November 2018 Gedenken tut Not! · gelischen Kirchengemeinden Lustnau und Beben- ... Bekanntheit...

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November 2018 Gedenken tut Not! Vor 100 Jahren, am 11. November 1918, endete der Erste Weltkrieg. Ein bis dahin nicht gekanntes Schlachten und Morden fand ein Ende. Nach vier Jahren erbittertem Krieg, in dem neue Waffen und Tötungsmaschinen eingesetzt wurden, wo mit Gas und Blei, mit Spaten und Bajonett gemetzelt wurde, waren Kriegsgebiete in Mondlandschaften verwan- delt und die kriegführenden Länder kriegsmüde und am Ende. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ führte in Deutschland zu einer Revolution und ei- ner neuen Staatsform, wie in anderen Ländern auch. Die eigentlich verantwortlichen Kriegstreiber hetzten nun gegen die Friedensbauer. Und was sagten die Kirchen? Da Staat und Kirche nicht getrennt waren in der Monar- chie, unterstützten viele Theologen und Kirchenleute das, was offizielle Politik des Kaisers war. Durch das Staatskirchentum waren Patriotis- mus und Kirche, Nationalismus und Christentum eng verzahnt. In einem bereits am 4. September 1914 veröffentlich- ten Aufruf rechtfertigen deshalb zahlreiche Theolo- gen, darunter unter anderem Friedrich von Bodel- schwingh, der Berliner Oberhofprediger Ernst von Dryander und Adolf von Harnack den Krieg als einen Deutschland aufgezwungenen Verteidigungskrieg: „Darin aber wissen wir uns mit allen Christen unse- res Volkes einig, daß wir die Verantwortung für das furchtbare Verbrechen dieses Krieges und alle seine Folgen für die Entwicklung des Reiches Gottes auf Erden von unserem Volk und seiner Regierung ab- weisen dürfen und müssen.“ Die Kriegs- und Vaterlandsbegeisterung zeigte sich unter Theologen und Pfarrern auch in sogenannten „Kriegspredigten“. In ihnen wird die Notzeit als Prü- fung Gottes verstanden, wird mit dem Ruf „Gott mit uns“ die gerechte Sache beschworen und das eigene Volk und die eigene Nation als auserwählt dargestellt. Der Holsteiner Pastor Walter Lehmann gibt Predigten unter dem Titel „Vom deutschen Gott“ heraus. Der Berliner Pastor Johannes Rump ist der Überzeugung: „Die Deutschen kämpfen für die Sache Jesu in der Menschheit.“ Konsistorialrat Dietrich Vorwerk ver- fasst eine Umschreibung des Vaterunsers: „Vergib uns gnädig jede unserer Kugeln und jeden unserer Hiebe, die das Ziel verfehlen. Führe uns nicht in Ver- suchung, unseren Zorn sich abschwächen zu lassen. Erlöse uns von den Feinden, die hienieden Diener des Höllengeistes sind.“ Doch nicht nur die Gleich- setzung von Deutschtum und Christentum, aus dem das Sendungsbewusstsein erwächst, Soldaten Gottes zu sein für die ge- rechte Sache in der Welt, schwört die Christen für den Krieg ein. Gott selbst wird zum Handlanger, bei- spielsweise beim „Unterwasser- krieg, zu dem uns Gottes Erbarmen gerade auf die rechte Zeit die Waffe in die Hand gegeben hat“. 100 Jahre ist das nun her. 100 Jahre Kriegs- ende bedeuteten aber nicht 100 Jahre Frieden. Denn der Ungeist lebte weiter. Welch unendliches Leid vom sich selbst als auserwählt an- sehenden Volk der Deutschen ausging, übertraf an Menschenverachtung und Brutalität alles, was bisher da gewesen war. Am Volkstrauertag wird jedes Jahr der Opfer von Gewalt und Krieg gedacht. Auch an die vor 100 Jahren, und gerade an die vor 73 Jahren. Manche sagen, es sei genug mit Gedenken, man müs- se einen Schlussstrich ziehen. Einen Schlussstrich kann man jedoch nicht ziehen. Erst recht nicht, solan- ge der Ungeist weiter sein Wesen treibt und rassisti- sche und fremdenfeindliche Gedanken immer wieder Auferstehung feiern. Deshalb ist das Gedenken heute wichtiger denn je, in der Gesellschaft, aber auch in der Kirche, damit sich die Predigten nicht an einem dumpfen Nationalismus, sondern an Jesu Wort orien- tieren: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie wer- den Gottes Kinder heißen.“ Das meint Ihr Beinhaus von Douaumont https://de.wikipedia.org/wiki/Beinhaus_von_Douaumont

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November 2018

Gedenken tut Not!Vor 100 Jahren, am 11. November 1918, endete der Erste Weltkrieg. Ein bis dahin nicht gekanntes Schlachten und Morden fand ein Ende. Nach vier Jahren erbittertem Krieg, in dem neue Waffen und Tötungsmaschinen eingesetzt wurden, wo mit Gas und Blei, mit Spaten und Bajonett gemetzelt wurde, waren Kriegsgebiete in Mondlandschaften verwan-delt und die kriegführenden Länder kriegsmüde und am Ende. Die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ führte in Deutschland zu einer Revolution und ei-ner neuen Staatsform, wie in anderen Ländern auch. Die eigentlich verantwortlichen Kriegstreiber hetzten nun gegen die Friedensbauer. Und was sagten die Kirchen? Da Staat und Kirche nicht getrennt waren in der Monar-chie, unterstützten viele Theologen und Kirchenleute das, was offizielle Politik des Kaisers war. Durch das Staatskirchentum waren Patriotis-mus und Kirche, Nationalismus und Christentum eng verzahnt. In einem bereits am 4. September 1914 veröffentlich-ten Aufruf rechtfertigen deshalb zahlreiche Theolo-gen, darunter unter anderem Friedrich von Bodel-schwingh, der Berliner Oberhofprediger Ernst von Dryander und Adolf von Harnack den Krieg als einen Deutschland aufgezwungenen Verteidigungskrieg: „Darin aber wissen wir uns mit allen Christen unse-res Volkes einig, daß wir die Verantwortung für das furchtbare Verbrechen dieses Krieges und alle seine Folgen für die Entwicklung des Reiches Gottes auf Erden von unserem Volk und seiner Regierung ab-weisen dürfen und müssen.“Die Kriegs- und Vaterlandsbegeisterung zeigte sich unter Theologen und Pfarrern auch in sogenannten „Kriegspredigten“. In ihnen wird die Notzeit als Prü-fung Gottes verstanden, wird mit dem Ruf „Gott mit uns“ die gerechte Sache beschworen und das eigene Volk und die eigene Nation als auserwählt dargestellt. Der Holsteiner Pastor Walter Lehmann gibt Predigten

