November 2020 Brachvogel

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Natur- und Vogelschutzverein Bezirk Affoltern www.nvba.ch Brachvogel November 2020 Einsatztag vom 10. Oktober Botanik-Grundkurs 2021 Umfrage zu NVBA Aktivitäten Aus der NVBA-Gründungszeit

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Natur- und Vogelschutzverein Bezirk Affoltern www.nvba.ch

BrachvogelNovember 2020

Einsatztag vom 10. OktoberBotanik-Grundkurs 2021Umfrage zu NVBA AktivitätenAus der NVBA-Gründungszeit

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BrachvogelInformations-Bulletin des Natur- und Vogelschutzvereins Bezirk Affoltern

RedaktionKöbi Moser

ErscheinungsweiseViermal jährlich. Gedruckt beiAlbis-Offsetdruck, Hedingen

Inserate für umweltfreundliche ProdukteTarife (für ein Jahr):1/1 Seite: Fr. 220.–1/2 Seite: Fr. 180.–1/4 Seite: Fr. 120.–

TitelbildEichhörnchen (Foto: Martha de Jong-Lantink, Flickr, CC BY-NC-ND 2.0)

KontaktadresseHeide Keller, Giselstr. 21, 8925 Ebertswil, Tel. 044 776 61 71, Mail: [email protected]

Auflage300 bis 350 Exemplare

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In den letzten Jahren hatten wir oft Glück mit dem Wetter und konnten bei trockenem Wetter unsere Arbeiten leis-ten. An diesem Herbsttag jedoch traf die Kaltfront mit Niederschlägen exakt an unserem Einsatztag ein. Zudem forderte Corona ein neues «Design» des Einsatz-tages. Nichtsdestotrotz fanden sich 15 tatendurstige Vereinsmitglieder an diesem regnerischen Samstagvormittag um 8 Uhr beim Vereinslokal ein.

Der Vorstand hatte beschlossen, dass die Arbeiten am Einsatztag gemäss Schutzkon-zept durchgeführt werden sollten. Es wurde keine Mittagsverpflegung im Vereinslokal angeboten, weil dies die Distanzregeln ver-letzt hätte. Stattdessen gab es für alle ein Znüniangebot, von welchem sich alle das wählen konnten, was sie für die Arbeit bis

13 Uhr benötigten. Mit der Stärkung zwi-schendurch wurde es dann möglich, bis über den Mittag hinaus draussen an der Arbeit zu bleiben und dann den Einsatztag etwas früher zu beenden.

Rolf Keller koordinierte die Vorbereitung und verteilte um 8 Uhr die anwesenden Aktiven auf die vorgesehenen Arbeitsplätze. Guido Huwiler hatte die Zusammenstellung gemacht, wer von den Angemeldeten wo in den Einsatz gehen wollte.

Zwei Personen nahmen sich dem Biotop Hodel an, wo es Hochstauden zu mähen und das Material zu deponieren galt. Zusätzlich mussten aufgekommene Sträucher wie Hart-riegel und Schwarzdorn zurückgestutzt sowie der Wasserzufluss geöffnet werden.

Auch beim Vereinslokal bekamen einige Personen zu tun. Hier galt es die Hecken zu stutzen und auf der Seite der Giessenstrasse

Einsatz in der Chüeweid(Fotos: Köbi Moser)

Einsatztag vom 10. Oktober

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die Sicht wieder freizumachen. Auch musste Gras gemäht werden. Im Vereinslokal selber wurde geputzt und aufgeräumt.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld war einmal mehr der Waldrand am Türlersee, wo wiede-rum wie im Frühling die Brombeersträucher zurückgestutzt werden mussten. Allerdings war dies im tiefen Boden eine echte Heraus-forderung für die Arbeitenden, zumal durch den Regen alles nass war und alles, was man anfasste, dreckig und schlüpfrig wurde. Aber der Erfolg gibt uns recht: Die Brombeeren wurden nicht mehr so gross wie letztes Jahr. Allerdings ist uns bewusst, dass wir dran-bleiben müssen.

