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— NR. 131 MITTWOCH, 10. JUNI 2015 KULTUR REGIONAL lud_hp23_lk-kult.01 Swing und Groove im Biergarten VON DIETRICH WAPPLER Jazz im Biergarten gehört zum Og- gersheimer Sommer wie italieni- sches Eis zum Schillerplatz. Seit 1991 gibt es die Konzertreihe der Privat- brauerei Mayer, in diesem Jahr also zum 25. Mal. Jazzmusiker nicht nur aus der Region stellen sich in einem halben Dutzend Matineen am Sonn- tagmorgen im lauschigen Brauerei- hof vor. Auftakt der Matineereihe ist am kommenden Sonntag mit der Saxophonistin Kerstin Haberecht und ihrem Quartett. Die aus Karlsruhe stammende Musi- kerin begann mit neun Jahren bereits mit dem Altsaxophon, spielte erst im örtlichen Musikverein, später im Lan- desjugendjazzorchester in Rhein- land-Pfalz. An der Musikhochschule in Mainz absolvierte sie ein Jazzstudi- um, spielte dann in der HR Big Band und im Saxophonensemble 1. FC Mainz 04. Ihr eigenes Quartett, mit dem sie nun auch in Oggersheim gas- tiert, heißt Haberecht4. Zusammen mit dem Pianisten Nico Hering, dem Kontrabassisten Bastian Weinig und dem Schlagzeuger Mathis Grossmann verfolgt sie dabei eher die melodisch- perkussive Seite des Jazz. Dass Jazzsaxophonistinnen heut- zutage gar nicht mehr so selten sind, unterstreicht dann zwei Wochen spä- ter Cordula Hamacher, die mit ihrem Cordclub in den Biergarten kommt. In Berlin geboren, in Nordrhein-Westa- len aufgewachsen, hat sie in Frankfurt und Mannheim Jazz studiert, außer- dem in Linz ein Kompositionsstudi- um absolviert. Heute lebt sie in Mannheim, komponiert viel fürs Theater und hat zwei eigene Ensem- bles, die bereits internationale Auf- merksamkeit erlangt haben. Zum Cordclub gehören Keyboarder Steffen Zum 25. Mal gibt es sommerliche Jazzmatineen bei der Privatbrauerei Mayer in Oggersheim – Schaufenster der Jazzszene der Region Stütz, Schlagzeuger Wolfgang Disch und Bassist Dietrich Bechtel, ihre Mu- sik klingt groovy, soulig und ein biss- chen retro. Was groovigen Jazz anbelangt, kann auch Schlagzeuger Dirik Schil- gen mitreden, der mit dem Namen seiner Band schon klarmacht, wo es lang geht. In seinen Jazz Grooves hat der aus Westfalen stammende, in Amsterdam ausgebildete und seit langem in Heidelberg lebende Musi- ker allerhand Jazzprominenz aus der Rhein-Neckar-Region versammelt. Matthias Debus zupft den Bass, Mat- thias Dörsam spielt Saxophon, Volker Deglmann bläst Trompete und am Klavier sitzt Daniel Prandl. Schilgens Kompositionen verbinden knackige Bläserriffs mit prägnanten Rhythmen zwischen Latin und Swing. Seit sich der amerikanische Pianist Richie Beirach in der Region nieder- gelassen hat, ist er ständiger Gast der Reihe „Jazz Lights“ im Ludwigshafe- ner Haus. Dort bildet er zusammen mit Regina Litvinova und Christian Scheuber die neue Hausband, welche wechselnde Gäste begleitet. Der 68 Jahre alte Richie Beirach, der aus Brooklyn stammt und mit Jazzgrößen wie Dave Holland, Jack DeJohnette, John Scofield und Chet Baker gespielt hat, tritt in Oggersheim im Trio mit Litvinova und Scheuber auf. Zwei Kla- viere treffen hier auf ein Schlagzeug, Improvisation steht im Mittelpunkt. Dass moderner Jazz auch unter- haltsam und lustig sein kann, will ein Quartett aus dem Rhein-Main-Gebiet mit dem trolligen Namen Superfro demonstrieren. Die launigen Erklä- rungen zu den Stücken sind hier fast genauso wichtig wie diese selbst. Die Musik von Frowin Ickler (Kontrabass), Ralf Olbrich (Saxophon), Simon Hö- neß (Klavier) und David Tröscher (Schlagzeug) ist eine Art akustischer House-Jazz, die Musiker selbst spre- chen von Nu-Jazz und meinen damit die Verbindung von Jazzharmonien und Dancefloor-Beats. Langweilig wird’s sicher nicht. Weniger an aktuellen Musiktrends als an Jazzgeschichte interessiert sind Gary Fuhrmann und seine Kollegen von Eld Now. Der Saxophonist aus Worms spielt zusammen mit Holger Nesweda (Schlagzeug), Tobias Stabe- now (Kontrabass) und Tobias Wein- dorf (Wurlitzer-Orgel), ihr Programm speist sich aus der Glanzzeit von Be- bop und Hardbop in der Mitte des ver- gangenen Jahrhunderts, also Stücke von Charlie Parker, Thelonious Monk, John Coltrane, Sonny Rollins und Mi- les Davis. Perlen der Jazzgeschichte werden in neuem Sound serviert, auch dieses Konzert im lauschigen Biergarten in Oggersheim. TERMINE — 14. Juni, Haberecht4 — 28. Juni, Cordclub — 12. Juli, Dirik Schilgen Jazz Grooves — 26. Juli, Beirach, Litvinova, Scheuber — 9. August, Superfro — 23. August, Eld Now Alle Konzert jeweils 11 Uhr im Biergarten der Privatbrauerei Mayer in Oggersheim. Von der Schönheit des Unschönen VON GABOR HALASZ Diesmal ging es um avantgardisti- sche Vokalkunst in Reinkultur, wo- für heute kaum ein anderes Ensem- ble mehr zuständig ist als die Neuen Vocalsolisten Stuttgart. Im Mann- heimer Nationaltheater stellten sie in einer Matinee Kompositionen von Lucia Ronchetti vor. Das Gesprächskonzert, bei dem Dra- maturgin Dorothea Krimm die römi- sche Komponistin zu ihren Stücken befragte, war Teil des Begleitpro- gramms zur Mannheimer Urauffüh- rung von Ronchettis Musiktheater „Esame di Mezzanotte“ (Prüfung um Mitternacht). Vier Kompositionen standen auf Gesprächskonzert mit Lucia Ronchetti und den Neuen Vocalsolisten Stuttgart im Mannheimer Nationaltheater dem Programm. Den Auftakt gab „Pi- nocchio, una storia parallela“ (Pinoc- chio, eine Parallelgeschichte) nach der hintergründigen modernen Ab- wandlung der volkstümlichen Erzäh- lung Carlo Collodis von der zum Le- ben erweckten Marionette durch den rätselhaften Schriftsteller Giorgio Manganelli (1922-1990). Es folgten „Blumenstudien“, Ronchettis Bear- beitung von Madrigalen des Spätre- naissance-Komponisten Carlo Ge- sualdo da Venosa, der eine poetische Sequenz nach Goethes „Metamor- phose der Pflanzen“ und weiteren Ge- dichten über Blumen unterlegt wur- den. Weiter ging es mit „Albertine“ für eine Frauenstimme (diesmal für Countertenor arrangiert) und flüs- ternde Männerstimmen nach Marcel Prousts „Suche nach vergangenen Zeiten“, und zum Schluss war „Anatra al sal“ (Ente mit Salz) zu hören. Letz- terer beruhte auf einer überaus geist- reichen parodistischen Szene Erman- no Cavazzonis, des Librettisten von „Esame di mezzanotte“ über den Streit von fünf Köchen und einer Dol- metscherin. Die Wahl ihrer Textvorlagen zeugte vom hohen literarischen und intellek- tuellen Anspruch Ronchettis, die auch in den Gesprächen mit Dorothea Krimm, mit der deutschen Sprache tapfer ringend, ihre Kompositionen eloquent und nicht ohne Charme er- läuterte. Zu den charakteristischen Tenden- zen, wenn man will, Errungenschaf- ten der Avantgarde-Komposition zählt die Erweiterung der Klangpalet- te und dabei auffallend die Gleichstel- lung der Geräusche mit dem ausgegli- chenen gepflegten Ton. Parallel zu den unkonventionellen Instrumen- talpraktiken wurden auch bislang gänzlich ungewohnte Vokaltechni- ken eingeführt. So kam in Lucia Ron- chettis Arbeiten ein überaus weit ge- fächertes Repertoire der Geräusche, Klanggeräusche und Zwischenstufen zwischen Singen und Sprechen zum Einsatz. Hinzukamen ausgedehnte gesprochene Passagen und immer wieder erregtes Deklamieren. In der Mannheimer Matinee wurde geschrien, gezischt, gequietscht, ge- brummt, blitzschnell gestammelt, ge- haspelt – und immer wieder gesun- gen, mit genuinen, wunderschönen Belcanto-Tönen. Die entsprechenden Stellen stehen voll in der italienischen Cantabile-Tradition des exquisiten Wohllauts, wobei die Vokalharmonik mitunter (wohlgemerkt nicht nur bei Gesualdo) von berückend Schönheit ist. Bei der Gegenüberstellung aufrei- zender Schärfen, radikaler Verfrem- dungen, zuweilen skurriler Wirkun- gen und verfeinerter Vokalästhetik steht Ronchetti in unmittelbarer Nä- he Salvatore Sciarrinos, bei dem sie stellenweise Unterricht hatte. Die Wiedergaben der Neuen Voca- listen, Widmungsträger von drei der aufgeführten Stücke, können nur als unerhört