unter dem Titel „Vom deutschen Gott“ heraus. Der Berliner Pastor Johannes Rump ist der Überzeugung: „Die Deutschen kämpfen für die Sache Jesu in der Menschheit.“ Konsistorialrat Dietrich Vorwerk ver-fasst eine Umschreibung des Vaterunsers: „Vergib uns gnädig jede unserer Kugeln und jeden unserer Hiebe, die das Ziel verfehlen. Führe uns nicht in Ver-suchung, unseren Zorn sich abschwächen zu lassen. Erlöse uns von den Feinden, die hienieden Diener des Höllengeistes sind.“ Doch nicht nur die Gleich- setzung von Deutschtum und Christentum, aus dem

das Sendungsbewusstsein erwächst, Soldaten Gottes zu sein für die ge-rechte Sache in der Welt, schwört die Christen für den Krieg ein. Gott selbst wird zum Handlanger, bei-spielsweise beim „Unterwasser-krieg, zu dem uns Gottes Erbarmen gerade auf die rechte Zeit die Waffe in die Hand gegeben hat“. 100 Jahre ist das nun her. 100 Jahre Kriegs-ende bedeuteten aber nicht 100

Jahre Frieden. Denn der Ungeist lebte weiter. Welch unendliches Leid vom sich selbst als auserwählt an-sehenden Volk der Deutschen ausging, übertraf an Menschenverachtung und Brutalität alles, was bisher da gewesen war. Am Volkstrauertag wird jedes Jahr der Opfer von Gewalt und Krieg gedacht. Auch an die vor 100 Jahren, und gerade an die vor 73 Jahren. Manche sagen, es sei genug mit Gedenken, man müs-se einen Schlussstrich ziehen. Einen Schlussstrich kann man jedoch nicht ziehen. Erst recht nicht, solan-ge der Ungeist weiter sein Wesen treibt und rassisti-sche und fremdenfeindliche Gedanken immer wieder Auferstehung feiern. Deshalb ist das Gedenken heute wichtiger denn je, in der Gesellschaft, aber auch in der Kirche, damit sich die Predigten nicht an einem dumpfen Nationalismus, sondern an Jesu Wort orien-tieren: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie wer-den Gottes Kinder heißen.“Das meint Ihr

Beinhaus von Douaumonthttps://de.wikipedia.org/wiki/Beinhaus_von_Douaumont

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Aus dem KirchengemeinderatDer Kirchengemeinderat Lustnau hat in seiner öffentlichen Sitzung am 24. September unter ande-rem• das Gemeindefest an Erntedank vorbereitet und beschlossen, dass der Erlös des Festes der Tübinger Tafel zugutekommen soll;• gehört, dass die notwendig gewordenen Arbeiten an den Glocken noch nicht abgeschlossen sind und die Regulierung der Lautstärke des Stundenschlags (tagsüber lauter, nachts leiser) noch nicht variiert werden kann;• zur Kenntnis genommen, dass notwendige Arbei-ten am Aufzug des Gemeindehauses noch unter Hin-zuziehung zweier Firmen beraten werden müssen;

• den Umweltbericht der Kirchengemeinde bera-ten und sowohl die im Umweltbericht formulierten Schöpfungsleitlinien als auch die im Umweltbericht formulierten Umweltziele neu beschlossen. Die Arbeit des Umweltteams wurde begrüßt und bestä-tigt;• gehört, dass der Schwabhausenbesuch sehr schön und freundschaftlich gewesen ist (siehe Extrabericht in diesem Gemeindebrief);• gehört, dass der Mitarbeiterabend am Dienstag, 4. Dezember, ab 18.30 Uhr stattfinden wird.

sg

Erntedank in Bebenhausen„Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich.“ Unter diesem Wort aus Psalm 136 feierte die Gemeinde in Bebenhausen das diesjährige Erntedankfest in einem Gottesdienst. Der Altar war geschmückt mit allerlei Erträgen einer segensreichen Ernte. Die Kinder der Kinder-kirche brachten ihre gefüllten Körbchen und stellten sie als Zeichen des Danks an den Altar.

sg

Früchte und Blumen schmücken den Altar.

JugendmitarbeiterwochenendeVom 19. bis 22. September fand das Mitarbeiterwo-chenende des ejw Lustnau statt. Eine Mitarbeiterin berichtet:Seit vielen Jahren waren wir zum ersten Mal wieder in Münsingen im CVJM-Heim. Am Freitagabend wurden wir mit einer Andacht auf das Wochen-ende eingestimmt. Am Samstag kamen wir dann miteinander ins Spiel und bewältigten in unseren Gruppen das Spinnennetz, das nicht berührt und wo jede Spinnennetz-Lücke nur einmal benutzt wer-den durfte. Danach machten wir uns blind auf die

Reise in das gelobte Land. Wir wurden von einer Stimme geführt, die Geräusche machen, aber nicht mit uns reden durfte. Am Nachmittag wurde unser Teamgeist im Abenteuerpark/Hochseilgarten Schloss Lichtenstein gestärkt. Am Samstagabend planten wir noch die nächsten Aktionen, saßen danach gemütlich beieinander und spielten bis spät in die Nacht.