In der Chüeweid, am Rand des Chüeweid-hölzli hat Vorstandsmitglied Katja Lange ein Projekt laufen, das sie in Zusammenarbeit mit der Stadt Affoltern a.A. und dem Natur-schutzbeauftragten Beni Kämpfen umsetzt. Das Gebiet enthält vielfältige Lebensräume wie vernässte Mulden und feuchte Stellen. Diese tragen teilweise eine typische Flach-moorvegetation mit Seggen und Pfeifengras. Auch Hochstauden wie Mädesüss, Was-serdost, Gilbweiderich und Blutweiderich kommen in dichten Beständen vor. Daneben gibt es auch eher trockene Standorte. Diese bieten für unzählige Kleintiere und Insek-ten Lebensraum und Nahrung. So konnten wir z.B. einen ruhenden Bläuling an einem Seggenhalm entdecken.

Am Einsatztag reuteten wir die nach dem Schnitt wieder aufgekommenen Purpur- und Salweiden aus. Das war Knochenarbeit! Alle, die schon mal Rodungsarbeiten verrichtet haben, können ein Lied davon singen, wie anstrengend diese Arbeit sein kann. Die Reaktion der Weiden auf den Schnitt mit der Mähmaschine zeugt von unglaublicher Lebenskraft. An der Schnittstelle wachsen im Jahr darauf mehrere Triebe neu in die Höhe, das Wurzelwerk wird in die Breite ausgedehnt. Das merkt man dann, wenn man eine solche Pflanze ausgräbt und die

Wurzeln herauszuziehen versucht. Knapp 50 cm hohe Pflanzen haben meterlange Wurzeln zur Seite gebildet. Diese Reaktion kann man auch bei anderen einheimischen Sträuchern beobachten. Werden sie zurückgestutzt, trei-ben sie im nächsten Jahr an der Schnittstelle zwei neue Schosse, die fast so hoch sind, wie

Bei diesem Wetter ist der Regenschutz ge-fragt.

Nach getaner Arbeit sieht das Biotop Hodel ansprechend aus.

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Gartenpflanzen mit heimischen Wurzeln

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Purpurweide (Salix purpurea)Salweide (Salix caprea)

die abgeschnittenen. Zudem machen zum Beispiel Schwarzdorn und Hartriegel Wur-zelaustriebe, die in einiger Distanz zur ur-sprünglichen Pflanze aus dem Boden schies-sen. Wir haben auch Birken und Eschen gefunden und ausgezogen. Ackerkratzdisteln haben sich auch schon angesiedelt. Das zeigt, dass eine Biodiversitätsfläche, wie sie das Chüeweidareal darstellt, permanent über-wacht werden muss. Bereits haben mehrerer Einsätze zur Bekämpfung von Neophyten wie dem Berufskraut stattgefunden. Würde man nichts machen, wäre die Fläche nach

und nach von Neophyten besiedelt, welche einheimische Arten verdrängen. Zusätzlich würde in der natürlichen Sukzession die Fläche verbuschen und längerfristig zu Wald.

An diesem Tag war auch eine Holzbeschaf-fungsaktion geplant, die aber des misslichen Wetters wegen auf später verschoben wurde.

Liebe Leser*innen, Sie sehen, es bleibt immer etwas zu tun. Den nicht sehr ange-nehmen Wetterbedingungen zum Trotz, war es schön, mit Gleichgesinnten zusammen draussen aktiv zu sein und eine sinnstiftende Arbeit zugunsten der Natur zu leisten. mo

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Botanik-Grundkurs 2021 für Erwachsene – Einheimische Pflanzen kennenlernen

Im «Botanik-Grundkurs 2021» des NVBA lernen interessierte Erwachsene auch ohne Vorkenntnisse in einer entspann-ten Atmosphäre einheimische Pflanzen näher kennen. Motivierte und gut aus-gebildete Feldbotaniker*innen erwar-ten die Teilnehmenden zu spannenden Anlässen.

