender Alltagssprache hervorgehoben und ihre sprachliche Motivation mit der besonderen bio-logischen Bedeutung der prälinguistischen menschlichen Wahrnehmung und Orientierung imRaum begründet (z.B. Lakoff 1987: 269-292). Selbst die Metasprache der Linguisten ist sostark von Raummetaphern geprägt, daß die Erörterung dieses Themas ständig Gefahr läuft,in Tautologien einzumünden: Die Bedeutung der abstrakten Konzepte, die als räumlicheMetaphern in Erscheinung treten, kann oft durch nichts anderes definiert werden als durchneue Raummetaphern, so etwa in den folgenden Formulierungen von Lakoff (1987: 283; diemetasprachliche Raummetaphorik ist durch ergänzten Kursivsatz gekennzeichnet):

"Radial structure in categories is understood in terms of CENTER-PERIPHERYschemas. Foreground-background structure is understood in terms of FRONT-BACKschemas. Linear quantity scales are understood in terms of UP-DOWN schemas andLINEAR ORDER schemas."

Im Verlauf unserer eigenen Untersuchungen zur Metapher vom Text als Raum haben wirverschiedentlich auf Aspekte der kognitiven Motiviertheit der Metaphern hingewiesen. Zuden Prinzipien der Raumkognition, die in der metatextuellen Metaphorik sichtbar werden,zählen die Gesetzmäßigkeiten der visuellen Gestaltwahrnehmung im statischen Raum undder körperlichen Orientierung im dynamischen Raum. Entsprechend dem visuellen Prozeßder Fokalisierung bei der visuellen Wahrnehmung stehen im Zentrum der textuellen Auf-merksamkeit Punkte. Die Wahrnehmung richtet sich zuerst auf das, was im Vordergrund, inder Mitte, innen und in der Nähe steht. Das im Hintergrund stehende, Periphere, Äu-ßer(lich)e und Ferne im Text ist das, was nicht oder nur wenig beachtet wird oder woraufnicht weiter eingegangen wird. Auch die optischen Voraussetzungen für visuelle Wahrneh-mung wie Helligkeit und Sehschärfe beschreiben metaphorisch Modalitäten des Textverste-hens.

Das dominierende Metaphernschema zur Bezeichnung relationaler und dynamischer Pro-zesse im Text ist das Bild von der ungehinderten Bewegung im Raum. Das Koordinatensy-stem der Orientierung ist dabei ein kognitiv-anthropozentrisches und entspricht nicht denGesetzen der euklidischen Geometrie. Ebenso wie die allgemein kognitiven Dimensionender visuellen Wahrnehmung (vgl. hierzu Clark / Clark 1978: 243) sind auch die Dimensio-nen des textuellen Raumes ungleich. Während die Laterale nur schwach ausgebildet ist, istdie Vertikale dominant. Diese ist jedoch inhomogen, denn Lakoffs (1987: 276) Schema"more is up, less is down" gilt nur für textuelle Metaphern oberhalb des Erdbodens (bzw.der Wasseroberfläche) und kehrt sich unterirdisch ins semantische Gegenteil um. Auch die

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Sagittale ist in ihren Richtungen ungleich: vorn liegt das Wichtigere und das erstrebte Ziel;das Unwichtigere steht zurück oder hintan. Dem kognitiven Modell der freien visuellen undkinetischen Orientierung entspricht ferner die Metaphorik der Hindernisse im textuellenRaum. Mehrere kognitive Motivationen waren schließlich in der Raummetaphorik der An-tithetik erkennbar. Die Ursprünge der textuellen Raummetaphorik sind jedoch nicht nur inder Natur, der Biologie und Psychologie der Kognition, zu suchen. Auch die Kultur lieferträumliche Modelle der Textmetaphorik, nämlich in der räumlichen Form von Artefakten wieHäusern oder Fahrzeugen und in Form von räumlichen Zeichenpraktiken wie der Schriftoder der Malerei.

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