Birgit Weinberger

Die Mitarbeitenden des Evang. Jugendwerks Lustnau

Viel Spaß hatten die Mitarbeitenden in Münsingen.

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„Unser täglich Brot gib uns heute“Ein fröhliches Gemeindefest feierte die Evang. Kir-chengemeinde Lustnau an Erntedank. Es stand unter dem Motto: „Unser täglich Brot gib uns heute“. Nach dem Gottesdienst, bei dem die Band „Who am I“ sowie die Kinder- und Teeniekirche mitwirkten und zu dem viele Kinder ihre gefüllten Körbchen zum Altar brachten, ging es mit einem bunten Programm im Gemeindehaus weiter. Begrüßt durch den Posau-nenchor, gab es zunächst eine Stärkung mit Maulta-schen und Salat. Musikalisch ging es danach weiter mit dem Posaunenchor, ehe Sängerinnen und Sänger des Projektchors unter Leitung von Judith Looney Psalm 23 von Louis Lewandowsky darboten und danach zum gemeinsamen Singen einluden.

Die Kinder vergnügten sich derweil beim Kas-perletheater, buken Stockbrot oder bastelten im Jugendbereich. Bei Kaffee und Kuchen gab es ein Quiz zum Thema Brot, dessen knifflige Fragen in Gemeinschaftsarbeit gelöst wurden, sowie ein Rate-spiel mit Bildern. Darüber hinaus konnte man eine Postkarte an sich selbst schreiben. Und natürlich durften auch die von Manfred Harm gesungenen schwäbischen Songs nicht fehlen. Viele Helferin-nen und Helfer beim Auf- und Abbau, in der Küche, beim Spülen, beim Planen und Organisieren, beim Backen der Kuchen, beim Basteln und Spielen haben zum gelungenen Fest beigetragen. Herzlichen Dank allen! sg

Posaunenchor ...

Vor dem Gemeindehaus wird Stockbrot gebacken.

Manfred Harm singt schwäbische Lieder.

... und Projektchor erfreuen die Festgäste mit Musik.

Maultaschen und Salat schmecken den vielen Gästen.

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„Psalter und Harfe, wacht auf“Die Poesie der Bibel

15. Bebenhäuser Bibellesenacht am 3. November„Psalter und Harfe, wacht auf“, die Liedzeile aus „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“, steht programmatisch über der diesjähri-gen Bebenhäuser Bibellesenacht. Sie stammt aus dem 57. Psalm, in welchem der Beter – aus Not und Anfeindung gerettet – zum Gotteslob aufruft. Die-ser und weitere ausgewählte Texte aus dem Psal-ter – dem biblischen Buch der Psalmen – stehen im Mittelpunkt der Bibellesenacht 2018. Die evan-gelischen Kirchengemeinden Lustnau und Beben-hausen sowie die katholische Kirchengemeinde St. Petrus laden dazu am Samstag, 3. November, in die Klosterkirche nach Bebenhausen ein.

Für Martin Luther, aus dessen klassischer Bibel-übersetzung eine Auswahl von Psalmen in Beben-hausen gelesen wird, war der Psalter eine „kleine Biblia“, „in der alles, was in der ganzen Bibel steht, aufs schönste und kürzeste zusammengefasst ist“. Dank Luthers ebenso einfühlsamer wie einpräg-samer Übersetzung sind die Psalmen bis heute Teil der deutschen Sprachkultur sowie unseres kollek-tiven religiösen Gedächtnisses. Für die frühe jüdi-sche Gemeinde war die Sammlung von 150 Liedern Gesang- und Erbauungsbuch zugleich. Und auch für die christlichen Gemeinden haben die Psalmen von Anfang an herausragende Bedeutung, denn sie erlauben auch immer wieder die Verbindung zu dem Weg Jesu, den sie zu deuten helfen.

Als Zeugnisse von Menschen, die tief im Glauben Israels verwurzelt waren und in Freud und Leid Gott stets als treuen Begleiter erfahren haben, inspirierten die Psalmen Dichter wie Komponisten zu unzähli-gen Gesangbuchliedern und Kirchenchorälen. Aber im Unterschied zu diesen haben die Verfasser der Psalmen ihre Erfahrungen nicht in freier Dichtung zum Ausdruck gebracht, sondern in Formen, die ihren Ursprung im Gottesdienst Israels haben: Die Zeile „Machet die Tore weit“, aus Psalm 24, den wir in der Adventszeit lesen, entstammt ursprünglich einer Einzugsliturgie in den Jerusalemer Tempel.Aber was wären Psalmen, wenn sie nicht heute noch von Sängern gesungen und Musikern gespielt würden? Das Tübinger Instrumental- und Vokalen-semble Chanter spürt in seinen Interpretationen die enge Verbindung zwischen den gebeteten Psalmen und den gesungenen Liedern auf und begleitet die Lesung der Psalmen mit Gesang, Harfe, Flöten sowie weiteren Saiteninstrumenten. Dabei schöpft es aus einem reichen Liederschatz, der von der Barockzeit bis ins 20. Jahrhundert reicht.Die Bibellesenacht beginnt um 19.30 Uhr in der Bebenhäuser Klosterkirche. Das Programm wird gegen 21 Uhr zu Ende sein. Wer mag, ist anschlie-ßend eingeladen, im Austausch mit anderen das Gehörte bei Brot, Wein oder Wasser noch ein wenig nachklingen zu lassen. Hannelore Jahr

„Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören.“

(Aus: Lobet den Herren, den mächtigen König der Ehren)Foto: Steffen Kahl

Grabplatte von Johann von Fridingen mit dem Beben-häuser Psalter (heute: Maulbronn). Schon zu Kloster-

zeiten spielte der Psalter eine wichtige Rolle.Foto: Christian Schröter

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Kennen Sie Lustnau (4) –Die Lustnauer Martinskirche