KurszieleDer Kurs möchte Folgendes erreichen: › Sie haben Spass am Entdecken und Be-

stimmen von Pflanzen. › Sie kennen einheimische Blumen und

Sträucher, die oft vorkommen. › Sie kennen die wesentlichen Teile der

Pflanzen.

ZielgruppeDer Kurs wendet sich an erwachsene Per-sonen, die sich für die einheimische Flora interessieren und sich ohne Druck und grossen Aufwand Grundkenntnisse aneig-nen möchten. Der Theorieteil findet am Abend statt und dauert ca. 21/2 Stunden. Die Exkursionen dauern ca. 3 – 4 Stunden und bedingen ein gutes Gehvermögen. Sie finden unabhängig vom Wetter statt. Aus Platzgründen ist die Teilnehmerzahl be-schränkt!

KostenDer Kurs kostet Fr. 180.– pro Person (Mit-glieder des NVBA oder eines Vereins von BirdLife Schweiz: Fr. 150.–); darin ist die

Kennen Sie diese Blume? Wann und wo blüht sie? Viele Informationen zur Flora in unserer Umgebung erhal-ten Sie in diesem Kurs. Und selbstverständlich Antwor-ten auf die obenstehenden Fragen. (Foto: Rolf Keller)

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Teilnahme an den nachstehend aufgeführ-ten Anlässen inbegriffen. Die Kursunterla-gen werden vorgängig des Theorieabends als PDF-Datei versandt.

Anmeldung Interessierte melden sich bitte bis spätes-tens am 13. Dezember 2020 definitiv per Mail oder schriftlich an. Die Teilnehmer-zahl ist auf 20 Personen beschränkt, be-rücksichtigt wird in der Reihenfolge der Anmeldung. Eine Teilnahmebestätigung folgt nach Anmeldeschluss.

Auskunft und Anmeldung bei Rolf Keller: › Giselstrasse 21, 8925 Ebertswil › Tel.: 044 776 61 71; Mail: [email protected]

Corona: Wie die Situation ab Januar aus-sieht ist offen. Sicher ist, dass die dann gel-tenden Vorgaben betreffend Hygiene, Mas-ke, Teilnehmerzahl usw. umgesetzt werden.

AnmeldetalonIch melde mich definitiv für den «Botanik-Grundkurs 2021» des NVBA an:

Name: ........................................................................................................................

Adresse: ......................................................................................................................

Telefon und Mail: .......................................................................................................

Ich bin Mitglied im NVBA: ( ) ja ( ) nein* * Sie können am ersten Kursabend noch Mitglied werden.Ich bin Mitglied in einemVerein von BirdLife Schweiz: ( ) ja Verein: ...................................................

Anmeldung senden an: Rolf Keller, Giselstrasse 21, 8925 Ebertswil; Mail: [email protected]

Themen und Daten

ThemaBäume, Sträucher im WinterKnospen, Triebe, Pflanzenaufbau, NeophytenFrühblüher, StandortfaktorenBlumen im FrühlingWiesen, PflanzengesellschaftenGräser, Moore

Die Anlässe werden durch motivierte und ausgebildete Feldbotaniker*innen geleitet.

Theorie2. Februar 2. März23. März20. April11. Mai8. Juni

19.00 – 21.30 UhrDienstag

Exkursion6. Februar6. März27. März24. April15. Mai12. Juni

Start: 9.00 UhrSamstag

AustragungsorteTheorie ist im Vereinslokal des NVBA an der Giessenstrasse 18, 8910 Affoltern a.A. Exkursionen finden in der Region statt.

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In einer Retraite im August 2020 hat der Vorstand grundsätzlich über die Aktivitäten des Vereins nachgedacht. Wir versuchen zwar, die Kampagnen der übergeordneten Organisationen BirdLife Schweiz und BirdLife Zürich mitzutragen und die wichtigen lokalen Anliegen zu berücksichtigen, stellen aber immer wieder fest, dass wir Vorstandsmitglie-der an die Grenzen unserer Kapazitäten stossen.