virtuos, überwältigend bril- lant und in jeder Beziehung perfekt bezeichnet werden. Brillant und unterhaltsam VON CHRISTIAN GAIER Das war ein glanzvoller Abschluss der neunten Saison der Konzertrei- he „Siffling’s Nightmoves“ im Mannheimer Nationaltheater. Das Bandprojekt Klazz Brothers & Cuba Percussion vermischte beim Auf- tritt im Opernhaus klassische und lateinamerikanische Musik mit dem Jazz. Das war ebenso brillant wie unterhaltsam. Das 1996 gegründete Klaviertrio Klazz Brothers ist das Kernstück des musikalischen Projekts. Das Wort „Klazz“ fasst spielerisch die Verflech- tung von Klassik und Jazz zusammen. Dieser Aufgabe widmeten sich zu- nächst der Kontrabassisten Kilian Forster, der unter anderem im Ge- wandhausorchester Leipzig und der Dresdner Philharmonie spielte, dem ebenfalls klassisch ausgebildeten Pia- nisten Tobias Forster und dem Schlag- zeuger Tim Hahn. Auf Tobias Forster folgte im Dezember 2008 der armeni- sche Pianist David Gazarov, der den Klavierhocker zwei Jahre später für den aus Kolumbien stammenden Pia- nisten Bruno Böhmer Camacho räum- te, der bis heute dem Trio angehört. Dessen Classical Crossover kommt bei Publikum und Fachwelt gleicher- maßen gut an. 250.000 CDs haben sie alleine in Deutschland verkauft und je zweimal wurden sie mit dem Echo Klassik und dem Jazz Award ausge- zeichnet. Außerdem ziert eine Gram- my-Nominierung ihre Erfolgsbilanz. Eine neue Dimension erhielt ihr mu- sikalisches Schaffen, als sie bei einer Musikveranstaltung die kubanischen Percussionisten Alexis Herrera Este- vez (Timbales) und Elio Rodriguez Die Klazz Brothers in der Reihe „Siffling’s Nightmoves“ im Nationaltheater Luis (Congas) kennenlernten. Eine ironisch-groteske Version der ersten gemeinsamen Probe führten die fünf Musiker auf der Bühne des Opern- hauses szenisch vor. „Klassik kommt von Klassik und nicht von Dschungel“, herrschte Kili- an Forster die beiden zu laut trom- melnden Percussionisten an. Aber richtig laut durften sie dann doch spielen, als es wieder „ernst“ wurde und etwa der erste Satz aus Beetho- vens Mondscheinsonate in einen feu- rigen aus der Dominikanischen Repu- blik stammenden Tanz, den Bachata, mündete. Die Verbindung von klassi- scher europäischer Musiktradition mit der leidenschaftlichen Energie la- teinamerikanischer Musik kommt zwar nicht ganz ohne Showeffekte aus, aber glücklicherweise verzichten die fünf Musiker dabei auf Effektha- scherei. Einfallsreich, mit viel Esprit und stets auf hohem musikalischen Ni- veau führen Klazz Brothers & Cuba Percussion vor, was passieren kann, wenn man stilistische Scheuklappen ablegt, und mit ebenso großer Profes- sionalität wie Enthusiasmus und Hu- mor die musikalischen Welten mit- einander verschmilzt. Und da reicht die Bandbreite dann von der seelen- voll interpretierten Duke-Ellington- Komposition „In a sentimental mood“ bis hin zu Mozarts „Türkischem Marsch“, den das Quintett als virtuo- sen Parforceritt inszenierte. „Kleiner Mörder steckt in jedem“ VON STEFAN OTTO Mit vollem Namen heißt er Zoltan Paul Pajzs Freiherr von Rácalmás. Unter dem Namen Zoltan Paul war er als Musiker, Schauspieler und Theaterregisseur aktiv, bevor er sich vor 15 Jahren ganz aufs Filmema- chen verlegte. Jetzt besuchte der ge- bürtige Ungar das Mannheimer Ci- neplex, um seinen Film „Amok – Hansi geht’s gut“ vorzustellen. „Es steht Amok drauf und es ist Amok drin“, beschreibt Zoltan Paul lako- nisch sein Werk. Dessen Untertitel al- lerdings ist eine glatte Lüge. Hansi ist ein Vogel und liegt, als im Film die dreiste Behauptung aufgestellt wird, es gehe ihm gut, lange schon halb ver- west in seinem Käfig. Freilich ist der Vogel zwar die Titel-, aber nicht die Hauptfigur in „Amok“. Dies ist ganz eindeutig der Buchhalter Lorenz Fuchs, mitreißend verkörpert vom Burgtheater-Schauspieler Tilo Nest, der schon in Zoltan Pauls Farce „Unter Strom“ dabei war. Seinen Wegen fol- gen wir durch den gesamten Film. Er ist in