November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden...

5
GENF REFORMIERT Gemeindebla der Deutschschweizer Reformierten Kirchgemeinde Genf Rue Jean-Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch Seit 1904 - Erscheint 10 x im Jahr - Richtpreis: CHF 25.- / Jahr November 2018 | 5 DAS WORT WURDE TROST

Transcript of November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden...

Page 1: November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen

G E N F REFORMIERTGemeindeblatt der Deutschschweizer Reformierten Kirchgemeinde GenfRue Jean-Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.ch

Seit 1904 - Erscheint 10 x im Jahr - Richtpreis: CHF 25.- / Jahr

November 2018 | 5

DAS WORT WURDE TROST

Page 2: November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen

3

Edito

G E N FREFORMIERT

2

G E N FREFORMIERTEdito

Das Wort wurde Trost

Es gibt Erfahrungen, auf die könnte man gut und gerne verzichten. Er-eignisse, die einem den Boden unter den Füssen wegziehen. Der Tod eines geliebten Menschen gehört dazu. Das jeden Morgen neu schmerzerfüllte Zurückbleiben. Weiterleben-Müssen ohne. Wie soll das gehen? Worte, die als Trostworte gemeint sind, klingen hohl und können nicht trösten. Im Jahr 1943 hat Dietrich Bonhoef-fer in einem Brief geschrieben: «Es gibt nichts, was uns die Abwesen-heit eines lieben Menschen ersetzen kann, und man soll das auch gar nicht versuchen; man muß es einfach aus-halten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander ver-

bunden. Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt, und hilft uns dadurch, unsere echte Ge-meinschaft miteinander – wenn auch unter Schmerzen – zu bewahren. Fer-ner: Je schöner und voller die Erinne-rungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.» (Brief an R. und E. Bethge, Gefäng-nis Berlin-Tegel, Heiligabend 1943)

Im November geht das Kirchenjahr seinem Ende zu. Traditionellerweise wird der Verstorbenen gedacht. In besonderer Weise stellt sich die Fra-ge nach Trost angesichts der Vergäng-lichkeit. Gemeinde Christi sein heisst auch: Füreinander dableiben, wenn

die Worte ausgehen. Eine wahrneh-mende Geste wagen, auch auf die Ge-fahr hin, dass sie ungeschickt ausfällt. Nicht weglaufen, wenn Sinn sich rar macht. Auf die Wirklichkeit der Auf-erstehung bauen und mit ihr rechnen dürfen: Gottes Wort wurde Trost.

Pfrn. Katharina Vollmer

So nimm denn meine Händeund führe michbis an mein selig Endeund ewiglich!Ich kann allein nicht gehen,nicht einen Schritt.Wo du wirst gehn und stehen,da nimm mich mit.

Wenn ich auch gleich nichts fühlevon deiner Macht,du führst mich ja zum Zieleauch durch die Nacht!

So nimm denn meine Händeund führe michbis an mein selig Endeund ewiglich.

Wir beten für alle die trauern, die die-ses Jahr eine geliebte Person verlorenhaben. Gott möge Sie auf dem Weg der Trauer stärken. Wir bitten um sei-nen Geist des Trostes.

Prends en ta main la mienneet guide-moi!Que ton bras me soutienne,je suis à toi.Sans toi je ne puis fairemême un seul pas.Prens-moi donc, ô bon Pèreentre tes bras!

Evangelisches-reformiertes Gesangbuch, Nr. 695

Page 3: November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen

4

G E N FREFORMIERT

lich darf man die Essenszeiten nicht vergessen, die schon für sich ja ein wesentlicher Teil einer solchen Fahrt sind.

Als «Aussenstehender» - ich war ein männlicher Begleiter -, war es be-sonders, denn die «älteren Damen» zeigten so viel Freude, Neugier und Lebenslust, obwohl viele von ihnen Verluste von Liebsten verkraften mussten und es in ihrer Kindheit wahrlich nicht leicht hatten und sehr viel investieren mussten, um aus engen Lebenssituationen heraus zu kommen. Ich fand es nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch sehr in-formativ und es entwickelte sich auch ein Blick auf das Alter mit viel Hoch-achtung.