Wir möchten deshalb vermehrt aktive Mit-glieder des Vereins einbeziehen, in dem Sinn, dass sie gewisse Aufgaben übernehmen, die ihnen Freude machen und für die sie ihre berufliche Erfahrung einbringen können. Wir suchen auch Mitglieder ohne spezielle Vorkenntnisse, die bereit sind, sich in einem Gebiet einzuarbeiten.

Der Vorstand möchte sich entlasten, in-dem er fachbezogene Untergruppen bildet, die sich selbständig organisieren und dem Vorstand über ihre Aktivitäten regelmässig Bericht erstatten.

Die folgende Umfrage hat einerseits den Zweck, festzustellen, ob der Vorstand mit sei-nem Programm die Interessen der Mitglieder gebührend berücksichtigt und andererseits, ob vorhandene personelle und fachliche Ressourcen ausgeschöpft werden können.

Über die Resultate der Umfrage und die Schlüsse, die der Vorstand daraus zieht, wer-den wir in einer nächsten Brachvogelausgabe informieren.

Der Vorstand bedankt sich herzlich für alle Rückmeldungen, selbstverständlich auch, wenn eine Mitarbeit in einer Untergruppe nicht möglich oder gewünscht ist.

Umfragen ermöglichen es herauszufinden, was Men-schen denken und wollen. (Foto: andibreit, Pixabay)

Mitgliederumfrage zu den Aktivitäten des NVBA

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Umfrage zu Aktivitäten des NVBA

Name: ...................................................

ÿ Ich möchte regelmässig per Mail Infor-mationen zum NVBA erhalten. Meine Mailadresse: ...........................................................

Wie zufrieden bist Du mit der Arbeit des NVBA?

ÿ sehr zufrieden ÿ zufrieden ÿ weder zufrieden, noch unzufrieden ÿ unzufrieden ÿ sehr unzufrieden ÿ weiss nicht

Erfüllt der Verein Deine Erwartungen? ÿ stimme sehr zu ÿ stimme zu ÿ stimme weder zu noch nicht zu ÿ stimme nicht zu ÿ stimme gar nicht zu ÿ weiss nicht

Was wünschst Du Dir vom Verein? ÿ Ich bin einig mit der Linie des Vorstan-des, macht so weiter.

ÿ Ich bin mit dem Vorstand teilweise einverstanden.

ÿ Ich bin mit dem Vorstand überhaupt nicht einverstanden.

Ich schlage folgende Änderungen im Jahres-programm vor:

...............................................................

Ich habe noch mehr Ideen, nämlich:

...............................................................

...............................................................

Falls Du gerne aktiv sein möchtest, wo würdest Du Dich am ehesten im Einsatz sehen? (Mehrfachwahl möglich)

ÿ Hüttendienst ÿ Verpflegung ÿ Neophytenbekämpfung ÿ Pflege von Naturschutzgebieten ÿ Holzerarbeiten ÿ Nisthilfenreinigung/-betreuung ÿ Spyrenbeobachtung ÿ Reiseorganisation ÿ Organisieren von Anlässen (Bsp. Vortragsabend, Chlausmärt) ÿ Handwerkliche Arbeiten ÿ Maschineneinsatz ÿ Amphibienzug ÿ Informatik ÿ Schreiben von Berichten ÿ Andere Ideen: ...........................................................

In welchen Bereichen bringst Du Fach-kenntnisse / berufliche Erfahrung mit?

ÿ Administratives ÿ Finanzwesen ÿ Medienarbeit ÿ Handwerk, Bereich: ............................. ÿ Informatik ÿ Forst, Landwirtschaft ÿ Maschineneinsatz, Bereich: ........................................................... ÿ Andere: ...........................................................

Wie möchtest du kontaktiert werden?

...............................................................