jeder Einstellung des mit 84 Mi- nuten recht kurzen Psychodramas präsent. Mit einer Ausnahme, über die an dieser Stelle nichts verraten werden soll, ist Jonas Schmagers be- wegte Kamera ganz nah dran an die- sem Lorenz Fuchs. Die Nähe gibt jedoch wenig Auf- schluss. Wir ahnen zwar, dass es um Lorenz – wie um Hansi – nicht gut be- stellt ist, doch wirklich an seinem Ge- sicht ablesen lässt sich das nicht. Tilo Nest spielt den Berliner als verschlos- senen Menschen, dessen Züge mehr verbergen als verraten. Lorenz spricht auch kaum und grüßt nicht Regisseur Zoltan Paul und sein Film „Amok – Hansi geht’s gut“ in Mannheim einmal, wenn er auf Kollegen oder seine Ex-Frau trifft. Umso mehr lässt sich in den unscheinbaren Mann hi- neinlesen, von uns Zuschauern wie von den anderen Figuren im Film. Seine Mutter sieht in ihm den Sohn, der sie enttäuscht hat. Sein Chef (Charly Hübner) hingegen glaubt, in ihm einen klaren Kopf zu erkennen, der stets im Interesse der Firma han- delt. Einen Mitarbeiter, der Ruhe und Unnahbarkeit ausstrahle und über die im Geschäftsleben nötige Kälte und Konzentration verfüge. „Du musst Schluss machen mit dem, was dich kaputtmacht! Du bist einer, der nach oben gehört! Du musst aus deiner Wut und deinem Ekel effektiv etwas lernen, Neues umsetzen“, rät der zy- nische Vorgesetzte. Er spiegelt sich in ihm und erklärt: „Wir sind Menschen, die andere zermalmen können. Weil wir die Härte haben, den Hass, das Be- wusstsein und die Nerven.“ Da weiß er noch nicht, wie sehr und auf wel- che Weise Lorenz diese Überzeugun- gen umsetzen wird. „In jedem Menschen steckt ein klei- ner Mörder“, meint Zoltan Paul. „Wenn man ihn ein bisschen kitzelt, wenn man ihn in die Enge treibt, frus- triert oder niederdrückt.“ Irgend- wann erfolge zwingend eine Gegen- wehr. „Wir wissen aus der Geschich- te, dass Menschen aus scheinbar hei- terem Himmel zu Bestien werden.“ Lorenz Fuchs steckt bereits in ei- nem quälenden Prozess, wenn „Amok“ mit einem schweifenden Blick über Berlin-Charlottenburg be- ginnt. Eine gute Weile noch hält er dem inneren Überdruck stand, bis er, ausgelöst vielleicht durch eine beruf- liche Beförderung, eine falsche Ent- scheidung trifft, die am Ende mehrere Leben und mindestens eine Träne kostet. Nicht zufällig, erklärt Paul, spiele sich der Amoklauf dort ab, wo das alte Westberlin im Sterben liege. Direkt um die Ecke des Drehortes sei 1967 Benno Ohnesorg erschossen worden. Einen Steinwurf entfernt halten am Bahnhof Zoo heute nur noch Regio- nalzüge. Die Generation des bundes- deutschen Wirtschaftswunders gehe hier zur Rente. Vom Mauerfall vor über 25 Jahren seien die Menschen in den Westberliner Hochhäusern unge- fähr so weit entfernt wie von der Chi- nesischen Mauer. In Charlottenburg, wo Paul selbst wohnt, lebten Depres- sion und Einsamkeit Tür an Tür. „Amok“ ist eine beeindruckende Re- aktion darauf, die den Zuschauer mit vielen Fragen zurücklässt. Die Schweizer Sängerin, Jodlerin und Musikern Erika Stucky gastiert zu- sammen mit den Vanecek-Twins am Freitag, 12. Juni, 21 Uhr, im Ludwigs- hafener Kulturzentrum Das Haus. Wenn die unerschrockenste Musike- rin der Schweiz die Bühne betritt, ist ein musikalisch vielseitiges Pro- gramm mit helvetisch-amerikani- scher Handschrift zu erwarten. Mit ihren Songs erzählt Erika Stucky kur- ze Geschichten aus ihrer Bubble- Welt, die mitunter auch selbst ver- filmt sind und auf der Bühne live kommentiert werden. Mit dabei sind die Zwillinge Bernhard und Roland Vanecek (Posaune und Tuba). Das Brüderpaar fühlt sich in jeder Epoche zu Hause und überrascht sein Publi- kum mit musikalischem Cabaret und Esprit, aber auch mit ungewöhnli- chen Arrangements. (rhp) Das Haus: Konzert mit Erika Stucky Dirik Schilgen. Cordula Hamacher. FOTOS: ARCHIV Richie Beirach, Regina Litvinova und Christian Scheuber. Pianist der Klazz Brothers: Bruno Böhmer Camacho. FOTO: CHRISTIAN GAIER Filmregisseur Zoltan Paul in Mann- heim. FOTO: KUNZ

