ÖNORM S 5240-2: KP der Filmverarbeitung · 2015. 12. 31. · Faktum 2: Neue „Interventionelle...

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Durchleuchtung: harte Zahlen, harte Fakten „Ein Herz für Strahlenschutz“ Jahrestagung des VMSÖ 15. Okt. 2011 / Salzburg DI Dr. H. Rahim Stabstelle f. Str.Sch.Dienst / SALK

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  • CT und „X-Ray Volumetric Imaging“ (XVI) Zusätzliche Dosisbelastung durch XVI Risikoabschätzung für XVI Diskussion Etwas über IMRT

    Durchleuchtung:harte Zahlen,harte Fakten

    „Ein Herz für Strahlenschutz“Jahrestagung des VMSÖ 15. Okt. 2011 / Salzburg

    DI Dr. H. RahimStabstelle f. Str.Sch.Dienst / SALK

  • Faktum 1: Fast alle interventionellen und dosis-

    intensiven Methoden der Radiologie gehören der Durchleuchtung.

    Komplexe coronare Interventionen Endovaskuläre Chirurgie (PTCA, EVAR, TAVI, ....) Nieren-Angio Iliac Angio Ureteraler Stent ERCP USW.

  • Faktum 2: Neue „Interventionelle Methoden“ Zunahme der Frequenz (NCRP 2009)

    Beispiel: Die Entwicklung von TAVI in Deutschland

    Transcatheter Aortic Valve Implantation J. Strauch: EUROPEAN HOSPITAL Vol. 4 (2011)

  • Faktum 3:

    Hautdosen von einigen Gray möglich Dadurch sind Organschäden möglich

  • Faktum 4: Strahlenschäden beim Untersucher:

    I. Augenlinsentrübung

    II. Haarausfall an Beinen vom Untersucher (fehlende Abschirmung)

  • Faktum 5: Patientendosis und Dosis vom

    Untersucher gehen „Hand in Hand“.

    Höhe Patientendosis bei DL verursacht hohe Dosis für Untersucher.

    Umgekehrt gilt dies nicht !

    Niedrige Dosis vom Untersucher bedeutet nicht immer niedrige Patientendosis

  • Faktum 6: Die meisten radiologischen

    Methoden liegen in Händen von Radiologen.

    Gerade die „Durchleuchtung“ nicht!

  • Faktum 7: Außerhalb der Radiologie: Sehr mangelhafte „Einschulung“

    und „Ausbildung“ im Strahlenschutz

  • Zahlen (Österreich): 15 Millionen Rö-Untersuchungen (Forschungsbericht Nowotny 2002)

    Art d. Untersuchung Untersuchungen % Kollektivdosis %

    Angiographie+Interv. 1,3 19

    CT 5,4 37,6

    Dental 46,0 8,9

    Mammographie 5,0 3,0

    Thorax 13,4 2,8

    Skelett 25,9 7,5

    GI-Trakt 1,9 13,0

    UI-Trakt 0,43 5,5

    Gallensystem 0,16 3,0

  • Patientendosis Drei Aspekte

    1. Die hohe Hautdosis (Organschäden)

    2. Ganzkörperdosis (Effektivdosis) als ein Maß für die Strahlenrisiken

    3. Dosis in empfindlichen Organen wie Gonaden, Brust, Augenlinsen

  • Hautdosis bei Patienten Vano E. et al. Biom.Imag.Interv.J. 2007 (Spanische Studie über 1000 Fälle)

    ICRP-Entwurf (2011) (USA)

    DFP [Gy.cm²]

    Mittelwert [Gy.cm²]

    Hautdosis [Gy]

    Mittelwert [Gy]

    Coro 1,3-198,2 34,9 0,01 -2 0,35 PTCA 5,4-676,5 72,6 0,05-6,8 0,73 Coro+PTCA 5,1-474,5 60,7 0,05-4,8 0,6

    DFP [Gy.cm²]

    Mittelwert [Gy.cm²]

    Hautdosis[Gy]

    Mittelwert [Gy]

    EVAR 0,51-3,74 0,85 Abd. Aortic Aneu.