Ausschneiden oder fotografieren und ein-senden an: Heide Keller, Giselstrasse 21, 8925 Ebertswil; Mail: [email protected]

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Aus der Gründerzeit unseres Vereins: Nisthöhlenkontrolle

Nisthilfen waren von allem Anfang an ein wichtiges Tätigkeitsgebiet der Vogel-schützer. Interessant ist aus unserer Sicht, dass Nisthilfenkontrollen viel früher im Jahr durchgeführt und oft mit Exkursionen verbunden wurden. Ja, es gab sogar Stimmen, die forderten, die Kontrollen während der Brutzeit durch-zuführen. Ganz selbstverständlich war die Einteilung in «nützliche» und «un-erwünschte» Bewohner der Nisthöhlen. Diese Einteilung gibt es unausgespro-chen wohl auch heute noch, nur würden wohl gewisse Arten anders beurteilt.

1926 gab die Abteilung Vogelschutz des Kleintierzüchtervereins Bezirk Affoltern das erste Arbeitsprogramm heraus. Es umfasste folgende Punkte: Schreiben an die Gemein-debehörden, landwirtschaftliche Schulen

und Vereine und an die Holzkorporationen. Am 13. Juni 1926 (bei einigermassen gutem Wetter): aufhängen und kontrollieren von Nistkästen. Weiter wurden Vorträge für Schüler und Erwachsene ins Auge gefasst.

10. November 1927Nistkastenverteilung und Futterverteilung. Dabei hält der Aktuar namentlich fest, wer wie viele Nistkästen und Futter zugeteilt erhält. Der Empfang von Nistkästen und Vogelfutter muss von der Gemeinde bestä-tig werden, damit dem Kantonalverband Rechenschaft abgelegt werden kann.Alfr. Graf

Aus dem Jahresbericht 1927Alfred Graf berichtet über den Vortrag von Hans Zollinger aus Zürich, den leider nur wenige Leute besuchten. Die Rede ist von

Die Zusammenstellung des Kantonalverbandes von 1928 (Fotos: Köbi Moser)

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Nutzen und Schaden von Vögeln. Der Red-ner meinte, dass diese Klassifizierung nicht natürlich sei, sondern aus der materiellen Einstellung der Menschen entstanden sei. Dennoch beschreibt der Berichterstatter die Eulen als die nützlichsten Vögel und erwähnt interessante Zahlen: Gewölleunter-suchungen haben gezeigt, dass die Nahrung von Sumpfohreulen zu 97% aus Mäusen besteht, bei Waldohreulen sind es 96,5%, beim Waldkauz 72%, bei der Schleiereule 70% und beim Steinkauz 60% und 34% Käfer. Sehr nützlich seien auch Turmfalke (96% Mäuse) und Mäusebussard (80%). Und – heute sehen wir das vermutlich ein wenig anders – Zitat: «Äusserst nützlich sind auch die Meisen: Eine einzige Kohl-meisenfamilie vertilgt in einem Sommer 150 kg oder 3 00 0000 Raupen.» An diesem Beispiel zeigte der Redner auf, wie viel wir den Vögeln verdanken. Um die Bevölkerung unseres Bezirks auf die Notwendigkeit eines

besseren Schutzes der Vögel aufmerksam zu machen, wurde der Inhalt der Rede der Bezirkspresse zum Druck übergeben. Der Landwirtschaft konnte dabei der Vorwurf nicht erspart werden, dass sie, die den di-rekten Nutzen der Vögel hat, viel mehr für den Vogelschutz einstehen sollte.

Zum Thema Nisthilfenkontrolle schreibt der Berichterstatter: Die Kontrollarbeit ist mühsam und wird jeden Herbst nur von wenigen Mitgliedern durchgeführt. Dann: Immerhin waren zwischen 65% und 77% der Nisthilfen von nützlichen Vögeln besetzt. Der Rest war leer oder von unerwünschten Vögeln und Tieren belegt. Als unerwünschte Vögel wurden Spatzen erwähnt. Was unter unerwünschten Tieren zu verstehen ist, bleibt offen. Am schlechtesten schnitt die Kontrolle in Mettmenstetten ab: nur 42,4% nützliche Vögel und 34,1% unerwünschte Vögel, der Rest war leer. Die Nistkästen sollen deshalb in Mettmenstetten weiter vom Dorf ent-fernt, in Baumgärten und am Waldrand aufgehängt werden.