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EJF SIFJOQGBM[ — NR. 131 MITTWOCH, 10. JUNI 2015KULTUR REGIONAL

lud_hp23_lk-kult.01

Swing und Groove im BiergartenVON DIETRICH WAPPLER

Jazz im Biergarten gehört zum Og-gersheimer Sommer wie italieni-sches Eis zumSchillerplatz. Seit 1991gibt es die Konzertreihe der Privat-brauerei Mayer, in diesem Jahr alsozum 25. Mal. Jazzmusiker nicht nuraus der Region stellen sich in einemhalbenDutzendMatineen am Sonn-tagmorgen im lauschigen Brauerei-hof vor. Auftakt derMatineereihe istam kommenden Sonntag mit derSaxophonistin Kerstin Haberechtund ihremQuartett.

Die aus Karlsruhe stammende Musi-kerin begann mit neun Jahren bereitsmit dem Altsaxophon, spielte erst imörtlichenMusikverein, später im Lan-desjugendjazzorchester in Rhein-land-Pfalz. An der MusikhochschuleinMainz absolvierte sie ein Jazzstudi-um, spielte dann in der HR Big Bandund im Saxophonensemble 1. FCMainz 04. Ihr eigenes Quartett, mitdem sie nun auch in Oggersheim gas-tiert, heißt Haberecht4. Zusammenmit dem Pianisten Nico Hering, demKontrabassisten Bastian Weinig unddemSchlagzeugerMathisGrossmannverfolgt sie dabei eher diemelodisch-perkussive Seite des Jazz.Dass Jazzsaxophonistinnen heut-

zutage gar nicht mehr so selten sind,unterstreicht dann zweiWochen spä-ter Cordula Hamacher, die mit ihremCordclub in den Biergarten kommt. InBerlin geboren, in Nordrhein-Westa-len aufgewachsen, hat sie in Frankfurtund Mannheim Jazz studiert, außer-dem in Linz ein Kompositionsstudi-um absolviert. Heute lebt sie inMannheim, komponiert viel fürsTheater und hat zwei eigene Ensem-bles, die bereits internationale Auf-merksamkeit erlangt haben. ZumCordclub gehören Keyboarder Steffen

Zum 25. Mal gibt es sommerliche Jazzmatineen bei der Privatbrauerei Mayer in Oggersheim – Schaufenster der Jazzszene der Region

Stütz, Schlagzeuger Wolfgang Dischund Bassist Dietrich Bechtel, ihreMu-sik klingt groovy, soulig und ein biss-chen retro.

Was groovigen Jazz anbelangt,kann auch Schlagzeuger Dirik Schil-gen mitreden, der mit dem Namenseiner Band schon klarmacht, wo eslang geht. In seinen Jazz Grooves hatder aus Westfalen stammende, inAmsterdam ausgebildete und seitlangem in Heidelberg lebende Musi-ker allerhand Jazzprominenz aus derRhein-Neckar-Region versammelt.Matthias Debus zupft den Bass, Mat-thias Dörsam spielt Saxophon, Volker

Deglmann bläst Trompete und amKlavier sitzt Daniel Prandl. SchilgensKompositionen verbinden knackigeBläserriffs mit prägnanten Rhythmenzwischen Latin und Swing.Seit sich der amerikanische Pianist

Richie Beirach in der Region nieder-gelassen hat, ist er ständiger Gast derReihe „Jazz Lights“ im Ludwigshafe-ner Haus. Dort bildet er zusammenmit Regina Litvinova und ChristianScheuber die neue Hausband, welchewechselnde Gäste begleitet. Der 68Jahre alte Richie Beirach, der ausBrooklyn stammt undmit Jazzgrößenwie Dave Holland, Jack DeJohnette,

John Scofield und Chet Baker gespielthat, tritt in Oggersheim im Trio mitLitvinova und Scheuber auf. Zwei Kla-viere treffen hier auf ein Schlagzeug,Improvisation steht imMittelpunkt.

Dass moderner Jazz auch unter-haltsam und lustig sein kann, will einQuartett aus dem Rhein-Main-Gebietmit dem trolligen Namen Superfrodemonstrieren. Die launigen Erklä-rungen zu den Stücken sind hier fastgenauso wichtig wie diese selbst. DieMusik vonFrowin Ickler (Kontrabass),Ralf Olbrich (Saxophon), Simon Hö-neß (Klavier) und David Tröscher(Schlagzeug) ist eine Art akustischer

House-Jazz, die Musiker selbst spre-chen von Nu-Jazz und meinen damitdie Verbindung von Jazzharmonienund Dancefloor-Beats. Langweiligwird’s sicher nicht.