Die Martinskirche steht in Lust-nau, echt? So werden sich jetzt einige wundern. Ist die Martins-kirche nicht eine der Tübinger Stadtgemeinden, die an Lustnau angrenzt? Sicher, das ist sie, aber die Lustnauer Evang. Kir-

che ist die eigentlich ältere Martinskirche. Denn die erste Kirche, die im 7. Jahrhundert auf dem heuti-gen Kirchplatz gestanden hat, war bereits eine dem Sankt Martin geweihte Kirche. Und vermutlich war sie auch nicht das erste Heiligtum auf dem Kirch-platz. Denn römische und merowingische Funde sowie die Annahme, dass ältere, heidnische Heilig-tümer gerne „christianisiert“ wurden, dass also aus der heidnischen Kultstätte eine christliche wurde, legen dies nahe. Urkundlich erwähnt ist, dass eine Kirche 1220 bestanden hat, die dann aber wohl 1370 neu aufgebaut werden muss-te. Dieser Kirchenbau hielt jedoch nicht lange. Von ihr steht nur noch die Westwand mit dem bunt verglasten kleinen Fenster. Wegen Bau-fälligkeit war ein Neubau nötig, und so wurde die heu- tige Kirche 1496 fertigge-stellt. Diese hat im Lau-fe ihrer inzwischen 522 Lebensjahre ebenfalls zahl-reiche Umbauten erleben und erleiden müssen. Doch das ist eine andere Geschichte, die ein andermal erzählt werden muss, beziehungs-weise nachzulesen ist in der Festschrift „500 Jahre Kirche Lustnau“. Zurück zur Lustnauer Martinskirche: Der Erinne-rung, dass die Evang. Kirche eine Martinskirche ist, ist es zu verdanken, dass Lustnau auch Pilgerort geworden ist. Die Kirche ist Teil des Martinsweges. Auf der offiziellen Internetseite des Martinswe-ges ist nachzulesen: „Der heilige Martinus war im 4. Jahrhundert ein Reisender, der durch ganz Europa pilgerte. Von seinem Geburtsort Szombathely in Ungarn führt der Martinsweg heute über Slowenien und Italien nach Tours in Frankreich, wo der heilige Martinus begraben ist. Martinus wurde 316 in Stein am Anger (heute Szombathely) in Ungarn geboren. Sein Vater war ein römischer Tribun und zusammen mit seiner Mutter verehrte er, wie es die Namensge-bung zeigt, die römischen Götter. ‚Martinus‘ bedeu-tet ‚Dem Kriegsgott Mars geweiht‘.

Bekanntheit erlangte Martinus, als er vor den Toren der Stadt Amiens einem armen Bettler die Hälfte seines Mantels gab. Dieses Zeichen der Nächsten-liebe ist bis heute überall bekannt. Als Martinus auf einer Seelsorgereise starb, wurde sein Leichnam in ein Boot gelegt und nach Tours gebracht, wo heute sein Grab, in seiner geliebten Diözese, ist.“ Bischof Gebhard Fürst hat seinerseits diese Idee aufgegriffen und den Martinsweg auch in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die unter dem Patro-zinium des Heiligen Martin steht, ausgewiesen. Seit 2016 ist der Martinsweg in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein Teilstück der neuen europäischen Mit-telroute „via sancti martini“ von Szombathely nach Tours. Und der ganz offizielle „Regionalweg Mitte 3“ führt 25 Kilometer weit von Kirchentellinsfurt über Pfrondorf, Lustnau und den Österberg, dann am Neckar entlang nach Rottenburg. Gekennzeich-net ist der Weg durch ein gelb-oranges Kreuz auf dunkelrotem Grund.

Stephan Glaser

Das bunt verglaste Westfenster

Die Evang. Kirche in Lustnau ist die Martinskirche, an der der Martinsweg vorbeiführt.

Links – gegenüber vom Turm – ist die noch erhaltene Westwand aus dem Jahre 1370 zu sehen.

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26 Lustnauerinnen und Lustnauer und ein Beben-häuser machten sich am Freitag, 21. September, auf den Weg nach Thüringen zur Partnergemeinde Schwabhausen. Dort warteten im Landgasthof schon die Gastgeber und hießen alle herzlich willkommen. Der Abend wurde in den einzelnen Gastfamilien bei guten Gesprächen verbracht – es waren ja zwei Jahre vergangen und deshalb viel Persönliches aus-zutauschen –, und man wurde mit Thüringer Brat-würsten, Rostbrätl und anderem Guten versorgt. Die Wohnmobilfahrer bekamen Stellplätze bei Familien und wurden von diesen „adoptiert“.Am Samstag ging es nach Bad Langensalza, einer wunderschönen, in neuem Glanz erstrahlenden Stadt. Bei der historischen Stadtführung gab es

viele Hinweise zur Reformation in Thüringen. Stolz zeigten die Gastgeber die vielen Kirchen, die zum Teil nach der Wende erst wieder als Kirchen genutzt und restauriert wurden und werden. Beson-ders beeindruckend war das ehemalige Augustiner- kloster mit teilweise erhaltenem Kreuzgang. Das Anwesen war zu DDR-Zeiten als Garage genutzt worden. Nach einem gut organisierten Essen freu-ten sich alle am Rosengarten und bewunderten den japanischen Garten. Recht schnell fanden sich auch die Kinder beim Spielen und Kastanien sammeln. Abends gab es ein Fest mit Thüringer Spezialitäten, Austausch über die verschiedenen Aktivitäten in den Gemeinden, umrahmt vom Liederkranz Lust-nau, der verstärkt wurde von einigen Schwabhäu-

Eindrücke vom Besuch in Schwabhausen

Vor dem Augustinerkloster von Bad Langensalza

Im Rosengarten ... ... mit Blick auf Bad Langensalza

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serinnen und Schwabhäusern – auch da bereichert die Partnerschaft und funktioniert richtig gut! Am Schluss spielte Markus Walker zum Tanz auf.Natürlich wurde nicht nur über Erfreuliches gespro-chen. Die Schwabhäuser Gemeinde tut sich zum Bei-spiel schwer damit, dass nur noch alle vier Wochen der Pfarrer einen Gottesdienst in ihrer Kirche hält, dazwischen findet ein Prädikanten-Gottesdienst statt. Es ist bewundernswert, was der Kirchenge-meinderat und andere engagierte Gemeindeglieder ohne Hilfe von Hauptamtlichen stemmen. Und dar-über hinaus wirken sie noch in den vielen Vereinen tatkräftig mit.