Martin Wiskemann

5

GemeindelebenGemeindeleben

G E N FREFORMIERT

Eine Reise nach Afrika

Am 23. September 2018 hat die Ter-re-Nouvelle-Gruppe einen kleinen Aus-flug unternommen nach Afrika.Physisch ging die Reise nicht so weit. Wir trafen uns im «Musée d’Ethnogra-phie» an dem Boulevard Carl-Vogt in Genf. Die Ausstellung heisst: «Afrique: les religions de l’extase» Als erstes begegneten wir den mono-theistischen Religionen. Verschiedene Bilder zeigen Frauen, die in Extase zu Boden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen und sollen durch den Prediger mit Handauflegen und Gebet davon befreit werden.Im nächsten Teil der Ausstellung geht es um den Ahnenkult. Die Person in Tran-ce ist dort das Medium für einen Vor-fahren, der so zu seinen Nachkommen spricht. Auch die Wahrsagung durch verschiedene Objekte, die in einem Korb liegen, spielt eine wichtige Rolle. Aber es soll nicht etwa dazu dienen, die Zukunft vorauszusehen, sondern Ursa-chen für ein vergangenes Unglück zu erkennen.Eine andere Form der Trance findet sich auch im Besessenheitskult wieder. Hier ist es jedoch nicht ein Ahne, der duch die besessene Person zu den Anwesen-

den spricht, sondern eine Gottheit, die von der Person Besitz genommen hat.Im letzten Teil der Ausstellung begeg-neten wir magischen Objekten, darun-ter einer riesigen Maske in Form einer Heuschrecke. Sobald ein Tänzer die Maske anzieht ist er nicht mehr sich selbst, sondern wird vom Geist der Maske angetrieben. Den meisten Formen der Extase, de-nen wir in der Ausstellung begegnet sind, ist gemeinsam, dass diese nicht durch Substanzen in irgend einer Form erlangt werden, sondern allein durch rythmische Klänge, Tanz und Gesang.Deshalb konnten wir zum Schluss in einem eigens dafür eingerichteten Raum selber erfahren, welche Wirkung rythmische Trommeln, Lichtblitze und schwindelerregend schnell wechselnde Bilder auf unsere Wahrnehmung haben. Obwohl es sich gut erahnen liess, dass man hier leicht in Trance fallen könnte,

Die Freizeit der Senioren in diesem Herbst in Brienz war ein toller Erfolg. Statt drei Tage Regen hatten wir fast immer Sonne und alle Programm-punkte konnten durchgeführt wer-den. Alle Teilnehmerinnen waren motiviert, sich aktiv einzubringen, und die Lei-tungscrew hatte wunderbar vorgear-beitet und war immer offen für neue Varianten, so dass fast alle Wünsche und Bedenken berücksichtigt werden konnten.

Die Giessbachfälle, die Axalm und DAS Schweizer Museum Ballenberg waren die Hauptprogrammpunkte, aber all die Gespräche, die Plauderei-en und die vielen Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch machten das Programm erst richtig rund. Natür-

Seniorenfreizeit mit Einblick

Page 4: November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen

blieben wir alle bei Sinnen und konnten den Raum verlassen und die Treppe hoch steigen zurück nach Genf.Auch Lust auf einen kurzen Ausflug nach Afrika?Die Ausstellung ist noch bis am 06. Januar 2019 zu sehen und wird mit einer Fülle von Veranstaltungen wie Konzerte, Ateliers und Filmvorführun-gen umrundet.

Für die Terre-Nouvelle-Gruppe: Cornelia Bachmann

Kantatengottesdienst mit Abendmahl

mit Werken von D. Buxtehude

Sonntag, 11. November, 10 Uhr Temple de la Madeleine

Charles Garnier, violonMarie-Agnès Gruber, violonJoséphine Dive, violoncelleMarjeta Cerar, sopranoArtur Saunier, OrgelKatharina Vollmer und Marie-Ursula Kind, Liturgie

Choeur de la Madeleine unter Lei-tung von Stanislava Nankova

6

G E N FREFORMIERTGemeindeleben / Gemeindeveranstaltungen

Chorwerkstatt Chœur de la Madeleine

Für das Adventskonzert 2018 führt der Chœur de la Madeleine ab Ende November eine Chorwerkstatt durch: ein gemeinsames Projekt mit dem Chor der Schottischen Gemeinde Genfs.Auf dem Programm stehen Weih-nachtslieder der englischen und deut-schen Tradition.Die von den beiden Chören erarbeite-te «Adventsgeschichte in Musik und Wort» gelangt zwei Mal zur Auffüh-rung: am Samstag, 15. Dezember um 18:30 Uhr (Temple de la Madeleine) und am Sonntag, 16. Dezember 2018 um 15:00 Uhr (Auditoire de Calvin).Wer Interesse hat, an der Chorwerk-statt teilzunehmen, erhält nähere In-formationen bei: Stanislava Nankova, Chorleiterin, Chœur de la Madeleine, email: [email protected], Telefon: 076 397.38.65