Weniger an aktuellen Musiktrendsals an Jazzgeschichte interessiert sindGary Fuhrmann und seine Kollegenvon Eld Now. Der Saxophonist ausWorms spielt zusammen mit HolgerNesweda (Schlagzeug), Tobias Stabe-now (Kontrabass) und Tobias Wein-dorf (Wurlitzer-Orgel), ihr Programmspeist sich aus der Glanzzeit von Be-bopundHardbop inderMittedes ver-gangenen Jahrhunderts, also Stücke

von Charlie Parker, Thelonious Monk,John Coltrane, Sonny Rollins und Mi-les Davis. Perlen der Jazzgeschichtewerden in neuem Sound serviert,auch dieses Konzert im lauschigenBiergarten in Oggersheim.

TERMINE

— 14. Juni, Haberecht4— 28. Juni, Cordclub— 12. Juli, Dirik Schilgen Jazz Grooves— 26. Juli, Beirach, Litvinova, Scheuber— 9. August, Superfro— 23. August, Eld NowAlle Konzert jeweils 11 Uhr im Biergartender Privatbrauerei Mayer in Oggersheim.

Von der Schönheit des UnschönenVON GABOR HALASZ

Diesmal ging es um avantgardisti-sche Vokalkunst in Reinkultur, wo-für heute kaum ein anderes Ensem-blemehr zuständig ist als die NeuenVocalsolisten Stuttgart. Im Mann-heimer Nationaltheater stellten siein einer Matinee Kompositionenvon Lucia Ronchetti vor.

Das Gesprächskonzert, bei dem Dra-maturgin Dorothea Krimm die römi-sche Komponistin zu ihren Stückenbefragte, war Teil des Begleitpro-gramms zur Mannheimer Urauffüh-rung von Ronchettis Musiktheater„Esame di Mezzanotte“ (Prüfung umMitternacht).

Vier Kompositionen standen auf

Gesprächskonzert mit Lucia Ronchetti und den Neuen Vocalsolisten Stuttgart im Mannheimer Nationaltheaterdem Programm. Den Auftakt gab „Pi-nocchio, una storia parallela“ (Pinoc-chio, eine Parallelgeschichte) nachder hintergründigen modernen Ab-wandlung der volkstümlichen Erzäh-lung Carlo Collodis von der zum Le-ben erwecktenMarionette durch denrätselhaften Schriftsteller GiorgioManganelli (1922-1990). Es folgten„Blumenstudien“, Ronchettis Bear-beitung von Madrigalen des Spätre-naissance-Komponisten Carlo Ge-sualdo da Venosa, der eine poetischeSequenz nach Goethes „Metamor-phoseder Pflanzen“undweiterenGe-dichten über Blumen unterlegt wur-den.

Weiter ging es mit „Albertine“ füreine Frauenstimme (diesmal fürCountertenor arrangiert) und flüs-

ternde Männerstimmen nach MarcelProusts „Suche nach vergangenenZeiten“, und zumSchlusswar „Anatraal sal“ (Ente mit Salz) zu hören. Letz-terer beruhte auf einer überaus geist-reichen parodistischen Szene Erman-no Cavazzonis, des Librettisten von„Esame di mezzanotte“ über denStreit von fünf Köchen und einer Dol-metscherin.

DieWahl ihrer Textvorlagen zeugtevomhohen literarischenund intellek-tuellenAnspruchRonchettis, die auchin den Gesprächen mit DorotheaKrimm, mit der deutschen Sprachetapfer ringend, ihre Kompositioneneloquent und nicht ohne Charme er-läuterte.

Zu den charakteristischen Tenden-zen, wenn man will, Errungenschaf-

ten der Avantgarde-Kompositionzählt die Erweiterung der Klangpalet-teunddabei auffallenddieGleichstel-lungderGeräuschemitdemausgegli-chenen gepflegten Ton. Parallel zuden unkonventionellen Instrumen-talpraktiken wurden auch bislanggänzlich ungewohnte Vokaltechni-ken eingeführt. So kam in Lucia Ron-chettis Arbeiten ein überaus weit ge-fächertes Repertoire der Geräusche,Klanggeräusche und Zwischenstufenzwischen Singen und Sprechen zumEinsatz. Hinzukamen ausgedehntegesprochene Passagen und immerwieder erregtes Deklamieren.In derMannheimerMatineewurde

geschrien, gezischt, gequietscht, ge-brummt, blitzschnell gestammelt, ge-haspelt – und immer wieder gesun-

gen, mit genuinen, wunderschönenBelcanto-Tönen. Die entsprechendenStellen stehenvoll inder italienischenCantabile-Tradition des exquisitenWohllauts, wobei die Vokalharmonikmitunter (wohlgemerkt nicht nur beiGesualdo) von berückend Schönheitist. Bei der Gegenüberstellung aufrei-zender Schärfen, radikaler Verfrem-dungen, zuweilen skurriler Wirkun-gen und verfeinerter Vokalästhetiksteht Ronchetti in unmittelbarer Nä-he Salvatore Sciarrinos, bei dem siestellenweise Unterricht hatte.

Die Wiedergaben der Neuen Voca-listen, Widmungsträger von drei deraufgeführten Stücke, können nur alsunerhört virtuos, überwältigend bril-lant und in jeder Beziehung perfektbezeichnet werden.