A. Graf begründet die Notwendigkeit zur Reinigung der Nistkästen wie folgt: «Dass diese Reinigung absolut notwendig ist, haben die Kontrolleure am eigenen Leib erfahren; nach jeder Kontrolle mussten sie ihre Kleider nach kleinen, schwärzlichen Springkünstlern durchsuchen, wenn sie sich nachher eines einigermassen geruhsamen Daseins erfreuen wollten».

19. Juli 1928: Vorstandssitzung in der «Post», Affoltern a.A.Nisthöhlen und -kontrolle: Für Aeugst wer-den Ramseyer Nistkästen angeschafft, um sie in jeder Hinsicht zu erproben. Es sollte möglich sein, die Wöhl’schen Kasten billiger herzustellen; Fr. 3.– bzw. Fr. 3.50 pro Stück scheint zu viel zu sein. Obmann [Karl] Wöhl stellt sich auf den Standpunkt, dass ja die Kasten mit 100% subventioniert werden, und es deshalb auf dasselbe herauskomme,

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ob der Verein Fr. 2.50 oder Fr. 3.– pro Stück zahlen müsse. [Damian] Stein betont aber, dass die Kästen [durch den Kantonalverband] nur bis Fr. 150.– vergütet werden, und dass wir deshalb bei einem niedrigeren Preis mehr Kästen subventioniert erhielten.Alfr. Graf

Dem Ausdruck des Zusammenzugs aller Sek-tionen des Kantons aus dem Jahr 1929 (siehe S. 13) entnehmen wir, dass folgende Vogel-arten als «nützlich» bezeichnet wurden: Kohl-meise (mit rund einem Drittel Anteil die häu-figste registrierte Art), Tannenmeise, Sumpf meise, Blaumeise, Haubenmeise, Spechtmei-se, Baumläufer, Gartenrotschwanz, Trauer-fliegenfänger, Star, Wendehals, Grünspecht, Grosser Buntspecht, Mittlerer Buntspecht, Kleiner Buntspecht, Hohltauben, Eulen, Hausrotschwanz, Grosser Fliegenfänger, Bachstelze.

«Unerwünscht» waren: Sperling, Eich-horn, Mäuse, Siebenschläfer, Insekten, Fledermäuse.

10. November 1929: Versammlung im Restaurant «F. Bär», MettmenstettenDie Nisthöhlenkontrolle ist bereits teilweise durchgeführt. Die Resultate sind mancherorts ungünstig ausgefallen. Herr Kündig emp-

fiehlt dringend, dass die Kontrolle möglichst frühzeitig vorgenommen werden soll. Er weist mit Recht auf die öfters vorkommende Beschlagnahme der Kasten durch die schäd-lichen Siebenschläfer hin. Der Vizepräsident regt Vornahme der Kontrolle schon während der Brutzeit an, besonders in Affoltern a.A., wo die Siebenschläfer zahlreich auftreten.K. Mettel

Jahresbericht 1932 / 33Nisthilfenkontrolle: Der schlechten Resulta-te von Mettmenstetten und Ottenbach (nur 57,2% bzw. 60% «nützliche» Vögel) wegen, wurden diese Nisthöhlenanlagen gründlich umgearbeitet: In Mettmenstetten wurde eine Hauptanlage am Haselbach geschaffen, in Ottenbach die Hauptanlage in die prächtigen Baumbestände im Eiholz verlegt.