Beim Gottesdienst am Sonntag entfaltete Pfarrer Harm den Predigttext aus Jesaja 49 mit der Kern-stelle „Mein Gott ist meine Stärke“ und versuchte sie, sowohl für den persönlichen Bereich als auch im gesellschaftspolitischen und den partnerschaftli-chen Kontext fruchtbar zu machen. Die Taufkerze mit Lutherrose, die auf Jesus, das Licht der Welt hinweist, kam als Gastgeschenk besonders gut an.Beim sehr gut besuchten Kartoffelfest der Land-frauen und des Landmaschinenvereins konnte man sich vor der Rückfahrt mit Kartoffelgerichten aller Art stärken.Es war ein rundum gelungenes Wochenende, und alle freuen sich auf den Gegenbesuch in zwei Jahren.

Susanne Maier

Eindrücke vom Besuch in Schwabhausen

Der „Gemischte Chor“ aus Lustnauund Schwabhausen unterhielt prächtig.

In der Kirche St. Stephani in Bad Langensalza

Gastgeber und Gäste nach dem Gottesdienst in der Trinitatiskirche in Schwabhausen

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NeuzugezogenenabendZu einem ökumenischen Begrüßungsabend am Dienstag, 6. November, um 19 Uhr im Kath. Gemeindesaal St. Petrus, Neuhaldenstraße 16, sind alle eingeladen, die im Lauf des vergan-genen Jahres ins Gemeindegebiet von St. Pet-rus beziehungsweise der Evang. Kirchenge-meinde Lustnau zugezogen sind. Der Abend bietet die Möglichkeit, sich über die Erfahrungen am neuen Wohnort oder mit der Kirche auszutauschen, sich über die Kirchengemeinden und ihre Aktivi-täten zu informieren und auch Erwartungen an die Kirchengemeinden weiterzugeben. Herzliche Einla-dung an alle Neuzugezogenen!

red

Kindersingkreis startet neuDer Kindersingkreis, geleitet von Angela Mun-dinger-Grauer (Kontakt: [email protected]), startet neu am Donnerstag, 8. November. Er findet ab dann immer donnerstags um 16 Uhr im Evang. Gemeindehaus statt. Eingeladen sind alle Kinder von vier bis sechs Jahren. Im Kindersingkreis geht es um Hören, Singen und Erleben mit Liedern, die zum Mitmachen auffordern, mit Geschichten, die zum Singen anregen, mit Musik, die Spaß macht.Selbstverständlich können Eltern beim ersten Tref-fen mit dabei sein. Herzliche Einladung!

Angela Mundinger-Grauer

Martinsspiel mit UmzugAm Sonntag, 11. November, um 18 Uhr lädt die Petrusgemeinde wieder herzlich zum Martinsum-zug ein. Vor dem Umzug gibt es ein kleines Anspiel, bei tro-ckenem Wetter vor dem Luise-Poloni-Heim, bei Regen in der

Kirche. Begleitet vom Posaunenchor der Evang. Kirchengemeinde, ziehen die Kinder mit ihren bun-ten, selbstgebastelten Laternen und alle, die am Umzug teilnehmen, dem Martinsreiter hinterher durch die dunkle Nacht. Anschließend gibt es hei-ßen Kinderpunsch und frische Brezeln im Gemein-desaal von St. Petrus. Herzliche Einladung an Jung und Alt ! red

Kinderbibeltag im HerbstAm Samstag, 10. No-vember, findet dieses Jahr wieder ein Kin-derbibeltag statt – und zwar von 10 bis 13 Uhr im Evang. Gemeinde-haus. Es wird ein Kurz-film gezeigt. Es geht um

einen Teller Suppe und zwei Suppenesser. Danach wird über den Film gesprochen, es wird gebastelt, gesungen, gespielt und natürlich ein Teller Suppe gegessen. Herzliche Einladung ergeht an alle Schul-kinder! Anmeldeschluss war im Oktober. Kurzent-schlossene wenden sich bitte per E-Mail an [email protected] Alle Eltern der teilnehmenden Kinder sind am Kin-derbibeltag herzlich zum Elterncafé von 10 bis etwa 10.30 Uhr eingeladen. Sie können mit den anderen Eltern bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch kommen. Außerdem gibt es eine kurze Information zum Film, der den Kindern gezeigt wird.