Brillant und unterhaltsamVON CHRISTIAN GAIER

Das war ein glanzvoller Abschlussder neunten Saison der Konzertrei-he „Siffling’s Nightmoves“ imMannheimer Nationaltheater. DasBandprojekt Klazz Brothers & CubaPercussion vermischte beim Auf-tritt im Opernhaus klassische undlateinamerikanische Musik mitdem Jazz. Das war ebenso brillantwie unterhaltsam.

Das 1996 gegründete KlaviertrioKlazz Brothers ist das Kernstück desmusikalischen Projekts. Das Wort„Klazz“ fasst spielerisch die Verflech-tung von Klassik und Jazz zusammen.Dieser Aufgabe widmeten sich zu-nächst der Kontrabassisten KilianForster, der unter anderem im Ge-wandhausorchester Leipzig und derDresdner Philharmonie spielte, demebenfalls klassisch ausgebildeten Pia-nistenTobias Forster unddemSchlag-zeuger Tim Hahn. Auf Tobias Forsterfolgte imDezember 2008der armeni-sche Pianist David Gazarov, der denKlavierhocker zwei Jahre später fürden aus Kolumbien stammenden Pia-nistenBrunoBöhmerCamacho räum-te, der bis heute dem Trio angehört.Dessen Classical Crossover kommt

bei Publikum und Fachwelt gleicher-maßen gut an. 250.000 CDs haben siealleine inDeutschlandverkauft und jezweimal wurden sie mit dem EchoKlassik und dem Jazz Award ausge-zeichnet. Außerdem ziert eine Gram-my-Nominierung ihre Erfolgsbilanz.Eine neue Dimension erhielt ihr mu-sikalisches Schaffen, als sie bei einerMusikveranstaltung die kubanischenPercussionisten Alexis Herrera Este-vez (Timbales) und Elio Rodriguez

Die Klazz Brothers in der Reihe „Siffling’s Nightmoves“ im Nationaltheater

Luis (Congas) kennenlernten. Eineironisch-groteske Version der erstengemeinsamen Probe führten die fünfMusiker auf der Bühne des Opern-hauses szenisch vor.„Klassik kommt von Klassik und

nicht von Dschungel“, herrschte Kili-an Forster die beiden zu laut trom-melnden Percussionisten an. Aberrichtig laut durften sie dann dochspielen, als es wieder „ernst“ wurdeund etwa der erste Satz aus Beetho-vensMondscheinsonate in einen feu-rigen aus der Dominikanischen Repu-blik stammenden Tanz, den Bachata,mündete. Die Verbindung von klassi-scher europäischer Musiktraditionmit der leidenschaftlichen Energie la-teinamerikanischer Musik kommt

zwar nicht ganz ohne Showeffekteaus, aber glücklicherweise verzichtendie fünf Musiker dabei auf Effektha-scherei.

Einfallsreich, mit viel Esprit undstets auf hohem musikalischen Ni-veau führen Klazz Brothers & CubaPercussion vor, was passieren kann,wenn man stilistische Scheuklappenablegt, undmit ebenso großer Profes-sionalität wie Enthusiasmus und Hu-mor die musikalischen Welten mit-einander verschmilzt. Und da reichtdie Bandbreite dann von der seelen-voll interpretierten Duke-Ellington-Komposition „In a sentimentalmood“bis hin zu Mozarts „TürkischemMarsch“, den das Quintett als virtuo-sen Parforceritt inszenierte.

„KleinerMörder steckt in jedem“VON STEFAN OTTO

Mit vollem Namen heißt er ZoltanPaul Pajzs Freiherr von Rácalmás.Unter dem Namen Zoltan Paul warer als Musiker, Schauspieler undTheaterregisseur aktiv, bevor er sichvor 15 Jahren ganz aufs Filmema-chen verlegte. Jetzt besuchte der ge-bürtige Ungar das Mannheimer Ci-neplex, um seinen Film „Amok –Hansi geht’s gut“ vorzustellen.

„Es steht Amok drauf und es ist Amokdrin“, beschreibt Zoltan Paul lako-nisch seinWerk. Dessen Untertitel al-lerdings ist eine glatte Lüge. Hansi istein Vogel und liegt, als im Film diedreiste Behauptung aufgestellt wird,es gehe ihmgut, lange schonhalb ver-west in seinem Käfig. Freilich ist derVogel zwar die Titel-, aber nicht dieHauptfigur in „Amok“. Dies ist ganzeindeutig der Buchhalter LorenzFuchs, mitreißend verkörpert vomBurgtheater-Schauspieler Tilo Nest,der schon in Zoltan Pauls Farce „UnterStrom“ dabei war. Seinen Wegen fol-gen wir durch den gesamten Film. Erist in jeder Einstellung desmit 84Mi-nuten recht kurzen Psychodramaspräsent. Mit einer Ausnahme, überdie an dieser Stelle nichts verratenwerden soll, ist Jonas Schmagers be-wegte Kamera ganz nah dran an die-sem Lorenz Fuchs.