Jahresbericht 1933 / 34Zu unseren wichtigsten Aufgaben gehört die Sorge für die Vögel, denen durch die intensive Bewirtschaftung die Nistgelegen-heit entzogen wird. […]Alfr. Graf

Die Entwicklung des ganzen Nisthöhlen-parks geht aus folgender Zusammenstellung hervor:

Jahr Anzahl Nisthilfen nützliche % unerwünschte % leer %

1927 112 73 65 10 9 31 261928 201 135 67,7 21 10,4 44 21,91929 282 189 66,9 37 13,2 56 19,91930 327 264 80,6 44 13,2 19 6,41931 396 260 65,6 70 17,7 66 16,71932 439 326 74,5 58 13,4 55 12,51933 463 346 74,7 56 12,1 61 13,31934 487 315 64,7 63 12,9 109 22,41935 516 398 77,1 53 10,3 52 10,1

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Die Zusammenstellung zeigt ein langsa-mes Ansteigen der von «nützlichen» Vögeln bezogenen Nistkästen, was ja das Ziel der Bemühungen war.

Jahresbericht 1934 / 35Eine Vergrösserung des Nisthilfenparkes kommt erst wieder in Frage, wenn die Be-setzung in allen Gemeinden so gut ist wie in einzelnen, nämlich über 70%. mo

Protokoll mit Ergebnissen der Nisthöhlenkontrolle 1928

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Vielleicht ist es Ihnen leid, auch an dieser Stelle wieder das Thema Corona anzutreffen. Das ständige Thema hängt langsam zum Hals heraus. Dennoch wagen wir es, einige Gedanken zum ausgehenden Jahr aus Sicht des NVBA niederzuschreiben.

Wir haben viele Veranstaltungen strei-chen bzw. reduzieren müssen, um das An-steckungsrisiko möglichst gering zu halten. Angefangen mit der Generalversammlung, die (vorläufig) auf den März 2021 verscho-ben ist. Dann der eingestellte Grundkurs, der ebenfalls wieder aufgenommen werden soll. Der Vorstand traf sich reduziert und auf Distanz bedacht. Die Aktivitäten des NVBA wurden auf ein gemäss Schutzkonzept durchführbares Minimum reduziert.

Auf der anderen Seite war der Lockdown für uns alle eine Möglichkeit, durchzuatmen, nachzudenken und zu überlegen, was denn wirklich wichtig ist. Auffällig war der Him-mel ohne Kondensstreifen des Flugverkehrs,

Strassen mit viel weniger Verkehr, überhaupt viel weniger Lärm. Zum Glück für alle war das Wetter meistens sehr angenehm, so dass man sich gerne draussen aufhielt. Das ha-ben wir in Wald und Feld wahrgenommen: Viele Leute haben sich draussen aufgehalten und bewegt, auch solche, die sich das sonst weniger gewohnt waren und vielleicht auch gespürt haben, wie gut das ihnen tut und wie wichtig Naturräume für uns Menschen sind. Das wäre unmöglich gewesen ohne die Pandemie. Der Gewinn dieser schwierigen Zeit könnte die Einsicht sein, dass Natur-schutzgebiete und Bewegung in der freien Natur für das Wohlergehen der Menschen von grosser Bedeutung sind, und dass es sich vielleicht auch ohne Wachstumseuphorie, Konsum und mit weniger Hektik ganz gut leben lässt.

Mit dem Virus müssen wir angesichts der aktuellen Situation wohl oder übel leben lernen, so dass wir möglichst gesund bleiben und trotz allem positive Impulse finden. Das wünschen wir Ihnen allen, als Menschen, denen die Natur am Herzen liegt. mo

Der NVBA im 2020

Chlaushöck vom 4. Dezember Bisher ist vorgesehen, diesen Anlass unter Einhaltung der dann geltenden Corona-Vorschriften am Türlersee zu gestalten, mit einem Abschluss bei der «Garage». Ob dies möglich sein wird, ist noch offen. Wir in-formieren darüber rechtzeitig per NVBA-Mail. Auskünfte erteilt Heide Keller: Tel.: 044 776 61 71 Mail: [email protected]

Coronavirus Schutzkonzept

Und übrigens Kompetent, sympathisch, naheliegend: Das sind unsere Inserenten, die uns mit einem Inserat im Brachvogel unterstützen. Berücksichtigen Sie sie, wenn Sie einkaufen oder ihre Dienstleistungen beanspruchen. Besten Dank!

Natur- und Vogelschutzverein Bezirk Affoltern www.nvba.ch