7

Kalender November 2018 Informationen unter www.ref-genf.ch

Samstag, 10. November, 17 UhrÖkumenischer Familiengottesdienst zu St. Martin / Temple de la MadeleineLaternenumzug und Punsch Sonntag, 11. November, 10 UhrKantatengottesdienst mit AbendmahlTemple de la Madeleine / siehe Seite 6Montag, 12. November, 10 UhrÖkumenischer LiteraturkreisGemeindehaus Mittwoch, 14. November, 15 UhrS. B. B. Singen, Beten, Bibellesen Pfrn. K. Vollmer, S. Nankova, J. HanyAuditoire de CalvinMittwoch, 21. November, 12 UhrMittagstischGemeindehaus / Anmeldung erforderlichMittwoch, 21. November, 14.30 Uhr«OrgelZeit» mit Arthur Saunier Auditoire de CalvinSamstag, 24. November, 17 UhrGottesdienst zum WochenschlussDas Wort wurde TrostMusikalische Gestaltung: Eric Völki und Arthur SaunierLiturgie: Pfrn. Katharina Vollmer und Susanne Weissenstein Auditoire de Calvin16.15 Uhr Apéro vor dem Gottesdienst Mittwoch, 28. November, 19 UhrThomas Mann, Joseph und seine BrüderLesung und Einführung mit B. BlumAuditoire de Calvin / 18.30 Uhr Apéro

Gottesdienstorte: Temple de la Madeleine Rue de Toutes-Ames 20, 1204 Genève

Auditoire de Calvin Place de la Taconnerie 1, 1204 Genève

Der Chor probt freitags 17.30 Uhrim KirchgemeindehausRue Jean-Sénebier 8

Freitag, 2. und 16. November, 19.15 Uhr Jassmeisterschaft / GemeindehausSonntag, 4. November, 11.30 Uhr Cérémonie commémorative de la Réformation / Parc des BastionsDieses Jahr steht Huldrych Zwingli im Mittelpunkt der Feier. Als deutschschwei-zer Gemeinde sind wir ganz besonders eingeladen, dabei teilzunehmen. Zwingli à l‘honneur!Liturgie: Pfrn. Vanessa Trüb und Pfrn. Catherine McMillan Haueis (Zürich) Dienstag, 6. November, 14.30 UhrFrauengruppe / Vortrag vonPfarrerin Elisabeth SchenkerMittwoch, 7. November, 14.30 Uhr«OrgelZeit» mit Arthur Saunier Auditoire de CalvinMittwoch, 7. November, 19 UhrThomas Mann, Joseph und seine BrüderLesung und Einführung mit B. BlumAuditoire de Calvin18.30 Uhr Apéro

G E N FREFORMIERT

Page 5: November 2018 | 5 GENF REFORMIERTref-genf.ch/wp-content/uploads/Genf-reformiert-5-2018-Web.pdfBoden fallen. Extase wird hier negativ gedeutet. Die Frauen gelten als vom Teufel besessen

8

Gemeindedienste: Rue Jean-Sénebier 8, 1205 Genève, www.ref-genf.chWir begleiten deutschsprachige Reformierte in allen Gemeinden des Kantons Genf.

PfarramtPfrn. Katharina Vollmer Termine: nach AbspracheTel. 022 310 47 [email protected]

Begleitung und GemeindearbeitJutta Hany-LussiTel. 079 656 13 93 [email protected]

KirchgemeinderatPräsidentin: Beatrix SassòliTel. 022 793 24 56, [email protected]

Sekretariat Eva GreubGeöffnet: Mo, Mi, Fr, 09 - 12 UhrTel. 022 310 47 29 [email protected]

KirchenchorLeitung: Stanislava [email protected]äsidentin: Regina RüegerTel. 022 788 59 [email protected]

Bei HaushaltsproblemenIMAD - Institution genevoise de maintien à domicile, Av. Cardinal-Mermillod 36, 1227 Carouge, Tel. 022 420 20 00

Konto der GemeindePC-Konto 12-1001-6IBAN CH80 0900 0000 1200 1001 6

Impressum: Deutschschweizer Reformierte Kirchgemeinde GenfLayout: J. Hany, Redaktion: Pfrn. K. Vollmer und J. Hany I Nächste Nummer: ab 1. Dezember

Egliseprotestantede Genève

JABCH-1205 Genève

POSTE CH SA

G E N F REFORMIERT