Birgit Weinberger

TotengedenkenAm Ewigkeitssonntag wird all derer gedacht, die im zu Ende gehenden Kirchenjahr aus den Gemeinden Lustnau und Bebenhausen verstorben sind. Im Got-tesdienst am 25. November um 9.30 Uhr in Lustnau (mit dem Kinderchor) und um 11 Uhr in Bebenhau-sen (mit dem Liederkranz Lustnau) wird namentlich an sie erinnert und für jeden und jede wird eine Ker-ze entzündet. Damit soll im Jahr des Abschieds von einem vertrauten Menschen noch einmal Raum sein, in der Gemeinde, die Trauer vor Gott zu bringen. In der Gedenkfeier auf dem Friedhof Lustnau um 15 Uhr wird namentlich all derer gedacht, die im letzten Jahr auf dem Friedhof Lustnau evangelisch beigesetzt wurden. Der Posaunenchor wird diese Feier mitgestalten. sg

Abendbibelschule der Ludwig-Hofacker-Vereinigung

Von Montag, 5. November, bis Freitag, 9. Novem-ber, lädt die Ludwig-Hofacker-Vereinigung, Bezirk Tübingen, zur Abendbibelschule ins Evang. Gemeindehaus ein. Referent ist Dr. Paul Murdoch, Studienleiter im Albrecht-Bengel-Haus. Er spricht über das Thema: „Wer ist Jesus? An Jesus scheiden sich die Geister“. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. red

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Ein Päckchen Weihnachtsfreude schenkenDas Frauenfrühstück möch-te auch dieses Jahr zum Päckchen packen einladen und damit dazu beitragen, Hoffnung für bedürftige Kinder, Familien und Senio-

ren in Osteuropa und Zentralasien zu bringen, deren Existenz weit unter der Armutsgrenze liegt.Die Kinderpäckchen (bis maximal 4-5 kg) sollten enthalten: Süßigkeiten, Spielsachen, Schulsachen, Bilderbücher ohne Text, Körperpflegeartikel sowie Mützen, Schals, Handschuhe und Socken (alles neu). Bitte keine Medienartikel oder Kriegsspiel-zeug.Die Lebensmittelpakete (bis maximal 6-7 kg) soll-ten enthalten: Reis, Nudeln, Grieß, Sonnenblumen-öl, Marmelade und Nussnougat, Schokolade und Kekse, Kaffee, Tee, Vitamintabletten als Nah-rungsergänzung (keine Medikamente, haltbar bis

März/2019) sowie Zahnpasta, Zahnbürste und Handcreme. Bitte Glasbehälter gut polstern!Das Seniorenpaket (bis maximal 4-5 kg) kombiniert das Lebensmittelpaket mit Körperpflege- und Haus-haltsartikeln.Es gelten sehr strenge Einfuhrbedingungen. Genaue Hinweise können aus in der Kirche ausgelegtem Info-Material entnommen werden. Päckchen sollten unverschlossen aber gekennzeichnet und mit jeweils 5 Euro Portoanteil abgegeben werden, mit weiteren 5 Euro wird dem Päckchen eine Bibel beigelegt. Mit einer Spende von 25 Euro an Licht im Osten kann man auch ein Päckchen packen lassen (IBAN: DE53 6045 0050 0009 9533 30, KSK Ludwigsburg, mit dem Verwendungszweck: Weihnachtspäck-chen).Die Abgabe soll bis spätestens 12. November bei Elisabeth Roller, Denzenbergstraße 46, erfolgen.

Elisabeth Roller

Weihnachten für KinderNachdem es im vergangenen Jahr mit der Weih-nachtsgeschichte von Carl Orff ein großes Krip-penspielprojekt gegeben hat, wird es in diesem Jahr etwas „schlanker“. Ein Kinder-Weihnachtschor wird die Gottesdienste am 4. Advent und an Heilig-abend mitgestalten, zu dem viele junge Sängerinnen und Sänger gesucht werden. Hier ist die Einladung für die Kinder:

Liebe Kinder!Wir laden euch ganz herzlich zum Mitsingen im Kinder-Weihnachtschor und zur Kinderkirche im Advent ein.Wir proben ab dem 1. Advent während der Kinder-kirche. Die Kinderkirche beginnt um 9.30 Uhr im Gottesdienst in der Kirche. Dann gehen wir gemein-sam ins Gemeindehaus und feiern dort unseren Kin-

dergottesdienst weiter. Dabei üben wir Lieder ein, die wir dann in zwei Weihnachtsgottesdiensten vor-tragen.Wir gestalten den Gottesdienst am 4. Advent (23. Dezember) und den Familiengottesdienst an Heiligabend (24. Dezember) mit.Es ist wichtig, dass ihr regelmäßig bei den Proben sonntags dabei seid.Bitte meldet euch bis Sonntag, 25. November, an. Die Anmeldebögen liegen im Gemeindehaus aus oder können per E-Mail verschickt werden.Wer Fragen hat oder einen Anmeldebogen möch-te, wendet sich bitte an Gemeindediakonin Birgit Weinberger (Tel. 0 70 72/2 08 90 83 oder E-Mail: [email protected]).Wir freuen uns auf euch!

Birgit Weinberger, Pieter Mindenund das Kinderkirch-Team

Weihnachten im SchuhkartonWie schon im vergangenen Dezember angekündigt, wird es in diesem Jahr aus Perso-nalmangel eine Änderung bei der Durchführung der Aktion „Weihnach ten- im-Schuh-karton“ im Raum Tübingen

geben. Das macht sich hauptsächlich bemerkbar in der reduzierten Bewerbung der Aktion. Die Schuh-kartonpacker finden die informativen Flyer nach wie

vor bei den bekannten Annahmestellen, die unten aufgeführt sind. Der offizielle Annahmeschluss ist der 15. November.Weitere Infos gibt es unter www.weihnachten-im-schuhkarton.org oder bei Stieler (Tel. 6 12 86).Die gefüllten und verpackten Schuhkartons können bei der Metzgerei Raiser und im Rathaus in Lustnau sowie im Rathaus in Bebenhausen abgegeben wer-den.

Elisabeth Stieler

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Sp(i)ritHerzliche Einladung zum Sp(i)rit am Sonntag, 4. November, zum Thema: Wie wichtig ist Nächstenliebe? (Matt- häus 5,21-26). Treffpunkt ist um 17.30 Uhr im Dachgeschoss des Evang.

Gemeindehauses. Ansprechende Lieder, die bib-lische Botschaft, das Gespräch darüber und ein gemeinsamer Imbiss sind Elemente von Sp(i)rit.