    520-2453 1516 5,2-24,5 15,2

  • Ermittlung der Hautdosis bei Patienten DFP ist eine einfache und geeignete Methode

    zur Ermittlung von Hautdosis: [Gy.cm²] (Achtung: Unterschiedliche Maßeinheiten !)

    Vorteile und Nachteile: DFP wird für gesamte Untersuchung und Intervention

    integriert. Die Einblendungen werden automatisch berücksichtigt. Die Lage der Felder wird nicht berücksichtigt.

  • Grobe Ermittlung der Hautdosis Die DFP ablesen.

    DFP dividiert durch 100cm² ergibt: Hautdosis

    Dosis < 1 Gy ? OK ! Keine Aufklärung !

    Dosis größer als 1 Gy ? Wurde immer eine Stelle bestrahlt ?

    Dann: – Aufklärung – Nachkontrolle

  • Effektivdosis bei Interventionen Eine Abschätzung (Delichas MG. et al. Rad. Prot. Dos. 103(2), 2003)

    E = 0,25 [mSv/Gy.cm²] x DFP [Gy.cm²]

    Beispiel: DFP = 80 [Gy.cm²] E = 0,25 x 80 = 20 [mSv]

    Effektivdosis für Interv. Angio. IAEA: bis 22 [mSv] ICRP: in USA 8,7 – 27 mSv

    Effektivdosis für ERCP IAEA: 3,9 [mSv]

  • Dosisbelastung des Untersuchers Ho et al. 2007 (150 Patienten/Jahr): Ganzkörperdosis (Chirurg): 0,2-19 mSv/Jahr

    Folkert KH et al. 2002 (1000 Patienten/Jahr): Hautdosis (Chirurg): Ohne Pb: 2 -233 (Mittelwert = 54) mSv/Jahr Hinter Pb: 0-9 (Mittelwert = 1,9) mSv/Jahr

    Augendosis (Chirurg): 123-603 (Mittelwert = 163) mSv/Jahr Höchstzulässiger Wert: 150 mSv/Jahr

  • Dosisbelastung des Untersuchers Salzburg: Herzkatheterlabor: 0-7 mSv/Jahr ERCP: 0-13 mSv/Jahr

  • Großes Problem: Augenlinsen

    Für Augenlinsentrübung Schwellendosis = 2 Gy Höchstzulässig: 150 mGy/a

    Nach ICRP Report 2011a Schwellendosis = 0,5 Gy Jahresdosis < 20 mGy/Jahr Str.Sch.Kommission (SSK) Schwellendosis < 6 mSv ?

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (1) Fokus-Patienten-Abstand: so groß wie möglich Arm-Drehung: soweit wie möglich vermeiden !

    AP

    LAO-cranial

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (2)

    Abstand-Detektor-Patient

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (3) DL-Dauer so kurz wie möglich

    Anmerkung: Keine unbedingte Korrelation zwischen

    DL-Daur und Dosis

    Tsapakil V. et al Europ. Cardiov. Dis.2006

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (4) Bei dicken Patienten ist die Hautdosis höher.

    Vorsicht Für ein brauchbares Bild wird die Dosis durch

    AEC erhöht. Wie ?

    Erforderlich: Bessere Kenntnisse über optimale Programme und Strahlen-Parameter

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (5) Technische Vorteile voll ausnutzen: - Pulsbetrieb - kleine Pulsfrequenz (1-3 Pulse/Sekunde) - Niedrige Dosisleistungsstufe - Wenige Aufnahmen - Filterung - Virtuelle Kollimation - Digitale Vorteile

  • Schutzmaßnahmen für Patienten (6) Unnötige Teile des Patientenkörpers

    außerhalb des Feldes

  • Digitale Detektoren vs BV Vorteile des digitalen Detektors: - Großes Feld (> 40cm x 40cm) - Bessere Bildqualität - Kein Kisseneffekt und Verzerrungen

  • Weniger oder mehr Dosis ? Zu Vergleichen ist: Nicht nur Dosis ! Sondern Dosis bei gleichen Bilddetails (Prof. Loose; Erlangen)

  • Schutzmaßnahmen (Untersucher)

    I. Reduktion der Patientendosis Schutzmaßnahmen 1 bis 6 (Patient)

    II. Persönliche Schutzkleidung

    III. Schutzeinrichtungen - An der Decke - An der Rö-Analage

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