Die Nähe gibt jedoch wenig Auf-schluss. Wir ahnen zwar, dass es umLorenz –wie umHansi – nicht gut be-stellt ist, dochwirklich an seinemGe-sicht ablesen lässt sich das nicht. TiloNest spielt den Berliner als verschlos-senen Menschen, dessen Züge mehrverbergen als verraten. Lorenzspricht auch kaum und grüßt nicht

Regisseur Zoltan Paul und sein Film „Amok – Hansi geht’s gut“ in Mannheimeinmal, wenn er auf Kollegen oderseine Ex-Frau trifft. Umso mehr lässtsich in den unscheinbaren Mann hi-neinlesen, von uns Zuschauern wievon den anderen Figuren im Film.SeineMutter sieht in ihmden Sohn,

der sie enttäuscht hat. Sein Chef(Charly Hübner) hingegen glaubt, inihm einen klaren Kopf zu erkennen,der stets im Interesse der Firma han-delt. Einen Mitarbeiter, der Ruhe undUnnahbarkeit ausstrahleundüberdieim Geschäftsleben nötige Kälte undKonzentration verfüge. „Du musstSchluss machen mit dem, was dichkaputtmacht! Du bist einer, der nachoben gehört! Du musst aus deinerWut und deinem Ekel effektiv etwaslernen, Neues umsetzen“, rät der zy-nische Vorgesetzte. Er spiegelt sich inihmunderklärt: „Wir sindMenschen,

die andere zermalmen können. Weilwir dieHärtehaben, denHass, dasBe-wusstsein und die Nerven.“ Da weißer noch nicht, wie sehr und auf wel-che Weise Lorenz diese Überzeugun-gen umsetzenwird.„In jedemMenschen steckt einklei-

ner Mörder“, meint Zoltan Paul.„Wenn man ihn ein bisschen kitzelt,wennman ihn in die Enge treibt, frus-triert oder niederdrückt.“ Irgend-wann erfolge zwingend eine Gegen-wehr. „Wir wissen aus der Geschich-te, dass Menschen aus scheinbar hei-teremHimmel zu Bestienwerden.“Lorenz Fuchs steckt bereits in ei-

nem quälenden Prozess, wenn„Amok“ mit einem schweifendenBlick über Berlin-Charlottenburg be-ginnt. Eine gute Weile noch hält erdem inneren Überdruck stand, bis er,ausgelöst vielleicht durch eine beruf-liche Beförderung, eine falsche Ent-scheidung trifft, die amEndemehrereLeben und mindestens eine Tränekostet.

Nicht zufällig, erklärt Paul, spielesich der Amoklauf dort ab,wodas alteWestberlin im Sterben liege. Direktum die Ecke des Drehortes sei 1967Benno Ohnesorg erschossen worden.Einen Steinwurf entfernt halten amBahnhof Zoo heute nur noch Regio-nalzüge. Die Generation des bundes-deutschen Wirtschaftswunders gehehier zur Rente. Vom Mauerfall vorüber 25 Jahren seien dieMenschen indenWestberlinerHochhäusernunge-fähr so weit entfernt wie von der Chi-nesischen Mauer. In Charlottenburg,wo Paul selbst wohnt, lebten Depres-sion und Einsamkeit Tür an Tür.„Amok“ ist eine beeindruckende Re-aktion darauf, die den Zuschauer mitvielen Fragen zurücklässt.

Die Schweizer Sängerin, Jodlerin undMusikern Erika Stucky gastiert zu-sammen mit den Vanecek-Twins amFreitag, 12. Juni, 21 Uhr, im Ludwigs-hafener Kulturzentrum Das Haus.Wenn die unerschrockenste Musike-rin der Schweiz die Bühne betritt, istein musikalisch vielseitiges Pro-gramm mit helvetisch-amerikani-scher Handschrift zu erwarten. Mitihren Songs erzählt Erika Stucky kur-ze Geschichten aus ihrer Bubble-Welt, die mitunter auch selbst ver-filmt sind und auf der Bühne livekommentiert werden. Mit dabei sinddie Zwillinge Bernhard und RolandVanecek (Posaune und Tuba). DasBrüderpaar fühlt sich in jeder Epochezu Hause und überrascht sein Publi-kum mit musikalischem Cabaret undEsprit, aber auch mit ungewöhnli-chen Arrangements. (rhp)

Das Haus: Konzertmit Erika Stucky

Dirik Schilgen. Cordula Hamacher. FOTOS: ARCHIVRichie Beirach, Regina Litvinova und Christian Scheuber.

Pianist der Klazz Brothers: Bruno Böhmer Camacho. FOTO: CHRISTIAN GAIER

Filmregisseur Zoltan Paul in Mann-heim. FOTO: KUNZ