Carmen Roller

„Die verlorene Ehreder Katharina Blum“

Wie entsteht Gewalt? Welche Macht hat die Presse und wie geht sie damit um? Mit diesen Fragen setzt sich Heinrich Böll in seinem Buch aus-einander. Die einsame Katharina lernt im Karneval einen Mann ken-

nen und nimmt ihn über Nacht mit nach Hause, am Morgen ist er verschwunden. Die Polizei wirft ihm Raub und Mord vor, und plötzlich ist Katharina die „Mörderbraut“, die ihm zur Flucht verholfen hat. Sie fühlt sich dem Sensationsjournalismus machtlos ausgeliefert. Ist es unausweichlich, dass sie gewalt-tätig wird?Der Literaturkreis trifft sich am 30. November um 20 Uhr im Dachgeschoss des Gemeindehauses, um über dieses kleine, vor 40 Jahren erschienene und immer noch aktuelle Buch zu diskutieren.Wie immer sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

Christiane Plies

Lustnauer FrauenfrühstückAm Mittwoch, 21. November, ab 9 Uhr wird Altlandesbischof Dr. Ger-hard Maier zum Thema „Wie werden wir zu Menschen der Hoffnung?“ sprechen. In einer Zeit mit vielen Enttäuschungen sollte man den Mut nicht verlieren, sondern behalten.

Wie kann man das und wo findet man begründete Hoffnung? Der erfahrene Theologe kann Hilfestel-lung geben und Wege aufzeigen, wie man sich als Christ verhalten soll.Herzliche Einladung zu diesem wichtigen Thema.

Elisabeth Roller und Team

Rorate Coeli:Geistliche Abendmusik zum Advent

Am Freitag, 30. November, findet in der Evang. Kirche in Lustnau in stimmungsvoller Atmo- sphäre eine geistliche Abendmusik zum Advent statt. Dabei werden Werke von Komponisten wie Josef Rheinberger, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms und anderen zu hören sein. Es musizieren das Ensemble der Gesangsklasse von Gudrun Marquardt-Teuscher, die Blockflötengrup-pen von Christiane Stephan-Walker und Maren Bader sowie Judith Looney an der Orgel.Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. red

Fit für den WinterDer Ökumenische Seniorenkreis trifft sich wieder am 7. November um 14.30 Uhr. Auch in diesem Jahr wird Frau Bartels die Seniorinnen und Senioren mit pfiffiger Sitzgymnastik und frischen Tänzchen auf die bewegungsärmere Winterzeit vorbereiten. Neue und bekannte Gäste, die gemeinsam Schwung holen wollen für den Winter, sind herzlich willkommen.Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.Der kostenlose Bring- und Abholdienst steht wie immer zur Verfügung (Tel. 9 87 08 30).

Martina Winter

Adventsbasar in LustnauAm 9. Dezember, dieses Jahr also erst am 2. Advent, findet ab 14 Uhr der alljährliche Adventsbasar im Evang. Gemeindehaus statt. Die Bastelgruppe um Ingeborg Kunze-Teufel verkauft Selbstgemachtes, Selbstgebasteltes und Selbstgestricktes. Die Flö-tenkinder von Christiane Stephan-Walker werden adventliche Musik spielen. Dazu gibt es natürlich Kaffee und Kuchen. red

Adventsnachmittag in BebenhausenWie jedes Jahr laden die bürgerliche Gemeinde und die evangelische und katholische Kirchengemeinde am 1. Advent herzlich zum traditionellen Advents-nachmittag ins Schulhaus ein. Sie freuen sich über viele Besucherinnen und Besucher. Hans Haug, der wahrscheinlich beste Kenner der Geschichte des Ortes, wird 100 Jahre nach Kriegsende aus seinem unlängst erschienenen Büchlein „Der erste Welt-krieg – seine Auswirkungen im Dorf Bebenhausen“ vortragen. Der Liederkranz Lustnau wird den Nach-mittag mitgestalten. Und natürlich wird bei Kaffee und Kuchen auch Gelegenheit zum Gespräch sein. Beginn ist um 14.30 Uhr. mh

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Im September betrugen die Kollekten in den Gottes-diensten in Lustnau:104 € für die eigene Gemeinde am 2. September264 € für die Jugendarbeit am 9. September291 € für die eigene Gemeinde am 16. September444 € für den Förderverein der Dorfackerschule am 13. September (Ökumenischer Schulanfängergottesdienst)120 € für die eigene Gemeinde am 23. September165 € für das Projekt im Partnerbezirk East Mungo South und West am 30. September

Außerdem gingen folgende Spenden ein: 50 € für den Gemeindebrief100 € für den Lustnauer Beitrag Projekt 1 Kinder- und Jugendarbeit 70 € für den Lustnauer Beitrag Projekt 2 Orgelrücklage

Allen Spenderinnen und Spendern herzlichen Dank!

IMPRESSUMGemeindebrief der Evang. Kirchengemeinden

Bebenhausen und Lustnau (Herausgeber)

Redaktionsadresse:Steige 3, 72074 TübingenTelefon: (0 70 71) 8 18 40, Fax: (0 70 71) 88 99 67E-Mail: [email protected]: www.evangelische-kirche-tuebingen.de/lustnau www.evangelische-kirche-bebenhausen.deRedaktion: Christine Eß (ce), Stephan Glaser (sg) (verantw.), Hannelore Gocht (hg), Manfred Harm (mh), Ruth Reinhardt (rr), Wolf-Ulrich Schnurr (wus), Gabriele Stöcker (gs)

Druck: Fritz-Druck, Mössingen Auflage: 2.750Erscheinungsweise:Zehn Ausgaben im Jahr mit Doppelnummern im August/September und Dezember/Januar (kostenlos)Spendenkonten: KSK Tübingen SOLADES1TUBEvang. Kirchenpflege Lustnau IBAN: DE 28641500200002315999 Evang. Kirchenpflege Bebenhausen IBAN: DE 66641500200000041344Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 03. November

ANSCHRIFTENEvang. Kirchengemeindebüro Lustnau und BebenhausenPfarramtssekretärin Gaby Necke-SchmidtÖffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr 9.30-11.00 Uhr; Mi 16-18 UhrSteige 3, Tel.: (0 70 71) 8 88 41 10, Fax: (0 70 71) 88 99 67E-Mail: [email protected]. Pfarramt Lustnau SüdPfarrer Stephan Glaser, Steige 3, Tel.: 8 18 40, Fax: 88 99 67E-Mail: [email protected]. Pfarramt Lustnau Nord und BebenhausenPfarrer Manfred Harm, Neuhaldenstraße 10/1, Tel.: 8 44 00, Fax: 8 44 03E-Mail: [email protected]: Judith Looney, Tel.: 5 68 58 79E-Mail: [email protected] und Jugendchor: Dr. Pieter Minden-Bacher, Tel.: 5 14 34Kindersingkreis: Angela Mundinger-Grauer, Tel.: (0 71 21) 1 36 15 58Diakonin: Birgit Weinberger, Tel.: (0 70 72) 2 08 90 83E-Mail: weinberger.diakonie@evk.tuebingen.orgKirchengemeinderatsvorsitzende in LustnauKatrina Kress, Rosa-Luxemburg-Straße 21, Tel.: 88 98 55Kirchengemeinderatsvorsitzender in BebenhausenChristof Tränkle, Schönbuchstraße 49/1, Tel./Fax: 6 42 84:

Diakoniestation Tübingen: Tel.: 93 04-21

Im Nebel ruhet noch die Welt,noch träumen Wald und Wiesen.

Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,den blauen Himmel unverstellt,

herbstkräftig die gedämpfte Weltin warmem Golde fließen.

Eduard Mörike

Gemeindebrief: Dank und BitteSeit März 2018 trägt Werner Fritz etwa 40 Gemein-debriefe in die evangelischen Haushalte der Garten-straße 224 bis 280. Er wird ab Dezember dafür nicht mehr zur Verfügung stehen, da er mit seiner Familie wegzieht. Ein ganz herzliches Dankeschön für die-sen Dienst.Wer könnte sich vorstellen, diese Aufgabe zu über-nehmen und die Gemeindebriefe in der Garten- straße auszutragen? Bitte melden Sie sich bei Inter-esse im Kirchengemeindebüro (Tel. 8 88 41 10). red

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Terminkalender Lustnau und Bebenhausen November

LUSTNAU BEBENHAUSEN Freitag 02.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Harm Samstag 03.11 19.30 h Ökumenische Bibellesenacht, Klosterkirche Bebenhausen

Sonntag 04.11. 09.30 h Gottesdienst mit Abendmahl, Harm 11.00 h Gottesdienst mit

Abendmahl, Harm 17.30 h Offener Abend Sp(i)rit

Montag-Freitag

05.-09.11.

20.00 h Abendbibelschule der Ludwig-Hofacker-Vereinigung

Dienstag 06.11. 19.00 h Ökumenischer Kennenlernabend für

Neuzugezogene, Gemeindesaal St. Petrus 20.00 h Projektchor

Mittwoch 07.11. 14.30 h Ökumenischer Seniorenkreis, Ambros 20.00 h Kirchenchor, Rathaus Freitag 09.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Ambros Samstag 10.11. 09.00 h Kinderbibeltag im Gemeindehaus

Sonntag 11.11. 09.30 h Gottesdienst mit Taufe, Harm 11.00 h Gottesdienst, Harm 09.30 h Kinderkirche 12.00 h Eritreischer Gottesdienst

Dienstag 13.11. 20.00 h Projektchor Mittwoch 14.11. 20.00 h Kirchenchor, Rathaus Freitag 16.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Harm Sonntag Volks-trauertag

18.11. 09.30 h Gottesdienst, Pilgrim-Volkmer

11.00 h Gottesdienst, Pilgrim-

Volkmer 09.30 h Kinderkirche und Teeniekirche

Dienstag 20.11. 20.00 h Projektchor Mittwoch Buß- und Bettag

21.11. 09.00 h Frauenfrühstück 19.00 h Gottesdienst zum Buß- und Bettag in der Stiftskirche 20.00h Kirchenchor, Rathaus

Freitag 23.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Ambros

Ewigkeits-sonntag

25.11.

09.30 h Gottesdienst mit Totengedenken, Harm 11.00 h Gottesdienst mit Totengedenken, Harm, mit Liederkranz

09.30 h Kinderkirche 11.00 h Kindergottesdienst 15.00 h Andacht in der Halle des Lustnauer

Friedhofs, Harm, mit Posaunenchor

Montag 26.11. 19.30 h Kirchengemeinderat Dienstag 27.11. 20.00 h Projektchor 19.45 h Kirchengemeinderat

Mittwoch 28.11. Ausgabe Gemeindebrief Dezember/Januar

20.00 h Kirchenchor, Rathaus

Freitag 30.11. 10.45 h Gottesdienst im Poloniheim, Harm 18.30 h Adventskonzert in der Kirche 20.00 h Literaturabend

Kindersingkreis für 4 bis 6-jährige Kinder ist donnerstags von 16 bis 16.45 Uhr im Gemeindehaus.Kinder- und Jugendchor ab Schulklasse 1 ist freitags von 14.30 bis 15.15 Uhr im Gemeindehaus. Kinder- und Jugendchor ab Schulklasse 4 ist freitags von 15.15 bis 16 Uhr im Gemeindehaus.Jungbläserausbildung ist mittwochs um 17.30 Uhr im Gemeindehaus.Posaunenchorprobe ist mittwochs um 20.30 Uhr im Gemeindehaus.Projektchorprobe ist dienstags um 20 Uhr im Gemeindehaus.Jungschar L8 ist freitags von 16.30 bis 18.30 Uhr im Gemeindehaus.Die Pfadfinder treffen sich dienstags von 18 bis 19.30 Uhr im Gemeindehaus.